GAB September 2018
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30 BÜHNE<br />
FOTO: HANNCHEN MEHRZWECK STIFTUNG<br />
FOTO: MÄNNERSCHWARM VERLAG<br />
Andreas Meyer-Hanno beim „Rock gegen Rechts“ Festival im Juni 1979 in Frankfurt<br />
Detlef Grumbach<br />
Große Oper:<br />
Die Biographie über<br />
„Hannchen“ Andreas<br />
Meyer-Hanno<br />
In Berlin geboren, in Frankfurt berühmt geworden: Andreas<br />
Meyer-Hanno (1932 – 2006) war seit den späten 1970er Jahren<br />
bei eigentlich allen Aktionen der ersten Frankfurter schwulen<br />
Emanzipationsbewegung dabei – vom ehemaligen Schwulenzentrum<br />
„Anderes Ufer“ bis zur Gründung des LSKH, vom Pre-CSD-<br />
Festival Homolulu anno 1979 bis zur Errichtung des Mahnmals<br />
Homosexuellenverfolgung, von der Gründung der „Homosexuellen<br />
Selbsthilfe“ bis zur Hannchen Mehrzweck Stiftung hat er die<br />
Bewegung nachhaltig und bis heute geprägt. Detlef Grumbach,<br />
Leiter des Hamburger Verlags Männerschwarm, hat nun eine<br />
„biographische Skizze“ zu Hannchen Mehrzweck aka. Meyer-<br />
Hanno veröffentlicht. Ausführlich wird die Lebensgeschichte<br />
des schwulen Opernregisseurs und Professors an der HfMDK<br />
dargestellt. Angereichert mit Zitaten von herausragenden Köpfen<br />
der damaligen Zeit und mit einer vielfältigen Bebilderung aus<br />
Zeitungsausschnitten, handschriftlichen Texten und teilweise<br />
privaten Fotos wird nicht nur die Lebensgeschichte Meyer-<br />
Hannos nachgezeichnet, sondern gleichzeitig ein lebendiges<br />
Bild der Schwulenbewegung Frankfurts und des Lebensgefühls<br />
der damaligen Zeit dokumentiert. Im zweiten Teil des Buchs<br />
kommt Meyer-Hanno selbst zu Wort: Mit Artikeln, die er für<br />
die Zeitschrift „Opernwelt“ verfasst<br />
hat, mit einem Script zum Theaterstück<br />
„Die Wildnis der Doris Gay“ der<br />
Schwulenzentrums-Theatergruppe<br />
„Die Maintöchter“, mit Liebeserklärungen<br />
an Klappen im Park und Kneipen<br />
der damaligen Zeit oder Aufsätzen zu<br />
Themen wie Aids, Schwulenbewegung<br />
und alternativen Lebensentwürfen.<br />
Detlef Grumbach stellt das Buch im<br />
<strong>September</strong> in Frankfurt vor. *bjö<br />
6.9., Buchladen „Land in Sicht“, Rotteckstr.<br />
13, Frankfurt, 20:30 Uhr,<br />
www.maennerschwarm.de<br />
FOTO: MÄNNERSCHWARM VERLAG<br />
WEITERSTADT<br />
Film-Tipp: Maria by Callas<br />
Im Dokumentarfilm von Tom Volf „Maria by<br />
Callas“ kommt die weltberühmte Opernsängerin<br />
vor allem selbst zu Wort und beschreibt ausführlich<br />
den Zwiespalt in ihrem Leben: „Da sind zwei Leute in<br />
mir, Maria und La Callas“. Die Grundlage des Dokustreifens<br />
ist ein bislang unveröffentlichtes TV-Interview<br />
mit David Frost aus dem Jahr 1970, in dem die Diva<br />
Stellung bezieht zu Themen wie ihrer komplizierten<br />
Liebe zu Aristoteles Onassis, dem Rausschmiss aus der<br />
Metropolitan Opera oder dem Druck, der auf ihr als Ausnahmekünstlerin<br />
lastete. Zu sehen gibt es außerdem<br />
private Fotos, Briefe und Videoclips, Interviews und andere<br />
Aufzeichnungen. Natürlich kommt die Musik nicht<br />
zu kurz: Der Film zeigt zehn ausgesungene Arien. *bjö<br />
20., 22. und 25.9., Kommunales Kino, Carl-Ulrich-Str. 9,<br />
Weiterstadt, 20 Uhr (22.9. 18 Uhr),<br />
www.kino-weiterstadt.de<br />
FOTO: FONDS DE DOTATION MARIA CALLAS<br />
Maria Callas im Interview mit David Frost, 1970