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GAB September 2018

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KUNST<br />

Niveau geschafft. Mal sehen, wie wir dieses<br />

Niveau halten und erweitern können.<br />

Freiburg hältst du die Treue, du bist<br />

aber auch regelmäßig in Berlin und<br />

in den USA. Was bedeutet für dich<br />

Freiburg?<br />

Freiburg ist meine Heimat, ich habe dort<br />

meine Familie, langjährige enge Freunde<br />

und einen wunderschönen Garten, den<br />

ich, so gut es geht, mit einer Freundin in<br />

Schuss halte. Berlin ist meine künstlerische<br />

Basis und mein Hauptwohnsitz.<br />

Für einen Künstler, der schwul ist, bietet<br />

Berlin einen sehr fruchtbaren Nährboden<br />

und ein gutes Netzwerk. In Kalifornien<br />

schließlich habe ich jahrelang gelebt.<br />

Schon vor meiner Berliner Zeit habe ich<br />

in San Francisco Kunst studiert und hatte<br />

dort auch mein Coming-out und meinen<br />

ersten Lover. In den letzten Jahren hat<br />

sich durch eine Einladung zu einer Artist<br />

Residency in der Tom of Finland Foundation<br />

in Los Angeles eine sehr glückliche<br />

Zusammenarbeit entwickelt, die unter<br />

anderem zu dem Sonderband von „Mein<br />

schwules Auge“ geführt hat. TOM House<br />

ist für meinen Partner Fox und mich zu<br />

einem neuen Zuhause geworden.<br />

Wie entsteht ein Bild, woher nimmst<br />

du die Inspiration?<br />

Voraussetzung ist immer, dass mich ein<br />

Thema so sehr packt, dass ich mich monate-<br />

oder sogar jahrelang damit beschäftigen<br />

will und kann, da ich am liebsten an<br />

größeren Serien oder Projekten arbeite.<br />

Das geschieht oft auf meinen Reisen:<br />

In Indien, wo ich viele Jahre<br />

den Winter verbracht habe,<br />

waren es die intensiven Farben,<br />

die Spiritualität und<br />

die Offenheit und Schönheit<br />

der Menschen. In<br />

Kuba die Erotik, der Tanz<br />

und das revolutionäre<br />

Erbe. In Kalifornien inspirieren<br />

mich die extreme<br />

Individualität, die Filmgeschichte<br />

und die unendliche<br />

Weite der Landschaften. Ich<br />

liebe Herausforderungen, die<br />

eine Spur zu schwierig sind. Der<br />

nächste Auftrag ist eine Orgien-Szene<br />

für einen Sexklub in L. A.<br />

FOTO: FOX<br />

„Auroville Fullmoon Dreamer“<br />

„Under the Joshua Tree“<br />

Beeinflusst deine Sexualität deine Kunst?<br />

Unbedingt! Auslöser für meine künstlerische Arbeit sind immer<br />

einzelne Menschen, die mich berühren und meine Fantasie anregen,<br />

in die ich mich auf die eine oder andere Art verliebe. Im Grunde sind<br />

es Variationen des Abenteurertypus, Jungs und Männer, die anders<br />

sind und etwas Neues wagen. Darin liegt für mich ein großer Reiz<br />

und Schönheit, die mich erregt.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

www.rinaldohopf.com

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