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Herbstausgabe 10-46 Sept-Okt 2018

Freizeit, Genießen und gesund leben in der Metropolregion Pfalz, Rhein-Neckar und Nordbaden. Zeitfenster September-Oktober 2018

Freizeit, Genießen und gesund leben in der Metropolregion Pfalz, Rhein-Neckar und Nordbaden. Zeitfenster September-Oktober 2018

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Herzhafte Gerichte, wie etwa das Cordon Bleu vom Landschwein,<br />

das Rumpsteak mit Rotweinsauce und Café de Paris-Butter oder die<br />

mit Schweinemedaillons im Speckmantel bestückte „Käsbüropfanne“<br />

kündeten von bodenständiger Hausmannskost, während sich<br />

Kalbslebergeschnetzeltes, Brust von der Landente auf Rahmwirsing<br />

und gebratene Saiblingsfilets an feinere Gaumen richtete.<br />

Dazu wurden ausschließlich Weine aus Bad Dürkheim – viele davon<br />

im offenen Ausschank – angeboten. Neben bekannten Spitzenweingütern<br />

wie Schmitt, Fitz-Ritter und Hensel warteten auch weniger bekannte<br />

Namen (Mesel, Gebrüder Bart und Hauer) auf ihre Entdeckung.<br />

Keine überfordernde Auswahl, sondern ein klug zusammengestelltes<br />

Weinprogramm, das die lokalen Qualitäten vor Ort in den<br />

Mittelpunkt rückte. Mehr Regionalbezug geht kaum.<br />

Der Mann am Herd scheint mit einem guten Bewusstsein für Geschmack<br />

und Aromen ausgestattet zu sein. So viel war nach dem Verzehr<br />

unserer beiden Vorspeisensuppen schon klar. Bei der Rinderkraftbrühe<br />

mit Flädle und Markklößchen (7 Euro) stießen Letztere auf<br />

besonders positive Resonanz, da ihre feinabgestimmte Würze hervorragend<br />

mit der kräftigen Suppe harmonierte. Die mit einer perfekt<br />

gebratenen Jakobsmuschel veredelte Curry-Mango-Suppe (9,50 Euro<br />

siehe Bild oben links) setzte Kolley hingegen in einen leicht asiatischen<br />

Kontext. Hier vertrug sich die Süße der Mango mit der Currywürze<br />

ganz wunderbar und sorgte für ein exotisches Geschmackserlebnis.<br />

Was für ein toller Start!<br />

Fingerspitzengefühl arrangiertes Fischgericht, das ein gelungenes<br />

Beispiel für fernöstlich geprägte Crossover-Küche abgab.<br />

Auch die beiden mit Speck ummantelten, sehr saftigen Schweinemedaillons<br />

aus der „Käsbüropfanne“ (19 Euro) standen dem geschmacklich<br />

in nichts nach. Die schmelzige Champignonrahmsoße hatte ordentlich<br />

Kraft, was auf eine gut eingekochte Jus als Basis schließen<br />

ließ. Die selbstgemachten Spätzle wurden kurz vorher in Butter geschwenkt,<br />

was für zusätzlichen Geschmackskick sorgte. Alles in allem<br />

eine wahre Referenzpfanne in Sachen gutbürgerlicher Küche, die ein<br />

dickes kulinarisches Ausrufezeichen hinter ein scheinbar einfaches<br />

Gericht setzte, welches sich woanders leider oft langweilig präsentiert.<br />

Fazit:<br />

Eine Crème brûlée mit geschmacksintensivem Cassis-Sorbet sowie<br />

ein dunkles Schokoladeneis auf Grand-Manier-Erdbeeren (8<br />

Euro) rundeten den gelungenen Abend passend ab. Als wir nach<br />

angeregtem Plausch mit dem charmanten Betreiberpaar Kolley<br />

und einer kleinen Privatführung durch die behaglich eingerichteten<br />

Gasträume in beschwingter Zufriedenheit die Heimreise antraten,<br />

waren wir uns schnell einig, dass es das außergewöhnlich<br />

gute Preis-Genuss-Verhältnis ist, was das Käsbüro so angenehm<br />

abhebt. Und dass hier sogar Stammgäste aus der Schweiz regelmäßig<br />

einkehren, ist einmal mehr ein eindeutiges Indiz für seinen<br />

guten Ruf.<br />

Dazu passte das Viertel 2017er Aufwind Cuvée blanc (8,50 Euro) vom<br />

Weingut Hensel mit seiner blumigen Muskateller-Note ganz vorzüglich.<br />

Einfach schön, wenn einem glasweise die Weine aus der Region<br />

näher gebracht werden, so die einhellige Meinung am Tisch.<br />

Das nur kurz in der Pfanne geschwenkte, im Innern noch rohe Thunfischsteak<br />

(24 Euro, siehe Bild mitte) hatte beste Sashimi-Qualität und<br />

den perfekten Gargrad erwischt. Zudem landete die dicke Tranche<br />

vom Yellowfin erstklassig gewürzt – mit etwas Fleur de Sel und zerstoßenem<br />

Pfeffer – auf dem Teller. Zusammen mit ein paar knackigen<br />

Zuckerschoten und einem milden Curryschaum war das ein mit viel<br />

Skala<br />

6 5 4 3 2 1<br />

nicht zu empfehlen — empfehlenswert — sehr zu empfehlen<br />

63

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