akzent September '18 GB
akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN
akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
82<br />
HÖRIERLEBEN<br />
„Essen was man retten will“<br />
2014 wurde die Höri Bülle auf Bundes- und EU-Ebene mit<br />
dem EU-Gütezeichen „geschützte geographische Angabe<br />
(g.g.A.)“ ausgezeichnet. Seither gilt die rote Zwiebel von<br />
der Höri als ein wichtiges kulinarisches Kulturgut. Zudem<br />
ist die Höri Bülle seit 2008 als besonders schützenswertes<br />
Lebensmittel ein „Passagier der Arche des Geschmacks“.<br />
Unter dem Motto „Essen was man retten will“ wird die<br />
alte Landsorte Höri Bülle auch von Slow Food Bodensee<br />
unterstützt. Nachdem die Eintragung der „Höri Bülle“ als<br />
EU-geschützte Spezialität im Herbst 2014 offiziell in Stuttgart<br />
gefeiert wurde, gründete sich der Verein „Höri Bülle“<br />
in Moos. Gleich auf Anhieb haben sich 25 Mitglieder aus<br />
den unterschiedlichen Bereichen Erzeugung, Verarbeitung,<br />
Gastronomie zusammengefunden, um ein Netzwerk rund<br />
um die Höri Bülle aufzubauen. Von der ersten Stunde an<br />
waren wichtige Unterstützer dabei, wie die Gemeinde Moos<br />
und Slow Food Bodensee. Der Verein verfolgt ausschließlich<br />
gemeinnützige Ziele und hat es sich zur Aufgabe gesetzt,<br />
die Erhaltung der historischen Kultursorte Höri Bülle auf<br />
der Halbinsel zu fördern. Dabei übernimmt er zwei wichtige<br />
Funktionen: Er organisiert die „Bündlerkontrolle“ für seine<br />
aktiven Mitglieder (denn eine externe Kontrolle überprüft<br />
regelmäßig jedes Jahr die Einhaltung der besonderen Qualitätsanforderungen<br />
auf der Grundlage der Spezifikation) und<br />
stärkt durch intensive Öffentlichkeitsarbeit das Bewusstsein<br />
für die typische rote Zwiebel von der Bodensee-Halbinsel<br />
Höri in der Öffentlichkeit, die zur kulinarischen Botschafterin<br />
im Genießerland Baden-Württemberg ernannt worden<br />
ist. Derzeit sind im Verein 15 Erzeuger, sechs Vermarkter<br />
und Gastronomen und etwa 25 Fördermitglieder aktiv. „Der<br />
Verein freut sich über neue Mitglieder“, erklärt Jürgen Graf,<br />
Kassier des Vereins, der auch über das Büllefest bestens<br />
Bescheid weiß.<br />
Das Büllefest<br />
Seit 42 Jahren, immer am ersten Sonntag im Oktober, steht<br />
die kleine Gemeinde Moos am Bodensee im Zeichen der<br />
Bülle. An über 40 schön dekorierten Ständen zeigen die<br />
Mooser Einwohner kunstvoll geflochtene Zöpfe und Kränze<br />
mit der roten und gelben Bülle, die teilweise auch bemalt<br />
und verziert zu Kunstwerken werden. Daneben gibt es andere<br />
landwirtschaftliche Erzeugnisse rund um die Zwiebel,<br />
Handwerker wie Korbmacher und Seiler lassen sich bei ihrer<br />
Arbeit über die Schulter schauen, die örtlichen Vereine bewirten<br />
die Gäste mit herbstlichen, rustikalen Köstlichkeiten<br />
wie Büllesuppe oder Bülledünne, denen selbstverständlich<br />
die Bülle ihre Würze gibt. Dazu gibt es Most oder Suser,<br />
viel Musik und das beliebte Bülle-Quiz, bei dem zahlreiche<br />
attraktive Preise winken. Das Fest findet bei jeder Witterung<br />
statt.<br />
7.10, 10 – 18 Uhr, Büllefest<br />
Zwischen Radolfzell und Moos ist ein Buspendelverkehr<br />
von 9 – 18.30 Uhr eingerichtet<br />
www.moos.de, www.höri-bülle.de<br />
TEXT: SUSI DONNER<br />
FOTO: SUSI DONNER UND VEREIN HÖRI BÜLLE