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Z - DAS ZOAR-MAGAZIN Ausgabe 3 2018

Hauszeitschrift des Evangelischen Diakoniewerks Zoar

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<strong>DAS</strong> <strong>ZOAR</strong>-<br />

<strong>MAGAZIN</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> 3 | <strong>2018</strong><br />

Zoar<br />

Werkstätten Rockenhausen:<br />

Möbel für die Königsland-<br />

Jugendherberge Wolfstein<br />

Musikfestival im<br />

Volkspark Kaiserslautern:<br />

Zoar and friends<br />

Schlossplatz-Zauber:<br />

Fest im Rahmen des 650. Stadtjubiläums<br />

in Kirchheimbolanden


Inhalt<br />

Grußwort 3<br />

IWP: Inklusionsinitiative Westpfalz<br />

Jenny Urbanke: Angekommen auf dem<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt 8<br />

Erweiterung der Zoar-Wohnanlage<br />

am Uferweg in Alsenz<br />

Spatenstich für den Erweiterungsbau 11<br />

LAG Sportfest auf dem Sportplatz in Alzey<br />

Sportlicher Wettbewerb in der Leichtathletik 14<br />

Wir stellen vor: Abteilung Kisten- und Palettenfertigung<br />

der Zoar-Werkstätten Rockenhausen<br />

Der „Palettenbau“ im Wandel der Zeit 18<br />

CAP-Markt in Brücken<br />

Zum Wohle der Gesellschaft:<br />

Lebensmittel retten, Menschen helfen 24<br />

Abschluss des Zertifikatslehrgangs<br />

„Fachhelfer/in in Sozialeinrichtungen (IHK)“<br />

Erfolgreiche Absolventen nahmen<br />

ihre Zertifikate entgegen 26<br />

Schlossplatz-Zauber in Kirchheimbolanden<br />

Fest des Evangelischen Diakoniewerks Zoar<br />

und der Lebenshilfe Westpfalz im Rahmen<br />

des 650. Jubiläums der Stadtrechtserhebung<br />

Kirchheimbolanden 30<br />

In neuer Funktion: Barbara Venske,<br />

Regionalleitung Eingliederungshilfe Nordpfalz<br />

Ihre berufliche Karriere beim<br />

Evangelischen Diakoniewerk Zoar 40<br />

Möbel aus der Zoar-Schreinerei Rockenhausen<br />

Prestigeprojekt in der Pfalz: Neugestaltete<br />

Königsland-Jugendherberge in Wolfstein 46<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)<br />

Vielfältige BGM-Kurse: Entspannung und<br />

„Kopfbefreiung“ nach einem anspruchsvollen<br />

Arbeitstag 50<br />

Musikfestival im Volkspark in Kaiserslautern<br />

Ein Musikfestival für ALLE! Zoar and friends 52<br />

Berufsinformationsmesse (BIM)<br />

in der Rheingoldhalle in Mainz<br />

Auf der Messe präsentierten sich auch<br />

die Zoar-Werkstätten Heidesheim 62<br />

Ankündigung<br />

7. Zoar-Ehrenamtstag<br />

Dankeschön für das Engagement<br />

der Ehrenamtlichen 66<br />

Sommerfeste: Zoar – Alten- und Pflegeheim<br />

Kusel und Zoar – Rheinhessisches Diakonie-<br />

Zentrum Heidesheim<br />

Berichte über diesjährige Feste am Beispiel<br />

von Kusel und Heidesheim 68<br />

Veranstaltungsreihe „Darmkrebsvorsorge für alle“<br />

Vier Termine in <strong>2018</strong> zum Thema<br />

„Vermeiden statt leiden“ 75<br />

Porträt: Angelika Kraut<br />

Die Verantwortliche Pflegefachkraft in der<br />

Seniorenresidenz Kirchheimbolanden hat<br />

sich beruflich immer weiterentwickelt 78<br />

Zoar-Projekt „Wohnen – Lernen – Arbeiten“<br />

in Kirchheimbolanden<br />

Kick Off-Veranstaltung zur Präsentation<br />

des Projekts sowie Begehung des Geländes<br />

und Enthüllung des Bauschilds 81<br />

Gesundheitsmesse <strong>2018</strong> in Rockenhausen<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar war<br />

als Aussteller in mehrfacher Weise präsent 86<br />

Ankündigung<br />

3. Zoar-Symposium<br />

„Gemeinsam? Wir? Neue Wege gehen?!!“<br />

Die Zukunft sozialer Teilhabe 92<br />

Impressum 95<br />

2 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Grußwort<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser!<br />

Netzwerke pflegen, Kontakte knüpfen,<br />

Synergien nutzen – all diese<br />

Faktoren werden in unserer heutigen<br />

schnelllebigen und komplexen Welt<br />

immer wichtiger. Allein ist man weniger<br />

erfolgreich. Allein ist man auch<br />

weniger mutig und weniger einsatzstark.<br />

Daher ein Wohl all denen, die<br />

starke Partner zur Seite haben; sowohl<br />

beruflich als auch privat. Wir<br />

als Vorstand gehen diesen Weg<br />

ebenso. Starke Partner findet man in<br />

Kooperationen, in langjährigen Geschäftsbeziehungen<br />

und auch in der<br />

Mitarbeiterschaft. Was heißt das<br />

konkret?<br />

Peter Kaiser<br />

Vorstandssprecher<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />

Bei unserer Veranstaltung „Schlossplatz-Zauber“<br />

(siehe Bericht auf den<br />

Seiten 30 bis 39; Anm. d. Red.) traten<br />

wir in Kooperation mit der Lebenshilfe<br />

Westpfalz. Auf diese Weise gelang<br />

es uns, ein großes und überregional<br />

bedeutsames Fest auszurichten, das<br />

über 1.000 Besucher anzog. Unser<br />

Fest im Zeichen der Inklusion war<br />

auch ein Geschenk zum 650. Jubiläum<br />

der Stadtrechtserhebung in<br />

Kirchheimbolanden. So wurde es<br />

kommuniziert, von vielen „getragen“<br />

und gelobt. Für die Lebenshilfe Westpfalz<br />

und uns war es das erste Mal,<br />

dass zugunsten der Durchführung<br />

einer Veranstaltung eine Kooperation<br />

eingegangen wurde. Mit dem Blick<br />

zurück auf die tolle Veranstaltung<br />

mitten im Zentrum der Stadt Kirchheimbolanden<br />

sind wir beide, die<br />

Lebenshilfe und Zoar, der Überzeugung,<br />

dass man gemeinsam nicht<br />

nur viel bewegen, sondern auch finanziell<br />

und organisatorisch stemmen<br />

kann. Eine Wiederholung an<br />

gleichem Ort ist daher durchaus<br />

denkbar. Wir möchten den Kontakt<br />

zu den Menschen. Daher gehen wir<br />

zu ihnen und warten nicht darauf,<br />

bis sie zu uns kommen.<br />

Rein ins öffentliche Leben<br />

So haben wir es auch beim Zoar-<br />

Musikfestival im Volkspark Kaiserslautern<br />

gemacht (siehe Bericht auf<br />

den Seiten 52 bis 61; Anm. d. Red.).<br />

Und das mit großem Erfolg! Auch<br />

hier konnten wir über 1.000 Besucher<br />

für Zoar begeistern. Gemeinsam<br />

hörten wir Live-Musik und genossen<br />

einen überaus schönen Sommertag<br />

und -abend, getreu dem<br />

Motto „Zoar and<br />

friends“. Unser Musikfestival<br />

war erstmalig<br />

„umgezogen“<br />

– raus aus der Einrichtung<br />

und rein<br />

ins öffentliche Leben.<br />

Dies tat dem Fest gut!<br />

Zoar<br />

Martina Leib-Herr<br />

Vorstand<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />

Lokale Musikgruppen und Vereine<br />

einzubeziehen, gelang auch beim<br />

jährlichen Fest auf dem Inkelthalerhof<br />

in Rockenhausen gut. Die<br />

türkisch-islamische Gemeinde, der<br />

deutsch-französische Verein „Freundeskreis<br />

Rognac“ aus Rockenhausen<br />

sowie die Gruppe „Team Direct<br />

Help“ machten das Sommerfest<br />

bunter und vielfältiger. Viele Mitarbeiter<br />

und Besucher trugen den<br />

Button „Wir sind alle bunt“. Im Zoar-<br />

Magazin wurde schon häufig über<br />

dieses Projekt geschrieben, das im<br />

nächsten Jahr mit einem Aktionsplan<br />

abgeschlossen werden soll.<br />

Barrieren abbauen<br />

Auch unsere Community auf<br />

Facebook wächst. Wir haben unseren<br />

dortigen Auftritt „aufgepeppt“ und<br />

bunter gemacht; bunt, weil vielfältig.<br />

Schauen Sie mal rein und geben<br />

Sie uns ein „Like“. Werden<br />

auch Sie ein Teil unserer<br />

großen Zoar-Familie. Auf<br />

unserer Facebook-Seite<br />

erfahren Sie immer das<br />

Aktuellste über unsere<br />

Veranstaltungen und<br />

sehen dort auch die ersten<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

3


Grußwort<br />

Den Bericht „Schlossplatz-Zauber“ finden Sie auf<br />

den Seiten 30 bis 39.<br />

Den Bericht über das Zoar-Musikfestival im Volkspark<br />

Kaiserslautern finden Sie auf den Seiten 52 bis 61.<br />

Fotos; gern zum Weiterleiten. Auch<br />

unser traditionsreichstes Fest, das<br />

Sommerfest auf dem Inkelthalerhof,<br />

das ebenfalls hunderte von Besuchern<br />

anzog, finden Sie dort. Aber<br />

natürlich können Sie dort noch viel<br />

mehr entdecken, zum Beispiel ein<br />

Gewinnspiel. Denn: Zoar goes<br />

Facebook. So variieren wir in der<br />

Wahl unserer Kommunikationskanäle.<br />

Und das ist gut so, denn wir<br />

möchten möglichst viele Menschen<br />

erreichen; möglichst barrierefrei und<br />

niederschwellig. Neue Zugänge sorgen<br />

für eine größere Community und<br />

helfen dabei, Barrieren (auch in den<br />

Köpfen) abzubauen.<br />

Zweite Auflage<br />

des Zoar-Leitbilds<br />

Unsere Leitbild-Broschüre geht in die<br />

zweite Auflage. Wir sind stolz darauf,<br />

dass unser Leitbild aus der Mitarbeiterschaft<br />

heraus entstanden ist. Unser<br />

Ziel, das neu entstandene Leitbild<br />

als ein Dach über alle Bereiche des<br />

Unternehmens zu spannen, damit<br />

sich alle Mitarbeiter gleichermaßen<br />

damit identifizieren können, ist erreicht.<br />

Die darin enthaltenen Leitsätze<br />

sollten immer wieder mal gelesen<br />

und vergegenwärtigt werden. Nehmen<br />

Sie die Leitbild-Broschüre ruhig<br />

immer mal zur Hand. Dafür ist sie da!<br />

Denn das Leitbild, über das im Zoar-<br />

Magazin ab der Entstehung im Rahmen<br />

der Leitbild-Konferenz mehrfach<br />

geschrieben wurde, soll von allen<br />

Mitarbeitern gelebt werden. Auch<br />

jeder neue Mitarbeiter bekommt die<br />

Leitbild-Broschüre an die Hand, um<br />

anhand dieser Lektüre die Unternehmensphilosophie,<br />

seine Entwicklung<br />

und die Einstellung des Vorstands zu<br />

kennen. Auch hier bleibt Zoar nicht<br />

stehen. Bis ins nächste Jahr hinein<br />

wird es bereichsübergreifende Strategietagungen<br />

geben, aus denen sich<br />

Projektgruppen zu bestimmten Themenbereichen<br />

zusammenfinden.<br />

Unser Blick nach vorn bleibt somit<br />

immer innovativ, denn wir entwickeln<br />

uns weiter, und weil uns diese<br />

strategische Entwicklung so wichtig<br />

ist, „opfern“ wir dieser Arbeit auch<br />

viel Zeit. Unserer Ansicht nach – gut<br />

investierte Zeit!<br />

Gemeinsame Aktionen<br />

für den guten Zweck<br />

Benefizkonzerte sind immer etwas<br />

Besonderes, zumal sie dem guten<br />

Zweck dienen. Das Benefizkonzert<br />

mit dem gemischten Chor „Vocalis“<br />

aus Sambach, das im Frühsommer<br />

in der Protestantischen Kirche in<br />

Rockenhausen stattfand, war ein<br />

großer Erfolg. Es ist schön zu sehen,<br />

wie sich Menschen in der Gemeinschaft<br />

für ein soziales Ziel einsetzen.<br />

Es war bereits das dritte Benefizkonzert,<br />

das seit der Gründung des<br />

Fördervereins Zoar von den engagierten<br />

Mitgliedern durchgeführt wurde.<br />

Spendenzweck war das Stationäre<br />

Hospiz für die Nordpfalz. Es ist wichtig,<br />

auf die entsprechende Spendenbereitschaft<br />

zu stoßen, denn fünf<br />

Prozent der Investitionskosten für<br />

den Hospizbau und des späteren<br />

Tagessatzes müssen über Spenden<br />

4 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Grußwort<br />

Den Bericht über die Erweiterung der Zoar-Wohnanlage am Uferweg<br />

in Alsenz finden Sie auf den Seiten 11 bis 13.<br />

generiert werden. Ein herzlicher<br />

Dank gilt daher dem Chor „Vocalis“.<br />

Mit seiner musikalischen Unterstützung<br />

gelang ein Spendenerlös in<br />

Höhe von 1.175 Euro für das in der<br />

Entstehung befindliche Stationäre<br />

Hospiz für die Nordpfalz.<br />

Weitere Benefizveranstaltungen sind<br />

geplant. Am 20. Oktober soll zum<br />

Beispiel ein Charity-Dinner in der<br />

Villa Barwich in Eisenberg stattfinden.<br />

Dazu laden die Rotary-Clubs<br />

Eisenberg-Leiningerland, Kirchheimbolanden<br />

und Rockenhausen ein. Der<br />

Erlös aus dem Verkauf der Eintrittskarten<br />

für die Veranstaltung soll<br />

ebenfalls dem Stationären Hospiz in<br />

Rockenhausen zugute kommen. Aktiv<br />

sind auch die „Nordpfälzer Spatzen“,<br />

ein Fan-Club der populären<br />

„Kastelruther Spatzen“. 2019 wollen<br />

die „Nordpfälzer Spatzen“, die bereits<br />

1.000 Euro für das Hospiz gespendet<br />

haben, weitersammeln; und zwar bei<br />

drei öffentlichen Veranstaltungen.<br />

Auch hier ist das Engagement groß<br />

und die Ideen sprudeln. All dies führt<br />

dazu, dass unsere gemeinsame Anstrengung,<br />

Spenden für das Stationäre<br />

Hospiz zu sammeln, erfolgreich ist<br />

und auch in Zukunft erfolgreich sein<br />

wird. „Gemeinsamkeit“ ist auch das<br />

Stichwort, wenn wir Feste und Jubiläen<br />

feiern. Ganz besonders freuen<br />

wir uns auf das 30-jährige Jubiläum<br />

des Zoar – Alten- und Pflegeheims in<br />

Kusel, das wir im vierten Quartal dieses<br />

Jahres dort im Haus feiern werden.<br />

Jubiläen sind immer ein willkommener<br />

Anlass zurückzublicken. Wie<br />

hat sich das Haus entwickelt? Wie hat<br />

sich die Arbeit der dort tätigen Mitarbeiter<br />

verändert? Einem Rückblick<br />

wohnt auch ein Blick nach vorn inne.<br />

Wie wird das Haus mit seinen Mitarbeitern<br />

weitere dreißig Jahre später<br />

da stehen? Dafür müssen heute die<br />

Weichen gestellt werden.<br />

Erweiterung der Wohnanlage<br />

am Uferweg in Alsenz<br />

Die Umsetzung von Projekten erfordert<br />

auch den bedarfsorientierten<br />

Blick in die Zukunft. Und so müssen<br />

wir immer nah am Kunden sein.<br />

Bei der Zoar-Wohnanlage am Uferweg<br />

in Alsenz zum Beispiel wird<br />

Es grüßen Sie herzlichst<br />

Peter Kaiser<br />

Vorstandssprecher<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />

gerade ein eingeschossiger Anbau<br />

realisiert. Kürzlich war Spatenstich<br />

(siehe Bericht auf den Seiten 11 bis<br />

13; Anm. d. Red.), der sich einer regen<br />

Teilnahme erfreute. Das zeigt das<br />

große Interesse an der Arbeit des<br />

Evangelischen Diakoniewerks Zoar.<br />

Einen ähnlich hohen Zuspruch erhoffen<br />

wir uns auch für das geplante<br />

Richtfest und die Einweihung. Durch<br />

die Erweiterung der Zoar-Wohnanlage<br />

in Alsenz sollen unter anderem<br />

Bedarfe an Angeboten für Menschen<br />

mit geringem oder keinem Pflegebedarf<br />

gedeckt werden. Der Anbau, der<br />

im vierten Quartal 2019 bezugsfertig<br />

sein soll, bietet nach seiner Fertigstellung<br />

zwei Wohnungen mit bis zu<br />

vierzig Quadratmetern für Service-<br />

Wohnen und Raum für eine Wohngruppe<br />

für zwölf Personen mit<br />

Wohnküche und Aufenthaltsraum.<br />

Der Bedarf an vollstationärer Pflege<br />

sowie an niederschwelligen Angeboten,<br />

wie zum Beispiel Service-Wohnen,<br />

steigt stetig. Die Wohnanlage<br />

am Uferweg in Alsenz bietet zurzeit<br />

siebzig Wohn- und Pflegeplätze. Der<br />

Anbau führt zu einer Steigerung der<br />

Attraktivität der Zoar-Wohnanlage.<br />

Wir wünsche Ihnen einen schönen<br />

Herbst, der uns noch ein paar schöne<br />

sonnige Tage bringen möge, aber<br />

auch den lang ersehnten Regen.<br />

Kurz vor Weihnachten lesen Sie an<br />

dieser Stelle wieder von uns. Dann<br />

mit dem Weihnachts- und Neujahrsgruß.<br />

Bleiben Sie bis dahin gesund<br />

und Zoar gewogen.<br />

Martina Leib-Herr<br />

Vorstand<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong> 5


Grußwort<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />

Zoar hat starke Partner. Das ist heute sehr wichtig. Allein ist man weniger erfolgreich.<br />

Allein ist man auch weniger mutig und weniger einsatzstark. So haben wir<br />

zum Beispiel unsere Veranstaltung „Schlossplatz-Zauber“ (siehe Bericht auf den<br />

Seiten 30 bis 39) zusammen mit einem Partner gefeiert – mit der Lebenshilfe<br />

Westpfalz. Unser gemeinsames Fest wurde von über 1.000 Gästen besucht.<br />

Wir haben es zum 650. Jubiläum in Kirchheimbolanden gefeiert. Das war unser<br />

Geschenk an die Stadt. Unser Fest stand im Zeichen der Inklusion. Es kamen junge<br />

und alte Menschen sowie Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Alle zusammen<br />

haben wir einen schönen Tag und Abend erlebt. Vielleicht wiederholen wir ein<br />

solches Fest an gleichem Ort mal. Wir möchten den Kontakt zu den Menschen.<br />

Daher gehen wir zu ihnen und warten nicht darauf, bis sie zu uns kommen. So<br />

haben wir es auch beim Zoar-Musikfestival im Volkspark Kaiserslautern gemacht<br />

(siehe Bericht auf den Seiten 52 bis 61). Und das mit großem Erfolg! Auch hier<br />

konnten wir über 1.000 Besucher für Zoar begeistern. Gemeinsam hörten wir<br />

Live-Musik und genossen einen überaus schönen Sommer-Tag und Sommer-Abend.<br />

Unser Musikfestival war erstmalig „umgezogen“ – raus aus der Einrichtung und<br />

rein ins öffentliche Leben. Dies tat dem Fest gut!<br />

Auch auf Facebook sind wir aktiv. Die Gruppe von Menschen, die Zoar gut finden,<br />

wächst. Geben auch Sie uns ein „Like“. Werden auch Sie ein Teil unserer großen<br />

Zoar-Familie. Auf unserer Facebook-Seite erfahren Sie immer das Aktuellste über<br />

unsere Veranstaltungen und sehen dort auch die ersten Fotos; gern zum Weiterleiten.<br />

Aber natürlich können Sie dort noch viel mehr entdecken, zum Beispiel<br />

ein Gewinn-Spiel. So wollen wir ganz viele Menschen erreichen. Das soll dabei<br />

helfen, Barrieren (auch in den Köpfen) abzubauen.<br />

Toll ist auch, dass unsere Leitbild-Broschüre schon zum zweiten Mal in Druck<br />

gegangen ist. Viele interessieren sich dafür. Unser Leitbild ist von den<br />

Mitarbeitern gemacht worden. Darauf sind wir besonders stolz. Nehmen Sie<br />

die Leitbild-Broschüre ruhig mal zur Hand. Dafür ist sie da! Das Leitbild soll von<br />

allen Mitarbeitern gelebt werden. Auch jeder neue Mitarbeiter bekommt die<br />

6 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Grußwort<br />

Leitbild-Broschüre. So weiß jeder von Anfang an, wie Zoar sich entwickelt hat<br />

und wofür unsere Einrichtung steht.<br />

Gemeinsam viel bewegt haben wir auch mit dem Benefiz-Konzert mit dem<br />

gemischten Chor „Vocalis“ aus Sambach, das im Sommer in der Protestantischen<br />

Kirche in Rockenhausen stattgefunden hat. Es war ein großer Erfolg.<br />

Ausrichter war der Förderverein Zoar. Spenden-Zweck war das Stationäre<br />

Hospiz für die Nordpfalz in Rockenhausen. Insgesamt sind 1.175 Euro zusammengekommen.<br />

Dem Chor „Vocalis“ danken wir für seine musikalische Unterstützung<br />

mit diesem tollen Konzert. Weitere Benefiz-Veranstaltungen sind<br />

geplant. Aktiv sind auch die „Nordpfälzer Spatzen“, ein Fan-Club der populären<br />

„Kastelruther Spatzen“. 2019 wollen sie für das Stationäre Hospiz weitersammeln.<br />

Dafür soll es drei öffentliche Veranstaltungen geben. „Gemeinsamkeit“<br />

ist auch das Stichwort, wenn wir Feste und Jubiläen feiern. Ganz besonders<br />

freuen wir uns auf das dreißigjährige Jubiläum des Zoar – Alten- und Pflegeheims<br />

in Kusel in diesem Jahr. Ein Jubiläum bietet immer Zeit für einen Rückblick<br />

und eine Vorausschau. Auch in Zukunft müssen wir nah am Kunden sein.<br />

Aus diesem Grund entsteht bei der Zoar-Wohn-Anlage am Uferweg in Alsenz<br />

ein Anbau. Durch die Erweiterung sollen unter anderem neue Angebote für<br />

Menschen mit geringem oder keinem Pflege-Bedarf entstehen. Der Anbau bietet<br />

nach seiner Fertigstellung 2 Wohnungen und Raum für eine Wohn-Gruppe<br />

für 12 Personen mit Wohn-Küche und Aufenthalts-Raum. Vor ein paar Wochen<br />

hat der Spaten-Stich (siehe Bericht auf den Seiten 11 bis 13) stattgefunden.<br />

Wir wünschen Ihnen einen schönen Herbst. Kurz vor Weihnachten lesen Sie<br />

an dieser Stelle wieder von uns. Dann mit dem Weihnachtsgruß und guten<br />

Wünschen für das neue Jahr. Bleiben Sie bis dahin gesund.<br />

Es grüßen Sie herzlich<br />

Peter Kaiser<br />

Vorstandssprecher<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />

Martina Leib-Herr<br />

Vorstand<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

7


Ausbildung & Beruf<br />

IWP: Inklusionsinitiative Westpfalz – Eine Chance für (Langzeit-)Arbeitslose<br />

mit multiplen Vermittlungshemmnissen<br />

Angekommen auf dem<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

Wenn Jenny Urbanke von ihrem<br />

Arbeitsplatz im Büro der Firma<br />

„eiwa“, Naturbaustoffhandel in<br />

Bisterschied, berichtet, strahlen ihre<br />

Augen. Sie fühle sich dort sehr wohl.<br />

„Meine Arbeit, die Arbeitsbedingungen<br />

und Arbeitszeit sind für mich<br />

genau richtig.“ Die 44-Jährige ist<br />

körperlich beeinträchtigt und war<br />

in der Vergangenheit phasenweise<br />

immer wieder arbeitslos.<br />

„eiwa“ – ein kreativer Arbeitgeber, ein idyllischer Arbeitsplatz auf dem Dorf<br />

Eine Anstellung in ihrem<br />

erlernten Beruf als Bürokauffrau<br />

zu finden, schien gänzlich<br />

aussichtslos. Keine leichte Zeit<br />

für die aus dem Saarland in den Donnersbergkreis<br />

Zugezogene. Bis sie auf<br />

die Inklusionsinitiative Westpfalz<br />

(IWP) aufmerksam wurde und von<br />

Fachbegleiterin Claudia Dürnberger<br />

beraten und begleitet wurde.<br />

„Wir sind froh, dass wir Frau Urbanke<br />

für unseren Betrieb gewinnen konnten“,<br />

beschreibt „eiwa“-Geschäftsführer<br />

Waldemar Eider die Win-Win-<br />

Situation. „Sie ist mehr als eine Buchhalterin.<br />

Assistenz der Geschäftsführung<br />

passt da schon eher“, so Eider.<br />

Denn sie registriere und plane seine<br />

Termine und erinnere ihn an wichtige<br />

Sachverhalte und vereinbarte<br />

Fristen. „Darüber bin ich sehr froh“,<br />

sagt der Chef. „Wir sind ein Kleinstbetrieb,<br />

und dafür brauche ich am<br />

besten Allround-Genies. Es kann<br />

nicht sein, dass jeder nur auf eine<br />

Arbeit fixiert ist.“ Bei Jenny Urbanke<br />

passt alles gut. Das Vertrauen<br />

herrscht beidseitig. Die körperlich<br />

beeinträchtigte Frau, die unter anderem<br />

an rheumatischen Erkrankungen<br />

und Tinnitus leidet, arbeitet auf einer<br />

Teilzeitstelle. 20 Stunden die Woche<br />

ist sie in der Naturbaustoffhandelsfirma<br />

„eiwa“ in der Ortsmitte von<br />

Bisterschied als Finanzbuchhalterin<br />

tätig. Brachgelegene Potenziale, die<br />

bereits im Rahmen einer durch IWP<br />

initiierten Weiterbildung im Fachbereich<br />

Buchhaltung aufgefrischt wurden,<br />

werden nun wieder genutzt.<br />

„Hier kann ich erlerntes Wissen anwenden,<br />

und das freut mich“, strahlt<br />

die „eiwa“-Mitarbeiterin. „Meine<br />

Arbeit wird gebraucht und noch dazu<br />

wertgeschätzt.“<br />

Jenny Urbanke: gutes Beispiel<br />

für den Projekterfolg<br />

IWP macht Mut; selbst schwerbehinderte/beeinträchtigte<br />

Menschen, die<br />

aufgrund langer Arbeitslosigkeit<br />

schon jegliche Hoffnung auf einen<br />

sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz<br />

in einem Betrieb des allgemeinen<br />

Arbeitsmarkts aufgegeben<br />

haben, können vermittelt werden.<br />

„Wir bringen schwerbehinderte Menschen<br />

und Arbeit zusammen“, lautet<br />

ein IWP-Slogan. Jenny Urbanke ist<br />

8 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Ausbildung & Beruf<br />

Die Firma „eiwa“ handelt<br />

mit Naturbaustoffen. Jenny<br />

Urbanke (Mitte) arbeitet<br />

dort als Finanzbuchhalterin<br />

im Büro. Ihr Chef<br />

Waldemar Eider (rechts) ist<br />

sehr zufrieden mit ihr. Das<br />

freut auch IWP-Fachbegleiterin<br />

Claudia Dürnberger<br />

(links), die sich hier gerade<br />

Farbmuster anschaut.<br />

ein gutes Beispiel für eine gelungene<br />

Arbeitsplatzvermittlung. Mit dem<br />

Umzug aus dem Saarland und der<br />

negativen Entwicklung ihrer Krankheitsgeschichte<br />

wurde es für die<br />

zierliche Frau immer schwieriger,<br />

beruflich irgendwo wieder Fuß zu<br />

fassen. Erzwungene Wechsel wegen<br />

befristeter Verträge und wiederkehrende<br />

und sich allmählich verlängernde<br />

Arbeitslosenzeiten häuften<br />

sich. In dieser wirklich deprimierenden<br />

Zeit erhielt Jenny Urbanke von<br />

der Agentur für Arbeit die Empfehlung,<br />

sich an Fachbegleiter der IWP<br />

zu wenden. Gesagt, getan. So kamen<br />

sie und Claudia Dürnberger zusammen.<br />

„Frau Urbanke ist ein außerordentlich<br />

motivierter Mensch. Sie ist<br />

interessiert und flexibel. Sie bringt<br />

sich ein und zeigt Initiative“, so Fachbegleiterin<br />

Dürnberger. Dies sind<br />

wichtige persönliche Kompetenzen<br />

bei der Suche nach Arbeit, wie auch<br />

im Berufsleben generell. Und richtig:<br />

Jenny Urbanke kam ans Ziel ihrer<br />

Träume. Mittlerweile arbeitet sie seit<br />

über einem halben Jahr bei der Firma<br />

„eiwa“, die sich werbewirksam mit<br />

den Nomen „Tradition“ und „Moderne“<br />

beschreibt. Die Probezeit ist bestanden!<br />

Und nicht nur das: Der anschließend<br />

ausgehändigte Arbeitsvertrag<br />

ist unbefristet. Fünf Mitarbeiter<br />

sind in Bisterschied beschäftigt.<br />

„Wir sind ein kleines Team, und<br />

daher muss es bei uns auch menschlich<br />

passen“, so der Chef. Außerdem<br />

sollte die Unternehmensphilosophie<br />

der Bauökologie beziehungsweise<br />

des giftfreien Wohnens mitgetragen<br />

werden. „Das sollte man schon gut<br />

finden“, schmunzelt Eider. Auf die<br />

neue Mitarbeiterin treffe gleich alles<br />

hundertprozentig zu.<br />

IWP-Projekt: 2016-2019<br />

Die große Chance des IWP-Projekts<br />

liegt vor allem im Personalschlüssel<br />

1:12 begründet. Ein Fachbegleiter berät<br />

und unterstützt zwölf Arbeitssuchende<br />

und fungiert so als Bindeglied<br />

zwischen Arbeitnehmer und<br />

Arbeitgeber sowie der Agentur für<br />

Arbeit. Die Fachbegleiter wurden im<br />

Rahmen des dreijährigen, arbeitsmarktpolitischen<br />

Projekts (1. Juni<br />

2016 bis 31. Mai 2019) eingestellt.<br />

Sie sind vor allem beratend und unterstützend<br />

tätig. Finanziert wird das<br />

arbeitsmarktpolitische Projekt aus<br />

Bundesmitteln. Das Bundesarbeitsministerium<br />

stellt für drei Jahre 2,4<br />

Millionen Euro zur Verfügung. IWP<br />

ist ein gemeinsames Projekt mehrerer<br />

Partner: Heinrich Kimmle Stiftung,<br />

Ökumenisches Gemeinschaftswerk<br />

Pfalz, Evangelisches Diakoniewerk<br />

Zoar und die Bundesagentur für<br />

Arbeit im Agenturbezirk Kaiserslautern-Pirmasens,<br />

dazu zählen die sieben<br />

Jobcenter in der Region. Ziel des<br />

Programms ist die Verbesserung der<br />

lokalen und regionalen Bedingungen<br />

für Menschen mit Behinderung, Zugang<br />

zum allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

zu finden. Der ideale Arbeitsplatz ist<br />

passgenau, sozialversicherungspflichtig<br />

und nachhaltig. Bei der Inklusionsinitiative<br />

Westpfalz geht es<br />

konkret um die Vermittlung Schwerbehinderter<br />

oder schwerbehinderten<br />

Menschen gleichgestellter Arbeitssuchender<br />

in der Region Kaiserslautern-<br />

Pirmasens.<br />

Persönlichkeitsentwicklung<br />

durch Arbeit<br />

Durch die Anerkennung in ihrem<br />

erlernten Beruf hat Jenny Urbanke<br />

neuen Lebensmut gefasst. „Ich traue<br />

mir heute mehr zu als noch vor ein<br />

paar Monaten“, sagt sie und lacht.<br />

„Es ist immer wieder beeindruckend,<br />

wie sich Persönlichkeiten verändern,<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

9


Ausbildung & Beruf<br />

Das Foto zeigt IWP-Fachbegleiterin<br />

Claudia Dürnberger mit ihrem Kollegen<br />

Joaquim Santos auf der Karrieremesse<br />

Pflege und Gesundheit, Rockenhausen,<br />

im Februar 2017. Auch<br />

das gehört zu den Aufgaben des IWP-<br />

Teams – Präsentation auf Messen<br />

und Informationsbörsen.<br />

geht. Dann ist sie auf das Verständnis<br />

ihres Arbeitsgebers angewiesen. Bei<br />

der Firma „eiwa“ klappt das gut. Arbeitszeiten<br />

können variabel gestaltet<br />

und Vorgänge nachgearbeitet werden.<br />

„Es ist alles eine Sache der Absprache“,<br />

sagt Waldemar Eider, der bei<br />

der Einstellung der Bewerberin von<br />

Anfang an ein gutes Gefühl hatte.<br />

„Die Ausstrahlung ist wichtig, und sie<br />

hat von Anfang an gelacht.“<br />

Eider ist überzeugt davon, dass dies<br />

in den meisten Fällen fruchtet. Daher<br />

liegt es ihm am Herzen, auch andere<br />

Firmeninhaber für diese Personalmöglichkeiten<br />

zu interessieren.<br />

Auch an dieser Stelle passe der<br />

Spruch „IWP macht Mut“ sehr gut.<br />

Denn diese Inklusionsinitiative<br />

macht nicht nur den (Langzeit-)Arbeitslosen<br />

mit multiplen Vermittlungshemmnissen<br />

Mut, sondern<br />

auch den Arbeitgebern. Es beweist,<br />

wie viel Menschen leisten und erreichen<br />

können, wenn sie die entsprechende<br />

Chance erhalten. Und so<br />

macht IWP durch die intensive Betreuung<br />

den Arbeitgebern Mut,<br />

Schwerbehinderten oder schwerbehinderten<br />

Menschen gleichgestellten<br />

Arbeitssuchenden eine Chance<br />

wenn die Menschen wieder in Arbeit<br />

sind“, fügt Claudia Dürnberger mit<br />

ihrem Wissen aus der Berufspraxis<br />

hinzu. Die intensive Betreuung erweise<br />

sich in jedem Fall als großer<br />

Vorteil. Das bestätigt auch Katharina<br />

Henkel, Bereichsleiterin der Agentur<br />

für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens.<br />

„Grundlage ist das persönliche Beratungsgespräch<br />

in der Agentur und<br />

beim Jobcenter. Der Kontakt führt<br />

zur Identifikation möglicher Teilnehmer<br />

am IWP-Projekt.“ Diesen mache<br />

man dann bei Bedarf das Angebot<br />

der freiwilligen Teilnahme an IWP.<br />

Für Jenny Urbanke war IWP ein<br />

Glücksfall. „Da haben sie wenigstens<br />

Zeit für schwer vermittelbare Fälle<br />

wie mich“, zwinkert sie und meint<br />

das als Lob. Lob an ihre Fachbegleiterin<br />

Claudia Dürnberger, die über die<br />

Dauer des Projekts beim Evangelischen<br />

Diakoniewerk Zoar angestellt<br />

ist. „Sie hat immer ein offenes Ohr<br />

für mich und meine Sorgen, aber<br />

auch für meine kleinen Erfolge.“ Es<br />

gibt natürlich auch Tage, an denen es<br />

Jenny Urbanke körperlich nicht so gut<br />

IWP-Team komplett: (v.l.n.r.) Joaquim Santos, Claudia Dürnberger,<br />

Anja Seepe, Christine Röller-Nesseler und Projektleiter Thomas Kreck-Hövel<br />

Mut für Arbeitnehmer<br />

und Arbeitgeber<br />

Der Geschäftsführer des Naturbaustoffhandels<br />

ist keiner, der vom IWP-<br />

Konzept erst überzeugt werden<br />

musste. Er hat in seinem Betrieb<br />

schon vorher Erfahrungen mit Mitarbeitern<br />

mit Beeinträchtigung gemacht;<br />

nicht nur gute, wie er sagt.<br />

Trotzdem habe er seine Meinung<br />

zum Thema nie geändert: „Behinderten<br />

Menschen sollte man eine Chance<br />

geben. Jeder Mensch hat seine<br />

individuellen Stärken und Schwächen“.<br />

Hier gelte es anzusetzen und<br />

die Stärken zu fördern. Waldemar<br />

in ihrem Unternehmen zu geben.<br />

Jenny Urbanke ist jeden Tag dankbar<br />

dafür. Beim Interview erwähnt sie<br />

stolz, dass ihr Chef bereits nach drei<br />

Tagen Folgendes zu ihr sagte: „Ich<br />

habe das Gefühl, Sie sind schon immer<br />

hier gewesen.“<br />

Alexandra Koch<br />

10 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Aktuell<br />

Erweiterung der Zoar – Wohnanlage am Uferweg in Alsenz<br />

Kürzlich Spatenstich für<br />

den Erweiterungsbau<br />

Bei sommerlichen Temperaturen fand<br />

der Spatenstich für den Erweiterungsbau<br />

der Wohnanlage am Uferweg in Alsenz statt.<br />

Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr begrüßte<br />

die Gäste und stellte den Neubau mit zwei<br />

Wohnungen und einer Wohngruppe für<br />

zwölf Personen vor, die in Zukunft sowohl<br />

ambulant als auch stationär nutzbar<br />

sein sollen.<br />

Mit den Worten „Nach langer Vorlaufzeit<br />

und vielen Überlegungen ist es nun endlich<br />

soweit. Heute erfolgt der Spatenstich<br />

für die Erweiterung der Wohnanlage am Uferweg“,<br />

begann Martina Leib-Herr ihre Begrüßungsrede. In dem<br />

neu geplanten Gebäude, das durch einen Glasbau mit<br />

der Wohnanlage verbunden sein wird, entstehen Wohnräume<br />

für Menschen mit keinem oder geringem Pflegebedarf.<br />

Der Neubau soll in zwölf Monaten fertiggestellt<br />

sein. Die Nachfrage für Wohngruppen und das Service-<br />

Wohnen steigt stetig, so die Direktorin. Die Möglichkeit,<br />

im Bedarfsfall Unterstützung in Anspruch zu nehmen<br />

Große Freude über das Projekt der Erweiterung der Zoar-Wohnanlage am Uferweg in Alsenz: (v.l.n.r.) Landrat Rainer Guth,<br />

Klaus Zepp, Bürgermeister Alsenz, Tanja Gaß, Vertreterin der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel, Zoar-Direktorin Martina<br />

Leib-Herr, Angelika Gehring, Leiterin der Zoar-Wohnanlagen im Donnersbergkreis, Manuela Lanzer, Verantwortliche<br />

Pflegefachkraft der Zoar-Wohnanlage am Uferweg, Peter Gläser und Werner Dietz als Bauherren<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

11


Aktuell<br />

Feierlicher Anlass beim Spatenstich:<br />

im Hintergrund die Zoar-Wohnanlage<br />

am Uferweg in Alsenz; mit<br />

dem davorliegenden Gelände, auf<br />

dem der Neubau entstehen wird.<br />

Landrat Rainer Guth war Gast<br />

des Spatenstichs bei Zoar in<br />

Alzey. Er wünschte dem Bauvorhaben<br />

alles Gute und<br />

einen störungsfreien Verlauf.<br />

Ein tolles Team: Angelika<br />

Gehring und Manuela Lanzer<br />

Sommer <strong>2018</strong>: Ein schattiger Platz war oft und gern gesucht! So auch beim<br />

Spatenstich des Erweiterungsbaus der Zoar-Wohnanlage am Uferweg in Alsenz.<br />

Den Schatten, den der Bagger spendete, wussten alle Gäste zu schätzen.<br />

Klaus Zepp, Bürgermeister von Alsenz,<br />

bedankte sich nicht nur für die Einladung,<br />

sondern auch für das Engagement<br />

des früheren Verbandsbürgermeisters<br />

Arno Mohr, dem die Erweiterung der<br />

Zoar-Wohnanlage am Uferweg in Alsenz<br />

schon immer ein Anliegen gewesen ist.<br />

oder in die stationäre Pflege zu wechseln, macht das<br />

Angebot für Menschen, die eigenständig und selbstbestimmt<br />

leben möchten, attraktiv. „Durch diesen Anbau<br />

möchten wir das bestehende Interesse an unserem ‚Service-Wohnen‘,<br />

wie bereits in Rockenhausen, Kusel und<br />

Kirchheimbolanden, verstärken“, sagte Martina Leib-Herr.<br />

Im Sommer 2006 wurde die Wohnanlage am Uferweg in<br />

Alsenz eröffnet. 70 Menschen finden dort in 56 Einzelund<br />

7 Doppelzimmern Platz zum Wohnen. Das Haus ist<br />

beliebt und daher immer gut belegt. Mit der Entstehung<br />

beider Wohnungen mit bis zu 40 Quadratmetern und eige-<br />

12 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Aktuell<br />

zu dem letzten Zoar-Spatenstich im März für das Stationäre<br />

Hospiz in Rockenhausen. Das neu entstehende Gebäude<br />

biete in Zukunft mehr Raum für ältere<br />

Bürger, die noch fit sind und die es in diese ruhige<br />

Wohnstraße zieht. Zusätzlich habe der Neubau einen<br />

Inklusionscharakter. „Eine Senioreninklusion für beeinträchtigte<br />

und nicht beeinträchtigte Menschen, die<br />

hier zusammenleben werden“, so Rainer Guth. Er sei<br />

gespannt auf die hier entstehende neue Wohnform und<br />

bedankte sich bei der regionalen Firma von Peter Gläser<br />

und Werner Dietz, die das Bauvorhaben übernehmen<br />

werden. Er wünschte dem Bauverlauf viel Erfolg.<br />

Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr bei<br />

der Begrüßungsansprache<br />

nem Eingang sowie der Wohngruppe für 12 Personen<br />

mit Wohnküche und Aufenthaltsraum soll das<br />

Leistungsportfolio der Wohnanlage erweitert werden.<br />

Eine schöne Location am Ufer gelegen<br />

Landrat Rainer Guth begrüßte die Vertreter der Kommunen,<br />

die Bürger sowie Freunde und Förderer von Zoar. Er<br />

freue sich immer, wenn im Nordwesten des Kreises gebaut<br />

wird, und ist gern bei Spatenstichen dabei. „Es ist<br />

für mich ein toller Augenblick. Hier ist der richtige Ort<br />

und ein idyllischer Platz für Senioren“, sagte der Landrat<br />

begeistert. Dieser Spatenstich stehe im großen Kontrast<br />

Reges Interesse am „Service Wohnen“<br />

Hocherfreut nahm der Bürgermeister aus Alsenz, Klaus<br />

Zepp, an dem Spatenstich teil. Er begrüßte unter anderem<br />

Tanja Gaß, die Vertreterin der Verbandsgemeinde<br />

Alsenz-Obermoschel. „Ich freue mich, dass alle Hürden<br />

genommen wurden und der Erweiterungsbau mit dem<br />

heutigen Tag seinen Anfang nimmt“, sagte Klaus Zepp<br />

und bedankte sich beim ehemaligen Verbandsbürgermeister<br />

Arno Mohr für seine intensive Projektunterstützung.<br />

Auch die ausführende Firma wurde erwähnt und<br />

kam selbst zu Wort. Werner Dietz und Peter Gläser sind<br />

Geschäftsführer der „alimvest GmbH & Co. KG“ mit Sitz<br />

in Rockenhausen. „Für uns ist es bereits das fünfte Mal,<br />

dass wir als Bauherren und Investoren für Zoar auftreten“,<br />

erklärte Werner Dietz. Angelika Gehring,<br />

Einrichtungsleiterin der Zoar-Wohnanlagen im Donnersbergkreis,<br />

sieht die neue Wohnform mit den angebotenen<br />

Service-Leistungen als eine Bereicherung für noch<br />

selbstständige und selbstbestimmt lebende Senioren.<br />

„Wir haben jetzt schon viele Interessenten für die Wohnungen“,<br />

freute sich Manuela Lanzer, die Verantwortliche<br />

Pflegefachkraft der Zoar-Wohnanlage am Uferweg. Für<br />

die bereits dort lebenden Senioren seien die Arbeiten am<br />

Neubau eine besondere Abwechslung. Angelika Gehring<br />

schmunzelte, als sie über den vom Bagger zerstörten<br />

Zaun berichtete. „Da war eine kurze Aufregung im Haus.<br />

Der Schaden konnte aber schnell behoben werden“, erzählte<br />

die Einrichtungsleiterin, die zusammen mit ihrem<br />

Team auch für das Wohlergehen von Bewohnern mit<br />

Demenz verantwortlich ist. Lärmbelästigung wird es, so<br />

die Information, so gut wie keine geben. Nur im Freien<br />

kann es teilweise zu Lärmentstehungen während des<br />

Umbaus kommen. Für die Bewohner in der Wohnanlage<br />

werden wenige bis gar keine Störungen erwartet, da es<br />

sich um einen separaten Gebäudetrakt handelt.<br />

Julia Hoffmann<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

13


Sport & Turnier<br />

LAG Sportfest mit Leichtathletik auf dem Sportplatz in Alzey<br />

Sport ist Bewegung. Bewegung ist Leben.<br />

Rund 220 Männer und Frauen aus 17 Werkstätten<br />

für Menschen mit Beeinträchtigung haben kürzlich<br />

an einem Sportfest auf dem Sportplatz am Elisabeth-<br />

Langgässer-Gymnasium in Alzey teilgenommen. Die<br />

Teilnehmer aus dem Südwesten von Rheinland-Pfalz<br />

traten an, um sich im Werfen, Laufen, Springen und<br />

in anderen Disziplinen zu messen.<br />

Das Sportfest der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

der<br />

Werkstätten für behinderte<br />

Menschen Rheinland-Pfalz (LAG<br />

WfbM RLP) findet jährlich statt. Ausrichter<br />

des diesjährigen Sportfestes<br />

waren die Zoar-Werkstätten Alzey.<br />

Die Mitarbeiter mit und ohne Beeinträchtigung<br />

(haupt- und ehrenamtlich)<br />

sowie die zahlreichen Helfer<br />

waren an diesem Tag an ihren blauen<br />

T-Shirts zu erkennen. Sie waren an<br />

jeder Station zu jedem Thema behilflich.<br />

Die Organisatoren hatten alles<br />

im Griff, und es war an alles gedacht.<br />

Die Pavillons und Sonnenschirme,<br />

die für Schatten sorgten, waren an<br />

diesem Tag sehr beliebt, denn es<br />

war heiß.<br />

Sportliche Begrüßung<br />

durch Rainer Riedt und<br />

Steffen Unger<br />

Die Begrüßungsreden hielten an<br />

diesem sportlichen Tag Rainer Riedt,<br />

LAG-Vorstandsmitglied, und Steffen<br />

Unger, Bürgermeister der Verbandsgemeinde<br />

Alzey-Land. „Die Zoar-<br />

Werkstätten Alzey arbeiten mit<br />

anderen Werkstätten für beeinträch-<br />

„Sport ist gesund, Sport macht Freude“:<br />

(v.l.n.r.) Rainer Riedt, LAG-Vorstandsmitglied,<br />

Dr. Claudia Mitulla, Regionalleiterin<br />

Eingliederungshilfe Rheinhessen,<br />

und Steffen Unger, Bürgermeister der<br />

Verbandsgemeinde Alzey-Land<br />

tigte Menschen im Umkreis gut<br />

zusammen. Zoar ist für unsere Region<br />

eine segensreiche Einrichtung“, sagte<br />

Steffen Unger. „Insbesondere freuen<br />

wir uns über alle, die heute gekommen<br />

sind, um sich im sportlichen<br />

Wettkampf zu messen.“ Rainer Riedt<br />

von der LAG ergänzte: „Sport verbindet,<br />

und heute beim Sportfest können<br />

wir gemeinsam die Erfolge feiern“.<br />

Beide wünschten den Sportlern<br />

14 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Sport & Turnier<br />

Das Aufwärmtraining fand großen Anklang. Gemeinsam<br />

macht es mehr Spaß! Daher haben alle mitgemacht.<br />

Aufwärmgymnastik<br />

mit der Tanzgruppe<br />

„Fit for Dance“ aus Alzey<br />

viel Erfolg beim Wettkampf und allen<br />

Athleten viele Medaillen. „Sport ist<br />

gesund, Sport macht Freude“, sagte<br />

Steffen Unger. Unter diesem Motto<br />

wurde das diesjährige Sportfest in<br />

Alzey eröffnet.<br />

In jeder Werkstatt gibt es ein Team<br />

der Bewegungsförderung. Die Bewegungsförderung<br />

bietet immer verschiedene<br />

sportliche Kurse an. Daher<br />

sind viele Werkstätten-Mitarbeiter<br />

sportlich fit. Die Sportler des Sportfestes<br />

in Alzey waren voller Energie<br />

und Motivation, Medaillen in verschiedenen<br />

Disziplinen zu gewinnen.<br />

Wie es sich für ein richtiges Sportfest<br />

gehörte, hat die für Bewegungsförderung<br />

in Alzey zuständige Zoar-Mitarbeiterin,<br />

Katharine Hemmann, zu<br />

Beginn der Veranstaltung gemeinsam<br />

mit der Tanzgruppe „Fit for<br />

Dance“ eine Aufwärmgymnastik<br />

durchgeführt. Im Anschluss verteilten<br />

sich die Sportler auf die gewünschten<br />

Disziplinen.<br />

Auf die Plätze, fertig, los!<br />

Voller Begeisterung sprangen die<br />

Teilnehmer in die Sandgruben, warfen<br />

die Lederbälle, liefen um die Wette<br />

und zeigten, was sie beim Vorbereitungstraining<br />

gelernt hatten. Den<br />

Athleten boten sich verschiedene<br />

Möglichkeiten der Bewegung.<br />

Sie nahmen unter anderem am<br />

Geschicklichkeitsparcours teil. Es gab<br />

einen Reissäckchen-Zielwurf, Dosenstapeln,<br />

Memory und weitere unterhaltsame<br />

Disziplinen. Viele Sportler<br />

haben sich im Dreikampf gemessen.<br />

Der Dreikampf bestand aus den Disziplinen<br />

Weitsprung, Weitwurf und<br />

50-Meter-Lauf. „Es freut mich sehr,<br />

dass ich es auf das Podest geschafft<br />

habe. Allerdings ist es für mich kein<br />

Hauptziel, in allen Disziplinen zu<br />

gewinnen. Viel wichtiger ist es, die<br />

Kollegen aus den anderen Werkstätten<br />

zu treffen und Spaß miteinander<br />

zu haben“, so Andreas Salustros, erfolgreicher<br />

Sportler der Zoar-Werkstätten<br />

Rockenhausen. Viel Zeit zur<br />

Freude hatten die Medaillengewinner<br />

des Dreikampfs nicht. Warum?<br />

Sie waren schon am Überlegen, wie<br />

sie die nächste Disziplin erfolgreich<br />

schaffen können. „Für mich spielen<br />

die Platzierungen überhaupt keine<br />

Rolle, aber der Erhalt einer Medaille<br />

hat mich trotzdem sehr gefreut“,<br />

sagte René Schachtschabel, Mitarbeiter<br />

der Zoar-Werkstätten Alzey. Er hat<br />

in jeder Disziplin eine Goldmedaille<br />

gewonnen. Bei der Disziplin Weitwurf<br />

haben auch Birgit Beyer aus den<br />

Zoar-Werkstätten Alzey und Christian<br />

Biffar aus den Zoar-Werkstätten Kaiserslautern<br />

einen ersten Platz erreicht.<br />

Juliane Müller aus den Zoar-<br />

Werkstätten Alzey, Kevin Steiner aus<br />

den Zoar-Werkstätten Kaiserslautern<br />

und Dominik Stuber aus den Zoar-<br />

Werkstätten Rockenhausen haben es<br />

bei jeweils einer oder zwei Disziplinen<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

15


Sport & Turnier<br />

LAG Sportfest mit Leichtathletik auf dem Sportplatz in Alzey | Ergebnistabelle<br />

DREIKAMPF<br />

Weitwurf Weitsprung 50-Meter-Lauf<br />

1. Platz Birgit Beyer<br />

(Zoar-Werkstätten Alzey)<br />

René Schachtschabel<br />

(Zoar-Werkstätten Alzey)<br />

Christian Biffar<br />

(Zoar-Werkstätten Kaiserslautern)<br />

Andreas Salustros<br />

(Zoar-Werkstätten Rockenhausen)<br />

René Schachtschabel<br />

(Zoar-Werkstätten Alzey)<br />

Marc Heyeck<br />

(Zoar-Werkstätten Kaiserslautern)<br />

Andreas Salustros<br />

(Zoar-Werkstätten Rockenhausen)<br />

2. Platz Juliane Müller<br />

(Zoar-Werkstätten Alzey)<br />

Kevin Steiner<br />

(Zoar-Werkstätten Kaiserslautern)<br />

3. Platz Dominik Stuber<br />

(Zoar-Werkstätten Rockenhausen)<br />

René Schachtschabel<br />

(Zoar-Werkstätten Alzey)<br />

Marc Heyeck<br />

(Zoar-Werkstätten Kaiserslautern)<br />

Dominik Stuber<br />

(Zoar-Werkstätten Rockenhausen)<br />

Christian Biffar<br />

(Zoar-Werkstätten Kaiserslautern)<br />

Kevin Steiner<br />

(Zoar-Werkstätten Kaiserslautern)<br />

Andreas Salustros<br />

(Zoar-Werkstätten Rockenhausen)<br />

Die Athleten, die sich für den Dreikampf<br />

angemeldet hatten, konnten außer dem<br />

Weitsprung zusätzlich beim 50-Meter-Lauf<br />

und beim 400-Meter-Lauf mitmachen.<br />

Sport bewegt: Weitsprung war eine Disziplin,<br />

die zum Dreikampf gehörte.<br />

16 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Sport & Turnier<br />

400-Meter-Lauf<br />

1. Platz Marc Heyeck<br />

(Zoar-Werkstätten<br />

Kaiserslautern)<br />

Hinweis:<br />

Es gab unterschiedliche Sportriegen, die nach Leistungsstand<br />

und Geschlecht sortiert waren.<br />

Rolli-Fahrer-Wettbewerb<br />

50-Meter-Strecke<br />

1. Platz Dustin Graf<br />

(Zoar-Werkstätten<br />

Kaiserslautern)<br />

3. Platz Sulejman Jasarevic<br />

(Zoar-Werkstätten Alzey)<br />

Weitwurf<br />

Dustin Graf<br />

(Zoar-Werkstätten<br />

Kaiserslautern)<br />

Für Rollstuhlfahrer gab es zwei Disziplinen: Weitwurf und die 50-Meter-Strecke.<br />

Beim Rolli-Parcours wurde nicht gewertet. Die Sportler erhielten eine Teilnehmer-<br />

Medaille und die Urkunde.<br />

auf das Podest geschafft. Yvonne Pisters,<br />

Pina Kramer und Tanja Wenz, alle<br />

aus den Zoar-Werkstätten Rockenhausen,<br />

erhielten ebenfalls gute Platzierungen,<br />

auch wenn sie nicht auf dem<br />

Siegertreppchen standen.<br />

Glückliche und<br />

zufriedene Gesichter<br />

Die Athleten, die am Dreikampf teilgenommen<br />

haben, durften auch den<br />

400-Meter-Lauf mitmachen. Mark<br />

Heyeck aus den Zoar-Werkstätten<br />

Kaiserslautern hat den 400-Meter-<br />

Lauf gewonnen und somit die Goldmedaille<br />

erhalten. Rolli-Fahrer hatten<br />

zwei Disziplinen: Weitwurf und<br />

50-Meter-Stecke. Sulejman Jasarevic<br />

aus den Zoar-Werkstätten Alzey hat<br />

den dritten Platz auf der 50-Meter-<br />

Strecke gewonnen. Dustin Graf aus<br />

den Zoar-Werkstätten Kaiserslautern<br />

hat den ersten Platz auf der 50-<br />

Meter-Strecke und beim Weitwurf<br />

gewonnen. Es gab unterschiedliche<br />

Sportriegen, die nach Leistungsstand<br />

und Geschlecht sortiert waren. Viele<br />

Sportler haben sich beim Geschicklichkeitsparcours<br />

gemessen. Auch in<br />

dieser Disziplin gab es viele erfolgreiche<br />

Teilnehmer; alle waren Sieger,<br />

denn es gab hierbei keine Bewertung;<br />

genauso wie beim Rolli-Parcours.<br />

Dennoch erhielten die Sportler eine<br />

Teilnehmer-Medaille und die Urkunde.<br />

Die Sportler, die es nicht auf das<br />

Podest schafften, haben auch alle<br />

eine Teilnehmer-Medaille und eine<br />

Urkunde erhalten. Für alle Athleten<br />

war die Teilnahme an diesem Sportfest<br />

eine große Herausforderung.<br />

„Es hat sehr viel Spaß und Freude<br />

gemacht, so ein Fest zu organisieren<br />

und an diesem Tag ein Teil davon zu<br />

sein. Es macht mich glücklich, die<br />

zufriedenen und strahlenden Gesichter<br />

der Teilnehmer zu sehen“, sagte<br />

Organisatorin Katharina Hemmann.<br />

Diana Aglamova<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

17


Wir stellen vor<br />

Abteilung Kisten- und Palettenfertigung der Zoar-Werkstätten Rockenhausen<br />

Der „Palettenbau“ im Wandel der Zeit<br />

Die Abteilung Kisten- und Palettenfertigung, wie sie heute heißt, war Teil des Ursprungs<br />

der Zoar-Werkstätten für beeinträchtigte Menschen in Rockenhausen. In einer kleinen<br />

Schreinerei auf dem Inkelthalerhof wurden ab 1967 Paletten hergestellt.<br />

Seit 1986 findet man den<br />

Palettenbau, wie die Abteilung<br />

damals genannt wurde,<br />

in der Donnersbergstraße 40 in<br />

Rockenhausen. Im vergangenen Jahr,<br />

anlässlich des 50. Jubiläums der Zoar-<br />

Werkstätten Rockenhausen, wurde<br />

die Produktionsstätte renoviert und<br />

erweitert. Zum Großteil werden dort<br />

Paletten und Verpackungskisten aus<br />

Holz angefertigt. Herzstücke des<br />

Betriebs sind eine Nagelstraße und<br />

eine Portal-Nagelmaschine.<br />

Auf dem Inkelthalerhof wurde damals<br />

eine „beschützende Werkstatt“<br />

für Menschen mit Behinderung gegründet.<br />

Dort, wo sich heute die<br />

Kegelbahn im Gebäude der Cafeteria<br />

befindet, entstand vor 51 Jahren der<br />

Beginn der Zoar-Werkstätten. Die<br />

damaligen Mitarbeiter der Schreinerei<br />

verarbeiteten Holz und stellten<br />

gleichzeitig die ersten Paletten her.<br />

„Vom Inkelthalerhof ist die Schreinerei<br />

1972 in die Industriestraße gezogen.<br />

1986 ist eine eigene Abteilung,<br />

der damalige Palettenbau, gegründet<br />

worden, der dann in die Donnersbergstraße<br />

ausgelagert wurde“, erzählt<br />

Rolf Nehrbaß, Betriebsleiter<br />

Technik der Zoar-Werkstätten Rockenhausen<br />

und Arbeitsbereichsleiter<br />

Kisten- und Palettenfertigung<br />

und des Zoar-Grashofs. Vor zwanzig<br />

Jahren hat er als Arbeitsbereichsleiter<br />

in der Abteilung Metall und Mechanik<br />

begonnen und war dann 2009<br />

Im überdachten Freibereich werden die Paletten gestapelt.<br />

Projekt-Manager der Zoar-Werkstätten<br />

Rockenhausen.<br />

Seit 2017:<br />

renoviert und erweitert<br />

Beim 50. Jubiläum der Zoar-Werkstätten<br />

Rockenhausen im letzten Jahr<br />

erstrahlte die Produktionsstätte in<br />

neuem Glanz. Zuvor waren zwei Jahre<br />

Bauzeit, in der die Abteilung nicht nur<br />

renoviert, sondern auch erweitert<br />

wurde, erfolgt. Die sanitären Anlagen<br />

und der Ruheraum wurden erneuert.<br />

Ebenfalls in neuem Glanz erstrahlt<br />

heute der Aufenthaltsraum, in dem<br />

sich nun auch eine Küche befindet.<br />

Ein Umkleideraum, in dem sich die<br />

Mitarbeiter vor Ort umziehen und<br />

ihre Sachen verstauen können, ist neu<br />

entstanden. „Früher mussten sich die<br />

Mitarbeiter zunächst in der WfbM in<br />

der Industriestraße umziehen und<br />

dann von dort mit dem Bus zu uns<br />

hochfahren. Das war sehr umständlich.<br />

Jetzt sind die Wege einfacher und<br />

kürzer“, sagt Michael Beckmann, stellvertretender<br />

Arbeitsbereichsleiter der<br />

Kisten- und Palettenfertigung. Seinen<br />

Zivildienst hat er in der Mechanik-Abteilung<br />

der Werkstätten gemacht,<br />

seitdem ist er bei Zoar. Danach ging er<br />

direkt in die Schreinerei. Ende 2011<br />

übernahm er von Volker Geißler, der<br />

in Rente ging, die Stelle als stellvertretender<br />

Arbeitsbereichsleiter im sogenannten<br />

Palettenbau. Im Zuge des<br />

Umbaus in 2017 wurde auch die<br />

Heizungsanlage auf Festbrennstoffe<br />

18 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Wir stellen vor<br />

Die vor zwei Jahre neu angeschaffte Portal-Nagelmaschine<br />

ist individuell einstellbar und nagelt automatisch den<br />

Palettenboden mit den Stützbalken zusammen.<br />

Vor dem Paletten-Lager: (v.l.n.r.) Rolf Nehrbaß, Betriebsleiter<br />

Technik der Zoar-Werkstätten Rockenhausen und Arbeitsbereichsleiter<br />

der Kisten- und Palettenfertigung und des Zoar-<br />

Grashofs, mit Susanne Bumb, Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung,<br />

und Michael Beckmann, stellvertretender Arbeitsbereichsleiter<br />

der Kisten- und Palettenfertigung.<br />

Welche Produkte<br />

werden hergestellt?<br />

Das Foto zeigt eine<br />

kleine Transportkiste.<br />

umgestellt. Auf diese Weise können<br />

die Holz-Restabfälle zu Hackschnitzeln<br />

verarbeitet und in der Anlage verbrannt<br />

werden. 65 Kubikmeter Hackschnitzel<br />

verbraucht die Heizungsanlage<br />

jährlich. Damit entstehen kaum<br />

Heizkosten. Was dann noch übrig<br />

bleibt, wird zu Anmachholz oder<br />

Spänen verarbeitet und an Privatpersonen<br />

verkauft.<br />

Welche Produkte entstehen genau?<br />

Die Transportpalette ist eine flache<br />

Holzkonstruktion in verschiedenen<br />

Größen. Sie wird zur Bündelung,<br />

Lagerung und für den Transport größerer<br />

Mengen Ware oder einzelner<br />

schwerer Artikel verwendet. Die Palette<br />

ist mit einem Gabelstapler oder<br />

Hubwagen verlade- und stapelbar. Es<br />

wird zwischen der Einweg- und der<br />

Mehrwegpalette unterschieden. Die<br />

Einwegpalette ist für den einmaligen<br />

Gebrauch und in der Regel nicht lange<br />

haltbar. Sie wird meist im Export<br />

eingesetzt und verbleibt beim<br />

Empfänger, der sie dann entsorgt.<br />

Paletten für eine Mehrfachnutzung<br />

sind stabiler gebaut und werden<br />

immer nach einem bestimmten Maß<br />

(Standard) hergestellt. Die bekannteste<br />

Mehrwegpalette ist die Europalette.<br />

„Diese Paletten müssen speziell<br />

zertifiziert sein. Für uns rechnet<br />

sich das nicht. Unsere Abteilung ist<br />

dafür zu klein“, erklärt Rolf Nehrbaß.<br />

XXL-Transportkiste<br />

reist um die Welt<br />

Heute werden in der Abteilung nicht<br />

mehr nur Paletten hergestellt. Die<br />

Mitarbeiter fertigen zusätzlich Transportholzkisten<br />

und Holzeinsätze an.<br />

Diese werden in Kisten eingelegt und<br />

dienen der Transportsicherheit zerbrechlicher<br />

Güter. Die Vorarbeiten,<br />

wie zum Beispiel Zuschneiden, Fräsen<br />

und Bohren, werden von der<br />

Zoar-Schreinerei in der Industriestraße<br />

übernommen. Grundlage für alle<br />

entstehenden Paletten sind die Vorgaben<br />

und Wünsche der Kunden. Die<br />

Paletten werden aus einzeln zugeschnittenen<br />

Holzbrettern und Füßen<br />

in einer Maschine, der sogenannten<br />

Nagelstraße, zusammengenagelt. Seit<br />

dem Umzug in die Donnersbergstraße<br />

gibt es in der Produktionsstätte neben<br />

den Handnaglern (Handarbeitsplätze)<br />

eine halbautomatische Nagelstraße<br />

und eine vor zwei Jahren neu erworbene<br />

Portal-Nagelmaschine. Diese<br />

sind individuell einstellbar und nageln<br />

automatisch das Palettendeck mit<br />

den dazugehörigen Kufen zusammen.<br />

Durch die sorgfältige, flexible und<br />

maßgeschneiderte Produktion der<br />

Nagelstraße können große Paletten in<br />

hoher Stückzahl recht schnell und<br />

kurzfristig produziert werden.<br />

Die Abteilung stellt Einwegpaletten<br />

her, die ins In- und Ausland reisen.<br />

Die Paletten werden behandelt, so<br />

dass sich keine Schädlinge mehr im<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

19


Wir stellen vor<br />

Langjährige Mitarbeiter der Abteilung Kisten- und Palettenfertigung der Zoar-Werkstätten Rockenhausen<br />

Ernst Kunz ist 67 Jahre alt und vor zwei Jahren in Rente gegangen.<br />

Seit August 2006 arbeitet er in der Abteilung Kisten- und<br />

Palettenfertigung. Seitdem kommt er weiterhin regelmäßig acht<br />

Stunden zur Arbeit. „Manchmal müssen wir ihn nach Hause schicken.<br />

Er würde auch noch Überstunden machen“, sagt Michael<br />

Beckmann. „Wir wüssten nicht, was wir ohne ihn machen sollten.<br />

Er wird von uns voll eingeplant und ist eine Spitzenkraft.“ Ernst<br />

Kunz ist froh, dass er im „Palettenbau“ arbeiten darf. Er brauche<br />

diese Tagesstruktur, sagt er.<br />

Seit zwei Jahren in Rente: Ernst Kunz. Trotzdem kommt er noch<br />

jeden Tag zur Arbeit. Er brauche diese Tagesstruktur, sagt er.<br />

Gerd Dreher: Fast<br />

40 Jahre in der Abteilung<br />

Gerd Dreher ist im September dieses Jahres seit 39 Jahren im „Palettenbau“.<br />

Als einer der am längsten dort Tätigen ist er an jedem Ar-<br />

Kisten- und Palettenfertigung.<br />

Wie schnell die<br />

beitsplatz einsetzbar. Er schießt zum Beispiel die Nägel mit der Handnagelmaschine<br />

an einem der Handarbeitsplätze oder legt die Bretter<br />

Zeit doch vergeht!<br />

und Füße in die Nagelstraße und bedient diese dann. „Erst spannt die<br />

Maschine das Holz so, dass nichts verrutscht. Im nächsten Schritt wird<br />

die Palette inklusive der Palettenkufen von der Maschine genagelt.<br />

Wenn alles zusammengenagelt ist, wird der Palette in der Nagelstraße<br />

der IPPC-Stempel aufgedrückt. Zum Schluss dreht die Maschine die<br />

Palette zur Lagerung um und setzt sie auf einem Stapel zusammen“,<br />

erklärt Gerd Dreher den Arbeitsablauf in der alten Nagelstraße. Immer wieder betont er, dass er auf seine Finger<br />

aufpassen müsse. Größere Verletzungen gab es zum Glück noch keine. „Mir macht hier alles Spaß; egal welcher<br />

Arbeitsschritt“, erzählt Gerd Dreher. Sechs Monate musste er wegen einer Fußverletzung in der Mechanik in der<br />

Industriestraße arbeiten. „Das hat mir nicht so gut gefallen, und ich war froh, als ich wieder zurück in meiner Abteilung<br />

war“, berichtet Gerd Dreher. Seine private Leidenschaft gehört dem Fußball. Seit 23 Jahren ist er aktiv im<br />

Fußballverein in Rockenhausen tätig. Treuer Fan ist er, trotz der nun dritten Liga, vom 1. FC Kaiserslautern.<br />

Holz befinden. Der Palette wird dafür<br />

ein Heiß-Brennstempel mit den<br />

Buchstaben IPPC aufgedrückt. IPPC<br />

steht für ein internationales Pflanzenabkommen<br />

und beinhaltet unter<br />

anderem Vereinbarungen zum Holzverpackungsmaterial.<br />

Durch den<br />

Stempel wird die Einhaltung dieser<br />

Standards bescheinigt. In der Abteilung<br />

befinden sich zwei analoge<br />

Brennstempel. Ein integrierter Stempel<br />

befindet sich in der Nagelstraße.<br />

Maße der Transportkisten<br />

An der Kappsäge werden sowohl<br />

Massivholz als auch Platten-Material<br />

auf die benötigten Längen zur Montage<br />

zurechtgesägt. Im Durchschnitt<br />

werden circa 135.000 Paletten im<br />

Jahr hergestellt. Großabnehmer sind<br />

zum Beispiel die Firma „Adient“ in<br />

Rockenhausen, „BorgWarner“ in<br />

Kirchheimbolanden und „Transpak“<br />

in Kaiserslautern. Daneben gibt es<br />

noch viele weitere kleine Firmen mit<br />

Einzelaufträgen. Für „Adient“, wie<br />

die Firma heute heißt, hat die Kisten-<br />

und Palettenfertigung auch<br />

schon Mehrwegpaletten hergestellt.<br />

Änderungen gibt es im Kundenkontakt<br />

und der Auftragslage immer<br />

mal wieder. Die Firma „Bosch“ aus<br />

Neunkirchen im Saarland war zum<br />

Beispiel ein Großabnehmer von Einwegpaletten.<br />

„Diese große Bestellung<br />

ist weggefallen. Dafür hat die<br />

Firma eine Sonderproduktion in Auftrag<br />

gegeben“, erzählt Rolf Nehrbaß.<br />

Solche Sonderbestellungen sind<br />

zum Beispiel Holztransportkisten.<br />

Diese Kisten gibt es in verschiedenen<br />

Größen; bedarfsorientiert, so wie<br />

der Kunde sie haben möchte. Eine<br />

XXL-Transportkiste mit den Maßen<br />

2,20 Meter Breite, 1,70 Meter Höhe<br />

und 2,20 Meter Tiefe wird weltweit<br />

unter anderem nach Mexiko, in die<br />

USA und nach Fernost verschickt.<br />

20 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Wir stellen vor<br />

Werner Biener ist an jedem Arbeitsplatz in der<br />

Abteilung Kisten- und Palettenfertigung einsetzbar.<br />

Werner Biener ist schon 28 Jahre bei Zoar beschäftigt. Zuerst<br />

war er im Fahrdienst im Wohnbereich tätig. Da ist er bei der<br />

täglichen Tour nach Heidesheim und Alzey mitgefahren, um das<br />

Essen zu transportieren. Vor 23 Jahren ist er in die Abteilung<br />

Kisten- und Palettenfertigung gewechselt. Auch er ist an jedem<br />

Arbeitsplatz einsetzbar. „Ich mache alles in der Abteilung“, sagt<br />

Werner Biener stolz. In seinen Pausen sei er am liebsten allein,<br />

um Zeit zum Nachdenken und zum Durchatmen zu haben. „Ich<br />

bin zufrieden, wenn alles so bleibt, wie es ist“, sagt er. In seiner<br />

Freizeit geht er gern kegeln und Darts spielen.<br />

Helmut Metzler an der<br />

Portal-Nagelmaschine.<br />

Jeder Handgriff sitzt.<br />

Die kleinste Kiste, die bei der Zoar-<br />

Kisten- und Palettenfertigung hergestellt<br />

wird, ist 20 Zentimeter breit, 20<br />

Zentimeter hoch und 50 Zentimeter<br />

tief. Um diese Vielzahl an Paletten<br />

und Kisten zu produzieren, bringt ein<br />

Sattelzug alle drei Wochen rund 55<br />

Kubikmeter Fichte-Tannenholz zur<br />

Produktionsstätte.<br />

Gemeinsames Grillen<br />

vor Weihnachten<br />

13 Mitarbeiter mit Beeinträchtigungen<br />

sind im Arbeitsbereich beschäftigt;<br />

außerdem vier Mitarbeiter aus<br />

dem Berufsbildungsbereich der Palettenfertigung.<br />

Zwei Produktionshelfer<br />

sind ebenfalls von morgens<br />

Helmut Metzler arbeitet seit 28 Jahren im „Palettenbau“. Er hat<br />

auch schon in der Mechanik gearbeitet und kam aber gern in<br />

die Abteilung Kisten- und Palettenfertigung zurück. Er kann, wie<br />

alle Mitarbeiter dieses Bereichs, an jedem Arbeitsplatz eingesetzt<br />

werden. Er schießt zum Beispiel die Palettenklötze mit der Handnagelpistole<br />

an die Bretter und legt Bretter und Klötze auf der<br />

neuen Nagelstraße ein. Er kommt gut mit seinen Kollegen zurecht<br />

und freut sich auf den jährlichen Ausflug zur Eisdiele. „Zu Hause<br />

höre ich Musik und schaue gern Fernsehen. Am liebsten sehe ich<br />

Krimis, wie zum Beispiel die Serie ‚Tatort‘“, erzählt Helmut Metzler.<br />

8.00 bis nachmittags 16.00 Uhr im<br />

Einsatz. Wenn es viel zu tun gibt,<br />

übernehmen sie auch die Abendschicht.<br />

Bei Mehrarbeit wird auch an<br />

Samstagen von 8.00 bis 12.00 Uhr<br />

gearbeitet. Die Kundenaufträge werden<br />

von zwei Fachkräften für Arbeitsund<br />

Berufsförderung angenommen:<br />

Michael Beckmann und Susanne<br />

Bumb, beide Qualitätsbeauftragte<br />

der Palettenfertigung. Jeder Mitarbeiter<br />

hat seine persönliche Schutzbekleidung.<br />

Dazu gehören eine lange<br />

Hose, eine Schutzbrille und Ohrstöpsel.<br />

Die Sicherheitsschuhe sind zweifach<br />

gesichert. Diese schützen die<br />

Füße des Mitarbeiters vor herunterfallenden<br />

Materialien von oben und<br />

vor spitzen Gegenständen von unten.<br />

Sicherheitshandschuhe bieten den<br />

Händen Schutz vor Holzsplittern<br />

oder Nägeln. Insgesamt gibt es in der<br />

Abteilung rund 25 Arbeitsplätze. Die<br />

Abteilung hat eine Qualifikationsmatrix,<br />

in der steht, welcher Mitarbeiter<br />

wo arbeiten und wer welche<br />

Maschine bedienen darf. Bei Urlaub<br />

oder Krankheit kann dann von einem<br />

Mitarbeiter auf den anderen umgestellt<br />

werden. Wenn ein Mitarbeiter<br />

an seinem Arbeitsplatz fertig ist,<br />

wird der Platz gesäubert. Einmal im<br />

Jahr geht die Abteilung bei schönem<br />

Wetter zusammen Eis essen. Vor<br />

Weihnachten gibt es immer ein<br />

Jahresabschlussessen. Dafür wird<br />

manchmal der Grill in den Innenhof<br />

gestellt und in der Halle in geselliger<br />

Runde zusammengesessen.<br />

Julia Hoffmann<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

21


Wir stellen vor<br />

Der Paletten-Bau früher und heute<br />

Der Paletten-Bau ist eine Abteilung. Die Abteilung gehört zu den Zoar-Werkstätten<br />

in Rockenhausen. Den Paletten-Bau gibt es seit über 50 Jahren. Heute<br />

heißt die Abteilung Kisten- und Paletten-Fertigung. Die Abteilung ist in der<br />

Donnersbergstraße 40 in Rockenhausen. In der Abteilung arbeiten circa 21<br />

Mitarbeiter mit und ohne Beeinträchtigungen. Es gibt noch ein paar andere<br />

Abteilungen bei den Zoar-Werkstätten in Rockenhausen. Die sind in der Industriestraße.<br />

Letztes Jahr haben alle zusammen gefeiert. Wegen des 50. Jubiläums<br />

der Zoar-Werkstätten Rockenhausen. Im Paletten-Bau ist für die Feier<br />

zum Jubiläum ganz viel neu gemacht worden, zum Beispiel die Duschen und<br />

Toiletten, der Ruhe-Raum und der Aufenthalts-Raum. Dort gibt es jetzt auch<br />

eine Küche und einen Umkleide-Raum.<br />

Im Paletten-Bau werden viele Paletten gemacht. Das sind Holz-Bretter mit<br />

Holz-Klötzen als Füße. Alles wird mit Nägeln zusammen genagelt. Die Paletten<br />

können große Lasten tragen. Sie können unterschiedlich groß sein. Paletten<br />

werden mit einem Gabel-Stapler gefahren. Der kann die Paletten hochheben.<br />

Die Paletten kann man aufeinander stapeln. Sie brauchen dann nicht so viel<br />

Platz. Die Palette wird mit den Dingen darauf verschickt, zum Beispiel mit einem<br />

LKW oder auf einem Schiff. Manche Paletten reisen um die ganze Welt.<br />

Bestimmte Paletten werden immer wieder benutzt, andere nur einmal. Holz-<br />

Kisten werden bei Zoar auch hergestellt. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen.<br />

Eine Kiste zum Beispiel ist höher als ein Mensch.<br />

135.000 Paletten werden jedes Jahr im Durch-Schnitt hergestellt. Große und<br />

kleine Firmen bestellen die Paletten bei Zoar. Eine Firma ist zum Beispiel<br />

„Adient“ in Rockenhausen. Diese Firma macht Teile für Autos. Alle 3 Wochen<br />

kommt ein LKW zum Paletten-Bau nach Rockenhausen. Er ist immer voll<br />

beladen mit Tannen-Holz für die Fertigung.<br />

22 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Wir stellen vor<br />

Das angelieferte Holz vor<br />

der Verarbeitung zu Kisten<br />

und Paletten<br />

(v.l.n.r.) Christian Brillante, Gerd Dreher und<br />

Jens Renett im Paletten-Bau in Rockenhausen<br />

Ganz stolz ist die Abteilung auf die Nagel-Straßen. Das sind Maschinen, die das<br />

Holz zusammen nageln. Mit der Maschine haben es die Mitarbeiter einfacher,<br />

und es geht schneller. In der Abteilung gibt es auch Hand-Nagler. Damit nageln<br />

die Mitarbeiter das Holz per Hand zusammen. In der Abteilung gibt es 25 Arbeitsplätze.<br />

Jeder Mitarbeiter hat eine lange Hose an. Außerdem trägt er Schutz-Brille<br />

und Ohr-Stöpsel zum Schutz.<br />

Rolf Nehrbaß ist Betriebs-Leiter Technik der Zoar-Werkstätten in Rockenhausen,<br />

zum dem auch der Paletten-Bau gehört. „Ich arbeite seit zwanzig Jahren hier“,<br />

sagt Rolf Nehrbaß. Michael Beckmann ist stellvertretender Arbeitsbereichs-Leiter<br />

vom Paletten-Bau. Er sagt: „Ich habe schon meinen Zivil-Dienst in den Zoar-Werkstätten<br />

gemacht.“ Seine Kollegin ist Susanne Bumb. Sie ist Fach-Kraft für Arbeitsund<br />

Berufsförderung. Der Zusammen-Halt stimmt: Einmal im Jahr geht die Abteilung<br />

bei schönem Wetter zusammen Eis essen. Und vor Weihnachten wird<br />

zusammen in der Halle beim Paletten-Bau gegessen.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

23


Spenden<br />

Zum Wohle der Gesellschaft<br />

Lebensmittel retten,<br />

Menschen helfen<br />

Der CAP-Markt in Brücken spendet regelmäßig<br />

Lebensmittel an die gemeinnützige Tafel. Eine<br />

erweiterte Spendenaktion zum Beispiel lief<br />

über sechs Wochen. Kunden spendeten volle<br />

Einkaufstüten im Wert von je fünf Euro.<br />

Der CAP-Markt in Brücken wird unter der Leitung<br />

von René Happe als Inklusionsbetrieb<br />

geführt. Im April 2017 wurde der Markt eröffnet.<br />

Das Unternehmen ist der Rockenhausener Beschäftigungsgesellschaft<br />

(RBG) angegliedert, die wiederum<br />

eine Tochtergesellschaft des Evangelischen Diakoniewerks<br />

Zoar ist. In Kaiserslautern soll in naher Zukunft ein<br />

weiterer CAP-Markt entstehen. Der zukünftige Marktleiter<br />

wird voraussichtlich in Brücken eingearbeitet. Franchise-Geber<br />

der CAP-Markt-Kette ist die Genossenschaft<br />

der Werkstätten Süd (GDW) mit Sitz in Stuttgart. Der<br />

„kleine, aber feine“ Markt (so die Worte von René Happe)<br />

in Brücken bietet den Kunden ein Sortiment von rund<br />

8.000 Produkten. Positiv zu bewerten ist, dass sich im<br />

Markt eine Metzgerei (Firma Braun) sowie in der Nachbarschaft<br />

eine Bäckerei (Firma Müller) befinden. Dieser<br />

Zusammenschluss kann als kleines Einkaufszentrum<br />

bezeichnet werden. Die Einwohner müssen für einen<br />

umfassenden Einkauf keine weiten Wege machen.<br />

„Wir bekommen hier in Brücken große Unterstützung von<br />

Bürgermeister Pius Klein und den Bewohnern generell.<br />

Viele kommen regelmäßig zum Einkaufen“, berichtet<br />

René Happe. Außerdem gehen die Mitarbeiter des Marktes<br />

nach Möglichkeit auf alle Kundenwünsche ein. Auch<br />

Vereine werden unterstützt, so werden zum Beispiel umliegende<br />

Feste mit Getränken auf Kommission beliefert.<br />

Zehn Menschen mit und ohne Beeinträchtigung sind im<br />

CAP-Markt in Brücken beschäftigt. Sie haben immer ein<br />

offenes Ohr für ihre Kunden. „Bei uns haben Menschen<br />

mit Beeinträchtigung die Möglichkeit, den Einstieg in den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen. Das macht unseren<br />

Markt zu etwas Besonderem“, schwärmt der Marktleiter.<br />

Er ist stolz auf seine Mitarbeiter und sagt weiter:<br />

Unter dem Motto „Gemeinsam viel bewegen“: symbolische<br />

Übergabe der Spenden-Einkaufstüte vor dem CAP-<br />

Markt in Brücken.<br />

Zugunsten Bedürftiger: tolle Kooperation zwischen Erika<br />

Scheuer, ehrenamtliche Helferin bei der gemeinnützigen<br />

Tafel in Brücken, und René Happe, Marktleiter des CAP-<br />

Markts Brücken.<br />

„Ohne Kunden würde der Laden nicht laufen, und ich bin<br />

nur so gut wie meine Mitarbeiter.“ Für den CAP-Markt in<br />

Brücken spricht auch, dass keine Lebensmittel weggeworfen<br />

werden; wie zum Beispiel abgelaufene Lebensmittel,<br />

Obst und Gemüse mit kleineren Mängeln sowie Wurstund<br />

Fleischwaren kurz vor dem Ablaufdatum. Dadurch<br />

kam eine Kooperation mit der gemeinnützigen Tafel vom<br />

Standort Brücken zustande. Für den engagierten Marktleiter<br />

ist Vernetzung ein ganz wichtiges Thema.<br />

Umfangreiche und<br />

logistische Herausforderung<br />

In Deutschland gibt es Lebensmittel<br />

im Überfluss, und trotzdem haben<br />

nicht alle Menschen genug zu essen.<br />

Der Landesverband der Tafeln<br />

in Rheinland-Pfalz bemüht sich, das<br />

auszugleichen, indem Essensspenden gesammelt und an<br />

Bedürftige weitergegeben werden. Erika Scheuer ist eine<br />

der neununddreißig ehrenamtlichen Helfer bei der Tafel<br />

in Brücken. Sie organisiert den Transport, die Sortierung<br />

und die Lagerung der Waren und gibt sie an Bedürftige<br />

aus. Dienstag morgens und Donnerstag mittags ist die<br />

Tafel in Brücken je eine Stunde geöffnet. Vorher müssen<br />

die Regale mit den Produkten, die aus dem Kühlhaus und<br />

dem Warenlager kommen, eingeräumt werden. Die Helfer<br />

brauchen eine gewisse Zeit, um die Produkte zu sor-<br />

24 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Spenden<br />

Marktleiter René Happe mit zwei seiner Mitarbeiterinnen:<br />

Heike Eckfelder (links), stellvertretende Marktleitung, und<br />

Martina Herrmann<br />

tieren. „Zum Großteil sind es Lebensmittel und Backwaren,<br />

die wir von Supermärkten bekommen. Manchmal<br />

bleibt auch was von Verkaufsaktionen übrig, wie zum<br />

Beispiel von ‚Tchibo‘“, erklärt Erika Scheuer. Die Helfer der<br />

Tafel fahren jeden Werktag neben anderen Märkten auch<br />

den CAP-Markt in Brücken an. „Vor dem Einladen wird die<br />

Ware kontrolliert. Was nichts mehr ist, bleibt im Markt. Es<br />

dauert ein paar Stunden, bis wir alle Supermärkte angefahren<br />

haben. Nur der Metzger bringt seine Fleisch- und<br />

Wurstwaren selbst zu uns ins Lager“, informiert Erika<br />

Scheuer. „Ohne zusätzliche Spendenaktionen würde es oft<br />

nicht reichen, um die Regale der Tafel aufzufüllen“, sagt<br />

sie weiter; froh darüber, dass es diese gibt. Seitdem die<br />

gemeinnützige Tafel 2006 in Brücken gegründet wurde,<br />

kommen pro Tag rund 30 Menschen. Das sind zumeist<br />

alleinerziehende Mütter, Rentner, Asylbewerber, Großfamilien<br />

und Arbeitslose; alle, denen ihr „normales“ Einkommen<br />

nicht zum Leben reicht.<br />

Regelmäßige Kontrolle:<br />

Die Lebensmittel im<br />

Markt werden auf das<br />

Ablaufdatum geprüft.<br />

Produkte, die darüber<br />

hinaus sind, werden an<br />

die gemeinnützige Tafel<br />

gegeben. So dienen sie<br />

dem guten Zweck.<br />

Eine gelungene Spendenaktion<br />

Die Spendenaktion des CAP-Markts in Brücken startete<br />

im März <strong>2018</strong>. Jeder Kunde konnte an der Kasse fünf<br />

Euro spenden. Dafür bekam er ein Armband in Gelb oder<br />

Grün mit dem Slogan „Ich helfe gern“ oder „Von mir für<br />

dich“. Von dem so gesammelten Geld hat sich die Tafel<br />

Einkaufstüten mit Grundlebensmitteln zusammengestellt,<br />

die bei Bedürftigen dringend benötigt werden, wie<br />

zum Beispiel Butter, Mehl, Salz, Zucker und Reis. „Die Aktion<br />

kam so gut bei den rund 2.200 Brücker Bürgern und der<br />

übrigen Kundschaft an, dass wir sie von vier auf sechs<br />

Wochen verlängert haben“, berichtet René Happe begeistert.<br />

Außerdem haben er und seine Mitarbeiter die Anzahl<br />

der Tüten anlässlich des einjährigen Jubiläums des CAP-<br />

Markts Brücken von 123 auf 150 aufgestockt. So wurden<br />

insgesamt 750 Euro an die gemeinnützige Tafel gespendet.<br />

Diese vorbildliche Aktion fand Erwähnung auf der<br />

Titelseite des Wochenblatts. Darauf kann man stolz sein!<br />

Spende statt Feuerwerk<br />

„Ich bin jederzeit bereit, wieder eine Spendenaktion zu<br />

machen“, sagt der Marktleiter und spricht bereits über<br />

eine neue Idee. Mit der Hilfsorganisation „Save the<br />

Children“ und der Grundschule in Brücken möchte er im<br />

Dezember dieses Jahres eine weitere Aktion starten. Statt<br />

Feuerwerk und Silvester-Knaller im Markt zu kaufen, sollen<br />

die Kunden dazu animiert werden, dieses Geld für<br />

Kinder in Not zu spenden. Auch eine Kundenbefragung<br />

zum Thema hat er schon durchgeführt. Sie ergab, dass die<br />

meisten Kunden des Markts kein Feuerwerk brauchen und<br />

gut darauf verzichten können. Auch die CAP-Markt-Mitarbeiter<br />

sind begeistert von der Idee ihres Chefs. Allen gefällt,<br />

dass die Kinder der Grundschule Brücken in das Projekt<br />

eingebunden werden. „Nach einer Vorstellung der<br />

Hilfsorganisation „Save the Children“ in der Schule können<br />

die Kinder im Markt nun selbst Erwachsene zum<br />

Spenden animieren und die entsprechenden Flyer verteilen“,<br />

erklärt Marktleiter Happe, der sich zuvor über die<br />

Hilfsorganisation informiert hat. „Sie legen ihre Bilanz<br />

offen, so dass die Spender überprüfen können, wo das<br />

gespendete Geld hinfließt. Das war mir sehr wichtig.“<br />

Julia Hoffmann<br />

„Save the Children“ ist die größte, unabhängige<br />

Kinderrechtsorganisation der Welt. Sie arbeitet<br />

in mehr als 120 Ländern und kämpft dort für die<br />

Rechte aller Kinder. Die Kinder werden in Projekte<br />

und bei Entscheidungen einbezogen. Sie haben<br />

Mitspracherecht. Die Hilfsorganisation erarbeitet<br />

passende Lösungen mit den Menschen vor Ort und<br />

bezieht Dorfälteste und Gemeinderäte genauso wie<br />

Behörden und Regierungen in die Entwicklung und<br />

Veränderungen ein.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

25


Berufliche Bildung<br />

Sieben Teilnehmer schlossen Zertifikatslehrgang<br />

„Fachhelfer/in in Sozialeinrichtungen (IHK)“ erfolgreich ab<br />

Gemeinsam viel bewegen<br />

Gruppenfoto der Absolventen zusammen<br />

mit den Gästen nach der Zertifikatsvergabe:<br />

(v.l.n.r. hinten) Viktor<br />

Wilpert Piel, Kurt Philipp, Thomas<br />

Kreck-Hövel, Nicole Knobloch, Ute Michel-Wickert,<br />

Janosch Weber, Volker<br />

Conra und Harald Diehl; (v.l.n.r. vorne)<br />

Gracia Schade, Ines Müller, Rebekah<br />

Schmitt, Anna-Lisa Hüter, Sarah Bohn,<br />

Kim-Lea Frackowiak und Benjamin<br />

Hassemer<br />

In Wasems Kloster Engelthal in Ingelheim haben sieben Teilnehmer<br />

den Lehrgang „Fachhelfer/in in Sozialeinrichtungen<br />

(IHK)“, der in Kooperation des Evangelischen Diakoniewerks<br />

Zoar und der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen<br />

durchgeführt wurde, erfolgreich abgeschlossen. Zum Teil haben<br />

die Teilnehmer ein Praktikum in verschiedenen Einrichtungen<br />

oder eine Berufsbildungsmaßnahme über 27 Monate in einem<br />

Partnerbetrieb absolviert. Andere haben den Praktischen Teil<br />

des Lehrgangs an ihrem festen Werkstatt-Arbeitsplatz gemacht.<br />

Immer noch aufgeregt, aber glücklich über die gelungene Präsentation<br />

und das Abschlussgespräch nahmen die Absolventen<br />

ihr Zertifikat entgegen.<br />

26 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Berufliche Bildung<br />

Die Zertifikatsübergabe an die<br />

erfolgreich abgeschlossenen Teilnehmer<br />

lässt sich der Leiter des<br />

Geschäftsfelds Weiterbildung der<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

für Rheinhessen, Viktor Wilpert<br />

Piel, nicht nehmen.<br />

Viktor Wilpert Piel, Leiter des<br />

Geschäftsfelds Weiterbildung<br />

der Industrie- und<br />

Handelskammer für Rheinhessen,<br />

übergab die Urkunden zusammen mit<br />

Thomas Kreck-Hövel, Regionalleiter<br />

Eingliederungshilfe Rhein-Nahe-<br />

Hunsrück. Auch die Lehrgangsleiterinnen,<br />

Ute Michel-Wickert und Nicole<br />

Knobloch vom Berufsbildungs- und<br />

Integrationsservice der Zoar-Werkstätten<br />

Heidesheim, die auch während<br />

der Prüfungen ihren „Schützlingen“<br />

zur Seite standen, waren bei<br />

der Ehrung mit von der Partie und<br />

wussten zu jedem Teilnehmer eine<br />

„kleine Geschichte“ zu erzählen.<br />

Über einen erfolgreichen Abschluss<br />

freuten sich Sarah Bohn, Kim-Lea<br />

Frackowiak, Benjamin Hassemer,<br />

Anna-Lena Hüter, Ines Müller, Rebekah<br />

Schmitt und Janosch Weber. Die<br />

zu dem Kurs gehörenden Praktika<br />

absolvierten sie bei verschiedenen<br />

Arbeitgebern beziehungsweise in<br />

Praxisbetrieben. Dazu gehörten das<br />

Evangelische Diakoniewerk Zoar in<br />

Heidesheim und Rockenhausen, die<br />

kreuznacher diakonie in Mainz, das<br />

Haus St. Martin in Ingelheim, die<br />

Seniorenresidenz „Haus Gabriel“ in<br />

Saulheim, das AWO-Altenzentrum<br />

„Ursel-Distelhut-Haus“ in Mainz und<br />

die Katholische Kindertagesstätte<br />

„St. Anton“ in Kaiserslautern.<br />

Thomas Kreck-Hövel, Zoar-<br />

Regionalleiter Rhein-Nahe-<br />

Hunsrück, stellte die Teilnehmer<br />

vor und begrüßte die Gäste.<br />

Später gute Chancen<br />

im Bewerbungsgespräch<br />

Das Prüfungskomitee bestand aus<br />

Viktor Wilpert Piel und zwei Dozentinnen,<br />

Nicole Knobloch und Ute<br />

Michel-Wickert. Claudia Wasem, die<br />

Eigentümerin von Wasems Kloster<br />

Engelthal, und Claudia Lörsch vom<br />

Weiterbildungszentrum in Ingelheim<br />

durften als Gäste Fragen stellen und<br />

Ideen einbringen. Claudia Wasem<br />

hat selbst Erfahrung mit einem Teilnehmer<br />

aus einem vergangenen<br />

Zertifikatskurs gesammelt und war<br />

mit dessen Arbeitsleistung zufrieden.<br />

Sie bekundete ihr Interesse, weiterhin<br />

Menschen mit Beeinträchtigung<br />

ein Praktikum in ihrem Betrieb absolvieren<br />

zu lassen.<br />

Die Präsentation der einzelnen Fachthemen<br />

und das abschließende Fachgespräch<br />

dauerten für jeden Prüfling<br />

Ute Michel-Wickert vom Berufsbildungs-<br />

und Integrationsservice der<br />

Zoar-Werkstätten Heidesheim, eine<br />

der Lehrgangsleiterinnen<br />

fünfzehn bis zwanzig Minuten. „Herr<br />

Hassemer zum Beispiel war sehr<br />

aufgeregt, aber man hat es ihm nicht<br />

angemerkt. Er hat sich gut präsentiert<br />

und wird in einem zukünftigen<br />

Bewerbungsgespräch gute Chancen<br />

haben“, sagte Viktor Wilpert Piel.<br />

Thomas Keck-Hövel nannte das<br />

Hauptziel der Weiterbildungsmaßnahme:<br />

die Übernahme in einen<br />

Betrieb des allgemeinen Arbeitsmarkts.<br />

Er begrüßte die Gäste und<br />

bedankte sich für deren Teilnahme<br />

bei Viktor Wilpert Piel, Harald Diehl<br />

vom Sozialministerium Rheinland-<br />

Pfalz, Gracia Schade, Behindertenbeauftragte<br />

im Landkreis Mainz-Bingen,<br />

und Volker Conrad, Fachbereichsleiter<br />

Eingliederungshilfe der<br />

Kreisverwaltung Mainz-Bingen. Bei<br />

der Zertifikatsübergabe war auch<br />

Kurt Philipp, Fachbereichsleiter der<br />

Eingliederungshilfe im Evangelischen<br />

Diakoniewerk Zoar, in seiner Funktion<br />

als stellvertretender Vorsitzender<br />

der Landesarbeitergemeinschaft<br />

Werkstätten für behinderte Menschen<br />

(LAG) Rheinland-Pfalz anwesend.<br />

Thomas Kreck-Hövel stellte die<br />

Teilnehmer vor und bedankte sich bei<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

27


Berufliche Bildung<br />

den Mitarbeitern der Praxisbetriebe,<br />

die die Umsetzung der beruflichen<br />

Qualifikation überhaupt erst möglich<br />

machen. „Ich hinterfrage immer, ob<br />

das Ziel und der Zweck für die Absolventen<br />

erreicht werden, denn deren<br />

berufliche Entwicklung ist das Wichtigste“,<br />

sagte Prüfungsleiter Piel. Er<br />

sehe den Lehrgang als praxistaugliches,<br />

„lebendes Konzept“. „Jeder hat<br />

Bammel vor der Prüfung, egal ob es<br />

ein studierter Doktor oder ein Mensch<br />

mit Beeinträchtigung ist“, sagt er aus<br />

Erfahrung. Er hält es für vorrangig<br />

wichtig, dass jeder Teilnehmer individuelle<br />

Unterstützung erhält. „Der<br />

Weg ist das Ziel“, sagte Viktor Wilpert<br />

Piel. „Wir gehen mit diesem Konzept<br />

mit gutem Beispiel voran.“ Er erhofft<br />

sich für die Zukunft auch mögliche<br />

Zertifikatskurse für Flüchtlinge.<br />

Geschichte mit<br />

symbolhaftem Wert<br />

Harald Diehl vom Sozialministerium<br />

Rheinland-Pfalz gratulierte den Absolventen<br />

ebenfalls. „Sie haben alle<br />

eine tolle Leistung erbracht“, sagte er<br />

beeindruckt. Er begleitet das Projekt<br />

der Zertifikatslehrgänge für Menschen<br />

mit Beeinträchtigung seit fünf<br />

Jahren und unterstützt dieses mit<br />

ideellem Wert. Volker Conrad von der<br />

Kreisverwaltung Mainz-Bingen erzählte<br />

eine Geschichte von einem<br />

Weingutsbesitzer. Diese lautet wie<br />

folgt: Der Weinbauer suchte auf dem<br />

Marktplatz nach Menschen, die für<br />

ihn im Weinberg arbeiten. Einige von<br />

den Helfern arbeiteten den ganzen<br />

Tag und andere nur eine Stunde,<br />

trotzdem sollten alle siebzig Euro<br />

dafür bekommen. Die Arbeiter, die<br />

den ganzen Tag fleißig waren, fanden<br />

das ungerecht. Der Weingutsbesitzer<br />

sagte, dass er gerecht zu denen sei,<br />

die den ganzen Tag geholfen, und<br />

gütig zu denen, die nur eine Stunde<br />

gearbeitet haben. „Ist es gerecht,<br />

dass Menschen mit Beeinträchtigung<br />

weniger Geld bekommen als Menschen<br />

ohne Beeinträchtigung?“, fragte<br />

Volker Conrad zum Abschluss seiner<br />

Rede.<br />

Die Absolventen bedankten sich jeweils<br />

mit einem Blumenstrauß bei<br />

den Vertretern ihrer Praxisbetriebe.<br />

Zur Erinnerung an diesen wichtigen<br />

Prüfungstag bekamen sie von Regionalleiter<br />

Thomas Keck-Hövel ein<br />

Windlicht aus bunten Häusern geschenkt.<br />

Genauso bunt wie das Zoar-<br />

Motto „Wir sind alle bunt“. Seit 2013<br />

arbeiten die Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />

mit der IHK für Rheinhessen<br />

zusammen. Menschen mit Unterstützungsbedarf<br />

werden im Rahmen<br />

verschiedener Zertifikatslehrgänge<br />

ausgebildet. Mit einem zertifizierten<br />

IHK-Abschluss erlangen die Teilnehmer<br />

durch die erweiterten beruflichen<br />

Kompetenzen eine höhere Attraktivi-<br />

Kommentare der Lehrgangsteilnehmer<br />

Sieben Teilnehmer haben kürzlich den Lehrgang „Fachhelfer/in in Sozialeinrichtungen<br />

(IHK)“, der in Kooperation des Evangelischen Diakoniewerks<br />

Zoar und der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen durchgeführt<br />

wurde, erfolgreich abgeschlossen. Themen der mündlichen Abschlussprüfung<br />

waren fachgebunden, zum Beispiel Kinderbetreuung, Handhabung<br />

der Industriespülmaschine, Wareneingangs-Prüfung, Rückstellproben und<br />

das Tischdecken mit der dazugehörigen Blumen-Dekoration.<br />

Sarah Bohn ist zwanzig Jahre alt und arbeitet seit November 2017 in der<br />

Küche der kreuznacher diakonie in Mainz. Ihre Abschlusspräsentation erstellte<br />

sie zum Thema „Rückstellproben beim Essen“. „Das sind Proben, die<br />

vom Essen genommen werden. Falls es den Menschen nach der Mahlzeit<br />

nicht gut geht, kann man die Probe untersuchen“, erzählte Sarah über ihre<br />

Arbeit. „Sarah Bohn hat heute eine super Prüfung abgelegt. Sie konnte viel<br />

an die anderen Teilnehmer weitergeben“, sagte Nicole Knobloch.<br />

Die 19-jährige Kim-Lea Frackowiak arbeitet in der Küche im Haus „St.<br />

Martin“ in Ingelheim. Dort arbeitet sie seit rund einem Jahr. „Sie hat dort<br />

die Aufgabe, die Ware anzunehmen und das Lager zu bestücken. Mich hat<br />

es stolz gemacht, wie gut Frau Frackowiak uns ihre Arbeit vorgestellt und<br />

beschrieben hat“, sagte Nicole Knobloch. Ihre Themen im Rahmen der Prüfung<br />

waren das Spülen mit der Hand und die Industriespülmaschine.<br />

Benjamin Hassemer arbeitet seit 2010 in der Cafeteria des Evangelischen<br />

Diakoniewerks Zoar in Heidesheim. Der 30-Jährige absolvierte dort auch<br />

sein Praktikum. In seiner Präsentation ging es um den Wareneingang und<br />

die -kontrolle. „Herr Hassemer hat sehr viel Arbeit in der Cafeteria übernommen<br />

und ist dort ein wertvoller Mitarbeiter. Man merkt, wie viel Freude<br />

er hat, sein Wissen an andere weiterzugeben“, sagte Ute Michel-Wickert.<br />

28 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Berufliche Bildung<br />

Harald Diehl vom Sozialministerium<br />

sprach auch weiterhin seine Unterstützung<br />

des Projekts mit „ideellem Wert“ zu.<br />

Volker Conrad von der Kreisverwaltung<br />

Mainz-Bingen erzählte eine bewegende<br />

Geschichte über einen Weingutsbesitzer.<br />

Nicole Knobloch erzählte im Wechsel<br />

mit Kollegin Ute Michel-Wickert über<br />

jeden Teilnehmer eine kurze Geschichte.<br />

Auf diese Weise fühlte sich jeder geehrt.<br />

Die 24-jährige Anna-Lisa Hüter arbeitet seit Beginn des Zertifikatslehrgangs<br />

im AWO-Altenzentrum „Ursel-Distelhut-Haus“ in Mainz. Ihr Thema<br />

bei der Prüfung war die normale, handelsübliche Spülmaschine. „Anna-Lisa<br />

Hüter war sehr aufmerksam und immer dabei. Sie hat heute eine ganz<br />

tolle Präsentation abgeliefert“, sagte Ute Michel-Wickert.<br />

Rebekah Schmitt stellte in der Prüfung Beschäftigungsangebote für dreibis<br />

vierjährige Kinder vor. „Rebekah Schmitt war immer da und immer<br />

pünktlich. Sie hat sehr engagiert mitgearbeitet“, sagte Nicole Knobloch.<br />

Die 25-Jährige arbeitet seit Anfang März in der Katholischen Kindertagesstätte<br />

„St. Anton“ in Kaiserslautern. Sie zieht es in Erwägung, eine Ausbildung<br />

zur Erzieherin zu machen. „Mir hat der Kurs viel Spaß gemacht und<br />

auch beruflich viel gebracht“, sagte Rebekah Schmitt.<br />

Janosch Weber ist 26 Jahre alt und arbeitet seit acht Jahren im Evangelischen<br />

Diakoniewerk Zoar in Rockenhausen im Bereich der tagesstrukturierenden<br />

Angebote. Seine Abschlusspräsentation erstellte er zu den Themen<br />

„Spülen mit Hand“ und „Spülen mit Spülmaschine“. „Janosch Weber hat<br />

es so viel Spaß gemacht, dass er zusätzlich einen Lese-Rechtschreib-Kurs<br />

besuchte“, sagte Ute Michel-Wickert.<br />

In der Präsentation von Ines Müller ging es um das Tischdecken und die<br />

dazugehörige Blumen-Dekoration. „Bei Praxisbeispielen war Ines Müller<br />

immer sofort zur Stelle und wusste etwas. Sie hat schon viele Erfahrungen<br />

mitgebracht. Wir haben sie außerdem als sehr kreativen Menschen erlebt,<br />

zum Beispiel beim Malen und auch mit Blick auf ihren Kleidungsstil“,<br />

sagte Nicole Knobloch. Die 20-Jährige arbeitet seit Ende Mai 2017 im<br />

Rahmen eines Praktikums, das in Kürze abgeschlossen sein<br />

wird, in der Seniorenresidenz „Haus Gabriel“ in Saulheim.<br />

Kurt Philipp (Mitte), Fachbereichsleiter<br />

der Eingliederungshilfe des Evangelischen<br />

Diakoniewerks Zoar, und Harald<br />

Diehl vom rheinland-pfälzischen Sozialministerium<br />

beim Sektempfang vor der<br />

Zertifikatsvergabe.<br />

tät für den allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />

Vier verschiedene Lehrgänge werden<br />

mittlerweile angeboten: „Fachhelfer/in<br />

in Sozialeinrichtungen“,<br />

„Fachwerker/in Lagerorganisation“,<br />

„Fachhelfer/in für Gebäudeservice“<br />

und „Fachhelfer/in für Gartenpflege“.<br />

Für die Lehrgänge können sich zum<br />

Beispiel Absolventen von Förderschulen<br />

und Mitarbeiter einer Werkstatt<br />

für Menschen mit Beeinträchtigung<br />

bewerben. Auch Personen, die<br />

auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

aufgrund ihrer Beeinträchtigung<br />

keine Anstellung finden, sind herzlich<br />

willkommen. Die Lehrgangsteilnehmer<br />

absolvieren in der Zeit<br />

der Kursdauer bei verschiedenen<br />

Arbeitgebern ein Praktikum. Der<br />

Lehrgang beinhaltet 125 theoretische<br />

Unterrichtseinheiten und wird einmal<br />

pro Woche besucht. Die restlichen<br />

vier Tage verbringen die Teilnehmer<br />

in ihrem Betrieb.<br />

Julia Hoffmann<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

29


Jubiläen & Veranstaltungen<br />

Schlossplatz-Zauber<br />

Ein Fest für alle!<br />

Zoar und die<br />

Lebenshilfe Westpfalz<br />

waren Veranstalter des Festes<br />

im Rahmen des 650. Jubiläums<br />

der Stadtrechtserhebung<br />

in Kirchheimbolanden<br />

Der „Schlossplatz-Zauber“ füllte den Innenhof<br />

der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden mit<br />

einem bunten Miteinander. Das freute nicht<br />

nur Einrichtungsleiterin Martina Degen, sondern auch<br />

viele Bewohner der Seniorenresidenz, die sich das interessante<br />

Treiben „vor ihrer Haustür“ nur allzu gern ansahen.<br />

„Unseren Schlosshof so gut besucht zu sehen, lässt<br />

mich vor Freude fast weinen“, sagte die Einrichtungsleiterin<br />

und Mitorganisatorin der Großveranstaltung.<br />

„Jung und alt, beeinträchtigt und nicht-beeinträchtigt;<br />

wir sehen mit Blick auf die Besucher, dass sich viele<br />

unterschiedliche Menschen durch unsere Werbung für<br />

unser Fest begeistern ließen.“<br />

Es war das erste Mal, dass das Evangelische Diakoniewerk<br />

Zoar und die Lebenshilfe Westpfalz bei der Durchführung<br />

einer Veranstaltung eine Kooperation eingegangen<br />

sind. Beide Einrichtungen meinen, dass man gemeinsam<br />

nicht nur viel bewegen, sondern auch finanziell<br />

und organisatorisch stemmen kann. „Wir von der<br />

Lebenshilfe führen im Schlossgarten jährlich unser Mitmach-Festival<br />

durch“, berichtete Andreas Kolb von der<br />

Lebenshilfe Westpfalz und Mitorganisator des „Schlossplatz-Zaubers“.<br />

Die „Begegnungen in der Kunst“ seien<br />

mitsamt ihren Workshops und dem Kulturprogramm auf<br />

der Schlossgarten-Bühne äußerst beliebt. „Unser<br />

Stammpublikum ist von Jahr zu Jahr größer geworden“,<br />

so Kolb. Aufgrund dessen habe man sich auch an ein Fest<br />

dieser Art gewagt; und gern in Kooperation mit einem<br />

anderen Unternehmen – und so kam Zoar ins Spiel. Das<br />

Evangelische Diakoniewerk Zoar war ebenfalls nicht abgeneigt,<br />

vor allem weil die gemeinsame Ansicht Folgendes<br />

besagte: „Der Stadt Kirchheimbolanden und deren<br />

Einwohnern soll zum Jubiläum ein schönes Geschenk<br />

gemacht werden.“ Und so nahmen am „Schlossplatz-<br />

Zauber“ verschiedene Kulturgruppen aus beiden Sozialeinrichtungen<br />

teil. Präsentiert wurden Musik und Tanz<br />

sowie Theater und Bewegung. Während des Festes wurden<br />

diverse Mitmach-Angebote und kreative Workshops<br />

angeboten. Das Thema „Inklusion“ wurde in vielerlei<br />

Hinsicht mit Leben gefüllt; so zum Beispiel mit einer<br />

Bilderausstellung kreativer Zoar-Künstler des Malkurses<br />

in Rockenhausen.<br />

Fest als ideale Plattform<br />

„Unser Engagement in Kirchheimbolanden weitet sich<br />

aus“, sagte Zoar-Direktor Peter Kaiser und erwähnte in<br />

diesem Zusammenhang auch das geplante Bauprojekt in<br />

der Bahnhofsstraße 1. Dort soll das Projekt „Wohnen<br />

– Lernen – Arbeiten“ mit einem großzügigen Gebäudekomplex<br />

entstehen. Um Zoar-Mitarbeiter mit den Plänen<br />

vertraut zu machen, wurde kürzlich eine Kick Off-Veranstaltung<br />

mit Ortsbegehung durchgeführt. Die begleitende<br />

Arbeit wurde und wird mit Beginn dieses Sommers in<br />

drei Arbeitsgruppen „Wohnen“, „Lernen“ und „Arbeiten“<br />

sowie Workshops fortwährend geleistet. „Da zum Umsetzen<br />

zukunftsträchtiger Pläne auch immer der kommunikative<br />

Austausch gehört, ist eine entsprechende<br />

30 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Jubiläen & Veranstaltungen<br />

Plattform wichtig.“ Der „Schlossplatz-Zauber“ mit seinen<br />

zahlreichen Begegnungen sei ein ideales Forum gewesen,<br />

so Kaiser. Mit der Ausrichtung dieser Veranstaltung<br />

zum Jubiläum der Stadtrechtserhebung sei ein bürgernahes<br />

Fest innerhalb einer gelungenen Kooperation geglückt.<br />

Dies brachte man auch bei der Festeröffnung zum<br />

Ausdruck, die Zoar-Direktor Peter Kaiser, seine Vorstandskollegin<br />

Martina Leib-Herr und Andreas Kolb von der<br />

Lebenshilfe Westpfalz gemeinsam vollzogen. Am Abend,<br />

kurz vor dem Max-Mutzke-Konzert, erfolgte eine zweite<br />

Begrüßung der Gäste, weil im Laufe des Tages zahlreiche<br />

weitere Besucher das Festgelände aufsuchten. Von der<br />

Hauptbühne auf dem Schlossplatz aus begrüßten Peter<br />

Kaiser und Walfried Weber, Präsident der Lebenshilfe<br />

Westpfalz, die über 1.000 Gäste. „Wir möchten Kirchheimbolanden<br />

etwas zurückgeben, denn wir fühlen uns<br />

hier gut aufgehoben“, sagte Walfried Weber. Diese Aussage<br />

konnte Zoar-Direktor Kaiser nur bestätigen und<br />

betonte: „Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut,<br />

um zum Stadtjubiläum etwas Besonderes kostenfrei<br />

anzubieten; sozusagen als Ergänzung zur Festarena mit<br />

Max Giesinger im August.“<br />

Musik und Tanz | Theater und Bewegung<br />

Darüber freuten sich nicht nur die von zum Teil weither<br />

angereisten Konzertbesucher, sondern vor allem auch<br />

Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller. Er sagte: „Recht<br />

herzlichen Dank für das tolle Jubiläumsgeschenk vor<br />

einer einmaligen Kulisse.“ Gleichzeitig wiederholte er die<br />

Aussage von Max Mutzke, als dieser mit dem Publikum<br />

sprach. „Kibo ist bunt. Alle Menschen feiern zusammen.“<br />

Dies könne er nur bestätigen. Es mache große Freude,<br />

dies „mittendrin“ beim Dabeisein zu erleben. Und auch<br />

Landrat Rainer Guth schwärmte: „Ich habe hier so viele<br />

Freunde und Bekannte getroffen, ohne verabredet gewesen<br />

zu sein.“ Landrat Guth lobte den sozialen Geist dieser<br />

erfolgreichen Kooperationsveranstaltung. „Dass es<br />

sich Zoar und die Lebenshilfe nicht nehmen ließen, der<br />

Stadt Kirchheimbolanden auf diese originelle und viele<br />

Multiplikatoren ansprechende Weise zum Jubiläum zu<br />

gratulieren, zeigt den uneigennützigen, dem Menschen<br />

dienenden Geist der beiden Organisationen.“<br />

Es traten auf: das Zoar-Musik-Duo Rockenhausen<br />

Thomas Draws und Ralf Bommes aus Rockenhausen, die<br />

Zoar-Tanzgruppe „Fit for Dance” aus Alzey, die Zoar-<br />

Musikgruppe „Focus 37“ mit Silke Wolff, Miriam Burkardt<br />

und Sara Oliveira aus Kaiserslautern und Ludwigshafen,<br />

die Musik-AG der Lebenshilfe Westpfalz, die Zoar-Tanzgruppe<br />

„Elwetritsche“ Rockenhausen, die Zoar-Theaterwerkstatt<br />

„Hin und Weg mit den Z’s“ aus Rockenhausen,<br />

die Zoar-Band „Workhouse Gang“ aus Alzey, „Beatboxer“<br />

Sebastian Thomas, die inklusive Tanzgruppe der Tanzsportgemeinschaft<br />

Grün-Weiß Kirchheimbolanden und<br />

die Stepptanzgruppe der Tanzsportgemeinschaft Grün-<br />

Weiß Kirchheimbolanden. Dass es bunt und lustig wurde,<br />

dafür sorgte auch der „Circus Pepperoni“ mit verschiedenen<br />

Walk-Acts, die zum Beispiel Jonglage, Tellerdrehen,<br />

Diabolo und Riesenseifenblasen beinhalteten.<br />

Wer selbst aktiv sein wollte, konnte sich an Bewegungsund<br />

Geschicklichkeitsspielen, wie zum Beispiel Wurfspiele,<br />

Shuffleboard und Leitergolf, beteiligen. Auch beim<br />

Bastelspaß war Mitmachen angesagt. Alle Sinne wurden<br />

angesprochen durch Sinnesfühlkästen und diverse Gedächtnis-Training-Angebote.<br />

Auch das kulinarische Angebot<br />

kam nicht zu kurz: Grillspezialitäten, Pizza, Bio-Pilzpfanne<br />

des Zoar-Werkhauses Alzey, Büffet mit Kuchen<br />

aus der Zoar-Bäckerei Rockenhausen, diverse Getränke<br />

und leckere, alkoholfreie Cocktails an der Cocktailbar des<br />

Wichernhaus-Teams. Die Veranstaltung bot außerdem die<br />

Möglichkeit, kunstgewerbliche Produkte der Zoar-Werkstätten<br />

kennenzulernen und zu kaufen. Diverse Informationsstände<br />

rundeten die inklusive Veranstaltung ab.<br />

„Beatboxer“ Sebastian Thomas<br />

Ein musikalisches Zoar-Talent aus Rockenhausen wurde<br />

von „Beatboxer“ Sebastian Thomas, der in den dortigen<br />

Zoar-Werkstätten arbeitet, präsentiert. Er hatte beim<br />

„Schlossplatz-Zauber“ seinen großen Auftritt als Intro<br />

von Max Mutzke auf der Hauptbühne vor hunderten von<br />

Zuschauern. Beim „Beatboxen“ setzt Sebastian Thomas<br />

aus Münsterappel vor allem seinen Atem, den Bauch,<br />

Mund und die Zunge ein. „Ich übe viel“, sagte er, „gern zu<br />

Hause vor dem Spiegel.“ Vor großem Publikum hat.<br />

Sebastian Thomas keine Angst, denn er ist bereits seit<br />

einiger Zeit mit seinem „Beatbox“-Talent „unterwegs“.<br />

Ihm sei es wichtig, die Menschen mit den „Beats“ zu<br />

begeistern und zu unterhalten. Und das gelang ihm mal<br />

wieder grandios, was ihm auch Max Mutzke bestätigte.<br />

„Kirchheimbolanden, was für ein Wort“, sagte der<br />

bekannte, deutschsprachige Sänger, der mit der Band<br />

„Monopunk“ angereist war und das Publikum mit Songs<br />

wie „Ich ohne Dich“, „Welt hinter Glas“, „Catch me if you<br />

can“ und „Charlotte“ begeisterte. Max Mutzkes Stilmix<br />

sprach alle an, die an diesem Abend auf den Schlossplatz<br />

gekommen waren; egal, ob mit den leisen Tönen oder<br />

den zum Mitsingen animierenden, bekannten Songs.<br />

Alexandra Koch<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

31


Jubiläen & Veranstaltungen<br />

Der „Schlossplatz-Zauber“ bot vielfältige Unterhaltungsund<br />

Informationsangebote. Es gab Bewegungs- und<br />

Geschicklichkeitsspiele; auch Bastelspaß und Kerzenziehen<br />

waren angesagt. Alle Sinne wurden angesprochen<br />

durch Sinnesfühlkästen und diverse Gedächtnis-Training-<br />

Angebote. Da war für jeden Besucher etwas dabei.<br />

Das Zoar-Musik-Duo aus Rockenhausen<br />

mit Thomas Draws und<br />

Ralf Bommes trat ebenfalls beim<br />

„Schlossplatz-Zauber“ auf.<br />

Ein musikalisches Zoar-Talent<br />

aus Rockenhausen wurde von<br />

„Beatboxer“ Sebastian Thomas,<br />

der in den dortigen Zoar-Werkstätten<br />

arbeitet, präsentiert.<br />

Beim „Beatboxen“ setzt er vor<br />

allem seinen Atem, den Bauch,<br />

Mund und die Zunge ein.<br />

32 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Jubiläen & Veranstaltungen<br />

Die Zoar-Tanzgruppe „Elwetritsche“ aus<br />

Rockenhausen war mit den orangenen<br />

T-Shirts und den bunten Blumenketten<br />

ein echter Blickfang. Es machte Spaß,<br />

ihnen zuzuschauen.<br />

Die Zoar-Mitarbeiterinnen (v.l.n.r.) Sonia Pfleger,<br />

Michaela Siragusano und Katrin Werder präsentierten<br />

sich im für den Zoar-Cocktail-Stand passenden<br />

Outfit. Zusammen mit dem Wichernhaus-Team<br />

mixten und verkauften sie alkoholfreie Cocktails im<br />

Rahmen der Veranstaltung „Schlossplatz-Zauber“,<br />

die im Schlosshof der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden<br />

und auf dem gegenüberliegenden<br />

Schlossplatz stattfand.<br />

Zoar-Direktor Peter Kaiser<br />

probierte sich aus und testete<br />

seine Geschicklichkeit. Viele<br />

andere taten es ihm gleich.<br />

Dass es bunt und<br />

lustig wurde,<br />

dafür sorgte der<br />

„Circus Pepperoni“<br />

mit verschiedenen<br />

Walk-Acts, wie zum<br />

Beispiel Jonglage,<br />

Tellerdrehen und<br />

Diabolo.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

33


Jubiläen & Veranstaltungen<br />

Der Zoar-Vorstand, Peter Kaiser und Martina Leib-Herr,<br />

bei der Begrüßung der zahlreichen Besucher des<br />

„Schlossplatz-Zaubers“. Morgens um 11.00 Uhr ging es<br />

bereits los mit dem Unterhaltungsprogramm, das<br />

abends nach dem Max Mutzke-Konzert endete.<br />

Silvia Heinz (Mitte) und<br />

ihre Mutter Siegrid<br />

genossen das Fest<br />

sichtlich. Sie sind immer<br />

gern unter Menschen.<br />

Beim „Schlossplatz-Zauber“ gehörte die „Workhouse Gang“ ebenfalls<br />

dazu. Sie begeisterten mit Pop- und Folk-Songs.<br />

34 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Jubiläen & Veranstaltungen<br />

Zoar-Mitarbeiter<br />

Felix Becker aus der<br />

Kerzen-Manufaktur der<br />

Zoar-Werkstätten<br />

Kaiserslautern war mit<br />

seinen Kerzen dabei.<br />

Außer dem Verkauf der<br />

Kerzen bot er am Stand<br />

auch Kerzenziehen für<br />

Kinder an.<br />

Spaß an Bewegung, Gefühl für den<br />

Rhythmus und ganz viel Energie<br />

und Optimismus: Das ist bezeichnend<br />

für die Zoar-Tanzgruppe<br />

„Fit for Dance” aus Alzey.<br />

Zur Erinnerung an diesen schönen Tag ein Gruppenfoto mit<br />

dem Landrat: (v.l.n.r.) Tanja Weber, Anne-Kathrin Christoph,<br />

Angelika Kraut, Alexandra Koch, Martina Degen, Erich Rose<br />

und Landrat Rainer Guth<br />

Ein Fest gelingt nur durch die Unterstützung<br />

vieler helfender Hände. Deswegen an dieser<br />

Stelle: ein herzliches Dankeschön an alle Helfer!<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

35


Jubiläen & Veranstaltungen<br />

Die Lebenshilfe Westpfalz präsentierte sich<br />

bunt und vielfältig, zum Beispiel mit der<br />

inklusiven Tanzgruppe und der Stepptanzgruppe<br />

der Tanzsportgemeinschaft Grün-<br />

Weiß Kirchheimbolanden. Es wurde jedoch<br />

nicht nur getanzt, sondern auch gesungen<br />

und Gitarre (Silvia Schönherr) und Keyboard<br />

(Christa Schönherr) gespielt.<br />

Winfried Werner, ehemaliger<br />

Landrat des Donnersbergkreises,<br />

animierte die<br />

Besucher des Festes dazu,<br />

am Glücksrad zu drehen.<br />

Dies war am Stand des<br />

Fördervereins Zoar platziert.<br />

Für alle, die mitmachten,<br />

gab es tolle Preise zu<br />

gewinnen.<br />

36 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Jubiläen & Veranstaltungen<br />

Die Zoar-Musikgruppe „Focus 37“<br />

mit Silke Wolff, Miriam Burkardt<br />

und Sara Oliveira aus Kaiserslautern<br />

und Ludwigshafen begeisterte<br />

mit klangvoller Musik und<br />

schönen Balladen.<br />

Die Zoar-Theaterwerkstatt „Hin und Weg<br />

mit den Z’s“ aus Rockenhausen führte ein<br />

Stück auf, das gute Unterhaltung bot. Es<br />

ging um die „liebe Familie“ und alles rund<br />

ums Erbe, besser gesagt Nicht-Erbe.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

37


Jubiläen & Veranstaltungen<br />

Max Mutzke war der Stargast des<br />

„Schlossplatz-Zaubers“ im Juli <strong>2018</strong><br />

auf dem Schlossplatz in Kirchheimbolanden.<br />

Über 1.000 Besucher erlebten<br />

ein ganz besonderes Konzertereignis.<br />

Max Mutzke war mit der<br />

Band „Monopunk“ angereist und<br />

begeisterte sein Publikum mit Songs<br />

wie „Ich ohne Dich“, „Welt hinter<br />

Glas“, „Catch me if you can“ und<br />

„Charlotte“. Seine Stimme und<br />

sein Stilmix sprachen alle an, egal,<br />

ob mit den leisen Tönen oder den<br />

zum Mitsingen animierenden,<br />

bekannten Songs.<br />

38 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Jubiläen & Veranstaltungen<br />

Ein Star in Kirchheimbolanden – auf Einladung von Zoar und der Lebenshilfe<br />

Westpfalz. Das war etwas Besonderes, das es zu feiern galt. Das Foto zeigt<br />

(v.l.n.r.) Sebastian Thomas, Walfried Weber, Präsident der Lebenshilfe Westpfalz,<br />

Max Mutzke, Zoar-Direktor Peter Kaiser, Alexandra Koch und Andreas Kolb.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

39


In neuer Funktion<br />

Barbara Venske, Regionalleitung Eingliederungshilfe Nordpfalz<br />

Zoar inspirierte sie,<br />

prägte ihre Berufswahl und<br />

die berufliche Karriere<br />

Im Zuge des Projekts „Leitungsstrukturen“, ein Bestandteil von Strategietagungen, die 2016/17<br />

in den Bereichen Eingliederungshilfe und Altenhilfe stattgefunden haben, sind in der Eingliederungshilfe<br />

neue Funktionsbezeichnungen eingeführt worden. Die Titel „Werkstattleitung“ und<br />

„Einrichtungsleitung“ wurden durch „Regionalleitung“ ersetzt. Wie im Zoar-Magazin 2/2017 angekündigt,<br />

wurden die Regionalleitungen nach und nach in loser Reihenfolge vorgestellt.<br />

Nach Dr. Claudia Mitulla<br />

und Iris Frey-Gingel<br />

(Regionalleitung Eingliederungshilfe<br />

Rheinhessen) sowie<br />

Nadja Bier (Regionalleitung Eingliederungshilfe<br />

West- und Vorderpfalz),<br />

Monja Seckler-Classen und Thomas<br />

Kreck-Hövel (Regionalleitung Eingliederungshilfe<br />

Rhein-Nahe-Hunsrück)<br />

folgt nun, last but not least, Barbara<br />

Venske, Regionalleitung Eingliederungshilfe<br />

Nordpfalz. Ihr Arbeitsschwerpunkt<br />

umfasst das Pfälzische<br />

Diakonie-Zentrum Rockenhausen.<br />

Die Bereiche Wohnen und Ambulante<br />

Angebote unterstehen ihrer Leitung.<br />

Arbeit und Berufliche Bildung sind<br />

andere Schwerpunkte. Auch hier ist<br />

eine Doppelspitze geplant, so wie in<br />

Heidesheim und Alzey (wir berichteten).<br />

Da diese Regionalleitungsstelle<br />

momentan noch vakant ist, deckt<br />

Kurt Philipp, Leitung Eingliederungshilfe,<br />

diesen Bereich mit Blick auf die<br />

Zoar-Werkstätten Rockenhausen ab.<br />

Sobald die Stelle neu besetzt ist, wird<br />

die Vorstellung dieser Regionalleitung<br />

in einem der nächsten Zoar-<br />

Magazine nachfolgen.<br />

Baumpflanzaktion unter dem Motto „Wir pflanzen zusammen Obstbäume!“ im<br />

Herbst 2017; auch hier war Zoar beteiligt. Barbara Venske (Zweite von rechts)<br />

unterstützte die gemeinsame Aktion des „Rotary Clubs“ Rockenhausen und des<br />

Zoar – Pfälzischen Diakonie-Zentrums Rockenhausen. Die Wiese auf dem Inkelthalerhof<br />

wurde zu einer Streuobstwiese mit „alten“ Obstsorten. Das Foto<br />

zeigt: (v.l.n.r.) Barbara Klein, Torsten Walter, Karin Braun, Barbara Venske und<br />

Rolf Nehrbaß. Gemeinsam macht alles mehr Spaß, auch das Baumpflanzen.<br />

40 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


In neuer Funktion<br />

Mitarbeiterfest im Sommer 2015 am Zoar-Standort Rockenhausen:<br />

(v.l.n.r.) Doris Venske, ehrenamtliche Mitarbeiterin, Barbara Venske,<br />

Regionalleiterin Nordpfalz, und Gerd Dreher, Mitarbeiter der Kistenund<br />

Palettenfertigung in Rockenhausen<br />

50 Jahre Zoar-Werkstätten Rockenhausen; anlässlich des<br />

Jubiläums fanden drei Festtage mit buntem und abwechslungsreichem<br />

Programm statt: (v.l.n.r.) Zoar-Direktor Peter Kaiser,<br />

Regionalleiterin Barbara Venske und Torsten Walter, kaufmännischer<br />

Leiter der Zoar-Werkstätten. Ein Frisbee-Wurf sorgte<br />

hier für Erheiterung. Die Frisbee-Scheiben wurden mit dem<br />

entsprechenden Aufdruck eigens zum 50. Jubiläum hergestellt.<br />

sagt die berufserfahrene Regionalleiterin.<br />

„Mein Wunsch, Sozialpädagogik<br />

zu studieren, hat sich während<br />

meiner Zeit bei Zoar erst so richtig<br />

verfestigt.“<br />

Barbara Venske an ihrem Schreibtisch<br />

im Gebäude der Fachabteilungen Eingliederungshilfe<br />

und Altenhilfe auf<br />

dem Inkelthalerhof in Rockenhausen<br />

Vorpraktikum legte<br />

den Grundstein<br />

Barbara Venske kam bereits in jungen<br />

Jahren in Kontakt zum Evangelischen<br />

Diakoniewerk Zoar. Das war im<br />

Rahmen eines Vorpraktikums direkt<br />

nach dem Abitur, das sie am Heinrich-Heine-Gymnasium<br />

in Kaiserslautern<br />

abschloss. „Da ich an einer Universität<br />

studieren wollte, war dieses<br />

Vorpraktikum Pflicht“, berichtet Barbara<br />

Venske. „Eigentlich hätte es nur<br />

ein halbes Jahr gedauert, aber ich<br />

habe es aus eigenem Antrieb um ein<br />

weiteres halbes Jahr verlängert.“ Sie<br />

lacht. Dabei sei der Anfang bei Zoar<br />

nicht leicht gewesen. Der Umgang<br />

mit Menschen mit Beeinträchtigung<br />

sei ihr damals als 19-Jähriger noch<br />

gänzlich fremd gewesen. „Als ich am<br />

ersten Arbeitstag in den Gruppenraum<br />

kam und mich vorstellen wollte,<br />

rannten direkt drei Männer auf<br />

mich zu und redeten auf mich ein.<br />

Einer fasste sofort nach meiner Armbanduhr<br />

und wollte die Uhrzeit wissen,<br />

ein anderer fragte immer wieder<br />

nach einem Feuerzeug.“ Zu Hause<br />

habe sie an diesem Abend gesagt:<br />

„Da gehe ich nicht mehr hin“. Es kam<br />

allerdings anders. Und das ist gut so,<br />

Gemeinsamkeit war eine<br />

Selbstverständlichkeit<br />

Der unbedingte Wunsch, Sozialpädagogik<br />

an einer Universität und nicht<br />

an einer Fachhochschule zu studieren,<br />

wurde wahr, indem sie 1980<br />

nach Siegen ging. Damals war Barbara<br />

Venske bereits mit Volker, ihrem<br />

heutigen Ehemann, liiert. „Er ist gebürtig<br />

aus Siegen und aufgrund der<br />

Berufstätigkeit seines Vaters, der als<br />

Abteilungsleiter im produzierenden<br />

Gewerbe gearbeitet hat, im Kindesalter<br />

nach Rockenhausen gekommen.“<br />

Auch im privaten Bereich war Zoar<br />

für sie Schicksal-gebend. „Seine Mutter<br />

hat auf dem Inkelthalerhof gearbeitet.<br />

So haben wir uns kennengelernt.“<br />

Als die aus Hohenöllen stammende<br />

Barbara Venske nach Siegen<br />

zum Studium ging, stand erst einmal<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

41


In neuer Funktion<br />

Regionalleiterin Barbara Venske privat:<br />

Barbara Venske ist ein sehr naturverbundener Mensch.<br />

Sie liebt ihren Garten. Bei schönem Wetter ist sie gern<br />

draußen. Sie genießt es zum Beispiel, im Strandkorb zu<br />

sitzen und ein gutes Buch zu lesen. Haus und Garten<br />

sind ihre Wohlfühlorte. Da kann sie abschalten und<br />

Zoar auch mal vergessen. Wichtig ist ihr außerdem die<br />

Familie. Der gute Kontakt in ihrem Heimatort Hohenöllen<br />

gibt ihr ein Gefühl der Sicherheit. „Hier tanke ich<br />

neue Kraft und Energie“, sagt sie. Die Familie ist groß:<br />

Mutter, Schwester, Schwager, Schwägerinnen, Nichten<br />

und Schwiegereltern. An erster Stelle aber steht ihr<br />

Mann Volker. Beide verbindet eine langjährige Ehe und<br />

viele Gemeinsamkeiten; so zum Beispiel die Vorliebe für<br />

kulturelle Veranstaltungen und die Liebe zu Tieren.<br />

Im Haus der Venskes leben fünf Papageien. Dafür ist im<br />

Wohnzimmer extra ein Papageienhaus gebaut worden.<br />

„Alles fing mit einem Nymphensittich an“, erzählt<br />

Barbara Venske. Schon damals habe sich das Ehepaar<br />

gesagt, dass dieses Hobby mit dem Umzug in ein eigenes<br />

Haus vergrößert werden wird. „Papageien machen<br />

ordentlich Krach. In einer Mietwohnung würde das<br />

nicht gehen.“ Venskes haben zu jedem ihrer Papageien,<br />

die alle einen Namen tragen, eine besondere Beziehung.<br />

Wilma zum Beispiel ist ein Graupapagei. Sie ist stubenrein<br />

und darf daher durch die Wohnung tapsen. Wilma<br />

ist besonders anhänglich und schmust auch gern mal.<br />

Vor allem aber pfeifen und sprechen die Papageien.<br />

„Das bringt Leben ins Haus“, lacht Barbara Venske. „Das<br />

wollen wir nicht missen.“ Zum Glück liegt die Lebenserwartung<br />

dieser Papageienart bei rund fünfzig Jahren.<br />

Barbara Venske liebt ihren<br />

Garten. Bei schönem<br />

Wetter ist sie gern draußen.<br />

Sie genießt es, im<br />

Strandkorb zu sitzen und<br />

ein gutes Buch zu lesen.<br />

Der Garten ist nicht nur zum Genießen gedacht, er<br />

liefert auch Obst und Gemüse aus eigenem Anbau.<br />

Das Foto zeigt im Vordergrund das Gewächshaus mit<br />

der eigenen Ernte.<br />

Barbara Venske ist ein Familienmensch. Das Foto<br />

zeigt sie auf einer der zahlreichen Familienfeiern;<br />

hier beim „Selfie“ mit Nichte Christina Lembach.<br />

Wilma ist ein Graupapagei und 18 Jahre alt. Sie ist eins der Haustiere<br />

von Barbara Venske und ihrem Mann. Sie lieben ihre gefiederten<br />

„Mitbewohner“. Zu jedem ihrer Papageien, die alle einen Namen<br />

tragen, haben sie eine besondere Beziehung. Wilma ist stubenrein<br />

und darf daher durch die Wohnung tapsen.<br />

42 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


In neuer Funktion<br />

eine Trennung an, weil ihr heutiger<br />

Ehemann zuerst noch seine Ausbildung<br />

in Rockenhausen abschließen<br />

musste. Aber er kam bald nach, denn<br />

er leistete in Siegen seinen Zivildienst<br />

ab, und so konnte das Paar<br />

wieder zusammen sein. „Beim Studium<br />

konnte ich auf viele Erfahrungen<br />

aus meinem Vorpraktikum zurückgreifen“,<br />

erzählt Barbara Venske.<br />

„Bei Zoar ist mir von Anfang an viel<br />

gezeigt und erklärt worden. Führungskräfte,<br />

wie zum Beispiel Herr<br />

Rose sen. und Herr Plessow, haben<br />

mich unter ihre Fittiche genommen.“<br />

Sie erinnert sich: „Es war damals<br />

noch eine ganz andere Zeit. Wir<br />

haben tagsüber vieles mit den beeinträchtigten<br />

Menschen zusammen<br />

gemacht; zum Teil auch nach Arbeitsschluss.<br />

Wir haben erzählt, sind auf<br />

den Fußballplatz gegangen oder<br />

spazieren. Es war eine Selbstverständlichkeit,<br />

dass jeder einfach ein<br />

bisschen Zeit mitgebracht hat. Im<br />

Grunde, so Venske, sei das damals<br />

Inklusion auf die natürlichste Weise<br />

gewesen. „Für mich fühlte es sich an<br />

wie eine große Familie.“<br />

Da die naturverbundene Hohenöllenerin<br />

ihre Wurzeln auch in der kirchlichen<br />

Jugendarbeit hat, waren ihr<br />

menschliches Miteinander und kommunikativer<br />

Austausch schon immer<br />

wichtig. „Ich hatte schon immer<br />

Spaß daran, unterwegs und mit Menschen<br />

zusammen zu sein.“ Daher war<br />

ihr „Ausflug“ in die Mathematik auch<br />

schnell beendet. Sie lacht. „Nach<br />

dem Abi habe ich mich für Mathe in<br />

Kaiserslautern eingeschrieben; es<br />

aber ganz schnell wieder gelassen.“<br />

Damals habe ihr Herz bereits am<br />

Bereich Sozialwesen gehangen.<br />

Menschen unterstützen, ihnen<br />

assistieren, sie fördern und bei ihrer<br />

Entwicklung begleiten, sei ihr früher<br />

und heute ein wichtiges Anliegen.<br />

Sommerfest auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen im August <strong>2018</strong>:<br />

(v.l.n.r.) Barbara Venske, Ullrich Geib, Vorsitzender des Fördervereins Zoar, Pfarrer<br />

Jochen Walker, Zoar-Direktor Peter Kaiser und Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr<br />

Befragung und Auswertung<br />

„Probleme der Integration behinderter<br />

Kinder in Regelkindergärten im<br />

Bereich der Stadt Siegen“, lautete das<br />

Thema der Diplomarbeit von Barbara<br />

Venske. Kinder- und Jugendhilfe waren<br />

ihrem Interesse ebenfalls schon<br />

immer nah, sagt sie. Und so leistete<br />

sie ihr Anerkennungsjahr nach dem<br />

Studium auch in einem Evangelischen<br />

Kindergarten in der Nähe von<br />

Siegen ab. „Das war ein Regelkindergarten<br />

mit beeinträchtigten Kindern“,<br />

berichtet die 58-Jährige. „Damals<br />

etwas ganz Neues.“ In dieser<br />

Zeit habe sie viele berufliche Erfahrungen<br />

bezüglich der Elternarbeit<br />

und dem Umgang mit Angehörigen<br />

machen können. „Vieles davon kam<br />

mir später zugute.“ Genauso verhielt<br />

es sich auch mit dem Diplomarbeitsthema,<br />

das nicht nur theoretisch,<br />

sondern auch praktisch geprägt war.<br />

Im Grunde sei es eine Evaluation<br />

gewesen, die sie zusammen mit einer<br />

Kommilitonin bewältigt habe.<br />

„Wir haben alle Kindertagesstätten<br />

in Siegen zum Thema befragt.“ Das<br />

sei sehr aufwendig, aber auch sehr<br />

interessant gewesen. „Vor allem war<br />

es zeitintensiv“, weswegen der Abgabetermin<br />

um zwei Monate verlängert<br />

wurde. „Wir haben mithilfe<br />

selbstentworfener Fragebögen in<br />

den Kitas Befragungen durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse haben wir anschließend<br />

ausgewertet“, erinnert sich<br />

Barbara Venske.<br />

Das habe auch ganz viel mit Statistik<br />

zu tun gehabt. Umso größer die Erleichterung<br />

als die Arbeit zur Zufriedenheit<br />

des betreuenden Professors<br />

fertiggestellt war. „Diese Diplomarbeit<br />

steckte voller neuer Zahlen und<br />

aktualisierter Ergebnisse, die wir im<br />

Rahmen der Befragungen recherchiert<br />

haben. Daher hat der Professor<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

43


In neuer Funktion<br />

Das Pfälzische Diakonie-Zentrum | Wohnen wie ich will!<br />

Die Leistungen für Menschen mit Beeinträchtigung<br />

• Beratung<br />

• Assistenz in den gewählten Lebensräumen<br />

• Therapie<br />

• Tagesstruktur<br />

Die Angebote im Bereich „Wohnen und Assistenz“:<br />

• Ein Zuhause, das an den individuellen Wünschen ausgerichtet ist<br />

• Beratung und Assistenzleistungen in den Bereichen „Soziotherapie“<br />

und „Jugendhilfe“<br />

• Modulangebote „Tagesstruktur“ zur sinnvollen Tagesgestaltung,<br />

die Struktur schafft (zum Beispiel Bewegung, Kreativ-Kurse,<br />

Gedächtnistraining, Chor und Tanz)<br />

• Vielfältige Freizeitangebote und Therapiemaßnahmen<br />

• Förderung und Erhalt persönlicher, lebenspraktischer und sozialer<br />

Kompetenzen<br />

Ziel dieser Arbeit ist es, die selbstbestimmte Teilhabe der Menschen<br />

mit Beeinträchtigung zu begleiten. Dabei orientieren sich die Mitarbeiter<br />

an den individuellen Fähigkeiten, Wünschen und Erwartungen<br />

der Bewohner und Klienten. Individuelle Assistenz wird unter Einbeziehung<br />

der vorhandenen Ressourcen und der Beachtung höchstmöglicher<br />

Selbstbestimmung angeboten.<br />

unsere Arbeit für seine Lehrtätigkeit<br />

in den uns folgenden Jahrgängen<br />

genutzt.“ Darauf ist Barbara Venske<br />

noch heute stolz. Besonders interessiert<br />

war Barbara Venske außerdem<br />

an den Fächern Methodik und Didaktik.<br />

„Mich in ein Thema zu vertiefen,<br />

hat mir schon immer Spaß gemacht.“<br />

Ein Teil der Friedensbewegung<br />

Ein Buch hat Barbara Venske besonders<br />

geprägt: „Ich bin o.k. Du bist<br />

o.k.“ von Thomas A. Harris aus dem<br />

Jahr 1976. Diese Begegnung mit der<br />

Transaktionsanalyse sei für sie richtungsweisend<br />

gewesen. An der Universität<br />

in Siegen wurden diese neuen<br />

psychologischen Strömungen<br />

nicht außer Acht gelassen. „Wir hatten<br />

sogar eine Lehrkraft, die uns die<br />

gruppendynamischen Prozesse in der<br />

Turnhalle spielerisch erleben und<br />

erproben ließ.“ Harris zeigte mit<br />

seinem Werk auf, wie sich der Einzelne<br />

selbst besser verstehen und seine<br />

Einstellung zu anderen verändern<br />

kann. Er wendete sein System an auf<br />

Probleme in der Ehe und bei der Kindererziehung,<br />

auf psychische und<br />

geistige Störungen, auf Aggression<br />

und Gewalt, auf Generationskonflikte,<br />

auf Vorurteile gegenüber Minderheiten,<br />

auf Schwierigkeiten in der<br />

Pubertät, ethische und religiöse<br />

Überzeugungen sowie internationale<br />

Spannungen. Freude brachte der<br />

jungen Frau auch das Gitarrenspiel.<br />

Als Betreuerin bei kirchlichen Jugendfreizeiten<br />

griff sie immer wieder<br />

gern zur Gitarre. „Ich war nicht die<br />

beste Gitarrenspielerin, aber ich habe<br />

es gern gemacht.“ Barbara Venske<br />

liebt die Geselligkeit und ein harmonisches<br />

Miteinander. Noch heute<br />

klebt auf ihrer Gitarre der bekannte<br />

Spruch „Frieden schaffen ohne Waffen“.<br />

„Die Friedensbewegung war<br />

damals sehr stark, und ich war wie<br />

viele andere junge Menschen ein Teil<br />

davon“, erinnert sie sich.<br />

Sie habe nur gute Erinnerungen an<br />

diese Zeit Ende der siebziger Jahre.<br />

„Es ging ein Ruck durch die Gesellschaft.“<br />

Gitarre und „Die Mundorgel“<br />

seien lange ihre ständigen Begleiter<br />

gewesen. Die Mundorgel ist ein in<br />

Deutschland bekanntes Fahrten-Liederbuch.<br />

Darin sind zahlreiche klassische<br />

Volks- und Wanderlieder zu<br />

finden. Aber nicht nur das deutschsprachige<br />

Liedgut ließ Venskes Herz<br />

höher schlagen, auch englische Folksongs<br />

„klimperte“ sie auf ihrer Gitarre.<br />

Noch heute hängt sie als Erinnerungsstück<br />

an diese schöne Zeit in ihrem<br />

Büro an der Wand. Barbara Venske<br />

hat schon lange nicht mehr<br />

gespielt, und dabei möchte sie es<br />

auch belassen. „Alles hat seine Zeit.“<br />

Zoar war Vorreiter<br />

„Ja. Zoar prägt“, da ist sich Barbara<br />

Venske sicher. Sie ist jetzt seit 22<br />

Jahren dabei. Ein paar Jahre hat sie in<br />

München gearbeitet. Dann zog es sie<br />

zurück in die Heimat. Auf dem Karriereweg<br />

unter dem Zoar-Dach hat sie<br />

einige Stationen passiert. Als sie<br />

1996 im Unternehmen einstieg, wurde<br />

sie für den Bereich „Wohnen Rockenhausen“<br />

stellvertretende Leiterin.<br />

Später leitete sie diesen Bereich.<br />

„Schon damals in den neunziger<br />

Jahren wohnten die Menschen bei<br />

44 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


In neuer Funktion<br />

Das jährliche Mitarbeiterjubiläum und<br />

die feierliche Verabschiedung angehender<br />

Ruheständler ist bei Zoar ein wichtiges<br />

Fest. Der würdige Rahmen ehrt die Leistungen<br />

der Mitarbeiter. Das Foto zeigt<br />

Barbara Venske in ihrer Funktion als Führungskraft<br />

bei der Jubilarfeier 2014.<br />

uns in Wohngruppen und waren<br />

Selbstversorger. Zoar-Mitarbeiter<br />

assistierten bei Bedarf beim Einkaufen,<br />

beim Organisieren des Haushalts<br />

und bei Behördengängen“, erzählt<br />

sie. Diese Assistenzleistungen seien<br />

für die damalige Zeit fortschrittlich<br />

gewesen. „Wir haben das umgesetzt,<br />

trotz der zum Teil skeptischen öffentlichen<br />

Meinung dazu.“ Allgemein<br />

herrschte die Meinung, es sei besser,<br />

beeinträchtigte Menschen „gut aufgehoben“<br />

stationär versorgt zu wissen.<br />

„Da war ein Umdenken nötig.<br />

Das ging nicht von heute auf morgen“,<br />

sagt die heutige Regionalleiterin.<br />

Ihre Vorgesetzten seien jedoch<br />

schon damals, genau wie sie, von diesem<br />

Weg überzeugt gewesen. Sich<br />

Herausforderungen stellen, auch<br />

Widerstände „aushalten“ können<br />

und sich jeden Tag aufs Neue zu motivieren<br />

– das habe sie in dieser Zeit<br />

gelernt. „Ich hatte gute Vorbilder“,<br />

sagt Barbara Venske zurückblickend.<br />

In ihrer langjährigen Berufstätigkeit<br />

Ferdinand Keller ist ein talentierter<br />

Künstler. Er malt sehr<br />

gern. Hier zeigt er ein Bild mit<br />

einer Parklandschaft und einem<br />

sich umarmenden Pärchen.<br />

Anerkennung für seine Leistung<br />

zeigten auch Helen Eckhardt<br />

(links), Leitung Wohnen Rockenhausen,<br />

und Barbara Venske,<br />

Regionalleitung Eingliederungshilfe<br />

Nordpfalz.<br />

bei Zoar habe sie viele Mitarbeiter in<br />

Rente gehen sehen. Nicht immer sei<br />

das leicht gewesen. Jeder hinterlässt<br />

Spuren. Für sie besonders markant<br />

war das Jahr 2004 als Herr Rose sen.<br />

ging. „Auch ich werde mich einmal<br />

fragen, was ich Bleibendes geschaffen<br />

habe“, sagt sie und hofft, dass<br />

sich aus dem täglichen operativen<br />

Geschäft das ein oder andere herauskristallisieren<br />

lassen wird.<br />

Alle Bewohner sind ihr<br />

mit Namen bekannt<br />

Am Aufbau der Ambulanten Angebote<br />

in Rockenhausen war Barbara<br />

Venske maßgeblich beteiligt. Auch<br />

das Betreute Wohnen mit 18 Plätzen<br />

ist ihrer Mitarbeit zuzuschreiben.<br />

„Wir sind immer bedarfsorientiert in<br />

kleinen Schritten vorgegangen“,<br />

berichtet sie, „das haben wir auch in<br />

der Jugendhilfe so gemacht.“ Ein<br />

Beispiel: „Weil eine unserer Klientinnen<br />

ein Baby bekommen hat, haben<br />

wir zusammen mit dem Jugendamt<br />

das entsprechende Angebot geschaffen.“<br />

Heute hat Barbara Venske<br />

rund 170 Mitarbeiter und trägt als<br />

Führungskraft eine große Personalverantwortung.<br />

Sie ist entsprechend<br />

geschult und setzt im Arbeitsgeschehen<br />

vor allem auf den Team-<br />

Gedanken. „In jedem Team gibt es<br />

immer auch Bedenkenträger. Das<br />

muss nicht verkehrt sein. Wichtig ist<br />

nur, ein konstruktives Zusammenspiel<br />

aller Team-Mitglieder zu erreichen.“<br />

Auch Lob weiterzugeben, ist<br />

ihr wichtig. Daher ihr Dank an dieser<br />

Stelle; Dank für Einsatz, Engagement<br />

und Verlässlichkeit; mit dem<br />

Ziel, attraktive Arbeitsplätze auch<br />

für die Zukunft zu gestalten.<br />

Als ihr Kerngeschäft sieht sie die operativen<br />

Maßnahmen und die strategische<br />

Ausrichtung. Ihr Ziel ist es, den<br />

Inkelthalerhof als Zuhause zahlreicher<br />

Bewohner attraktiv zu gestalten<br />

und ihn durch das Alleinstellungsmerkmal<br />

der besonderen Lage auch<br />

in Zukunft „am Markt“ zu halten. Die<br />

geplanten Umstrukturierungsarbeiten<br />

(kleinere und individuell gestaltete<br />

Wohnhäuser) auf dem Inkelthalerhof,<br />

die sich bis ins Jahr 2023 erstrecken<br />

sollen, machen ihre Arbeit nicht<br />

leichter, „aber jeder wächst mit seinen<br />

Aufgaben“, sagt sie. Schon heute<br />

ist sie als Werbeträgerin für einen<br />

„neuen Inkelthalerhof“ unterwegs.<br />

„Ich bin davon überzeugt, dass uns<br />

das gut gelingen wird“, schließt sie<br />

mit fester Stimme. Eins jedoch ist ihr<br />

mit am wichtigsten: das Wohl der<br />

Bewohner. Sie kennt alle Bewohner<br />

der einzelnen Häuser beim Namen.<br />

Viele sind ihr seit langen Jahren bekannt;<br />

auch ihre Geschichten. „Ich<br />

habe hier meinen Arbeitsplatz“, sagt<br />

sie. „Aber ähnlich wie die Menschen,<br />

die hier wohnen, habe auch ich hier<br />

ein Zuhause gefunden.“<br />

Alexandra Koch<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

45


Werkstätten & Produkte<br />

Neugestaltete Königsland-Jugendherberge Wolfstein<br />

mit Möbeln aus der Zoar-Schreinerei Rockenhausen<br />

Prestigeprojekt in der Pfalz:<br />

modern und mitten in der Natur<br />

Wolfstein – der Name ist Konzept. Eine weitere<br />

Jugendherberge (JHB) unter dem Dach<br />

der Familien- und Jugendgästehäuser in<br />

Rheinland-Pfalz und im Saarland ist rundum<br />

erneuert, erweitert und modernisiert worden.<br />

In der Königsland-Jugendherberge Wolfstein<br />

zieht sich das Wolfsmotiv an den Wänden wie<br />

ein roter Faden durch die Gebäude und deren<br />

Räume und Flure.<br />

Im Eingangsbereich steht sogar ein nachgebildeter<br />

Wolf, der mit seinen blitzenden Augen und den großen<br />

Zähnen fast echt aussieht. Trotzdem hat keines<br />

der Kinder, die an ihm vorbeigehen, Angst. Vielmehr wird<br />

der Wolf, der in der Nähe der Rezeption der Königsland-<br />

Jugendherberge Wolfstein am Fuße des Königsbergs in<br />

Wolfstein in der Pfalz steht, mehrmals täglich als beliebtes<br />

Fotomotiv für Erinnerungsfotos an einen traumhaft<br />

schönen Urlaub benutzt. „Ich habe mich, als ich kam,<br />

sofort in diese wunderschöne Landschaft verliebt“, sagt<br />

Kathleen Schmidt, die die Jugendherberge Wolfstein seit<br />

Januar <strong>2018</strong> leitet. Gebürtig stammt sie aus Wolfsburg.<br />

„Womit ich beim Wolf geblieben bin“, lacht sie. Zusammen<br />

mit ihrem Lebensgefährten Dennis Einbeck, der als<br />

Koch in der Küche der Jugendherberge arbeitet, erfüllen<br />

sie die Rolle der „Herbergseltern“ voller Empathie und<br />

Elan. Und das in einer von 45 Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz<br />

und im Saarland.<br />

Bistro und Cafeteria: In der Königsland-Jugendherberge<br />

Wolfstein zieht sich das Wolfsmotiv an den<br />

Wänden wie ein roter Faden durch die Gebäude und<br />

deren Räume und Flure. Auch Spuren von Tatzen auf<br />

dem Boden sind zu sehen. Jede Jugendherberge hat<br />

ihren ganz eigenen Charakter, der über den lokalen<br />

Bezug der Häuser zur Region entsteht.<br />

Tolles Team und gute Arbeit: An dem überaus gelungenen<br />

Projekt „Renovierung der Jugendherberge Wolfstein“<br />

des Landesverbands Rheinland-Pfalz/Saarland des<br />

Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) war erneut auch<br />

die Schreinerei der Zoar-Werkstätten Rockenhausen unter<br />

der Leitung von Markus Nerbas beteiligt.<br />

46 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Wolfstein: Die Königsland-Jugendherberge<br />

Wolfstein erstrahlt in<br />

neuem Glanz. Sie wurde im März<br />

dieses Jahres nach der Renovierungsphase<br />

wieder eröffnet.<br />

Direkt im Anschluss wurde der<br />

Betrieb aufgenommen. Seitdem<br />

ist das Haus zumeist ausgebucht.<br />

Im Eingangsbereich der Jugendherberge<br />

steht ein nachgebildeter Wolf.<br />

Er ist ein beliebtes Fotomotiv, das<br />

auch vom Team der Jugendherberge für<br />

ein Erinnerungsfoto genutzt wurde:<br />

(v.l.n.r.) „Herbergsmutter“ Kathleen Schmidt,<br />

Gina Doliwa, Diana Rönick, Dennis Einbeck<br />

und Thomas Konrad.<br />

Werkstätten & Produkte<br />

Jugendherbergen mit lokalem Bezug<br />

An dem überaus gelungenen Projekt des Landesverbands<br />

Rheinland-Pfalz/Saarland des Deutschen Jugendherbergswerks<br />

(DJH) war erneut auch die Schreinerei der<br />

Zoar-Werkstätten Rockenhausen unter der Leitung von<br />

Markus Nerbas beteiligt. Als Wettbewerbssieger der<br />

bundesweiten öffentlichen Ausschreibung, die im Sommer<br />

2017 zum Abschluss kam, erhielten sie den Auftrag,<br />

35 Gästezimmer mit 142 Betten zu möblieren. Außerdem<br />

umfasste der erteilte Auftrag die Herstellung der<br />

Badmöbel sowie deren Montage inklusive Trockenbau in<br />

35 Badezimmern sowie die Aufarbeitung aller Zimmertüren.<br />

„Unsere Preise und die Qualität passen“, informiert<br />

Markus Nerbas. „Dies ist die Grundlage für den<br />

Erfolg bei den Ausschreibungen.“ Denn bei dieser Art<br />

Wettbewerb müsse man sich gegen etliche andere Bewerber<br />

durchsetzen. Dass dies schon oft gelungen ist,<br />

zeigt die Anzahl der Jugendherbergsmöblierungen, die<br />

die Mitarbeiter der Zoar-Werkstätten Rockenhausen<br />

schon geleistet haben. Darüber wurde im Zoar-Magazin<br />

schon häufig berichtet, zum Beispiel über die umgestaltete<br />

Jugendherberge in Leutesdorf am Rhein oder über<br />

die größte Jugendherberge Berlins am Ostkreuz.<br />

Bei der Auftragserfüllung in der heimischen Region war<br />

ein weniger großer logistischer Aufwand nötig, da zwischen<br />

Rockenhausen und Wolfstein nur circa 30 Kilometer<br />

liegen. „Trotzdem war es für uns wieder ein Großprojekt“,<br />

sagt Schreinereileiter Nerbas. Und Torsten Walter,<br />

kaufmännischer Leiter der Zoar-Werkstätten, ergänzt:<br />

„Die Anforderungen des Jugendherbergsverbands sind<br />

uns nicht neu. Und doch ist es immer wieder eine spannende<br />

Herausforderung.“ Funktionalität stehe an erster<br />

Stelle. „Dabei ist jede Jugendherberge auf ihre eigene Art<br />

und Weise individuell.“ Dies werde vor allem durch den<br />

jeweiligen lokalen Bezug der Häuser zur Region und zu<br />

den dortigen typischen Gegebenheiten gewährleistet; so<br />

wie in Wolfstein zum Beispiel die sich wiederholende<br />

Präsentation von Wölfen und Spuren von Tatzen auf dem<br />

Boden.<br />

Zoar-Möbel: attraktiv und wohnlich<br />

Die feierliche Eröffnung der Königsland-Jugendherberge<br />

Wolfstein fand Mitte März dieses Jahres statt. Direkt im<br />

Anschluss wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Seitdem<br />

ist das Haus zumeist ausgebucht. Die 35 Zimmer<br />

für die 1-, 2-, 4- und Mehrbettbelegung sind beliebt bei<br />

Familien, Schulklassen, Konfirmandengruppen und Vereinen.<br />

Im Rahmen seiner Ansprache zur feierlichen Eröff-<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

47


Werkstätten & Produkte<br />

Material und Einbau der Möbel<br />

aus der Zoar-Schreinerei<br />

Beim verwendeten Material handelt es sich<br />

um Multiplex- oder Spannplatten, die mit HPL<br />

(High Pressure Laminate) belegt sind. Darüber<br />

hinaus kamen zahlreiche Dekor-Spannplatten<br />

zum Einsatz. Alle Oberflächen sind strapazierfähig<br />

beschichtet. Die Optik der Möbel ist anspruchsvoll<br />

und modern. Bauleiter vor Ort war Zoar-Mitarbeiter<br />

Markus Nerbas.<br />

360 Dekor-Spanplatten in Vulkangrau mit<br />

verschiedenen Motiven<br />

320 Verbund-Elemente Multiplex Birke, HPL-belegt<br />

76 Digitaldruck-Bilder zum Einbau in den<br />

Badezimmern<br />

60 Kompakt-Platten aus Vollkunststoff<br />

zum Auskleiden der Duschkabinen<br />

12.000 laufende Meter ABS-Kanten<br />

28 Schiebetüren-Elemente aus eigener Herstellung<br />

150 LED-Leuchten<br />

74 Spiegel<br />

nung lobte Jacob Geditz, Vorstandsvorsitzender der Jugendherbergen<br />

in Rheinland-Pfalz und im Saarland, alle<br />

ausführenden Gewerke. Es habe nur wenige Beanstandungen<br />

gegeben. Zeit- und Finanzierungsrahmen seien<br />

eingehalten worden. „Für dieses Jahr sind hier in der<br />

schönen Jugendherberge auf dem Berg bereits 13.000<br />

Übernachtungen gebucht, und das ist nur der Anfang“,<br />

so Geditz. „Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass<br />

unsere Möbel in den Gästezimmern und Bädern von so<br />

vielen Menschen als attraktiv und wohnlich eingestuft<br />

werden“, sagt Zoar-Mitarbeiter Markus Nerbas, der das<br />

Gesamtprojekt als Schreinermeister und Arbeitsbereichsleiter<br />

geplant und gesteuert hat. „Einfach toll“, denn so<br />

trage man dazu bei, dass sich Menschen, die einem ansonsten<br />

fremd sind, an ihrem Urlaubsort wohlfühlen<br />

und gern wiederkommen.<br />

Fachlich gut vorbereitet<br />

Am Ziel der professionellen Auftragserfüllung haben die<br />

Mitarbeiter der Zoar-Schreinerei Rockenhausen von Oktober<br />

2017 bis Februar <strong>2018</strong> gearbeitet. Um den mit<br />

heißer Nadel gestrickten Zeitplan einzuhalten, haben im<br />

Team rund 25 Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen an<br />

der Auftragserfüllung gearbeitet. „Ohne den enormen<br />

Einsatz des gesamten Schreinerteams wäre die Umsetzung<br />

dieses Projekts so nicht möglich gewesen“, weiß<br />

Markus Nerbas. Dafür gelte allen ein großer Dank. Dieser<br />

Möbelbau-Auftrag umfasst für Zoar ein Umsatzvolumen<br />

von circa 570.000 Euro, so Walter. „Ohne Mehrarbeit der<br />

Mitarbeiter ist das oft nicht möglich“, berichtet Schreinermeister<br />

Nerbas. Und so wurde auch an so manchem<br />

Samstag gearbeitet. „Die Bauprojekte im Jugendherbergsbereich<br />

sind immer mit einem engen Zeitfenster<br />

versehen“, erklärt Torsten Walter. „Zeit ist Geld; und das<br />

kann nur im laufenden Betrieb verdient werden.“ Da Zoar<br />

aber schon oft für den Jugendherbergsverband gearbeitet<br />

habe, kenne man die Anforderungen mehr als gut und sei<br />

fachlich gut darauf vorbereitet. So nahm zum Beispiel<br />

Markus Nerbas regelmäßig an den Baubesprechungen<br />

mit dem verantwortlichen Architekten Matthias Dimmer<br />

teil. Das komplette Aufmaß im Objekt, das Erstellen von<br />

Konstruktionszeichnungen, Stücklisten und CNC-Programmen<br />

lagen in der Verantwortung von Nerbas; außerdem<br />

alle Prozesse von der Rohstoff- und Logistikplanung<br />

bis hin zur Fertigungssteuerung und Endabnahme.<br />

„Möbeldesign und Farbgestaltung sind bei diesen Ausschreibungen<br />

immer dezidiert vorgegeben“, schildert<br />

Nerbas seine Erfahrungen mit dem Auftraggeber.<br />

Jugendherbergen in der Zeitenwende<br />

Grundsätzlich wolle dieser vom „alten“ Erscheinungsbild<br />

dunkler Vollholz-Möbel weg und sich unter dem Titel<br />

„Zeitenwende“ („Die Zeit ist reif für faszinierende und<br />

einzigartige Jugendherbergen!“) jung und modern präsentieren.<br />

In der Jugendherberge Wolfstein zum Beispiel<br />

gehörte es zum Montage-Auftrag, die Wände mit Dekor-<br />

Spanplatten (Gästezimmer) und digitalen Druckbildern<br />

(Badezimmer) zu gestalten. Verbaut wurden insgesamt<br />

360 Dekor-Spanplatten. Diese tragen zum Teil Phantasie-<br />

Dekor, wie zum Beispiel knallig anmutende Farbkleckse,<br />

Graffiti-Design oder Wolfsmotive. Auch die Duschkabinen,<br />

die mit einer einteiligen Vollkunststoff-Kompaktplatte<br />

ausgekleidet sind, beeindrucken durch neongelbe Farbkleckse<br />

auf grauem Grund. Farbgestaltung und Motivdrucke<br />

sind dazu gemacht, um hauptsächlich von jungen<br />

Menschen als modern und attraktiv wahrgenommen zu<br />

werden. Sie gehören mit zur wichtigsten Zielgruppe des<br />

Deutschen Jugendherbergswerks. Das wurde auch bei der<br />

Eröffnungsfeier deutlich. So sprach Landrat Otto Rubly<br />

unter anderem vom Bildungsauftrag, geschaffen durch<br />

die öffentliche Plattform der Herberge. „Eine Jugendherberge<br />

erfüllt immer auch einen gesellschaftlichen und<br />

48 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Werkstätten & Produkte<br />

Wie gefällt es den zahlreichen Gästen?<br />

Seit der feierlichen Eröffnung der Jugendherberge in Wolfstein sind schon zahlreiche Gäste in den Genuss der<br />

neuen Möbel gekommen. Wie wirken die modern eingerichteten Zimmer auf die Urlauber? Ist die Einrichtung<br />

für den praktischen Nutzen und zum Wohlfühlen geeignet? Das wollten wir gern wissen und befragten eine<br />

Schulklasse der Elisabeth-von-Thadden-Schule in Heidelberg. Am Interview nahmen folgende Schülerinnen der<br />

5. Klasse teil: Ida (11), Marla (11), Maite (11), Ronja (10) und Anna (11).<br />

Anna:<br />

Marla:<br />

Ida:<br />

Maite:<br />

Ronja:<br />

„Die Wolfspfoten am Boden, die uns den Weg durch die Flure zeigen, finde ich toll.“<br />

„Die Möbel sind zwar grau, aber wegen der Bilder drauf trotzdem total schön.“<br />

„Hier ist es wie in einem Hotel.“<br />

„Die kleinen Lichter in den Möbeln sind besonders schön.“<br />

„Die Betten sind total bequem.“<br />

Alle fünf Mädchen sind sich einig, dass sie hier auch mit ihren Familien hinfahren würden. Sie fühlen sich<br />

rundum wohl. Die Ausstattung finden sie schon fast luxuriös. Sie bedauern sehr, dass sie nur drei Tage in Wolfstein<br />

bleiben. Alle wollen unbedingt wiederkommen. Der Aufstieg zur Jugendherberge auf dem Berg sei zwar<br />

anstrengend gewesen, dafür biete das Freibad im Ort die erwünschte Abkühlung. Die Lehrerinnen, Martina<br />

Seip und Friedlinde Hang, teilen die positiven Rückmeldungen. „Die Jugendherberge ist zeitlos schön“, sagt<br />

Martina Seip und lobt, dass sich der Wolf als thematisches Element durch die gesamte Innenausstattung ziehe.<br />

Auch das erlebnispädagogische Angebot sei hervorragend. „Wolfstein <strong>2018</strong>“ steht auf den Holzanhängern, die<br />

die Schülerinnen an braunen Lederbändern um den Hals tragen. „Die haben wir hier selbst gemacht“, erfahren<br />

wir wie aus einem Mund. Mit der Rückkehr nach Heidelberg werden diese Holzanhänger schöne Erinnerungsstücke<br />

an drei erlebnisreiche Tage in der Pfalz sein.<br />

kulturellen Auftrag und ist mit ihren Angeboten ein<br />

wichtiger Bestandteil des Gemeindelebens.“ Von großem<br />

Vorteil für das Bildungsziel sei zum Beispiel, dass die<br />

Jugendherberge Wolfstein eine entsprechend große Anzahl<br />

von Aufenthalts- und Veranstaltungsräumen biete<br />

sowie mit einer perfekten Tagungstechnik ausgestattet<br />

sei. Lobenswert sei überdies die barrierefreie Ausstattung<br />

des Hauses. Stadtbürgermeister Herwart Dilly<br />

sprach im Rahmen der Eröffnungsfeier nicht nur von der<br />

Schönheit der Landschaft und dem Erholungswert, sondern<br />

auch von den Bestrebungen, die Wirtschaftskraft<br />

der Region zu steigern. Dazu trage die attraktive Jugendherberge<br />

„im neuen Gewand“ bei. „Durch die fast immer<br />

ausgebuchte Jugendherberge in unserer Stadt konnten<br />

wir Arbeitsplätze hinzugewinnen.“ Er überreichte der<br />

Betriebsleiterin Kathleen Schmidt das Wappen der Stadt<br />

Wolfstein, dessen Symbol, wie könnte es anders sein, der<br />

Wolf ist. Die Eröffnungsfeier fand ihren krönenden Abschluss<br />

mit der Schlüsselübergabe durch den Architekten<br />

Matthias Dimmer.<br />

Danach erkundeten die Gäste das komplett sanierte Gebäude.<br />

„Wenn man die abgeschlossene Baustelle so Revue<br />

passieren lässt, kommt schon ein gewisser Stolz auf die<br />

geleistete Arbeit auf“, sagt Schreinermeister Markus Nerbas.<br />

Zumal es bei der Begutachtung der hochwertigen<br />

und perfekt eingepassten Möbel viel Lob gab. Das gibt<br />

Auftrieb für das nächste große Projekt. Die Zoar-Werkstätten<br />

Rockenhausen beteiligten sich diesen Sommer an der<br />

Ausschreibung der Komplett-Sanierung der Jugendherberge<br />

im Zentrum der Stadt Pirmasens. Dort sind 45 Zimmer<br />

mit neuen Möbeln auszustatten. Ein Musterzimmer wurde<br />

bereits erstellt. Die Zoar-Werkstätten hoffen aufgrund<br />

ihrer Erfahrung in der Herstellung hochwertiger und strapazierfähiger<br />

Möbel auf den Zuschlag.<br />

Alexandra Koch<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

49


Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

Vielfältige Kurse im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM)<br />

Entspannung und „Kopfbefreiung“<br />

nach einem anspruchsvollen Arbeitstag<br />

Im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

bietet das Evangelische Diakoniewerk Zoar seinen Mitarbeitern<br />

verschiedene interne Kurse an. Während der Kurse<br />

können sich die Mitarbeiter zum einen entspannen und<br />

zum anderen Neues kennenlernen.<br />

Körperliche Entlastung zum<br />

Beispiel erhalten die Mitarbeiter<br />

beim Besuch eines<br />

Massageangebots. Diese finden regelmäßig<br />

statt. Die Mitarbeiter können<br />

sich einen passenden Standort beziehungsweise<br />

Anbieter aussuchen, da<br />

Zoar mehrere Kooperationspartner an<br />

verschiedenen Standorten hat. Für<br />

seelische und körperliche Entspannung<br />

stehen zum Beispiel Kurse wie<br />

„Qigong“, „Pilates“ oder „Yoga“ zur<br />

Verfügung. Bei diesen Kursen spürt<br />

man die Entspannung sofort nach<br />

dem ersten Besuch, und sie wirken<br />

sich gut auf den Körper aus.<br />

BGM-Kurse: Entspannung und „Kopfbefreiung“<br />

nach einem anspruchsvollen Arbeitstag<br />

Verschiedene Rezepte<br />

zusammen kochen<br />

Wer Lust auf neue kulinarische Herausforderungen<br />

hat, kann zum Beispiel<br />

die verschiedenen Kochkurse<br />

besuchen. Bei jedem Kurs handelt es<br />

sich um ein bestimmtes Thema. So<br />

wurde beispielweise ein Kochkurs<br />

mit dem Thema „Tapas-Küche“ angeboten.<br />

Während dieses Kurses lernten<br />

die Kursteilnehmer die typischen<br />

spanischen Spezialitäten kennen.<br />

Eine „Tapa“ ist ein kleines „Appetit-<br />

Häppchen“. Die Rezept-Ideen haben<br />

bei vielen Zoar-Mitarbeitern das Interesse<br />

an dem Kurs geweckt. „Ich war<br />

in der Schule vor längerer Zeit mal in<br />

einem Spanisch-Projekt, in dem wir<br />

auch ‚Tapas‘ gemacht haben, und das<br />

hat mir gut gefallen“, sagt Alina Armbrust,<br />

Auszubildende im Bereich<br />

Zentrale Dienste. Im Rahmen dieses<br />

Kochkurses lernten die Teilnehmer<br />

eine breite Auswahl an Tapas-Rezepten<br />

kennen. Dieser Kurs hat allen<br />

Teilnehmern ein spanisches Gefühl<br />

vermittelt, denn Kursleiterin Stephanie<br />

Moser präsentierte die spanische<br />

Kultur und die Zutaten für „Tapas“<br />

landestypisch.<br />

Anschließend konnte man zwei Rezepte<br />

aussuchen und in kleinen<br />

Gruppen zubereiten. Alle „Tapas“<br />

sahen so köstlich aus, dass man sie<br />

direkt nach der Zubereitung in gemütlicher<br />

Runde gern probiert hat.<br />

Die Kursteilnehmer waren voller<br />

Begeisterung, da alle Erwartungen<br />

erfüllt wurden. „Mein Ziel war es, die<br />

neuen Rezepte kennenzulernen und<br />

viel Spaß mit Kollegen zu haben. Das<br />

wurde auch erfüllt“, berichtet Alina<br />

Armbrust. „Ich esse sehr gerne ‚Tapas‘.<br />

Für mich war es wichtig, diese<br />

Speise selbst für eine Feier mit Verwandten<br />

und Freunden zubereiten<br />

zu können“, sagt Manuel Würl, Begleitender<br />

Dienst der Zoar-Werkstät-<br />

50 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

Verschiedene Rezepte werden in<br />

den BGM-Kochkursen zusammen<br />

gekocht. Bei jedem Kurs handelt es<br />

sich um ein bestimmtes Thema.<br />

Im Kurs „Tapas-Küche“ lernten<br />

die Kursteilnehmer die typischen,<br />

spanischen Spezialitäten<br />

kennen.<br />

ten Heidesheim. Auch zu Hause<br />

kochten die Kurs-Teilnehmer verschiedene<br />

Rezepte nach. „Für einen<br />

bestimmten Anlass habe ich zu Hause<br />

eines der Rezepte ausprobiert. Es<br />

hat sogar funktioniert“, freut sich<br />

Manuel Würl.<br />

Informationen über verschiedene<br />

Kräuter erhielten die Teilnehmer des<br />

Kurses „After Work – Küche rund um<br />

Kräuter“. In diesem Kurs lernte man<br />

verschiedene Kräuter kennen.<br />

Das Thema eines anderen Zoar-Kochkurses<br />

war „After Work – Küche rund<br />

um Kräuter“. In diesem Kurs lernte<br />

man verschiedene Kräuter kennen.<br />

Die Kursteilnehmer haben gemeinsam<br />

nach Kräuter-Rezepten gekocht.<br />

Bei diesem Kochkurs haben die Teilnehmer<br />

eine Kochschürze mit einem<br />

AOK-Logo erhalten. Die Rezepte wurden<br />

von der Kursleiterin Monika<br />

Frenzel präsentiert. In kleinen Gruppen<br />

von zwei Personen konnten sich<br />

die Hobby-Köche ein Rezept aussuchen,<br />

das anschließend zubereitet<br />

wurde. „Es hat Spaß gemacht. Die<br />

fertigen Gerichte wurden auf den<br />

gedeckten Tisch aufgetragen, vorgestellt<br />

und dann gemeinsam gegessen“,<br />

sagt Eveline Bäsel-Salz, Zoar-<br />

Mitarbeiterin des Bürgerhospitals<br />

Kaiserslautern. Der Kurs hat bei vielen<br />

Mitarbeitern des Evangelischen<br />

Diakoniewerks Zoar großes Interesse<br />

geweckt und war „voll“ besetzt. „Es<br />

hat Spaß und Freude gemacht, an<br />

diesem Kurs teilzunehmen“, berichtet<br />

Cornelia Frölich, Mitarbeiterin in<br />

der Verwaltung am Zoar-Standort Rockenhausen.<br />

„Ich habe einige Kräuter<br />

in meinem Garten und wollte wissen,<br />

wie ich diese am besten beim<br />

Kochen verwende“, sagt Eveline Bäsel-Salz.<br />

„Ich fand es schade, dass wir<br />

in dem Kurs keine Kräuter der Saison<br />

verwendet haben.“ Das jedoch ist<br />

nicht immer möglich, weil zum Beispiel<br />

nicht immer alle Kräuter verfügbar<br />

sind. „Manche Kräuter wurden<br />

deshalb durch andere ersetzt“, berichtet<br />

Cornelia Frölich. Ein daraus<br />

entstandener Vorteil: So haben die<br />

Kursteilnehmer gelernt, wie man<br />

Kräuter auch durch andere ersetzen<br />

kann, um den Geschmack in der jeweiligen<br />

Speise nicht zu verlieren.<br />

Im Rahmen der BGM-Kurse treffen<br />

sich viele Zoar-Mitarbeiter aus verschiedenen<br />

Einrichtungen. Die BGM-<br />

Kurse sind sehr beliebt und immer<br />

voll besetzt, so die Information aus<br />

der Personalentwicklung. Jeder Mitarbeiter<br />

kann etwas Passendes für<br />

sich aussuchen. Viele Mitarbeiter<br />

nehmen an mehreren BGM-Kursen<br />

hintereinander teil. Alina Armbrust<br />

zum Beispiel hat neben dem Kochkurs<br />

auch an einem „Pilates-Kurs“<br />

teilgenommen. Eveline Bäsel-Salz<br />

war Teilnehmerin zweier Kochkurse:<br />

„Tapas-Küche“ und „Rund um Kräuter“.<br />

Da Zufriedenheit vorherrscht,<br />

werden die vielfältigen Kurse des<br />

Betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

gern weiterempfohlen.<br />

Diana Aglamova<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

51


Veranstaltungen & Feste<br />

Zoar-Musikfestival im Volkspark Kaiserslautern<br />

Musikfestival im Park<br />

Zoar and friends<br />

Über 1.000 Besucher genossen kürzlich einen unbeschwerten und<br />

harmonischen Wochenendtag beim Zoar-Musikfestival im Volkspark<br />

Kaiserslautern. Ein Musikfestival für ALLE! Mit diesem Slogan haben<br />

die Veranstalter geworben. Und es hat sich gelohnt.<br />

Das Publikum war bunt gemischt; Jung und Alt, Menschen<br />

verschiedener Herkunftsländer und Nationen, Menschen mit<br />

und ohne Beeinträchtigung. „Musik schafft Verbindungen“, sagte<br />

Nadja Bier, Regionalleitung Eingliederungshilfe West- und Vorderpfalz,<br />

der es im Zeichen der Inklusion vor allem wichtig war, mit dem jährlichen<br />

Fest nach „draußen“ in die Öffentlichkeit zu gehen. „Da, wo die Menschen<br />

sind.“ Und so führte der Weg raus aus der Einrichtung. Der Erfolg gab dem<br />

Organisationsteam recht. „Unser Sommerfest wird in Zukunft nun immer<br />

außerhalb der Wohnanlage stattfinden“, sagte Nadja Bier. „Wir gehen auf die<br />

Menschen zu und warten nicht darauf, bis sie zu uns kommen.“ Das Programm<br />

auf der Bühne des Musikpavillons war bunt und vielfältig.<br />

Auch Zoar-Musikgruppen waren mit von der Partie; ebenso wie<br />

bekannte lokale und regionale Bands.<br />

52 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Veranstaltungen & Feste<br />

Klaus-Dieter Krause,<br />

BeB-Beiratsmitglied und<br />

Vorsitzender des Bewohnerbeirats<br />

der Zoar-Wohnanlage<br />

am Volkspark in Kaiserslautern,<br />

arbeitete auch im „Orga-<br />

Team“ bei der Festvorbereitung<br />

mit.<br />

Nadja Bier,<br />

Regionalleiterin<br />

Eingliederungshilfe<br />

West- und<br />

Vorderpfalz<br />

Sebastian Thomas:<br />

„Beatboxen“ ist sein liebstes<br />

Hobby. Gern führt er sein Talent<br />

vor und zeigte es auch beim<br />

Musikfestival in Kaiserslautern.<br />

Sebastian Thomas arbeitet in<br />

den Zoar-Werkstätten<br />

Rockenhausen.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

53


Veranstaltungen & Feste<br />

Silvia Dott,<br />

Bewohnerin des<br />

Hauses Rheinblick in<br />

Heidesheim, moderierte<br />

den Auftritt des Chors „Sing<br />

Sang“ des Zoar – Rheinhessischen<br />

Diakonie-<br />

Zentrums.<br />

Zoar-Direktor Peter<br />

Kaiser (links) und Klaus-<br />

Dieter Krause, BeB-Beiratsmitglied<br />

und Vorsitzender des<br />

Bewohnerbeirats der Zoar-<br />

Wohnanlage am Volkspark<br />

in Kaiserslautern<br />

Liedermacher<br />

und Sänger<br />

„Freddy“ aus<br />

Kaiserslautern<br />

Petra Lebec (links)<br />

und Sigrid Riedlinger<br />

vom Verein Eliya<br />

Kinderheim e.V. in<br />

Kaiserslautern<br />

Zoar<br />

54 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Veranstaltungen & Feste<br />

Der gemischte Chor<br />

„Sing Sang“ des Zoar – Rheinhessischen<br />

Diakonie-Zentrums<br />

Heidesheim hatte beim Musikfestival<br />

in Kaiserslautern seinen ersten Auftritt<br />

vor großem Publikum.<br />

Das machte das Fest so besonders:<br />

ein Mix aus Zoar-Musikgruppen und<br />

bekannten lokalen und<br />

regionalen Bands.<br />

„Sing Sang“ – Zoar-Chor aus Heidesheim<br />

„Klar, waren wir aufgeregt“, sagte Christoph Braun, der die Häuser<br />

„Haus am Park“ und „Haus Rheinblick“ leitet. Er singt selbst mit im Chor,<br />

dem zehn Sängerinnen und Sänger angehören. Kollegin Regine Sälzer begleitet<br />

den Chor mit Gitarre und Flöte. Beim Musikfestival in Kaiserslautern war die<br />

Gitarre das ausgewählte Instrument. Silvia Dott, Bewohnerin des Hauses Rheinblick,<br />

moderierte den Chorauftritt. Auch sie singt im Chor mit. „Wir suchen unsere<br />

Lieder gemeinsam aus“, sagte sie. „Jeder trägt seine persönlichen Lieblingslieder<br />

bei.“ Einmal in der Woche wird geprobt. „Vor Auftritten treffen wir uns auch öfter,<br />

um zu üben“, fügte Silvia Dott hinzu. Für manche Chormitglieder habe der<br />

musikalische Auftritt auf der großen Bühne im Volkspark etwas Überwindung<br />

gekostet. „Aber am Ende waren alle froh, dabei gewesen zu sein“,<br />

sagte Christoph Braun. Nun werde schon überlegt, wo und wann<br />

der nächste öffentliche Auftritt stattfinden könnte.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

55


Veranstaltungen & Feste<br />

Am Kuchenstand:<br />

süß und lecker – großes<br />

Angebot für Naschkatzen:<br />

(v.l.n.r.) Sandra Heth, Ilona<br />

Förtsch, Nicole Merkel und<br />

Anna Fuchs<br />

Mitglieder der<br />

Zoar-Trommelgruppe der<br />

Wohnanlage am Volkspark in<br />

Kaiserslautern mit SWR-Moderator<br />

Jochen Voss: (v.l.n.r.): Jasmin Henn, Christian<br />

Biffar, Marc Heyeck, Georgina Treber, Jochen<br />

Voss, Kevin Steiner und Inge Alt. Auch der Auftritt<br />

der Trommelgruppe erhielt viel Applaus.<br />

Das freute die Trommler und veranlasste sie,<br />

eine Woche später beim Zoar-Sommerfest<br />

auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen<br />

erneut aufzutreten.<br />

Trommelgruppe der<br />

Wohnanlage am Volkspark in<br />

Kaiserslautern<br />

Auch die Zoar-Trommelgruppe der Wohnanlage am Volkspark in<br />

Kaiserslautern hatte beim Musikfestival ihren ersten großen Auftritt mit<br />

Congas und Bongos. Christian Biffar, Bewohner der Zoar-Wohnanlage, berichtete<br />

stolz von der Gründung der Trommelgruppe vor etwa einem halben Jahr. Den aktuell<br />

sechs Mitgliedern der Trommelgruppe seien Workshops ermöglicht worden. „Das<br />

ist eine tolle Sache“, sagte er. „Denn da haben wir viel gelernt.“ Die Gruppe um Christian<br />

Biffar möchte sich gern afrikanisch orientieren. Dafür werden noch die entsprechenden Trommeln<br />

benötigt. Christian Biffar spricht begeistert von der „Djembe“, einer einfelligen Bechertrommel<br />

aus Westafrika, deren Korpus aus einem ausgehöhlten Baumstamm besteht.<br />

„Musik verbindet“, ist auch hier das Motto. Beim Trommeln lassen sich Gefühle gut ausdrücken,<br />

ist die einhellige Meinung der Gruppe. Das Erzeugen rhythmischer Trommelklänge<br />

sei für Menschen mit mehrfachen Beeinträchtigungen förderlich. Weil beim<br />

Auftritt im Rahmen des Musikfestivals alles so gut klappte, wiederholte die Trommelgruppe<br />

ihren Auftritt eine Woche später beim Sommerfest auf dem<br />

Inkelthalerhof in Rockenhausen. Auch da war die Begeisterung des<br />

Publikums groß. Der langanhaltende Beifall war ein<br />

deutliches Zeichen dafür.<br />

56 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Veranstaltungen & Feste<br />

„Cool‘tur“ mit<br />

Sängerin Katharina<br />

Kovalkov und Gitarrist<br />

Matthias Haag überzeugte<br />

mit englischsprachigen<br />

Balladen und melodiösen<br />

Gitarrenklängen.<br />

Moderator Jochen Voss<br />

im Gespräch mit dem<br />

Stadtbeigeordneten Joachim<br />

Färber. „Zoar leistet mit diesem Fest<br />

im öffentlichen Sozialraum einen<br />

wertvollen Beitrag zum harmonischen,<br />

interkulturellen Miteinander<br />

in unserer Stadt“, so der<br />

Sozialdezernent.<br />

Zoar<br />

Tatkräftiges Team am<br />

Getränkestand: (v.l.n.r.)<br />

Alexander Gravius, Martina<br />

Leppla, Andreas Becker,<br />

Stephanie Cherdron, Frank<br />

Müller und Christian Pöschl<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

57


Veranstaltungen & Feste<br />

Viele helfende<br />

Hände am Essensstand:<br />

(v.l.n.r.) Josefine Alt,<br />

Rigo Schmitt, Barbara<br />

Willems, Kerstin Schwab-<br />

Hirsch, Helmut Müller<br />

und Diana Huber<br />

Zoar<br />

„Shaian“: Die Band trägt den<br />

Namen der Frontsängerin, die bei der<br />

Gründung der Band neun Jahre alt war.<br />

Die Gruppe erhielt 2016 den Sonderpreis für<br />

ehrenamtliches Engagement und ist musikalischer<br />

Botschafter des Landes Rheinland-Pfalz<br />

und der Stadt Kaiserslautern. In der Band spielen<br />

und singen Musiker aus Afghanistan, Eritrea,<br />

Iran, Syrien, Indonesien, Deutschland,<br />

Kurdistan und Korea. Alle verbindet die<br />

Leidenschaft zur Musik.<br />

58 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Veranstaltungen & Feste<br />

Für jeden Käufer etwas<br />

dabei – Kerzen aus der<br />

Kerzen-Manufaktur der Zoar-<br />

Werkstätten Kaiserslautern:<br />

(v.l.n.r.) Tanja Benkel, Felix<br />

Becker, Charlotte Barz und<br />

Regina Stein<br />

Vielfalt auf der Bühne und im Publikum<br />

Das mehrstündige Musikprogramm auf der Bühne des Musikpavillons<br />

ließ kaum „Verschnaufspausen“ zu. Es traten unter anderem auf:<br />

Liedermacher und Sänger „Freddy“, „Cool‘tur“, „Shaian“ und „Tin Pan Alley“. Alle<br />

genießen in und um Kaiserslautern einen hohen Bekanntheitsgrad und sind zum Teil<br />

schon mit Preisen ausgezeichnet worden, so zum Beispiel die Band „Shaian“. Sie erhielt<br />

2016 den Sonderpreis für ehrenamtliches Engagement und ist musikalischer Botschafter<br />

des Landes Rheinland-Pfalz und der Stadt Kaiserslautern. Die Band vereint Musiker aus<br />

Afghanistan, Eritrea, Iran, Syrien, Indonesien, Deutschland, Kurdistan und Korea. Alle verbindet<br />

die Leidenschaft zur Musik. „Cool‘tur“ mit Sängerin Katharina Kovalkov und Gitarrist<br />

Matthias Haag überzeugte mit englischsprachigen Balladen und melodiösen<br />

Gitarrenklängen. „Tin Pan Alley“ „bediente“ den Musikgeschmack von Rock- und<br />

Blues-Liebhabern. Getanzt wurde viel – den ganzen Tag, bis in die Dunkelheit<br />

hinein. Vor der Bühne war wie auf der Bühne immer etwas los. Die<br />

Stimmung war einmalig und riss alle mit.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

59


Veranstaltungen & Feste<br />

„Tin Pan Alley“<br />

(TPA): „Mucke“ für<br />

Rock- und Blues-Liebhaber.<br />

Auf und vor der<br />

Bühne war immer<br />

etwas los.<br />

Zoar<br />

Das Zoar-Musikfestival<br />

vermittelte Spaß und Freude.<br />

So war das Fest für alle ein<br />

Erfolg. Das Foto zeigt (v.l.n.r.)<br />

Martina Beutel, Nadja Bier<br />

und Martina Leib-Herr.<br />

60 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Veranstaltungen & Feste<br />

SWR-Moderator<br />

Jochen Voss stellte das<br />

„Orga-Team“ vor. Mehrere<br />

Wochen sei das Musikfestival,<br />

das erstmals im Volkspark Kaiserslautern<br />

stattfand, geplant<br />

und vorbereitet worden, so<br />

Kerstin Schwab-Hirsch<br />

(Bildmitte).<br />

Jochen Voss:<br />

SWR-Profi auf der Bühne<br />

Die Moderation auf der Bühne oblag SWR-Moderator Jochen Voss,<br />

der seinen Job locker und professionell „rüberbrachte“. Im Laufe der Veranstaltung<br />

führte er einige kurze Interviews, zum Beispiel mit Zoar-Direktor Peter<br />

Kaiser und Sozialdezernent Joachim Färber, Beigeordneter der Stadt Kaiserslautern.<br />

Peter Kaiser unterstrich die Wichtigkeit der inklusiven Entwicklung von Zoar und die Ausbreitung<br />

in die Fläche im Zuge der Dezentralisierung. „Das Musikfestival soll Spaß machen und<br />

gleichzeitig die Botschaft der Inklusion transportieren.“ Nochmals am Ende der Veranstaltung<br />

befragt, sagte Direktor Kaiser, dass dies auf vorbildliche Weise gelungen sei. Auch Beigeordneter<br />

Joachim Färber richtete lobende Worte an das Organisationsteam, das am Nachmittag von Jochen<br />

Voss kurz vorgestellt worden war. „Zoar leistet mit diesem Fest im öffentlichen Sozialraum einen<br />

wertvollen Beitrag zum harmonischen, interkulturellen Miteinander in unserer Stadt.“ Und weiter:<br />

„Mir geht es um die Menschen hier.“ Das Thema „Inklusion“ dürfe keine leere Worthülse bleiben,<br />

sondern müsse mit Leben gefüllt werden und aktiv die Köpfe der Menschen erreichen, so der<br />

Sozialdezernent. Daher sei dieser erste Schritt von der Wohnanlage in den Volkspark der<br />

richtige gewesen. Mit den besten Grüßen der Stadt Kaiserslautern verbunden wünsche<br />

er sich, dass dieses „bunte Miteinander“ von nun an immer im öffentlichen<br />

Raum stattfindet. Der Stadt sei das nur recht.<br />

Alexandra Koch<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

61


Ausstellungen & Messen<br />

Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />

präsentierten sich auf der BIM in Mainz<br />

Die Berufsinformationsmesse (BIM) fand am 24. und 25. August <strong>2018</strong> in der Rheingoldhalle<br />

in Mainz statt. Schüler, Auszubildende und Umschüler konnten sich über Ausbildungen,<br />

Weiterbildungen und verschiedene Studiengänge informieren. Gleichzeitig dient die Messe<br />

Unternehmen und Betrieben zum Anwerben von Fachkräften.<br />

Unter dem Motto „Inklusion<br />

gelingt“ besuchten die<br />

Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />

die Messe zum dritten Mal.<br />

Zusammen mit anderen regionalen<br />

Akteuren informierten und sensibilisierten<br />

sie die Interessenten mit und<br />

ohne Beeinträchtigung zum Thema<br />

„Inklusion“.<br />

Der Gemeinschaftsstand „Inklusion<br />

gelingt“ (www.inklusion-gelingt.de)<br />

setzte sich zusammen aus den Zoar-<br />

Werkstätten Heidesheim, der Industrie-<br />

und Handelskammer (IHK) für<br />

Rheinhessen, dem Landesamt für<br />

Soziales, Jugend und Versorgung, der<br />

gGmbH „in.betrieb“ – Gesellschaft<br />

für Teilhabe und Integration, dem<br />

Zentrum für selbstbestimmtes Leben<br />

behinderter Menschen (ZsL) in<br />

Mainz, dem Deutschen Roten Kreuz<br />

(DRK) mit dem Berufsbildungswerk<br />

Worms und der Agentur für Arbeit.<br />

Federführend war die Industrie- und<br />

Handelskammer für Rheinhessen.<br />

Die IHK hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

die berufliche (Aus-)Bildung<br />

und Beschäftigung von Menschen<br />

mit Beeinträchtigungen stärker in<br />

den Fokus zu rücken.<br />

Hilfreiche Informationen<br />

für Berufsanfänger<br />

Die Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />

traten bei der Berufsmesse als Partner<br />

für berufliche Bildung, Qualifizierung<br />

und nachhaltige berufliche Integration<br />

auf. „Zum einen wird hier jungen<br />

Menschen aufgezeigt, welche Möglichkeiten<br />

es in der Arbeitswelt gibt.<br />

Zum anderen haben Handwerksbetriebe<br />

durch die Messe die Chance,<br />

dem Mitarbeitermangel zu begegnen“,<br />

berichtete Thomas Kreck-Hövel,<br />

Regionalleiter Rhein-Nahe-Hunsrück<br />

und Verantwortlicher für die Zoar-<br />

Werkstätten Heidesheim. Als Mitmach-Aktion<br />

boten die Zoar-Werkstätten<br />

„Drahtbiegen“ an. Aus verschiedenen<br />

bunten Drähten konnten<br />

die Messe-Besucher Schmuck, Tiere<br />

oder ihre Namen formen und als Andenken<br />

mit nach Hause nehmen.<br />

62 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Ausstellungen & Messen<br />

Neben Geduld waren hierbei handwerkliches<br />

und kreatives Geschick<br />

gefragt. Tina Dickenscheid aus Appenheim<br />

zum Beispiel formte sich ihren<br />

Namen aus Draht. „Ich besuche das<br />

Sebastian-Münster-Gymnasium in<br />

Ingelheim und will mich hier über<br />

Ausbildungsberufe informieren. Das<br />

Angebot der Messe ist sehr vielfältig.<br />

Man kann viel ausprobieren. Ich finde<br />

die vielen Mitmach-Aktionen gut“,<br />

sagte die 14-jährige Schülerin. „Über<br />

die Mitmach-Aktionen verweilen viele<br />

Schüler bei uns am Stand. Daraus<br />

ergeben sich Gespräche, und wir nutzen<br />

das zum Aufklären. Auch die Eltern<br />

der Jugendlichen werden eingebunden“,<br />

sagte Horst Seim vom Berufsbildungs-<br />

und Integrationsservice<br />

der Zoar-Werkstätten Heidesheim.<br />

Anschauliches Erleben<br />

fördert Verständnis<br />

Das ZsL zum Beispiel begleitet und<br />

unterstützt Schüler umfassend beim<br />

Übergang von der Schule ins Berufsleben.<br />

Es bot unter anderem einen Rollstuhl-Parcours<br />

an. Die Schüler versuchten,<br />

mit dem Rollstuhl rückwärts<br />

eine Rampe hochzufahren. Durch<br />

diese Selbsterfahrung wuchs das<br />

Verständnis gegenüber Menschen, die<br />

auf den Rollstuhl angewiesen sind.<br />

Messebesucher Michael Warren war<br />

wegen einer Beinlähmung im Krankenhaus<br />

gewesen. Heute ist er wieder<br />

gesund. „Ich probiere mit dem Rollstuhl<br />

zu fahren. Das ist gar nicht so<br />

einfach. Damals hätte ich fast einen<br />

gebraucht“, erzählt der Schüler, der<br />

eine Wirtschaftsklasse an der Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Schule<br />

in Mainz besucht. Weiterhin konnte<br />

dort mit einem Taststock erprobt<br />

werden, wie ein blinder Mensch im<br />

Alltag zurechtkommt. Über ein Simulationsprogramm<br />

wurden Leseproben<br />

mit einer Simulationsbrille durchgeführt;<br />

ein Beispiel dafür, wie ein<br />

Mensch mit Seheinschränkung wieder<br />

in das Berufsleben zurückkehren<br />

kann.<br />

Beim Berufsbildungswerk Worms lernten<br />

die Jugendlichen auf der Messe<br />

BIM in Mainz: Schüler<br />

testeten den Rollstuhl-Parcours<br />

zur<br />

Förderung des<br />

Verständnisses für<br />

Menschen mit<br />

Behinderung.<br />

Michael Warren, ein Schüler der Wilhelm-Emmanuelvon-Ketteler-Schule<br />

in Mainz, ließ sich im Rollstuhl eine<br />

Rampe hochschieben. Eine ganz neue Erfahrung!<br />

Am Stand des Berufsbildungswerks Worms:<br />

Geschicklichkeitsspiel, der „Heiße Draht“<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

63


Ausstellungen & Messen<br />

Als beliebte Mitmach-Aktion boten die Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />

„Drahtbiegen“ an. So entstanden Schmuck, Deko-Tierchen und der eigene<br />

Name so manchen Besuchers.<br />

Am Messestand der Zoar-<br />

Werkstätten Heidesheim:<br />

Tina Dickenscheid (im<br />

Vordergrund) aus Appenheim<br />

formt ihren Namen<br />

aus Draht als Erinnerung<br />

an die BIM.<br />

Zeit für Gespräche und kommunikativen Austausch: Horst Seim vom<br />

Berufsbildungs- und Integrationsservice der Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />

(links) und Thomas Kreck-Hövel, Regionalleiter Rhein-Nahe-Hunsrück und<br />

Verantwortlicher für die Zoar-Werkstätten Heidesheim. Im Vordergrund<br />

sind Messebesucherinnen beim „Drahtbiegen“ zu sehen.<br />

ihre Talente und die dazu passenden<br />

Berufsfelder kennen. Die Mitarbeiter<br />

des Berufsbildungswerks begleiten die<br />

Schüler bei ihrer Ausbildung und unterstützen<br />

bei der Suche nach geeigneten<br />

Betrieben. „Bei uns können<br />

Jugendliche, die psychisch vorbelastet<br />

sind oder eine Lernschwäche haben,<br />

eine Ausbildung machen. Das sind<br />

Schüler mit dem Reha-Status I, die auf<br />

dem allgemeinen Arbeitsmarkt keine<br />

Chance haben. Sie beenden diese<br />

Ausbildung mit einem Facharbeiterbrief<br />

der IHK“, berichtete Thomas<br />

Mayer vom Berufsbildungswerk<br />

Worms. Die „in.betrieb“ gGmbH<br />

unterstützt Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />

dabei, sich für den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt zu qualifizieren.<br />

Das Landesamt für Soziales,<br />

Jugend und Versorgung hilft und<br />

berät Menschen mit Beeinträchtigung<br />

im Berufsleben.<br />

Ein neu erfundener Begriff:<br />

„Wir inklusieren“<br />

Einen Workshop zum Thema „Wir<br />

inklusieren“ bot Zoar-Mitarbeiter<br />

Horst Seim am ersten Messetag an.<br />

„Der Workshop dauerte vierzig Minuten<br />

und war mit rund dreißig Besuchern<br />

gut besetzt“, freute sich der<br />

Referent. „Wir versuchen dem Fachkräftemangel<br />

mit der Vermittlung<br />

beeinträchtigter Menschen entgegenzuwirken.“<br />

Der Workshop wurde<br />

durch die IHK beworben. Über ein<br />

Portal auf deren Homepage konnten<br />

sich die Messe-Besucher dafür<br />

anmelden. Bianca Kotterer, Lukas<br />

Andrae und Günter Göttsche, Mitarbeiter<br />

mit Beeinträchtigung, die in<br />

den Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />

arbeiten, führten in dem Workshop<br />

ein Theaterstück unter der Leitung<br />

von Corinna Schneider, Fachkraft zur<br />

Arbeits- und Berufsförderung der<br />

Zoar-Werkstätten Heidesheim, vor.<br />

„Sie haben das Stück selbst erarbei-<br />

64 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Ausstellungen & Messen<br />

Gruppenbild der Teilnehmer der Gemeinschaftsaktion „Inklusion gewinnt“:<br />

(v.l.n.r.) Jasmin Vorwinkel, Agentur für Arbeit, Selina Kramm, gGmbH<br />

„in.betrieb“ – Gesellschaft für Teilhabe und Integration, Christiane Baus,<br />

Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung, Horst Seim, Berufsbildungsund<br />

Integrationsservice der Zoar-Werkstätten Heidesheim, Arno Bollinger<br />

und Thomas Mayer, Berufsbildungswerk Worms, Annekathrin Straha, Zentrum<br />

für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen (ZsL), Thomas Kreck-<br />

Hövel, Regionalleiter Rhein-Nahe-Hunsrück und Verantwortlicher für die<br />

Zoar-Werkstätten Heidesheim, Cynthia Gottschalk-Kipping und Carina<br />

Heim, gGmbH „in.betrieb“ – Gesellschaft für Teilhabe und Integration<br />

tet und nur zweimal geprobt“, sagte<br />

Horst Seim stolz. Bei dem Theaterstück<br />

wird ein Vorstellungsgespräch<br />

dargestellt. „Der Personalchef entscheidet<br />

sich am Ende für einen Bewerber<br />

ohne Beeinträchtigung, obwohl<br />

der Bewerber mit Beeinträchtigung<br />

bessere Qualifikationen hat. Er<br />

bezeichnete ihn abwertend als behindert“,<br />

so Seim. Die Besucher hatten<br />

die Aufgabe, aufzuschreiben, was<br />

ihnen bei dem Stück auffällt. „Den<br />

jungen Menschen ist die Diskriminierung<br />

sofort aufgefallen. Sie reagieren<br />

sehr sensibel auf das Thema.“ Am<br />

zweiten Tag wurde ein Workshop für<br />

Arbeitgeber und Menschen mit Beeinträchtigung<br />

zum Thema „Die Beschäftigung<br />

von Menschen mit Beeinträchtigung<br />

– Alternativen zum<br />

Fachkräftemangel“ angeboten. Arbeitgeber<br />

und potenzielle Arbeitnehmer<br />

konnten sich an Erfahrungsberichten<br />

beteiligen und hatten im<br />

Anschluss die Möglichkeit, Fragen zu<br />

stellen. „Wir schlagen zwei Fliegen<br />

mit einer Klappe. Wir „inklusieren“<br />

und werben neue Mitarbeiter an“,<br />

freute sich Horst Seim.<br />

Julia Hoffmann<br />

Berufsinformationsmesse (BIM): ein Markt der Möglichkeiten und der Information<br />

Die jährlich stattfindende Messe in der Mainzer Rheingoldhalle war sehr gut besucht. Sie gilt als die größte<br />

Ausbildungs- und Studienmesse in der Region Rheinhessen. Die Highlights waren neben der Initiative „Inklusion<br />

gelingt“ die Aussteller von Unternehmen, Universitäten und der Rheinhessischen Hochschule. In Workshops,<br />

die sich an alle Schulformen und Berufsgruppen richteten, informierten die Austeller über insgesamt<br />

42 unterschiedliche Themen. Außerdem gab es verschiedene Aktionsbereiche, in denen die Besucher Berufe<br />

„live“ erleben konnten. Am zweiten Messetag gab es ein berufsbegleitendes Informationsangebot für Eltern.<br />

Dieses wurde unterstützt durch das Bildungsministerium, die Agentur für Arbeit und das Wirtschaftsministerium.<br />

Auf der Technik-Meile gab es Maschinen, die von Auszubildenden aus der Lernortkooperation Mechatronik<br />

gebaut worden waren, zu bestaunen. In der „Durchstarter-Lounge“ wurden Bewerbungsunterlagen<br />

gecheckt und eine persönliche und individuelle Beratung durch die Industrie- und Handelskammer und die<br />

Agentur für Arbeit angeboten. Vorab gab es auf der BIM-Homepage einen Online-Aussteller-Katalog. Über<br />

einen Fragebogen konnten die Schüler die für sie interessanten Berufsfelder eingrenzen und sich damit ideal<br />

auf die Messe vorbereiten.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

65


Ankündigung<br />

7. Ehrenamtstag des Evangelischen Diakoniewerks Zoar<br />

Ein Dankeschön für das Engagement<br />

der Ehrenamtlichen<br />

Über das Thema „Stationäres Hospiz“ spricht Birgit Edinger, zukünftige Leiterin des Stationären<br />

Hospizes in Rockenhausen, zum 7. Ehrenamtstag am Samstag, 20. Oktober <strong>2018</strong>, ab 10.00 Uhr, in<br />

der Cafeteria auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen. Für den Vortrag bringt sie ein Team mit.<br />

An diesem besonderen Tag möchte das Evangelische Diakoniewerk Zoar<br />

DANKE sagen für die freiwillige Arbeit, die Unterstützung und Herzlichkeit<br />

der ehrenamtlich Tätigen. Denn nur gemeinsam ist so ein Ehrenamt<br />

möglich. Ganz nach dem Motto „Gemeinsam viel bewegen“.<br />

„Das Gute, welches du anderen tust, tust du immer auch dir selbst.“<br />

(Leo Tolstoi)<br />

Am Ehrenamtstag wird ausreichend Zeit zum Austausch und Kennenlernen sein.<br />

Neue Kontakte können entstehen und bereits bestehende aufgefrischt werden.<br />

Erfahren Sie mehr über die Aufgaben der anderen Ehrenamtlichen, die beim Evangelischen<br />

Diakoniewerk Zoar tätig sind. Profitieren Sie von den Erfahrungen jedes<br />

Einzelnen. Julian Franke, Kirchenmusiker und Musiklehrer des Paul-Schneider-Gymnasiums<br />

in Meisenheim, demonstriert die Kraft der Musik in der Seelsorge und lädt<br />

zum offenen Singen ein.<br />

Umgang mit Sterbenden und deren Angehörigen<br />

Einen Todkranken besuchen. Dazu brauchen Freunde und Verwandte viel Mut.<br />

Daher verbringen viele Menschen ihre letzten Stunden einsam. Im Rahmen der<br />

Hospizarbeit soll Mut gemacht werden, einem todkranken Menschen zu begegnen,<br />

seine ängstlichen Gefühle anzunehmen und auszuhalten. Wenn Sterbenden die<br />

Angst genommen wird, in den letzten Tagen einsam zu sein, begegnen sie dem Tod<br />

gelassener. Gemeinsam möchten wir uns diesem Thema widmen.<br />

Nach einem gemeinsamen Mittagessen laden wir Sie am Nachmittag zu Kaffee<br />

und Kuchen ein. Zoar-Pfarrer Jochen Walker wird Sie durch den sicher interessanten<br />

Tag begleiten. Zum Abschluss spazieren wir gemeinsam zur Zoar-Kapelle im Falkhauspark.<br />

Nach einer Feedback-Runde werden alle Teilnehmer mit einem kleinen<br />

Geschenk verabschiedet.<br />

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!<br />

Julia Hoffmann<br />

66 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Ankündigung<br />

PROGRAMMABLAUF<br />

7. Ehrenamtstag am Samstag, 20. Oktober <strong>2018</strong>, ab 10.00 Uhr,<br />

in der Cafeteria auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen<br />

10.00 Uhr Begrüßung durch Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr<br />

10.15 Uhr Andacht und musikalische Einstimmung auf den Tag<br />

mit Zoar-Pfarrer Jochen Walker<br />

10.30 Uhr Vorstellungsrunde und Erfahrungsaustausch<br />

11.15 Uhr Vorstellung des Stationären Hospizes<br />

Themenschwerpunkt:<br />

Umgang mit Sterbenden und deren Angehörigen<br />

Referentinnen: Birgit Edinger, zukünftige Leiterin des Stationären<br />

Hospizes für die Nordpfalz in Rockenhausen, Evangelisches Diakoniewerk<br />

Zoar, sowie Tanja Keller, Ambulanter Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst<br />

Rockenhausen, Alsenz-Obermoschel, Winnweiler, mit ihrem Team<br />

12.00 Uhr Austausch zum Thema<br />

12.15 Uhr Mittagstisch<br />

13.30 Uhr „Die Musik ist die Sprache der Engel“ (Zitat von Thomas Carlyle)<br />

Offenes Singen mit Julian Franke, Kirchenmusiker und Musiklehrer<br />

des Paul-Schneider-Gymnasiums in Meisenheim<br />

14.30 Uhr Informationen zum Thema Ehrenamt (Tanja Berberich)<br />

und zum Förderverein Zoar (Ullrich Geib, 1. Vorsitzender)<br />

14.45 Uhr Kaffee und Kuchen<br />

15.15 Uhr Spaziergang zur Zoar-Kapelle auf dem Inkelthalerhof<br />

15.30 Uhr Feedback-Runde in der Kapelle<br />

Schlusswort und Gesang von und mit Zoar-Pfarrer Jochen Walker<br />

Dankeschön an alle Ehrenamtlichen | Geschenke als DANKE<br />

16.00 Uhr Ende des offiziellen Teils<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

67


Veranstaltungen & Feste<br />

Zoar – Alten- und Pflegeheim Kusel feierte die 50er Jahre und beim Zoar – Rheinhessischen Diakonie-<br />

Zentrum Heidesheim drehte sich alles um das Mittelalter<br />

Blick zurück beim Feiern<br />

diesjähriger Feste: Mittelalter und ...<br />

… 50er Jahre<br />

Mittelaltermarkt bei Zoar in Heidesheim<br />

Sommerfest bei Zoar in Kusel: „Das Wunder von Bern“ prägte die 50er Jahre.<br />

Hier erlebten die Gäste des Sommerfestes den Einzug der Fußballer. Uwe<br />

Bollenbacher (im Vordergrund) gab unterhaltsame Informationen dazu.<br />

Auch in diesem Frühjahr und Sommer wurden an den<br />

Zoar-Standorten wieder Feste gefeiert.<br />

Bei der Organisation und Ausrichtung dieser Veranstaltungen geben<br />

sich die Zoar-Mitarbeiter vor Ort immer besonders viel Mühe. Es soll<br />

allen Mitarbeitern, Bewohnern, Angehörigen und externen Gästen<br />

gefallen. An dieser Stelle möchten wir gern zwei dieser schönen Feste im Zoar-Magazin<br />

erwähnen: das Sommerfest des Zoar – Alten- und Pflegeheims<br />

Kusel und das Sommerfest, diesmal als Mittelaltermarkt, des Rheinhessischen<br />

Diakonie-Zentrums Heidesheim. Alle anderen bereits stattgefundenen<br />

Haus- und Sommerfeste haben wir in der monatlich erscheinenden Zoar aktuell<br />

mit Bericht und Fotos präsentiert.<br />

Zoar – Alten- und<br />

Pflegeheim Kusel<br />

Das alljährliche Sommerfest stand<br />

diesmal unter dem Motto „Die Fünfziger,<br />

oh Wirtschaftswunder, do ware<br />

mir noch munter“. Ein buntes Rahmenprogramm<br />

mit einer bunten<br />

Schlager-Revue, einem Sitztanz,<br />

beeindruckenden Klängen des Fanfarenzugs<br />

Kusel unter der musikalischen<br />

Leitung von Karin Krauss und<br />

der swingenden Musik der Bigband<br />

„Petermann’s Swing Partie“ unter der<br />

Leitung von Klaus Petermann sorgten<br />

für die gute Unterhaltung der<br />

rund 300 Gäste. „Mit unserem Motto<br />

haben wir uns einem Lebensabschnitt<br />

unserer Bewohner gewidmet,<br />

der sehr prägend für sie war“, berichtet<br />

Einrichtungsleiterin Jutta Kunz.<br />

„Wir stecken sehr viel Herzblut in<br />

diese Aktivitäten, denn wir möchten,<br />

dass sich die Bewohner bei uns wohlfühlen.“<br />

Unterstützt wird sie dabei<br />

vom aktiven Team der Sozialen<br />

Betreuung im Haus. Immer sei es<br />

oberstes Ziel, die älteren Menschen<br />

68 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Veranstaltungen & Feste<br />

Ein „Hingucker“: Leiterwagen beladen mit Heu und versehen mit einem Werbeplakat<br />

zum Sommerfest in Kusel. Der Leiterwagen wurde von Edmund Gilcher<br />

zur Verfügung gestellt. Die Herrichtung des Wagens und das Beladen mit Heu<br />

gehörten zum diesjährigen Heuernte-Projekt des Zoar – Alten- und Pflegeheims<br />

Kusel.<br />

Dr. Baldur Melchior, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats, hielt<br />

eine Dankesrede mit dem Lob an alle Mitarbeiter des Zoar – Alten- und Pflegeheims<br />

in Kusel. Darüber freuten sich (v.l.n.r.) Jutta Kunz, Claudia Eckel, Sabrina<br />

Pfeiffer, Uwe Bollenbacher, Bärbel Köhlbach, Waltraud Fruck und Ina Rietz.<br />

einzubeziehen, sie teilhaben zu lassen.<br />

„Viele Bewohner haben mir berichtet,<br />

dass sie sich erstmals in den<br />

Fünfzigern wieder getraut haben, mit<br />

Zuversicht nach vorn zu schauen“, so<br />

Jutta Kunz. Die Erinnerungen an den<br />

schrecklichen Krieg seien zuvor noch<br />

zu vereinnahmend und grausam gewesen.<br />

„Aber in den fünfziger Jahren<br />

ging es bergauf.“ Das sogenannte<br />

Wirtschaftswunder nahm seinen Lauf<br />

und schenkte den Menschen Frieden,<br />

Wohlstand und Sicherheit.<br />

Hohe Besucherzahl<br />

bestätigt den Erfolg<br />

Im Mittelpunkt des Sommerfestes bei<br />

Zoar in Kusel stand einmal mehr die<br />

Musik. „Musik weckt Erinnerungen an<br />

früher“, sagt Jutta Kunz und freut sich<br />

zusammen mit ihrem Team darüber,<br />

wenn die Bewohner an den beliebten<br />

Festen ihren Spaß haben und auf<br />

andere Gedanken kommen. Im Vorfeld<br />

des Sommerfestes hatten die<br />

Mitarbeiter eine Heuernte organisiert,<br />

bei der die Bewohner freiwillig mithelfen<br />

konnten. „Allein der Geruch<br />

nach Heu und die historischen Hilfsmittel,<br />

wie man sie von früher kennt,<br />

erinnert in gelungener Weise an<br />

frühere Zeiten.“ Beim diesjährigen<br />

Sommerfest stand der Heuwagen gut<br />

sichtbar auf der Wiese vor dem Haus,<br />

so dass er von allen vorbeifahrenden<br />

Autofahrern gesehen wurde. Am Heuwagen<br />

hing ein großes Transparent<br />

mit Werbung zum Sommerfest. „Mit<br />

der Besucherzahl unseres Sommerfestes<br />

sind wir sehr zufrieden“, so Kunz.<br />

„Manche Gäste kommen jedes Jahr<br />

wieder, auch wenn sie keine Angehörigen<br />

bei uns haben.“ Sie und ihr Team<br />

sind sich sicher: Feste tragen zum<br />

Wohlbefinden der Bewohner bei.<br />

„Vor allem, wenn wir bei den Festen<br />

Musik von früher hören, Bilder von<br />

früher zeigen und Kleidung von früher<br />

tragen.“ Kostümierungen und das<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

69


Veranstaltungen & Feste<br />

Lustige Schunkelrunde mit einem Liederreigen<br />

deutscher Melodien, unter anderem vom<br />

Rhein: (v.l.n.r.) Uwe Bollenbacher, Jutta Kunz,<br />

Claudia Eckel, Andrea Pfaff, Sabrina Pfeiffer, Ina<br />

Rietz, Bärbel Kölbach und Marliese Urschel<br />

Die Bigband „Petermann’s Swing Partie“<br />

unter der Leitung von Klaus Petermann<br />

sorgte für die passende Musik zum<br />

50er-Jahre-Motto.<br />

Ein Programmpunkt beim<br />

Sommerfest in Kusel – der<br />

Bewohner-Sitztanz.<br />

Geleitet wird diese Gruppe<br />

von Zoar-Mitarbeiterin Ina<br />

Rietz und Leni Buchholz,<br />

die bei Zoar in Kusel<br />

ehrenamtlich tätig ist.<br />

„Die Fünfziger,<br />

oh Wirtschaftswunder,<br />

do ware mir<br />

noch munter“.<br />

Beeindruckende Klänge des Fanfarenzugs Kusel unter<br />

der musikalischen Leitung von Karin Krauss<br />

Gruppenbild der Aktiven als Erinnerung an das Sommerfest <strong>2018</strong>:<br />

(v.l.n.r.) Ina Rietz, Marliese Urschel, Sabrina Pfeiffer, Claudia Eckel,<br />

Dominique Gast, Jutta Kunz und Waltraud Fruck (liegend)<br />

70 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Schunkelrunde zum Lied<br />

„Einmal am Rhein“. In einem<br />

Boot saßen Einrichtungsleiterin<br />

Jutta Kunz und<br />

Uwe Bollenbacher von<br />

der Sozialen Betreuung des<br />

Zoar – Alten- und Pflegeheims<br />

in Kusel.<br />

Das Zoar – Alten- und Pflegeheim<br />

Kusel feierte die 50er Jahre;<br />

unter anderem mit Schlagern,<br />

wie zum Beispiel dem<br />

„Babysitter“-Song. Das Foto<br />

zeigt (v.l.n.r.) Sabrina Pfeiffer,<br />

Uwe Bollenbacher, Ina Rietz<br />

und Claudia Eckel.<br />

„Kriminaltango“ mit dem damaligen<br />

Star Peter Alexander ist<br />

jedem ein Begriff. Der Sketch kam<br />

bei allen Gästen des Sommerfestes<br />

in Kusel sehr gut an. Hier<br />

tanzten Jutta Kunz (rote Bluse)<br />

und Andrea Pfaff (schwarzer<br />

Anzug) den Kriminaltango. Auf<br />

dem Boden lag zur Belustigung<br />

aller Uwe Bollenbacher.<br />

Gäste des Sommerfestes in Kusel: Dr. Baldur<br />

Melchior, stellvertretender Vorsitzender des<br />

Zoar-Verwaltungsrats, und seine Frau Karin<br />

Veranstaltungen & Feste<br />

entsprechende Bühnenbild spielen bei<br />

den Bewohnern eine wichtige Rolle.<br />

Da Jutta Kunz und ihr Team das wissen,<br />

strengt sie sich in dieser Hinsicht<br />

besonders an. „Der Retro-Look erinnert<br />

die älteren Menschen an eine<br />

Zeit, in der sie selbst jung waren.“<br />

Nierentisch,<br />

Blümchen-Tapete & Co.<br />

Und so zauberte die Einrichtungsleiterin<br />

in diesem Sommer ein<br />

„Fünfziger-Jahre-Wohnzimmer“ auf<br />

die Bühne. Unterstützung erhielt sie<br />

dabei von Edmund Gilcher, Bewohner<br />

des Zoar – Service-Wohnens in Kusel.<br />

In seinem Haus in Maiweilerhof<br />

stehen zahlreiche originalgetreue<br />

Möbelstücke, die er für ein ansprechendes<br />

Bühnenbild gern verlieh. Auf<br />

diese Weise wurde es möglich, dass<br />

die Aktiven der Zoar-Schauspieltruppe<br />

vor Original-Möbeln aus den Fünfzigern<br />

spielen konnten – zur Freude<br />

der Zuschauer. Auf der Bühne gab es<br />

Folgendes zu sehen: einen Nierentisch,<br />

eine Cocktail-Sitzgarnitur, Stehlampen,<br />

einen typischen Servierwagen<br />

und eine Blümchen-Tapete. Alles<br />

war liebevoll und detailgetreu gestaltet.<br />

Beim freundlichen „Verleiher“<br />

bedankte sich Jutta Kunz mit Blumen<br />

und einer Flasche Wein.<br />

Der langanhaltende Applaus gab<br />

ihr und ihrem Team mal wieder<br />

recht: „Feste feiern schweißt die<br />

Gemeinschaft zusammen.“ Dies bestätigten<br />

auch folgende Ehrengäste<br />

des Sommerfestes, die voll des Lobes<br />

waren: Landrat Otto Rubly, Verbandsbürgermeister<br />

Dr. Stefan Spitzer,<br />

Julia Bothe, Beigeordnete der<br />

Stadt Kusel, Landtagsabgeordnete<br />

Marlies Kohnle-Gros, Landtagsabgeordneter<br />

Jochen Hartloff sowie<br />

Dr. Baldur Melchior, stellvertretender<br />

Vorsitzender des Zoar-Verwaltungsrats,<br />

und seine Frau Karin.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

71


Veranstaltungen & Feste<br />

Zoar – Rheinhessisches<br />

Diakonie-Zentrum Heidesheim<br />

Beim diesjährigen Sommerfest im<br />

Rheinhessischen Diakonie-Zentrum<br />

Heidesheim stand alles im Zeichen<br />

des Mittelalters. Beworben wurde<br />

das Fest, das zahlreiche Besucher<br />

anzog, als „Spectaculum“ Zoar zu<br />

Heidesheim. Geboten wurden vielerlei<br />

Dinge für Augen, Ohren und den<br />

Gaumen, die an einen mittelalterlichen<br />

Markt erinnern ließen. Zahlreiche<br />

Händler-Stände und spektakuläre<br />

Programmpunkte gab es zu erkunden.<br />

Dazu zählten zum Beispiel eine<br />

Falknerei mit einer Show, die das<br />

Publikum einbezog, eine Zauberschmiede,<br />

ein Ponyreitturnier für<br />

Kinder, eine Federschreibwerkstatt,<br />

ein Holz-Riesenrad und der Barde<br />

Jonny Robels.<br />

Elias in der Zauberschmiede; er war dabei,<br />

sich seinen Zauberstab herzustellen. Dafür<br />

musste zuerst das Feuer geschürt werden.<br />

Joachim Harbut (oben) von der Zauberschmiede<br />

erklärte und zeigte Elias, wie es geht.<br />

Die Idee für den mittelalterlichen<br />

Markt hatte Zoar-Mitarbeiter Felix<br />

Steinmüller eingebracht. „Der schöne<br />

Park auf dem Zoar-Gelände in<br />

Heidesheim bietet sich dafür perfekt<br />

an.“ Das habe er sich schon oft gedacht,<br />

zumal er ein Fan mittelalterlicher<br />

Feste sei. Oft und gern besucht<br />

er zusammen mit seiner Familie<br />

derlei Veranstaltungen in der Region.<br />

„Mir war es einfach ein Anliegen,<br />

den Park zu beleben“, berichtet<br />

Felix Steinmüller. Gedacht und<br />

durchgeführt, denn er konnte Kollegen<br />

und Vorgesetzte von dieser Idee<br />

ebenfalls begeistern. Der Erfolg der<br />

Veranstaltung gab dem Organisationsteam<br />

recht. In Zukunft soll der<br />

Mittelaltermarkt alle zwei bis drei<br />

Jahre stattfinden.<br />

Der Sibirische Uhu war eine der Attraktionen des Sommerfestes bei Zoar in<br />

Heidesheim. Das Foto zeigt ihn auf dem Arm von Monja Seckler-Classen,<br />

Regionalleitung Rhein-Nahe-Hunsrück. Neben ihr versammelten sich zum Gruppenfoto<br />

(v.l.n.r.) Beigeordnete Ursula Hartmann-Graham, Thomas Kreck-Hövel,<br />

Felix Steinmüller, Kurt Philipp und Verbandsbürgermeisterin Kerstin Klein.<br />

Die Tür zum Leben<br />

Eröffnet wurde das Sommerfest, wie<br />

es bei (fast) allen Zoar-Festen Tradition<br />

ist, durch einen Gottesdienst in<br />

der Zoar-Kapelle. Das Thema des<br />

Gottesdienstes lautete „Die Tür zum<br />

72 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Veranstaltungen & Feste<br />

Der Energiestab soll Kraft und Energie<br />

verleihen. Das probierten aus: Besucherin<br />

Stefanie Bapperd und Ralf Kehle, Bewohner<br />

vom „Haus am Park“.<br />

Stefan Kosfeld von der<br />

Falknerei „Eulenhof“ mit<br />

dem „Star“ der Vögel,<br />

wenn auch klein – eine<br />

Weißgesichtseule.<br />

Ursula Hartmann-Graham (Mitte) wollte<br />

alles über den Sibirischen Uhu erfahren.<br />

Stefan Kosfeld (rechts) von der Falknerei<br />

„Eulenhof“ beantwortete gern alle Fragen.<br />

Fahrten im Holz-<br />

Riesenrad machten<br />

vor allem den kleinen<br />

Festbesuchern<br />

große Freude.<br />

Niki ist ein Falklandkarakara. Er ist talentiert<br />

und kann kleine Aufgaben erledigen,<br />

zum Beispiel Schnürsenkel öffnen.<br />

Am Stand mit den<br />

Apfelkringeln, die es<br />

mit Zimt und Zucker<br />

sowie Vanillesoße<br />

gab, wirkte das<br />

Ehepaar Daiana<br />

und Ronny Püschel.<br />

Schöne, bunte Kostüme machten<br />

den Sommerfest-Besuch zu etwas<br />

ganz Besonderem. Das Foto zeigt<br />

Kinder der Zoar-Kindertagesstätte<br />

in Heidesheim: (v.l.n.r.) Noel, Lias,<br />

Linnea und Laura.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

73


Veranstaltungen & Feste<br />

Zoar-Mitarbeiter Felix Steinmüller, der<br />

Ideengeber des Mittelaltermarkts<br />

Das Sommerfest des Zoar – Rheinhessischen Diakonie-Zentrums Heidesheim<br />

startete mit einem Gottesdienst. Die Fürbitten sprachen (v.l.n.r.) Thomas Kreck-<br />

Hövel, Regionalleitung Rhein-Nahe-Hunsrück, Pfarrer Jochen Walker, Pfarrer<br />

Markus Metzler, Anne Thiedig, Sprecherin des Ökumenischen Besuchsdienstkreises<br />

Heidesheim, und Ingeborg von Gruchalla-Wesierski, Kirchenvorstandsmitglied<br />

der Evangelischen Kirchengemeinde.<br />

Leben“. Demonstrativ blieb auch die<br />

Kirchentür während des Gottesdienstes<br />

offen. „Alle, die zu uns kommen<br />

möchten, sind willkommen“, sagte<br />

Zoar-Pfarrer Jochen Walker. Er legte<br />

den Schwerpunkt des Gottesdienstes<br />

auf „Türgeschichten“, sowohl konkret<br />

als auch symbolisch. Er habe einmal<br />

mit einer Glastür Bekanntschaft gemacht.<br />

Danach habe seine Nase<br />

ziemlich wehgetan. Die Tür sei aber<br />

auch ein wunderbares Symbol für<br />

den Glauben an Gott. „Die Tür zum<br />

Leben bleibt immer offen“, sagte<br />

Pfarrer Walker. Jesus sei der Schlüssel<br />

dafür. Er führte den Gottesdienst<br />

gemeinsam mit Pfarrer Markus<br />

Metzler von der Katholischen Pfarrgemeinde<br />

Heidesheim durch. Bei der<br />

anschließenden Begrüßung und<br />

Markteröffnung durch Monja Seckler-Classen,<br />

Regionalleitung Rhein-<br />

Nahe-Hunsrück, ging es ebenfalls um<br />

offene Türen und somit um ein<br />

„Herzliches Willkommen“ für alle<br />

Gäste des mittelalterlichen Sommerfestes<br />

bei Zoar in Heidesheim. „Heute<br />

haben Sie die Gelegenheit, die<br />

Bräuche, das Leben und das Handwerk<br />

dieser Zeit hautnah mitzuerleben.<br />

Lassen Sie sich einfangen vom<br />

Zauber einer Vergangenheit, die<br />

Wurzel unserer Kultur ist.“ Monja<br />

Seckler-Classen begrüßte auch im<br />

Namen ihres Leitungskollegen<br />

Thomas Kreck-Hövel.<br />

Erlebnisreiche Aktivitäten<br />

und Begegnungen<br />

Im Park des Zoar – Rheinhessischen<br />

Diakonie Zentrums Heidesheim gab<br />

es für die großen und zahlreichen<br />

kleinen Gäste 22 Stände zu entdecken.<br />

Mit Unterstützung der Zoar-<br />

Kinder-Tagesstätte vor Ort war auch<br />

das Mitmach-Angebot für die Kinder<br />

entsprechend umfassend. Es wurde<br />

gebastelt und gemalt, geschmiedet<br />

und Greifvögel bestaunt. Überall war<br />

etwas los! „Beim Abbau am Abend<br />

kamen einige Bewohner mit einem<br />

strahlenden Lächeln auf mich zu“,<br />

berichtet Felix Steinmüller. „Sie fanden<br />

das Fest super und sagten, dass<br />

es mal etwas ganz anderes gewesen<br />

ist.“ Dieses Lob habe ihn am meisten<br />

gefreut. „Klar, es war in der Vorbereitung<br />

viel Arbeit. Aber es hat sich<br />

gelohnt.“ Nachdem alle Besucher,<br />

darunter auch die Beigeordnete<br />

Ursula Hartmann-Graham und Verbandsbürgermeisterin<br />

Kerstin Klein<br />

der Aufforderung von Monja Seckler-<br />

Classen gefolgt waren, sich ins<br />

Getümmel zu stürzen und sich vor<br />

Beutelschneidern und Dieben in Acht<br />

zu nehmen, stand den erlebnisreichen<br />

Aktivitäten in der Schmiedewerkstatt<br />

am offenen Feuer und den<br />

hautnahen Begegnungen mit einem<br />

Waldkauz, einer Weißgesichtseule<br />

und einem Sibirischen Uhu der<br />

Falknerei „Eulenhof“ nichts mehr im<br />

Wege. Alle Aktiven waren mittelalterlich<br />

gewandet. Auch die kleinen<br />

Gäste lebten ihre Freude an der<br />

Kostümierung aus; vor allem Ritter<br />

und Prinzessinnen gab es an diesem<br />

Tag viele zu sehen. „Unser Mittelaltermarkt<br />

fand zum ersten Mal statt“,<br />

sagt Monja Seckler-Classen, „und<br />

war gleich ein voller Erfolg.“ Zelte,<br />

Marktstände und vielerlei Gaumenschmaus,<br />

süß und herzhaft, passten<br />

sich perfekt in die Kulisse des Parks<br />

ein. Eine Wiederholung ist garantiert.<br />

Alexandra Koch<br />

74 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Aktuell<br />

Eine Kooperation des<br />

Evangelischen Diakoniewerks<br />

Zoar mit der<br />

Stiftung „LebensBlicke“<br />

führte zu der Idee, eine<br />

Veranstaltungsreihe<br />

zur Darmkrebsvorsoge<br />

ins Leben zu rufen.<br />

Veranstaltungsreihe „Darmkrebsvorsorge für alle“<br />

Vermeiden statt leiden<br />

Welches Ziel verbanden<br />

die Ideengeber, Prof.<br />

Dr. Jürgen F. Riemann,<br />

Vorstandsvorsitzender der Stiftung<br />

„LebensBlicke“, und Zoar-Direktor<br />

Peter Kaiser damit? „Auch hier geht<br />

es um Gleichberechtigung und Teilhabe“,<br />

sagt Kaiser. „Menschen mit Beeinträchtigung<br />

sollten ebenfalls Zugang<br />

zu wichtigen Informationen der<br />

Gesundheitsvorsorge erhalten, und<br />

das in möglichst einfacher Sprache.“<br />

Gesagt, getan! Der Startschuss für<br />

die Informationsveranstaltungsreihe<br />

„Darmkrebsvorsorge für alle“ fand in<br />

der Zoar-Einrichtung „Wohnen am<br />

Ebertpark“ in Ludwigshafen statt.<br />

Der erste Vortrag dieser Präventionsreihe<br />

wurde von Prof. Dr. Jürgen F.<br />

Riemann persönlich gehalten. Der<br />

zweite Informationsvortrag fand am<br />

Standort Kaiserslautern in der Kantine<br />

der Zoar-Werkstätten Kaiserslau-<br />

tern statt. Der Referent Dr. Thomas<br />

Ruf, der eine Internistische Schwerpunktpraxis<br />

zur Gastroenterologie/<br />

Nephrologie in Kaiserslautern führt,<br />

verstand es ebenfalls überzeugend,<br />

den Zuhörern wichtige Informationen<br />

verständlich zu vermitteln. Der<br />

dritte Vortragstermin stieß kürzlich<br />

am Zoar-Standort Heidesheim, wo<br />

Regionalleiterin Monja Seckler-Classen<br />

die Teilnehmer herzlich begrüßte,<br />

auf großes Interesse. Die Erläuterungen<br />

zum wichtigen Gesundheitsthema<br />

gab Privatdozent Dr. Marcus-Alexander<br />

Wörns, Leitender Oberarzt im<br />

Bereich Gastroenterologie und Hepatologie<br />

an der I. Medizinischen Klinik<br />

und Poliklinik der Universitätsmedizin<br />

in Mainz. Im Rahmen der Informationsveranstaltungen<br />

ging es<br />

schwerpunktmäßig um Vorsorge und<br />

Früherkennung. Was kann jeder vorbeugend<br />

tun, um diese Tumor-Erkrankung<br />

zu vermeiden? Wie schützt<br />

man sich, wenn in der Familie bereits<br />

Krebserkrankungen vorlagen und<br />

demnach ein familiäres Risiko aufgrund<br />

einer erblichen Prädestinierung<br />

besteht?<br />

Gute Heilungschancen<br />

im frühen Stadium<br />

„75 Prozent aller Menschen, die<br />

Darmkrebs bekommen, gehören<br />

keiner Risikogruppe an. Sie sind rein<br />

zufällig und nicht vorhersehbar von<br />

dieser Krankheit betroffen“, erklärte<br />

Dr. Marcus-Alexander Wörns den<br />

interessierten Zuhörern. Gerade deswegen<br />

sei die Vorsorge bei der Prävention<br />

dieses Krankheitsbilds so<br />

wichtig. „Vermeiden statt leiden ist<br />

allenthalben möglich, vorausgesetzt,<br />

die Gewebeauffälligkeit wird in einem<br />

frühen Stadium entdeckt.“ Die<br />

gutartige Geschwulst (Polyp) im<br />

Dickdarm wachse diffus und benötige<br />

meist über zehn Jahre, um zu ei-<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

75


Aktuell<br />

Rheinhessisches Diakonie-Zentrum Heidesheim: Die Erläuterungen zur Darmkrebsvorsorge gab<br />

Privatdozent Dr. Marcus-Alexander Wörns, Leitender Oberarzt im Bereich Gastroenterologie und<br />

Hepatologie an der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin in Mainz.<br />

Im Rahmen der Informationsveranstaltung bei Zoar in Heidesheim ging es schwerpunktmäßig<br />

um Vorsorge und Früherkennung.<br />

Zoar-Wohnanlage am Volkspark und Zoar-Werkstätten Kaiserslautern:<br />

Dr. Thomas Ruf, der eine Internistische Schwerpunktpraxis zur<br />

Gastroenterologie/Nephrologie in Kaiserslautern führt, zeigte<br />

ein Darmmodell und führte mit den entsprechenden Geräten<br />

anschaulich vor, wie eine Endoskopie vonstatten geht.<br />

Ankündigung des vierten und letzten Termins<br />

dieser Veranstaltungsreihe:<br />

Darmkrebsvorsorge für alle<br />

EINLADUNG<br />

zur Informationsveranstaltung<br />

Mittwoch, 24.10.<strong>2018</strong><br />

14.30 bis 17 Uhr<br />

Zoar – Pfälzisches Diakonie-Zentrum<br />

Rockenhausen, Inkelthalerhof, Cafeteria<br />

Inkelthalerhof, 67806 Rockenhausen<br />

Ablauf: Begrüßung, Vortrag, Fragen und Antworten<br />

zum Thema, Austausch bei einem kleinen Imbiss<br />

Darmkrebs geht uns alle an!<br />

Aufklärung hilft bei der Vermeidung!<br />

Darmkrebs gehört unverändert zu den häufigsten<br />

Tumorerkrankungen weltweit. Es gibt für Menschen<br />

ab 50 Jahren in Deutschland wirksame Vorsorgeund<br />

Früherkennungsprogramme. Typische Symptome<br />

wie Stuhlunregelmäßigkeiten, Bauchschmerzen,<br />

Blut im Stuhl und Gewichtsabnahme treten meist<br />

erst dann auf, wenn der Krebs bereits ein fortgeschrittenes<br />

Stadium erreicht hat. Daher kommt<br />

der Früherkennung eine besondere Bedeutung zu.<br />

Darmkrebs entsteht aus gutartigen Vorstufen, den<br />

Polypen oder Adenomen, die bis zur Entartung circa<br />

10 bis 15 Jahre brauchen. Diese gutartigen Vorstufen<br />

lassen sich manchmal durch einen Stuhltest auf<br />

verstecktes Blut, vor allem aber durch die Vorsorge-<br />

Darmspiegelung erkennen; ihre Entfernung bedeutet<br />

Krebsverhinderung! Wer regelmäßig zur Vorsorge<br />

geht, senkt das Risiko zu erkranken deutlich. Die<br />

Heilungschancen sind gerade beim Darmkrebs in<br />

einem frühen Stadium sehr hoch.<br />

Wir freuen uns auf Ihr Kommen.<br />

Der letzte der vier Termine der Veranstaltungsreihe<br />

„Darmkrebsvorsorge für alle“ findet in Rockenhausen<br />

am 24. Oktober <strong>2018</strong> statt. Den Vortrag hält<br />

Dr. Thomas Ruf.<br />

www.lebensblicke.de<br />

www.zoar.de<br />

76 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Aktuell<br />

Interessierte Teilnehmer<br />

an der Infoveranstaltung<br />

in der Kantine<br />

der Zoar-Werkstätten<br />

Kaiserslautern<br />

Am Zoar-Standort Kaiserslautern<br />

begrüßte Robert Helf (links),<br />

Betriebsleiter Technik der Zoar-Werkstätten<br />

Kaiserslautern, zur Informationsveranstaltung<br />

– zusammen mit<br />

seinem Kollegen Andreas Becker<br />

(unten), Leiter der Zoar-Wohnanlage<br />

in Kaiserslautern.<br />

nem bösartigen Tumor zu werden, so<br />

Wörns. Genug Zeit also, um Früherkennungs-<br />

und Heilungschancen<br />

einen realistischen Raum zu geben.<br />

„Keine Krebsart kommt häufiger vor<br />

als der Darmkrebs“, berichtete der<br />

Oberarzt der Mainzer Klinik weiter.<br />

62.000 Menschen in Deutschland<br />

erkranken jedes Jahr daran. 26.000<br />

Menschen sterben im Verlauf der<br />

Krankheit. Das sind vierzig Prozent.<br />

Im Bereich der Aufklärungsarbeit<br />

gebe es demnach immer noch viel zu<br />

tun, so Wörns, und lobte die stetigen<br />

Bemühungen der Stiftung „Lebens-<br />

Blicke“ im Hinblick auf die Darmkrebsvorsorge<br />

für alle. Er wiederholte:<br />

„Wer regelmäßig zur Vorsorge<br />

geht, senkt das Risiko zu erkranken<br />

deutlich.“ Damit treffe man eine<br />

informierte Entscheidung.<br />

Der dritte Vortragstermin stieß kürzlich am<br />

Zoar-Standort Heidesheim, wo Regionalleiterin<br />

Monja Seckler-Classen die Teilnehmer<br />

herzlich begrüßte, auf großes Interesse.<br />

Darmkrebsvorsorge ist ein wichtiges Thema – für Menschen mit und<br />

ohne Beeinträchtigung, daher lohnt sich die Kooperation des Evangelischen<br />

Diakoniewerks Zoar und der Stiftung „LebensBlicke“. Dieser Meinung sind:<br />

(v.l.n.r.) Dr. Marcus-Alexander Wörns, Monja Seckler-Classen und<br />

Zoar-Direktor Peter Kaiser.<br />

Wichtige Funktion<br />

als Multiplikatoren<br />

Mit einem gesunden Lebensstil kann<br />

man dazu beitragen, nicht zu erkranken.<br />

Maß halten, sei wichtig. Die konkreten<br />

Tipps lauten: „Gesunde Ernährung,<br />

kein Übergewicht, Sport und<br />

Bewegung, auf Rauchen verzichten,<br />

Alkohol in Maßen, ausreichend<br />

Schlaf und die Vorsorgeuntersuchungen<br />

regelmäßig wahrnehmen“. Zoar-<br />

Direktor Peter Kaiser sprach von dem<br />

großen Vorteil dieser Kooperation<br />

mit der Stiftung „LebensBlicke“.<br />

Denn: Darmkrebs geht uns alle an,<br />

gerade auch ältere Menschen und<br />

Menschen mit Beeinträchtigung.<br />

Jeder, der sich informieren lasse,<br />

werde außerdem zu einem Multiplikator<br />

und könne wiederum anderen<br />

Menschen gesunderhaltende Informationen<br />

vermitteln.<br />

Alexandra Koch<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

77


Menschen bei Zoar<br />

Angelika Kraut<br />

Zusammen sind wir stark – so erlebt<br />

sie es jeden Tag bei der Arbeit<br />

Angelika Kraut übernahm im Januar 2017 die Position als<br />

Verantwortliche Pflegefachkraft in der Seniorenresidenz<br />

in Kirchheimbolanden. „Groß“, „zusammenhängend“ und<br />

„bunt“ ist die Seniorenresidenz sowie das Miteinander unter<br />

den Kollegen, sagt Angelika Kraut.<br />

Hier entstehen neue Konzepte, und das<br />

Tagesgeschäft wird erledigt: der Arbeitsplatz<br />

im Büro von Angelika Kraut.<br />

Angelika Kraut trat die<br />

Stelle als Verantwortliche<br />

Pflegefachkraft und die<br />

stellvertretende Leitung in der Seniorenresidenz<br />

Kirchheimbolanden im<br />

Januar 2017 an. Sie folgte auf ihre<br />

Vorgängerin Elke Bäcker, die die Einrichtungsleitung<br />

im Bürgerhospital<br />

Kaiserslautern übernahm. Angefangen<br />

hat Angelika Kraut in der Seniorenresidenz<br />

im September 2003 mit<br />

einer Ausbildung zur Altenpflegehelferin.<br />

Innerhalb von vierzehn Jahren<br />

hat sie sich über diverse Weiterbildungen<br />

einiges an Wissen angeeignet.<br />

Besonders stolz ist sie auf das<br />

Miteinander, den Zusammenhalt und<br />

die Zusammenarbeit im Team. Dazu<br />

gehören Martina Degen, Leiterin der<br />

Seniorenresidenz Kirchheimbolanden,<br />

Anne-Kathrin Christoph, stellvertretende<br />

Verantwortliche Pflegefachkraft,<br />

Andrea Fuchs, Hauswirtschaftsleiterin,<br />

Tanja Weber und Marion<br />

Hahn aus der Verwaltung der<br />

Seniorenresidenz. „Das ganze Team<br />

hat mir viel Kraft gegeben und mir<br />

immer Mut gemacht. Sie haben mich<br />

von Anfang an unterstützt“,<br />

schwärmt die Verantwortliche Pflegefachkraft<br />

von ihren Kolleginnen.<br />

Ein rascher<br />

beruflicher Aufstieg<br />

„Nach meiner langjährigen Tätigkeit<br />

als leitende Kellnerin im „Café Bahnhof“<br />

in Kirchheimbolanden wusste<br />

ich erst nicht, was ich zukünftig machen<br />

wollte. Ich dachte an den IT-Bereich.<br />

Aber davon riet mir das Arbeitsamt<br />

direkt ab, da ich zu wenig<br />

‚Nörd‘ bin“, schmunzelt Angelika<br />

Kraut. „Beim Arbeitsamt wurde ein<br />

psychologischer Test gemacht. Der<br />

ergab, dass der soziale Bereich am<br />

besten zu mir passt“, erzählt sie weiter.<br />

So bekam sie über ein mehrwöchiges<br />

Praktikum eine Stelle als Auszubildende<br />

in der Seniorenresidenz<br />

Ein tolles Team: (v.l.n.r.)<br />

Frederick Wenzlaff, Angelika Kraut,<br />

Corinna Reith und Laura Magmer<br />

in Kirchheimbolanden. Für Angelika<br />

Kraut war während der einjährigen<br />

Ausbildung zur Altenpflegehelferin<br />

schnell klar, dass sie die Ausbildung<br />

zur staatlich anerkannten Altenpflegerin<br />

direkt im Anschluss beginnen<br />

möchte. Diese beendete sie 2007<br />

erfolgreich. „Die Schule hat mir so<br />

viel Spaß gemacht, dass ich weitergelernt<br />

habe“, erinnert sich Angelika<br />

Kraut. Um sich die Ausbildung<br />

finanzieren zu können, arbeitete sie<br />

„nebenbei“ als Bedienung auf dem<br />

„Kastanienhof“ in Dannenfels. Um<br />

dort auch weiterhin arbeiten zu können,<br />

übernahm die examinierte Altenpflegerin<br />

nach der vierjährigen<br />

78 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Menschen bei Zoar<br />

Ausbildung nur eine Dreiviertelstelle<br />

in der Seniorenresidenz. 2009 bekam<br />

sie dann die Stelle als stellvertretende<br />

Wohnbereichsleitung angeboten.<br />

„Ich war mir unsicher. Martina Degen<br />

hat mir damals Mut gemacht. Sie<br />

musste mich ein bisschen überreden.<br />

Nach drei Tagen Bedenkzeit habe ich<br />

zugesagt“, erinnert sie sich. Als sie<br />

mit der neuen Stelle begonnen hatte,<br />

machte Angelika Kraut die Fortbildung<br />

zur Wohnbereichsleitung. Ihr<br />

war es wichtig, die Grundlagen für<br />

diesen Beruf zu erlernen. Die Weiterbildung<br />

absolvierte sie in Kaiserslautern<br />

an der Meisterschule. „Die Schule<br />

habe ich abends besucht, so dass<br />

ich meiner Funktion als Wohnbereichsleiterin<br />

gerecht werden konnte“,<br />

sagt die heutige Verantwortliche<br />

Pflegekraft. „2013 bekam ich dann<br />

die Stelle als Stellvertretende Pflegefachkraft<br />

angeboten. Auch da war ich<br />

mir erst unsicher, und wieder war es<br />

Martina Degen, die mich dazu ermutigt<br />

hat, die Stelle anzunehmen“,<br />

erzählt Angelika Kraut. In nur einem<br />

Semester absolvierte sie an der Bildungsakademie<br />

in Kaiserslautern<br />

ihre schulische Weiterbildung zur<br />

Pflegefachkraft. „Als ich 2017 die<br />

Stelle als Verantwortliche Pflegefachkraft<br />

übernahm, musste ich nicht<br />

mehr überlegen. Da war ich mir ganz<br />

sicher und hatte ja auch schon einiges<br />

an Übung“, so Angelika Kraut.<br />

Angelika Kraut privat<br />

Angelika Kraut ist in Kirchheimbolanden geboren<br />

und wohnt seit acht Jahren mit ihrem Lebensgefährten<br />

in Göllheim. Mit 17 Jahren bekam sie ihr<br />

erstes Kind und ist heute stolze Mama von drei<br />

Söhnen, die alle schon über 30 Jahre alt sind und<br />

ihr „eigenes Leben“ führen. Am liebsten fährt sie<br />

mit ihrem Lebenspartner Frank Klostermeier in<br />

ihrem Jeep in den Urlaub. „Offroad“-Touren mit<br />

einem „Guide“ haben sie schon in den Karpaten,<br />

den Pyrenäen und den Alpen gemacht. Während<br />

der Tour übernachten sie im Freien. Wenn sie<br />

im Urlaub nicht mit dem Jeep unterwegs sind,<br />

fliegen sie gern nach Indien. Dort sind sie dann<br />

mit den Motorrädern unterwegs. „Man gewöhnt<br />

sich schnell an die Verkehrsregeln in Indien“, lacht<br />

sie. „Die Freiheit, ohne Helm zu fahren, nutzen wir<br />

auch gern aus.“ Ein Traum des Paares ist es, im Ruhestand<br />

mit dem Auto nach Indien zu fahren. „Für<br />

diese Fahrt würden wir ungefähr zwei Monate<br />

brauchen“. Seit Oktober 2017 ist sie stolze Besitzerin<br />

eines E-Bikes, das sie über das Zoar-Programm<br />

„Business Bike Leasing“ erworben hat; ein Angebot<br />

des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.<br />

In ihrer Freizeit liest<br />

sie gern Romane und<br />

versucht sich „zum<br />

Abschalten“ auch mal<br />

in der Gartenarbeit.<br />

Im Hintergrund der Reisenden ist eine Hafenstadt<br />

im Baskenland zu sehen.<br />

Mit ihrem Lebenspartner Frank Klostermeier<br />

unternimmt Angelika Kraut geführte<br />

„Offroad“-Touren mit dem Jeep.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

79


Menschen bei Zoar<br />

Vielfältige Aufgaben<br />

als Pflegefachkraft<br />

Zu den Hauptaufgaben der Verantwortlichen<br />

Pflegefachkraft gehören<br />

die Mitarbeiterführung, die Personalplanung<br />

und die kontinuierliche<br />

Überprüfung der Qualität der Pflege.<br />

Weitere Aufgaben sind das Bestellen<br />

von Material für Bewohner und Pfleger<br />

sowie „Aufnahmegesuche“, das<br />

heißt Aufnahmegespräche mit Bewohnern.<br />

Als Dozentin unterrichtet<br />

sie verschiedene Kurse. Dazu gehören<br />

Schulungen in der Ersten Hilfe,<br />

über das Infektionsschutzgesetz und<br />

über Bio- und Gefahrenstoffe. Der<br />

Medizinische Dienst der Kasse (MDK)<br />

kommt einmal im Jahr unangemeldet<br />

zur Kontrolle und überprüft, ob<br />

die Qualität der Vorgabe entspricht.<br />

Das Gesundheitsamt überprüft die<br />

Hygiene und die Berufsgenossenschaft<br />

die Arbeitssicherheit. Um diese<br />

Kontrollen kümmert sich Angelika<br />

Kraut mit ihrem Wissen als Pflegefachkraft.<br />

Die Heimaufsicht hat sie<br />

zusammen mit Martina Degen und<br />

Anne-Kathrin Christoph. „Wenn Martina<br />

Degen abwesend ist, übernehme<br />

ich auch die Leitung der Seniorenresidenz“,<br />

sagt Angelika Kraut stolz.<br />

Angelika Kraut übernimmt<br />

gern in der Pflege<br />

Angelika Kraut wollte damals eigentlich<br />

nur ein Jahr in der Seniorenresidenz<br />

bleiben. Sie sei überrascht gewesen,<br />

dass es ihr so viel Spaß machte,<br />

und ist bis heute geblieben. „Ich<br />

glaube, dass mir der Beruf deswegen<br />

so gut liegt, weil ich nicht ganz so<br />

emotional bin und vieles nicht so nah<br />

an mich heranlasse. Ich versuche immer<br />

eine gewisse Distanz zu bewahren<br />

und weiß, dass Tod und Krankheiten<br />

zum Leben dazu gehören“, erklärt<br />

die Pflegefachkraft. Wenn viele ihrer<br />

Mitarbeiter im Urlaub sind oder es<br />

wegen Krankheit zu Engpässen<br />

Fleißige Helfer beim Schlossplatz-Zauber im Juli dieses Jahres in Kirchheimbolanden:<br />

(v.l.n.r.) Angelika Kraut, Alexandra Koch, Tanja Berberich, Frank Theobald, Martina<br />

Degen, Brigitte Baus, Andrea Fuchs und die Auszubildende Sarah Michels<br />

kommt, übernimmt sie auch Aufgaben<br />

in der Pflege oder hilft bei der<br />

Essensausgabe. „So finde ich immer<br />

wieder die Nähe zu den Bewohnern.<br />

Das macht mir Spaß. Man sieht auch<br />

am besten direkt auf der Station, ob<br />

es irgendwo hakt“, berichtet Angelika<br />

Kraut. Das Zitat „Do what you love,<br />

love what you do“ hängt in ihrem<br />

Büro an der Wand. Vorteilhaft sei für<br />

sie gewesen, dass sie bei der Übernahme<br />

der leitenden Position die<br />

Strukturen im Haus schon gekannt<br />

habe. Schwieriger sei es dagegen<br />

gewesen, sich die Anerkennung als<br />

Vorgesetzte zu erarbeiten. „Das funktioniert<br />

nur Schritt für Schritt.“<br />

Interessante Tätigkeit<br />

Gut findet Angelika Kraut an ihren<br />

neuen Aufgaben, dass sie mehr Einblicke<br />

und Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

in der strategischen Entwicklung<br />

hat. „Viele Sachen sind für mich heute<br />

eher nachzuvollziehen“, erzählt<br />

sie. „Das Wissen über die Entscheidungswege<br />

hilft mir dabei.“ Bei der<br />

Weiterentwicklung dabei zu sein,<br />

diese zu begleiten, mitzuentscheiden<br />

und eigene Ideen einzubringen, findet<br />

sie besonders interessant. So<br />

wird zum Beispiel zusammen mit<br />

den Mitarbeitern aktuell überlegt,<br />

die Nachtwache umzustrukturieren.<br />

„Zusammen mit der Wohnbereichsleitung<br />

und der Nachtwache werden<br />

in Arbeitskreisen Konzepte erstellt“,<br />

erzählt sie begeistert. Die neue Zoar-<br />

Software „Micos“ durften sie in der<br />

Seniorenresidenz in der Pflege als<br />

Erste testen. „Der Anfang war nicht<br />

leicht und auch anstrengend. Aber<br />

mit der Hilfe meiner Kollegin Anne-<br />

Kathrin Christoph haben wir es gemeinsam<br />

geschafft, uns einzuarbeiten“,<br />

berichtet Angelika Kraut. „Micos“<br />

beinhaltet alle Informationen<br />

der Bewohner, wie zum Beispiel den<br />

Krankheitsverlauf und die individuellen<br />

Pflegebedürfnisse. „Früher wurde<br />

das alles handschriftlich gemacht.<br />

Man musste sich an vieles selbst<br />

erinnern, zum Beispiel bei der Wunddokumentation.<br />

Das ist nun einfacher<br />

geworden.“<br />

Julia Hoffmann<br />

80 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Dezentralisierung<br />

Offizieller Startschuss des Zoar-Projekts<br />

„Wohnen – Lernen – Arbeiten“<br />

in Kirchheimbolanden<br />

Präsentation des Projekts, Begehung des Geländes und Enthüllung des Bauschilds<br />

in der Bahnhofstraße 1 und 1a in Kirchheimbolanden<br />

Wohnen – Lernen – Arbeiten“ heißt das<br />

Großprojekt des Evangelischen Diakoniewerks<br />

Zoar, dessen Baumaßnahmen<br />

im Frühjahr 2020 starten werden. Es gehört zum Themenbereich<br />

der Dezentralisierung der Eingliederungshilfe,<br />

die seit geraumer Zeit Fahrt aufgenommen hat. Zwei<br />

Wohngebäude, ein Zoar-Berufsbildungszentrum und<br />

Zoar-Werkstätten sollen auf dem rund 6.000 Quadratmeter<br />

großen Gelände in der Bahnhofstraße in Kirchheimbolanden<br />

entstehen. Einzug und Inbetriebnahme sind<br />

für Sommer 2021 geplant. Zwischen 10 und 12 Millionen<br />

Euro wird das Evangelische Diakoniewerk Zoar für diese<br />

Dezentralisierungsmaßnahme investieren.<br />

Das Gelände in der Bahnhofstraße in Kirchheimbolanden<br />

wurde inzwischen gerodet und ist durch einen halbhohen<br />

Holzzaun, der das Befahren des Grundstücks verhindert<br />

und die Schilder „Privatgrundstück. Betreten auf<br />

eigene Gefahr“ trägt, gekennzeichnet. Die Grundstücksgrenze<br />

zur Bahnhofstraße und den Parkplätzen des Einkaufszentrums<br />

ist so klar erkennbar. Für die Anwohner<br />

ist dies die erste sichtbare Veränderung. Auch ein großes<br />

Bauschild, das im Rahmen der Kick Off-Veranstaltung<br />

feierlich enthüllt wurde, hängt dort gut sichtbar. Es ist<br />

Feierliche Enthüllung des Bauschilds als ein erster Schritt;<br />

Inbetriebnahme der dort entstehenden Gebäude ist für<br />

Sommer 2021 geplant.<br />

vorgesehen, dass später die ganze Brachfläche im Rahmen<br />

der geplanten Bebauung belebt wird. Nun geht es<br />

in Richtung einer intensiven Planungs- und Konzeptionierungsphase<br />

weiter. Ziel ist es, die Zoar-Mitarbeiter<br />

bereits in einer frühen Entwicklungsphase einzubinden,<br />

Transparenz zu praktizieren sowie auf die Sachthemen<br />

auf der Basis von Workshops und Klausurtagen vorzubereiten.<br />

„In Kirchheimbolanden soll ein Bereich entstehen,<br />

in dem gewohnt, gelernt und gearbeitet wird“, informierte<br />

Zoar-Direktor Peter Kaiser. Die Berufliche Bildung<br />

erlange eine immer größere Bedeutung im Rahmen der<br />

Teilhabe an Arbeit. Daher möchte sich Zoar gerade auf<br />

diesem Gebiet noch mehr einbringen. Dies geschieht<br />

nach der Fertigstellung in einem eigens dafür konzipierten<br />

Bildungszentrum für den Bereich Donnersbergkreis<br />

und Alzey.<br />

Kick Off-Veranstaltung:<br />

Wohnen – Lernen – Arbeiten<br />

Neben dem Berufsbildungs- und Werkstätten-Bereich<br />

sollen in der Bahnhofstraße 1 und 1a in Kirchheimbolanden<br />

auch zwei Wohnhäuser entstehen. Eines ist für<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

81


Dezentralisierung<br />

Baugrundstück in der Mitte der Stadt Kirchheimbolanden<br />

wird neuer Zoar-Standort<br />

Früher lag das Gelände, auf dem das Evangelische Diakoniewerk Zoar bauen<br />

wird, am Ortsrand. Heute ist genau dieses Gelände ein zentral gelegenes<br />

„Filetstück“ innerhalb der Stadt Kirchheimbolanden. „Hinter dem einstigen<br />

Bahndamm lagen früher nur noch eine kleine Siedlung und ein paar Küchengärten“,<br />

berichtet Walter Mizera vom Architekturbüro „Müller und Mizera<br />

Architekten GbR“ in Kirchheimbolanden mit Blick auf die Stadtgeschichte. „Vor<br />

dem Bahndamm war ein Kohlenlager. Da haben sich die Leute aus der Stadt<br />

ihren Brennstoff geholt, denn Zentralheizung war damals noch nicht verbreitet.“<br />

Der aus Kirchheimbolanden stammende Architekt hat sich viel mit der Geschichte<br />

der Stadt beschäftigt. Daher weiß er auch, dass die Bahnlinie Kirchheimbolanden<br />

– Kaiserslautern kurz vor dem Ende des 2. Weltkriegs durch eine Sprengung<br />

stillgelegt wurde. Auch die Strecke Kirchheimbolanden – Alzey – Mainz sei lange<br />

nicht befahrbar gewesen. Durch den neuen Bahnhaltepunkt in der Stadt konnte<br />

diese Verbindung jedoch wieder aufgenommen werden. Der „Alte Bahnhof“, der<br />

Bahndamm und das große Gelände dazwischen blieben lange Jahre ungenutzt,<br />

so Mizera. Bis dann später ein Teil der Fläche mit Marktfilialen bebaut wurde, um<br />

ein Einkaufszentrum mit großzügigen Parkmöglichkeiten zu schaffen. Noch immer<br />

ist dort aber viel Platz, der nun von Zoar für ein zukunftsweisendes Dezentralisierungsprojekt<br />

mit dem Titel „Wohnen – Lernen – Arbeiten“ genutzt wird.<br />

Und so entstehen in der Bahnhofstraße 1 und 1a zwei Wohnhäuser, außerdem<br />

separate Bereiche für die Berufliche Bildung und zum Thema „Arbeit“.<br />

Bedarfsplanung ist die Arbeitsgrundlage<br />

2020 soll es losgehen. Zuvor muss noch viel geplant, gezeichnet und besprochen<br />

werden. Bei der Kick Off-Veranstaltung mit Geländebegehung nahm Walter<br />

Mizera ein großes Interesse der Zoar-Mitarbeiter an diesem Projekt wahr; besonders<br />

bei denen, die dort später vielleicht einmal arbeiten werden. Aufgrund<br />

dessen wurden auch viele Fragen gestellt. „Unter den Teilnehmern waren viele<br />

Ortsfremde, die allein deswegen einen großen Informationsbedarf hatten“,<br />

berichtet der Architekt. Alles in allem waren die Kick Off-Veranstaltung mit der<br />

Ortsbegehung ein großer Erfolg. Nun erwartet das Architekturbüro die Bedarfsplanung<br />

vom Auftraggeber Zoar. Diese soll im September vorliegen. „Wir müssen<br />

natürlich genau das bestellen, was wir vom Architekten auch haben möchten“,<br />

erklärte Anne Rohmer, Architektin der Standortentwicklung Eingliederungshilfe<br />

(Bauwesen) im Rahmen der Kick Off-Veranstaltung auf dem Inkelthalerhof. Daher<br />

sei es um so besser, die Bedarfe durch Gespräche bei Workshops und Klausurtagungen<br />

im Vorfeld besprochen und gemeinsam festgelegt zu haben. Denn diese<br />

wichtige Bedarfsplanung ist die Arbeitsgrundlage für die Konzipierung und<br />

den Bau der neuen Gebäude, da darin alle wichtigen Eckdaten zur Nutzung und<br />

Funktion, zum Flächen- und Raumbedarf sowie zur Gestaltung und Ausstattung<br />

festgehalten sind. „Daraufhin erstellen wir einen detaillierten Gebäudeentwurf,<br />

verschiedene Grundrisse und Ansichten“, erläutert Mizera mit Blick auf die Zeitschiene.<br />

Die Vorstellung der Pläne im Bauausschuss der Stadt Kirchheimbolanden<br />

schließe sich dieser Chronologie der Maßnahmen an. Denn Transparenz auf<br />

beiden Seiten ist bei einem Großprojekt dieser Art oberste Pflicht.<br />

Zoar-Direktor Peter Kaiser begrüßte<br />

die Teilnehmer der Kick Off-Veranstaltung<br />

in einem Nebenraum der<br />

Cafeteria auf dem Inkelthalerhof in<br />

Rockenhausen. Nach ersten Informationen<br />

sowie Fragen und Antworten<br />

zum Thema ging es mit<br />

dem Bus nach Kirchheimbolanden,<br />

um dort das Baugelände gemeinsam<br />

zu begehen.<br />

„Wohnen – Lernen – Arbeiten“ ist<br />

ein Projekt der Zoar-Eingliederungshilfe.<br />

Es gehört zum Themenbereich<br />

der Dezentralisierung.<br />

In Kirchheimbolanden entstehen<br />

zwei Wohngebäude, ein Berufsbildungszentrum<br />

und Werkstätten.<br />

Zoar-Direktor Peter Kaiser (Mitte)<br />

lauschte gebannt den Erklärungen<br />

des Architekten Walter Mizera im<br />

Rahmen der Begehung.<br />

82 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Dezentralisierung<br />

Karin Hartig, Leitung Standortentwicklung<br />

Eingliederungshilfe,<br />

informierte die Teilnehmer der Kick<br />

Off-Veranstaltung über das Projekt<br />

„Wohnen – Lernen – Arbeiten“.<br />

Bei der Begehung des Baugeländes in der Bahnhofstraße<br />

in Kirchheimbolanden wurden viele Fragen gestellt. Das<br />

Interesse am Zoar-Projekt „Wohnen – Lernen – Arbeiten“<br />

ist groß. Hier ist es zum Beispiel gerade Dr. Claudia Mitulla<br />

(Mitte), Regionalleitung Eingliederungshilfe Rheinhessen,<br />

die sich mit einer Frage zu Wort meldet.<br />

Bauzeichnung<br />

20 Menschen mit Beeinträchtigung vorgesehen. Dort<br />

sind zudem 4 Appartements für Menschen geplant, die<br />

ambulante Assistenzleistungen erhalten. Ein zweites<br />

Wohnhaus ist für 24 Menschen mit oder ohne Beeinträchtigung<br />

gedacht. Dies soll nach den Regeln des inklusiven<br />

Wohnens mit der Inanspruchnahme diverser, bedarfsorientierter<br />

Serviceleistungen funktionieren. Zwischenzeitlich<br />

soll in diesem Haus eine Doppelbelegung<br />

möglich sein, um Ersatz-Wohnraum für Menschen zu<br />

schaffen, deren bisherige Wohnungen sich in Häusern<br />

auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen befinden; dies<br />

für die Dauer bis zur Bezugsfähigkeit der dortigen Neubauten<br />

in 2023. Außerdem soll in Kirchheimbolanden<br />

eine Werkstatt mit Berufsbildungszentrum entstehen;<br />

für 60 Menschen mit Beeinträchtigung (24 Werkstattplätze,<br />

18 virtuelle Werkstattplätze, 18 Plätze Berufliche<br />

Bildung), die bislang in Rockenhausen oder Alzey arbeiten<br />

oder ihre berufliche Bildung dort absolvieren. In Alzey<br />

herrscht bereits seit längerer Zeit eine Überbelegung,<br />

die mit dem Werkstätten-Neubau in Kirchheimbolanden<br />

entspannt werden soll.<br />

Alexandra Koch<br />

Dieser Bericht über das Zoar-Projekt „Wohnen –<br />

Lernen – Arbeiten“ in Kirchheimbolanden wird in<br />

loser Folge weitergeführt. Die geplanten Arbeitsgruppen<br />

und Klausurtage zur Bedarfsplanung<br />

„Wohnen“ und „Arbeiten“ nehmen unter der Teilnahme<br />

einiger Mitarbeiter aus den jeweiligen Bereichen<br />

ihre Arbeit auf. Im Gespräch mit den Teilnehmern,<br />

die auf diese Weise ihre Wünsche und Vorstellungen<br />

einbringen können, werden kommende Berichte<br />

entstehen, so dass wir das Projekt auch über den<br />

Baubeginn hinaus journalistisch begleiten werden.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

83


Dezentralisierung<br />

Projekt „Wohnen – Lernen – Arbeiten“ in Kirchheimbolanden<br />

„Wohnen – Lernen – Arbeiten“ heißt das Projekt des Evangelischen Diakoniewerks<br />

Zoar. Mit dem Bau soll es im Frühjahr 2020 losgehen. Zwei Wohn-Gebäude, ein<br />

Zoar-Berufsbildungs-Zentrum und Zoar-Werkstätten sollen auf dem rund<br />

6.000 Quadratmeter großen Gelände in der Bahnhofstraße in Kirchheimbolanden<br />

entstehen. Einzug und Inbetriebnahme sind für Sommer 2021 geplant. Das große<br />

Bau-Schild wurde im Rahmen der Kick Off-Veranstaltung vor ein paar Wochen feierlich<br />

enthüllt. Nun geht es weiter mit den Planungen. Dafür wird es Arbeits-Gruppen und<br />

Klausur-Tage geben. „In Kirchheimbolanden soll ein Bereich entstehen, in dem<br />

gewohnt, gelernt und gearbeitet wird“, informierte Zoar-Direktor Peter Kaiser. Das<br />

Bildungs-Zentrum soll Angebote für den Bereich Donnersbergkreis und Alzey machen.<br />

Neben dem Berufsbildungs- und Werkstätten-Bereich sollen in der Bahnhofstraße 1<br />

und 1a in Kirchheimbolanden auch zwei Wohn-Häuser entstehen. Eines ist für<br />

20 Menschen mit Beeinträchtigung vorgesehen. Dort sind zudem vier Appartements<br />

für Menschen geplant, die ambulante Assistenz-Leistungen erhalten. Ein zweites<br />

Wohn-Haus ist für 24 Menschen mit oder ohne Beeinträchtigung gedacht. Außerdem<br />

soll in Kirchheimbolanden eine Werkstatt mit Berufsbildungs-Zentrum entstehen.<br />

Die ist für Menschen mit Beeinträchtigung, die bislang in Rockenhausen oder Alzey<br />

arbeiten oder ihre berufliche Bildung dort absolvieren.<br />

Das Bau-Grundstück liegt in der Mitte von Kirchheimbolanden. Früher lag das Gelände,<br />

auf dem Zoar bauen wird, am Ortsrand. „Hinter dem früheren Bahn-Damm lagen nur<br />

noch eine kleine Siedlung und ein paar Küchen-Gärten“, berichtete Architekt Walter<br />

Mizera bei der Kick Off-Veranstaltung mit Orts-Begehung. „Vor dem Bahn-Damm war<br />

ein Kohlen-Lager. Da haben sich die Leute aus der Stadt ihren Brenn-Stoff geholt, denn<br />

Zentral-Heizung war damals noch nicht verbreitet.“ Das ist aber alles Vergangenheit.<br />

Weil die Stadt gewachsen ist, liegt das Grund-Stück heute mitten in der Stadt.<br />

Der „Alte Bahnhof“, der Bahn-Damm und das große Gelände dazwischen blieben<br />

lange ungenutzt. Bis dann ein Teil der Fläche mit Markt-Filialen bebaut wurde, um ein<br />

Einkaufs-Zentrum mit Park-Plätzen zu schaffen. Noch immer ist dort aber viel Platz,<br />

der nun von Zoar für das Projekt „Wohnen – Lernen – Arbeiten“ genutzt wird.<br />

84 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Dezentralisierung<br />

Gruppenfoto (unter dem Bauschild) zur Erinnerung an die Kick Off-Veranstaltung<br />

des Zoar-Projekts „Wohnen – Lernen – Arbeiten“ in Kirchheimbolanden<br />

Bis zur Inbetriebnahme und zum Einzug ist aber noch<br />

viel zu tun. Es soll genau so geplant und umgesetzt<br />

werden, wie es die Menschen brauchen. Daher ist die<br />

Bedarfs-Planung so wichtig. Das muss alles besprochen<br />

und an den Architekten weitergegeben werden. Die<br />

Bedarfs-Planung enthält Informationen zur Nutzung<br />

und Funktion der Gebäude. Es geht auch um die Gestaltung<br />

und die Ausstattung. Daher ist das eine wichtige<br />

Arbeits-Grundlage. Allen, die dort später wohnen,<br />

lernen und/oder arbeiten werden, soll es gefallen.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

85


Zoar präsentiert sich<br />

Gesundheitsmesse in Rockenhausen<br />

Auch das Evangelische Diakoniewerk<br />

Zoar war als Aussteller präsent<br />

„Gesundheit greifbar nah!“ – so warb die Gesundheitsmesse Rockenhausen, die Anfang Mai in und<br />

um die Donnersberghalle stattfand, für sich und machte auf die zahlreichen Angebote gesundheitlicher,<br />

kultureller, sozialer und kulinarischer Art im Rahmen der Messe aufmerksam.<br />

Die Gesundheitsmesse, die<br />

von einem sechsköpfigen<br />

Organisationsteam unter<br />

der Leitung von Michael Vettermann<br />

organisiert worden war, fand in diesem<br />

Jahr zum siebten Mal statt.<br />

Rund 4.000 Besucher besuchten das<br />

weitläufige Messegelände mit den<br />

verschiedenen Gebäuden sowie die<br />

zeitgleich stattfindende Maikerwe auf<br />

dem Festplatz. Überall war etwas los!<br />

Auch das Evangelische Diakoniewerk<br />

Zoar war mit dabei und unterstrich<br />

den Stellenwert der Messe innerhalb<br />

der Region. Rund 100 Aussteller<br />

machten die Gesundheitsmesse zu<br />

einer Plattform des Wissens, des<br />

Austauschs und der Gesunderhaltung.<br />

„Die Gesundheitsmesse bietet<br />

eine abwechslungsreiche, einfallsreiche<br />

und vor allem riesige Palette der<br />

Präsentationsmöglichkeiten unter<br />

dem für <strong>2018</strong> ausgesuchten Motto<br />

‚Der (Kreis-)Lauf des Lebens‘.“ Diese<br />

Ankündigung sprach zahlreiche Besucher<br />

an, zumal das Motto bereits<br />

vor zwei Jahren für Furore gesorgt<br />

hatte. Diesmal zielten die Schwerpunkte<br />

auf die Themen Kindergärten,<br />

Schulen, Pubertät, Berufsausbildung<br />

und Freizeitgestaltung. Das<br />

alles sind Themen, die jeden angehen;<br />

genauso wie die Gesundheit.<br />

Prophylaxe und Fitness haben auch<br />

etwas mit „Work-Life-Balance“ zu<br />

tun; Zeit für sich nehmen und Schönes<br />

genießen. Dazu gab es auf der<br />

Gesundheitsmesse allerhand Gelegenheiten.<br />

Abwechslungsreiches<br />

Rahmenprogramm<br />

Eröffnet wurde die Gesundheitsmesse<br />

mit einem geistlichen Impuls.<br />

Tanja Rieger, Gemeindereferentin der<br />

Das Gewinnspiel am Zoar-Messestand<br />

war ein Publikumsmagnet. Um beim<br />

Gewinnspiel mit dabei zu sein, mussten<br />

sechs Fragen zum Evangelischen Diakoniewerk<br />

Zoar richtig beantwortet werden.<br />

Die Quiz-Zettel wurden in einer<br />

Lostrommel gesammelt, gemischt und<br />

gezogen. Die anschließende Preisverleihung<br />

fand am Stand statt.<br />

86 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Zoar präsentiert sich<br />

Hoher Besuch am Zoar-Stand! Landrat<br />

Rainer Guth (Mitte) und Stadtbürgermeister<br />

Karl-Heinz Seebald (zweiter von<br />

rechts) bewundern den bunten Messestand<br />

des Evangelischen Diakoniewerks<br />

Zoar; mit dabei Michael Vettermann<br />

(links), Leiter des Messe-Organisationsteams.<br />

Angelika Gehring und Ralf Mayer<br />

(rechts), Zoar-Standpersonal, freuen sich<br />

über den interessierten Besuch.<br />

Spendenübergabe im Rahmen der Gesundheitsmesse:<br />

(v.l.n.r.) Dr. Josef Gaida, Tanja Keller, Michael Vettermann, Martina Leib-Herr<br />

und Dr. David Fischer. Der Lions Club Winnweiler übergab insgesamt 4.000 Euro.<br />

Präsident Dr. David Fischer (rechts) hatte dafür bewusst den öffentlichen Rahmen<br />

der Gesundheitsmesse in Rockenhausen gewählt. 3.000 Euro waren für das<br />

Stationäre Hospiz bestimmt. Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr nahm die<br />

großzügige Spende dankend entgegen. 1.000 Euro gingen an den Ambulanten<br />

Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Rockenhausen. Leiterin Tanja Keller freute<br />

und bedankte sich.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

87


Zoar präsentiert sich<br />

Pfarrei Hl. Franz von Assisi in Rockenhausen,<br />

sprach über die Kraft des<br />

Glaubens und die Bedeutung einer<br />

positiven Grundeinstellung für ein<br />

gesundes und zufriedenes Leben.<br />

Danach sprachen Landrat Rainer<br />

Guth, Stadtbürgermeister Karl-Heinz<br />

Seebald und Messe-Organisationsleiter<br />

Michael Vettermann. Mit einem<br />

Messerundgang eröffneten sie die<br />

Gesundheitsmesse offiziell. Ein Frühschoppen-Konzert<br />

mit der Gesangvereinskapelle<br />

Rockenhausen sorgte<br />

für einen zünftigen Auftakt auf dem<br />

Außengelände. Während des gesamten<br />

Messetags wurden zwei Bühnen<br />

bespielt; eine in der Halle und eine<br />

auf dem Schulhof. Das Programm auf<br />

der Innenbühne wurde in bewährter<br />

Weise von SWR-Redakteur Andreas<br />

Gödtel moderiert, der den Messebesuchern<br />

bereits aus den Vorjahren<br />

bekannt ist. Auch diesmal verstand<br />

er es kompetent, zum einen Experten<br />

zu interviewen und zum anderen<br />

Gesangs-, Tanz- und Musikgruppen<br />

anzumoderieren. Auf der Außenbühne<br />

informierte Armin Kreis<br />

über das abwechslungsreiche Bühnenprogramm.<br />

Zoar-Präsentationen<br />

im Rahmen der Messe<br />

Das Evangelische Diakoniewerk Zoar<br />

war gleich mehrfach am diesjährigen<br />

Erfolg der Gesundheitsmesse beteiligt<br />

– mit einem Infostand, Verkaufsständen<br />

und der Teilnahme am kulturellen<br />

und kulinarischen Rahmenprogramm.<br />

Die beliebte Zoar-Tanzgruppe<br />

„Fit for Dance“ aus Alzey<br />

präsentierte mehrere Tänze, darunter<br />

war auch der neu einstudierte Tanz<br />

nach dem Lied „Herzbeben“ von<br />

Helene Fischer. Mit der vorhandenen<br />

Bühnenerfahrung der Tanzgruppe<br />

war auch das Gelingen des Live-Auftritts<br />

auf der Gesundheitsmesse gesichert.<br />

Die Darbietung zeichnete sich<br />

aus durch Rhythmus, Bewegung und<br />

Fröhlichkeit. Nicht tanzen, aber malen<br />

stand beim Zoar-Malkurs aus<br />

Rockenhausen im Vordergrund. Zahlreiche<br />

der künstlerisch wertvollen<br />

Werke wurden im Eingangsbereich<br />

der Donnersberghalle sowie im Obergeschoss<br />

ausgestellt. Die Vielfalt war<br />

für viele Messebesucher überraschend,<br />

sah man doch Aquarellzeichnungen<br />

neben Bleistift-Skizzen und<br />

Ölgemälden. All dies entsteht im<br />

einmal wöchentlich stattfindenden<br />

Malkurs in der Bahnhofstraße in<br />

Rockenhausen. Präsentiert wurde<br />

Zoar auch durch den Verkauf von<br />

Produkten. In unmittelbarer Nachbarschaft<br />

der Kunstausstellung verkauften<br />

Felix Becker und Pascal<br />

Bröhmer Kerzen aus der Kerzen-Manufaktur<br />

der Zoar-Werkstätten in<br />

Kaiserslautern. Auch hier war für<br />

jeden Geschmack etwas dabei. Kerzen<br />

aller Farbschattierungen, mit<br />

und ohne Aufdruck, wurden an die<br />

kauffreudigen Messebesucher gebracht.<br />

„Immer, wenn ich den Zoar-<br />

Kerzenstand irgendwo sehe, kaufe<br />

ich da Kerzen ein“, sagte eine Käuferin<br />

am Stand. „Die Kerzen haben eine<br />

hohe Qualität, und es sind immer<br />

neue Modelle dabei.“ So viel Ideenreichtum<br />

sei einfach bewundernswert.<br />

Wer nach dem Bummel über<br />

die Messe Hunger verspürte, konnte<br />

diesen am Zoar-Pilzstand vor dem<br />

Eingang zur Messehalle stillen. Das<br />

Werkhaus-Team der Pilzzucht des<br />

Zoar-Standorts in Alzey bot die leckere<br />

und allseits beliebte Pilzpfanne an,<br />

serviert in von der Zoar-Bäckerei gebackenen<br />

Brötchen.<br />

Gewinnspiel als<br />

Publikumsmagnet<br />

Der Image-Stand mit vielfältigen<br />

Informationen rund um das Evangelische<br />

Diakoniewerk Zoar mit seinen<br />

16 Standorten in Rheinland-Pfalz<br />

Auch der Zoar-Vorstand besuchte die<br />

Gesundheitsmesse und lobte den bunten<br />

Messestand in der Donnersberghalle.<br />

Martina Leib-Herr nahm später noch<br />

eine Spende für das Stationäre Hospiz<br />

entgegen. Peter Kaiser war mit dem<br />

Fahrrad nach Rockenhausen gekommen.<br />

88 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Zoar präsentiert sich<br />

Am Informationsstand des Evangelischen<br />

Diakoniewerks Zoar wurden zahlreiche<br />

attraktive Preise verlost. Das Foto zeigt<br />

eine der glücklichen Gewinnerinnen mit<br />

ihrem Preis in der Hand: (v.l.n.r.) Marcus<br />

Gehle, Alexandra Koch, Gewinnerin<br />

Christa Fink und Michael Rosenbaum.<br />

Die Gewinner des Zoar-Quiz‘<br />

wurden von zwei Glücksfeen, die<br />

abwechselnd in die Lostrommel<br />

griffen, gezogen: Enriko Timm<br />

und Petra Schmidt (rechts).<br />

Sie halfen bei der zweiten<br />

Ziehung am Nachmittag;<br />

mit dabei Zoar-Mitarbeiterin<br />

Alexandra Koch.<br />

Jolanthe Lauer: eine glückliche Gewinnerin des<br />

Zoar-Gewinnspiels auf der Gesundheitsmesse<br />

Rockenhausen. Ihr wurde der Preis einen Tag<br />

nach der Messe am Arbeitsplatz überreicht.<br />

Die Tanzgruppe „Fit for Dance“ aus Alzey präsentierte mehrere Tänze, darunter war<br />

auch der neu einstudierte Tanz nach dem Lied „Herzbeben“ von Helene Fischer. Mit<br />

der vorhandenen Bühnenerfahrung der Tanzgruppe war auch das Gelingen des Live-<br />

Auftritts auf der Gesundheitsmesse gesichert. Die Darbietung zeichnete sich aus<br />

durch Rhythmus, Bewegung und Fröhlichkeit. Sogar ein Handstand war integriert.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

89


Zoar präsentiert sich<br />

befand sich in der Donnersberghalle<br />

und war stets gut besucht. Die Fragen<br />

der Messebesucher wurden beantwortet<br />

von den langjährigen Zoar-Mitarbeitern<br />

Angelika Gehring,<br />

Marcus Gehle, Ralf Mayer und Michael<br />

Rosenbaum. Sie waren auch behilflich<br />

beim Gewinnspiel, bei dem es<br />

zwanzig attraktive Preise zu gewinnen<br />

gab. Um beim Gewinnspiel mit<br />

dabei zu sein, mussten sechs Fragen<br />

zum Evangelischen Diakoniewerk<br />

Zoar richtig beantwortet werden. Die<br />

Quiz-Zettel wurden in einer Lostrommel<br />

gesammelt, gemischt und gezogen.<br />

Glücksfee bei der ersten Ziehung<br />

war Lara Gehring. Bei der zweiten<br />

Ziehung am Nachmittag gab es<br />

gleich zwei Glücksfeen, die abwechselnd<br />

in die Lostrommel griffen und<br />

die Namen der Gewinner laut vorlasen:<br />

Enriko Timm und Petra Schmidt.<br />

Gewinnern, die ihren Preis nicht<br />

selbst in Empfang nehmen konnten,<br />

weil sie die Messe schon verlassen<br />

hatten, wurde ihr Präsent in den<br />

Tagen danach zugestellt. Nicht nur<br />

über die Quiz-Fragen, sondern auch<br />

über die Gespräche am Messestand<br />

erfuhren die Besucher viel Wissenswertes<br />

über die vielfältigen Angebote<br />

des modernen, sozialen Dienstleistungsunternehmens<br />

und die dazugehörigen,<br />

unterschiedlichen Leistungsbereiche.<br />

Hospizarbeit stand im Fokus<br />

Da die Gesundheitsmesse Rockenhausen<br />

im Laufe ihrer Entwicklung<br />

einen überregionalen Ruf erlangt<br />

hat, galt sie auch in diesem Jahr als<br />

ideale Plattform zur Pflege von Netzwerken.<br />

Diese sind vor allem bei der<br />

Hospizarbeit von großer Bedeutung.<br />

Daher präsentierten sich in der Nachbarschaft<br />

des Zoar-Stands zwei Träger<br />

mit einem Ziel: der Ambulante<br />

Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst<br />

Rockenhausen mit der Leiterin<br />

Tanja Keller und das Stationäre Hospiz<br />

für die Nordpfalz mit der zukünftigen<br />

Leiterin Birgit Edinger. Beide<br />

informierten über die Themen „Sterben,<br />

Tod und Trauer“ und luden Interessierte<br />

zu „Schnupperkursen“ in der<br />

Vorbereitung auf eine mögliche ehrenamtliche<br />

Tätigkeit ein. Diese Kurse<br />

starten im Herbst. Birgit Edinger<br />

und Tanja Keller bewarben die Kurse<br />

mit einem Flyer, der für Interessierte<br />

unter anderem beim Evangelischen<br />

Diakoniewerk Zoar erhältlich ist.<br />

Besonders erfreulich war, dass es im<br />

Rahmen der Gesundheitsmesse auch<br />

zu einer Spendenübergabe kam. Der<br />

Lions Club Winnweiler übergab insgesamt<br />

4.000 Euro. Präsident Dr.<br />

David Fischer hatte dafür bewusst<br />

den öffentlichen Rahmen der Gesundheitsmesse<br />

in Rockenhausen<br />

gewählt. 3.000 Euro waren für das<br />

Stationäre Hospiz bestimmt. Zoar-Direktorin<br />

Martina Leib-Herr nahm die<br />

großzügige Spende dankend entgegen.<br />

1.000 Euro gingen an den Ambulanten<br />

Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst<br />

Rockenhausen. Leiterin<br />

Tanja Keller freute und bedankte<br />

sich. Beide Träger haben ein Ziel:<br />

unheilbar kranken Menschen auf<br />

ihrem letzten Lebensabschnitt beizustehen.<br />

Das Stationäre Hospiz, das<br />

sich im Zentrum Rockenhausens<br />

gerade im Entstehen befindet, wird<br />

vom Evangelischen Diakoniewerk<br />

Zoar gebaut und betrieben. 2019 soll<br />

es mit acht Plätzen zur Nutzung bereitstehen.<br />

Der Spatenstich war in<br />

diesem März. 95 Prozent des vereinbarten<br />

Tagessatzes für den Aufenthalt<br />

in einem stationären Hospiz<br />

werden von den Kranken- und Pflegekassen<br />

getragen. Fünf Prozent der<br />

Investitionskosten für den Bau und<br />

des Tagessatzes müssen über Spenden<br />

generiert werden. Ein privater<br />

Eigenanteil der Gäste entfällt dabei.<br />

Alexandra Koch<br />

Beratung am Zoar-Messestand leisteten<br />

Angelika Gehring (Mitte) und Ralf<br />

Mayer. Tatkräftige Hilfe bekamen beide<br />

von Lara Gehring (links). Sie fungierte<br />

auch als Glücksfee bei der ersten<br />

Ziehung der Gewinner des Zoar-Quiz‘.<br />

Der Zoar-Pilzstand bot die leckere<br />

und beliebte Pilzpfanne an. Eine<br />

Arbeitsschicht übernahmen<br />

Stephan Steinfurth und Kirsten Tori.<br />

Zahlreiche Pilzgerichte im Brötchen,<br />

gebacken von der Zoar-Bäckerei, gingen<br />

über die Theke. Auch die zweite Arbeitsschicht<br />

mit Karina Weber (links) und<br />

Olga Köhler hatte gut zu tun.<br />

90 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Zoar präsentiert sich<br />

Felix Becker (links) und Pascal Bröhmer verkauften<br />

Kerzen aus der Kerzen-Manufaktur<br />

der Zoar-Werkstätten in Kaiserslautern. Für<br />

jeden Geschmack war etwas dabei.<br />

Zwei Träger mit einem Ziel: der Ambulante Hospizund<br />

Palliativ-Beratungsdienst Rockenhausen mit der<br />

Leiterin Tanja Keller (rechts) und das Stationäre Hospiz<br />

für die Nordpfalz mit der zukünftigen Leiterin<br />

Birgit Edinger. Beide informierten über die Themen<br />

„Sterben, Tod und Trauer“ und luden Interessierte<br />

zu „Schnupperkursen“ in der Vorbereitung auf eine<br />

mögliche ehrenamtliche Tätigkeit ein.<br />

Die Gesundheitsmesse war für Zoar ein großer Erfolg. Zahlreiche Besucher<br />

informierten sich am Messestand. Diese Zoar-Mitarbeiter trugen unter anderem<br />

zum guten Gelingen bei: (v.l.n.r.) Marcus Gehle, Birgit Edinger, Auszubildende<br />

Stephanie Braun und Michael Rosenbaum.<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

91


Ankündigung<br />

3. Zoar-Symposium<br />

„Gemeinsam? Wir? Neue Wege gehen?!!“<br />

Die Zukunft sozialer Teilhabe<br />

15. November <strong>2018</strong><br />

8.00 bis 16.00 Uhr<br />

Stadthalle in Kirchheimbolanden<br />

Wie können sich soziale Unternehmen<br />

„gemeinsam“ auf den Weg<br />

machen? Diese Frage stellen wir in<br />

den Mittelpunkt des diesjährigen<br />

Zoar-Symposiums. Der Titel der Fachveranstaltung<br />

ist diesmal mit vielen<br />

Fragezeichen versehen. Warum?<br />

Wir möchten keine Wege, keine Richtungen<br />

vorgeben, sondern offen und konstruktiv<br />

darüber sprechen. Wenn neue<br />

Wege in den Blick genommen werden, dann fokussieren<br />

wir bei diesem Thema der Eingliederungshilfe vor allem<br />

die Weiterentwicklung der Werkstattleistung zugunsten<br />

einer personenzentrierten Teilhabe an Bildung, Arbeit<br />

und Gesellschaft. In der Betrachtung der Thematik fallen<br />

diverse Diskrepanzen auf, zum Beispiel zwischen politischen<br />

Sichtweisen und Vorgaben, den Ansprüchen der<br />

Mitarbeiter, Bewohner und Klienten sowie den Ideen<br />

diverser Fachleute und Experten.<br />

Was genau sind zum Beispiel die viel besagten „neuen<br />

Wege“? Bei dieser Fragegestellung kommen wir unvermittelt<br />

auf das Thema der Digitalisierung der Arbeitswelt<br />

zu sprechen, die auch in den Werkstätten für Menschen<br />

mit Behinderung angekommen ist. Wie bei jeder<br />

Neuerung gibt es positive und negative Begleiterscheinungen.<br />

So vereinfachen digitalisierte und automatisierte<br />

Prozesse zum Beispiel Arbeitsabläufe und Bildungsmaßnahmen.<br />

Parallel können Arbeitsprozesse eintöniger<br />

und weniger anspruchsvoll werden. Fakt ist, dass sich<br />

Werkstätten in einem gravierenden Veränderungsprozess<br />

befinden, der noch lange nicht abgeschlossen ist. Wie<br />

empfinden die Menschen das, die es konkret betrifft? Was<br />

Referenten, Diskussionsrundenteilnehmer und Moderator<br />

des 2. Zoar-Symposiums in 2016: (v.l.n.r.) Michael Lueg,<br />

Peter Kaiser, Martina Leib-Herr, Monja Seckler-Classen,<br />

Dr. Ludwig Burgdörfer und Norbert Becker<br />

Was erwartet die Gäste?<br />

Halbstündige Vorträge halten:<br />

SPD-Fraktionsvorsitzender<br />

Alexander Schweitzer mit<br />

einem politischen Input zum<br />

Thema „Soziale Teilhabe 4.0“<br />

Raúl Krauthausen (Autor,<br />

Medienmacher und Aktivist)<br />

mit kritischen Statements zum<br />

Thema „Sondereinrichtungen“.<br />

Sein Vortrag trägt den Titel<br />

„Nichts über uns ohne uns!“<br />

92 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Ankündigung<br />

Dr. Baldur Melchior, stellvertretender<br />

Verwaltungsratsvorsitzender,<br />

begrüßte<br />

2016 die zahlreichen Gäste<br />

und sprach über das Thema<br />

des Symposiums „Den Weg<br />

ins Alter bewusst gestalten“.<br />

Zoar-Symposium im November<br />

2016: Direktorin Martina Leib-Herr<br />

im Interview mit dem SWR<br />

möchten Menschen mit Beeinträchtigung eigentlich<br />

selbst, wenn es um ihre Lebensplanung geht?<br />

„Wir sind alle bunt“<br />

Beim Evangelischen Diakoniewerk Zoar wurde das Projekt<br />

„Wir sind alle bunt“ im September 2017 mit einer<br />

Kick Off-Veranstaltung gestartet. Grundlage des Projekts<br />

ist der Wunsch nach einem neuen Miteinander und einer<br />

veränderten Haltung mit Blick auf Inklusion. So wird ein<br />

Aktionsplan zur Beteiligung der Menschen mit Beeinträchtigung<br />

entstehen – mit konkreten Maßnahmen, die<br />

für alle Menschen im Unternehmen bindend und handlungsleitend<br />

sind. Ein „Neues Miteinander“ muss sich<br />

entwickeln, ist aber bereits spürbar. Der gleichberechtigte<br />

Umgang zeigt sich auch beim 3. Zoar-Symposium, in<br />

dessen Rahmen einer der Vorträge in einer Gemeinschaftsaktion<br />

von Menschen mit und ohne Behinderung<br />

gehalten wird. Denn erklärtes Ziel der „Wir“-Gruppe ist<br />

es, dass jeder dort mitwirkt, wo es um ihn geht. Und so<br />

arbeiteten die Teilnehmer der „Wir“-Gruppe auch bereits<br />

Prof. Dr. Bernhard Kölmel lehrt und forscht im Fachgebiet<br />

„Global Process Management“ an der Hochschule Pforzheim.<br />

Er spricht über das Thema „Digitale Transformation – Cargo-Kult<br />

versus Wertschöpfungstransformation“.<br />

Zoar<br />

Die Gruppe um das „Wir“-Projekt des Evangelischen Diakoniewerks<br />

Zoar bearbeitet Fragen und Herausforderungen zu den Themen<br />

„Beteiligung“, „Mitbestimmung“ und „Inklusion“ vor dem Hintergrund<br />

neuer Gesetze und veränderter Sichtweisen; alles unter<br />

der Fragestellung „Gemeinsam? Wir? Neue Wege gehen?!!“.<br />

Vortragende:<br />

Nadja Bier, Kurt Philipp, Cécilia Sieben, Jessica Stier, Klaus-Dieter Krause,<br />

Rada Grbic, Andreas Böhm und Dennis Pohl<br />

Rahmenprogramm:<br />

Kabarett mit Rainer Schmidt. Er tritt gleich<br />

dreimal auf – mit einem „Herzlich Willkommen“,<br />

um Neugier zu wecken, mit seinem Input zu den<br />

sogenannten Sonderwelten unter dem Motto<br />

„Bin ich besonders oder meine Mitmenschen?“<br />

und mit seinen Gedanken und dem Austausch<br />

über „Hoch- tief- und anders Begabte“.<br />

Moderation:<br />

Michael Lueg vom SWR1-Radio<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />

93


Ankündigung<br />

Zoar-Symposium<br />

2016: Direktor<br />

Peter Kaiser in der<br />

Diskussionsrunde<br />

bei der inhaltlichen Vorbereitung des Symposiums zusammen.<br />

Gemeinsam stellt man sich den drängenden<br />

Fragen zu den Themen „Beteiligung“, „Mitbestimmung“<br />

und „Inklusion“ – vor dem Hintergrund neuer Gesetze<br />

(unter anderem Bundesteilhabegesetz) und veränderter<br />

Sichtweisen. Eine Herausforderung, die uns alle angeht!<br />

Ohne Denkgrenzen und Sonderwelten<br />

Es verlangt nach zukunftsfähigen Lösungen; ganz ohne<br />

Denkgrenzen und auch ohne Sonderwelten, wenn möglich.<br />

Ziel und Herausforderung zugleich: Menschen mit<br />

Behinderung inmitten der Arbeits-, Wohn- und Freizeitwelt<br />

von Menschen ohne Behinderung. Beim proklamierten<br />

Verzicht auf Sonderwelten wird der Ruf nach Abschaffung<br />

der Werkstätten für Menschen mit Behinderung<br />

immer lauter. Daran ist deutlich zu erkennen, wie rasant<br />

die Entwicklung im Fachbereich Eingliederungshilfe voranschreitet;<br />

so rasant, dass viele Fragen offen bleiben beziehungsweise<br />

neu entstehen – zum Beispiel: Werden die<br />

Werkstätten schließlich eine „Restmenge“ von schwerstmehrfachbehinderten<br />

Menschen fördern, unterstützen<br />

und betreuen? Welche Unternehmenssysteme und Rahmenbedingungen<br />

würden Arbeitgeber des allgemeinen<br />

Arbeitsmarkts dazu bewegen, mehr Menschen mit Behinderung<br />

einzustellen? Wie fällt der Kostenvergleich aus<br />

– angepasste Unterstützungssysteme auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt und Werkstattvergütungen?<br />

Schöne Erinnerung an 2016: (v.l.n.r.) Michael Lueg, Martina<br />

Leib-Herr und Peter Kaiser. Alle drei wünschen sich einen<br />

ähnlich großen Erfolg für das 3. Zoar-Symposium im<br />

November <strong>2018</strong>.<br />

Arbeit 4.0<br />

Welche Chance zukünftiger Integration bietet die moderne<br />

Arbeitswelt 4.0? Bringt es uns weiter? Oder ist es nur<br />

einer der Ansätze möglicher Veränderungen? Egal, welcher<br />

Umfang an Bedeutung der Digitalisierung zugemessen<br />

wird, die zukünftigen Auswirkungen werden sowohl<br />

die berufliche als auch die soziale Teilhabe umfassen.<br />

Wie funktioniert moderne Teilhabe am Arbeitsleben?<br />

Das Wunsch- und Wahlrecht der Menschen mit Beeinträchtigung<br />

ist das eine. Förderliche Rahmenbedingungen<br />

für die Schaffung weiterer Möglichkeiten der Teilhabe<br />

an Arbeit in Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarkts<br />

sind das andere. Flexibilisierung ist hier das Zauberwort.<br />

Flexibilisierung in punkto „Werkstattleistung“,<br />

„Prozessoptimierung“ und „Angebots- und Organisationsentwicklung“.<br />

4.0 könnte ein neues Geschäftsfeld der<br />

Werkstätten werden, denn Flexibilisierung bedeutet<br />

auch, dass sich die Arbeits- und Bildungsangebote der<br />

Werkstätten weiterentwickeln. Dazu gehört zum Beispiel<br />

auch, moderne Medien und Techniken einzusetzen.<br />

Alexandra Koch<br />

94 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>


Impressum<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />

Inkelthalerhof<br />

67806 Rockenhausen<br />

Verantwortlich:<br />

Peter Kaiser, Vorstandssprecher<br />

Martina Leib-Herr, Vorstand<br />

Redaktion:<br />

Alexandra Koch, Leiterin<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Fundraising<br />

Layout und Satz:<br />

Andrea Adler & Alice Hubert<br />

hauptsache:design, Mainz<br />

Druck:<br />

Volkhardt Caruna Medien<br />

GmbH & Co. KG, Amorbach<br />

Auflage: 2.500<br />

Fotos:<br />

Fotowerkstatt Patric Dressel, Alexandra Koch,<br />

Julia Hoffmann, Diana Aglamova, Ursula Engelmann,<br />

Klaus Kunz, Zoar-Mitarbeiter; S. 46/47 DieJugendherbergen.de;<br />

Fotolia.de: S. 25 Lebensmittel: fox17;<br />

S.46-49 Spuren: Daniel Berkmann; S. 50 sabine<br />

hürdler; S. 51 Personen: contrastwerkstatt, Lebensmittel:<br />

petrrgoskov, Utensilien: Jenny Sturm;<br />

S. 66/67: cat_arch_angel; S.70/71 Schallplatte:<br />

Victoriia; S. 72-73 Burg: shaineast<br />

Richtig ist:<br />

Das Foto zeigt Monja Seckler-Classen (links), Regionalleitung<br />

Rhein-Nahe-Hunsrück, zusammen mit Dorothea Schäfer,<br />

heutige Landrätin des Landkreises Mainz-Bingen. Es entstand<br />

im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums des Zoar – Rheinhessischen<br />

Diakonie-Zentrums in Heidesheim, das im Sommer<br />

2014 gefeiert wurde. Dorothea Schäfer sprach damals im<br />

Festgottesdienst Grußworte. Das Foto haben wir bezüglich<br />

der Vorstellung der Zoar-Regionalleitung am Standort<br />

Heidesheim <strong>2018</strong> nochmals veröffentlicht.<br />

Mit den besten Grüßen<br />

Ihr Zoar-Magazin Redaktionsteam<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser!<br />

Im Zoar-Magazin<br />

1 + 2/<strong>2018</strong> haben wir<br />

auf der Seite 14 einen<br />

falschen Namen in<br />

der Bildunterschrift<br />

angegeben. Das tut<br />

uns leid. Den Fehler<br />

möchten wir hiermit<br />

gern korrigieren.<br />

Der Inhalt dieses Heftes wurde sorgfältig geprüft,<br />

aber dennoch übernimmt die Redaktion keine<br />

Haftung für die Richtigkeit aller Angaben.<br />

In dieser Publikation wird auf eine geschlechtsneutrale<br />

Schreibweise geachtet.<br />

Wo dies nicht möglich ist, wird zugunsten der besseren<br />

Lesbarkeit das ursprüngliche grammatische<br />

Geschlecht verwendet. Es wird hier ausdrücklich<br />

darauf hingewiesen, dass damit auch jeweils das<br />

andere Geschlecht angesprochen ist.<br />

Zoar in Kooperation mit<br />

Ihre Ideen sind gefragt!<br />

Ideen und Anregungen zu Artikeln werden gerne aufgegriffen.<br />

Bitte unbedingt darauf achten, dass Fotos nur in Originalgröße für den<br />

Druck verwendet werden können. Niedrig aufgelöste Fotos eignen<br />

sich nicht für den Druck und werden daher von der Redaktion nicht<br />

entgegengenommen. Bitte unbedingt darauf achten, dass die Einstellung<br />

Ihrer Kamera so gewählt ist, dass auf den Fotos weder Datum noch<br />

Uhrzeit zu sehen ist.<br />

Alexandra Koch<br />

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit/Marketing/Fundraising<br />

E-Mail: alexandra.koch@zoar.de<br />

Telefon: 06361/452-116<br />

Zoar ist nach folgenden<br />

Systemen zertifiziert:<br />

Zertifikat der Bundesagentur für<br />

Arbeit Mainz für erfolgreiche Inklusion<br />

Qualitätsmanagement DIN EN ISO 9001,<br />

Energiemanagement DIN EN ISO 50001,<br />

Umweltmanagement DIN EN ISO 14001<br />

und nach AZAV (Akkreditierungs- und<br />

Zulassungsverordnung Arbeitsförderung)<br />

Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong> 95


Unsere Ziele<br />

Der Förderverein Zoar e.V. hat sich sein<br />

Ziel in der Förderung und Unterstützung<br />

alter und beeinträchtigter Menschen gesetzt.<br />

Diese Menschen wohnen und/oder<br />

arbeiten in einer Einrichtung des Evangelischen<br />

Diakoniewerks Zoar oder werden<br />

von Zoar-Diensten ambulant betreut.<br />

Unsere Aktivitäten<br />

Werden Sie Mitglied<br />

im Förderverein Zoar.<br />

Der Mitgliedsbeitrag beträgt<br />

24,00, 60,00 oder 120,00 Euro jährlich.<br />

Ansprechpartner<br />

1. Vorsitzender Ullrich Geib<br />

2. Vorsitzende Monika Beyer<br />

Förderverein Zoar e.V.<br />

Inkelthalerhof<br />

67806 Rockenhausen<br />

Telefon: 06361/452-288<br />

E-Mail: foerderverein@zoar.de<br />

• finanzielle Hilfen und unterstützende<br />

Angebote, die zur Verbesserung der<br />

individuellen Lebensqualität beitragen<br />

• Unterstützung bei der Anschaffung<br />

therapeutischen Materials<br />

• Unterstützung der Kinder der<br />

Zoar-Kindertagesstätte Heidesheim<br />

• Ermöglichung diverser Freizeitaktivitäten<br />

• Veranstaltung verschiedener Feste<br />

• Unterstützung des geplanten Hospizes<br />

in Rockenhausen<br />

Besuchen Sie uns im Internet unter:<br />

http://foerderverein.zoar.de<br />

Ich möchte helfen! Helfen tut gut!<br />

Ich möchte gern Mitglied im Förderverein Zoar e.V. werden.<br />

Name:<br />

Bitte lassen Sie mir einen<br />

Mitgliedsantrag zukommen.<br />

Vorname:<br />

per E-Mail<br />

per Post<br />

Straße:<br />

PLZ/Ort:<br />

E-Mail:<br />

Ich möchte (noch) kein Mitglied werden,<br />

interessiere mich aber für den Förderverein.<br />

Bitte lassen Sie mir regelmäßig<br />

Informationen aus dem Verein zukommen.<br />

per E-Mail<br />

per Post<br />

Ort, Datum:<br />

Unterschrift:


Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />

Im Mittelpunkt der Tätigkeiten des Evangelischen<br />

Diakoniewerks Zoar und seiner Tochtergesellschaften<br />

steht der hilfebedürftige Mensch.<br />

Zoar bietet ein breites Angebot in der Betreuung,<br />

Pflege, Förderung und Beschäftigung der Menschen,<br />

die Unterstützung brauchen, und ist somit auch ein<br />

bedeutender Arbeitgeber an den Standorten<br />

Alsenz, Alzey, Bad Kreuznach, Brücken, Heidesheim,<br />

Ingelheim, Kaiserslautern, Kirchheimbolanden, Kusel,<br />

Ludwigshafen, Mainz, Rockenhausen und Winnweiler.<br />

In Zeiten der institutionellen Geldknappheit und<br />

dünner Personaldecken im sozialen Bereich sollten<br />

Haupt- und Ehrenamtliche bei der Ideenfindung<br />

und -umsetzung nicht ständig an finanzielle Grenzen<br />

stoßen, wenn es darum geht, Menschen mit Beeinträchtigung<br />

zu fördern. Im Rahmen der begleitenden<br />

Assistenz können Spenden sinnvoll, vielfältig und<br />

nachhaltig eingesetzt werden.<br />

Auch Sie können dabei helfen. Helfen tut gut!<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

Selbstverständlich sind Spenden und Mitgliedsbeiträge<br />

steuerlich absetzbar, da wir gemeinnützig sind.<br />

Es grüßen Sie herzlichst,<br />

Förderverein Zoar e.V.<br />

Ullrich Geib<br />

Monika Beyer<br />

1. Vorsitzender 2. Vorsitzende<br />

Porto<br />

bezahlt<br />

Empfänger<br />

Interessieren Sie sich für den Förderverein Zoar e.V.<br />

und/oder möchten Sie Mitglied werden?<br />

Füllen Sie einfach die Rückseite dieser Postkarte aus<br />

und schicken Sie sie an den Förderverein Zoar mit<br />

Sitz in Rockenhausen.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung und werden<br />

uns zeitnah bei Ihnen melden.<br />

Herzlichen Dank im Voraus!<br />

Inkelthalerhof<br />

67806 Rockenhausen


www.zoar.de<br />

Ingelheim<br />

Bad Kreuznach<br />

Waldgrehweiler<br />

Rockenhausen<br />

Kusel<br />

Winnweiler<br />

Brücken<br />

Kaiserslautern<br />

Alzey<br />

Alsenz<br />

Kirchheimbolanden<br />

Heidesheim<br />

Mainz<br />

Oppenheim<br />

Eisenberg<br />

Ludwigshafen<br />

Unsere Standorte in Rheinland-Pfalz

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