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Zukunft | 2018-02

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„mach was!“ für Deine <strong>Zukunft</strong> | BERUFE IM PORTRÄT<br />

Vom Hobby zum Beruf<br />

...ist das<br />

wirklich möglich?!<br />

Du tanzt, zeichnest oder machst Musik und kannst Dir eigentlich<br />

gar nicht vorstellen, jemals etwas anderes zu machen? Ganz so<br />

einfach ist es leider nicht: Auch hier brauchst Du natürlich eine<br />

gründliche Recherche im Vorfeld, ehrliche Selbstkritik und gute<br />

Qualifikationen – dazu kommen Ausdauer, Motivation und Power.<br />

Trotzdem ist die Selbstständigkeit für viele die einzige Option.<br />

Die Redaktion von „mach was!“ hat mit drei Personen gesprochen,<br />

die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben – und sogar ein paar<br />

wertvolle Tipps für Dich haben.<br />

Text: lkü, Foto: annabelle-sagt.de, iStock/Burachet<br />

Wie bist Du zum Hobby<br />

„Tanzen“ gekommen?<br />

Ich habe schon als Kind gern getanzt,<br />

aber intensiver mit dem<br />

Tanzen habe ich mich mit 14 Jahren<br />

beschäftigt – also Tanzunterricht<br />

nehmen, in einer Tanzgruppe<br />

trainieren und öffentliche Auftritte<br />

absolvieren. Ich hätte mich dem<br />

Tanzen wahrscheinlich schon eher<br />

intensiver gewidmet, aber ich habe<br />

lange Leichtathletik im Verein und<br />

als Wettkampfsport trainiert, somit<br />

war dafür keine Zeit. Als ich<br />

das dann aufgegeben habe, widmete<br />

ich mich dem Tanzen. Und<br />

heute unterrichte ich nicht nur<br />

Tanz, sondern kombiniere auch<br />

Tanz und Fitness.<br />

Wann hattest Du das erste<br />

Mal das Gefühl, dass Du das<br />

für immer machen willst?<br />

Eigentlich dachte ich, das wäre<br />

nie möglich. Meine Tanzrichtung<br />

Dancehall war damals noch super<br />

unbekannt, zudem habe ich keine<br />

Tanzausbildung. Ich habe ganz<br />

klassisch eine Ausbildung absolviert<br />

und danach einen Master in<br />

BWL und Marketing gemacht und<br />

anschließend in dem Bereich gearbeitet.<br />

Unsere Tanzschule „WATCH<br />

MI STEP“ haben wir währenddessen<br />

mit viel Liebe und einer Menge<br />

Zeit aufgebaut, aber nie mit der<br />

Intention, daraus etwas Professionelles<br />

zu machen. Wir wollten einfach<br />

nur unsere Leidenschaft teilen<br />

und mehr Leute für Dancehall begeistern.<br />

Knackpunkt für mich war<br />

– nach einigen Jahren im Berufsleben<br />

–, dass ich damit einfach nicht<br />

100-prozentig glücklich war. Ich<br />

habe gerne gearbeitet, aber mich<br />

haben die sturen Abläufe und Regelungen,<br />

launische Chefs und die<br />

viele Arbeit am PC gestört. Ob das<br />

nun aber ‚für immer‘ sein wird, weiß<br />

ich noch nicht. Nach etwa drei Jahren<br />

ist es immer mal wieder schwer,<br />

aber Aufgeben ist keine Option.<br />

Hast Du die Entscheidung<br />

jemals bereut oder würdest<br />

Du das immer wieder<br />

so machen?<br />

Es ist ein riesiger Schritt, sich dafür<br />

zu entscheiden, etwas hauptberuflich<br />

zu machen. Und auch ich muss<br />

mich immer wieder dafür entscheiden.<br />

Es gibt Momente, in denen es<br />

nicht leicht ist. Aber die bewusste<br />

Entscheidung, mich da durchzuboxen,<br />

hilft mir. Für mich gibt es keine<br />

Alternative, ich möchte nicht ins<br />

‚reguläre‘ Berufsleben zurück. Und<br />

ich glaube an die positive Energie<br />

von Dancehall und dass ich damit<br />

anderen Menschen etwas geben<br />

kann, das mehr als nur Tanz ist. Bereut<br />

habe ich es also nicht., wie bei<br />

allem muss man aber auch mal mit<br />

Schwierigkeiten kämpfen. Trotzdem<br />

erfüllt mich mein Beruf sehr.<br />

Was, glaubst Du, ist<br />

wichtig, wenn man sein<br />

Hobby zum Beruf machen<br />

will? Hast Du da Tipps<br />

und Tricks?<br />

Ich empfehle unbedingt eine<br />

Ausbildung oder ein Studium<br />

zu absolvieren, vielleicht<br />

in Richtung Deines<br />

Hobbies oder kaufmännisch/<br />

betriebswirtschaftlich,<br />

und Berufserfahrung<br />

zu sammeln,<br />

um generell erstmal<br />

zu erleben, wie es in<br />

der Arbeitswelt abläuft.<br />

Meine Ausbildung,<br />

Studium und<br />

die Erfahrungen in<br />

der Berufs- und Arbeitswelt<br />

helfen<br />

mir sehr und sind<br />

wahrscheinlich<br />

auch der Grund,<br />

warum ich erfolgreich<br />

bin. Es reicht<br />

nicht aus, ein guter<br />

Tänzer, Künstler,<br />

Sportler etc.<br />

zu sein. Du musst Dich auch in der<br />

Theorie auskennen, musst Dein Produkt<br />

vermarkten. Auf der anderen<br />

Seite musst Du schon sehr gut über<br />

Dein Hobby Bescheid wissen und<br />

Dich darin weiterbilden. Wichtig<br />

ist es auch, aus einer Motivation<br />

heraus zu handeln, die nicht<br />

mit Geld zu tun hat, sondern<br />

eher mit Liebe und Leidenschaft<br />

zu Deinem Hobby.<br />

Vielleicht auch in andere<br />

Länder reisen, dort arbeiten<br />

und sich inspirieren<br />

lassen von anderen<br />

Methoden und Denkweisen.<br />

> ISABEL<br />

WEISSBACH<br />

...ist Tänzerin, Tanzlehrerin<br />

und Managerin der Tanzschule<br />

„WATCH MI STEP“<br />

in Leipzig.<br />

Fortsetzung auf Seite 42...

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