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Reichswaldblatt Juni 2017

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Ein Gefährt aus Handtuchhalter, Stuhl und alter Lederjacke<br />

Beim Seifenkistenrennen in Rummelsberg ging es rasant und kreativ zu<br />

Die Seifenkisten-Rennleitung mit Sponsoren Stefan Roth, Brauerei Pyraser (links),<br />

Ralph-Eric Schiefer (Evangelische Bank) und Diakonin Carola Reichel (2. von rechts).<br />

Rummelsberg – Rennsport ohne hochgezüchtete Motoren, ohne<br />

Abgase, ohne Lärm und vielleicht gerade dadurch mit mehr Spannung?<br />

Zum elften Mal hatte die Ausbildungsgemeinschaft zum/zur<br />

Diakonin Rummelsberg am Samstag zu ihrem traditionellen Seifenkistenrennen<br />

eingeladen. Das Schöne daran: Die meisten Fahrer standen<br />

mit ihren Rennkisten schon bei früheren Rennen auf der Startrampe.<br />

Bei schönstem Frühlingswetter und traumhaften Bedingungen blieben an<br />

diesem Renntag keine Wünsche offen. Bestens vorbereitet vom Ausrichterteam<br />

- jungen Männern und Frauen in der Ausbildung zum Diakon oder zur<br />

Diakonin - umrahmte ein vielseitiges Programm für Kinder und Erwachsene<br />

die drei Wertungsläufe. Zwei Live-Bands spielten in den Rennpausen im<br />

Biergarten; Hüpfburg, Stände und die Showübung der Freiwilligen Feuerwehr<br />

Rummelsberg unterhielten das Publikum außerdem.<br />

Interessiert und teils mit Blick auf eine Teilnahme im nächsten Jahr verfolgten<br />

viele Besucher die Läufe. Wie vergangenes Jahr bestand das Teilnehmerfeld<br />

aus 21 Kisten. Teils waren sie ganz und gar selbst konstruiert, teils aus<br />

fertigen Bauteilen zusammengesetzt. Tief in ihre kreative Trickkiste hatten<br />

beispielsweise die Konstrukteure der Rummelsberger Fachakademie für<br />

Sozialpädagogik (FakS) gegriffen. Ihr Flitzer „Schrott-Rod“ mit imposantem<br />

Kühlergrill bestand rein aus Sperrmüll, darunter Handtuchhalter, ein alter<br />

Stuhl, Schwerlastrollen und eine Schrankrückwand. Sogar eine alte Lederjacke<br />

kam als Sitzbezug zu neuen Ehren. Mit frisch designter Front starteten<br />

die beiden Seifenkisten „Harpyie“ und „Phoenix“ der Rummelsberger<br />

Trainings- und Orientierungswerkstatt (TOW), während die Evangelische<br />

Jugend aus Wendelstein eine echte „Rennsemmel“ mit Chassis aus Styropor<br />

ins Rennen schickte. Andere wie die Soapbox „Shark“ der Mittelschule<br />

Burgthann oder der „Rote Baron“ (Team Boxdorf) setzten auf ihr bewährtes<br />

Design und gingen unverändert ins Rennen.<br />

Wie immer gab es vier Wertungskriterien: schnellste Kiste, konstanteste<br />

Zeiten bei den Läufen, schönste Kiste (früher kreativste) und den Fan-Pokal.<br />

Natürlich war auch der Titelverteidiger<br />

und Favorit Harald Penz (er<br />

gewann 2016 als Schnellster den<br />

Wanderpokal) mit seinem Sohn Maximilian<br />

aus Patsch in Tirol (Österreich)<br />

angereist. Nach einer Übernachtung<br />

in Rummelsberg gingen sie topfit mit<br />

ihren schnellen, auf Geschwindigkeit<br />

ausgelegten gelben Flitzern („HP<br />

Dynamite“ und „Maximus Max“)<br />

in die Rennen. Rummelsberg sei die<br />

schönste Destination, findet Harald<br />

Ungeschlagen auf der Rummelsberger<br />

Seifenkisten-Rennstrecke: Maximilian<br />

und sein Vater Harald Penz aus Tirol<br />

waren heuer wieder die Schnellsten.<br />

Penz, der mit Max rund 20 Seifenkistenrennen teils im benachbarten Ausland<br />

bestreitet.<br />

An Training fehlt es den beiden daher nicht und so verwundert ihre Platzierung<br />

am Ende des Renntages nicht: Schneller als Harald (1. Platz) und Maximilian<br />

Penz (2. Platz) war an diesem Tag keiner und der große Wanderpokal<br />

geht wieder nach Österreich. Als schönste Seifenkiste erhielt „Schrott-Rod“<br />

von der FakS den Siegerpokal und die konstantesten Zeiten fuhr „Harpyie“<br />

von der TOW. Über die enthusiastischsten Fans konnte sich das Team von<br />

„2Fasso 2Furious“ freuen, die dafür den Fan-Pokal überreicht bekamen.<br />

Glücklich, geschafft, zufrieden und voller Eindrücke von einem großartigen<br />

Tag klang dieses elfte Seifenkistenrennen aus. Sich im eigenen Gefährt den<br />

Wind um die Nase wehen lassen, die Atmosphäre genießen und einfach<br />

dabei sein, das war das Wichtigste. Zufriedenheit über die gelungene Veranstaltung<br />

herrschte auch beim Ausrichterteam, das noch die Aufräumarbeiten<br />

vor sich hatte. Ein Tag mit vielen Gewinnern.<br />

Text und Fotos: Dorothée Krätzer<br />

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FEUCHT | MOOSBACH | SCHWARZENBRUCK | GSTEINACH | OCHENBRUCK | WINKELHAID | PENZENHOFEN | ALTDORF | BURGTHANN | RÖTHENBACH ST. WOLFG. • JUNI <strong>2017</strong>

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