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Herbstausgabe 10-46 Sept-Okt 2018

Freizeit, Genießen und gesund leben in der Metropolregion Pfalz, Rhein-Neckar und Nordbaden. Zeitfenster September-Oktober 2018

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Kolumne<br />

Herbstzeit — Erntedankzeit<br />

J<br />

etzt im Herbst haben wir einen ganz besonderen Grund zum<br />

Feiern: Die Ernte ist eingebracht, die Trauben gelesen – es ist die<br />

Zeit für ein Erntedankfest.<br />

Dieses Fest gehört zu den ältesten religiösen Festen und geht auf vorchristliche<br />

Erntefeiern und Opferfeste zurück, die nach dem glücklichen<br />

Einbringen der Ernte gefeiert wurden.<br />

Schon seit dem 3. Jahrhundert n. Chr. sind kirchliche Erntedankfeiern<br />

mit der Gemeinde belegt, aber erst ab dem 16. Jahrhundert bestimmte<br />

die Kirche gewisse Tage für das Erntedankfest, meist war dies der Sonntag<br />

nach Michaelis (29. <strong>Sept</strong>ember), also der erste Sonntag im <strong>Okt</strong>ober.<br />

Der Ursprung des Erntedankfestes liegt allerdings nicht in biblischen Ereignissen,<br />

sondern ist ein Fest, das durch die Natur und den Jahreszeitenwandel<br />

bestimmt wird. An diesem Tag wird Gott nicht nur für seine<br />

Versorgung und Liebe dem Menschen gegenüber gedankt, sondern<br />

hauptsächlich für das Gedeihenlassen der geernteten Früchte. Darüber<br />

hinaus wird sich der Mensch seiner Aufgabe als Bewahrer der Schöpfung<br />

bewusst (1. Mose 1,28; 2,15).<br />

Schon in vorchristlicher Zeit und wahrscheinlich bei allen Völkern und<br />

Religionen gab es zum Abschluss der Ernte ein großes Fest, denn die gelungene<br />

Ernte und damit die weitere Überlebenssicherung war ein<br />

wichtiger Anlass für Dankesfeiern. Verbunden mit großen Opfergaben,<br />

wie das Schlachten von Tieren, sind diese rituellen Feste so alt wie der<br />

Ackerbau.<br />

Im Alten Testament sind zwei israelitische Erntefeste bezeugt, die ebenso<br />

als Vorläufer des heutigen Erntedanks angesehen werden können:<br />

Das Wochenfest (Schawuot), bei dem der Ernte der ersten Feldfrüchte,<br />

besonders des Weizens, gedacht wurde und das Laubhüttenfest<br />

(Sukkot), das der herbstlichen Obst- und Weinlese gedenkt.<br />

In den Kirchen wird der Altarraum üppig mit Getreide, Obst und Gemüse<br />

geschmückt und bei einem feierlichen Gottesdienst für die Ernte<br />

gedankt. Je nach regionaler Tradition entweder mit Erntekränzen, Erntekronen<br />

oder Ernteteppichen, aus Ähren gebunden symbolisiert die<br />

Erntekrone die Würde Gottes.<br />

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