Z - DAS ZOAR-MAGAZIN Ausgabe 3 2018
Hauszeitschrift des Evangelischen Diakoniewerks Zoar
Hauszeitschrift des Evangelischen Diakoniewerks Zoar
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<strong>DAS</strong> <strong>ZOAR</strong>-<br />
<strong>MAGAZIN</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> 3 | <strong>2018</strong><br />
Zoar<br />
Werkstätten Rockenhausen:<br />
Möbel für die Königsland-<br />
Jugendherberge Wolfstein<br />
Musikfestival im<br />
Volkspark Kaiserslautern:<br />
Zoar and friends<br />
Schlossplatz-Zauber:<br />
Fest im Rahmen des 650. Stadtjubiläums<br />
in Kirchheimbolanden
Inhalt<br />
Grußwort 3<br />
IWP: Inklusionsinitiative Westpfalz<br />
Jenny Urbanke: Angekommen auf dem<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt 8<br />
Erweiterung der Zoar-Wohnanlage<br />
am Uferweg in Alsenz<br />
Spatenstich für den Erweiterungsbau 11<br />
LAG Sportfest auf dem Sportplatz in Alzey<br />
Sportlicher Wettbewerb in der Leichtathletik 14<br />
Wir stellen vor: Abteilung Kisten- und Palettenfertigung<br />
der Zoar-Werkstätten Rockenhausen<br />
Der „Palettenbau“ im Wandel der Zeit 18<br />
CAP-Markt in Brücken<br />
Zum Wohle der Gesellschaft:<br />
Lebensmittel retten, Menschen helfen 24<br />
Abschluss des Zertifikatslehrgangs<br />
„Fachhelfer/in in Sozialeinrichtungen (IHK)“<br />
Erfolgreiche Absolventen nahmen<br />
ihre Zertifikate entgegen 26<br />
Schlossplatz-Zauber in Kirchheimbolanden<br />
Fest des Evangelischen Diakoniewerks Zoar<br />
und der Lebenshilfe Westpfalz im Rahmen<br />
des 650. Jubiläums der Stadtrechtserhebung<br />
Kirchheimbolanden 30<br />
In neuer Funktion: Barbara Venske,<br />
Regionalleitung Eingliederungshilfe Nordpfalz<br />
Ihre berufliche Karriere beim<br />
Evangelischen Diakoniewerk Zoar 40<br />
Möbel aus der Zoar-Schreinerei Rockenhausen<br />
Prestigeprojekt in der Pfalz: Neugestaltete<br />
Königsland-Jugendherberge in Wolfstein 46<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)<br />
Vielfältige BGM-Kurse: Entspannung und<br />
„Kopfbefreiung“ nach einem anspruchsvollen<br />
Arbeitstag 50<br />
Musikfestival im Volkspark in Kaiserslautern<br />
Ein Musikfestival für ALLE! Zoar and friends 52<br />
Berufsinformationsmesse (BIM)<br />
in der Rheingoldhalle in Mainz<br />
Auf der Messe präsentierten sich auch<br />
die Zoar-Werkstätten Heidesheim 62<br />
Ankündigung<br />
7. Zoar-Ehrenamtstag<br />
Dankeschön für das Engagement<br />
der Ehrenamtlichen 66<br />
Sommerfeste: Zoar – Alten- und Pflegeheim<br />
Kusel und Zoar – Rheinhessisches Diakonie-<br />
Zentrum Heidesheim<br />
Berichte über diesjährige Feste am Beispiel<br />
von Kusel und Heidesheim 68<br />
Veranstaltungsreihe „Darmkrebsvorsorge für alle“<br />
Vier Termine in <strong>2018</strong> zum Thema<br />
„Vermeiden statt leiden“ 75<br />
Porträt: Angelika Kraut<br />
Die Verantwortliche Pflegefachkraft in der<br />
Seniorenresidenz Kirchheimbolanden hat<br />
sich beruflich immer weiterentwickelt 78<br />
Zoar-Projekt „Wohnen – Lernen – Arbeiten“<br />
in Kirchheimbolanden<br />
Kick Off-Veranstaltung zur Präsentation<br />
des Projekts sowie Begehung des Geländes<br />
und Enthüllung des Bauschilds 81<br />
Gesundheitsmesse <strong>2018</strong> in Rockenhausen<br />
Evangelisches Diakoniewerk Zoar war<br />
als Aussteller in mehrfacher Weise präsent 86<br />
Ankündigung<br />
3. Zoar-Symposium<br />
„Gemeinsam? Wir? Neue Wege gehen?!!“<br />
Die Zukunft sozialer Teilhabe 92<br />
Impressum 95<br />
2 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Grußwort<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser!<br />
Netzwerke pflegen, Kontakte knüpfen,<br />
Synergien nutzen – all diese<br />
Faktoren werden in unserer heutigen<br />
schnelllebigen und komplexen Welt<br />
immer wichtiger. Allein ist man weniger<br />
erfolgreich. Allein ist man auch<br />
weniger mutig und weniger einsatzstark.<br />
Daher ein Wohl all denen, die<br />
starke Partner zur Seite haben; sowohl<br />
beruflich als auch privat. Wir<br />
als Vorstand gehen diesen Weg<br />
ebenso. Starke Partner findet man in<br />
Kooperationen, in langjährigen Geschäftsbeziehungen<br />
und auch in der<br />
Mitarbeiterschaft. Was heißt das<br />
konkret?<br />
Peter Kaiser<br />
Vorstandssprecher<br />
Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />
Bei unserer Veranstaltung „Schlossplatz-Zauber“<br />
(siehe Bericht auf den<br />
Seiten 30 bis 39; Anm. d. Red.) traten<br />
wir in Kooperation mit der Lebenshilfe<br />
Westpfalz. Auf diese Weise gelang<br />
es uns, ein großes und überregional<br />
bedeutsames Fest auszurichten, das<br />
über 1.000 Besucher anzog. Unser<br />
Fest im Zeichen der Inklusion war<br />
auch ein Geschenk zum 650. Jubiläum<br />
der Stadtrechtserhebung in<br />
Kirchheimbolanden. So wurde es<br />
kommuniziert, von vielen „getragen“<br />
und gelobt. Für die Lebenshilfe Westpfalz<br />
und uns war es das erste Mal,<br />
dass zugunsten der Durchführung<br />
einer Veranstaltung eine Kooperation<br />
eingegangen wurde. Mit dem Blick<br />
zurück auf die tolle Veranstaltung<br />
mitten im Zentrum der Stadt Kirchheimbolanden<br />
sind wir beide, die<br />
Lebenshilfe und Zoar, der Überzeugung,<br />
dass man gemeinsam nicht<br />
nur viel bewegen, sondern auch finanziell<br />
und organisatorisch stemmen<br />
kann. Eine Wiederholung an<br />
gleichem Ort ist daher durchaus<br />
denkbar. Wir möchten den Kontakt<br />
zu den Menschen. Daher gehen wir<br />
zu ihnen und warten nicht darauf,<br />
bis sie zu uns kommen.<br />
Rein ins öffentliche Leben<br />
So haben wir es auch beim Zoar-<br />
Musikfestival im Volkspark Kaiserslautern<br />
gemacht (siehe Bericht auf<br />
den Seiten 52 bis 61; Anm. d. Red.).<br />
Und das mit großem Erfolg! Auch<br />
hier konnten wir über 1.000 Besucher<br />
für Zoar begeistern. Gemeinsam<br />
hörten wir Live-Musik und genossen<br />
einen überaus schönen Sommertag<br />
und -abend, getreu dem<br />
Motto „Zoar and<br />
friends“. Unser Musikfestival<br />
war erstmalig<br />
„umgezogen“<br />
– raus aus der Einrichtung<br />
und rein<br />
ins öffentliche Leben.<br />
Dies tat dem Fest gut!<br />
Zoar<br />
Martina Leib-Herr<br />
Vorstand<br />
Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />
Lokale Musikgruppen und Vereine<br />
einzubeziehen, gelang auch beim<br />
jährlichen Fest auf dem Inkelthalerhof<br />
in Rockenhausen gut. Die<br />
türkisch-islamische Gemeinde, der<br />
deutsch-französische Verein „Freundeskreis<br />
Rognac“ aus Rockenhausen<br />
sowie die Gruppe „Team Direct<br />
Help“ machten das Sommerfest<br />
bunter und vielfältiger. Viele Mitarbeiter<br />
und Besucher trugen den<br />
Button „Wir sind alle bunt“. Im Zoar-<br />
Magazin wurde schon häufig über<br />
dieses Projekt geschrieben, das im<br />
nächsten Jahr mit einem Aktionsplan<br />
abgeschlossen werden soll.<br />
Barrieren abbauen<br />
Auch unsere Community auf<br />
Facebook wächst. Wir haben unseren<br />
dortigen Auftritt „aufgepeppt“ und<br />
bunter gemacht; bunt, weil vielfältig.<br />
Schauen Sie mal rein und geben<br />
Sie uns ein „Like“. Werden<br />
auch Sie ein Teil unserer<br />
großen Zoar-Familie. Auf<br />
unserer Facebook-Seite<br />
erfahren Sie immer das<br />
Aktuellste über unsere<br />
Veranstaltungen und<br />
sehen dort auch die ersten<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
3
Grußwort<br />
Den Bericht „Schlossplatz-Zauber“ finden Sie auf<br />
den Seiten 30 bis 39.<br />
Den Bericht über das Zoar-Musikfestival im Volkspark<br />
Kaiserslautern finden Sie auf den Seiten 52 bis 61.<br />
Fotos; gern zum Weiterleiten. Auch<br />
unser traditionsreichstes Fest, das<br />
Sommerfest auf dem Inkelthalerhof,<br />
das ebenfalls hunderte von Besuchern<br />
anzog, finden Sie dort. Aber<br />
natürlich können Sie dort noch viel<br />
mehr entdecken, zum Beispiel ein<br />
Gewinnspiel. Denn: Zoar goes<br />
Facebook. So variieren wir in der<br />
Wahl unserer Kommunikationskanäle.<br />
Und das ist gut so, denn wir<br />
möchten möglichst viele Menschen<br />
erreichen; möglichst barrierefrei und<br />
niederschwellig. Neue Zugänge sorgen<br />
für eine größere Community und<br />
helfen dabei, Barrieren (auch in den<br />
Köpfen) abzubauen.<br />
Zweite Auflage<br />
des Zoar-Leitbilds<br />
Unsere Leitbild-Broschüre geht in die<br />
zweite Auflage. Wir sind stolz darauf,<br />
dass unser Leitbild aus der Mitarbeiterschaft<br />
heraus entstanden ist. Unser<br />
Ziel, das neu entstandene Leitbild<br />
als ein Dach über alle Bereiche des<br />
Unternehmens zu spannen, damit<br />
sich alle Mitarbeiter gleichermaßen<br />
damit identifizieren können, ist erreicht.<br />
Die darin enthaltenen Leitsätze<br />
sollten immer wieder mal gelesen<br />
und vergegenwärtigt werden. Nehmen<br />
Sie die Leitbild-Broschüre ruhig<br />
immer mal zur Hand. Dafür ist sie da!<br />
Denn das Leitbild, über das im Zoar-<br />
Magazin ab der Entstehung im Rahmen<br />
der Leitbild-Konferenz mehrfach<br />
geschrieben wurde, soll von allen<br />
Mitarbeitern gelebt werden. Auch<br />
jeder neue Mitarbeiter bekommt die<br />
Leitbild-Broschüre an die Hand, um<br />
anhand dieser Lektüre die Unternehmensphilosophie,<br />
seine Entwicklung<br />
und die Einstellung des Vorstands zu<br />
kennen. Auch hier bleibt Zoar nicht<br />
stehen. Bis ins nächste Jahr hinein<br />
wird es bereichsübergreifende Strategietagungen<br />
geben, aus denen sich<br />
Projektgruppen zu bestimmten Themenbereichen<br />
zusammenfinden.<br />
Unser Blick nach vorn bleibt somit<br />
immer innovativ, denn wir entwickeln<br />
uns weiter, und weil uns diese<br />
strategische Entwicklung so wichtig<br />
ist, „opfern“ wir dieser Arbeit auch<br />
viel Zeit. Unserer Ansicht nach – gut<br />
investierte Zeit!<br />
Gemeinsame Aktionen<br />
für den guten Zweck<br />
Benefizkonzerte sind immer etwas<br />
Besonderes, zumal sie dem guten<br />
Zweck dienen. Das Benefizkonzert<br />
mit dem gemischten Chor „Vocalis“<br />
aus Sambach, das im Frühsommer<br />
in der Protestantischen Kirche in<br />
Rockenhausen stattfand, war ein<br />
großer Erfolg. Es ist schön zu sehen,<br />
wie sich Menschen in der Gemeinschaft<br />
für ein soziales Ziel einsetzen.<br />
Es war bereits das dritte Benefizkonzert,<br />
das seit der Gründung des<br />
Fördervereins Zoar von den engagierten<br />
Mitgliedern durchgeführt wurde.<br />
Spendenzweck war das Stationäre<br />
Hospiz für die Nordpfalz. Es ist wichtig,<br />
auf die entsprechende Spendenbereitschaft<br />
zu stoßen, denn fünf<br />
Prozent der Investitionskosten für<br />
den Hospizbau und des späteren<br />
Tagessatzes müssen über Spenden<br />
4 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Grußwort<br />
Den Bericht über die Erweiterung der Zoar-Wohnanlage am Uferweg<br />
in Alsenz finden Sie auf den Seiten 11 bis 13.<br />
generiert werden. Ein herzlicher<br />
Dank gilt daher dem Chor „Vocalis“.<br />
Mit seiner musikalischen Unterstützung<br />
gelang ein Spendenerlös in<br />
Höhe von 1.175 Euro für das in der<br />
Entstehung befindliche Stationäre<br />
Hospiz für die Nordpfalz.<br />
Weitere Benefizveranstaltungen sind<br />
geplant. Am 20. Oktober soll zum<br />
Beispiel ein Charity-Dinner in der<br />
Villa Barwich in Eisenberg stattfinden.<br />
Dazu laden die Rotary-Clubs<br />
Eisenberg-Leiningerland, Kirchheimbolanden<br />
und Rockenhausen ein. Der<br />
Erlös aus dem Verkauf der Eintrittskarten<br />
für die Veranstaltung soll<br />
ebenfalls dem Stationären Hospiz in<br />
Rockenhausen zugute kommen. Aktiv<br />
sind auch die „Nordpfälzer Spatzen“,<br />
ein Fan-Club der populären<br />
„Kastelruther Spatzen“. 2019 wollen<br />
die „Nordpfälzer Spatzen“, die bereits<br />
1.000 Euro für das Hospiz gespendet<br />
haben, weitersammeln; und zwar bei<br />
drei öffentlichen Veranstaltungen.<br />
Auch hier ist das Engagement groß<br />
und die Ideen sprudeln. All dies führt<br />
dazu, dass unsere gemeinsame Anstrengung,<br />
Spenden für das Stationäre<br />
Hospiz zu sammeln, erfolgreich ist<br />
und auch in Zukunft erfolgreich sein<br />
wird. „Gemeinsamkeit“ ist auch das<br />
Stichwort, wenn wir Feste und Jubiläen<br />
feiern. Ganz besonders freuen<br />
wir uns auf das 30-jährige Jubiläum<br />
des Zoar – Alten- und Pflegeheims in<br />
Kusel, das wir im vierten Quartal dieses<br />
Jahres dort im Haus feiern werden.<br />
Jubiläen sind immer ein willkommener<br />
Anlass zurückzublicken. Wie<br />
hat sich das Haus entwickelt? Wie hat<br />
sich die Arbeit der dort tätigen Mitarbeiter<br />
verändert? Einem Rückblick<br />
wohnt auch ein Blick nach vorn inne.<br />
Wie wird das Haus mit seinen Mitarbeitern<br />
weitere dreißig Jahre später<br />
da stehen? Dafür müssen heute die<br />
Weichen gestellt werden.<br />
Erweiterung der Wohnanlage<br />
am Uferweg in Alsenz<br />
Die Umsetzung von Projekten erfordert<br />
auch den bedarfsorientierten<br />
Blick in die Zukunft. Und so müssen<br />
wir immer nah am Kunden sein.<br />
Bei der Zoar-Wohnanlage am Uferweg<br />
in Alsenz zum Beispiel wird<br />
Es grüßen Sie herzlichst<br />
Peter Kaiser<br />
Vorstandssprecher<br />
Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />
gerade ein eingeschossiger Anbau<br />
realisiert. Kürzlich war Spatenstich<br />
(siehe Bericht auf den Seiten 11 bis<br />
13; Anm. d. Red.), der sich einer regen<br />
Teilnahme erfreute. Das zeigt das<br />
große Interesse an der Arbeit des<br />
Evangelischen Diakoniewerks Zoar.<br />
Einen ähnlich hohen Zuspruch erhoffen<br />
wir uns auch für das geplante<br />
Richtfest und die Einweihung. Durch<br />
die Erweiterung der Zoar-Wohnanlage<br />
in Alsenz sollen unter anderem<br />
Bedarfe an Angeboten für Menschen<br />
mit geringem oder keinem Pflegebedarf<br />
gedeckt werden. Der Anbau, der<br />
im vierten Quartal 2019 bezugsfertig<br />
sein soll, bietet nach seiner Fertigstellung<br />
zwei Wohnungen mit bis zu<br />
vierzig Quadratmetern für Service-<br />
Wohnen und Raum für eine Wohngruppe<br />
für zwölf Personen mit<br />
Wohnküche und Aufenthaltsraum.<br />
Der Bedarf an vollstationärer Pflege<br />
sowie an niederschwelligen Angeboten,<br />
wie zum Beispiel Service-Wohnen,<br />
steigt stetig. Die Wohnanlage<br />
am Uferweg in Alsenz bietet zurzeit<br />
siebzig Wohn- und Pflegeplätze. Der<br />
Anbau führt zu einer Steigerung der<br />
Attraktivität der Zoar-Wohnanlage.<br />
Wir wünsche Ihnen einen schönen<br />
Herbst, der uns noch ein paar schöne<br />
sonnige Tage bringen möge, aber<br />
auch den lang ersehnten Regen.<br />
Kurz vor Weihnachten lesen Sie an<br />
dieser Stelle wieder von uns. Dann<br />
mit dem Weihnachts- und Neujahrsgruß.<br />
Bleiben Sie bis dahin gesund<br />
und Zoar gewogen.<br />
Martina Leib-Herr<br />
Vorstand<br />
Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong> 5
Grußwort<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />
Zoar hat starke Partner. Das ist heute sehr wichtig. Allein ist man weniger erfolgreich.<br />
Allein ist man auch weniger mutig und weniger einsatzstark. So haben wir<br />
zum Beispiel unsere Veranstaltung „Schlossplatz-Zauber“ (siehe Bericht auf den<br />
Seiten 30 bis 39) zusammen mit einem Partner gefeiert – mit der Lebenshilfe<br />
Westpfalz. Unser gemeinsames Fest wurde von über 1.000 Gästen besucht.<br />
Wir haben es zum 650. Jubiläum in Kirchheimbolanden gefeiert. Das war unser<br />
Geschenk an die Stadt. Unser Fest stand im Zeichen der Inklusion. Es kamen junge<br />
und alte Menschen sowie Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Alle zusammen<br />
haben wir einen schönen Tag und Abend erlebt. Vielleicht wiederholen wir ein<br />
solches Fest an gleichem Ort mal. Wir möchten den Kontakt zu den Menschen.<br />
Daher gehen wir zu ihnen und warten nicht darauf, bis sie zu uns kommen. So<br />
haben wir es auch beim Zoar-Musikfestival im Volkspark Kaiserslautern gemacht<br />
(siehe Bericht auf den Seiten 52 bis 61). Und das mit großem Erfolg! Auch hier<br />
konnten wir über 1.000 Besucher für Zoar begeistern. Gemeinsam hörten wir<br />
Live-Musik und genossen einen überaus schönen Sommer-Tag und Sommer-Abend.<br />
Unser Musikfestival war erstmalig „umgezogen“ – raus aus der Einrichtung und<br />
rein ins öffentliche Leben. Dies tat dem Fest gut!<br />
Auch auf Facebook sind wir aktiv. Die Gruppe von Menschen, die Zoar gut finden,<br />
wächst. Geben auch Sie uns ein „Like“. Werden auch Sie ein Teil unserer großen<br />
Zoar-Familie. Auf unserer Facebook-Seite erfahren Sie immer das Aktuellste über<br />
unsere Veranstaltungen und sehen dort auch die ersten Fotos; gern zum Weiterleiten.<br />
Aber natürlich können Sie dort noch viel mehr entdecken, zum Beispiel<br />
ein Gewinn-Spiel. So wollen wir ganz viele Menschen erreichen. Das soll dabei<br />
helfen, Barrieren (auch in den Köpfen) abzubauen.<br />
Toll ist auch, dass unsere Leitbild-Broschüre schon zum zweiten Mal in Druck<br />
gegangen ist. Viele interessieren sich dafür. Unser Leitbild ist von den<br />
Mitarbeitern gemacht worden. Darauf sind wir besonders stolz. Nehmen Sie<br />
die Leitbild-Broschüre ruhig mal zur Hand. Dafür ist sie da! Das Leitbild soll von<br />
allen Mitarbeitern gelebt werden. Auch jeder neue Mitarbeiter bekommt die<br />
6 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Grußwort<br />
Leitbild-Broschüre. So weiß jeder von Anfang an, wie Zoar sich entwickelt hat<br />
und wofür unsere Einrichtung steht.<br />
Gemeinsam viel bewegt haben wir auch mit dem Benefiz-Konzert mit dem<br />
gemischten Chor „Vocalis“ aus Sambach, das im Sommer in der Protestantischen<br />
Kirche in Rockenhausen stattgefunden hat. Es war ein großer Erfolg.<br />
Ausrichter war der Förderverein Zoar. Spenden-Zweck war das Stationäre<br />
Hospiz für die Nordpfalz in Rockenhausen. Insgesamt sind 1.175 Euro zusammengekommen.<br />
Dem Chor „Vocalis“ danken wir für seine musikalische Unterstützung<br />
mit diesem tollen Konzert. Weitere Benefiz-Veranstaltungen sind<br />
geplant. Aktiv sind auch die „Nordpfälzer Spatzen“, ein Fan-Club der populären<br />
„Kastelruther Spatzen“. 2019 wollen sie für das Stationäre Hospiz weitersammeln.<br />
Dafür soll es drei öffentliche Veranstaltungen geben. „Gemeinsamkeit“<br />
ist auch das Stichwort, wenn wir Feste und Jubiläen feiern. Ganz besonders<br />
freuen wir uns auf das dreißigjährige Jubiläum des Zoar – Alten- und Pflegeheims<br />
in Kusel in diesem Jahr. Ein Jubiläum bietet immer Zeit für einen Rückblick<br />
und eine Vorausschau. Auch in Zukunft müssen wir nah am Kunden sein.<br />
Aus diesem Grund entsteht bei der Zoar-Wohn-Anlage am Uferweg in Alsenz<br />
ein Anbau. Durch die Erweiterung sollen unter anderem neue Angebote für<br />
Menschen mit geringem oder keinem Pflege-Bedarf entstehen. Der Anbau bietet<br />
nach seiner Fertigstellung 2 Wohnungen und Raum für eine Wohn-Gruppe<br />
für 12 Personen mit Wohn-Küche und Aufenthalts-Raum. Vor ein paar Wochen<br />
hat der Spaten-Stich (siehe Bericht auf den Seiten 11 bis 13) stattgefunden.<br />
Wir wünschen Ihnen einen schönen Herbst. Kurz vor Weihnachten lesen Sie<br />
an dieser Stelle wieder von uns. Dann mit dem Weihnachtsgruß und guten<br />
Wünschen für das neue Jahr. Bleiben Sie bis dahin gesund.<br />
Es grüßen Sie herzlich<br />
Peter Kaiser<br />
Vorstandssprecher<br />
Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />
Martina Leib-Herr<br />
Vorstand<br />
Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
7
Ausbildung & Beruf<br />
IWP: Inklusionsinitiative Westpfalz – Eine Chance für (Langzeit-)Arbeitslose<br />
mit multiplen Vermittlungshemmnissen<br />
Angekommen auf dem<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
Wenn Jenny Urbanke von ihrem<br />
Arbeitsplatz im Büro der Firma<br />
„eiwa“, Naturbaustoffhandel in<br />
Bisterschied, berichtet, strahlen ihre<br />
Augen. Sie fühle sich dort sehr wohl.<br />
„Meine Arbeit, die Arbeitsbedingungen<br />
und Arbeitszeit sind für mich<br />
genau richtig.“ Die 44-Jährige ist<br />
körperlich beeinträchtigt und war<br />
in der Vergangenheit phasenweise<br />
immer wieder arbeitslos.<br />
„eiwa“ – ein kreativer Arbeitgeber, ein idyllischer Arbeitsplatz auf dem Dorf<br />
Eine Anstellung in ihrem<br />
erlernten Beruf als Bürokauffrau<br />
zu finden, schien gänzlich<br />
aussichtslos. Keine leichte Zeit<br />
für die aus dem Saarland in den Donnersbergkreis<br />
Zugezogene. Bis sie auf<br />
die Inklusionsinitiative Westpfalz<br />
(IWP) aufmerksam wurde und von<br />
Fachbegleiterin Claudia Dürnberger<br />
beraten und begleitet wurde.<br />
„Wir sind froh, dass wir Frau Urbanke<br />
für unseren Betrieb gewinnen konnten“,<br />
beschreibt „eiwa“-Geschäftsführer<br />
Waldemar Eider die Win-Win-<br />
Situation. „Sie ist mehr als eine Buchhalterin.<br />
Assistenz der Geschäftsführung<br />
passt da schon eher“, so Eider.<br />
Denn sie registriere und plane seine<br />
Termine und erinnere ihn an wichtige<br />
Sachverhalte und vereinbarte<br />
Fristen. „Darüber bin ich sehr froh“,<br />
sagt der Chef. „Wir sind ein Kleinstbetrieb,<br />
und dafür brauche ich am<br />
besten Allround-Genies. Es kann<br />
nicht sein, dass jeder nur auf eine<br />
Arbeit fixiert ist.“ Bei Jenny Urbanke<br />
passt alles gut. Das Vertrauen<br />
herrscht beidseitig. Die körperlich<br />
beeinträchtigte Frau, die unter anderem<br />
an rheumatischen Erkrankungen<br />
und Tinnitus leidet, arbeitet auf einer<br />
Teilzeitstelle. 20 Stunden die Woche<br />
ist sie in der Naturbaustoffhandelsfirma<br />
„eiwa“ in der Ortsmitte von<br />
Bisterschied als Finanzbuchhalterin<br />
tätig. Brachgelegene Potenziale, die<br />
bereits im Rahmen einer durch IWP<br />
initiierten Weiterbildung im Fachbereich<br />
Buchhaltung aufgefrischt wurden,<br />
werden nun wieder genutzt.<br />
„Hier kann ich erlerntes Wissen anwenden,<br />
und das freut mich“, strahlt<br />
die „eiwa“-Mitarbeiterin. „Meine<br />
Arbeit wird gebraucht und noch dazu<br />
wertgeschätzt.“<br />
Jenny Urbanke: gutes Beispiel<br />
für den Projekterfolg<br />
IWP macht Mut; selbst schwerbehinderte/beeinträchtigte<br />
Menschen, die<br />
aufgrund langer Arbeitslosigkeit<br />
schon jegliche Hoffnung auf einen<br />
sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz<br />
in einem Betrieb des allgemeinen<br />
Arbeitsmarkts aufgegeben<br />
haben, können vermittelt werden.<br />
„Wir bringen schwerbehinderte Menschen<br />
und Arbeit zusammen“, lautet<br />
ein IWP-Slogan. Jenny Urbanke ist<br />
8 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Ausbildung & Beruf<br />
Die Firma „eiwa“ handelt<br />
mit Naturbaustoffen. Jenny<br />
Urbanke (Mitte) arbeitet<br />
dort als Finanzbuchhalterin<br />
im Büro. Ihr Chef<br />
Waldemar Eider (rechts) ist<br />
sehr zufrieden mit ihr. Das<br />
freut auch IWP-Fachbegleiterin<br />
Claudia Dürnberger<br />
(links), die sich hier gerade<br />
Farbmuster anschaut.<br />
ein gutes Beispiel für eine gelungene<br />
Arbeitsplatzvermittlung. Mit dem<br />
Umzug aus dem Saarland und der<br />
negativen Entwicklung ihrer Krankheitsgeschichte<br />
wurde es für die<br />
zierliche Frau immer schwieriger,<br />
beruflich irgendwo wieder Fuß zu<br />
fassen. Erzwungene Wechsel wegen<br />
befristeter Verträge und wiederkehrende<br />
und sich allmählich verlängernde<br />
Arbeitslosenzeiten häuften<br />
sich. In dieser wirklich deprimierenden<br />
Zeit erhielt Jenny Urbanke von<br />
der Agentur für Arbeit die Empfehlung,<br />
sich an Fachbegleiter der IWP<br />
zu wenden. Gesagt, getan. So kamen<br />
sie und Claudia Dürnberger zusammen.<br />
„Frau Urbanke ist ein außerordentlich<br />
motivierter Mensch. Sie ist<br />
interessiert und flexibel. Sie bringt<br />
sich ein und zeigt Initiative“, so Fachbegleiterin<br />
Dürnberger. Dies sind<br />
wichtige persönliche Kompetenzen<br />
bei der Suche nach Arbeit, wie auch<br />
im Berufsleben generell. Und richtig:<br />
Jenny Urbanke kam ans Ziel ihrer<br />
Träume. Mittlerweile arbeitet sie seit<br />
über einem halben Jahr bei der Firma<br />
„eiwa“, die sich werbewirksam mit<br />
den Nomen „Tradition“ und „Moderne“<br />
beschreibt. Die Probezeit ist bestanden!<br />
Und nicht nur das: Der anschließend<br />
ausgehändigte Arbeitsvertrag<br />
ist unbefristet. Fünf Mitarbeiter<br />
sind in Bisterschied beschäftigt.<br />
„Wir sind ein kleines Team, und<br />
daher muss es bei uns auch menschlich<br />
passen“, so der Chef. Außerdem<br />
sollte die Unternehmensphilosophie<br />
der Bauökologie beziehungsweise<br />
des giftfreien Wohnens mitgetragen<br />
werden. „Das sollte man schon gut<br />
finden“, schmunzelt Eider. Auf die<br />
neue Mitarbeiterin treffe gleich alles<br />
hundertprozentig zu.<br />
IWP-Projekt: 2016-2019<br />
Die große Chance des IWP-Projekts<br />
liegt vor allem im Personalschlüssel<br />
1:12 begründet. Ein Fachbegleiter berät<br />
und unterstützt zwölf Arbeitssuchende<br />
und fungiert so als Bindeglied<br />
zwischen Arbeitnehmer und<br />
Arbeitgeber sowie der Agentur für<br />
Arbeit. Die Fachbegleiter wurden im<br />
Rahmen des dreijährigen, arbeitsmarktpolitischen<br />
Projekts (1. Juni<br />
2016 bis 31. Mai 2019) eingestellt.<br />
Sie sind vor allem beratend und unterstützend<br />
tätig. Finanziert wird das<br />
arbeitsmarktpolitische Projekt aus<br />
Bundesmitteln. Das Bundesarbeitsministerium<br />
stellt für drei Jahre 2,4<br />
Millionen Euro zur Verfügung. IWP<br />
ist ein gemeinsames Projekt mehrerer<br />
Partner: Heinrich Kimmle Stiftung,<br />
Ökumenisches Gemeinschaftswerk<br />
Pfalz, Evangelisches Diakoniewerk<br />
Zoar und die Bundesagentur für<br />
Arbeit im Agenturbezirk Kaiserslautern-Pirmasens,<br />
dazu zählen die sieben<br />
Jobcenter in der Region. Ziel des<br />
Programms ist die Verbesserung der<br />
lokalen und regionalen Bedingungen<br />
für Menschen mit Behinderung, Zugang<br />
zum allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
zu finden. Der ideale Arbeitsplatz ist<br />
passgenau, sozialversicherungspflichtig<br />
und nachhaltig. Bei der Inklusionsinitiative<br />
Westpfalz geht es<br />
konkret um die Vermittlung Schwerbehinderter<br />
oder schwerbehinderten<br />
Menschen gleichgestellter Arbeitssuchender<br />
in der Region Kaiserslautern-<br />
Pirmasens.<br />
Persönlichkeitsentwicklung<br />
durch Arbeit<br />
Durch die Anerkennung in ihrem<br />
erlernten Beruf hat Jenny Urbanke<br />
neuen Lebensmut gefasst. „Ich traue<br />
mir heute mehr zu als noch vor ein<br />
paar Monaten“, sagt sie und lacht.<br />
„Es ist immer wieder beeindruckend,<br />
wie sich Persönlichkeiten verändern,<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
9
Ausbildung & Beruf<br />
Das Foto zeigt IWP-Fachbegleiterin<br />
Claudia Dürnberger mit ihrem Kollegen<br />
Joaquim Santos auf der Karrieremesse<br />
Pflege und Gesundheit, Rockenhausen,<br />
im Februar 2017. Auch<br />
das gehört zu den Aufgaben des IWP-<br />
Teams – Präsentation auf Messen<br />
und Informationsbörsen.<br />
geht. Dann ist sie auf das Verständnis<br />
ihres Arbeitsgebers angewiesen. Bei<br />
der Firma „eiwa“ klappt das gut. Arbeitszeiten<br />
können variabel gestaltet<br />
und Vorgänge nachgearbeitet werden.<br />
„Es ist alles eine Sache der Absprache“,<br />
sagt Waldemar Eider, der bei<br />
der Einstellung der Bewerberin von<br />
Anfang an ein gutes Gefühl hatte.<br />
„Die Ausstrahlung ist wichtig, und sie<br />
hat von Anfang an gelacht.“<br />
Eider ist überzeugt davon, dass dies<br />
in den meisten Fällen fruchtet. Daher<br />
liegt es ihm am Herzen, auch andere<br />
Firmeninhaber für diese Personalmöglichkeiten<br />
zu interessieren.<br />
Auch an dieser Stelle passe der<br />
Spruch „IWP macht Mut“ sehr gut.<br />
Denn diese Inklusionsinitiative<br />
macht nicht nur den (Langzeit-)Arbeitslosen<br />
mit multiplen Vermittlungshemmnissen<br />
Mut, sondern<br />
auch den Arbeitgebern. Es beweist,<br />
wie viel Menschen leisten und erreichen<br />
können, wenn sie die entsprechende<br />
Chance erhalten. Und so<br />
macht IWP durch die intensive Betreuung<br />
den Arbeitgebern Mut,<br />
Schwerbehinderten oder schwerbehinderten<br />
Menschen gleichgestellten<br />
Arbeitssuchenden eine Chance<br />
wenn die Menschen wieder in Arbeit<br />
sind“, fügt Claudia Dürnberger mit<br />
ihrem Wissen aus der Berufspraxis<br />
hinzu. Die intensive Betreuung erweise<br />
sich in jedem Fall als großer<br />
Vorteil. Das bestätigt auch Katharina<br />
Henkel, Bereichsleiterin der Agentur<br />
für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens.<br />
„Grundlage ist das persönliche Beratungsgespräch<br />
in der Agentur und<br />
beim Jobcenter. Der Kontakt führt<br />
zur Identifikation möglicher Teilnehmer<br />
am IWP-Projekt.“ Diesen mache<br />
man dann bei Bedarf das Angebot<br />
der freiwilligen Teilnahme an IWP.<br />
Für Jenny Urbanke war IWP ein<br />
Glücksfall. „Da haben sie wenigstens<br />
Zeit für schwer vermittelbare Fälle<br />
wie mich“, zwinkert sie und meint<br />
das als Lob. Lob an ihre Fachbegleiterin<br />
Claudia Dürnberger, die über die<br />
Dauer des Projekts beim Evangelischen<br />
Diakoniewerk Zoar angestellt<br />
ist. „Sie hat immer ein offenes Ohr<br />
für mich und meine Sorgen, aber<br />
auch für meine kleinen Erfolge.“ Es<br />
gibt natürlich auch Tage, an denen es<br />
Jenny Urbanke körperlich nicht so gut<br />
IWP-Team komplett: (v.l.n.r.) Joaquim Santos, Claudia Dürnberger,<br />
Anja Seepe, Christine Röller-Nesseler und Projektleiter Thomas Kreck-Hövel<br />
Mut für Arbeitnehmer<br />
und Arbeitgeber<br />
Der Geschäftsführer des Naturbaustoffhandels<br />
ist keiner, der vom IWP-<br />
Konzept erst überzeugt werden<br />
musste. Er hat in seinem Betrieb<br />
schon vorher Erfahrungen mit Mitarbeitern<br />
mit Beeinträchtigung gemacht;<br />
nicht nur gute, wie er sagt.<br />
Trotzdem habe er seine Meinung<br />
zum Thema nie geändert: „Behinderten<br />
Menschen sollte man eine Chance<br />
geben. Jeder Mensch hat seine<br />
individuellen Stärken und Schwächen“.<br />
Hier gelte es anzusetzen und<br />
die Stärken zu fördern. Waldemar<br />
in ihrem Unternehmen zu geben.<br />
Jenny Urbanke ist jeden Tag dankbar<br />
dafür. Beim Interview erwähnt sie<br />
stolz, dass ihr Chef bereits nach drei<br />
Tagen Folgendes zu ihr sagte: „Ich<br />
habe das Gefühl, Sie sind schon immer<br />
hier gewesen.“<br />
Alexandra Koch<br />
10 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Aktuell<br />
Erweiterung der Zoar – Wohnanlage am Uferweg in Alsenz<br />
Kürzlich Spatenstich für<br />
den Erweiterungsbau<br />
Bei sommerlichen Temperaturen fand<br />
der Spatenstich für den Erweiterungsbau<br />
der Wohnanlage am Uferweg in Alsenz statt.<br />
Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr begrüßte<br />
die Gäste und stellte den Neubau mit zwei<br />
Wohnungen und einer Wohngruppe für<br />
zwölf Personen vor, die in Zukunft sowohl<br />
ambulant als auch stationär nutzbar<br />
sein sollen.<br />
Mit den Worten „Nach langer Vorlaufzeit<br />
und vielen Überlegungen ist es nun endlich<br />
soweit. Heute erfolgt der Spatenstich<br />
für die Erweiterung der Wohnanlage am Uferweg“,<br />
begann Martina Leib-Herr ihre Begrüßungsrede. In dem<br />
neu geplanten Gebäude, das durch einen Glasbau mit<br />
der Wohnanlage verbunden sein wird, entstehen Wohnräume<br />
für Menschen mit keinem oder geringem Pflegebedarf.<br />
Der Neubau soll in zwölf Monaten fertiggestellt<br />
sein. Die Nachfrage für Wohngruppen und das Service-<br />
Wohnen steigt stetig, so die Direktorin. Die Möglichkeit,<br />
im Bedarfsfall Unterstützung in Anspruch zu nehmen<br />
Große Freude über das Projekt der Erweiterung der Zoar-Wohnanlage am Uferweg in Alsenz: (v.l.n.r.) Landrat Rainer Guth,<br />
Klaus Zepp, Bürgermeister Alsenz, Tanja Gaß, Vertreterin der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel, Zoar-Direktorin Martina<br />
Leib-Herr, Angelika Gehring, Leiterin der Zoar-Wohnanlagen im Donnersbergkreis, Manuela Lanzer, Verantwortliche<br />
Pflegefachkraft der Zoar-Wohnanlage am Uferweg, Peter Gläser und Werner Dietz als Bauherren<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
11
Aktuell<br />
Feierlicher Anlass beim Spatenstich:<br />
im Hintergrund die Zoar-Wohnanlage<br />
am Uferweg in Alsenz; mit<br />
dem davorliegenden Gelände, auf<br />
dem der Neubau entstehen wird.<br />
Landrat Rainer Guth war Gast<br />
des Spatenstichs bei Zoar in<br />
Alzey. Er wünschte dem Bauvorhaben<br />
alles Gute und<br />
einen störungsfreien Verlauf.<br />
Ein tolles Team: Angelika<br />
Gehring und Manuela Lanzer<br />
Sommer <strong>2018</strong>: Ein schattiger Platz war oft und gern gesucht! So auch beim<br />
Spatenstich des Erweiterungsbaus der Zoar-Wohnanlage am Uferweg in Alsenz.<br />
Den Schatten, den der Bagger spendete, wussten alle Gäste zu schätzen.<br />
Klaus Zepp, Bürgermeister von Alsenz,<br />
bedankte sich nicht nur für die Einladung,<br />
sondern auch für das Engagement<br />
des früheren Verbandsbürgermeisters<br />
Arno Mohr, dem die Erweiterung der<br />
Zoar-Wohnanlage am Uferweg in Alsenz<br />
schon immer ein Anliegen gewesen ist.<br />
oder in die stationäre Pflege zu wechseln, macht das<br />
Angebot für Menschen, die eigenständig und selbstbestimmt<br />
leben möchten, attraktiv. „Durch diesen Anbau<br />
möchten wir das bestehende Interesse an unserem ‚Service-Wohnen‘,<br />
wie bereits in Rockenhausen, Kusel und<br />
Kirchheimbolanden, verstärken“, sagte Martina Leib-Herr.<br />
Im Sommer 2006 wurde die Wohnanlage am Uferweg in<br />
Alsenz eröffnet. 70 Menschen finden dort in 56 Einzelund<br />
7 Doppelzimmern Platz zum Wohnen. Das Haus ist<br />
beliebt und daher immer gut belegt. Mit der Entstehung<br />
beider Wohnungen mit bis zu 40 Quadratmetern und eige-<br />
12 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Aktuell<br />
zu dem letzten Zoar-Spatenstich im März für das Stationäre<br />
Hospiz in Rockenhausen. Das neu entstehende Gebäude<br />
biete in Zukunft mehr Raum für ältere<br />
Bürger, die noch fit sind und die es in diese ruhige<br />
Wohnstraße zieht. Zusätzlich habe der Neubau einen<br />
Inklusionscharakter. „Eine Senioreninklusion für beeinträchtigte<br />
und nicht beeinträchtigte Menschen, die<br />
hier zusammenleben werden“, so Rainer Guth. Er sei<br />
gespannt auf die hier entstehende neue Wohnform und<br />
bedankte sich bei der regionalen Firma von Peter Gläser<br />
und Werner Dietz, die das Bauvorhaben übernehmen<br />
werden. Er wünschte dem Bauverlauf viel Erfolg.<br />
Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr bei<br />
der Begrüßungsansprache<br />
nem Eingang sowie der Wohngruppe für 12 Personen<br />
mit Wohnküche und Aufenthaltsraum soll das<br />
Leistungsportfolio der Wohnanlage erweitert werden.<br />
Eine schöne Location am Ufer gelegen<br />
Landrat Rainer Guth begrüßte die Vertreter der Kommunen,<br />
die Bürger sowie Freunde und Förderer von Zoar. Er<br />
freue sich immer, wenn im Nordwesten des Kreises gebaut<br />
wird, und ist gern bei Spatenstichen dabei. „Es ist<br />
für mich ein toller Augenblick. Hier ist der richtige Ort<br />
und ein idyllischer Platz für Senioren“, sagte der Landrat<br />
begeistert. Dieser Spatenstich stehe im großen Kontrast<br />
Reges Interesse am „Service Wohnen“<br />
Hocherfreut nahm der Bürgermeister aus Alsenz, Klaus<br />
Zepp, an dem Spatenstich teil. Er begrüßte unter anderem<br />
Tanja Gaß, die Vertreterin der Verbandsgemeinde<br />
Alsenz-Obermoschel. „Ich freue mich, dass alle Hürden<br />
genommen wurden und der Erweiterungsbau mit dem<br />
heutigen Tag seinen Anfang nimmt“, sagte Klaus Zepp<br />
und bedankte sich beim ehemaligen Verbandsbürgermeister<br />
Arno Mohr für seine intensive Projektunterstützung.<br />
Auch die ausführende Firma wurde erwähnt und<br />
kam selbst zu Wort. Werner Dietz und Peter Gläser sind<br />
Geschäftsführer der „alimvest GmbH & Co. KG“ mit Sitz<br />
in Rockenhausen. „Für uns ist es bereits das fünfte Mal,<br />
dass wir als Bauherren und Investoren für Zoar auftreten“,<br />
erklärte Werner Dietz. Angelika Gehring,<br />
Einrichtungsleiterin der Zoar-Wohnanlagen im Donnersbergkreis,<br />
sieht die neue Wohnform mit den angebotenen<br />
Service-Leistungen als eine Bereicherung für noch<br />
selbstständige und selbstbestimmt lebende Senioren.<br />
„Wir haben jetzt schon viele Interessenten für die Wohnungen“,<br />
freute sich Manuela Lanzer, die Verantwortliche<br />
Pflegefachkraft der Zoar-Wohnanlage am Uferweg. Für<br />
die bereits dort lebenden Senioren seien die Arbeiten am<br />
Neubau eine besondere Abwechslung. Angelika Gehring<br />
schmunzelte, als sie über den vom Bagger zerstörten<br />
Zaun berichtete. „Da war eine kurze Aufregung im Haus.<br />
Der Schaden konnte aber schnell behoben werden“, erzählte<br />
die Einrichtungsleiterin, die zusammen mit ihrem<br />
Team auch für das Wohlergehen von Bewohnern mit<br />
Demenz verantwortlich ist. Lärmbelästigung wird es, so<br />
die Information, so gut wie keine geben. Nur im Freien<br />
kann es teilweise zu Lärmentstehungen während des<br />
Umbaus kommen. Für die Bewohner in der Wohnanlage<br />
werden wenige bis gar keine Störungen erwartet, da es<br />
sich um einen separaten Gebäudetrakt handelt.<br />
Julia Hoffmann<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
13
Sport & Turnier<br />
LAG Sportfest mit Leichtathletik auf dem Sportplatz in Alzey<br />
Sport ist Bewegung. Bewegung ist Leben.<br />
Rund 220 Männer und Frauen aus 17 Werkstätten<br />
für Menschen mit Beeinträchtigung haben kürzlich<br />
an einem Sportfest auf dem Sportplatz am Elisabeth-<br />
Langgässer-Gymnasium in Alzey teilgenommen. Die<br />
Teilnehmer aus dem Südwesten von Rheinland-Pfalz<br />
traten an, um sich im Werfen, Laufen, Springen und<br />
in anderen Disziplinen zu messen.<br />
Das Sportfest der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
der<br />
Werkstätten für behinderte<br />
Menschen Rheinland-Pfalz (LAG<br />
WfbM RLP) findet jährlich statt. Ausrichter<br />
des diesjährigen Sportfestes<br />
waren die Zoar-Werkstätten Alzey.<br />
Die Mitarbeiter mit und ohne Beeinträchtigung<br />
(haupt- und ehrenamtlich)<br />
sowie die zahlreichen Helfer<br />
waren an diesem Tag an ihren blauen<br />
T-Shirts zu erkennen. Sie waren an<br />
jeder Station zu jedem Thema behilflich.<br />
Die Organisatoren hatten alles<br />
im Griff, und es war an alles gedacht.<br />
Die Pavillons und Sonnenschirme,<br />
die für Schatten sorgten, waren an<br />
diesem Tag sehr beliebt, denn es<br />
war heiß.<br />
Sportliche Begrüßung<br />
durch Rainer Riedt und<br />
Steffen Unger<br />
Die Begrüßungsreden hielten an<br />
diesem sportlichen Tag Rainer Riedt,<br />
LAG-Vorstandsmitglied, und Steffen<br />
Unger, Bürgermeister der Verbandsgemeinde<br />
Alzey-Land. „Die Zoar-<br />
Werkstätten Alzey arbeiten mit<br />
anderen Werkstätten für beeinträch-<br />
„Sport ist gesund, Sport macht Freude“:<br />
(v.l.n.r.) Rainer Riedt, LAG-Vorstandsmitglied,<br />
Dr. Claudia Mitulla, Regionalleiterin<br />
Eingliederungshilfe Rheinhessen,<br />
und Steffen Unger, Bürgermeister der<br />
Verbandsgemeinde Alzey-Land<br />
tigte Menschen im Umkreis gut<br />
zusammen. Zoar ist für unsere Region<br />
eine segensreiche Einrichtung“, sagte<br />
Steffen Unger. „Insbesondere freuen<br />
wir uns über alle, die heute gekommen<br />
sind, um sich im sportlichen<br />
Wettkampf zu messen.“ Rainer Riedt<br />
von der LAG ergänzte: „Sport verbindet,<br />
und heute beim Sportfest können<br />
wir gemeinsam die Erfolge feiern“.<br />
Beide wünschten den Sportlern<br />
14 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Sport & Turnier<br />
Das Aufwärmtraining fand großen Anklang. Gemeinsam<br />
macht es mehr Spaß! Daher haben alle mitgemacht.<br />
Aufwärmgymnastik<br />
mit der Tanzgruppe<br />
„Fit for Dance“ aus Alzey<br />
viel Erfolg beim Wettkampf und allen<br />
Athleten viele Medaillen. „Sport ist<br />
gesund, Sport macht Freude“, sagte<br />
Steffen Unger. Unter diesem Motto<br />
wurde das diesjährige Sportfest in<br />
Alzey eröffnet.<br />
In jeder Werkstatt gibt es ein Team<br />
der Bewegungsförderung. Die Bewegungsförderung<br />
bietet immer verschiedene<br />
sportliche Kurse an. Daher<br />
sind viele Werkstätten-Mitarbeiter<br />
sportlich fit. Die Sportler des Sportfestes<br />
in Alzey waren voller Energie<br />
und Motivation, Medaillen in verschiedenen<br />
Disziplinen zu gewinnen.<br />
Wie es sich für ein richtiges Sportfest<br />
gehörte, hat die für Bewegungsförderung<br />
in Alzey zuständige Zoar-Mitarbeiterin,<br />
Katharine Hemmann, zu<br />
Beginn der Veranstaltung gemeinsam<br />
mit der Tanzgruppe „Fit for<br />
Dance“ eine Aufwärmgymnastik<br />
durchgeführt. Im Anschluss verteilten<br />
sich die Sportler auf die gewünschten<br />
Disziplinen.<br />
Auf die Plätze, fertig, los!<br />
Voller Begeisterung sprangen die<br />
Teilnehmer in die Sandgruben, warfen<br />
die Lederbälle, liefen um die Wette<br />
und zeigten, was sie beim Vorbereitungstraining<br />
gelernt hatten. Den<br />
Athleten boten sich verschiedene<br />
Möglichkeiten der Bewegung.<br />
Sie nahmen unter anderem am<br />
Geschicklichkeitsparcours teil. Es gab<br />
einen Reissäckchen-Zielwurf, Dosenstapeln,<br />
Memory und weitere unterhaltsame<br />
Disziplinen. Viele Sportler<br />
haben sich im Dreikampf gemessen.<br />
Der Dreikampf bestand aus den Disziplinen<br />
Weitsprung, Weitwurf und<br />
50-Meter-Lauf. „Es freut mich sehr,<br />
dass ich es auf das Podest geschafft<br />
habe. Allerdings ist es für mich kein<br />
Hauptziel, in allen Disziplinen zu<br />
gewinnen. Viel wichtiger ist es, die<br />
Kollegen aus den anderen Werkstätten<br />
zu treffen und Spaß miteinander<br />
zu haben“, so Andreas Salustros, erfolgreicher<br />
Sportler der Zoar-Werkstätten<br />
Rockenhausen. Viel Zeit zur<br />
Freude hatten die Medaillengewinner<br />
des Dreikampfs nicht. Warum?<br />
Sie waren schon am Überlegen, wie<br />
sie die nächste Disziplin erfolgreich<br />
schaffen können. „Für mich spielen<br />
die Platzierungen überhaupt keine<br />
Rolle, aber der Erhalt einer Medaille<br />
hat mich trotzdem sehr gefreut“,<br />
sagte René Schachtschabel, Mitarbeiter<br />
der Zoar-Werkstätten Alzey. Er hat<br />
in jeder Disziplin eine Goldmedaille<br />
gewonnen. Bei der Disziplin Weitwurf<br />
haben auch Birgit Beyer aus den<br />
Zoar-Werkstätten Alzey und Christian<br />
Biffar aus den Zoar-Werkstätten Kaiserslautern<br />
einen ersten Platz erreicht.<br />
Juliane Müller aus den Zoar-<br />
Werkstätten Alzey, Kevin Steiner aus<br />
den Zoar-Werkstätten Kaiserslautern<br />
und Dominik Stuber aus den Zoar-<br />
Werkstätten Rockenhausen haben es<br />
bei jeweils einer oder zwei Disziplinen<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
15
Sport & Turnier<br />
LAG Sportfest mit Leichtathletik auf dem Sportplatz in Alzey | Ergebnistabelle<br />
DREIKAMPF<br />
Weitwurf Weitsprung 50-Meter-Lauf<br />
1. Platz Birgit Beyer<br />
(Zoar-Werkstätten Alzey)<br />
René Schachtschabel<br />
(Zoar-Werkstätten Alzey)<br />
Christian Biffar<br />
(Zoar-Werkstätten Kaiserslautern)<br />
Andreas Salustros<br />
(Zoar-Werkstätten Rockenhausen)<br />
René Schachtschabel<br />
(Zoar-Werkstätten Alzey)<br />
Marc Heyeck<br />
(Zoar-Werkstätten Kaiserslautern)<br />
Andreas Salustros<br />
(Zoar-Werkstätten Rockenhausen)<br />
2. Platz Juliane Müller<br />
(Zoar-Werkstätten Alzey)<br />
Kevin Steiner<br />
(Zoar-Werkstätten Kaiserslautern)<br />
3. Platz Dominik Stuber<br />
(Zoar-Werkstätten Rockenhausen)<br />
René Schachtschabel<br />
(Zoar-Werkstätten Alzey)<br />
Marc Heyeck<br />
(Zoar-Werkstätten Kaiserslautern)<br />
Dominik Stuber<br />
(Zoar-Werkstätten Rockenhausen)<br />
Christian Biffar<br />
(Zoar-Werkstätten Kaiserslautern)<br />
Kevin Steiner<br />
(Zoar-Werkstätten Kaiserslautern)<br />
Andreas Salustros<br />
(Zoar-Werkstätten Rockenhausen)<br />
Die Athleten, die sich für den Dreikampf<br />
angemeldet hatten, konnten außer dem<br />
Weitsprung zusätzlich beim 50-Meter-Lauf<br />
und beim 400-Meter-Lauf mitmachen.<br />
Sport bewegt: Weitsprung war eine Disziplin,<br />
die zum Dreikampf gehörte.<br />
16 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Sport & Turnier<br />
400-Meter-Lauf<br />
1. Platz Marc Heyeck<br />
(Zoar-Werkstätten<br />
Kaiserslautern)<br />
Hinweis:<br />
Es gab unterschiedliche Sportriegen, die nach Leistungsstand<br />
und Geschlecht sortiert waren.<br />
Rolli-Fahrer-Wettbewerb<br />
50-Meter-Strecke<br />
1. Platz Dustin Graf<br />
(Zoar-Werkstätten<br />
Kaiserslautern)<br />
3. Platz Sulejman Jasarevic<br />
(Zoar-Werkstätten Alzey)<br />
Weitwurf<br />
Dustin Graf<br />
(Zoar-Werkstätten<br />
Kaiserslautern)<br />
Für Rollstuhlfahrer gab es zwei Disziplinen: Weitwurf und die 50-Meter-Strecke.<br />
Beim Rolli-Parcours wurde nicht gewertet. Die Sportler erhielten eine Teilnehmer-<br />
Medaille und die Urkunde.<br />
auf das Podest geschafft. Yvonne Pisters,<br />
Pina Kramer und Tanja Wenz, alle<br />
aus den Zoar-Werkstätten Rockenhausen,<br />
erhielten ebenfalls gute Platzierungen,<br />
auch wenn sie nicht auf dem<br />
Siegertreppchen standen.<br />
Glückliche und<br />
zufriedene Gesichter<br />
Die Athleten, die am Dreikampf teilgenommen<br />
haben, durften auch den<br />
400-Meter-Lauf mitmachen. Mark<br />
Heyeck aus den Zoar-Werkstätten<br />
Kaiserslautern hat den 400-Meter-<br />
Lauf gewonnen und somit die Goldmedaille<br />
erhalten. Rolli-Fahrer hatten<br />
zwei Disziplinen: Weitwurf und<br />
50-Meter-Stecke. Sulejman Jasarevic<br />
aus den Zoar-Werkstätten Alzey hat<br />
den dritten Platz auf der 50-Meter-<br />
Strecke gewonnen. Dustin Graf aus<br />
den Zoar-Werkstätten Kaiserslautern<br />
hat den ersten Platz auf der 50-<br />
Meter-Strecke und beim Weitwurf<br />
gewonnen. Es gab unterschiedliche<br />
Sportriegen, die nach Leistungsstand<br />
und Geschlecht sortiert waren. Viele<br />
Sportler haben sich beim Geschicklichkeitsparcours<br />
gemessen. Auch in<br />
dieser Disziplin gab es viele erfolgreiche<br />
Teilnehmer; alle waren Sieger,<br />
denn es gab hierbei keine Bewertung;<br />
genauso wie beim Rolli-Parcours.<br />
Dennoch erhielten die Sportler eine<br />
Teilnehmer-Medaille und die Urkunde.<br />
Die Sportler, die es nicht auf das<br />
Podest schafften, haben auch alle<br />
eine Teilnehmer-Medaille und eine<br />
Urkunde erhalten. Für alle Athleten<br />
war die Teilnahme an diesem Sportfest<br />
eine große Herausforderung.<br />
„Es hat sehr viel Spaß und Freude<br />
gemacht, so ein Fest zu organisieren<br />
und an diesem Tag ein Teil davon zu<br />
sein. Es macht mich glücklich, die<br />
zufriedenen und strahlenden Gesichter<br />
der Teilnehmer zu sehen“, sagte<br />
Organisatorin Katharina Hemmann.<br />
Diana Aglamova<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
17
Wir stellen vor<br />
Abteilung Kisten- und Palettenfertigung der Zoar-Werkstätten Rockenhausen<br />
Der „Palettenbau“ im Wandel der Zeit<br />
Die Abteilung Kisten- und Palettenfertigung, wie sie heute heißt, war Teil des Ursprungs<br />
der Zoar-Werkstätten für beeinträchtigte Menschen in Rockenhausen. In einer kleinen<br />
Schreinerei auf dem Inkelthalerhof wurden ab 1967 Paletten hergestellt.<br />
Seit 1986 findet man den<br />
Palettenbau, wie die Abteilung<br />
damals genannt wurde,<br />
in der Donnersbergstraße 40 in<br />
Rockenhausen. Im vergangenen Jahr,<br />
anlässlich des 50. Jubiläums der Zoar-<br />
Werkstätten Rockenhausen, wurde<br />
die Produktionsstätte renoviert und<br />
erweitert. Zum Großteil werden dort<br />
Paletten und Verpackungskisten aus<br />
Holz angefertigt. Herzstücke des<br />
Betriebs sind eine Nagelstraße und<br />
eine Portal-Nagelmaschine.<br />
Auf dem Inkelthalerhof wurde damals<br />
eine „beschützende Werkstatt“<br />
für Menschen mit Behinderung gegründet.<br />
Dort, wo sich heute die<br />
Kegelbahn im Gebäude der Cafeteria<br />
befindet, entstand vor 51 Jahren der<br />
Beginn der Zoar-Werkstätten. Die<br />
damaligen Mitarbeiter der Schreinerei<br />
verarbeiteten Holz und stellten<br />
gleichzeitig die ersten Paletten her.<br />
„Vom Inkelthalerhof ist die Schreinerei<br />
1972 in die Industriestraße gezogen.<br />
1986 ist eine eigene Abteilung,<br />
der damalige Palettenbau, gegründet<br />
worden, der dann in die Donnersbergstraße<br />
ausgelagert wurde“, erzählt<br />
Rolf Nehrbaß, Betriebsleiter<br />
Technik der Zoar-Werkstätten Rockenhausen<br />
und Arbeitsbereichsleiter<br />
Kisten- und Palettenfertigung<br />
und des Zoar-Grashofs. Vor zwanzig<br />
Jahren hat er als Arbeitsbereichsleiter<br />
in der Abteilung Metall und Mechanik<br />
begonnen und war dann 2009<br />
Im überdachten Freibereich werden die Paletten gestapelt.<br />
Projekt-Manager der Zoar-Werkstätten<br />
Rockenhausen.<br />
Seit 2017:<br />
renoviert und erweitert<br />
Beim 50. Jubiläum der Zoar-Werkstätten<br />
Rockenhausen im letzten Jahr<br />
erstrahlte die Produktionsstätte in<br />
neuem Glanz. Zuvor waren zwei Jahre<br />
Bauzeit, in der die Abteilung nicht nur<br />
renoviert, sondern auch erweitert<br />
wurde, erfolgt. Die sanitären Anlagen<br />
und der Ruheraum wurden erneuert.<br />
Ebenfalls in neuem Glanz erstrahlt<br />
heute der Aufenthaltsraum, in dem<br />
sich nun auch eine Küche befindet.<br />
Ein Umkleideraum, in dem sich die<br />
Mitarbeiter vor Ort umziehen und<br />
ihre Sachen verstauen können, ist neu<br />
entstanden. „Früher mussten sich die<br />
Mitarbeiter zunächst in der WfbM in<br />
der Industriestraße umziehen und<br />
dann von dort mit dem Bus zu uns<br />
hochfahren. Das war sehr umständlich.<br />
Jetzt sind die Wege einfacher und<br />
kürzer“, sagt Michael Beckmann, stellvertretender<br />
Arbeitsbereichsleiter der<br />
Kisten- und Palettenfertigung. Seinen<br />
Zivildienst hat er in der Mechanik-Abteilung<br />
der Werkstätten gemacht,<br />
seitdem ist er bei Zoar. Danach ging er<br />
direkt in die Schreinerei. Ende 2011<br />
übernahm er von Volker Geißler, der<br />
in Rente ging, die Stelle als stellvertretender<br />
Arbeitsbereichsleiter im sogenannten<br />
Palettenbau. Im Zuge des<br />
Umbaus in 2017 wurde auch die<br />
Heizungsanlage auf Festbrennstoffe<br />
18 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Wir stellen vor<br />
Die vor zwei Jahre neu angeschaffte Portal-Nagelmaschine<br />
ist individuell einstellbar und nagelt automatisch den<br />
Palettenboden mit den Stützbalken zusammen.<br />
Vor dem Paletten-Lager: (v.l.n.r.) Rolf Nehrbaß, Betriebsleiter<br />
Technik der Zoar-Werkstätten Rockenhausen und Arbeitsbereichsleiter<br />
der Kisten- und Palettenfertigung und des Zoar-<br />
Grashofs, mit Susanne Bumb, Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung,<br />
und Michael Beckmann, stellvertretender Arbeitsbereichsleiter<br />
der Kisten- und Palettenfertigung.<br />
Welche Produkte<br />
werden hergestellt?<br />
Das Foto zeigt eine<br />
kleine Transportkiste.<br />
umgestellt. Auf diese Weise können<br />
die Holz-Restabfälle zu Hackschnitzeln<br />
verarbeitet und in der Anlage verbrannt<br />
werden. 65 Kubikmeter Hackschnitzel<br />
verbraucht die Heizungsanlage<br />
jährlich. Damit entstehen kaum<br />
Heizkosten. Was dann noch übrig<br />
bleibt, wird zu Anmachholz oder<br />
Spänen verarbeitet und an Privatpersonen<br />
verkauft.<br />
Welche Produkte entstehen genau?<br />
Die Transportpalette ist eine flache<br />
Holzkonstruktion in verschiedenen<br />
Größen. Sie wird zur Bündelung,<br />
Lagerung und für den Transport größerer<br />
Mengen Ware oder einzelner<br />
schwerer Artikel verwendet. Die Palette<br />
ist mit einem Gabelstapler oder<br />
Hubwagen verlade- und stapelbar. Es<br />
wird zwischen der Einweg- und der<br />
Mehrwegpalette unterschieden. Die<br />
Einwegpalette ist für den einmaligen<br />
Gebrauch und in der Regel nicht lange<br />
haltbar. Sie wird meist im Export<br />
eingesetzt und verbleibt beim<br />
Empfänger, der sie dann entsorgt.<br />
Paletten für eine Mehrfachnutzung<br />
sind stabiler gebaut und werden<br />
immer nach einem bestimmten Maß<br />
(Standard) hergestellt. Die bekannteste<br />
Mehrwegpalette ist die Europalette.<br />
„Diese Paletten müssen speziell<br />
zertifiziert sein. Für uns rechnet<br />
sich das nicht. Unsere Abteilung ist<br />
dafür zu klein“, erklärt Rolf Nehrbaß.<br />
XXL-Transportkiste<br />
reist um die Welt<br />
Heute werden in der Abteilung nicht<br />
mehr nur Paletten hergestellt. Die<br />
Mitarbeiter fertigen zusätzlich Transportholzkisten<br />
und Holzeinsätze an.<br />
Diese werden in Kisten eingelegt und<br />
dienen der Transportsicherheit zerbrechlicher<br />
Güter. Die Vorarbeiten,<br />
wie zum Beispiel Zuschneiden, Fräsen<br />
und Bohren, werden von der<br />
Zoar-Schreinerei in der Industriestraße<br />
übernommen. Grundlage für alle<br />
entstehenden Paletten sind die Vorgaben<br />
und Wünsche der Kunden. Die<br />
Paletten werden aus einzeln zugeschnittenen<br />
Holzbrettern und Füßen<br />
in einer Maschine, der sogenannten<br />
Nagelstraße, zusammengenagelt. Seit<br />
dem Umzug in die Donnersbergstraße<br />
gibt es in der Produktionsstätte neben<br />
den Handnaglern (Handarbeitsplätze)<br />
eine halbautomatische Nagelstraße<br />
und eine vor zwei Jahren neu erworbene<br />
Portal-Nagelmaschine. Diese<br />
sind individuell einstellbar und nageln<br />
automatisch das Palettendeck mit<br />
den dazugehörigen Kufen zusammen.<br />
Durch die sorgfältige, flexible und<br />
maßgeschneiderte Produktion der<br />
Nagelstraße können große Paletten in<br />
hoher Stückzahl recht schnell und<br />
kurzfristig produziert werden.<br />
Die Abteilung stellt Einwegpaletten<br />
her, die ins In- und Ausland reisen.<br />
Die Paletten werden behandelt, so<br />
dass sich keine Schädlinge mehr im<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
19
Wir stellen vor<br />
Langjährige Mitarbeiter der Abteilung Kisten- und Palettenfertigung der Zoar-Werkstätten Rockenhausen<br />
Ernst Kunz ist 67 Jahre alt und vor zwei Jahren in Rente gegangen.<br />
Seit August 2006 arbeitet er in der Abteilung Kisten- und<br />
Palettenfertigung. Seitdem kommt er weiterhin regelmäßig acht<br />
Stunden zur Arbeit. „Manchmal müssen wir ihn nach Hause schicken.<br />
Er würde auch noch Überstunden machen“, sagt Michael<br />
Beckmann. „Wir wüssten nicht, was wir ohne ihn machen sollten.<br />
Er wird von uns voll eingeplant und ist eine Spitzenkraft.“ Ernst<br />
Kunz ist froh, dass er im „Palettenbau“ arbeiten darf. Er brauche<br />
diese Tagesstruktur, sagt er.<br />
Seit zwei Jahren in Rente: Ernst Kunz. Trotzdem kommt er noch<br />
jeden Tag zur Arbeit. Er brauche diese Tagesstruktur, sagt er.<br />
Gerd Dreher: Fast<br />
40 Jahre in der Abteilung<br />
Gerd Dreher ist im September dieses Jahres seit 39 Jahren im „Palettenbau“.<br />
Als einer der am längsten dort Tätigen ist er an jedem Ar-<br />
Kisten- und Palettenfertigung.<br />
Wie schnell die<br />
beitsplatz einsetzbar. Er schießt zum Beispiel die Nägel mit der Handnagelmaschine<br />
an einem der Handarbeitsplätze oder legt die Bretter<br />
Zeit doch vergeht!<br />
und Füße in die Nagelstraße und bedient diese dann. „Erst spannt die<br />
Maschine das Holz so, dass nichts verrutscht. Im nächsten Schritt wird<br />
die Palette inklusive der Palettenkufen von der Maschine genagelt.<br />
Wenn alles zusammengenagelt ist, wird der Palette in der Nagelstraße<br />
der IPPC-Stempel aufgedrückt. Zum Schluss dreht die Maschine die<br />
Palette zur Lagerung um und setzt sie auf einem Stapel zusammen“,<br />
erklärt Gerd Dreher den Arbeitsablauf in der alten Nagelstraße. Immer wieder betont er, dass er auf seine Finger<br />
aufpassen müsse. Größere Verletzungen gab es zum Glück noch keine. „Mir macht hier alles Spaß; egal welcher<br />
Arbeitsschritt“, erzählt Gerd Dreher. Sechs Monate musste er wegen einer Fußverletzung in der Mechanik in der<br />
Industriestraße arbeiten. „Das hat mir nicht so gut gefallen, und ich war froh, als ich wieder zurück in meiner Abteilung<br />
war“, berichtet Gerd Dreher. Seine private Leidenschaft gehört dem Fußball. Seit 23 Jahren ist er aktiv im<br />
Fußballverein in Rockenhausen tätig. Treuer Fan ist er, trotz der nun dritten Liga, vom 1. FC Kaiserslautern.<br />
Holz befinden. Der Palette wird dafür<br />
ein Heiß-Brennstempel mit den<br />
Buchstaben IPPC aufgedrückt. IPPC<br />
steht für ein internationales Pflanzenabkommen<br />
und beinhaltet unter<br />
anderem Vereinbarungen zum Holzverpackungsmaterial.<br />
Durch den<br />
Stempel wird die Einhaltung dieser<br />
Standards bescheinigt. In der Abteilung<br />
befinden sich zwei analoge<br />
Brennstempel. Ein integrierter Stempel<br />
befindet sich in der Nagelstraße.<br />
Maße der Transportkisten<br />
An der Kappsäge werden sowohl<br />
Massivholz als auch Platten-Material<br />
auf die benötigten Längen zur Montage<br />
zurechtgesägt. Im Durchschnitt<br />
werden circa 135.000 Paletten im<br />
Jahr hergestellt. Großabnehmer sind<br />
zum Beispiel die Firma „Adient“ in<br />
Rockenhausen, „BorgWarner“ in<br />
Kirchheimbolanden und „Transpak“<br />
in Kaiserslautern. Daneben gibt es<br />
noch viele weitere kleine Firmen mit<br />
Einzelaufträgen. Für „Adient“, wie<br />
die Firma heute heißt, hat die Kisten-<br />
und Palettenfertigung auch<br />
schon Mehrwegpaletten hergestellt.<br />
Änderungen gibt es im Kundenkontakt<br />
und der Auftragslage immer<br />
mal wieder. Die Firma „Bosch“ aus<br />
Neunkirchen im Saarland war zum<br />
Beispiel ein Großabnehmer von Einwegpaletten.<br />
„Diese große Bestellung<br />
ist weggefallen. Dafür hat die<br />
Firma eine Sonderproduktion in Auftrag<br />
gegeben“, erzählt Rolf Nehrbaß.<br />
Solche Sonderbestellungen sind<br />
zum Beispiel Holztransportkisten.<br />
Diese Kisten gibt es in verschiedenen<br />
Größen; bedarfsorientiert, so wie<br />
der Kunde sie haben möchte. Eine<br />
XXL-Transportkiste mit den Maßen<br />
2,20 Meter Breite, 1,70 Meter Höhe<br />
und 2,20 Meter Tiefe wird weltweit<br />
unter anderem nach Mexiko, in die<br />
USA und nach Fernost verschickt.<br />
20 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Wir stellen vor<br />
Werner Biener ist an jedem Arbeitsplatz in der<br />
Abteilung Kisten- und Palettenfertigung einsetzbar.<br />
Werner Biener ist schon 28 Jahre bei Zoar beschäftigt. Zuerst<br />
war er im Fahrdienst im Wohnbereich tätig. Da ist er bei der<br />
täglichen Tour nach Heidesheim und Alzey mitgefahren, um das<br />
Essen zu transportieren. Vor 23 Jahren ist er in die Abteilung<br />
Kisten- und Palettenfertigung gewechselt. Auch er ist an jedem<br />
Arbeitsplatz einsetzbar. „Ich mache alles in der Abteilung“, sagt<br />
Werner Biener stolz. In seinen Pausen sei er am liebsten allein,<br />
um Zeit zum Nachdenken und zum Durchatmen zu haben. „Ich<br />
bin zufrieden, wenn alles so bleibt, wie es ist“, sagt er. In seiner<br />
Freizeit geht er gern kegeln und Darts spielen.<br />
Helmut Metzler an der<br />
Portal-Nagelmaschine.<br />
Jeder Handgriff sitzt.<br />
Die kleinste Kiste, die bei der Zoar-<br />
Kisten- und Palettenfertigung hergestellt<br />
wird, ist 20 Zentimeter breit, 20<br />
Zentimeter hoch und 50 Zentimeter<br />
tief. Um diese Vielzahl an Paletten<br />
und Kisten zu produzieren, bringt ein<br />
Sattelzug alle drei Wochen rund 55<br />
Kubikmeter Fichte-Tannenholz zur<br />
Produktionsstätte.<br />
Gemeinsames Grillen<br />
vor Weihnachten<br />
13 Mitarbeiter mit Beeinträchtigungen<br />
sind im Arbeitsbereich beschäftigt;<br />
außerdem vier Mitarbeiter aus<br />
dem Berufsbildungsbereich der Palettenfertigung.<br />
Zwei Produktionshelfer<br />
sind ebenfalls von morgens<br />
Helmut Metzler arbeitet seit 28 Jahren im „Palettenbau“. Er hat<br />
auch schon in der Mechanik gearbeitet und kam aber gern in<br />
die Abteilung Kisten- und Palettenfertigung zurück. Er kann, wie<br />
alle Mitarbeiter dieses Bereichs, an jedem Arbeitsplatz eingesetzt<br />
werden. Er schießt zum Beispiel die Palettenklötze mit der Handnagelpistole<br />
an die Bretter und legt Bretter und Klötze auf der<br />
neuen Nagelstraße ein. Er kommt gut mit seinen Kollegen zurecht<br />
und freut sich auf den jährlichen Ausflug zur Eisdiele. „Zu Hause<br />
höre ich Musik und schaue gern Fernsehen. Am liebsten sehe ich<br />
Krimis, wie zum Beispiel die Serie ‚Tatort‘“, erzählt Helmut Metzler.<br />
8.00 bis nachmittags 16.00 Uhr im<br />
Einsatz. Wenn es viel zu tun gibt,<br />
übernehmen sie auch die Abendschicht.<br />
Bei Mehrarbeit wird auch an<br />
Samstagen von 8.00 bis 12.00 Uhr<br />
gearbeitet. Die Kundenaufträge werden<br />
von zwei Fachkräften für Arbeitsund<br />
Berufsförderung angenommen:<br />
Michael Beckmann und Susanne<br />
Bumb, beide Qualitätsbeauftragte<br />
der Palettenfertigung. Jeder Mitarbeiter<br />
hat seine persönliche Schutzbekleidung.<br />
Dazu gehören eine lange<br />
Hose, eine Schutzbrille und Ohrstöpsel.<br />
Die Sicherheitsschuhe sind zweifach<br />
gesichert. Diese schützen die<br />
Füße des Mitarbeiters vor herunterfallenden<br />
Materialien von oben und<br />
vor spitzen Gegenständen von unten.<br />
Sicherheitshandschuhe bieten den<br />
Händen Schutz vor Holzsplittern<br />
oder Nägeln. Insgesamt gibt es in der<br />
Abteilung rund 25 Arbeitsplätze. Die<br />
Abteilung hat eine Qualifikationsmatrix,<br />
in der steht, welcher Mitarbeiter<br />
wo arbeiten und wer welche<br />
Maschine bedienen darf. Bei Urlaub<br />
oder Krankheit kann dann von einem<br />
Mitarbeiter auf den anderen umgestellt<br />
werden. Wenn ein Mitarbeiter<br />
an seinem Arbeitsplatz fertig ist,<br />
wird der Platz gesäubert. Einmal im<br />
Jahr geht die Abteilung bei schönem<br />
Wetter zusammen Eis essen. Vor<br />
Weihnachten gibt es immer ein<br />
Jahresabschlussessen. Dafür wird<br />
manchmal der Grill in den Innenhof<br />
gestellt und in der Halle in geselliger<br />
Runde zusammengesessen.<br />
Julia Hoffmann<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
21
Wir stellen vor<br />
Der Paletten-Bau früher und heute<br />
Der Paletten-Bau ist eine Abteilung. Die Abteilung gehört zu den Zoar-Werkstätten<br />
in Rockenhausen. Den Paletten-Bau gibt es seit über 50 Jahren. Heute<br />
heißt die Abteilung Kisten- und Paletten-Fertigung. Die Abteilung ist in der<br />
Donnersbergstraße 40 in Rockenhausen. In der Abteilung arbeiten circa 21<br />
Mitarbeiter mit und ohne Beeinträchtigungen. Es gibt noch ein paar andere<br />
Abteilungen bei den Zoar-Werkstätten in Rockenhausen. Die sind in der Industriestraße.<br />
Letztes Jahr haben alle zusammen gefeiert. Wegen des 50. Jubiläums<br />
der Zoar-Werkstätten Rockenhausen. Im Paletten-Bau ist für die Feier<br />
zum Jubiläum ganz viel neu gemacht worden, zum Beispiel die Duschen und<br />
Toiletten, der Ruhe-Raum und der Aufenthalts-Raum. Dort gibt es jetzt auch<br />
eine Küche und einen Umkleide-Raum.<br />
Im Paletten-Bau werden viele Paletten gemacht. Das sind Holz-Bretter mit<br />
Holz-Klötzen als Füße. Alles wird mit Nägeln zusammen genagelt. Die Paletten<br />
können große Lasten tragen. Sie können unterschiedlich groß sein. Paletten<br />
werden mit einem Gabel-Stapler gefahren. Der kann die Paletten hochheben.<br />
Die Paletten kann man aufeinander stapeln. Sie brauchen dann nicht so viel<br />
Platz. Die Palette wird mit den Dingen darauf verschickt, zum Beispiel mit einem<br />
LKW oder auf einem Schiff. Manche Paletten reisen um die ganze Welt.<br />
Bestimmte Paletten werden immer wieder benutzt, andere nur einmal. Holz-<br />
Kisten werden bei Zoar auch hergestellt. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen.<br />
Eine Kiste zum Beispiel ist höher als ein Mensch.<br />
135.000 Paletten werden jedes Jahr im Durch-Schnitt hergestellt. Große und<br />
kleine Firmen bestellen die Paletten bei Zoar. Eine Firma ist zum Beispiel<br />
„Adient“ in Rockenhausen. Diese Firma macht Teile für Autos. Alle 3 Wochen<br />
kommt ein LKW zum Paletten-Bau nach Rockenhausen. Er ist immer voll<br />
beladen mit Tannen-Holz für die Fertigung.<br />
22 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Wir stellen vor<br />
Das angelieferte Holz vor<br />
der Verarbeitung zu Kisten<br />
und Paletten<br />
(v.l.n.r.) Christian Brillante, Gerd Dreher und<br />
Jens Renett im Paletten-Bau in Rockenhausen<br />
Ganz stolz ist die Abteilung auf die Nagel-Straßen. Das sind Maschinen, die das<br />
Holz zusammen nageln. Mit der Maschine haben es die Mitarbeiter einfacher,<br />
und es geht schneller. In der Abteilung gibt es auch Hand-Nagler. Damit nageln<br />
die Mitarbeiter das Holz per Hand zusammen. In der Abteilung gibt es 25 Arbeitsplätze.<br />
Jeder Mitarbeiter hat eine lange Hose an. Außerdem trägt er Schutz-Brille<br />
und Ohr-Stöpsel zum Schutz.<br />
Rolf Nehrbaß ist Betriebs-Leiter Technik der Zoar-Werkstätten in Rockenhausen,<br />
zum dem auch der Paletten-Bau gehört. „Ich arbeite seit zwanzig Jahren hier“,<br />
sagt Rolf Nehrbaß. Michael Beckmann ist stellvertretender Arbeitsbereichs-Leiter<br />
vom Paletten-Bau. Er sagt: „Ich habe schon meinen Zivil-Dienst in den Zoar-Werkstätten<br />
gemacht.“ Seine Kollegin ist Susanne Bumb. Sie ist Fach-Kraft für Arbeitsund<br />
Berufsförderung. Der Zusammen-Halt stimmt: Einmal im Jahr geht die Abteilung<br />
bei schönem Wetter zusammen Eis essen. Und vor Weihnachten wird<br />
zusammen in der Halle beim Paletten-Bau gegessen.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
23
Spenden<br />
Zum Wohle der Gesellschaft<br />
Lebensmittel retten,<br />
Menschen helfen<br />
Der CAP-Markt in Brücken spendet regelmäßig<br />
Lebensmittel an die gemeinnützige Tafel. Eine<br />
erweiterte Spendenaktion zum Beispiel lief<br />
über sechs Wochen. Kunden spendeten volle<br />
Einkaufstüten im Wert von je fünf Euro.<br />
Der CAP-Markt in Brücken wird unter der Leitung<br />
von René Happe als Inklusionsbetrieb<br />
geführt. Im April 2017 wurde der Markt eröffnet.<br />
Das Unternehmen ist der Rockenhausener Beschäftigungsgesellschaft<br />
(RBG) angegliedert, die wiederum<br />
eine Tochtergesellschaft des Evangelischen Diakoniewerks<br />
Zoar ist. In Kaiserslautern soll in naher Zukunft ein<br />
weiterer CAP-Markt entstehen. Der zukünftige Marktleiter<br />
wird voraussichtlich in Brücken eingearbeitet. Franchise-Geber<br />
der CAP-Markt-Kette ist die Genossenschaft<br />
der Werkstätten Süd (GDW) mit Sitz in Stuttgart. Der<br />
„kleine, aber feine“ Markt (so die Worte von René Happe)<br />
in Brücken bietet den Kunden ein Sortiment von rund<br />
8.000 Produkten. Positiv zu bewerten ist, dass sich im<br />
Markt eine Metzgerei (Firma Braun) sowie in der Nachbarschaft<br />
eine Bäckerei (Firma Müller) befinden. Dieser<br />
Zusammenschluss kann als kleines Einkaufszentrum<br />
bezeichnet werden. Die Einwohner müssen für einen<br />
umfassenden Einkauf keine weiten Wege machen.<br />
„Wir bekommen hier in Brücken große Unterstützung von<br />
Bürgermeister Pius Klein und den Bewohnern generell.<br />
Viele kommen regelmäßig zum Einkaufen“, berichtet<br />
René Happe. Außerdem gehen die Mitarbeiter des Marktes<br />
nach Möglichkeit auf alle Kundenwünsche ein. Auch<br />
Vereine werden unterstützt, so werden zum Beispiel umliegende<br />
Feste mit Getränken auf Kommission beliefert.<br />
Zehn Menschen mit und ohne Beeinträchtigung sind im<br />
CAP-Markt in Brücken beschäftigt. Sie haben immer ein<br />
offenes Ohr für ihre Kunden. „Bei uns haben Menschen<br />
mit Beeinträchtigung die Möglichkeit, den Einstieg in den<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen. Das macht unseren<br />
Markt zu etwas Besonderem“, schwärmt der Marktleiter.<br />
Er ist stolz auf seine Mitarbeiter und sagt weiter:<br />
Unter dem Motto „Gemeinsam viel bewegen“: symbolische<br />
Übergabe der Spenden-Einkaufstüte vor dem CAP-<br />
Markt in Brücken.<br />
Zugunsten Bedürftiger: tolle Kooperation zwischen Erika<br />
Scheuer, ehrenamtliche Helferin bei der gemeinnützigen<br />
Tafel in Brücken, und René Happe, Marktleiter des CAP-<br />
Markts Brücken.<br />
„Ohne Kunden würde der Laden nicht laufen, und ich bin<br />
nur so gut wie meine Mitarbeiter.“ Für den CAP-Markt in<br />
Brücken spricht auch, dass keine Lebensmittel weggeworfen<br />
werden; wie zum Beispiel abgelaufene Lebensmittel,<br />
Obst und Gemüse mit kleineren Mängeln sowie Wurstund<br />
Fleischwaren kurz vor dem Ablaufdatum. Dadurch<br />
kam eine Kooperation mit der gemeinnützigen Tafel vom<br />
Standort Brücken zustande. Für den engagierten Marktleiter<br />
ist Vernetzung ein ganz wichtiges Thema.<br />
Umfangreiche und<br />
logistische Herausforderung<br />
In Deutschland gibt es Lebensmittel<br />
im Überfluss, und trotzdem haben<br />
nicht alle Menschen genug zu essen.<br />
Der Landesverband der Tafeln<br />
in Rheinland-Pfalz bemüht sich, das<br />
auszugleichen, indem Essensspenden gesammelt und an<br />
Bedürftige weitergegeben werden. Erika Scheuer ist eine<br />
der neununddreißig ehrenamtlichen Helfer bei der Tafel<br />
in Brücken. Sie organisiert den Transport, die Sortierung<br />
und die Lagerung der Waren und gibt sie an Bedürftige<br />
aus. Dienstag morgens und Donnerstag mittags ist die<br />
Tafel in Brücken je eine Stunde geöffnet. Vorher müssen<br />
die Regale mit den Produkten, die aus dem Kühlhaus und<br />
dem Warenlager kommen, eingeräumt werden. Die Helfer<br />
brauchen eine gewisse Zeit, um die Produkte zu sor-<br />
24 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Spenden<br />
Marktleiter René Happe mit zwei seiner Mitarbeiterinnen:<br />
Heike Eckfelder (links), stellvertretende Marktleitung, und<br />
Martina Herrmann<br />
tieren. „Zum Großteil sind es Lebensmittel und Backwaren,<br />
die wir von Supermärkten bekommen. Manchmal<br />
bleibt auch was von Verkaufsaktionen übrig, wie zum<br />
Beispiel von ‚Tchibo‘“, erklärt Erika Scheuer. Die Helfer der<br />
Tafel fahren jeden Werktag neben anderen Märkten auch<br />
den CAP-Markt in Brücken an. „Vor dem Einladen wird die<br />
Ware kontrolliert. Was nichts mehr ist, bleibt im Markt. Es<br />
dauert ein paar Stunden, bis wir alle Supermärkte angefahren<br />
haben. Nur der Metzger bringt seine Fleisch- und<br />
Wurstwaren selbst zu uns ins Lager“, informiert Erika<br />
Scheuer. „Ohne zusätzliche Spendenaktionen würde es oft<br />
nicht reichen, um die Regale der Tafel aufzufüllen“, sagt<br />
sie weiter; froh darüber, dass es diese gibt. Seitdem die<br />
gemeinnützige Tafel 2006 in Brücken gegründet wurde,<br />
kommen pro Tag rund 30 Menschen. Das sind zumeist<br />
alleinerziehende Mütter, Rentner, Asylbewerber, Großfamilien<br />
und Arbeitslose; alle, denen ihr „normales“ Einkommen<br />
nicht zum Leben reicht.<br />
Regelmäßige Kontrolle:<br />
Die Lebensmittel im<br />
Markt werden auf das<br />
Ablaufdatum geprüft.<br />
Produkte, die darüber<br />
hinaus sind, werden an<br />
die gemeinnützige Tafel<br />
gegeben. So dienen sie<br />
dem guten Zweck.<br />
Eine gelungene Spendenaktion<br />
Die Spendenaktion des CAP-Markts in Brücken startete<br />
im März <strong>2018</strong>. Jeder Kunde konnte an der Kasse fünf<br />
Euro spenden. Dafür bekam er ein Armband in Gelb oder<br />
Grün mit dem Slogan „Ich helfe gern“ oder „Von mir für<br />
dich“. Von dem so gesammelten Geld hat sich die Tafel<br />
Einkaufstüten mit Grundlebensmitteln zusammengestellt,<br />
die bei Bedürftigen dringend benötigt werden, wie<br />
zum Beispiel Butter, Mehl, Salz, Zucker und Reis. „Die Aktion<br />
kam so gut bei den rund 2.200 Brücker Bürgern und der<br />
übrigen Kundschaft an, dass wir sie von vier auf sechs<br />
Wochen verlängert haben“, berichtet René Happe begeistert.<br />
Außerdem haben er und seine Mitarbeiter die Anzahl<br />
der Tüten anlässlich des einjährigen Jubiläums des CAP-<br />
Markts Brücken von 123 auf 150 aufgestockt. So wurden<br />
insgesamt 750 Euro an die gemeinnützige Tafel gespendet.<br />
Diese vorbildliche Aktion fand Erwähnung auf der<br />
Titelseite des Wochenblatts. Darauf kann man stolz sein!<br />
Spende statt Feuerwerk<br />
„Ich bin jederzeit bereit, wieder eine Spendenaktion zu<br />
machen“, sagt der Marktleiter und spricht bereits über<br />
eine neue Idee. Mit der Hilfsorganisation „Save the<br />
Children“ und der Grundschule in Brücken möchte er im<br />
Dezember dieses Jahres eine weitere Aktion starten. Statt<br />
Feuerwerk und Silvester-Knaller im Markt zu kaufen, sollen<br />
die Kunden dazu animiert werden, dieses Geld für<br />
Kinder in Not zu spenden. Auch eine Kundenbefragung<br />
zum Thema hat er schon durchgeführt. Sie ergab, dass die<br />
meisten Kunden des Markts kein Feuerwerk brauchen und<br />
gut darauf verzichten können. Auch die CAP-Markt-Mitarbeiter<br />
sind begeistert von der Idee ihres Chefs. Allen gefällt,<br />
dass die Kinder der Grundschule Brücken in das Projekt<br />
eingebunden werden. „Nach einer Vorstellung der<br />
Hilfsorganisation „Save the Children“ in der Schule können<br />
die Kinder im Markt nun selbst Erwachsene zum<br />
Spenden animieren und die entsprechenden Flyer verteilen“,<br />
erklärt Marktleiter Happe, der sich zuvor über die<br />
Hilfsorganisation informiert hat. „Sie legen ihre Bilanz<br />
offen, so dass die Spender überprüfen können, wo das<br />
gespendete Geld hinfließt. Das war mir sehr wichtig.“<br />
Julia Hoffmann<br />
„Save the Children“ ist die größte, unabhängige<br />
Kinderrechtsorganisation der Welt. Sie arbeitet<br />
in mehr als 120 Ländern und kämpft dort für die<br />
Rechte aller Kinder. Die Kinder werden in Projekte<br />
und bei Entscheidungen einbezogen. Sie haben<br />
Mitspracherecht. Die Hilfsorganisation erarbeitet<br />
passende Lösungen mit den Menschen vor Ort und<br />
bezieht Dorfälteste und Gemeinderäte genauso wie<br />
Behörden und Regierungen in die Entwicklung und<br />
Veränderungen ein.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
25
Berufliche Bildung<br />
Sieben Teilnehmer schlossen Zertifikatslehrgang<br />
„Fachhelfer/in in Sozialeinrichtungen (IHK)“ erfolgreich ab<br />
Gemeinsam viel bewegen<br />
Gruppenfoto der Absolventen zusammen<br />
mit den Gästen nach der Zertifikatsvergabe:<br />
(v.l.n.r. hinten) Viktor<br />
Wilpert Piel, Kurt Philipp, Thomas<br />
Kreck-Hövel, Nicole Knobloch, Ute Michel-Wickert,<br />
Janosch Weber, Volker<br />
Conra und Harald Diehl; (v.l.n.r. vorne)<br />
Gracia Schade, Ines Müller, Rebekah<br />
Schmitt, Anna-Lisa Hüter, Sarah Bohn,<br />
Kim-Lea Frackowiak und Benjamin<br />
Hassemer<br />
In Wasems Kloster Engelthal in Ingelheim haben sieben Teilnehmer<br />
den Lehrgang „Fachhelfer/in in Sozialeinrichtungen<br />
(IHK)“, der in Kooperation des Evangelischen Diakoniewerks<br />
Zoar und der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen<br />
durchgeführt wurde, erfolgreich abgeschlossen. Zum Teil haben<br />
die Teilnehmer ein Praktikum in verschiedenen Einrichtungen<br />
oder eine Berufsbildungsmaßnahme über 27 Monate in einem<br />
Partnerbetrieb absolviert. Andere haben den Praktischen Teil<br />
des Lehrgangs an ihrem festen Werkstatt-Arbeitsplatz gemacht.<br />
Immer noch aufgeregt, aber glücklich über die gelungene Präsentation<br />
und das Abschlussgespräch nahmen die Absolventen<br />
ihr Zertifikat entgegen.<br />
26 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Berufliche Bildung<br />
Die Zertifikatsübergabe an die<br />
erfolgreich abgeschlossenen Teilnehmer<br />
lässt sich der Leiter des<br />
Geschäftsfelds Weiterbildung der<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
für Rheinhessen, Viktor Wilpert<br />
Piel, nicht nehmen.<br />
Viktor Wilpert Piel, Leiter des<br />
Geschäftsfelds Weiterbildung<br />
der Industrie- und<br />
Handelskammer für Rheinhessen,<br />
übergab die Urkunden zusammen mit<br />
Thomas Kreck-Hövel, Regionalleiter<br />
Eingliederungshilfe Rhein-Nahe-<br />
Hunsrück. Auch die Lehrgangsleiterinnen,<br />
Ute Michel-Wickert und Nicole<br />
Knobloch vom Berufsbildungs- und<br />
Integrationsservice der Zoar-Werkstätten<br />
Heidesheim, die auch während<br />
der Prüfungen ihren „Schützlingen“<br />
zur Seite standen, waren bei<br />
der Ehrung mit von der Partie und<br />
wussten zu jedem Teilnehmer eine<br />
„kleine Geschichte“ zu erzählen.<br />
Über einen erfolgreichen Abschluss<br />
freuten sich Sarah Bohn, Kim-Lea<br />
Frackowiak, Benjamin Hassemer,<br />
Anna-Lena Hüter, Ines Müller, Rebekah<br />
Schmitt und Janosch Weber. Die<br />
zu dem Kurs gehörenden Praktika<br />
absolvierten sie bei verschiedenen<br />
Arbeitgebern beziehungsweise in<br />
Praxisbetrieben. Dazu gehörten das<br />
Evangelische Diakoniewerk Zoar in<br />
Heidesheim und Rockenhausen, die<br />
kreuznacher diakonie in Mainz, das<br />
Haus St. Martin in Ingelheim, die<br />
Seniorenresidenz „Haus Gabriel“ in<br />
Saulheim, das AWO-Altenzentrum<br />
„Ursel-Distelhut-Haus“ in Mainz und<br />
die Katholische Kindertagesstätte<br />
„St. Anton“ in Kaiserslautern.<br />
Thomas Kreck-Hövel, Zoar-<br />
Regionalleiter Rhein-Nahe-<br />
Hunsrück, stellte die Teilnehmer<br />
vor und begrüßte die Gäste.<br />
Später gute Chancen<br />
im Bewerbungsgespräch<br />
Das Prüfungskomitee bestand aus<br />
Viktor Wilpert Piel und zwei Dozentinnen,<br />
Nicole Knobloch und Ute<br />
Michel-Wickert. Claudia Wasem, die<br />
Eigentümerin von Wasems Kloster<br />
Engelthal, und Claudia Lörsch vom<br />
Weiterbildungszentrum in Ingelheim<br />
durften als Gäste Fragen stellen und<br />
Ideen einbringen. Claudia Wasem<br />
hat selbst Erfahrung mit einem Teilnehmer<br />
aus einem vergangenen<br />
Zertifikatskurs gesammelt und war<br />
mit dessen Arbeitsleistung zufrieden.<br />
Sie bekundete ihr Interesse, weiterhin<br />
Menschen mit Beeinträchtigung<br />
ein Praktikum in ihrem Betrieb absolvieren<br />
zu lassen.<br />
Die Präsentation der einzelnen Fachthemen<br />
und das abschließende Fachgespräch<br />
dauerten für jeden Prüfling<br />
Ute Michel-Wickert vom Berufsbildungs-<br />
und Integrationsservice der<br />
Zoar-Werkstätten Heidesheim, eine<br />
der Lehrgangsleiterinnen<br />
fünfzehn bis zwanzig Minuten. „Herr<br />
Hassemer zum Beispiel war sehr<br />
aufgeregt, aber man hat es ihm nicht<br />
angemerkt. Er hat sich gut präsentiert<br />
und wird in einem zukünftigen<br />
Bewerbungsgespräch gute Chancen<br />
haben“, sagte Viktor Wilpert Piel.<br />
Thomas Keck-Hövel nannte das<br />
Hauptziel der Weiterbildungsmaßnahme:<br />
die Übernahme in einen<br />
Betrieb des allgemeinen Arbeitsmarkts.<br />
Er begrüßte die Gäste und<br />
bedankte sich für deren Teilnahme<br />
bei Viktor Wilpert Piel, Harald Diehl<br />
vom Sozialministerium Rheinland-<br />
Pfalz, Gracia Schade, Behindertenbeauftragte<br />
im Landkreis Mainz-Bingen,<br />
und Volker Conrad, Fachbereichsleiter<br />
Eingliederungshilfe der<br />
Kreisverwaltung Mainz-Bingen. Bei<br />
der Zertifikatsübergabe war auch<br />
Kurt Philipp, Fachbereichsleiter der<br />
Eingliederungshilfe im Evangelischen<br />
Diakoniewerk Zoar, in seiner Funktion<br />
als stellvertretender Vorsitzender<br />
der Landesarbeitergemeinschaft<br />
Werkstätten für behinderte Menschen<br />
(LAG) Rheinland-Pfalz anwesend.<br />
Thomas Kreck-Hövel stellte die<br />
Teilnehmer vor und bedankte sich bei<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
27
Berufliche Bildung<br />
den Mitarbeitern der Praxisbetriebe,<br />
die die Umsetzung der beruflichen<br />
Qualifikation überhaupt erst möglich<br />
machen. „Ich hinterfrage immer, ob<br />
das Ziel und der Zweck für die Absolventen<br />
erreicht werden, denn deren<br />
berufliche Entwicklung ist das Wichtigste“,<br />
sagte Prüfungsleiter Piel. Er<br />
sehe den Lehrgang als praxistaugliches,<br />
„lebendes Konzept“. „Jeder hat<br />
Bammel vor der Prüfung, egal ob es<br />
ein studierter Doktor oder ein Mensch<br />
mit Beeinträchtigung ist“, sagt er aus<br />
Erfahrung. Er hält es für vorrangig<br />
wichtig, dass jeder Teilnehmer individuelle<br />
Unterstützung erhält. „Der<br />
Weg ist das Ziel“, sagte Viktor Wilpert<br />
Piel. „Wir gehen mit diesem Konzept<br />
mit gutem Beispiel voran.“ Er erhofft<br />
sich für die Zukunft auch mögliche<br />
Zertifikatskurse für Flüchtlinge.<br />
Geschichte mit<br />
symbolhaftem Wert<br />
Harald Diehl vom Sozialministerium<br />
Rheinland-Pfalz gratulierte den Absolventen<br />
ebenfalls. „Sie haben alle<br />
eine tolle Leistung erbracht“, sagte er<br />
beeindruckt. Er begleitet das Projekt<br />
der Zertifikatslehrgänge für Menschen<br />
mit Beeinträchtigung seit fünf<br />
Jahren und unterstützt dieses mit<br />
ideellem Wert. Volker Conrad von der<br />
Kreisverwaltung Mainz-Bingen erzählte<br />
eine Geschichte von einem<br />
Weingutsbesitzer. Diese lautet wie<br />
folgt: Der Weinbauer suchte auf dem<br />
Marktplatz nach Menschen, die für<br />
ihn im Weinberg arbeiten. Einige von<br />
den Helfern arbeiteten den ganzen<br />
Tag und andere nur eine Stunde,<br />
trotzdem sollten alle siebzig Euro<br />
dafür bekommen. Die Arbeiter, die<br />
den ganzen Tag fleißig waren, fanden<br />
das ungerecht. Der Weingutsbesitzer<br />
sagte, dass er gerecht zu denen sei,<br />
die den ganzen Tag geholfen, und<br />
gütig zu denen, die nur eine Stunde<br />
gearbeitet haben. „Ist es gerecht,<br />
dass Menschen mit Beeinträchtigung<br />
weniger Geld bekommen als Menschen<br />
ohne Beeinträchtigung?“, fragte<br />
Volker Conrad zum Abschluss seiner<br />
Rede.<br />
Die Absolventen bedankten sich jeweils<br />
mit einem Blumenstrauß bei<br />
den Vertretern ihrer Praxisbetriebe.<br />
Zur Erinnerung an diesen wichtigen<br />
Prüfungstag bekamen sie von Regionalleiter<br />
Thomas Keck-Hövel ein<br />
Windlicht aus bunten Häusern geschenkt.<br />
Genauso bunt wie das Zoar-<br />
Motto „Wir sind alle bunt“. Seit 2013<br />
arbeiten die Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />
mit der IHK für Rheinhessen<br />
zusammen. Menschen mit Unterstützungsbedarf<br />
werden im Rahmen<br />
verschiedener Zertifikatslehrgänge<br />
ausgebildet. Mit einem zertifizierten<br />
IHK-Abschluss erlangen die Teilnehmer<br />
durch die erweiterten beruflichen<br />
Kompetenzen eine höhere Attraktivi-<br />
Kommentare der Lehrgangsteilnehmer<br />
Sieben Teilnehmer haben kürzlich den Lehrgang „Fachhelfer/in in Sozialeinrichtungen<br />
(IHK)“, der in Kooperation des Evangelischen Diakoniewerks<br />
Zoar und der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen durchgeführt<br />
wurde, erfolgreich abgeschlossen. Themen der mündlichen Abschlussprüfung<br />
waren fachgebunden, zum Beispiel Kinderbetreuung, Handhabung<br />
der Industriespülmaschine, Wareneingangs-Prüfung, Rückstellproben und<br />
das Tischdecken mit der dazugehörigen Blumen-Dekoration.<br />
Sarah Bohn ist zwanzig Jahre alt und arbeitet seit November 2017 in der<br />
Küche der kreuznacher diakonie in Mainz. Ihre Abschlusspräsentation erstellte<br />
sie zum Thema „Rückstellproben beim Essen“. „Das sind Proben, die<br />
vom Essen genommen werden. Falls es den Menschen nach der Mahlzeit<br />
nicht gut geht, kann man die Probe untersuchen“, erzählte Sarah über ihre<br />
Arbeit. „Sarah Bohn hat heute eine super Prüfung abgelegt. Sie konnte viel<br />
an die anderen Teilnehmer weitergeben“, sagte Nicole Knobloch.<br />
Die 19-jährige Kim-Lea Frackowiak arbeitet in der Küche im Haus „St.<br />
Martin“ in Ingelheim. Dort arbeitet sie seit rund einem Jahr. „Sie hat dort<br />
die Aufgabe, die Ware anzunehmen und das Lager zu bestücken. Mich hat<br />
es stolz gemacht, wie gut Frau Frackowiak uns ihre Arbeit vorgestellt und<br />
beschrieben hat“, sagte Nicole Knobloch. Ihre Themen im Rahmen der Prüfung<br />
waren das Spülen mit der Hand und die Industriespülmaschine.<br />
Benjamin Hassemer arbeitet seit 2010 in der Cafeteria des Evangelischen<br />
Diakoniewerks Zoar in Heidesheim. Der 30-Jährige absolvierte dort auch<br />
sein Praktikum. In seiner Präsentation ging es um den Wareneingang und<br />
die -kontrolle. „Herr Hassemer hat sehr viel Arbeit in der Cafeteria übernommen<br />
und ist dort ein wertvoller Mitarbeiter. Man merkt, wie viel Freude<br />
er hat, sein Wissen an andere weiterzugeben“, sagte Ute Michel-Wickert.<br />
28 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Berufliche Bildung<br />
Harald Diehl vom Sozialministerium<br />
sprach auch weiterhin seine Unterstützung<br />
des Projekts mit „ideellem Wert“ zu.<br />
Volker Conrad von der Kreisverwaltung<br />
Mainz-Bingen erzählte eine bewegende<br />
Geschichte über einen Weingutsbesitzer.<br />
Nicole Knobloch erzählte im Wechsel<br />
mit Kollegin Ute Michel-Wickert über<br />
jeden Teilnehmer eine kurze Geschichte.<br />
Auf diese Weise fühlte sich jeder geehrt.<br />
Die 24-jährige Anna-Lisa Hüter arbeitet seit Beginn des Zertifikatslehrgangs<br />
im AWO-Altenzentrum „Ursel-Distelhut-Haus“ in Mainz. Ihr Thema<br />
bei der Prüfung war die normale, handelsübliche Spülmaschine. „Anna-Lisa<br />
Hüter war sehr aufmerksam und immer dabei. Sie hat heute eine ganz<br />
tolle Präsentation abgeliefert“, sagte Ute Michel-Wickert.<br />
Rebekah Schmitt stellte in der Prüfung Beschäftigungsangebote für dreibis<br />
vierjährige Kinder vor. „Rebekah Schmitt war immer da und immer<br />
pünktlich. Sie hat sehr engagiert mitgearbeitet“, sagte Nicole Knobloch.<br />
Die 25-Jährige arbeitet seit Anfang März in der Katholischen Kindertagesstätte<br />
„St. Anton“ in Kaiserslautern. Sie zieht es in Erwägung, eine Ausbildung<br />
zur Erzieherin zu machen. „Mir hat der Kurs viel Spaß gemacht und<br />
auch beruflich viel gebracht“, sagte Rebekah Schmitt.<br />
Janosch Weber ist 26 Jahre alt und arbeitet seit acht Jahren im Evangelischen<br />
Diakoniewerk Zoar in Rockenhausen im Bereich der tagesstrukturierenden<br />
Angebote. Seine Abschlusspräsentation erstellte er zu den Themen<br />
„Spülen mit Hand“ und „Spülen mit Spülmaschine“. „Janosch Weber hat<br />
es so viel Spaß gemacht, dass er zusätzlich einen Lese-Rechtschreib-Kurs<br />
besuchte“, sagte Ute Michel-Wickert.<br />
In der Präsentation von Ines Müller ging es um das Tischdecken und die<br />
dazugehörige Blumen-Dekoration. „Bei Praxisbeispielen war Ines Müller<br />
immer sofort zur Stelle und wusste etwas. Sie hat schon viele Erfahrungen<br />
mitgebracht. Wir haben sie außerdem als sehr kreativen Menschen erlebt,<br />
zum Beispiel beim Malen und auch mit Blick auf ihren Kleidungsstil“,<br />
sagte Nicole Knobloch. Die 20-Jährige arbeitet seit Ende Mai 2017 im<br />
Rahmen eines Praktikums, das in Kürze abgeschlossen sein<br />
wird, in der Seniorenresidenz „Haus Gabriel“ in Saulheim.<br />
Kurt Philipp (Mitte), Fachbereichsleiter<br />
der Eingliederungshilfe des Evangelischen<br />
Diakoniewerks Zoar, und Harald<br />
Diehl vom rheinland-pfälzischen Sozialministerium<br />
beim Sektempfang vor der<br />
Zertifikatsvergabe.<br />
tät für den allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />
Vier verschiedene Lehrgänge werden<br />
mittlerweile angeboten: „Fachhelfer/in<br />
in Sozialeinrichtungen“,<br />
„Fachwerker/in Lagerorganisation“,<br />
„Fachhelfer/in für Gebäudeservice“<br />
und „Fachhelfer/in für Gartenpflege“.<br />
Für die Lehrgänge können sich zum<br />
Beispiel Absolventen von Förderschulen<br />
und Mitarbeiter einer Werkstatt<br />
für Menschen mit Beeinträchtigung<br />
bewerben. Auch Personen, die<br />
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
aufgrund ihrer Beeinträchtigung<br />
keine Anstellung finden, sind herzlich<br />
willkommen. Die Lehrgangsteilnehmer<br />
absolvieren in der Zeit<br />
der Kursdauer bei verschiedenen<br />
Arbeitgebern ein Praktikum. Der<br />
Lehrgang beinhaltet 125 theoretische<br />
Unterrichtseinheiten und wird einmal<br />
pro Woche besucht. Die restlichen<br />
vier Tage verbringen die Teilnehmer<br />
in ihrem Betrieb.<br />
Julia Hoffmann<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
29
Jubiläen & Veranstaltungen<br />
Schlossplatz-Zauber<br />
Ein Fest für alle!<br />
Zoar und die<br />
Lebenshilfe Westpfalz<br />
waren Veranstalter des Festes<br />
im Rahmen des 650. Jubiläums<br />
der Stadtrechtserhebung<br />
in Kirchheimbolanden<br />
Der „Schlossplatz-Zauber“ füllte den Innenhof<br />
der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden mit<br />
einem bunten Miteinander. Das freute nicht<br />
nur Einrichtungsleiterin Martina Degen, sondern auch<br />
viele Bewohner der Seniorenresidenz, die sich das interessante<br />
Treiben „vor ihrer Haustür“ nur allzu gern ansahen.<br />
„Unseren Schlosshof so gut besucht zu sehen, lässt<br />
mich vor Freude fast weinen“, sagte die Einrichtungsleiterin<br />
und Mitorganisatorin der Großveranstaltung.<br />
„Jung und alt, beeinträchtigt und nicht-beeinträchtigt;<br />
wir sehen mit Blick auf die Besucher, dass sich viele<br />
unterschiedliche Menschen durch unsere Werbung für<br />
unser Fest begeistern ließen.“<br />
Es war das erste Mal, dass das Evangelische Diakoniewerk<br />
Zoar und die Lebenshilfe Westpfalz bei der Durchführung<br />
einer Veranstaltung eine Kooperation eingegangen<br />
sind. Beide Einrichtungen meinen, dass man gemeinsam<br />
nicht nur viel bewegen, sondern auch finanziell<br />
und organisatorisch stemmen kann. „Wir von der<br />
Lebenshilfe führen im Schlossgarten jährlich unser Mitmach-Festival<br />
durch“, berichtete Andreas Kolb von der<br />
Lebenshilfe Westpfalz und Mitorganisator des „Schlossplatz-Zaubers“.<br />
Die „Begegnungen in der Kunst“ seien<br />
mitsamt ihren Workshops und dem Kulturprogramm auf<br />
der Schlossgarten-Bühne äußerst beliebt. „Unser<br />
Stammpublikum ist von Jahr zu Jahr größer geworden“,<br />
so Kolb. Aufgrund dessen habe man sich auch an ein Fest<br />
dieser Art gewagt; und gern in Kooperation mit einem<br />
anderen Unternehmen – und so kam Zoar ins Spiel. Das<br />
Evangelische Diakoniewerk Zoar war ebenfalls nicht abgeneigt,<br />
vor allem weil die gemeinsame Ansicht Folgendes<br />
besagte: „Der Stadt Kirchheimbolanden und deren<br />
Einwohnern soll zum Jubiläum ein schönes Geschenk<br />
gemacht werden.“ Und so nahmen am „Schlossplatz-<br />
Zauber“ verschiedene Kulturgruppen aus beiden Sozialeinrichtungen<br />
teil. Präsentiert wurden Musik und Tanz<br />
sowie Theater und Bewegung. Während des Festes wurden<br />
diverse Mitmach-Angebote und kreative Workshops<br />
angeboten. Das Thema „Inklusion“ wurde in vielerlei<br />
Hinsicht mit Leben gefüllt; so zum Beispiel mit einer<br />
Bilderausstellung kreativer Zoar-Künstler des Malkurses<br />
in Rockenhausen.<br />
Fest als ideale Plattform<br />
„Unser Engagement in Kirchheimbolanden weitet sich<br />
aus“, sagte Zoar-Direktor Peter Kaiser und erwähnte in<br />
diesem Zusammenhang auch das geplante Bauprojekt in<br />
der Bahnhofsstraße 1. Dort soll das Projekt „Wohnen<br />
– Lernen – Arbeiten“ mit einem großzügigen Gebäudekomplex<br />
entstehen. Um Zoar-Mitarbeiter mit den Plänen<br />
vertraut zu machen, wurde kürzlich eine Kick Off-Veranstaltung<br />
mit Ortsbegehung durchgeführt. Die begleitende<br />
Arbeit wurde und wird mit Beginn dieses Sommers in<br />
drei Arbeitsgruppen „Wohnen“, „Lernen“ und „Arbeiten“<br />
sowie Workshops fortwährend geleistet. „Da zum Umsetzen<br />
zukunftsträchtiger Pläne auch immer der kommunikative<br />
Austausch gehört, ist eine entsprechende<br />
30 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Jubiläen & Veranstaltungen<br />
Plattform wichtig.“ Der „Schlossplatz-Zauber“ mit seinen<br />
zahlreichen Begegnungen sei ein ideales Forum gewesen,<br />
so Kaiser. Mit der Ausrichtung dieser Veranstaltung<br />
zum Jubiläum der Stadtrechtserhebung sei ein bürgernahes<br />
Fest innerhalb einer gelungenen Kooperation geglückt.<br />
Dies brachte man auch bei der Festeröffnung zum<br />
Ausdruck, die Zoar-Direktor Peter Kaiser, seine Vorstandskollegin<br />
Martina Leib-Herr und Andreas Kolb von der<br />
Lebenshilfe Westpfalz gemeinsam vollzogen. Am Abend,<br />
kurz vor dem Max-Mutzke-Konzert, erfolgte eine zweite<br />
Begrüßung der Gäste, weil im Laufe des Tages zahlreiche<br />
weitere Besucher das Festgelände aufsuchten. Von der<br />
Hauptbühne auf dem Schlossplatz aus begrüßten Peter<br />
Kaiser und Walfried Weber, Präsident der Lebenshilfe<br />
Westpfalz, die über 1.000 Gäste. „Wir möchten Kirchheimbolanden<br />
etwas zurückgeben, denn wir fühlen uns<br />
hier gut aufgehoben“, sagte Walfried Weber. Diese Aussage<br />
konnte Zoar-Direktor Kaiser nur bestätigen und<br />
betonte: „Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut,<br />
um zum Stadtjubiläum etwas Besonderes kostenfrei<br />
anzubieten; sozusagen als Ergänzung zur Festarena mit<br />
Max Giesinger im August.“<br />
Musik und Tanz | Theater und Bewegung<br />
Darüber freuten sich nicht nur die von zum Teil weither<br />
angereisten Konzertbesucher, sondern vor allem auch<br />
Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller. Er sagte: „Recht<br />
herzlichen Dank für das tolle Jubiläumsgeschenk vor<br />
einer einmaligen Kulisse.“ Gleichzeitig wiederholte er die<br />
Aussage von Max Mutzke, als dieser mit dem Publikum<br />
sprach. „Kibo ist bunt. Alle Menschen feiern zusammen.“<br />
Dies könne er nur bestätigen. Es mache große Freude,<br />
dies „mittendrin“ beim Dabeisein zu erleben. Und auch<br />
Landrat Rainer Guth schwärmte: „Ich habe hier so viele<br />
Freunde und Bekannte getroffen, ohne verabredet gewesen<br />
zu sein.“ Landrat Guth lobte den sozialen Geist dieser<br />
erfolgreichen Kooperationsveranstaltung. „Dass es<br />
sich Zoar und die Lebenshilfe nicht nehmen ließen, der<br />
Stadt Kirchheimbolanden auf diese originelle und viele<br />
Multiplikatoren ansprechende Weise zum Jubiläum zu<br />
gratulieren, zeigt den uneigennützigen, dem Menschen<br />
dienenden Geist der beiden Organisationen.“<br />
Es traten auf: das Zoar-Musik-Duo Rockenhausen<br />
Thomas Draws und Ralf Bommes aus Rockenhausen, die<br />
Zoar-Tanzgruppe „Fit for Dance” aus Alzey, die Zoar-<br />
Musikgruppe „Focus 37“ mit Silke Wolff, Miriam Burkardt<br />
und Sara Oliveira aus Kaiserslautern und Ludwigshafen,<br />
die Musik-AG der Lebenshilfe Westpfalz, die Zoar-Tanzgruppe<br />
„Elwetritsche“ Rockenhausen, die Zoar-Theaterwerkstatt<br />
„Hin und Weg mit den Z’s“ aus Rockenhausen,<br />
die Zoar-Band „Workhouse Gang“ aus Alzey, „Beatboxer“<br />
Sebastian Thomas, die inklusive Tanzgruppe der Tanzsportgemeinschaft<br />
Grün-Weiß Kirchheimbolanden und<br />
die Stepptanzgruppe der Tanzsportgemeinschaft Grün-<br />
Weiß Kirchheimbolanden. Dass es bunt und lustig wurde,<br />
dafür sorgte auch der „Circus Pepperoni“ mit verschiedenen<br />
Walk-Acts, die zum Beispiel Jonglage, Tellerdrehen,<br />
Diabolo und Riesenseifenblasen beinhalteten.<br />
Wer selbst aktiv sein wollte, konnte sich an Bewegungsund<br />
Geschicklichkeitsspielen, wie zum Beispiel Wurfspiele,<br />
Shuffleboard und Leitergolf, beteiligen. Auch beim<br />
Bastelspaß war Mitmachen angesagt. Alle Sinne wurden<br />
angesprochen durch Sinnesfühlkästen und diverse Gedächtnis-Training-Angebote.<br />
Auch das kulinarische Angebot<br />
kam nicht zu kurz: Grillspezialitäten, Pizza, Bio-Pilzpfanne<br />
des Zoar-Werkhauses Alzey, Büffet mit Kuchen<br />
aus der Zoar-Bäckerei Rockenhausen, diverse Getränke<br />
und leckere, alkoholfreie Cocktails an der Cocktailbar des<br />
Wichernhaus-Teams. Die Veranstaltung bot außerdem die<br />
Möglichkeit, kunstgewerbliche Produkte der Zoar-Werkstätten<br />
kennenzulernen und zu kaufen. Diverse Informationsstände<br />
rundeten die inklusive Veranstaltung ab.<br />
„Beatboxer“ Sebastian Thomas<br />
Ein musikalisches Zoar-Talent aus Rockenhausen wurde<br />
von „Beatboxer“ Sebastian Thomas, der in den dortigen<br />
Zoar-Werkstätten arbeitet, präsentiert. Er hatte beim<br />
„Schlossplatz-Zauber“ seinen großen Auftritt als Intro<br />
von Max Mutzke auf der Hauptbühne vor hunderten von<br />
Zuschauern. Beim „Beatboxen“ setzt Sebastian Thomas<br />
aus Münsterappel vor allem seinen Atem, den Bauch,<br />
Mund und die Zunge ein. „Ich übe viel“, sagte er, „gern zu<br />
Hause vor dem Spiegel.“ Vor großem Publikum hat.<br />
Sebastian Thomas keine Angst, denn er ist bereits seit<br />
einiger Zeit mit seinem „Beatbox“-Talent „unterwegs“.<br />
Ihm sei es wichtig, die Menschen mit den „Beats“ zu<br />
begeistern und zu unterhalten. Und das gelang ihm mal<br />
wieder grandios, was ihm auch Max Mutzke bestätigte.<br />
„Kirchheimbolanden, was für ein Wort“, sagte der<br />
bekannte, deutschsprachige Sänger, der mit der Band<br />
„Monopunk“ angereist war und das Publikum mit Songs<br />
wie „Ich ohne Dich“, „Welt hinter Glas“, „Catch me if you<br />
can“ und „Charlotte“ begeisterte. Max Mutzkes Stilmix<br />
sprach alle an, die an diesem Abend auf den Schlossplatz<br />
gekommen waren; egal, ob mit den leisen Tönen oder<br />
den zum Mitsingen animierenden, bekannten Songs.<br />
Alexandra Koch<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
31
Jubiläen & Veranstaltungen<br />
Der „Schlossplatz-Zauber“ bot vielfältige Unterhaltungsund<br />
Informationsangebote. Es gab Bewegungs- und<br />
Geschicklichkeitsspiele; auch Bastelspaß und Kerzenziehen<br />
waren angesagt. Alle Sinne wurden angesprochen<br />
durch Sinnesfühlkästen und diverse Gedächtnis-Training-<br />
Angebote. Da war für jeden Besucher etwas dabei.<br />
Das Zoar-Musik-Duo aus Rockenhausen<br />
mit Thomas Draws und<br />
Ralf Bommes trat ebenfalls beim<br />
„Schlossplatz-Zauber“ auf.<br />
Ein musikalisches Zoar-Talent<br />
aus Rockenhausen wurde von<br />
„Beatboxer“ Sebastian Thomas,<br />
der in den dortigen Zoar-Werkstätten<br />
arbeitet, präsentiert.<br />
Beim „Beatboxen“ setzt er vor<br />
allem seinen Atem, den Bauch,<br />
Mund und die Zunge ein.<br />
32 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Jubiläen & Veranstaltungen<br />
Die Zoar-Tanzgruppe „Elwetritsche“ aus<br />
Rockenhausen war mit den orangenen<br />
T-Shirts und den bunten Blumenketten<br />
ein echter Blickfang. Es machte Spaß,<br />
ihnen zuzuschauen.<br />
Die Zoar-Mitarbeiterinnen (v.l.n.r.) Sonia Pfleger,<br />
Michaela Siragusano und Katrin Werder präsentierten<br />
sich im für den Zoar-Cocktail-Stand passenden<br />
Outfit. Zusammen mit dem Wichernhaus-Team<br />
mixten und verkauften sie alkoholfreie Cocktails im<br />
Rahmen der Veranstaltung „Schlossplatz-Zauber“,<br />
die im Schlosshof der Seniorenresidenz Kirchheimbolanden<br />
und auf dem gegenüberliegenden<br />
Schlossplatz stattfand.<br />
Zoar-Direktor Peter Kaiser<br />
probierte sich aus und testete<br />
seine Geschicklichkeit. Viele<br />
andere taten es ihm gleich.<br />
Dass es bunt und<br />
lustig wurde,<br />
dafür sorgte der<br />
„Circus Pepperoni“<br />
mit verschiedenen<br />
Walk-Acts, wie zum<br />
Beispiel Jonglage,<br />
Tellerdrehen und<br />
Diabolo.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
33
Jubiläen & Veranstaltungen<br />
Der Zoar-Vorstand, Peter Kaiser und Martina Leib-Herr,<br />
bei der Begrüßung der zahlreichen Besucher des<br />
„Schlossplatz-Zaubers“. Morgens um 11.00 Uhr ging es<br />
bereits los mit dem Unterhaltungsprogramm, das<br />
abends nach dem Max Mutzke-Konzert endete.<br />
Silvia Heinz (Mitte) und<br />
ihre Mutter Siegrid<br />
genossen das Fest<br />
sichtlich. Sie sind immer<br />
gern unter Menschen.<br />
Beim „Schlossplatz-Zauber“ gehörte die „Workhouse Gang“ ebenfalls<br />
dazu. Sie begeisterten mit Pop- und Folk-Songs.<br />
34 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Jubiläen & Veranstaltungen<br />
Zoar-Mitarbeiter<br />
Felix Becker aus der<br />
Kerzen-Manufaktur der<br />
Zoar-Werkstätten<br />
Kaiserslautern war mit<br />
seinen Kerzen dabei.<br />
Außer dem Verkauf der<br />
Kerzen bot er am Stand<br />
auch Kerzenziehen für<br />
Kinder an.<br />
Spaß an Bewegung, Gefühl für den<br />
Rhythmus und ganz viel Energie<br />
und Optimismus: Das ist bezeichnend<br />
für die Zoar-Tanzgruppe<br />
„Fit for Dance” aus Alzey.<br />
Zur Erinnerung an diesen schönen Tag ein Gruppenfoto mit<br />
dem Landrat: (v.l.n.r.) Tanja Weber, Anne-Kathrin Christoph,<br />
Angelika Kraut, Alexandra Koch, Martina Degen, Erich Rose<br />
und Landrat Rainer Guth<br />
Ein Fest gelingt nur durch die Unterstützung<br />
vieler helfender Hände. Deswegen an dieser<br />
Stelle: ein herzliches Dankeschön an alle Helfer!<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
35
Jubiläen & Veranstaltungen<br />
Die Lebenshilfe Westpfalz präsentierte sich<br />
bunt und vielfältig, zum Beispiel mit der<br />
inklusiven Tanzgruppe und der Stepptanzgruppe<br />
der Tanzsportgemeinschaft Grün-<br />
Weiß Kirchheimbolanden. Es wurde jedoch<br />
nicht nur getanzt, sondern auch gesungen<br />
und Gitarre (Silvia Schönherr) und Keyboard<br />
(Christa Schönherr) gespielt.<br />
Winfried Werner, ehemaliger<br />
Landrat des Donnersbergkreises,<br />
animierte die<br />
Besucher des Festes dazu,<br />
am Glücksrad zu drehen.<br />
Dies war am Stand des<br />
Fördervereins Zoar platziert.<br />
Für alle, die mitmachten,<br />
gab es tolle Preise zu<br />
gewinnen.<br />
36 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Jubiläen & Veranstaltungen<br />
Die Zoar-Musikgruppe „Focus 37“<br />
mit Silke Wolff, Miriam Burkardt<br />
und Sara Oliveira aus Kaiserslautern<br />
und Ludwigshafen begeisterte<br />
mit klangvoller Musik und<br />
schönen Balladen.<br />
Die Zoar-Theaterwerkstatt „Hin und Weg<br />
mit den Z’s“ aus Rockenhausen führte ein<br />
Stück auf, das gute Unterhaltung bot. Es<br />
ging um die „liebe Familie“ und alles rund<br />
ums Erbe, besser gesagt Nicht-Erbe.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
37
Jubiläen & Veranstaltungen<br />
Max Mutzke war der Stargast des<br />
„Schlossplatz-Zaubers“ im Juli <strong>2018</strong><br />
auf dem Schlossplatz in Kirchheimbolanden.<br />
Über 1.000 Besucher erlebten<br />
ein ganz besonderes Konzertereignis.<br />
Max Mutzke war mit der<br />
Band „Monopunk“ angereist und<br />
begeisterte sein Publikum mit Songs<br />
wie „Ich ohne Dich“, „Welt hinter<br />
Glas“, „Catch me if you can“ und<br />
„Charlotte“. Seine Stimme und<br />
sein Stilmix sprachen alle an, egal,<br />
ob mit den leisen Tönen oder den<br />
zum Mitsingen animierenden,<br />
bekannten Songs.<br />
38 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Jubiläen & Veranstaltungen<br />
Ein Star in Kirchheimbolanden – auf Einladung von Zoar und der Lebenshilfe<br />
Westpfalz. Das war etwas Besonderes, das es zu feiern galt. Das Foto zeigt<br />
(v.l.n.r.) Sebastian Thomas, Walfried Weber, Präsident der Lebenshilfe Westpfalz,<br />
Max Mutzke, Zoar-Direktor Peter Kaiser, Alexandra Koch und Andreas Kolb.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
39
In neuer Funktion<br />
Barbara Venske, Regionalleitung Eingliederungshilfe Nordpfalz<br />
Zoar inspirierte sie,<br />
prägte ihre Berufswahl und<br />
die berufliche Karriere<br />
Im Zuge des Projekts „Leitungsstrukturen“, ein Bestandteil von Strategietagungen, die 2016/17<br />
in den Bereichen Eingliederungshilfe und Altenhilfe stattgefunden haben, sind in der Eingliederungshilfe<br />
neue Funktionsbezeichnungen eingeführt worden. Die Titel „Werkstattleitung“ und<br />
„Einrichtungsleitung“ wurden durch „Regionalleitung“ ersetzt. Wie im Zoar-Magazin 2/2017 angekündigt,<br />
wurden die Regionalleitungen nach und nach in loser Reihenfolge vorgestellt.<br />
Nach Dr. Claudia Mitulla<br />
und Iris Frey-Gingel<br />
(Regionalleitung Eingliederungshilfe<br />
Rheinhessen) sowie<br />
Nadja Bier (Regionalleitung Eingliederungshilfe<br />
West- und Vorderpfalz),<br />
Monja Seckler-Classen und Thomas<br />
Kreck-Hövel (Regionalleitung Eingliederungshilfe<br />
Rhein-Nahe-Hunsrück)<br />
folgt nun, last but not least, Barbara<br />
Venske, Regionalleitung Eingliederungshilfe<br />
Nordpfalz. Ihr Arbeitsschwerpunkt<br />
umfasst das Pfälzische<br />
Diakonie-Zentrum Rockenhausen.<br />
Die Bereiche Wohnen und Ambulante<br />
Angebote unterstehen ihrer Leitung.<br />
Arbeit und Berufliche Bildung sind<br />
andere Schwerpunkte. Auch hier ist<br />
eine Doppelspitze geplant, so wie in<br />
Heidesheim und Alzey (wir berichteten).<br />
Da diese Regionalleitungsstelle<br />
momentan noch vakant ist, deckt<br />
Kurt Philipp, Leitung Eingliederungshilfe,<br />
diesen Bereich mit Blick auf die<br />
Zoar-Werkstätten Rockenhausen ab.<br />
Sobald die Stelle neu besetzt ist, wird<br />
die Vorstellung dieser Regionalleitung<br />
in einem der nächsten Zoar-<br />
Magazine nachfolgen.<br />
Baumpflanzaktion unter dem Motto „Wir pflanzen zusammen Obstbäume!“ im<br />
Herbst 2017; auch hier war Zoar beteiligt. Barbara Venske (Zweite von rechts)<br />
unterstützte die gemeinsame Aktion des „Rotary Clubs“ Rockenhausen und des<br />
Zoar – Pfälzischen Diakonie-Zentrums Rockenhausen. Die Wiese auf dem Inkelthalerhof<br />
wurde zu einer Streuobstwiese mit „alten“ Obstsorten. Das Foto<br />
zeigt: (v.l.n.r.) Barbara Klein, Torsten Walter, Karin Braun, Barbara Venske und<br />
Rolf Nehrbaß. Gemeinsam macht alles mehr Spaß, auch das Baumpflanzen.<br />
40 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
In neuer Funktion<br />
Mitarbeiterfest im Sommer 2015 am Zoar-Standort Rockenhausen:<br />
(v.l.n.r.) Doris Venske, ehrenamtliche Mitarbeiterin, Barbara Venske,<br />
Regionalleiterin Nordpfalz, und Gerd Dreher, Mitarbeiter der Kistenund<br />
Palettenfertigung in Rockenhausen<br />
50 Jahre Zoar-Werkstätten Rockenhausen; anlässlich des<br />
Jubiläums fanden drei Festtage mit buntem und abwechslungsreichem<br />
Programm statt: (v.l.n.r.) Zoar-Direktor Peter Kaiser,<br />
Regionalleiterin Barbara Venske und Torsten Walter, kaufmännischer<br />
Leiter der Zoar-Werkstätten. Ein Frisbee-Wurf sorgte<br />
hier für Erheiterung. Die Frisbee-Scheiben wurden mit dem<br />
entsprechenden Aufdruck eigens zum 50. Jubiläum hergestellt.<br />
sagt die berufserfahrene Regionalleiterin.<br />
„Mein Wunsch, Sozialpädagogik<br />
zu studieren, hat sich während<br />
meiner Zeit bei Zoar erst so richtig<br />
verfestigt.“<br />
Barbara Venske an ihrem Schreibtisch<br />
im Gebäude der Fachabteilungen Eingliederungshilfe<br />
und Altenhilfe auf<br />
dem Inkelthalerhof in Rockenhausen<br />
Vorpraktikum legte<br />
den Grundstein<br />
Barbara Venske kam bereits in jungen<br />
Jahren in Kontakt zum Evangelischen<br />
Diakoniewerk Zoar. Das war im<br />
Rahmen eines Vorpraktikums direkt<br />
nach dem Abitur, das sie am Heinrich-Heine-Gymnasium<br />
in Kaiserslautern<br />
abschloss. „Da ich an einer Universität<br />
studieren wollte, war dieses<br />
Vorpraktikum Pflicht“, berichtet Barbara<br />
Venske. „Eigentlich hätte es nur<br />
ein halbes Jahr gedauert, aber ich<br />
habe es aus eigenem Antrieb um ein<br />
weiteres halbes Jahr verlängert.“ Sie<br />
lacht. Dabei sei der Anfang bei Zoar<br />
nicht leicht gewesen. Der Umgang<br />
mit Menschen mit Beeinträchtigung<br />
sei ihr damals als 19-Jähriger noch<br />
gänzlich fremd gewesen. „Als ich am<br />
ersten Arbeitstag in den Gruppenraum<br />
kam und mich vorstellen wollte,<br />
rannten direkt drei Männer auf<br />
mich zu und redeten auf mich ein.<br />
Einer fasste sofort nach meiner Armbanduhr<br />
und wollte die Uhrzeit wissen,<br />
ein anderer fragte immer wieder<br />
nach einem Feuerzeug.“ Zu Hause<br />
habe sie an diesem Abend gesagt:<br />
„Da gehe ich nicht mehr hin“. Es kam<br />
allerdings anders. Und das ist gut so,<br />
Gemeinsamkeit war eine<br />
Selbstverständlichkeit<br />
Der unbedingte Wunsch, Sozialpädagogik<br />
an einer Universität und nicht<br />
an einer Fachhochschule zu studieren,<br />
wurde wahr, indem sie 1980<br />
nach Siegen ging. Damals war Barbara<br />
Venske bereits mit Volker, ihrem<br />
heutigen Ehemann, liiert. „Er ist gebürtig<br />
aus Siegen und aufgrund der<br />
Berufstätigkeit seines Vaters, der als<br />
Abteilungsleiter im produzierenden<br />
Gewerbe gearbeitet hat, im Kindesalter<br />
nach Rockenhausen gekommen.“<br />
Auch im privaten Bereich war Zoar<br />
für sie Schicksal-gebend. „Seine Mutter<br />
hat auf dem Inkelthalerhof gearbeitet.<br />
So haben wir uns kennengelernt.“<br />
Als die aus Hohenöllen stammende<br />
Barbara Venske nach Siegen<br />
zum Studium ging, stand erst einmal<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
41
In neuer Funktion<br />
Regionalleiterin Barbara Venske privat:<br />
Barbara Venske ist ein sehr naturverbundener Mensch.<br />
Sie liebt ihren Garten. Bei schönem Wetter ist sie gern<br />
draußen. Sie genießt es zum Beispiel, im Strandkorb zu<br />
sitzen und ein gutes Buch zu lesen. Haus und Garten<br />
sind ihre Wohlfühlorte. Da kann sie abschalten und<br />
Zoar auch mal vergessen. Wichtig ist ihr außerdem die<br />
Familie. Der gute Kontakt in ihrem Heimatort Hohenöllen<br />
gibt ihr ein Gefühl der Sicherheit. „Hier tanke ich<br />
neue Kraft und Energie“, sagt sie. Die Familie ist groß:<br />
Mutter, Schwester, Schwager, Schwägerinnen, Nichten<br />
und Schwiegereltern. An erster Stelle aber steht ihr<br />
Mann Volker. Beide verbindet eine langjährige Ehe und<br />
viele Gemeinsamkeiten; so zum Beispiel die Vorliebe für<br />
kulturelle Veranstaltungen und die Liebe zu Tieren.<br />
Im Haus der Venskes leben fünf Papageien. Dafür ist im<br />
Wohnzimmer extra ein Papageienhaus gebaut worden.<br />
„Alles fing mit einem Nymphensittich an“, erzählt<br />
Barbara Venske. Schon damals habe sich das Ehepaar<br />
gesagt, dass dieses Hobby mit dem Umzug in ein eigenes<br />
Haus vergrößert werden wird. „Papageien machen<br />
ordentlich Krach. In einer Mietwohnung würde das<br />
nicht gehen.“ Venskes haben zu jedem ihrer Papageien,<br />
die alle einen Namen tragen, eine besondere Beziehung.<br />
Wilma zum Beispiel ist ein Graupapagei. Sie ist stubenrein<br />
und darf daher durch die Wohnung tapsen. Wilma<br />
ist besonders anhänglich und schmust auch gern mal.<br />
Vor allem aber pfeifen und sprechen die Papageien.<br />
„Das bringt Leben ins Haus“, lacht Barbara Venske. „Das<br />
wollen wir nicht missen.“ Zum Glück liegt die Lebenserwartung<br />
dieser Papageienart bei rund fünfzig Jahren.<br />
Barbara Venske liebt ihren<br />
Garten. Bei schönem<br />
Wetter ist sie gern draußen.<br />
Sie genießt es, im<br />
Strandkorb zu sitzen und<br />
ein gutes Buch zu lesen.<br />
Der Garten ist nicht nur zum Genießen gedacht, er<br />
liefert auch Obst und Gemüse aus eigenem Anbau.<br />
Das Foto zeigt im Vordergrund das Gewächshaus mit<br />
der eigenen Ernte.<br />
Barbara Venske ist ein Familienmensch. Das Foto<br />
zeigt sie auf einer der zahlreichen Familienfeiern;<br />
hier beim „Selfie“ mit Nichte Christina Lembach.<br />
Wilma ist ein Graupapagei und 18 Jahre alt. Sie ist eins der Haustiere<br />
von Barbara Venske und ihrem Mann. Sie lieben ihre gefiederten<br />
„Mitbewohner“. Zu jedem ihrer Papageien, die alle einen Namen<br />
tragen, haben sie eine besondere Beziehung. Wilma ist stubenrein<br />
und darf daher durch die Wohnung tapsen.<br />
42 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
In neuer Funktion<br />
eine Trennung an, weil ihr heutiger<br />
Ehemann zuerst noch seine Ausbildung<br />
in Rockenhausen abschließen<br />
musste. Aber er kam bald nach, denn<br />
er leistete in Siegen seinen Zivildienst<br />
ab, und so konnte das Paar<br />
wieder zusammen sein. „Beim Studium<br />
konnte ich auf viele Erfahrungen<br />
aus meinem Vorpraktikum zurückgreifen“,<br />
erzählt Barbara Venske.<br />
„Bei Zoar ist mir von Anfang an viel<br />
gezeigt und erklärt worden. Führungskräfte,<br />
wie zum Beispiel Herr<br />
Rose sen. und Herr Plessow, haben<br />
mich unter ihre Fittiche genommen.“<br />
Sie erinnert sich: „Es war damals<br />
noch eine ganz andere Zeit. Wir<br />
haben tagsüber vieles mit den beeinträchtigten<br />
Menschen zusammen<br />
gemacht; zum Teil auch nach Arbeitsschluss.<br />
Wir haben erzählt, sind auf<br />
den Fußballplatz gegangen oder<br />
spazieren. Es war eine Selbstverständlichkeit,<br />
dass jeder einfach ein<br />
bisschen Zeit mitgebracht hat. Im<br />
Grunde, so Venske, sei das damals<br />
Inklusion auf die natürlichste Weise<br />
gewesen. „Für mich fühlte es sich an<br />
wie eine große Familie.“<br />
Da die naturverbundene Hohenöllenerin<br />
ihre Wurzeln auch in der kirchlichen<br />
Jugendarbeit hat, waren ihr<br />
menschliches Miteinander und kommunikativer<br />
Austausch schon immer<br />
wichtig. „Ich hatte schon immer<br />
Spaß daran, unterwegs und mit Menschen<br />
zusammen zu sein.“ Daher war<br />
ihr „Ausflug“ in die Mathematik auch<br />
schnell beendet. Sie lacht. „Nach<br />
dem Abi habe ich mich für Mathe in<br />
Kaiserslautern eingeschrieben; es<br />
aber ganz schnell wieder gelassen.“<br />
Damals habe ihr Herz bereits am<br />
Bereich Sozialwesen gehangen.<br />
Menschen unterstützen, ihnen<br />
assistieren, sie fördern und bei ihrer<br />
Entwicklung begleiten, sei ihr früher<br />
und heute ein wichtiges Anliegen.<br />
Sommerfest auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen im August <strong>2018</strong>:<br />
(v.l.n.r.) Barbara Venske, Ullrich Geib, Vorsitzender des Fördervereins Zoar, Pfarrer<br />
Jochen Walker, Zoar-Direktor Peter Kaiser und Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr<br />
Befragung und Auswertung<br />
„Probleme der Integration behinderter<br />
Kinder in Regelkindergärten im<br />
Bereich der Stadt Siegen“, lautete das<br />
Thema der Diplomarbeit von Barbara<br />
Venske. Kinder- und Jugendhilfe waren<br />
ihrem Interesse ebenfalls schon<br />
immer nah, sagt sie. Und so leistete<br />
sie ihr Anerkennungsjahr nach dem<br />
Studium auch in einem Evangelischen<br />
Kindergarten in der Nähe von<br />
Siegen ab. „Das war ein Regelkindergarten<br />
mit beeinträchtigten Kindern“,<br />
berichtet die 58-Jährige. „Damals<br />
etwas ganz Neues.“ In dieser<br />
Zeit habe sie viele berufliche Erfahrungen<br />
bezüglich der Elternarbeit<br />
und dem Umgang mit Angehörigen<br />
machen können. „Vieles davon kam<br />
mir später zugute.“ Genauso verhielt<br />
es sich auch mit dem Diplomarbeitsthema,<br />
das nicht nur theoretisch,<br />
sondern auch praktisch geprägt war.<br />
Im Grunde sei es eine Evaluation<br />
gewesen, die sie zusammen mit einer<br />
Kommilitonin bewältigt habe.<br />
„Wir haben alle Kindertagesstätten<br />
in Siegen zum Thema befragt.“ Das<br />
sei sehr aufwendig, aber auch sehr<br />
interessant gewesen. „Vor allem war<br />
es zeitintensiv“, weswegen der Abgabetermin<br />
um zwei Monate verlängert<br />
wurde. „Wir haben mithilfe<br />
selbstentworfener Fragebögen in<br />
den Kitas Befragungen durchgeführt.<br />
Die Ergebnisse haben wir anschließend<br />
ausgewertet“, erinnert sich<br />
Barbara Venske.<br />
Das habe auch ganz viel mit Statistik<br />
zu tun gehabt. Umso größer die Erleichterung<br />
als die Arbeit zur Zufriedenheit<br />
des betreuenden Professors<br />
fertiggestellt war. „Diese Diplomarbeit<br />
steckte voller neuer Zahlen und<br />
aktualisierter Ergebnisse, die wir im<br />
Rahmen der Befragungen recherchiert<br />
haben. Daher hat der Professor<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
43
In neuer Funktion<br />
Das Pfälzische Diakonie-Zentrum | Wohnen wie ich will!<br />
Die Leistungen für Menschen mit Beeinträchtigung<br />
• Beratung<br />
• Assistenz in den gewählten Lebensräumen<br />
• Therapie<br />
• Tagesstruktur<br />
Die Angebote im Bereich „Wohnen und Assistenz“:<br />
• Ein Zuhause, das an den individuellen Wünschen ausgerichtet ist<br />
• Beratung und Assistenzleistungen in den Bereichen „Soziotherapie“<br />
und „Jugendhilfe“<br />
• Modulangebote „Tagesstruktur“ zur sinnvollen Tagesgestaltung,<br />
die Struktur schafft (zum Beispiel Bewegung, Kreativ-Kurse,<br />
Gedächtnistraining, Chor und Tanz)<br />
• Vielfältige Freizeitangebote und Therapiemaßnahmen<br />
• Förderung und Erhalt persönlicher, lebenspraktischer und sozialer<br />
Kompetenzen<br />
Ziel dieser Arbeit ist es, die selbstbestimmte Teilhabe der Menschen<br />
mit Beeinträchtigung zu begleiten. Dabei orientieren sich die Mitarbeiter<br />
an den individuellen Fähigkeiten, Wünschen und Erwartungen<br />
der Bewohner und Klienten. Individuelle Assistenz wird unter Einbeziehung<br />
der vorhandenen Ressourcen und der Beachtung höchstmöglicher<br />
Selbstbestimmung angeboten.<br />
unsere Arbeit für seine Lehrtätigkeit<br />
in den uns folgenden Jahrgängen<br />
genutzt.“ Darauf ist Barbara Venske<br />
noch heute stolz. Besonders interessiert<br />
war Barbara Venske außerdem<br />
an den Fächern Methodik und Didaktik.<br />
„Mich in ein Thema zu vertiefen,<br />
hat mir schon immer Spaß gemacht.“<br />
Ein Teil der Friedensbewegung<br />
Ein Buch hat Barbara Venske besonders<br />
geprägt: „Ich bin o.k. Du bist<br />
o.k.“ von Thomas A. Harris aus dem<br />
Jahr 1976. Diese Begegnung mit der<br />
Transaktionsanalyse sei für sie richtungsweisend<br />
gewesen. An der Universität<br />
in Siegen wurden diese neuen<br />
psychologischen Strömungen<br />
nicht außer Acht gelassen. „Wir hatten<br />
sogar eine Lehrkraft, die uns die<br />
gruppendynamischen Prozesse in der<br />
Turnhalle spielerisch erleben und<br />
erproben ließ.“ Harris zeigte mit<br />
seinem Werk auf, wie sich der Einzelne<br />
selbst besser verstehen und seine<br />
Einstellung zu anderen verändern<br />
kann. Er wendete sein System an auf<br />
Probleme in der Ehe und bei der Kindererziehung,<br />
auf psychische und<br />
geistige Störungen, auf Aggression<br />
und Gewalt, auf Generationskonflikte,<br />
auf Vorurteile gegenüber Minderheiten,<br />
auf Schwierigkeiten in der<br />
Pubertät, ethische und religiöse<br />
Überzeugungen sowie internationale<br />
Spannungen. Freude brachte der<br />
jungen Frau auch das Gitarrenspiel.<br />
Als Betreuerin bei kirchlichen Jugendfreizeiten<br />
griff sie immer wieder<br />
gern zur Gitarre. „Ich war nicht die<br />
beste Gitarrenspielerin, aber ich habe<br />
es gern gemacht.“ Barbara Venske<br />
liebt die Geselligkeit und ein harmonisches<br />
Miteinander. Noch heute<br />
klebt auf ihrer Gitarre der bekannte<br />
Spruch „Frieden schaffen ohne Waffen“.<br />
„Die Friedensbewegung war<br />
damals sehr stark, und ich war wie<br />
viele andere junge Menschen ein Teil<br />
davon“, erinnert sie sich.<br />
Sie habe nur gute Erinnerungen an<br />
diese Zeit Ende der siebziger Jahre.<br />
„Es ging ein Ruck durch die Gesellschaft.“<br />
Gitarre und „Die Mundorgel“<br />
seien lange ihre ständigen Begleiter<br />
gewesen. Die Mundorgel ist ein in<br />
Deutschland bekanntes Fahrten-Liederbuch.<br />
Darin sind zahlreiche klassische<br />
Volks- und Wanderlieder zu<br />
finden. Aber nicht nur das deutschsprachige<br />
Liedgut ließ Venskes Herz<br />
höher schlagen, auch englische Folksongs<br />
„klimperte“ sie auf ihrer Gitarre.<br />
Noch heute hängt sie als Erinnerungsstück<br />
an diese schöne Zeit in ihrem<br />
Büro an der Wand. Barbara Venske<br />
hat schon lange nicht mehr<br />
gespielt, und dabei möchte sie es<br />
auch belassen. „Alles hat seine Zeit.“<br />
Zoar war Vorreiter<br />
„Ja. Zoar prägt“, da ist sich Barbara<br />
Venske sicher. Sie ist jetzt seit 22<br />
Jahren dabei. Ein paar Jahre hat sie in<br />
München gearbeitet. Dann zog es sie<br />
zurück in die Heimat. Auf dem Karriereweg<br />
unter dem Zoar-Dach hat sie<br />
einige Stationen passiert. Als sie<br />
1996 im Unternehmen einstieg, wurde<br />
sie für den Bereich „Wohnen Rockenhausen“<br />
stellvertretende Leiterin.<br />
Später leitete sie diesen Bereich.<br />
„Schon damals in den neunziger<br />
Jahren wohnten die Menschen bei<br />
44 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
In neuer Funktion<br />
Das jährliche Mitarbeiterjubiläum und<br />
die feierliche Verabschiedung angehender<br />
Ruheständler ist bei Zoar ein wichtiges<br />
Fest. Der würdige Rahmen ehrt die Leistungen<br />
der Mitarbeiter. Das Foto zeigt<br />
Barbara Venske in ihrer Funktion als Führungskraft<br />
bei der Jubilarfeier 2014.<br />
uns in Wohngruppen und waren<br />
Selbstversorger. Zoar-Mitarbeiter<br />
assistierten bei Bedarf beim Einkaufen,<br />
beim Organisieren des Haushalts<br />
und bei Behördengängen“, erzählt<br />
sie. Diese Assistenzleistungen seien<br />
für die damalige Zeit fortschrittlich<br />
gewesen. „Wir haben das umgesetzt,<br />
trotz der zum Teil skeptischen öffentlichen<br />
Meinung dazu.“ Allgemein<br />
herrschte die Meinung, es sei besser,<br />
beeinträchtigte Menschen „gut aufgehoben“<br />
stationär versorgt zu wissen.<br />
„Da war ein Umdenken nötig.<br />
Das ging nicht von heute auf morgen“,<br />
sagt die heutige Regionalleiterin.<br />
Ihre Vorgesetzten seien jedoch<br />
schon damals, genau wie sie, von diesem<br />
Weg überzeugt gewesen. Sich<br />
Herausforderungen stellen, auch<br />
Widerstände „aushalten“ können<br />
und sich jeden Tag aufs Neue zu motivieren<br />
– das habe sie in dieser Zeit<br />
gelernt. „Ich hatte gute Vorbilder“,<br />
sagt Barbara Venske zurückblickend.<br />
In ihrer langjährigen Berufstätigkeit<br />
Ferdinand Keller ist ein talentierter<br />
Künstler. Er malt sehr<br />
gern. Hier zeigt er ein Bild mit<br />
einer Parklandschaft und einem<br />
sich umarmenden Pärchen.<br />
Anerkennung für seine Leistung<br />
zeigten auch Helen Eckhardt<br />
(links), Leitung Wohnen Rockenhausen,<br />
und Barbara Venske,<br />
Regionalleitung Eingliederungshilfe<br />
Nordpfalz.<br />
bei Zoar habe sie viele Mitarbeiter in<br />
Rente gehen sehen. Nicht immer sei<br />
das leicht gewesen. Jeder hinterlässt<br />
Spuren. Für sie besonders markant<br />
war das Jahr 2004 als Herr Rose sen.<br />
ging. „Auch ich werde mich einmal<br />
fragen, was ich Bleibendes geschaffen<br />
habe“, sagt sie und hofft, dass<br />
sich aus dem täglichen operativen<br />
Geschäft das ein oder andere herauskristallisieren<br />
lassen wird.<br />
Alle Bewohner sind ihr<br />
mit Namen bekannt<br />
Am Aufbau der Ambulanten Angebote<br />
in Rockenhausen war Barbara<br />
Venske maßgeblich beteiligt. Auch<br />
das Betreute Wohnen mit 18 Plätzen<br />
ist ihrer Mitarbeit zuzuschreiben.<br />
„Wir sind immer bedarfsorientiert in<br />
kleinen Schritten vorgegangen“,<br />
berichtet sie, „das haben wir auch in<br />
der Jugendhilfe so gemacht.“ Ein<br />
Beispiel: „Weil eine unserer Klientinnen<br />
ein Baby bekommen hat, haben<br />
wir zusammen mit dem Jugendamt<br />
das entsprechende Angebot geschaffen.“<br />
Heute hat Barbara Venske<br />
rund 170 Mitarbeiter und trägt als<br />
Führungskraft eine große Personalverantwortung.<br />
Sie ist entsprechend<br />
geschult und setzt im Arbeitsgeschehen<br />
vor allem auf den Team-<br />
Gedanken. „In jedem Team gibt es<br />
immer auch Bedenkenträger. Das<br />
muss nicht verkehrt sein. Wichtig ist<br />
nur, ein konstruktives Zusammenspiel<br />
aller Team-Mitglieder zu erreichen.“<br />
Auch Lob weiterzugeben, ist<br />
ihr wichtig. Daher ihr Dank an dieser<br />
Stelle; Dank für Einsatz, Engagement<br />
und Verlässlichkeit; mit dem<br />
Ziel, attraktive Arbeitsplätze auch<br />
für die Zukunft zu gestalten.<br />
Als ihr Kerngeschäft sieht sie die operativen<br />
Maßnahmen und die strategische<br />
Ausrichtung. Ihr Ziel ist es, den<br />
Inkelthalerhof als Zuhause zahlreicher<br />
Bewohner attraktiv zu gestalten<br />
und ihn durch das Alleinstellungsmerkmal<br />
der besonderen Lage auch<br />
in Zukunft „am Markt“ zu halten. Die<br />
geplanten Umstrukturierungsarbeiten<br />
(kleinere und individuell gestaltete<br />
Wohnhäuser) auf dem Inkelthalerhof,<br />
die sich bis ins Jahr 2023 erstrecken<br />
sollen, machen ihre Arbeit nicht<br />
leichter, „aber jeder wächst mit seinen<br />
Aufgaben“, sagt sie. Schon heute<br />
ist sie als Werbeträgerin für einen<br />
„neuen Inkelthalerhof“ unterwegs.<br />
„Ich bin davon überzeugt, dass uns<br />
das gut gelingen wird“, schließt sie<br />
mit fester Stimme. Eins jedoch ist ihr<br />
mit am wichtigsten: das Wohl der<br />
Bewohner. Sie kennt alle Bewohner<br />
der einzelnen Häuser beim Namen.<br />
Viele sind ihr seit langen Jahren bekannt;<br />
auch ihre Geschichten. „Ich<br />
habe hier meinen Arbeitsplatz“, sagt<br />
sie. „Aber ähnlich wie die Menschen,<br />
die hier wohnen, habe auch ich hier<br />
ein Zuhause gefunden.“<br />
Alexandra Koch<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
45
Werkstätten & Produkte<br />
Neugestaltete Königsland-Jugendherberge Wolfstein<br />
mit Möbeln aus der Zoar-Schreinerei Rockenhausen<br />
Prestigeprojekt in der Pfalz:<br />
modern und mitten in der Natur<br />
Wolfstein – der Name ist Konzept. Eine weitere<br />
Jugendherberge (JHB) unter dem Dach<br />
der Familien- und Jugendgästehäuser in<br />
Rheinland-Pfalz und im Saarland ist rundum<br />
erneuert, erweitert und modernisiert worden.<br />
In der Königsland-Jugendherberge Wolfstein<br />
zieht sich das Wolfsmotiv an den Wänden wie<br />
ein roter Faden durch die Gebäude und deren<br />
Räume und Flure.<br />
Im Eingangsbereich steht sogar ein nachgebildeter<br />
Wolf, der mit seinen blitzenden Augen und den großen<br />
Zähnen fast echt aussieht. Trotzdem hat keines<br />
der Kinder, die an ihm vorbeigehen, Angst. Vielmehr wird<br />
der Wolf, der in der Nähe der Rezeption der Königsland-<br />
Jugendherberge Wolfstein am Fuße des Königsbergs in<br />
Wolfstein in der Pfalz steht, mehrmals täglich als beliebtes<br />
Fotomotiv für Erinnerungsfotos an einen traumhaft<br />
schönen Urlaub benutzt. „Ich habe mich, als ich kam,<br />
sofort in diese wunderschöne Landschaft verliebt“, sagt<br />
Kathleen Schmidt, die die Jugendherberge Wolfstein seit<br />
Januar <strong>2018</strong> leitet. Gebürtig stammt sie aus Wolfsburg.<br />
„Womit ich beim Wolf geblieben bin“, lacht sie. Zusammen<br />
mit ihrem Lebensgefährten Dennis Einbeck, der als<br />
Koch in der Küche der Jugendherberge arbeitet, erfüllen<br />
sie die Rolle der „Herbergseltern“ voller Empathie und<br />
Elan. Und das in einer von 45 Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz<br />
und im Saarland.<br />
Bistro und Cafeteria: In der Königsland-Jugendherberge<br />
Wolfstein zieht sich das Wolfsmotiv an den<br />
Wänden wie ein roter Faden durch die Gebäude und<br />
deren Räume und Flure. Auch Spuren von Tatzen auf<br />
dem Boden sind zu sehen. Jede Jugendherberge hat<br />
ihren ganz eigenen Charakter, der über den lokalen<br />
Bezug der Häuser zur Region entsteht.<br />
Tolles Team und gute Arbeit: An dem überaus gelungenen<br />
Projekt „Renovierung der Jugendherberge Wolfstein“<br />
des Landesverbands Rheinland-Pfalz/Saarland des<br />
Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) war erneut auch<br />
die Schreinerei der Zoar-Werkstätten Rockenhausen unter<br />
der Leitung von Markus Nerbas beteiligt.<br />
46 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Wolfstein: Die Königsland-Jugendherberge<br />
Wolfstein erstrahlt in<br />
neuem Glanz. Sie wurde im März<br />
dieses Jahres nach der Renovierungsphase<br />
wieder eröffnet.<br />
Direkt im Anschluss wurde der<br />
Betrieb aufgenommen. Seitdem<br />
ist das Haus zumeist ausgebucht.<br />
Im Eingangsbereich der Jugendherberge<br />
steht ein nachgebildeter Wolf.<br />
Er ist ein beliebtes Fotomotiv, das<br />
auch vom Team der Jugendherberge für<br />
ein Erinnerungsfoto genutzt wurde:<br />
(v.l.n.r.) „Herbergsmutter“ Kathleen Schmidt,<br />
Gina Doliwa, Diana Rönick, Dennis Einbeck<br />
und Thomas Konrad.<br />
Werkstätten & Produkte<br />
Jugendherbergen mit lokalem Bezug<br />
An dem überaus gelungenen Projekt des Landesverbands<br />
Rheinland-Pfalz/Saarland des Deutschen Jugendherbergswerks<br />
(DJH) war erneut auch die Schreinerei der<br />
Zoar-Werkstätten Rockenhausen unter der Leitung von<br />
Markus Nerbas beteiligt. Als Wettbewerbssieger der<br />
bundesweiten öffentlichen Ausschreibung, die im Sommer<br />
2017 zum Abschluss kam, erhielten sie den Auftrag,<br />
35 Gästezimmer mit 142 Betten zu möblieren. Außerdem<br />
umfasste der erteilte Auftrag die Herstellung der<br />
Badmöbel sowie deren Montage inklusive Trockenbau in<br />
35 Badezimmern sowie die Aufarbeitung aller Zimmertüren.<br />
„Unsere Preise und die Qualität passen“, informiert<br />
Markus Nerbas. „Dies ist die Grundlage für den<br />
Erfolg bei den Ausschreibungen.“ Denn bei dieser Art<br />
Wettbewerb müsse man sich gegen etliche andere Bewerber<br />
durchsetzen. Dass dies schon oft gelungen ist,<br />
zeigt die Anzahl der Jugendherbergsmöblierungen, die<br />
die Mitarbeiter der Zoar-Werkstätten Rockenhausen<br />
schon geleistet haben. Darüber wurde im Zoar-Magazin<br />
schon häufig berichtet, zum Beispiel über die umgestaltete<br />
Jugendherberge in Leutesdorf am Rhein oder über<br />
die größte Jugendherberge Berlins am Ostkreuz.<br />
Bei der Auftragserfüllung in der heimischen Region war<br />
ein weniger großer logistischer Aufwand nötig, da zwischen<br />
Rockenhausen und Wolfstein nur circa 30 Kilometer<br />
liegen. „Trotzdem war es für uns wieder ein Großprojekt“,<br />
sagt Schreinereileiter Nerbas. Und Torsten Walter,<br />
kaufmännischer Leiter der Zoar-Werkstätten, ergänzt:<br />
„Die Anforderungen des Jugendherbergsverbands sind<br />
uns nicht neu. Und doch ist es immer wieder eine spannende<br />
Herausforderung.“ Funktionalität stehe an erster<br />
Stelle. „Dabei ist jede Jugendherberge auf ihre eigene Art<br />
und Weise individuell.“ Dies werde vor allem durch den<br />
jeweiligen lokalen Bezug der Häuser zur Region und zu<br />
den dortigen typischen Gegebenheiten gewährleistet; so<br />
wie in Wolfstein zum Beispiel die sich wiederholende<br />
Präsentation von Wölfen und Spuren von Tatzen auf dem<br />
Boden.<br />
Zoar-Möbel: attraktiv und wohnlich<br />
Die feierliche Eröffnung der Königsland-Jugendherberge<br />
Wolfstein fand Mitte März dieses Jahres statt. Direkt im<br />
Anschluss wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Seitdem<br />
ist das Haus zumeist ausgebucht. Die 35 Zimmer<br />
für die 1-, 2-, 4- und Mehrbettbelegung sind beliebt bei<br />
Familien, Schulklassen, Konfirmandengruppen und Vereinen.<br />
Im Rahmen seiner Ansprache zur feierlichen Eröff-<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
47
Werkstätten & Produkte<br />
Material und Einbau der Möbel<br />
aus der Zoar-Schreinerei<br />
Beim verwendeten Material handelt es sich<br />
um Multiplex- oder Spannplatten, die mit HPL<br />
(High Pressure Laminate) belegt sind. Darüber<br />
hinaus kamen zahlreiche Dekor-Spannplatten<br />
zum Einsatz. Alle Oberflächen sind strapazierfähig<br />
beschichtet. Die Optik der Möbel ist anspruchsvoll<br />
und modern. Bauleiter vor Ort war Zoar-Mitarbeiter<br />
Markus Nerbas.<br />
360 Dekor-Spanplatten in Vulkangrau mit<br />
verschiedenen Motiven<br />
320 Verbund-Elemente Multiplex Birke, HPL-belegt<br />
76 Digitaldruck-Bilder zum Einbau in den<br />
Badezimmern<br />
60 Kompakt-Platten aus Vollkunststoff<br />
zum Auskleiden der Duschkabinen<br />
12.000 laufende Meter ABS-Kanten<br />
28 Schiebetüren-Elemente aus eigener Herstellung<br />
150 LED-Leuchten<br />
74 Spiegel<br />
nung lobte Jacob Geditz, Vorstandsvorsitzender der Jugendherbergen<br />
in Rheinland-Pfalz und im Saarland, alle<br />
ausführenden Gewerke. Es habe nur wenige Beanstandungen<br />
gegeben. Zeit- und Finanzierungsrahmen seien<br />
eingehalten worden. „Für dieses Jahr sind hier in der<br />
schönen Jugendherberge auf dem Berg bereits 13.000<br />
Übernachtungen gebucht, und das ist nur der Anfang“,<br />
so Geditz. „Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass<br />
unsere Möbel in den Gästezimmern und Bädern von so<br />
vielen Menschen als attraktiv und wohnlich eingestuft<br />
werden“, sagt Zoar-Mitarbeiter Markus Nerbas, der das<br />
Gesamtprojekt als Schreinermeister und Arbeitsbereichsleiter<br />
geplant und gesteuert hat. „Einfach toll“, denn so<br />
trage man dazu bei, dass sich Menschen, die einem ansonsten<br />
fremd sind, an ihrem Urlaubsort wohlfühlen<br />
und gern wiederkommen.<br />
Fachlich gut vorbereitet<br />
Am Ziel der professionellen Auftragserfüllung haben die<br />
Mitarbeiter der Zoar-Schreinerei Rockenhausen von Oktober<br />
2017 bis Februar <strong>2018</strong> gearbeitet. Um den mit<br />
heißer Nadel gestrickten Zeitplan einzuhalten, haben im<br />
Team rund 25 Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen an<br />
der Auftragserfüllung gearbeitet. „Ohne den enormen<br />
Einsatz des gesamten Schreinerteams wäre die Umsetzung<br />
dieses Projekts so nicht möglich gewesen“, weiß<br />
Markus Nerbas. Dafür gelte allen ein großer Dank. Dieser<br />
Möbelbau-Auftrag umfasst für Zoar ein Umsatzvolumen<br />
von circa 570.000 Euro, so Walter. „Ohne Mehrarbeit der<br />
Mitarbeiter ist das oft nicht möglich“, berichtet Schreinermeister<br />
Nerbas. Und so wurde auch an so manchem<br />
Samstag gearbeitet. „Die Bauprojekte im Jugendherbergsbereich<br />
sind immer mit einem engen Zeitfenster<br />
versehen“, erklärt Torsten Walter. „Zeit ist Geld; und das<br />
kann nur im laufenden Betrieb verdient werden.“ Da Zoar<br />
aber schon oft für den Jugendherbergsverband gearbeitet<br />
habe, kenne man die Anforderungen mehr als gut und sei<br />
fachlich gut darauf vorbereitet. So nahm zum Beispiel<br />
Markus Nerbas regelmäßig an den Baubesprechungen<br />
mit dem verantwortlichen Architekten Matthias Dimmer<br />
teil. Das komplette Aufmaß im Objekt, das Erstellen von<br />
Konstruktionszeichnungen, Stücklisten und CNC-Programmen<br />
lagen in der Verantwortung von Nerbas; außerdem<br />
alle Prozesse von der Rohstoff- und Logistikplanung<br />
bis hin zur Fertigungssteuerung und Endabnahme.<br />
„Möbeldesign und Farbgestaltung sind bei diesen Ausschreibungen<br />
immer dezidiert vorgegeben“, schildert<br />
Nerbas seine Erfahrungen mit dem Auftraggeber.<br />
Jugendherbergen in der Zeitenwende<br />
Grundsätzlich wolle dieser vom „alten“ Erscheinungsbild<br />
dunkler Vollholz-Möbel weg und sich unter dem Titel<br />
„Zeitenwende“ („Die Zeit ist reif für faszinierende und<br />
einzigartige Jugendherbergen!“) jung und modern präsentieren.<br />
In der Jugendherberge Wolfstein zum Beispiel<br />
gehörte es zum Montage-Auftrag, die Wände mit Dekor-<br />
Spanplatten (Gästezimmer) und digitalen Druckbildern<br />
(Badezimmer) zu gestalten. Verbaut wurden insgesamt<br />
360 Dekor-Spanplatten. Diese tragen zum Teil Phantasie-<br />
Dekor, wie zum Beispiel knallig anmutende Farbkleckse,<br />
Graffiti-Design oder Wolfsmotive. Auch die Duschkabinen,<br />
die mit einer einteiligen Vollkunststoff-Kompaktplatte<br />
ausgekleidet sind, beeindrucken durch neongelbe Farbkleckse<br />
auf grauem Grund. Farbgestaltung und Motivdrucke<br />
sind dazu gemacht, um hauptsächlich von jungen<br />
Menschen als modern und attraktiv wahrgenommen zu<br />
werden. Sie gehören mit zur wichtigsten Zielgruppe des<br />
Deutschen Jugendherbergswerks. Das wurde auch bei der<br />
Eröffnungsfeier deutlich. So sprach Landrat Otto Rubly<br />
unter anderem vom Bildungsauftrag, geschaffen durch<br />
die öffentliche Plattform der Herberge. „Eine Jugendherberge<br />
erfüllt immer auch einen gesellschaftlichen und<br />
48 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Werkstätten & Produkte<br />
Wie gefällt es den zahlreichen Gästen?<br />
Seit der feierlichen Eröffnung der Jugendherberge in Wolfstein sind schon zahlreiche Gäste in den Genuss der<br />
neuen Möbel gekommen. Wie wirken die modern eingerichteten Zimmer auf die Urlauber? Ist die Einrichtung<br />
für den praktischen Nutzen und zum Wohlfühlen geeignet? Das wollten wir gern wissen und befragten eine<br />
Schulklasse der Elisabeth-von-Thadden-Schule in Heidelberg. Am Interview nahmen folgende Schülerinnen der<br />
5. Klasse teil: Ida (11), Marla (11), Maite (11), Ronja (10) und Anna (11).<br />
Anna:<br />
Marla:<br />
Ida:<br />
Maite:<br />
Ronja:<br />
„Die Wolfspfoten am Boden, die uns den Weg durch die Flure zeigen, finde ich toll.“<br />
„Die Möbel sind zwar grau, aber wegen der Bilder drauf trotzdem total schön.“<br />
„Hier ist es wie in einem Hotel.“<br />
„Die kleinen Lichter in den Möbeln sind besonders schön.“<br />
„Die Betten sind total bequem.“<br />
Alle fünf Mädchen sind sich einig, dass sie hier auch mit ihren Familien hinfahren würden. Sie fühlen sich<br />
rundum wohl. Die Ausstattung finden sie schon fast luxuriös. Sie bedauern sehr, dass sie nur drei Tage in Wolfstein<br />
bleiben. Alle wollen unbedingt wiederkommen. Der Aufstieg zur Jugendherberge auf dem Berg sei zwar<br />
anstrengend gewesen, dafür biete das Freibad im Ort die erwünschte Abkühlung. Die Lehrerinnen, Martina<br />
Seip und Friedlinde Hang, teilen die positiven Rückmeldungen. „Die Jugendherberge ist zeitlos schön“, sagt<br />
Martina Seip und lobt, dass sich der Wolf als thematisches Element durch die gesamte Innenausstattung ziehe.<br />
Auch das erlebnispädagogische Angebot sei hervorragend. „Wolfstein <strong>2018</strong>“ steht auf den Holzanhängern, die<br />
die Schülerinnen an braunen Lederbändern um den Hals tragen. „Die haben wir hier selbst gemacht“, erfahren<br />
wir wie aus einem Mund. Mit der Rückkehr nach Heidelberg werden diese Holzanhänger schöne Erinnerungsstücke<br />
an drei erlebnisreiche Tage in der Pfalz sein.<br />
kulturellen Auftrag und ist mit ihren Angeboten ein<br />
wichtiger Bestandteil des Gemeindelebens.“ Von großem<br />
Vorteil für das Bildungsziel sei zum Beispiel, dass die<br />
Jugendherberge Wolfstein eine entsprechend große Anzahl<br />
von Aufenthalts- und Veranstaltungsräumen biete<br />
sowie mit einer perfekten Tagungstechnik ausgestattet<br />
sei. Lobenswert sei überdies die barrierefreie Ausstattung<br />
des Hauses. Stadtbürgermeister Herwart Dilly<br />
sprach im Rahmen der Eröffnungsfeier nicht nur von der<br />
Schönheit der Landschaft und dem Erholungswert, sondern<br />
auch von den Bestrebungen, die Wirtschaftskraft<br />
der Region zu steigern. Dazu trage die attraktive Jugendherberge<br />
„im neuen Gewand“ bei. „Durch die fast immer<br />
ausgebuchte Jugendherberge in unserer Stadt konnten<br />
wir Arbeitsplätze hinzugewinnen.“ Er überreichte der<br />
Betriebsleiterin Kathleen Schmidt das Wappen der Stadt<br />
Wolfstein, dessen Symbol, wie könnte es anders sein, der<br />
Wolf ist. Die Eröffnungsfeier fand ihren krönenden Abschluss<br />
mit der Schlüsselübergabe durch den Architekten<br />
Matthias Dimmer.<br />
Danach erkundeten die Gäste das komplett sanierte Gebäude.<br />
„Wenn man die abgeschlossene Baustelle so Revue<br />
passieren lässt, kommt schon ein gewisser Stolz auf die<br />
geleistete Arbeit auf“, sagt Schreinermeister Markus Nerbas.<br />
Zumal es bei der Begutachtung der hochwertigen<br />
und perfekt eingepassten Möbel viel Lob gab. Das gibt<br />
Auftrieb für das nächste große Projekt. Die Zoar-Werkstätten<br />
Rockenhausen beteiligten sich diesen Sommer an der<br />
Ausschreibung der Komplett-Sanierung der Jugendherberge<br />
im Zentrum der Stadt Pirmasens. Dort sind 45 Zimmer<br />
mit neuen Möbeln auszustatten. Ein Musterzimmer wurde<br />
bereits erstellt. Die Zoar-Werkstätten hoffen aufgrund<br />
ihrer Erfahrung in der Herstellung hochwertiger und strapazierfähiger<br />
Möbel auf den Zuschlag.<br />
Alexandra Koch<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
49
Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
Vielfältige Kurse im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM)<br />
Entspannung und „Kopfbefreiung“<br />
nach einem anspruchsvollen Arbeitstag<br />
Im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />
bietet das Evangelische Diakoniewerk Zoar seinen Mitarbeitern<br />
verschiedene interne Kurse an. Während der Kurse<br />
können sich die Mitarbeiter zum einen entspannen und<br />
zum anderen Neues kennenlernen.<br />
Körperliche Entlastung zum<br />
Beispiel erhalten die Mitarbeiter<br />
beim Besuch eines<br />
Massageangebots. Diese finden regelmäßig<br />
statt. Die Mitarbeiter können<br />
sich einen passenden Standort beziehungsweise<br />
Anbieter aussuchen, da<br />
Zoar mehrere Kooperationspartner an<br />
verschiedenen Standorten hat. Für<br />
seelische und körperliche Entspannung<br />
stehen zum Beispiel Kurse wie<br />
„Qigong“, „Pilates“ oder „Yoga“ zur<br />
Verfügung. Bei diesen Kursen spürt<br />
man die Entspannung sofort nach<br />
dem ersten Besuch, und sie wirken<br />
sich gut auf den Körper aus.<br />
BGM-Kurse: Entspannung und „Kopfbefreiung“<br />
nach einem anspruchsvollen Arbeitstag<br />
Verschiedene Rezepte<br />
zusammen kochen<br />
Wer Lust auf neue kulinarische Herausforderungen<br />
hat, kann zum Beispiel<br />
die verschiedenen Kochkurse<br />
besuchen. Bei jedem Kurs handelt es<br />
sich um ein bestimmtes Thema. So<br />
wurde beispielweise ein Kochkurs<br />
mit dem Thema „Tapas-Küche“ angeboten.<br />
Während dieses Kurses lernten<br />
die Kursteilnehmer die typischen<br />
spanischen Spezialitäten kennen.<br />
Eine „Tapa“ ist ein kleines „Appetit-<br />
Häppchen“. Die Rezept-Ideen haben<br />
bei vielen Zoar-Mitarbeitern das Interesse<br />
an dem Kurs geweckt. „Ich war<br />
in der Schule vor längerer Zeit mal in<br />
einem Spanisch-Projekt, in dem wir<br />
auch ‚Tapas‘ gemacht haben, und das<br />
hat mir gut gefallen“, sagt Alina Armbrust,<br />
Auszubildende im Bereich<br />
Zentrale Dienste. Im Rahmen dieses<br />
Kochkurses lernten die Teilnehmer<br />
eine breite Auswahl an Tapas-Rezepten<br />
kennen. Dieser Kurs hat allen<br />
Teilnehmern ein spanisches Gefühl<br />
vermittelt, denn Kursleiterin Stephanie<br />
Moser präsentierte die spanische<br />
Kultur und die Zutaten für „Tapas“<br />
landestypisch.<br />
Anschließend konnte man zwei Rezepte<br />
aussuchen und in kleinen<br />
Gruppen zubereiten. Alle „Tapas“<br />
sahen so köstlich aus, dass man sie<br />
direkt nach der Zubereitung in gemütlicher<br />
Runde gern probiert hat.<br />
Die Kursteilnehmer waren voller<br />
Begeisterung, da alle Erwartungen<br />
erfüllt wurden. „Mein Ziel war es, die<br />
neuen Rezepte kennenzulernen und<br />
viel Spaß mit Kollegen zu haben. Das<br />
wurde auch erfüllt“, berichtet Alina<br />
Armbrust. „Ich esse sehr gerne ‚Tapas‘.<br />
Für mich war es wichtig, diese<br />
Speise selbst für eine Feier mit Verwandten<br />
und Freunden zubereiten<br />
zu können“, sagt Manuel Würl, Begleitender<br />
Dienst der Zoar-Werkstät-<br />
50 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
Verschiedene Rezepte werden in<br />
den BGM-Kochkursen zusammen<br />
gekocht. Bei jedem Kurs handelt es<br />
sich um ein bestimmtes Thema.<br />
Im Kurs „Tapas-Küche“ lernten<br />
die Kursteilnehmer die typischen,<br />
spanischen Spezialitäten<br />
kennen.<br />
ten Heidesheim. Auch zu Hause<br />
kochten die Kurs-Teilnehmer verschiedene<br />
Rezepte nach. „Für einen<br />
bestimmten Anlass habe ich zu Hause<br />
eines der Rezepte ausprobiert. Es<br />
hat sogar funktioniert“, freut sich<br />
Manuel Würl.<br />
Informationen über verschiedene<br />
Kräuter erhielten die Teilnehmer des<br />
Kurses „After Work – Küche rund um<br />
Kräuter“. In diesem Kurs lernte man<br />
verschiedene Kräuter kennen.<br />
Das Thema eines anderen Zoar-Kochkurses<br />
war „After Work – Küche rund<br />
um Kräuter“. In diesem Kurs lernte<br />
man verschiedene Kräuter kennen.<br />
Die Kursteilnehmer haben gemeinsam<br />
nach Kräuter-Rezepten gekocht.<br />
Bei diesem Kochkurs haben die Teilnehmer<br />
eine Kochschürze mit einem<br />
AOK-Logo erhalten. Die Rezepte wurden<br />
von der Kursleiterin Monika<br />
Frenzel präsentiert. In kleinen Gruppen<br />
von zwei Personen konnten sich<br />
die Hobby-Köche ein Rezept aussuchen,<br />
das anschließend zubereitet<br />
wurde. „Es hat Spaß gemacht. Die<br />
fertigen Gerichte wurden auf den<br />
gedeckten Tisch aufgetragen, vorgestellt<br />
und dann gemeinsam gegessen“,<br />
sagt Eveline Bäsel-Salz, Zoar-<br />
Mitarbeiterin des Bürgerhospitals<br />
Kaiserslautern. Der Kurs hat bei vielen<br />
Mitarbeitern des Evangelischen<br />
Diakoniewerks Zoar großes Interesse<br />
geweckt und war „voll“ besetzt. „Es<br />
hat Spaß und Freude gemacht, an<br />
diesem Kurs teilzunehmen“, berichtet<br />
Cornelia Frölich, Mitarbeiterin in<br />
der Verwaltung am Zoar-Standort Rockenhausen.<br />
„Ich habe einige Kräuter<br />
in meinem Garten und wollte wissen,<br />
wie ich diese am besten beim<br />
Kochen verwende“, sagt Eveline Bäsel-Salz.<br />
„Ich fand es schade, dass wir<br />
in dem Kurs keine Kräuter der Saison<br />
verwendet haben.“ Das jedoch ist<br />
nicht immer möglich, weil zum Beispiel<br />
nicht immer alle Kräuter verfügbar<br />
sind. „Manche Kräuter wurden<br />
deshalb durch andere ersetzt“, berichtet<br />
Cornelia Frölich. Ein daraus<br />
entstandener Vorteil: So haben die<br />
Kursteilnehmer gelernt, wie man<br />
Kräuter auch durch andere ersetzen<br />
kann, um den Geschmack in der jeweiligen<br />
Speise nicht zu verlieren.<br />
Im Rahmen der BGM-Kurse treffen<br />
sich viele Zoar-Mitarbeiter aus verschiedenen<br />
Einrichtungen. Die BGM-<br />
Kurse sind sehr beliebt und immer<br />
voll besetzt, so die Information aus<br />
der Personalentwicklung. Jeder Mitarbeiter<br />
kann etwas Passendes für<br />
sich aussuchen. Viele Mitarbeiter<br />
nehmen an mehreren BGM-Kursen<br />
hintereinander teil. Alina Armbrust<br />
zum Beispiel hat neben dem Kochkurs<br />
auch an einem „Pilates-Kurs“<br />
teilgenommen. Eveline Bäsel-Salz<br />
war Teilnehmerin zweier Kochkurse:<br />
„Tapas-Küche“ und „Rund um Kräuter“.<br />
Da Zufriedenheit vorherrscht,<br />
werden die vielfältigen Kurse des<br />
Betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />
gern weiterempfohlen.<br />
Diana Aglamova<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
51
Veranstaltungen & Feste<br />
Zoar-Musikfestival im Volkspark Kaiserslautern<br />
Musikfestival im Park<br />
Zoar and friends<br />
Über 1.000 Besucher genossen kürzlich einen unbeschwerten und<br />
harmonischen Wochenendtag beim Zoar-Musikfestival im Volkspark<br />
Kaiserslautern. Ein Musikfestival für ALLE! Mit diesem Slogan haben<br />
die Veranstalter geworben. Und es hat sich gelohnt.<br />
Das Publikum war bunt gemischt; Jung und Alt, Menschen<br />
verschiedener Herkunftsländer und Nationen, Menschen mit<br />
und ohne Beeinträchtigung. „Musik schafft Verbindungen“, sagte<br />
Nadja Bier, Regionalleitung Eingliederungshilfe West- und Vorderpfalz,<br />
der es im Zeichen der Inklusion vor allem wichtig war, mit dem jährlichen<br />
Fest nach „draußen“ in die Öffentlichkeit zu gehen. „Da, wo die Menschen<br />
sind.“ Und so führte der Weg raus aus der Einrichtung. Der Erfolg gab dem<br />
Organisationsteam recht. „Unser Sommerfest wird in Zukunft nun immer<br />
außerhalb der Wohnanlage stattfinden“, sagte Nadja Bier. „Wir gehen auf die<br />
Menschen zu und warten nicht darauf, bis sie zu uns kommen.“ Das Programm<br />
auf der Bühne des Musikpavillons war bunt und vielfältig.<br />
Auch Zoar-Musikgruppen waren mit von der Partie; ebenso wie<br />
bekannte lokale und regionale Bands.<br />
52 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Veranstaltungen & Feste<br />
Klaus-Dieter Krause,<br />
BeB-Beiratsmitglied und<br />
Vorsitzender des Bewohnerbeirats<br />
der Zoar-Wohnanlage<br />
am Volkspark in Kaiserslautern,<br />
arbeitete auch im „Orga-<br />
Team“ bei der Festvorbereitung<br />
mit.<br />
Nadja Bier,<br />
Regionalleiterin<br />
Eingliederungshilfe<br />
West- und<br />
Vorderpfalz<br />
Sebastian Thomas:<br />
„Beatboxen“ ist sein liebstes<br />
Hobby. Gern führt er sein Talent<br />
vor und zeigte es auch beim<br />
Musikfestival in Kaiserslautern.<br />
Sebastian Thomas arbeitet in<br />
den Zoar-Werkstätten<br />
Rockenhausen.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
53
Veranstaltungen & Feste<br />
Silvia Dott,<br />
Bewohnerin des<br />
Hauses Rheinblick in<br />
Heidesheim, moderierte<br />
den Auftritt des Chors „Sing<br />
Sang“ des Zoar – Rheinhessischen<br />
Diakonie-<br />
Zentrums.<br />
Zoar-Direktor Peter<br />
Kaiser (links) und Klaus-<br />
Dieter Krause, BeB-Beiratsmitglied<br />
und Vorsitzender des<br />
Bewohnerbeirats der Zoar-<br />
Wohnanlage am Volkspark<br />
in Kaiserslautern<br />
Liedermacher<br />
und Sänger<br />
„Freddy“ aus<br />
Kaiserslautern<br />
Petra Lebec (links)<br />
und Sigrid Riedlinger<br />
vom Verein Eliya<br />
Kinderheim e.V. in<br />
Kaiserslautern<br />
Zoar<br />
54 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Veranstaltungen & Feste<br />
Der gemischte Chor<br />
„Sing Sang“ des Zoar – Rheinhessischen<br />
Diakonie-Zentrums<br />
Heidesheim hatte beim Musikfestival<br />
in Kaiserslautern seinen ersten Auftritt<br />
vor großem Publikum.<br />
Das machte das Fest so besonders:<br />
ein Mix aus Zoar-Musikgruppen und<br />
bekannten lokalen und<br />
regionalen Bands.<br />
„Sing Sang“ – Zoar-Chor aus Heidesheim<br />
„Klar, waren wir aufgeregt“, sagte Christoph Braun, der die Häuser<br />
„Haus am Park“ und „Haus Rheinblick“ leitet. Er singt selbst mit im Chor,<br />
dem zehn Sängerinnen und Sänger angehören. Kollegin Regine Sälzer begleitet<br />
den Chor mit Gitarre und Flöte. Beim Musikfestival in Kaiserslautern war die<br />
Gitarre das ausgewählte Instrument. Silvia Dott, Bewohnerin des Hauses Rheinblick,<br />
moderierte den Chorauftritt. Auch sie singt im Chor mit. „Wir suchen unsere<br />
Lieder gemeinsam aus“, sagte sie. „Jeder trägt seine persönlichen Lieblingslieder<br />
bei.“ Einmal in der Woche wird geprobt. „Vor Auftritten treffen wir uns auch öfter,<br />
um zu üben“, fügte Silvia Dott hinzu. Für manche Chormitglieder habe der<br />
musikalische Auftritt auf der großen Bühne im Volkspark etwas Überwindung<br />
gekostet. „Aber am Ende waren alle froh, dabei gewesen zu sein“,<br />
sagte Christoph Braun. Nun werde schon überlegt, wo und wann<br />
der nächste öffentliche Auftritt stattfinden könnte.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
55
Veranstaltungen & Feste<br />
Am Kuchenstand:<br />
süß und lecker – großes<br />
Angebot für Naschkatzen:<br />
(v.l.n.r.) Sandra Heth, Ilona<br />
Förtsch, Nicole Merkel und<br />
Anna Fuchs<br />
Mitglieder der<br />
Zoar-Trommelgruppe der<br />
Wohnanlage am Volkspark in<br />
Kaiserslautern mit SWR-Moderator<br />
Jochen Voss: (v.l.n.r.): Jasmin Henn, Christian<br />
Biffar, Marc Heyeck, Georgina Treber, Jochen<br />
Voss, Kevin Steiner und Inge Alt. Auch der Auftritt<br />
der Trommelgruppe erhielt viel Applaus.<br />
Das freute die Trommler und veranlasste sie,<br />
eine Woche später beim Zoar-Sommerfest<br />
auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen<br />
erneut aufzutreten.<br />
Trommelgruppe der<br />
Wohnanlage am Volkspark in<br />
Kaiserslautern<br />
Auch die Zoar-Trommelgruppe der Wohnanlage am Volkspark in<br />
Kaiserslautern hatte beim Musikfestival ihren ersten großen Auftritt mit<br />
Congas und Bongos. Christian Biffar, Bewohner der Zoar-Wohnanlage, berichtete<br />
stolz von der Gründung der Trommelgruppe vor etwa einem halben Jahr. Den aktuell<br />
sechs Mitgliedern der Trommelgruppe seien Workshops ermöglicht worden. „Das<br />
ist eine tolle Sache“, sagte er. „Denn da haben wir viel gelernt.“ Die Gruppe um Christian<br />
Biffar möchte sich gern afrikanisch orientieren. Dafür werden noch die entsprechenden Trommeln<br />
benötigt. Christian Biffar spricht begeistert von der „Djembe“, einer einfelligen Bechertrommel<br />
aus Westafrika, deren Korpus aus einem ausgehöhlten Baumstamm besteht.<br />
„Musik verbindet“, ist auch hier das Motto. Beim Trommeln lassen sich Gefühle gut ausdrücken,<br />
ist die einhellige Meinung der Gruppe. Das Erzeugen rhythmischer Trommelklänge<br />
sei für Menschen mit mehrfachen Beeinträchtigungen förderlich. Weil beim<br />
Auftritt im Rahmen des Musikfestivals alles so gut klappte, wiederholte die Trommelgruppe<br />
ihren Auftritt eine Woche später beim Sommerfest auf dem<br />
Inkelthalerhof in Rockenhausen. Auch da war die Begeisterung des<br />
Publikums groß. Der langanhaltende Beifall war ein<br />
deutliches Zeichen dafür.<br />
56 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Veranstaltungen & Feste<br />
„Cool‘tur“ mit<br />
Sängerin Katharina<br />
Kovalkov und Gitarrist<br />
Matthias Haag überzeugte<br />
mit englischsprachigen<br />
Balladen und melodiösen<br />
Gitarrenklängen.<br />
Moderator Jochen Voss<br />
im Gespräch mit dem<br />
Stadtbeigeordneten Joachim<br />
Färber. „Zoar leistet mit diesem Fest<br />
im öffentlichen Sozialraum einen<br />
wertvollen Beitrag zum harmonischen,<br />
interkulturellen Miteinander<br />
in unserer Stadt“, so der<br />
Sozialdezernent.<br />
Zoar<br />
Tatkräftiges Team am<br />
Getränkestand: (v.l.n.r.)<br />
Alexander Gravius, Martina<br />
Leppla, Andreas Becker,<br />
Stephanie Cherdron, Frank<br />
Müller und Christian Pöschl<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
57
Veranstaltungen & Feste<br />
Viele helfende<br />
Hände am Essensstand:<br />
(v.l.n.r.) Josefine Alt,<br />
Rigo Schmitt, Barbara<br />
Willems, Kerstin Schwab-<br />
Hirsch, Helmut Müller<br />
und Diana Huber<br />
Zoar<br />
„Shaian“: Die Band trägt den<br />
Namen der Frontsängerin, die bei der<br />
Gründung der Band neun Jahre alt war.<br />
Die Gruppe erhielt 2016 den Sonderpreis für<br />
ehrenamtliches Engagement und ist musikalischer<br />
Botschafter des Landes Rheinland-Pfalz<br />
und der Stadt Kaiserslautern. In der Band spielen<br />
und singen Musiker aus Afghanistan, Eritrea,<br />
Iran, Syrien, Indonesien, Deutschland,<br />
Kurdistan und Korea. Alle verbindet die<br />
Leidenschaft zur Musik.<br />
58 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Veranstaltungen & Feste<br />
Für jeden Käufer etwas<br />
dabei – Kerzen aus der<br />
Kerzen-Manufaktur der Zoar-<br />
Werkstätten Kaiserslautern:<br />
(v.l.n.r.) Tanja Benkel, Felix<br />
Becker, Charlotte Barz und<br />
Regina Stein<br />
Vielfalt auf der Bühne und im Publikum<br />
Das mehrstündige Musikprogramm auf der Bühne des Musikpavillons<br />
ließ kaum „Verschnaufspausen“ zu. Es traten unter anderem auf:<br />
Liedermacher und Sänger „Freddy“, „Cool‘tur“, „Shaian“ und „Tin Pan Alley“. Alle<br />
genießen in und um Kaiserslautern einen hohen Bekanntheitsgrad und sind zum Teil<br />
schon mit Preisen ausgezeichnet worden, so zum Beispiel die Band „Shaian“. Sie erhielt<br />
2016 den Sonderpreis für ehrenamtliches Engagement und ist musikalischer Botschafter<br />
des Landes Rheinland-Pfalz und der Stadt Kaiserslautern. Die Band vereint Musiker aus<br />
Afghanistan, Eritrea, Iran, Syrien, Indonesien, Deutschland, Kurdistan und Korea. Alle verbindet<br />
die Leidenschaft zur Musik. „Cool‘tur“ mit Sängerin Katharina Kovalkov und Gitarrist<br />
Matthias Haag überzeugte mit englischsprachigen Balladen und melodiösen<br />
Gitarrenklängen. „Tin Pan Alley“ „bediente“ den Musikgeschmack von Rock- und<br />
Blues-Liebhabern. Getanzt wurde viel – den ganzen Tag, bis in die Dunkelheit<br />
hinein. Vor der Bühne war wie auf der Bühne immer etwas los. Die<br />
Stimmung war einmalig und riss alle mit.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
59
Veranstaltungen & Feste<br />
„Tin Pan Alley“<br />
(TPA): „Mucke“ für<br />
Rock- und Blues-Liebhaber.<br />
Auf und vor der<br />
Bühne war immer<br />
etwas los.<br />
Zoar<br />
Das Zoar-Musikfestival<br />
vermittelte Spaß und Freude.<br />
So war das Fest für alle ein<br />
Erfolg. Das Foto zeigt (v.l.n.r.)<br />
Martina Beutel, Nadja Bier<br />
und Martina Leib-Herr.<br />
60 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Veranstaltungen & Feste<br />
SWR-Moderator<br />
Jochen Voss stellte das<br />
„Orga-Team“ vor. Mehrere<br />
Wochen sei das Musikfestival,<br />
das erstmals im Volkspark Kaiserslautern<br />
stattfand, geplant<br />
und vorbereitet worden, so<br />
Kerstin Schwab-Hirsch<br />
(Bildmitte).<br />
Jochen Voss:<br />
SWR-Profi auf der Bühne<br />
Die Moderation auf der Bühne oblag SWR-Moderator Jochen Voss,<br />
der seinen Job locker und professionell „rüberbrachte“. Im Laufe der Veranstaltung<br />
führte er einige kurze Interviews, zum Beispiel mit Zoar-Direktor Peter<br />
Kaiser und Sozialdezernent Joachim Färber, Beigeordneter der Stadt Kaiserslautern.<br />
Peter Kaiser unterstrich die Wichtigkeit der inklusiven Entwicklung von Zoar und die Ausbreitung<br />
in die Fläche im Zuge der Dezentralisierung. „Das Musikfestival soll Spaß machen und<br />
gleichzeitig die Botschaft der Inklusion transportieren.“ Nochmals am Ende der Veranstaltung<br />
befragt, sagte Direktor Kaiser, dass dies auf vorbildliche Weise gelungen sei. Auch Beigeordneter<br />
Joachim Färber richtete lobende Worte an das Organisationsteam, das am Nachmittag von Jochen<br />
Voss kurz vorgestellt worden war. „Zoar leistet mit diesem Fest im öffentlichen Sozialraum einen<br />
wertvollen Beitrag zum harmonischen, interkulturellen Miteinander in unserer Stadt.“ Und weiter:<br />
„Mir geht es um die Menschen hier.“ Das Thema „Inklusion“ dürfe keine leere Worthülse bleiben,<br />
sondern müsse mit Leben gefüllt werden und aktiv die Köpfe der Menschen erreichen, so der<br />
Sozialdezernent. Daher sei dieser erste Schritt von der Wohnanlage in den Volkspark der<br />
richtige gewesen. Mit den besten Grüßen der Stadt Kaiserslautern verbunden wünsche<br />
er sich, dass dieses „bunte Miteinander“ von nun an immer im öffentlichen<br />
Raum stattfindet. Der Stadt sei das nur recht.<br />
Alexandra Koch<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
61
Ausstellungen & Messen<br />
Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />
präsentierten sich auf der BIM in Mainz<br />
Die Berufsinformationsmesse (BIM) fand am 24. und 25. August <strong>2018</strong> in der Rheingoldhalle<br />
in Mainz statt. Schüler, Auszubildende und Umschüler konnten sich über Ausbildungen,<br />
Weiterbildungen und verschiedene Studiengänge informieren. Gleichzeitig dient die Messe<br />
Unternehmen und Betrieben zum Anwerben von Fachkräften.<br />
Unter dem Motto „Inklusion<br />
gelingt“ besuchten die<br />
Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />
die Messe zum dritten Mal.<br />
Zusammen mit anderen regionalen<br />
Akteuren informierten und sensibilisierten<br />
sie die Interessenten mit und<br />
ohne Beeinträchtigung zum Thema<br />
„Inklusion“.<br />
Der Gemeinschaftsstand „Inklusion<br />
gelingt“ (www.inklusion-gelingt.de)<br />
setzte sich zusammen aus den Zoar-<br />
Werkstätten Heidesheim, der Industrie-<br />
und Handelskammer (IHK) für<br />
Rheinhessen, dem Landesamt für<br />
Soziales, Jugend und Versorgung, der<br />
gGmbH „in.betrieb“ – Gesellschaft<br />
für Teilhabe und Integration, dem<br />
Zentrum für selbstbestimmtes Leben<br />
behinderter Menschen (ZsL) in<br />
Mainz, dem Deutschen Roten Kreuz<br />
(DRK) mit dem Berufsbildungswerk<br />
Worms und der Agentur für Arbeit.<br />
Federführend war die Industrie- und<br />
Handelskammer für Rheinhessen.<br />
Die IHK hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />
die berufliche (Aus-)Bildung<br />
und Beschäftigung von Menschen<br />
mit Beeinträchtigungen stärker in<br />
den Fokus zu rücken.<br />
Hilfreiche Informationen<br />
für Berufsanfänger<br />
Die Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />
traten bei der Berufsmesse als Partner<br />
für berufliche Bildung, Qualifizierung<br />
und nachhaltige berufliche Integration<br />
auf. „Zum einen wird hier jungen<br />
Menschen aufgezeigt, welche Möglichkeiten<br />
es in der Arbeitswelt gibt.<br />
Zum anderen haben Handwerksbetriebe<br />
durch die Messe die Chance,<br />
dem Mitarbeitermangel zu begegnen“,<br />
berichtete Thomas Kreck-Hövel,<br />
Regionalleiter Rhein-Nahe-Hunsrück<br />
und Verantwortlicher für die Zoar-<br />
Werkstätten Heidesheim. Als Mitmach-Aktion<br />
boten die Zoar-Werkstätten<br />
„Drahtbiegen“ an. Aus verschiedenen<br />
bunten Drähten konnten<br />
die Messe-Besucher Schmuck, Tiere<br />
oder ihre Namen formen und als Andenken<br />
mit nach Hause nehmen.<br />
62 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Ausstellungen & Messen<br />
Neben Geduld waren hierbei handwerkliches<br />
und kreatives Geschick<br />
gefragt. Tina Dickenscheid aus Appenheim<br />
zum Beispiel formte sich ihren<br />
Namen aus Draht. „Ich besuche das<br />
Sebastian-Münster-Gymnasium in<br />
Ingelheim und will mich hier über<br />
Ausbildungsberufe informieren. Das<br />
Angebot der Messe ist sehr vielfältig.<br />
Man kann viel ausprobieren. Ich finde<br />
die vielen Mitmach-Aktionen gut“,<br />
sagte die 14-jährige Schülerin. „Über<br />
die Mitmach-Aktionen verweilen viele<br />
Schüler bei uns am Stand. Daraus<br />
ergeben sich Gespräche, und wir nutzen<br />
das zum Aufklären. Auch die Eltern<br />
der Jugendlichen werden eingebunden“,<br />
sagte Horst Seim vom Berufsbildungs-<br />
und Integrationsservice<br />
der Zoar-Werkstätten Heidesheim.<br />
Anschauliches Erleben<br />
fördert Verständnis<br />
Das ZsL zum Beispiel begleitet und<br />
unterstützt Schüler umfassend beim<br />
Übergang von der Schule ins Berufsleben.<br />
Es bot unter anderem einen Rollstuhl-Parcours<br />
an. Die Schüler versuchten,<br />
mit dem Rollstuhl rückwärts<br />
eine Rampe hochzufahren. Durch<br />
diese Selbsterfahrung wuchs das<br />
Verständnis gegenüber Menschen, die<br />
auf den Rollstuhl angewiesen sind.<br />
Messebesucher Michael Warren war<br />
wegen einer Beinlähmung im Krankenhaus<br />
gewesen. Heute ist er wieder<br />
gesund. „Ich probiere mit dem Rollstuhl<br />
zu fahren. Das ist gar nicht so<br />
einfach. Damals hätte ich fast einen<br />
gebraucht“, erzählt der Schüler, der<br />
eine Wirtschaftsklasse an der Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Schule<br />
in Mainz besucht. Weiterhin konnte<br />
dort mit einem Taststock erprobt<br />
werden, wie ein blinder Mensch im<br />
Alltag zurechtkommt. Über ein Simulationsprogramm<br />
wurden Leseproben<br />
mit einer Simulationsbrille durchgeführt;<br />
ein Beispiel dafür, wie ein<br />
Mensch mit Seheinschränkung wieder<br />
in das Berufsleben zurückkehren<br />
kann.<br />
Beim Berufsbildungswerk Worms lernten<br />
die Jugendlichen auf der Messe<br />
BIM in Mainz: Schüler<br />
testeten den Rollstuhl-Parcours<br />
zur<br />
Förderung des<br />
Verständnisses für<br />
Menschen mit<br />
Behinderung.<br />
Michael Warren, ein Schüler der Wilhelm-Emmanuelvon-Ketteler-Schule<br />
in Mainz, ließ sich im Rollstuhl eine<br />
Rampe hochschieben. Eine ganz neue Erfahrung!<br />
Am Stand des Berufsbildungswerks Worms:<br />
Geschicklichkeitsspiel, der „Heiße Draht“<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
63
Ausstellungen & Messen<br />
Als beliebte Mitmach-Aktion boten die Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />
„Drahtbiegen“ an. So entstanden Schmuck, Deko-Tierchen und der eigene<br />
Name so manchen Besuchers.<br />
Am Messestand der Zoar-<br />
Werkstätten Heidesheim:<br />
Tina Dickenscheid (im<br />
Vordergrund) aus Appenheim<br />
formt ihren Namen<br />
aus Draht als Erinnerung<br />
an die BIM.<br />
Zeit für Gespräche und kommunikativen Austausch: Horst Seim vom<br />
Berufsbildungs- und Integrationsservice der Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />
(links) und Thomas Kreck-Hövel, Regionalleiter Rhein-Nahe-Hunsrück und<br />
Verantwortlicher für die Zoar-Werkstätten Heidesheim. Im Vordergrund<br />
sind Messebesucherinnen beim „Drahtbiegen“ zu sehen.<br />
ihre Talente und die dazu passenden<br />
Berufsfelder kennen. Die Mitarbeiter<br />
des Berufsbildungswerks begleiten die<br />
Schüler bei ihrer Ausbildung und unterstützen<br />
bei der Suche nach geeigneten<br />
Betrieben. „Bei uns können<br />
Jugendliche, die psychisch vorbelastet<br />
sind oder eine Lernschwäche haben,<br />
eine Ausbildung machen. Das sind<br />
Schüler mit dem Reha-Status I, die auf<br />
dem allgemeinen Arbeitsmarkt keine<br />
Chance haben. Sie beenden diese<br />
Ausbildung mit einem Facharbeiterbrief<br />
der IHK“, berichtete Thomas<br />
Mayer vom Berufsbildungswerk<br />
Worms. Die „in.betrieb“ gGmbH<br />
unterstützt Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />
dabei, sich für den<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt zu qualifizieren.<br />
Das Landesamt für Soziales,<br />
Jugend und Versorgung hilft und<br />
berät Menschen mit Beeinträchtigung<br />
im Berufsleben.<br />
Ein neu erfundener Begriff:<br />
„Wir inklusieren“<br />
Einen Workshop zum Thema „Wir<br />
inklusieren“ bot Zoar-Mitarbeiter<br />
Horst Seim am ersten Messetag an.<br />
„Der Workshop dauerte vierzig Minuten<br />
und war mit rund dreißig Besuchern<br />
gut besetzt“, freute sich der<br />
Referent. „Wir versuchen dem Fachkräftemangel<br />
mit der Vermittlung<br />
beeinträchtigter Menschen entgegenzuwirken.“<br />
Der Workshop wurde<br />
durch die IHK beworben. Über ein<br />
Portal auf deren Homepage konnten<br />
sich die Messe-Besucher dafür<br />
anmelden. Bianca Kotterer, Lukas<br />
Andrae und Günter Göttsche, Mitarbeiter<br />
mit Beeinträchtigung, die in<br />
den Zoar-Werkstätten Heidesheim<br />
arbeiten, führten in dem Workshop<br />
ein Theaterstück unter der Leitung<br />
von Corinna Schneider, Fachkraft zur<br />
Arbeits- und Berufsförderung der<br />
Zoar-Werkstätten Heidesheim, vor.<br />
„Sie haben das Stück selbst erarbei-<br />
64 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Ausstellungen & Messen<br />
Gruppenbild der Teilnehmer der Gemeinschaftsaktion „Inklusion gewinnt“:<br />
(v.l.n.r.) Jasmin Vorwinkel, Agentur für Arbeit, Selina Kramm, gGmbH<br />
„in.betrieb“ – Gesellschaft für Teilhabe und Integration, Christiane Baus,<br />
Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung, Horst Seim, Berufsbildungsund<br />
Integrationsservice der Zoar-Werkstätten Heidesheim, Arno Bollinger<br />
und Thomas Mayer, Berufsbildungswerk Worms, Annekathrin Straha, Zentrum<br />
für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen (ZsL), Thomas Kreck-<br />
Hövel, Regionalleiter Rhein-Nahe-Hunsrück und Verantwortlicher für die<br />
Zoar-Werkstätten Heidesheim, Cynthia Gottschalk-Kipping und Carina<br />
Heim, gGmbH „in.betrieb“ – Gesellschaft für Teilhabe und Integration<br />
tet und nur zweimal geprobt“, sagte<br />
Horst Seim stolz. Bei dem Theaterstück<br />
wird ein Vorstellungsgespräch<br />
dargestellt. „Der Personalchef entscheidet<br />
sich am Ende für einen Bewerber<br />
ohne Beeinträchtigung, obwohl<br />
der Bewerber mit Beeinträchtigung<br />
bessere Qualifikationen hat. Er<br />
bezeichnete ihn abwertend als behindert“,<br />
so Seim. Die Besucher hatten<br />
die Aufgabe, aufzuschreiben, was<br />
ihnen bei dem Stück auffällt. „Den<br />
jungen Menschen ist die Diskriminierung<br />
sofort aufgefallen. Sie reagieren<br />
sehr sensibel auf das Thema.“ Am<br />
zweiten Tag wurde ein Workshop für<br />
Arbeitgeber und Menschen mit Beeinträchtigung<br />
zum Thema „Die Beschäftigung<br />
von Menschen mit Beeinträchtigung<br />
– Alternativen zum<br />
Fachkräftemangel“ angeboten. Arbeitgeber<br />
und potenzielle Arbeitnehmer<br />
konnten sich an Erfahrungsberichten<br />
beteiligen und hatten im<br />
Anschluss die Möglichkeit, Fragen zu<br />
stellen. „Wir schlagen zwei Fliegen<br />
mit einer Klappe. Wir „inklusieren“<br />
und werben neue Mitarbeiter an“,<br />
freute sich Horst Seim.<br />
Julia Hoffmann<br />
Berufsinformationsmesse (BIM): ein Markt der Möglichkeiten und der Information<br />
Die jährlich stattfindende Messe in der Mainzer Rheingoldhalle war sehr gut besucht. Sie gilt als die größte<br />
Ausbildungs- und Studienmesse in der Region Rheinhessen. Die Highlights waren neben der Initiative „Inklusion<br />
gelingt“ die Aussteller von Unternehmen, Universitäten und der Rheinhessischen Hochschule. In Workshops,<br />
die sich an alle Schulformen und Berufsgruppen richteten, informierten die Austeller über insgesamt<br />
42 unterschiedliche Themen. Außerdem gab es verschiedene Aktionsbereiche, in denen die Besucher Berufe<br />
„live“ erleben konnten. Am zweiten Messetag gab es ein berufsbegleitendes Informationsangebot für Eltern.<br />
Dieses wurde unterstützt durch das Bildungsministerium, die Agentur für Arbeit und das Wirtschaftsministerium.<br />
Auf der Technik-Meile gab es Maschinen, die von Auszubildenden aus der Lernortkooperation Mechatronik<br />
gebaut worden waren, zu bestaunen. In der „Durchstarter-Lounge“ wurden Bewerbungsunterlagen<br />
gecheckt und eine persönliche und individuelle Beratung durch die Industrie- und Handelskammer und die<br />
Agentur für Arbeit angeboten. Vorab gab es auf der BIM-Homepage einen Online-Aussteller-Katalog. Über<br />
einen Fragebogen konnten die Schüler die für sie interessanten Berufsfelder eingrenzen und sich damit ideal<br />
auf die Messe vorbereiten.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
65
Ankündigung<br />
7. Ehrenamtstag des Evangelischen Diakoniewerks Zoar<br />
Ein Dankeschön für das Engagement<br />
der Ehrenamtlichen<br />
Über das Thema „Stationäres Hospiz“ spricht Birgit Edinger, zukünftige Leiterin des Stationären<br />
Hospizes in Rockenhausen, zum 7. Ehrenamtstag am Samstag, 20. Oktober <strong>2018</strong>, ab 10.00 Uhr, in<br />
der Cafeteria auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen. Für den Vortrag bringt sie ein Team mit.<br />
An diesem besonderen Tag möchte das Evangelische Diakoniewerk Zoar<br />
DANKE sagen für die freiwillige Arbeit, die Unterstützung und Herzlichkeit<br />
der ehrenamtlich Tätigen. Denn nur gemeinsam ist so ein Ehrenamt<br />
möglich. Ganz nach dem Motto „Gemeinsam viel bewegen“.<br />
„Das Gute, welches du anderen tust, tust du immer auch dir selbst.“<br />
(Leo Tolstoi)<br />
Am Ehrenamtstag wird ausreichend Zeit zum Austausch und Kennenlernen sein.<br />
Neue Kontakte können entstehen und bereits bestehende aufgefrischt werden.<br />
Erfahren Sie mehr über die Aufgaben der anderen Ehrenamtlichen, die beim Evangelischen<br />
Diakoniewerk Zoar tätig sind. Profitieren Sie von den Erfahrungen jedes<br />
Einzelnen. Julian Franke, Kirchenmusiker und Musiklehrer des Paul-Schneider-Gymnasiums<br />
in Meisenheim, demonstriert die Kraft der Musik in der Seelsorge und lädt<br />
zum offenen Singen ein.<br />
Umgang mit Sterbenden und deren Angehörigen<br />
Einen Todkranken besuchen. Dazu brauchen Freunde und Verwandte viel Mut.<br />
Daher verbringen viele Menschen ihre letzten Stunden einsam. Im Rahmen der<br />
Hospizarbeit soll Mut gemacht werden, einem todkranken Menschen zu begegnen,<br />
seine ängstlichen Gefühle anzunehmen und auszuhalten. Wenn Sterbenden die<br />
Angst genommen wird, in den letzten Tagen einsam zu sein, begegnen sie dem Tod<br />
gelassener. Gemeinsam möchten wir uns diesem Thema widmen.<br />
Nach einem gemeinsamen Mittagessen laden wir Sie am Nachmittag zu Kaffee<br />
und Kuchen ein. Zoar-Pfarrer Jochen Walker wird Sie durch den sicher interessanten<br />
Tag begleiten. Zum Abschluss spazieren wir gemeinsam zur Zoar-Kapelle im Falkhauspark.<br />
Nach einer Feedback-Runde werden alle Teilnehmer mit einem kleinen<br />
Geschenk verabschiedet.<br />
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!<br />
Julia Hoffmann<br />
66 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Ankündigung<br />
PROGRAMMABLAUF<br />
7. Ehrenamtstag am Samstag, 20. Oktober <strong>2018</strong>, ab 10.00 Uhr,<br />
in der Cafeteria auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen<br />
10.00 Uhr Begrüßung durch Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr<br />
10.15 Uhr Andacht und musikalische Einstimmung auf den Tag<br />
mit Zoar-Pfarrer Jochen Walker<br />
10.30 Uhr Vorstellungsrunde und Erfahrungsaustausch<br />
11.15 Uhr Vorstellung des Stationären Hospizes<br />
Themenschwerpunkt:<br />
Umgang mit Sterbenden und deren Angehörigen<br />
Referentinnen: Birgit Edinger, zukünftige Leiterin des Stationären<br />
Hospizes für die Nordpfalz in Rockenhausen, Evangelisches Diakoniewerk<br />
Zoar, sowie Tanja Keller, Ambulanter Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst<br />
Rockenhausen, Alsenz-Obermoschel, Winnweiler, mit ihrem Team<br />
12.00 Uhr Austausch zum Thema<br />
12.15 Uhr Mittagstisch<br />
13.30 Uhr „Die Musik ist die Sprache der Engel“ (Zitat von Thomas Carlyle)<br />
Offenes Singen mit Julian Franke, Kirchenmusiker und Musiklehrer<br />
des Paul-Schneider-Gymnasiums in Meisenheim<br />
14.30 Uhr Informationen zum Thema Ehrenamt (Tanja Berberich)<br />
und zum Förderverein Zoar (Ullrich Geib, 1. Vorsitzender)<br />
14.45 Uhr Kaffee und Kuchen<br />
15.15 Uhr Spaziergang zur Zoar-Kapelle auf dem Inkelthalerhof<br />
15.30 Uhr Feedback-Runde in der Kapelle<br />
Schlusswort und Gesang von und mit Zoar-Pfarrer Jochen Walker<br />
Dankeschön an alle Ehrenamtlichen | Geschenke als DANKE<br />
16.00 Uhr Ende des offiziellen Teils<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
67
Veranstaltungen & Feste<br />
Zoar – Alten- und Pflegeheim Kusel feierte die 50er Jahre und beim Zoar – Rheinhessischen Diakonie-<br />
Zentrum Heidesheim drehte sich alles um das Mittelalter<br />
Blick zurück beim Feiern<br />
diesjähriger Feste: Mittelalter und ...<br />
… 50er Jahre<br />
Mittelaltermarkt bei Zoar in Heidesheim<br />
Sommerfest bei Zoar in Kusel: „Das Wunder von Bern“ prägte die 50er Jahre.<br />
Hier erlebten die Gäste des Sommerfestes den Einzug der Fußballer. Uwe<br />
Bollenbacher (im Vordergrund) gab unterhaltsame Informationen dazu.<br />
Auch in diesem Frühjahr und Sommer wurden an den<br />
Zoar-Standorten wieder Feste gefeiert.<br />
Bei der Organisation und Ausrichtung dieser Veranstaltungen geben<br />
sich die Zoar-Mitarbeiter vor Ort immer besonders viel Mühe. Es soll<br />
allen Mitarbeitern, Bewohnern, Angehörigen und externen Gästen<br />
gefallen. An dieser Stelle möchten wir gern zwei dieser schönen Feste im Zoar-Magazin<br />
erwähnen: das Sommerfest des Zoar – Alten- und Pflegeheims<br />
Kusel und das Sommerfest, diesmal als Mittelaltermarkt, des Rheinhessischen<br />
Diakonie-Zentrums Heidesheim. Alle anderen bereits stattgefundenen<br />
Haus- und Sommerfeste haben wir in der monatlich erscheinenden Zoar aktuell<br />
mit Bericht und Fotos präsentiert.<br />
Zoar – Alten- und<br />
Pflegeheim Kusel<br />
Das alljährliche Sommerfest stand<br />
diesmal unter dem Motto „Die Fünfziger,<br />
oh Wirtschaftswunder, do ware<br />
mir noch munter“. Ein buntes Rahmenprogramm<br />
mit einer bunten<br />
Schlager-Revue, einem Sitztanz,<br />
beeindruckenden Klängen des Fanfarenzugs<br />
Kusel unter der musikalischen<br />
Leitung von Karin Krauss und<br />
der swingenden Musik der Bigband<br />
„Petermann’s Swing Partie“ unter der<br />
Leitung von Klaus Petermann sorgten<br />
für die gute Unterhaltung der<br />
rund 300 Gäste. „Mit unserem Motto<br />
haben wir uns einem Lebensabschnitt<br />
unserer Bewohner gewidmet,<br />
der sehr prägend für sie war“, berichtet<br />
Einrichtungsleiterin Jutta Kunz.<br />
„Wir stecken sehr viel Herzblut in<br />
diese Aktivitäten, denn wir möchten,<br />
dass sich die Bewohner bei uns wohlfühlen.“<br />
Unterstützt wird sie dabei<br />
vom aktiven Team der Sozialen<br />
Betreuung im Haus. Immer sei es<br />
oberstes Ziel, die älteren Menschen<br />
68 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Veranstaltungen & Feste<br />
Ein „Hingucker“: Leiterwagen beladen mit Heu und versehen mit einem Werbeplakat<br />
zum Sommerfest in Kusel. Der Leiterwagen wurde von Edmund Gilcher<br />
zur Verfügung gestellt. Die Herrichtung des Wagens und das Beladen mit Heu<br />
gehörten zum diesjährigen Heuernte-Projekt des Zoar – Alten- und Pflegeheims<br />
Kusel.<br />
Dr. Baldur Melchior, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats, hielt<br />
eine Dankesrede mit dem Lob an alle Mitarbeiter des Zoar – Alten- und Pflegeheims<br />
in Kusel. Darüber freuten sich (v.l.n.r.) Jutta Kunz, Claudia Eckel, Sabrina<br />
Pfeiffer, Uwe Bollenbacher, Bärbel Köhlbach, Waltraud Fruck und Ina Rietz.<br />
einzubeziehen, sie teilhaben zu lassen.<br />
„Viele Bewohner haben mir berichtet,<br />
dass sie sich erstmals in den<br />
Fünfzigern wieder getraut haben, mit<br />
Zuversicht nach vorn zu schauen“, so<br />
Jutta Kunz. Die Erinnerungen an den<br />
schrecklichen Krieg seien zuvor noch<br />
zu vereinnahmend und grausam gewesen.<br />
„Aber in den fünfziger Jahren<br />
ging es bergauf.“ Das sogenannte<br />
Wirtschaftswunder nahm seinen Lauf<br />
und schenkte den Menschen Frieden,<br />
Wohlstand und Sicherheit.<br />
Hohe Besucherzahl<br />
bestätigt den Erfolg<br />
Im Mittelpunkt des Sommerfestes bei<br />
Zoar in Kusel stand einmal mehr die<br />
Musik. „Musik weckt Erinnerungen an<br />
früher“, sagt Jutta Kunz und freut sich<br />
zusammen mit ihrem Team darüber,<br />
wenn die Bewohner an den beliebten<br />
Festen ihren Spaß haben und auf<br />
andere Gedanken kommen. Im Vorfeld<br />
des Sommerfestes hatten die<br />
Mitarbeiter eine Heuernte organisiert,<br />
bei der die Bewohner freiwillig mithelfen<br />
konnten. „Allein der Geruch<br />
nach Heu und die historischen Hilfsmittel,<br />
wie man sie von früher kennt,<br />
erinnert in gelungener Weise an<br />
frühere Zeiten.“ Beim diesjährigen<br />
Sommerfest stand der Heuwagen gut<br />
sichtbar auf der Wiese vor dem Haus,<br />
so dass er von allen vorbeifahrenden<br />
Autofahrern gesehen wurde. Am Heuwagen<br />
hing ein großes Transparent<br />
mit Werbung zum Sommerfest. „Mit<br />
der Besucherzahl unseres Sommerfestes<br />
sind wir sehr zufrieden“, so Kunz.<br />
„Manche Gäste kommen jedes Jahr<br />
wieder, auch wenn sie keine Angehörigen<br />
bei uns haben.“ Sie und ihr Team<br />
sind sich sicher: Feste tragen zum<br />
Wohlbefinden der Bewohner bei.<br />
„Vor allem, wenn wir bei den Festen<br />
Musik von früher hören, Bilder von<br />
früher zeigen und Kleidung von früher<br />
tragen.“ Kostümierungen und das<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
69
Veranstaltungen & Feste<br />
Lustige Schunkelrunde mit einem Liederreigen<br />
deutscher Melodien, unter anderem vom<br />
Rhein: (v.l.n.r.) Uwe Bollenbacher, Jutta Kunz,<br />
Claudia Eckel, Andrea Pfaff, Sabrina Pfeiffer, Ina<br />
Rietz, Bärbel Kölbach und Marliese Urschel<br />
Die Bigband „Petermann’s Swing Partie“<br />
unter der Leitung von Klaus Petermann<br />
sorgte für die passende Musik zum<br />
50er-Jahre-Motto.<br />
Ein Programmpunkt beim<br />
Sommerfest in Kusel – der<br />
Bewohner-Sitztanz.<br />
Geleitet wird diese Gruppe<br />
von Zoar-Mitarbeiterin Ina<br />
Rietz und Leni Buchholz,<br />
die bei Zoar in Kusel<br />
ehrenamtlich tätig ist.<br />
„Die Fünfziger,<br />
oh Wirtschaftswunder,<br />
do ware mir<br />
noch munter“.<br />
Beeindruckende Klänge des Fanfarenzugs Kusel unter<br />
der musikalischen Leitung von Karin Krauss<br />
Gruppenbild der Aktiven als Erinnerung an das Sommerfest <strong>2018</strong>:<br />
(v.l.n.r.) Ina Rietz, Marliese Urschel, Sabrina Pfeiffer, Claudia Eckel,<br />
Dominique Gast, Jutta Kunz und Waltraud Fruck (liegend)<br />
70 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Schunkelrunde zum Lied<br />
„Einmal am Rhein“. In einem<br />
Boot saßen Einrichtungsleiterin<br />
Jutta Kunz und<br />
Uwe Bollenbacher von<br />
der Sozialen Betreuung des<br />
Zoar – Alten- und Pflegeheims<br />
in Kusel.<br />
Das Zoar – Alten- und Pflegeheim<br />
Kusel feierte die 50er Jahre;<br />
unter anderem mit Schlagern,<br />
wie zum Beispiel dem<br />
„Babysitter“-Song. Das Foto<br />
zeigt (v.l.n.r.) Sabrina Pfeiffer,<br />
Uwe Bollenbacher, Ina Rietz<br />
und Claudia Eckel.<br />
„Kriminaltango“ mit dem damaligen<br />
Star Peter Alexander ist<br />
jedem ein Begriff. Der Sketch kam<br />
bei allen Gästen des Sommerfestes<br />
in Kusel sehr gut an. Hier<br />
tanzten Jutta Kunz (rote Bluse)<br />
und Andrea Pfaff (schwarzer<br />
Anzug) den Kriminaltango. Auf<br />
dem Boden lag zur Belustigung<br />
aller Uwe Bollenbacher.<br />
Gäste des Sommerfestes in Kusel: Dr. Baldur<br />
Melchior, stellvertretender Vorsitzender des<br />
Zoar-Verwaltungsrats, und seine Frau Karin<br />
Veranstaltungen & Feste<br />
entsprechende Bühnenbild spielen bei<br />
den Bewohnern eine wichtige Rolle.<br />
Da Jutta Kunz und ihr Team das wissen,<br />
strengt sie sich in dieser Hinsicht<br />
besonders an. „Der Retro-Look erinnert<br />
die älteren Menschen an eine<br />
Zeit, in der sie selbst jung waren.“<br />
Nierentisch,<br />
Blümchen-Tapete & Co.<br />
Und so zauberte die Einrichtungsleiterin<br />
in diesem Sommer ein<br />
„Fünfziger-Jahre-Wohnzimmer“ auf<br />
die Bühne. Unterstützung erhielt sie<br />
dabei von Edmund Gilcher, Bewohner<br />
des Zoar – Service-Wohnens in Kusel.<br />
In seinem Haus in Maiweilerhof<br />
stehen zahlreiche originalgetreue<br />
Möbelstücke, die er für ein ansprechendes<br />
Bühnenbild gern verlieh. Auf<br />
diese Weise wurde es möglich, dass<br />
die Aktiven der Zoar-Schauspieltruppe<br />
vor Original-Möbeln aus den Fünfzigern<br />
spielen konnten – zur Freude<br />
der Zuschauer. Auf der Bühne gab es<br />
Folgendes zu sehen: einen Nierentisch,<br />
eine Cocktail-Sitzgarnitur, Stehlampen,<br />
einen typischen Servierwagen<br />
und eine Blümchen-Tapete. Alles<br />
war liebevoll und detailgetreu gestaltet.<br />
Beim freundlichen „Verleiher“<br />
bedankte sich Jutta Kunz mit Blumen<br />
und einer Flasche Wein.<br />
Der langanhaltende Applaus gab<br />
ihr und ihrem Team mal wieder<br />
recht: „Feste feiern schweißt die<br />
Gemeinschaft zusammen.“ Dies bestätigten<br />
auch folgende Ehrengäste<br />
des Sommerfestes, die voll des Lobes<br />
waren: Landrat Otto Rubly, Verbandsbürgermeister<br />
Dr. Stefan Spitzer,<br />
Julia Bothe, Beigeordnete der<br />
Stadt Kusel, Landtagsabgeordnete<br />
Marlies Kohnle-Gros, Landtagsabgeordneter<br />
Jochen Hartloff sowie<br />
Dr. Baldur Melchior, stellvertretender<br />
Vorsitzender des Zoar-Verwaltungsrats,<br />
und seine Frau Karin.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
71
Veranstaltungen & Feste<br />
Zoar – Rheinhessisches<br />
Diakonie-Zentrum Heidesheim<br />
Beim diesjährigen Sommerfest im<br />
Rheinhessischen Diakonie-Zentrum<br />
Heidesheim stand alles im Zeichen<br />
des Mittelalters. Beworben wurde<br />
das Fest, das zahlreiche Besucher<br />
anzog, als „Spectaculum“ Zoar zu<br />
Heidesheim. Geboten wurden vielerlei<br />
Dinge für Augen, Ohren und den<br />
Gaumen, die an einen mittelalterlichen<br />
Markt erinnern ließen. Zahlreiche<br />
Händler-Stände und spektakuläre<br />
Programmpunkte gab es zu erkunden.<br />
Dazu zählten zum Beispiel eine<br />
Falknerei mit einer Show, die das<br />
Publikum einbezog, eine Zauberschmiede,<br />
ein Ponyreitturnier für<br />
Kinder, eine Federschreibwerkstatt,<br />
ein Holz-Riesenrad und der Barde<br />
Jonny Robels.<br />
Elias in der Zauberschmiede; er war dabei,<br />
sich seinen Zauberstab herzustellen. Dafür<br />
musste zuerst das Feuer geschürt werden.<br />
Joachim Harbut (oben) von der Zauberschmiede<br />
erklärte und zeigte Elias, wie es geht.<br />
Die Idee für den mittelalterlichen<br />
Markt hatte Zoar-Mitarbeiter Felix<br />
Steinmüller eingebracht. „Der schöne<br />
Park auf dem Zoar-Gelände in<br />
Heidesheim bietet sich dafür perfekt<br />
an.“ Das habe er sich schon oft gedacht,<br />
zumal er ein Fan mittelalterlicher<br />
Feste sei. Oft und gern besucht<br />
er zusammen mit seiner Familie<br />
derlei Veranstaltungen in der Region.<br />
„Mir war es einfach ein Anliegen,<br />
den Park zu beleben“, berichtet<br />
Felix Steinmüller. Gedacht und<br />
durchgeführt, denn er konnte Kollegen<br />
und Vorgesetzte von dieser Idee<br />
ebenfalls begeistern. Der Erfolg der<br />
Veranstaltung gab dem Organisationsteam<br />
recht. In Zukunft soll der<br />
Mittelaltermarkt alle zwei bis drei<br />
Jahre stattfinden.<br />
Der Sibirische Uhu war eine der Attraktionen des Sommerfestes bei Zoar in<br />
Heidesheim. Das Foto zeigt ihn auf dem Arm von Monja Seckler-Classen,<br />
Regionalleitung Rhein-Nahe-Hunsrück. Neben ihr versammelten sich zum Gruppenfoto<br />
(v.l.n.r.) Beigeordnete Ursula Hartmann-Graham, Thomas Kreck-Hövel,<br />
Felix Steinmüller, Kurt Philipp und Verbandsbürgermeisterin Kerstin Klein.<br />
Die Tür zum Leben<br />
Eröffnet wurde das Sommerfest, wie<br />
es bei (fast) allen Zoar-Festen Tradition<br />
ist, durch einen Gottesdienst in<br />
der Zoar-Kapelle. Das Thema des<br />
Gottesdienstes lautete „Die Tür zum<br />
72 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Veranstaltungen & Feste<br />
Der Energiestab soll Kraft und Energie<br />
verleihen. Das probierten aus: Besucherin<br />
Stefanie Bapperd und Ralf Kehle, Bewohner<br />
vom „Haus am Park“.<br />
Stefan Kosfeld von der<br />
Falknerei „Eulenhof“ mit<br />
dem „Star“ der Vögel,<br />
wenn auch klein – eine<br />
Weißgesichtseule.<br />
Ursula Hartmann-Graham (Mitte) wollte<br />
alles über den Sibirischen Uhu erfahren.<br />
Stefan Kosfeld (rechts) von der Falknerei<br />
„Eulenhof“ beantwortete gern alle Fragen.<br />
Fahrten im Holz-<br />
Riesenrad machten<br />
vor allem den kleinen<br />
Festbesuchern<br />
große Freude.<br />
Niki ist ein Falklandkarakara. Er ist talentiert<br />
und kann kleine Aufgaben erledigen,<br />
zum Beispiel Schnürsenkel öffnen.<br />
Am Stand mit den<br />
Apfelkringeln, die es<br />
mit Zimt und Zucker<br />
sowie Vanillesoße<br />
gab, wirkte das<br />
Ehepaar Daiana<br />
und Ronny Püschel.<br />
Schöne, bunte Kostüme machten<br />
den Sommerfest-Besuch zu etwas<br />
ganz Besonderem. Das Foto zeigt<br />
Kinder der Zoar-Kindertagesstätte<br />
in Heidesheim: (v.l.n.r.) Noel, Lias,<br />
Linnea und Laura.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
73
Veranstaltungen & Feste<br />
Zoar-Mitarbeiter Felix Steinmüller, der<br />
Ideengeber des Mittelaltermarkts<br />
Das Sommerfest des Zoar – Rheinhessischen Diakonie-Zentrums Heidesheim<br />
startete mit einem Gottesdienst. Die Fürbitten sprachen (v.l.n.r.) Thomas Kreck-<br />
Hövel, Regionalleitung Rhein-Nahe-Hunsrück, Pfarrer Jochen Walker, Pfarrer<br />
Markus Metzler, Anne Thiedig, Sprecherin des Ökumenischen Besuchsdienstkreises<br />
Heidesheim, und Ingeborg von Gruchalla-Wesierski, Kirchenvorstandsmitglied<br />
der Evangelischen Kirchengemeinde.<br />
Leben“. Demonstrativ blieb auch die<br />
Kirchentür während des Gottesdienstes<br />
offen. „Alle, die zu uns kommen<br />
möchten, sind willkommen“, sagte<br />
Zoar-Pfarrer Jochen Walker. Er legte<br />
den Schwerpunkt des Gottesdienstes<br />
auf „Türgeschichten“, sowohl konkret<br />
als auch symbolisch. Er habe einmal<br />
mit einer Glastür Bekanntschaft gemacht.<br />
Danach habe seine Nase<br />
ziemlich wehgetan. Die Tür sei aber<br />
auch ein wunderbares Symbol für<br />
den Glauben an Gott. „Die Tür zum<br />
Leben bleibt immer offen“, sagte<br />
Pfarrer Walker. Jesus sei der Schlüssel<br />
dafür. Er führte den Gottesdienst<br />
gemeinsam mit Pfarrer Markus<br />
Metzler von der Katholischen Pfarrgemeinde<br />
Heidesheim durch. Bei der<br />
anschließenden Begrüßung und<br />
Markteröffnung durch Monja Seckler-Classen,<br />
Regionalleitung Rhein-<br />
Nahe-Hunsrück, ging es ebenfalls um<br />
offene Türen und somit um ein<br />
„Herzliches Willkommen“ für alle<br />
Gäste des mittelalterlichen Sommerfestes<br />
bei Zoar in Heidesheim. „Heute<br />
haben Sie die Gelegenheit, die<br />
Bräuche, das Leben und das Handwerk<br />
dieser Zeit hautnah mitzuerleben.<br />
Lassen Sie sich einfangen vom<br />
Zauber einer Vergangenheit, die<br />
Wurzel unserer Kultur ist.“ Monja<br />
Seckler-Classen begrüßte auch im<br />
Namen ihres Leitungskollegen<br />
Thomas Kreck-Hövel.<br />
Erlebnisreiche Aktivitäten<br />
und Begegnungen<br />
Im Park des Zoar – Rheinhessischen<br />
Diakonie Zentrums Heidesheim gab<br />
es für die großen und zahlreichen<br />
kleinen Gäste 22 Stände zu entdecken.<br />
Mit Unterstützung der Zoar-<br />
Kinder-Tagesstätte vor Ort war auch<br />
das Mitmach-Angebot für die Kinder<br />
entsprechend umfassend. Es wurde<br />
gebastelt und gemalt, geschmiedet<br />
und Greifvögel bestaunt. Überall war<br />
etwas los! „Beim Abbau am Abend<br />
kamen einige Bewohner mit einem<br />
strahlenden Lächeln auf mich zu“,<br />
berichtet Felix Steinmüller. „Sie fanden<br />
das Fest super und sagten, dass<br />
es mal etwas ganz anderes gewesen<br />
ist.“ Dieses Lob habe ihn am meisten<br />
gefreut. „Klar, es war in der Vorbereitung<br />
viel Arbeit. Aber es hat sich<br />
gelohnt.“ Nachdem alle Besucher,<br />
darunter auch die Beigeordnete<br />
Ursula Hartmann-Graham und Verbandsbürgermeisterin<br />
Kerstin Klein<br />
der Aufforderung von Monja Seckler-<br />
Classen gefolgt waren, sich ins<br />
Getümmel zu stürzen und sich vor<br />
Beutelschneidern und Dieben in Acht<br />
zu nehmen, stand den erlebnisreichen<br />
Aktivitäten in der Schmiedewerkstatt<br />
am offenen Feuer und den<br />
hautnahen Begegnungen mit einem<br />
Waldkauz, einer Weißgesichtseule<br />
und einem Sibirischen Uhu der<br />
Falknerei „Eulenhof“ nichts mehr im<br />
Wege. Alle Aktiven waren mittelalterlich<br />
gewandet. Auch die kleinen<br />
Gäste lebten ihre Freude an der<br />
Kostümierung aus; vor allem Ritter<br />
und Prinzessinnen gab es an diesem<br />
Tag viele zu sehen. „Unser Mittelaltermarkt<br />
fand zum ersten Mal statt“,<br />
sagt Monja Seckler-Classen, „und<br />
war gleich ein voller Erfolg.“ Zelte,<br />
Marktstände und vielerlei Gaumenschmaus,<br />
süß und herzhaft, passten<br />
sich perfekt in die Kulisse des Parks<br />
ein. Eine Wiederholung ist garantiert.<br />
Alexandra Koch<br />
74 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Aktuell<br />
Eine Kooperation des<br />
Evangelischen Diakoniewerks<br />
Zoar mit der<br />
Stiftung „LebensBlicke“<br />
führte zu der Idee, eine<br />
Veranstaltungsreihe<br />
zur Darmkrebsvorsoge<br />
ins Leben zu rufen.<br />
Veranstaltungsreihe „Darmkrebsvorsorge für alle“<br />
Vermeiden statt leiden<br />
Welches Ziel verbanden<br />
die Ideengeber, Prof.<br />
Dr. Jürgen F. Riemann,<br />
Vorstandsvorsitzender der Stiftung<br />
„LebensBlicke“, und Zoar-Direktor<br />
Peter Kaiser damit? „Auch hier geht<br />
es um Gleichberechtigung und Teilhabe“,<br />
sagt Kaiser. „Menschen mit Beeinträchtigung<br />
sollten ebenfalls Zugang<br />
zu wichtigen Informationen der<br />
Gesundheitsvorsorge erhalten, und<br />
das in möglichst einfacher Sprache.“<br />
Gesagt, getan! Der Startschuss für<br />
die Informationsveranstaltungsreihe<br />
„Darmkrebsvorsorge für alle“ fand in<br />
der Zoar-Einrichtung „Wohnen am<br />
Ebertpark“ in Ludwigshafen statt.<br />
Der erste Vortrag dieser Präventionsreihe<br />
wurde von Prof. Dr. Jürgen F.<br />
Riemann persönlich gehalten. Der<br />
zweite Informationsvortrag fand am<br />
Standort Kaiserslautern in der Kantine<br />
der Zoar-Werkstätten Kaiserslau-<br />
tern statt. Der Referent Dr. Thomas<br />
Ruf, der eine Internistische Schwerpunktpraxis<br />
zur Gastroenterologie/<br />
Nephrologie in Kaiserslautern führt,<br />
verstand es ebenfalls überzeugend,<br />
den Zuhörern wichtige Informationen<br />
verständlich zu vermitteln. Der<br />
dritte Vortragstermin stieß kürzlich<br />
am Zoar-Standort Heidesheim, wo<br />
Regionalleiterin Monja Seckler-Classen<br />
die Teilnehmer herzlich begrüßte,<br />
auf großes Interesse. Die Erläuterungen<br />
zum wichtigen Gesundheitsthema<br />
gab Privatdozent Dr. Marcus-Alexander<br />
Wörns, Leitender Oberarzt im<br />
Bereich Gastroenterologie und Hepatologie<br />
an der I. Medizinischen Klinik<br />
und Poliklinik der Universitätsmedizin<br />
in Mainz. Im Rahmen der Informationsveranstaltungen<br />
ging es<br />
schwerpunktmäßig um Vorsorge und<br />
Früherkennung. Was kann jeder vorbeugend<br />
tun, um diese Tumor-Erkrankung<br />
zu vermeiden? Wie schützt<br />
man sich, wenn in der Familie bereits<br />
Krebserkrankungen vorlagen und<br />
demnach ein familiäres Risiko aufgrund<br />
einer erblichen Prädestinierung<br />
besteht?<br />
Gute Heilungschancen<br />
im frühen Stadium<br />
„75 Prozent aller Menschen, die<br />
Darmkrebs bekommen, gehören<br />
keiner Risikogruppe an. Sie sind rein<br />
zufällig und nicht vorhersehbar von<br />
dieser Krankheit betroffen“, erklärte<br />
Dr. Marcus-Alexander Wörns den<br />
interessierten Zuhörern. Gerade deswegen<br />
sei die Vorsorge bei der Prävention<br />
dieses Krankheitsbilds so<br />
wichtig. „Vermeiden statt leiden ist<br />
allenthalben möglich, vorausgesetzt,<br />
die Gewebeauffälligkeit wird in einem<br />
frühen Stadium entdeckt.“ Die<br />
gutartige Geschwulst (Polyp) im<br />
Dickdarm wachse diffus und benötige<br />
meist über zehn Jahre, um zu ei-<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
75
Aktuell<br />
Rheinhessisches Diakonie-Zentrum Heidesheim: Die Erläuterungen zur Darmkrebsvorsorge gab<br />
Privatdozent Dr. Marcus-Alexander Wörns, Leitender Oberarzt im Bereich Gastroenterologie und<br />
Hepatologie an der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin in Mainz.<br />
Im Rahmen der Informationsveranstaltung bei Zoar in Heidesheim ging es schwerpunktmäßig<br />
um Vorsorge und Früherkennung.<br />
Zoar-Wohnanlage am Volkspark und Zoar-Werkstätten Kaiserslautern:<br />
Dr. Thomas Ruf, der eine Internistische Schwerpunktpraxis zur<br />
Gastroenterologie/Nephrologie in Kaiserslautern führt, zeigte<br />
ein Darmmodell und führte mit den entsprechenden Geräten<br />
anschaulich vor, wie eine Endoskopie vonstatten geht.<br />
Ankündigung des vierten und letzten Termins<br />
dieser Veranstaltungsreihe:<br />
Darmkrebsvorsorge für alle<br />
EINLADUNG<br />
zur Informationsveranstaltung<br />
Mittwoch, 24.10.<strong>2018</strong><br />
14.30 bis 17 Uhr<br />
Zoar – Pfälzisches Diakonie-Zentrum<br />
Rockenhausen, Inkelthalerhof, Cafeteria<br />
Inkelthalerhof, 67806 Rockenhausen<br />
Ablauf: Begrüßung, Vortrag, Fragen und Antworten<br />
zum Thema, Austausch bei einem kleinen Imbiss<br />
Darmkrebs geht uns alle an!<br />
Aufklärung hilft bei der Vermeidung!<br />
Darmkrebs gehört unverändert zu den häufigsten<br />
Tumorerkrankungen weltweit. Es gibt für Menschen<br />
ab 50 Jahren in Deutschland wirksame Vorsorgeund<br />
Früherkennungsprogramme. Typische Symptome<br />
wie Stuhlunregelmäßigkeiten, Bauchschmerzen,<br />
Blut im Stuhl und Gewichtsabnahme treten meist<br />
erst dann auf, wenn der Krebs bereits ein fortgeschrittenes<br />
Stadium erreicht hat. Daher kommt<br />
der Früherkennung eine besondere Bedeutung zu.<br />
Darmkrebs entsteht aus gutartigen Vorstufen, den<br />
Polypen oder Adenomen, die bis zur Entartung circa<br />
10 bis 15 Jahre brauchen. Diese gutartigen Vorstufen<br />
lassen sich manchmal durch einen Stuhltest auf<br />
verstecktes Blut, vor allem aber durch die Vorsorge-<br />
Darmspiegelung erkennen; ihre Entfernung bedeutet<br />
Krebsverhinderung! Wer regelmäßig zur Vorsorge<br />
geht, senkt das Risiko zu erkranken deutlich. Die<br />
Heilungschancen sind gerade beim Darmkrebs in<br />
einem frühen Stadium sehr hoch.<br />
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.<br />
Der letzte der vier Termine der Veranstaltungsreihe<br />
„Darmkrebsvorsorge für alle“ findet in Rockenhausen<br />
am 24. Oktober <strong>2018</strong> statt. Den Vortrag hält<br />
Dr. Thomas Ruf.<br />
www.lebensblicke.de<br />
www.zoar.de<br />
76 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Aktuell<br />
Interessierte Teilnehmer<br />
an der Infoveranstaltung<br />
in der Kantine<br />
der Zoar-Werkstätten<br />
Kaiserslautern<br />
Am Zoar-Standort Kaiserslautern<br />
begrüßte Robert Helf (links),<br />
Betriebsleiter Technik der Zoar-Werkstätten<br />
Kaiserslautern, zur Informationsveranstaltung<br />
– zusammen mit<br />
seinem Kollegen Andreas Becker<br />
(unten), Leiter der Zoar-Wohnanlage<br />
in Kaiserslautern.<br />
nem bösartigen Tumor zu werden, so<br />
Wörns. Genug Zeit also, um Früherkennungs-<br />
und Heilungschancen<br />
einen realistischen Raum zu geben.<br />
„Keine Krebsart kommt häufiger vor<br />
als der Darmkrebs“, berichtete der<br />
Oberarzt der Mainzer Klinik weiter.<br />
62.000 Menschen in Deutschland<br />
erkranken jedes Jahr daran. 26.000<br />
Menschen sterben im Verlauf der<br />
Krankheit. Das sind vierzig Prozent.<br />
Im Bereich der Aufklärungsarbeit<br />
gebe es demnach immer noch viel zu<br />
tun, so Wörns, und lobte die stetigen<br />
Bemühungen der Stiftung „Lebens-<br />
Blicke“ im Hinblick auf die Darmkrebsvorsorge<br />
für alle. Er wiederholte:<br />
„Wer regelmäßig zur Vorsorge<br />
geht, senkt das Risiko zu erkranken<br />
deutlich.“ Damit treffe man eine<br />
informierte Entscheidung.<br />
Der dritte Vortragstermin stieß kürzlich am<br />
Zoar-Standort Heidesheim, wo Regionalleiterin<br />
Monja Seckler-Classen die Teilnehmer<br />
herzlich begrüßte, auf großes Interesse.<br />
Darmkrebsvorsorge ist ein wichtiges Thema – für Menschen mit und<br />
ohne Beeinträchtigung, daher lohnt sich die Kooperation des Evangelischen<br />
Diakoniewerks Zoar und der Stiftung „LebensBlicke“. Dieser Meinung sind:<br />
(v.l.n.r.) Dr. Marcus-Alexander Wörns, Monja Seckler-Classen und<br />
Zoar-Direktor Peter Kaiser.<br />
Wichtige Funktion<br />
als Multiplikatoren<br />
Mit einem gesunden Lebensstil kann<br />
man dazu beitragen, nicht zu erkranken.<br />
Maß halten, sei wichtig. Die konkreten<br />
Tipps lauten: „Gesunde Ernährung,<br />
kein Übergewicht, Sport und<br />
Bewegung, auf Rauchen verzichten,<br />
Alkohol in Maßen, ausreichend<br />
Schlaf und die Vorsorgeuntersuchungen<br />
regelmäßig wahrnehmen“. Zoar-<br />
Direktor Peter Kaiser sprach von dem<br />
großen Vorteil dieser Kooperation<br />
mit der Stiftung „LebensBlicke“.<br />
Denn: Darmkrebs geht uns alle an,<br />
gerade auch ältere Menschen und<br />
Menschen mit Beeinträchtigung.<br />
Jeder, der sich informieren lasse,<br />
werde außerdem zu einem Multiplikator<br />
und könne wiederum anderen<br />
Menschen gesunderhaltende Informationen<br />
vermitteln.<br />
Alexandra Koch<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
77
Menschen bei Zoar<br />
Angelika Kraut<br />
Zusammen sind wir stark – so erlebt<br />
sie es jeden Tag bei der Arbeit<br />
Angelika Kraut übernahm im Januar 2017 die Position als<br />
Verantwortliche Pflegefachkraft in der Seniorenresidenz<br />
in Kirchheimbolanden. „Groß“, „zusammenhängend“ und<br />
„bunt“ ist die Seniorenresidenz sowie das Miteinander unter<br />
den Kollegen, sagt Angelika Kraut.<br />
Hier entstehen neue Konzepte, und das<br />
Tagesgeschäft wird erledigt: der Arbeitsplatz<br />
im Büro von Angelika Kraut.<br />
Angelika Kraut trat die<br />
Stelle als Verantwortliche<br />
Pflegefachkraft und die<br />
stellvertretende Leitung in der Seniorenresidenz<br />
Kirchheimbolanden im<br />
Januar 2017 an. Sie folgte auf ihre<br />
Vorgängerin Elke Bäcker, die die Einrichtungsleitung<br />
im Bürgerhospital<br />
Kaiserslautern übernahm. Angefangen<br />
hat Angelika Kraut in der Seniorenresidenz<br />
im September 2003 mit<br />
einer Ausbildung zur Altenpflegehelferin.<br />
Innerhalb von vierzehn Jahren<br />
hat sie sich über diverse Weiterbildungen<br />
einiges an Wissen angeeignet.<br />
Besonders stolz ist sie auf das<br />
Miteinander, den Zusammenhalt und<br />
die Zusammenarbeit im Team. Dazu<br />
gehören Martina Degen, Leiterin der<br />
Seniorenresidenz Kirchheimbolanden,<br />
Anne-Kathrin Christoph, stellvertretende<br />
Verantwortliche Pflegefachkraft,<br />
Andrea Fuchs, Hauswirtschaftsleiterin,<br />
Tanja Weber und Marion<br />
Hahn aus der Verwaltung der<br />
Seniorenresidenz. „Das ganze Team<br />
hat mir viel Kraft gegeben und mir<br />
immer Mut gemacht. Sie haben mich<br />
von Anfang an unterstützt“,<br />
schwärmt die Verantwortliche Pflegefachkraft<br />
von ihren Kolleginnen.<br />
Ein rascher<br />
beruflicher Aufstieg<br />
„Nach meiner langjährigen Tätigkeit<br />
als leitende Kellnerin im „Café Bahnhof“<br />
in Kirchheimbolanden wusste<br />
ich erst nicht, was ich zukünftig machen<br />
wollte. Ich dachte an den IT-Bereich.<br />
Aber davon riet mir das Arbeitsamt<br />
direkt ab, da ich zu wenig<br />
‚Nörd‘ bin“, schmunzelt Angelika<br />
Kraut. „Beim Arbeitsamt wurde ein<br />
psychologischer Test gemacht. Der<br />
ergab, dass der soziale Bereich am<br />
besten zu mir passt“, erzählt sie weiter.<br />
So bekam sie über ein mehrwöchiges<br />
Praktikum eine Stelle als Auszubildende<br />
in der Seniorenresidenz<br />
Ein tolles Team: (v.l.n.r.)<br />
Frederick Wenzlaff, Angelika Kraut,<br />
Corinna Reith und Laura Magmer<br />
in Kirchheimbolanden. Für Angelika<br />
Kraut war während der einjährigen<br />
Ausbildung zur Altenpflegehelferin<br />
schnell klar, dass sie die Ausbildung<br />
zur staatlich anerkannten Altenpflegerin<br />
direkt im Anschluss beginnen<br />
möchte. Diese beendete sie 2007<br />
erfolgreich. „Die Schule hat mir so<br />
viel Spaß gemacht, dass ich weitergelernt<br />
habe“, erinnert sich Angelika<br />
Kraut. Um sich die Ausbildung<br />
finanzieren zu können, arbeitete sie<br />
„nebenbei“ als Bedienung auf dem<br />
„Kastanienhof“ in Dannenfels. Um<br />
dort auch weiterhin arbeiten zu können,<br />
übernahm die examinierte Altenpflegerin<br />
nach der vierjährigen<br />
78 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Menschen bei Zoar<br />
Ausbildung nur eine Dreiviertelstelle<br />
in der Seniorenresidenz. 2009 bekam<br />
sie dann die Stelle als stellvertretende<br />
Wohnbereichsleitung angeboten.<br />
„Ich war mir unsicher. Martina Degen<br />
hat mir damals Mut gemacht. Sie<br />
musste mich ein bisschen überreden.<br />
Nach drei Tagen Bedenkzeit habe ich<br />
zugesagt“, erinnert sie sich. Als sie<br />
mit der neuen Stelle begonnen hatte,<br />
machte Angelika Kraut die Fortbildung<br />
zur Wohnbereichsleitung. Ihr<br />
war es wichtig, die Grundlagen für<br />
diesen Beruf zu erlernen. Die Weiterbildung<br />
absolvierte sie in Kaiserslautern<br />
an der Meisterschule. „Die Schule<br />
habe ich abends besucht, so dass<br />
ich meiner Funktion als Wohnbereichsleiterin<br />
gerecht werden konnte“,<br />
sagt die heutige Verantwortliche<br />
Pflegekraft. „2013 bekam ich dann<br />
die Stelle als Stellvertretende Pflegefachkraft<br />
angeboten. Auch da war ich<br />
mir erst unsicher, und wieder war es<br />
Martina Degen, die mich dazu ermutigt<br />
hat, die Stelle anzunehmen“,<br />
erzählt Angelika Kraut. In nur einem<br />
Semester absolvierte sie an der Bildungsakademie<br />
in Kaiserslautern<br />
ihre schulische Weiterbildung zur<br />
Pflegefachkraft. „Als ich 2017 die<br />
Stelle als Verantwortliche Pflegefachkraft<br />
übernahm, musste ich nicht<br />
mehr überlegen. Da war ich mir ganz<br />
sicher und hatte ja auch schon einiges<br />
an Übung“, so Angelika Kraut.<br />
Angelika Kraut privat<br />
Angelika Kraut ist in Kirchheimbolanden geboren<br />
und wohnt seit acht Jahren mit ihrem Lebensgefährten<br />
in Göllheim. Mit 17 Jahren bekam sie ihr<br />
erstes Kind und ist heute stolze Mama von drei<br />
Söhnen, die alle schon über 30 Jahre alt sind und<br />
ihr „eigenes Leben“ führen. Am liebsten fährt sie<br />
mit ihrem Lebenspartner Frank Klostermeier in<br />
ihrem Jeep in den Urlaub. „Offroad“-Touren mit<br />
einem „Guide“ haben sie schon in den Karpaten,<br />
den Pyrenäen und den Alpen gemacht. Während<br />
der Tour übernachten sie im Freien. Wenn sie<br />
im Urlaub nicht mit dem Jeep unterwegs sind,<br />
fliegen sie gern nach Indien. Dort sind sie dann<br />
mit den Motorrädern unterwegs. „Man gewöhnt<br />
sich schnell an die Verkehrsregeln in Indien“, lacht<br />
sie. „Die Freiheit, ohne Helm zu fahren, nutzen wir<br />
auch gern aus.“ Ein Traum des Paares ist es, im Ruhestand<br />
mit dem Auto nach Indien zu fahren. „Für<br />
diese Fahrt würden wir ungefähr zwei Monate<br />
brauchen“. Seit Oktober 2017 ist sie stolze Besitzerin<br />
eines E-Bikes, das sie über das Zoar-Programm<br />
„Business Bike Leasing“ erworben hat; ein Angebot<br />
des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.<br />
In ihrer Freizeit liest<br />
sie gern Romane und<br />
versucht sich „zum<br />
Abschalten“ auch mal<br />
in der Gartenarbeit.<br />
Im Hintergrund der Reisenden ist eine Hafenstadt<br />
im Baskenland zu sehen.<br />
Mit ihrem Lebenspartner Frank Klostermeier<br />
unternimmt Angelika Kraut geführte<br />
„Offroad“-Touren mit dem Jeep.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
79
Menschen bei Zoar<br />
Vielfältige Aufgaben<br />
als Pflegefachkraft<br />
Zu den Hauptaufgaben der Verantwortlichen<br />
Pflegefachkraft gehören<br />
die Mitarbeiterführung, die Personalplanung<br />
und die kontinuierliche<br />
Überprüfung der Qualität der Pflege.<br />
Weitere Aufgaben sind das Bestellen<br />
von Material für Bewohner und Pfleger<br />
sowie „Aufnahmegesuche“, das<br />
heißt Aufnahmegespräche mit Bewohnern.<br />
Als Dozentin unterrichtet<br />
sie verschiedene Kurse. Dazu gehören<br />
Schulungen in der Ersten Hilfe,<br />
über das Infektionsschutzgesetz und<br />
über Bio- und Gefahrenstoffe. Der<br />
Medizinische Dienst der Kasse (MDK)<br />
kommt einmal im Jahr unangemeldet<br />
zur Kontrolle und überprüft, ob<br />
die Qualität der Vorgabe entspricht.<br />
Das Gesundheitsamt überprüft die<br />
Hygiene und die Berufsgenossenschaft<br />
die Arbeitssicherheit. Um diese<br />
Kontrollen kümmert sich Angelika<br />
Kraut mit ihrem Wissen als Pflegefachkraft.<br />
Die Heimaufsicht hat sie<br />
zusammen mit Martina Degen und<br />
Anne-Kathrin Christoph. „Wenn Martina<br />
Degen abwesend ist, übernehme<br />
ich auch die Leitung der Seniorenresidenz“,<br />
sagt Angelika Kraut stolz.<br />
Angelika Kraut übernimmt<br />
gern in der Pflege<br />
Angelika Kraut wollte damals eigentlich<br />
nur ein Jahr in der Seniorenresidenz<br />
bleiben. Sie sei überrascht gewesen,<br />
dass es ihr so viel Spaß machte,<br />
und ist bis heute geblieben. „Ich<br />
glaube, dass mir der Beruf deswegen<br />
so gut liegt, weil ich nicht ganz so<br />
emotional bin und vieles nicht so nah<br />
an mich heranlasse. Ich versuche immer<br />
eine gewisse Distanz zu bewahren<br />
und weiß, dass Tod und Krankheiten<br />
zum Leben dazu gehören“, erklärt<br />
die Pflegefachkraft. Wenn viele ihrer<br />
Mitarbeiter im Urlaub sind oder es<br />
wegen Krankheit zu Engpässen<br />
Fleißige Helfer beim Schlossplatz-Zauber im Juli dieses Jahres in Kirchheimbolanden:<br />
(v.l.n.r.) Angelika Kraut, Alexandra Koch, Tanja Berberich, Frank Theobald, Martina<br />
Degen, Brigitte Baus, Andrea Fuchs und die Auszubildende Sarah Michels<br />
kommt, übernimmt sie auch Aufgaben<br />
in der Pflege oder hilft bei der<br />
Essensausgabe. „So finde ich immer<br />
wieder die Nähe zu den Bewohnern.<br />
Das macht mir Spaß. Man sieht auch<br />
am besten direkt auf der Station, ob<br />
es irgendwo hakt“, berichtet Angelika<br />
Kraut. Das Zitat „Do what you love,<br />
love what you do“ hängt in ihrem<br />
Büro an der Wand. Vorteilhaft sei für<br />
sie gewesen, dass sie bei der Übernahme<br />
der leitenden Position die<br />
Strukturen im Haus schon gekannt<br />
habe. Schwieriger sei es dagegen<br />
gewesen, sich die Anerkennung als<br />
Vorgesetzte zu erarbeiten. „Das funktioniert<br />
nur Schritt für Schritt.“<br />
Interessante Tätigkeit<br />
Gut findet Angelika Kraut an ihren<br />
neuen Aufgaben, dass sie mehr Einblicke<br />
und Mitwirkungsmöglichkeiten<br />
in der strategischen Entwicklung<br />
hat. „Viele Sachen sind für mich heute<br />
eher nachzuvollziehen“, erzählt<br />
sie. „Das Wissen über die Entscheidungswege<br />
hilft mir dabei.“ Bei der<br />
Weiterentwicklung dabei zu sein,<br />
diese zu begleiten, mitzuentscheiden<br />
und eigene Ideen einzubringen, findet<br />
sie besonders interessant. So<br />
wird zum Beispiel zusammen mit<br />
den Mitarbeitern aktuell überlegt,<br />
die Nachtwache umzustrukturieren.<br />
„Zusammen mit der Wohnbereichsleitung<br />
und der Nachtwache werden<br />
in Arbeitskreisen Konzepte erstellt“,<br />
erzählt sie begeistert. Die neue Zoar-<br />
Software „Micos“ durften sie in der<br />
Seniorenresidenz in der Pflege als<br />
Erste testen. „Der Anfang war nicht<br />
leicht und auch anstrengend. Aber<br />
mit der Hilfe meiner Kollegin Anne-<br />
Kathrin Christoph haben wir es gemeinsam<br />
geschafft, uns einzuarbeiten“,<br />
berichtet Angelika Kraut. „Micos“<br />
beinhaltet alle Informationen<br />
der Bewohner, wie zum Beispiel den<br />
Krankheitsverlauf und die individuellen<br />
Pflegebedürfnisse. „Früher wurde<br />
das alles handschriftlich gemacht.<br />
Man musste sich an vieles selbst<br />
erinnern, zum Beispiel bei der Wunddokumentation.<br />
Das ist nun einfacher<br />
geworden.“<br />
Julia Hoffmann<br />
80 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Dezentralisierung<br />
Offizieller Startschuss des Zoar-Projekts<br />
„Wohnen – Lernen – Arbeiten“<br />
in Kirchheimbolanden<br />
Präsentation des Projekts, Begehung des Geländes und Enthüllung des Bauschilds<br />
in der Bahnhofstraße 1 und 1a in Kirchheimbolanden<br />
Wohnen – Lernen – Arbeiten“ heißt das<br />
Großprojekt des Evangelischen Diakoniewerks<br />
Zoar, dessen Baumaßnahmen<br />
im Frühjahr 2020 starten werden. Es gehört zum Themenbereich<br />
der Dezentralisierung der Eingliederungshilfe,<br />
die seit geraumer Zeit Fahrt aufgenommen hat. Zwei<br />
Wohngebäude, ein Zoar-Berufsbildungszentrum und<br />
Zoar-Werkstätten sollen auf dem rund 6.000 Quadratmeter<br />
großen Gelände in der Bahnhofstraße in Kirchheimbolanden<br />
entstehen. Einzug und Inbetriebnahme sind<br />
für Sommer 2021 geplant. Zwischen 10 und 12 Millionen<br />
Euro wird das Evangelische Diakoniewerk Zoar für diese<br />
Dezentralisierungsmaßnahme investieren.<br />
Das Gelände in der Bahnhofstraße in Kirchheimbolanden<br />
wurde inzwischen gerodet und ist durch einen halbhohen<br />
Holzzaun, der das Befahren des Grundstücks verhindert<br />
und die Schilder „Privatgrundstück. Betreten auf<br />
eigene Gefahr“ trägt, gekennzeichnet. Die Grundstücksgrenze<br />
zur Bahnhofstraße und den Parkplätzen des Einkaufszentrums<br />
ist so klar erkennbar. Für die Anwohner<br />
ist dies die erste sichtbare Veränderung. Auch ein großes<br />
Bauschild, das im Rahmen der Kick Off-Veranstaltung<br />
feierlich enthüllt wurde, hängt dort gut sichtbar. Es ist<br />
Feierliche Enthüllung des Bauschilds als ein erster Schritt;<br />
Inbetriebnahme der dort entstehenden Gebäude ist für<br />
Sommer 2021 geplant.<br />
vorgesehen, dass später die ganze Brachfläche im Rahmen<br />
der geplanten Bebauung belebt wird. Nun geht es<br />
in Richtung einer intensiven Planungs- und Konzeptionierungsphase<br />
weiter. Ziel ist es, die Zoar-Mitarbeiter<br />
bereits in einer frühen Entwicklungsphase einzubinden,<br />
Transparenz zu praktizieren sowie auf die Sachthemen<br />
auf der Basis von Workshops und Klausurtagen vorzubereiten.<br />
„In Kirchheimbolanden soll ein Bereich entstehen,<br />
in dem gewohnt, gelernt und gearbeitet wird“, informierte<br />
Zoar-Direktor Peter Kaiser. Die Berufliche Bildung<br />
erlange eine immer größere Bedeutung im Rahmen der<br />
Teilhabe an Arbeit. Daher möchte sich Zoar gerade auf<br />
diesem Gebiet noch mehr einbringen. Dies geschieht<br />
nach der Fertigstellung in einem eigens dafür konzipierten<br />
Bildungszentrum für den Bereich Donnersbergkreis<br />
und Alzey.<br />
Kick Off-Veranstaltung:<br />
Wohnen – Lernen – Arbeiten<br />
Neben dem Berufsbildungs- und Werkstätten-Bereich<br />
sollen in der Bahnhofstraße 1 und 1a in Kirchheimbolanden<br />
auch zwei Wohnhäuser entstehen. Eines ist für<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
81
Dezentralisierung<br />
Baugrundstück in der Mitte der Stadt Kirchheimbolanden<br />
wird neuer Zoar-Standort<br />
Früher lag das Gelände, auf dem das Evangelische Diakoniewerk Zoar bauen<br />
wird, am Ortsrand. Heute ist genau dieses Gelände ein zentral gelegenes<br />
„Filetstück“ innerhalb der Stadt Kirchheimbolanden. „Hinter dem einstigen<br />
Bahndamm lagen früher nur noch eine kleine Siedlung und ein paar Küchengärten“,<br />
berichtet Walter Mizera vom Architekturbüro „Müller und Mizera<br />
Architekten GbR“ in Kirchheimbolanden mit Blick auf die Stadtgeschichte. „Vor<br />
dem Bahndamm war ein Kohlenlager. Da haben sich die Leute aus der Stadt<br />
ihren Brennstoff geholt, denn Zentralheizung war damals noch nicht verbreitet.“<br />
Der aus Kirchheimbolanden stammende Architekt hat sich viel mit der Geschichte<br />
der Stadt beschäftigt. Daher weiß er auch, dass die Bahnlinie Kirchheimbolanden<br />
– Kaiserslautern kurz vor dem Ende des 2. Weltkriegs durch eine Sprengung<br />
stillgelegt wurde. Auch die Strecke Kirchheimbolanden – Alzey – Mainz sei lange<br />
nicht befahrbar gewesen. Durch den neuen Bahnhaltepunkt in der Stadt konnte<br />
diese Verbindung jedoch wieder aufgenommen werden. Der „Alte Bahnhof“, der<br />
Bahndamm und das große Gelände dazwischen blieben lange Jahre ungenutzt,<br />
so Mizera. Bis dann später ein Teil der Fläche mit Marktfilialen bebaut wurde, um<br />
ein Einkaufszentrum mit großzügigen Parkmöglichkeiten zu schaffen. Noch immer<br />
ist dort aber viel Platz, der nun von Zoar für ein zukunftsweisendes Dezentralisierungsprojekt<br />
mit dem Titel „Wohnen – Lernen – Arbeiten“ genutzt wird.<br />
Und so entstehen in der Bahnhofstraße 1 und 1a zwei Wohnhäuser, außerdem<br />
separate Bereiche für die Berufliche Bildung und zum Thema „Arbeit“.<br />
Bedarfsplanung ist die Arbeitsgrundlage<br />
2020 soll es losgehen. Zuvor muss noch viel geplant, gezeichnet und besprochen<br />
werden. Bei der Kick Off-Veranstaltung mit Geländebegehung nahm Walter<br />
Mizera ein großes Interesse der Zoar-Mitarbeiter an diesem Projekt wahr; besonders<br />
bei denen, die dort später vielleicht einmal arbeiten werden. Aufgrund<br />
dessen wurden auch viele Fragen gestellt. „Unter den Teilnehmern waren viele<br />
Ortsfremde, die allein deswegen einen großen Informationsbedarf hatten“,<br />
berichtet der Architekt. Alles in allem waren die Kick Off-Veranstaltung mit der<br />
Ortsbegehung ein großer Erfolg. Nun erwartet das Architekturbüro die Bedarfsplanung<br />
vom Auftraggeber Zoar. Diese soll im September vorliegen. „Wir müssen<br />
natürlich genau das bestellen, was wir vom Architekten auch haben möchten“,<br />
erklärte Anne Rohmer, Architektin der Standortentwicklung Eingliederungshilfe<br />
(Bauwesen) im Rahmen der Kick Off-Veranstaltung auf dem Inkelthalerhof. Daher<br />
sei es um so besser, die Bedarfe durch Gespräche bei Workshops und Klausurtagungen<br />
im Vorfeld besprochen und gemeinsam festgelegt zu haben. Denn diese<br />
wichtige Bedarfsplanung ist die Arbeitsgrundlage für die Konzipierung und<br />
den Bau der neuen Gebäude, da darin alle wichtigen Eckdaten zur Nutzung und<br />
Funktion, zum Flächen- und Raumbedarf sowie zur Gestaltung und Ausstattung<br />
festgehalten sind. „Daraufhin erstellen wir einen detaillierten Gebäudeentwurf,<br />
verschiedene Grundrisse und Ansichten“, erläutert Mizera mit Blick auf die Zeitschiene.<br />
Die Vorstellung der Pläne im Bauausschuss der Stadt Kirchheimbolanden<br />
schließe sich dieser Chronologie der Maßnahmen an. Denn Transparenz auf<br />
beiden Seiten ist bei einem Großprojekt dieser Art oberste Pflicht.<br />
Zoar-Direktor Peter Kaiser begrüßte<br />
die Teilnehmer der Kick Off-Veranstaltung<br />
in einem Nebenraum der<br />
Cafeteria auf dem Inkelthalerhof in<br />
Rockenhausen. Nach ersten Informationen<br />
sowie Fragen und Antworten<br />
zum Thema ging es mit<br />
dem Bus nach Kirchheimbolanden,<br />
um dort das Baugelände gemeinsam<br />
zu begehen.<br />
„Wohnen – Lernen – Arbeiten“ ist<br />
ein Projekt der Zoar-Eingliederungshilfe.<br />
Es gehört zum Themenbereich<br />
der Dezentralisierung.<br />
In Kirchheimbolanden entstehen<br />
zwei Wohngebäude, ein Berufsbildungszentrum<br />
und Werkstätten.<br />
Zoar-Direktor Peter Kaiser (Mitte)<br />
lauschte gebannt den Erklärungen<br />
des Architekten Walter Mizera im<br />
Rahmen der Begehung.<br />
82 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Dezentralisierung<br />
Karin Hartig, Leitung Standortentwicklung<br />
Eingliederungshilfe,<br />
informierte die Teilnehmer der Kick<br />
Off-Veranstaltung über das Projekt<br />
„Wohnen – Lernen – Arbeiten“.<br />
Bei der Begehung des Baugeländes in der Bahnhofstraße<br />
in Kirchheimbolanden wurden viele Fragen gestellt. Das<br />
Interesse am Zoar-Projekt „Wohnen – Lernen – Arbeiten“<br />
ist groß. Hier ist es zum Beispiel gerade Dr. Claudia Mitulla<br />
(Mitte), Regionalleitung Eingliederungshilfe Rheinhessen,<br />
die sich mit einer Frage zu Wort meldet.<br />
Bauzeichnung<br />
20 Menschen mit Beeinträchtigung vorgesehen. Dort<br />
sind zudem 4 Appartements für Menschen geplant, die<br />
ambulante Assistenzleistungen erhalten. Ein zweites<br />
Wohnhaus ist für 24 Menschen mit oder ohne Beeinträchtigung<br />
gedacht. Dies soll nach den Regeln des inklusiven<br />
Wohnens mit der Inanspruchnahme diverser, bedarfsorientierter<br />
Serviceleistungen funktionieren. Zwischenzeitlich<br />
soll in diesem Haus eine Doppelbelegung<br />
möglich sein, um Ersatz-Wohnraum für Menschen zu<br />
schaffen, deren bisherige Wohnungen sich in Häusern<br />
auf dem Inkelthalerhof in Rockenhausen befinden; dies<br />
für die Dauer bis zur Bezugsfähigkeit der dortigen Neubauten<br />
in 2023. Außerdem soll in Kirchheimbolanden<br />
eine Werkstatt mit Berufsbildungszentrum entstehen;<br />
für 60 Menschen mit Beeinträchtigung (24 Werkstattplätze,<br />
18 virtuelle Werkstattplätze, 18 Plätze Berufliche<br />
Bildung), die bislang in Rockenhausen oder Alzey arbeiten<br />
oder ihre berufliche Bildung dort absolvieren. In Alzey<br />
herrscht bereits seit längerer Zeit eine Überbelegung,<br />
die mit dem Werkstätten-Neubau in Kirchheimbolanden<br />
entspannt werden soll.<br />
Alexandra Koch<br />
Dieser Bericht über das Zoar-Projekt „Wohnen –<br />
Lernen – Arbeiten“ in Kirchheimbolanden wird in<br />
loser Folge weitergeführt. Die geplanten Arbeitsgruppen<br />
und Klausurtage zur Bedarfsplanung<br />
„Wohnen“ und „Arbeiten“ nehmen unter der Teilnahme<br />
einiger Mitarbeiter aus den jeweiligen Bereichen<br />
ihre Arbeit auf. Im Gespräch mit den Teilnehmern,<br />
die auf diese Weise ihre Wünsche und Vorstellungen<br />
einbringen können, werden kommende Berichte<br />
entstehen, so dass wir das Projekt auch über den<br />
Baubeginn hinaus journalistisch begleiten werden.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
83
Dezentralisierung<br />
Projekt „Wohnen – Lernen – Arbeiten“ in Kirchheimbolanden<br />
„Wohnen – Lernen – Arbeiten“ heißt das Projekt des Evangelischen Diakoniewerks<br />
Zoar. Mit dem Bau soll es im Frühjahr 2020 losgehen. Zwei Wohn-Gebäude, ein<br />
Zoar-Berufsbildungs-Zentrum und Zoar-Werkstätten sollen auf dem rund<br />
6.000 Quadratmeter großen Gelände in der Bahnhofstraße in Kirchheimbolanden<br />
entstehen. Einzug und Inbetriebnahme sind für Sommer 2021 geplant. Das große<br />
Bau-Schild wurde im Rahmen der Kick Off-Veranstaltung vor ein paar Wochen feierlich<br />
enthüllt. Nun geht es weiter mit den Planungen. Dafür wird es Arbeits-Gruppen und<br />
Klausur-Tage geben. „In Kirchheimbolanden soll ein Bereich entstehen, in dem<br />
gewohnt, gelernt und gearbeitet wird“, informierte Zoar-Direktor Peter Kaiser. Das<br />
Bildungs-Zentrum soll Angebote für den Bereich Donnersbergkreis und Alzey machen.<br />
Neben dem Berufsbildungs- und Werkstätten-Bereich sollen in der Bahnhofstraße 1<br />
und 1a in Kirchheimbolanden auch zwei Wohn-Häuser entstehen. Eines ist für<br />
20 Menschen mit Beeinträchtigung vorgesehen. Dort sind zudem vier Appartements<br />
für Menschen geplant, die ambulante Assistenz-Leistungen erhalten. Ein zweites<br />
Wohn-Haus ist für 24 Menschen mit oder ohne Beeinträchtigung gedacht. Außerdem<br />
soll in Kirchheimbolanden eine Werkstatt mit Berufsbildungs-Zentrum entstehen.<br />
Die ist für Menschen mit Beeinträchtigung, die bislang in Rockenhausen oder Alzey<br />
arbeiten oder ihre berufliche Bildung dort absolvieren.<br />
Das Bau-Grundstück liegt in der Mitte von Kirchheimbolanden. Früher lag das Gelände,<br />
auf dem Zoar bauen wird, am Ortsrand. „Hinter dem früheren Bahn-Damm lagen nur<br />
noch eine kleine Siedlung und ein paar Küchen-Gärten“, berichtete Architekt Walter<br />
Mizera bei der Kick Off-Veranstaltung mit Orts-Begehung. „Vor dem Bahn-Damm war<br />
ein Kohlen-Lager. Da haben sich die Leute aus der Stadt ihren Brenn-Stoff geholt, denn<br />
Zentral-Heizung war damals noch nicht verbreitet.“ Das ist aber alles Vergangenheit.<br />
Weil die Stadt gewachsen ist, liegt das Grund-Stück heute mitten in der Stadt.<br />
Der „Alte Bahnhof“, der Bahn-Damm und das große Gelände dazwischen blieben<br />
lange ungenutzt. Bis dann ein Teil der Fläche mit Markt-Filialen bebaut wurde, um ein<br />
Einkaufs-Zentrum mit Park-Plätzen zu schaffen. Noch immer ist dort aber viel Platz,<br />
der nun von Zoar für das Projekt „Wohnen – Lernen – Arbeiten“ genutzt wird.<br />
84 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Dezentralisierung<br />
Gruppenfoto (unter dem Bauschild) zur Erinnerung an die Kick Off-Veranstaltung<br />
des Zoar-Projekts „Wohnen – Lernen – Arbeiten“ in Kirchheimbolanden<br />
Bis zur Inbetriebnahme und zum Einzug ist aber noch<br />
viel zu tun. Es soll genau so geplant und umgesetzt<br />
werden, wie es die Menschen brauchen. Daher ist die<br />
Bedarfs-Planung so wichtig. Das muss alles besprochen<br />
und an den Architekten weitergegeben werden. Die<br />
Bedarfs-Planung enthält Informationen zur Nutzung<br />
und Funktion der Gebäude. Es geht auch um die Gestaltung<br />
und die Ausstattung. Daher ist das eine wichtige<br />
Arbeits-Grundlage. Allen, die dort später wohnen,<br />
lernen und/oder arbeiten werden, soll es gefallen.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
85
Zoar präsentiert sich<br />
Gesundheitsmesse in Rockenhausen<br />
Auch das Evangelische Diakoniewerk<br />
Zoar war als Aussteller präsent<br />
„Gesundheit greifbar nah!“ – so warb die Gesundheitsmesse Rockenhausen, die Anfang Mai in und<br />
um die Donnersberghalle stattfand, für sich und machte auf die zahlreichen Angebote gesundheitlicher,<br />
kultureller, sozialer und kulinarischer Art im Rahmen der Messe aufmerksam.<br />
Die Gesundheitsmesse, die<br />
von einem sechsköpfigen<br />
Organisationsteam unter<br />
der Leitung von Michael Vettermann<br />
organisiert worden war, fand in diesem<br />
Jahr zum siebten Mal statt.<br />
Rund 4.000 Besucher besuchten das<br />
weitläufige Messegelände mit den<br />
verschiedenen Gebäuden sowie die<br />
zeitgleich stattfindende Maikerwe auf<br />
dem Festplatz. Überall war etwas los!<br />
Auch das Evangelische Diakoniewerk<br />
Zoar war mit dabei und unterstrich<br />
den Stellenwert der Messe innerhalb<br />
der Region. Rund 100 Aussteller<br />
machten die Gesundheitsmesse zu<br />
einer Plattform des Wissens, des<br />
Austauschs und der Gesunderhaltung.<br />
„Die Gesundheitsmesse bietet<br />
eine abwechslungsreiche, einfallsreiche<br />
und vor allem riesige Palette der<br />
Präsentationsmöglichkeiten unter<br />
dem für <strong>2018</strong> ausgesuchten Motto<br />
‚Der (Kreis-)Lauf des Lebens‘.“ Diese<br />
Ankündigung sprach zahlreiche Besucher<br />
an, zumal das Motto bereits<br />
vor zwei Jahren für Furore gesorgt<br />
hatte. Diesmal zielten die Schwerpunkte<br />
auf die Themen Kindergärten,<br />
Schulen, Pubertät, Berufsausbildung<br />
und Freizeitgestaltung. Das<br />
alles sind Themen, die jeden angehen;<br />
genauso wie die Gesundheit.<br />
Prophylaxe und Fitness haben auch<br />
etwas mit „Work-Life-Balance“ zu<br />
tun; Zeit für sich nehmen und Schönes<br />
genießen. Dazu gab es auf der<br />
Gesundheitsmesse allerhand Gelegenheiten.<br />
Abwechslungsreiches<br />
Rahmenprogramm<br />
Eröffnet wurde die Gesundheitsmesse<br />
mit einem geistlichen Impuls.<br />
Tanja Rieger, Gemeindereferentin der<br />
Das Gewinnspiel am Zoar-Messestand<br />
war ein Publikumsmagnet. Um beim<br />
Gewinnspiel mit dabei zu sein, mussten<br />
sechs Fragen zum Evangelischen Diakoniewerk<br />
Zoar richtig beantwortet werden.<br />
Die Quiz-Zettel wurden in einer<br />
Lostrommel gesammelt, gemischt und<br />
gezogen. Die anschließende Preisverleihung<br />
fand am Stand statt.<br />
86 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Zoar präsentiert sich<br />
Hoher Besuch am Zoar-Stand! Landrat<br />
Rainer Guth (Mitte) und Stadtbürgermeister<br />
Karl-Heinz Seebald (zweiter von<br />
rechts) bewundern den bunten Messestand<br />
des Evangelischen Diakoniewerks<br />
Zoar; mit dabei Michael Vettermann<br />
(links), Leiter des Messe-Organisationsteams.<br />
Angelika Gehring und Ralf Mayer<br />
(rechts), Zoar-Standpersonal, freuen sich<br />
über den interessierten Besuch.<br />
Spendenübergabe im Rahmen der Gesundheitsmesse:<br />
(v.l.n.r.) Dr. Josef Gaida, Tanja Keller, Michael Vettermann, Martina Leib-Herr<br />
und Dr. David Fischer. Der Lions Club Winnweiler übergab insgesamt 4.000 Euro.<br />
Präsident Dr. David Fischer (rechts) hatte dafür bewusst den öffentlichen Rahmen<br />
der Gesundheitsmesse in Rockenhausen gewählt. 3.000 Euro waren für das<br />
Stationäre Hospiz bestimmt. Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr nahm die<br />
großzügige Spende dankend entgegen. 1.000 Euro gingen an den Ambulanten<br />
Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Rockenhausen. Leiterin Tanja Keller freute<br />
und bedankte sich.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
87
Zoar präsentiert sich<br />
Pfarrei Hl. Franz von Assisi in Rockenhausen,<br />
sprach über die Kraft des<br />
Glaubens und die Bedeutung einer<br />
positiven Grundeinstellung für ein<br />
gesundes und zufriedenes Leben.<br />
Danach sprachen Landrat Rainer<br />
Guth, Stadtbürgermeister Karl-Heinz<br />
Seebald und Messe-Organisationsleiter<br />
Michael Vettermann. Mit einem<br />
Messerundgang eröffneten sie die<br />
Gesundheitsmesse offiziell. Ein Frühschoppen-Konzert<br />
mit der Gesangvereinskapelle<br />
Rockenhausen sorgte<br />
für einen zünftigen Auftakt auf dem<br />
Außengelände. Während des gesamten<br />
Messetags wurden zwei Bühnen<br />
bespielt; eine in der Halle und eine<br />
auf dem Schulhof. Das Programm auf<br />
der Innenbühne wurde in bewährter<br />
Weise von SWR-Redakteur Andreas<br />
Gödtel moderiert, der den Messebesuchern<br />
bereits aus den Vorjahren<br />
bekannt ist. Auch diesmal verstand<br />
er es kompetent, zum einen Experten<br />
zu interviewen und zum anderen<br />
Gesangs-, Tanz- und Musikgruppen<br />
anzumoderieren. Auf der Außenbühne<br />
informierte Armin Kreis<br />
über das abwechslungsreiche Bühnenprogramm.<br />
Zoar-Präsentationen<br />
im Rahmen der Messe<br />
Das Evangelische Diakoniewerk Zoar<br />
war gleich mehrfach am diesjährigen<br />
Erfolg der Gesundheitsmesse beteiligt<br />
– mit einem Infostand, Verkaufsständen<br />
und der Teilnahme am kulturellen<br />
und kulinarischen Rahmenprogramm.<br />
Die beliebte Zoar-Tanzgruppe<br />
„Fit for Dance“ aus Alzey<br />
präsentierte mehrere Tänze, darunter<br />
war auch der neu einstudierte Tanz<br />
nach dem Lied „Herzbeben“ von<br />
Helene Fischer. Mit der vorhandenen<br />
Bühnenerfahrung der Tanzgruppe<br />
war auch das Gelingen des Live-Auftritts<br />
auf der Gesundheitsmesse gesichert.<br />
Die Darbietung zeichnete sich<br />
aus durch Rhythmus, Bewegung und<br />
Fröhlichkeit. Nicht tanzen, aber malen<br />
stand beim Zoar-Malkurs aus<br />
Rockenhausen im Vordergrund. Zahlreiche<br />
der künstlerisch wertvollen<br />
Werke wurden im Eingangsbereich<br />
der Donnersberghalle sowie im Obergeschoss<br />
ausgestellt. Die Vielfalt war<br />
für viele Messebesucher überraschend,<br />
sah man doch Aquarellzeichnungen<br />
neben Bleistift-Skizzen und<br />
Ölgemälden. All dies entsteht im<br />
einmal wöchentlich stattfindenden<br />
Malkurs in der Bahnhofstraße in<br />
Rockenhausen. Präsentiert wurde<br />
Zoar auch durch den Verkauf von<br />
Produkten. In unmittelbarer Nachbarschaft<br />
der Kunstausstellung verkauften<br />
Felix Becker und Pascal<br />
Bröhmer Kerzen aus der Kerzen-Manufaktur<br />
der Zoar-Werkstätten in<br />
Kaiserslautern. Auch hier war für<br />
jeden Geschmack etwas dabei. Kerzen<br />
aller Farbschattierungen, mit<br />
und ohne Aufdruck, wurden an die<br />
kauffreudigen Messebesucher gebracht.<br />
„Immer, wenn ich den Zoar-<br />
Kerzenstand irgendwo sehe, kaufe<br />
ich da Kerzen ein“, sagte eine Käuferin<br />
am Stand. „Die Kerzen haben eine<br />
hohe Qualität, und es sind immer<br />
neue Modelle dabei.“ So viel Ideenreichtum<br />
sei einfach bewundernswert.<br />
Wer nach dem Bummel über<br />
die Messe Hunger verspürte, konnte<br />
diesen am Zoar-Pilzstand vor dem<br />
Eingang zur Messehalle stillen. Das<br />
Werkhaus-Team der Pilzzucht des<br />
Zoar-Standorts in Alzey bot die leckere<br />
und allseits beliebte Pilzpfanne an,<br />
serviert in von der Zoar-Bäckerei gebackenen<br />
Brötchen.<br />
Gewinnspiel als<br />
Publikumsmagnet<br />
Der Image-Stand mit vielfältigen<br />
Informationen rund um das Evangelische<br />
Diakoniewerk Zoar mit seinen<br />
16 Standorten in Rheinland-Pfalz<br />
Auch der Zoar-Vorstand besuchte die<br />
Gesundheitsmesse und lobte den bunten<br />
Messestand in der Donnersberghalle.<br />
Martina Leib-Herr nahm später noch<br />
eine Spende für das Stationäre Hospiz<br />
entgegen. Peter Kaiser war mit dem<br />
Fahrrad nach Rockenhausen gekommen.<br />
88 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Zoar präsentiert sich<br />
Am Informationsstand des Evangelischen<br />
Diakoniewerks Zoar wurden zahlreiche<br />
attraktive Preise verlost. Das Foto zeigt<br />
eine der glücklichen Gewinnerinnen mit<br />
ihrem Preis in der Hand: (v.l.n.r.) Marcus<br />
Gehle, Alexandra Koch, Gewinnerin<br />
Christa Fink und Michael Rosenbaum.<br />
Die Gewinner des Zoar-Quiz‘<br />
wurden von zwei Glücksfeen, die<br />
abwechselnd in die Lostrommel<br />
griffen, gezogen: Enriko Timm<br />
und Petra Schmidt (rechts).<br />
Sie halfen bei der zweiten<br />
Ziehung am Nachmittag;<br />
mit dabei Zoar-Mitarbeiterin<br />
Alexandra Koch.<br />
Jolanthe Lauer: eine glückliche Gewinnerin des<br />
Zoar-Gewinnspiels auf der Gesundheitsmesse<br />
Rockenhausen. Ihr wurde der Preis einen Tag<br />
nach der Messe am Arbeitsplatz überreicht.<br />
Die Tanzgruppe „Fit for Dance“ aus Alzey präsentierte mehrere Tänze, darunter war<br />
auch der neu einstudierte Tanz nach dem Lied „Herzbeben“ von Helene Fischer. Mit<br />
der vorhandenen Bühnenerfahrung der Tanzgruppe war auch das Gelingen des Live-<br />
Auftritts auf der Gesundheitsmesse gesichert. Die Darbietung zeichnete sich aus<br />
durch Rhythmus, Bewegung und Fröhlichkeit. Sogar ein Handstand war integriert.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
89
Zoar präsentiert sich<br />
befand sich in der Donnersberghalle<br />
und war stets gut besucht. Die Fragen<br />
der Messebesucher wurden beantwortet<br />
von den langjährigen Zoar-Mitarbeitern<br />
Angelika Gehring,<br />
Marcus Gehle, Ralf Mayer und Michael<br />
Rosenbaum. Sie waren auch behilflich<br />
beim Gewinnspiel, bei dem es<br />
zwanzig attraktive Preise zu gewinnen<br />
gab. Um beim Gewinnspiel mit<br />
dabei zu sein, mussten sechs Fragen<br />
zum Evangelischen Diakoniewerk<br />
Zoar richtig beantwortet werden. Die<br />
Quiz-Zettel wurden in einer Lostrommel<br />
gesammelt, gemischt und gezogen.<br />
Glücksfee bei der ersten Ziehung<br />
war Lara Gehring. Bei der zweiten<br />
Ziehung am Nachmittag gab es<br />
gleich zwei Glücksfeen, die abwechselnd<br />
in die Lostrommel griffen und<br />
die Namen der Gewinner laut vorlasen:<br />
Enriko Timm und Petra Schmidt.<br />
Gewinnern, die ihren Preis nicht<br />
selbst in Empfang nehmen konnten,<br />
weil sie die Messe schon verlassen<br />
hatten, wurde ihr Präsent in den<br />
Tagen danach zugestellt. Nicht nur<br />
über die Quiz-Fragen, sondern auch<br />
über die Gespräche am Messestand<br />
erfuhren die Besucher viel Wissenswertes<br />
über die vielfältigen Angebote<br />
des modernen, sozialen Dienstleistungsunternehmens<br />
und die dazugehörigen,<br />
unterschiedlichen Leistungsbereiche.<br />
Hospizarbeit stand im Fokus<br />
Da die Gesundheitsmesse Rockenhausen<br />
im Laufe ihrer Entwicklung<br />
einen überregionalen Ruf erlangt<br />
hat, galt sie auch in diesem Jahr als<br />
ideale Plattform zur Pflege von Netzwerken.<br />
Diese sind vor allem bei der<br />
Hospizarbeit von großer Bedeutung.<br />
Daher präsentierten sich in der Nachbarschaft<br />
des Zoar-Stands zwei Träger<br />
mit einem Ziel: der Ambulante<br />
Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst<br />
Rockenhausen mit der Leiterin<br />
Tanja Keller und das Stationäre Hospiz<br />
für die Nordpfalz mit der zukünftigen<br />
Leiterin Birgit Edinger. Beide<br />
informierten über die Themen „Sterben,<br />
Tod und Trauer“ und luden Interessierte<br />
zu „Schnupperkursen“ in der<br />
Vorbereitung auf eine mögliche ehrenamtliche<br />
Tätigkeit ein. Diese Kurse<br />
starten im Herbst. Birgit Edinger<br />
und Tanja Keller bewarben die Kurse<br />
mit einem Flyer, der für Interessierte<br />
unter anderem beim Evangelischen<br />
Diakoniewerk Zoar erhältlich ist.<br />
Besonders erfreulich war, dass es im<br />
Rahmen der Gesundheitsmesse auch<br />
zu einer Spendenübergabe kam. Der<br />
Lions Club Winnweiler übergab insgesamt<br />
4.000 Euro. Präsident Dr.<br />
David Fischer hatte dafür bewusst<br />
den öffentlichen Rahmen der Gesundheitsmesse<br />
in Rockenhausen<br />
gewählt. 3.000 Euro waren für das<br />
Stationäre Hospiz bestimmt. Zoar-Direktorin<br />
Martina Leib-Herr nahm die<br />
großzügige Spende dankend entgegen.<br />
1.000 Euro gingen an den Ambulanten<br />
Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst<br />
Rockenhausen. Leiterin<br />
Tanja Keller freute und bedankte<br />
sich. Beide Träger haben ein Ziel:<br />
unheilbar kranken Menschen auf<br />
ihrem letzten Lebensabschnitt beizustehen.<br />
Das Stationäre Hospiz, das<br />
sich im Zentrum Rockenhausens<br />
gerade im Entstehen befindet, wird<br />
vom Evangelischen Diakoniewerk<br />
Zoar gebaut und betrieben. 2019 soll<br />
es mit acht Plätzen zur Nutzung bereitstehen.<br />
Der Spatenstich war in<br />
diesem März. 95 Prozent des vereinbarten<br />
Tagessatzes für den Aufenthalt<br />
in einem stationären Hospiz<br />
werden von den Kranken- und Pflegekassen<br />
getragen. Fünf Prozent der<br />
Investitionskosten für den Bau und<br />
des Tagessatzes müssen über Spenden<br />
generiert werden. Ein privater<br />
Eigenanteil der Gäste entfällt dabei.<br />
Alexandra Koch<br />
Beratung am Zoar-Messestand leisteten<br />
Angelika Gehring (Mitte) und Ralf<br />
Mayer. Tatkräftige Hilfe bekamen beide<br />
von Lara Gehring (links). Sie fungierte<br />
auch als Glücksfee bei der ersten<br />
Ziehung der Gewinner des Zoar-Quiz‘.<br />
Der Zoar-Pilzstand bot die leckere<br />
und beliebte Pilzpfanne an. Eine<br />
Arbeitsschicht übernahmen<br />
Stephan Steinfurth und Kirsten Tori.<br />
Zahlreiche Pilzgerichte im Brötchen,<br />
gebacken von der Zoar-Bäckerei, gingen<br />
über die Theke. Auch die zweite Arbeitsschicht<br />
mit Karina Weber (links) und<br />
Olga Köhler hatte gut zu tun.<br />
90 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Zoar präsentiert sich<br />
Felix Becker (links) und Pascal Bröhmer verkauften<br />
Kerzen aus der Kerzen-Manufaktur<br />
der Zoar-Werkstätten in Kaiserslautern. Für<br />
jeden Geschmack war etwas dabei.<br />
Zwei Träger mit einem Ziel: der Ambulante Hospizund<br />
Palliativ-Beratungsdienst Rockenhausen mit der<br />
Leiterin Tanja Keller (rechts) und das Stationäre Hospiz<br />
für die Nordpfalz mit der zukünftigen Leiterin<br />
Birgit Edinger. Beide informierten über die Themen<br />
„Sterben, Tod und Trauer“ und luden Interessierte<br />
zu „Schnupperkursen“ in der Vorbereitung auf eine<br />
mögliche ehrenamtliche Tätigkeit ein.<br />
Die Gesundheitsmesse war für Zoar ein großer Erfolg. Zahlreiche Besucher<br />
informierten sich am Messestand. Diese Zoar-Mitarbeiter trugen unter anderem<br />
zum guten Gelingen bei: (v.l.n.r.) Marcus Gehle, Birgit Edinger, Auszubildende<br />
Stephanie Braun und Michael Rosenbaum.<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
91
Ankündigung<br />
3. Zoar-Symposium<br />
„Gemeinsam? Wir? Neue Wege gehen?!!“<br />
Die Zukunft sozialer Teilhabe<br />
15. November <strong>2018</strong><br />
8.00 bis 16.00 Uhr<br />
Stadthalle in Kirchheimbolanden<br />
Wie können sich soziale Unternehmen<br />
„gemeinsam“ auf den Weg<br />
machen? Diese Frage stellen wir in<br />
den Mittelpunkt des diesjährigen<br />
Zoar-Symposiums. Der Titel der Fachveranstaltung<br />
ist diesmal mit vielen<br />
Fragezeichen versehen. Warum?<br />
Wir möchten keine Wege, keine Richtungen<br />
vorgeben, sondern offen und konstruktiv<br />
darüber sprechen. Wenn neue<br />
Wege in den Blick genommen werden, dann fokussieren<br />
wir bei diesem Thema der Eingliederungshilfe vor allem<br />
die Weiterentwicklung der Werkstattleistung zugunsten<br />
einer personenzentrierten Teilhabe an Bildung, Arbeit<br />
und Gesellschaft. In der Betrachtung der Thematik fallen<br />
diverse Diskrepanzen auf, zum Beispiel zwischen politischen<br />
Sichtweisen und Vorgaben, den Ansprüchen der<br />
Mitarbeiter, Bewohner und Klienten sowie den Ideen<br />
diverser Fachleute und Experten.<br />
Was genau sind zum Beispiel die viel besagten „neuen<br />
Wege“? Bei dieser Fragegestellung kommen wir unvermittelt<br />
auf das Thema der Digitalisierung der Arbeitswelt<br />
zu sprechen, die auch in den Werkstätten für Menschen<br />
mit Behinderung angekommen ist. Wie bei jeder<br />
Neuerung gibt es positive und negative Begleiterscheinungen.<br />
So vereinfachen digitalisierte und automatisierte<br />
Prozesse zum Beispiel Arbeitsabläufe und Bildungsmaßnahmen.<br />
Parallel können Arbeitsprozesse eintöniger<br />
und weniger anspruchsvoll werden. Fakt ist, dass sich<br />
Werkstätten in einem gravierenden Veränderungsprozess<br />
befinden, der noch lange nicht abgeschlossen ist. Wie<br />
empfinden die Menschen das, die es konkret betrifft? Was<br />
Referenten, Diskussionsrundenteilnehmer und Moderator<br />
des 2. Zoar-Symposiums in 2016: (v.l.n.r.) Michael Lueg,<br />
Peter Kaiser, Martina Leib-Herr, Monja Seckler-Classen,<br />
Dr. Ludwig Burgdörfer und Norbert Becker<br />
Was erwartet die Gäste?<br />
Halbstündige Vorträge halten:<br />
SPD-Fraktionsvorsitzender<br />
Alexander Schweitzer mit<br />
einem politischen Input zum<br />
Thema „Soziale Teilhabe 4.0“<br />
Raúl Krauthausen (Autor,<br />
Medienmacher und Aktivist)<br />
mit kritischen Statements zum<br />
Thema „Sondereinrichtungen“.<br />
Sein Vortrag trägt den Titel<br />
„Nichts über uns ohne uns!“<br />
92 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Ankündigung<br />
Dr. Baldur Melchior, stellvertretender<br />
Verwaltungsratsvorsitzender,<br />
begrüßte<br />
2016 die zahlreichen Gäste<br />
und sprach über das Thema<br />
des Symposiums „Den Weg<br />
ins Alter bewusst gestalten“.<br />
Zoar-Symposium im November<br />
2016: Direktorin Martina Leib-Herr<br />
im Interview mit dem SWR<br />
möchten Menschen mit Beeinträchtigung eigentlich<br />
selbst, wenn es um ihre Lebensplanung geht?<br />
„Wir sind alle bunt“<br />
Beim Evangelischen Diakoniewerk Zoar wurde das Projekt<br />
„Wir sind alle bunt“ im September 2017 mit einer<br />
Kick Off-Veranstaltung gestartet. Grundlage des Projekts<br />
ist der Wunsch nach einem neuen Miteinander und einer<br />
veränderten Haltung mit Blick auf Inklusion. So wird ein<br />
Aktionsplan zur Beteiligung der Menschen mit Beeinträchtigung<br />
entstehen – mit konkreten Maßnahmen, die<br />
für alle Menschen im Unternehmen bindend und handlungsleitend<br />
sind. Ein „Neues Miteinander“ muss sich<br />
entwickeln, ist aber bereits spürbar. Der gleichberechtigte<br />
Umgang zeigt sich auch beim 3. Zoar-Symposium, in<br />
dessen Rahmen einer der Vorträge in einer Gemeinschaftsaktion<br />
von Menschen mit und ohne Behinderung<br />
gehalten wird. Denn erklärtes Ziel der „Wir“-Gruppe ist<br />
es, dass jeder dort mitwirkt, wo es um ihn geht. Und so<br />
arbeiteten die Teilnehmer der „Wir“-Gruppe auch bereits<br />
Prof. Dr. Bernhard Kölmel lehrt und forscht im Fachgebiet<br />
„Global Process Management“ an der Hochschule Pforzheim.<br />
Er spricht über das Thema „Digitale Transformation – Cargo-Kult<br />
versus Wertschöpfungstransformation“.<br />
Zoar<br />
Die Gruppe um das „Wir“-Projekt des Evangelischen Diakoniewerks<br />
Zoar bearbeitet Fragen und Herausforderungen zu den Themen<br />
„Beteiligung“, „Mitbestimmung“ und „Inklusion“ vor dem Hintergrund<br />
neuer Gesetze und veränderter Sichtweisen; alles unter<br />
der Fragestellung „Gemeinsam? Wir? Neue Wege gehen?!!“.<br />
Vortragende:<br />
Nadja Bier, Kurt Philipp, Cécilia Sieben, Jessica Stier, Klaus-Dieter Krause,<br />
Rada Grbic, Andreas Böhm und Dennis Pohl<br />
Rahmenprogramm:<br />
Kabarett mit Rainer Schmidt. Er tritt gleich<br />
dreimal auf – mit einem „Herzlich Willkommen“,<br />
um Neugier zu wecken, mit seinem Input zu den<br />
sogenannten Sonderwelten unter dem Motto<br />
„Bin ich besonders oder meine Mitmenschen?“<br />
und mit seinen Gedanken und dem Austausch<br />
über „Hoch- tief- und anders Begabte“.<br />
Moderation:<br />
Michael Lueg vom SWR1-Radio<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong><br />
93
Ankündigung<br />
Zoar-Symposium<br />
2016: Direktor<br />
Peter Kaiser in der<br />
Diskussionsrunde<br />
bei der inhaltlichen Vorbereitung des Symposiums zusammen.<br />
Gemeinsam stellt man sich den drängenden<br />
Fragen zu den Themen „Beteiligung“, „Mitbestimmung“<br />
und „Inklusion“ – vor dem Hintergrund neuer Gesetze<br />
(unter anderem Bundesteilhabegesetz) und veränderter<br />
Sichtweisen. Eine Herausforderung, die uns alle angeht!<br />
Ohne Denkgrenzen und Sonderwelten<br />
Es verlangt nach zukunftsfähigen Lösungen; ganz ohne<br />
Denkgrenzen und auch ohne Sonderwelten, wenn möglich.<br />
Ziel und Herausforderung zugleich: Menschen mit<br />
Behinderung inmitten der Arbeits-, Wohn- und Freizeitwelt<br />
von Menschen ohne Behinderung. Beim proklamierten<br />
Verzicht auf Sonderwelten wird der Ruf nach Abschaffung<br />
der Werkstätten für Menschen mit Behinderung<br />
immer lauter. Daran ist deutlich zu erkennen, wie rasant<br />
die Entwicklung im Fachbereich Eingliederungshilfe voranschreitet;<br />
so rasant, dass viele Fragen offen bleiben beziehungsweise<br />
neu entstehen – zum Beispiel: Werden die<br />
Werkstätten schließlich eine „Restmenge“ von schwerstmehrfachbehinderten<br />
Menschen fördern, unterstützen<br />
und betreuen? Welche Unternehmenssysteme und Rahmenbedingungen<br />
würden Arbeitgeber des allgemeinen<br />
Arbeitsmarkts dazu bewegen, mehr Menschen mit Behinderung<br />
einzustellen? Wie fällt der Kostenvergleich aus<br />
– angepasste Unterstützungssysteme auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt und Werkstattvergütungen?<br />
Schöne Erinnerung an 2016: (v.l.n.r.) Michael Lueg, Martina<br />
Leib-Herr und Peter Kaiser. Alle drei wünschen sich einen<br />
ähnlich großen Erfolg für das 3. Zoar-Symposium im<br />
November <strong>2018</strong>.<br />
Arbeit 4.0<br />
Welche Chance zukünftiger Integration bietet die moderne<br />
Arbeitswelt 4.0? Bringt es uns weiter? Oder ist es nur<br />
einer der Ansätze möglicher Veränderungen? Egal, welcher<br />
Umfang an Bedeutung der Digitalisierung zugemessen<br />
wird, die zukünftigen Auswirkungen werden sowohl<br />
die berufliche als auch die soziale Teilhabe umfassen.<br />
Wie funktioniert moderne Teilhabe am Arbeitsleben?<br />
Das Wunsch- und Wahlrecht der Menschen mit Beeinträchtigung<br />
ist das eine. Förderliche Rahmenbedingungen<br />
für die Schaffung weiterer Möglichkeiten der Teilhabe<br />
an Arbeit in Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarkts<br />
sind das andere. Flexibilisierung ist hier das Zauberwort.<br />
Flexibilisierung in punkto „Werkstattleistung“,<br />
„Prozessoptimierung“ und „Angebots- und Organisationsentwicklung“.<br />
4.0 könnte ein neues Geschäftsfeld der<br />
Werkstätten werden, denn Flexibilisierung bedeutet<br />
auch, dass sich die Arbeits- und Bildungsangebote der<br />
Werkstätten weiterentwickeln. Dazu gehört zum Beispiel<br />
auch, moderne Medien und Techniken einzusetzen.<br />
Alexandra Koch<br />
94 Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong>
Impressum<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Evangelisches Diakoniewerk Zoar<br />
Inkelthalerhof<br />
67806 Rockenhausen<br />
Verantwortlich:<br />
Peter Kaiser, Vorstandssprecher<br />
Martina Leib-Herr, Vorstand<br />
Redaktion:<br />
Alexandra Koch, Leiterin<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Fundraising<br />
Layout und Satz:<br />
Andrea Adler & Alice Hubert<br />
hauptsache:design, Mainz<br />
Druck:<br />
Volkhardt Caruna Medien<br />
GmbH & Co. KG, Amorbach<br />
Auflage: 2.500<br />
Fotos:<br />
Fotowerkstatt Patric Dressel, Alexandra Koch,<br />
Julia Hoffmann, Diana Aglamova, Ursula Engelmann,<br />
Klaus Kunz, Zoar-Mitarbeiter; S. 46/47 DieJugendherbergen.de;<br />
Fotolia.de: S. 25 Lebensmittel: fox17;<br />
S.46-49 Spuren: Daniel Berkmann; S. 50 sabine<br />
hürdler; S. 51 Personen: contrastwerkstatt, Lebensmittel:<br />
petrrgoskov, Utensilien: Jenny Sturm;<br />
S. 66/67: cat_arch_angel; S.70/71 Schallplatte:<br />
Victoriia; S. 72-73 Burg: shaineast<br />
Richtig ist:<br />
Das Foto zeigt Monja Seckler-Classen (links), Regionalleitung<br />
Rhein-Nahe-Hunsrück, zusammen mit Dorothea Schäfer,<br />
heutige Landrätin des Landkreises Mainz-Bingen. Es entstand<br />
im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums des Zoar – Rheinhessischen<br />
Diakonie-Zentrums in Heidesheim, das im Sommer<br />
2014 gefeiert wurde. Dorothea Schäfer sprach damals im<br />
Festgottesdienst Grußworte. Das Foto haben wir bezüglich<br />
der Vorstellung der Zoar-Regionalleitung am Standort<br />
Heidesheim <strong>2018</strong> nochmals veröffentlicht.<br />
Mit den besten Grüßen<br />
Ihr Zoar-Magazin Redaktionsteam<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser!<br />
Im Zoar-Magazin<br />
1 + 2/<strong>2018</strong> haben wir<br />
auf der Seite 14 einen<br />
falschen Namen in<br />
der Bildunterschrift<br />
angegeben. Das tut<br />
uns leid. Den Fehler<br />
möchten wir hiermit<br />
gern korrigieren.<br />
Der Inhalt dieses Heftes wurde sorgfältig geprüft,<br />
aber dennoch übernimmt die Redaktion keine<br />
Haftung für die Richtigkeit aller Angaben.<br />
In dieser Publikation wird auf eine geschlechtsneutrale<br />
Schreibweise geachtet.<br />
Wo dies nicht möglich ist, wird zugunsten der besseren<br />
Lesbarkeit das ursprüngliche grammatische<br />
Geschlecht verwendet. Es wird hier ausdrücklich<br />
darauf hingewiesen, dass damit auch jeweils das<br />
andere Geschlecht angesprochen ist.<br />
Zoar in Kooperation mit<br />
Ihre Ideen sind gefragt!<br />
Ideen und Anregungen zu Artikeln werden gerne aufgegriffen.<br />
Bitte unbedingt darauf achten, dass Fotos nur in Originalgröße für den<br />
Druck verwendet werden können. Niedrig aufgelöste Fotos eignen<br />
sich nicht für den Druck und werden daher von der Redaktion nicht<br />
entgegengenommen. Bitte unbedingt darauf achten, dass die Einstellung<br />
Ihrer Kamera so gewählt ist, dass auf den Fotos weder Datum noch<br />
Uhrzeit zu sehen ist.<br />
Alexandra Koch<br />
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit/Marketing/Fundraising<br />
E-Mail: alexandra.koch@zoar.de<br />
Telefon: 06361/452-116<br />
Zoar ist nach folgenden<br />
Systemen zertifiziert:<br />
Zertifikat der Bundesagentur für<br />
Arbeit Mainz für erfolgreiche Inklusion<br />
Qualitätsmanagement DIN EN ISO 9001,<br />
Energiemanagement DIN EN ISO 50001,<br />
Umweltmanagement DIN EN ISO 14001<br />
und nach AZAV (Akkreditierungs- und<br />
Zulassungsverordnung Arbeitsförderung)<br />
Zoar-Magazin 3 | <strong>2018</strong> 95
Unsere Ziele<br />
Der Förderverein Zoar e.V. hat sich sein<br />
Ziel in der Förderung und Unterstützung<br />
alter und beeinträchtigter Menschen gesetzt.<br />
Diese Menschen wohnen und/oder<br />
arbeiten in einer Einrichtung des Evangelischen<br />
Diakoniewerks Zoar oder werden<br />
von Zoar-Diensten ambulant betreut.<br />
Unsere Aktivitäten<br />
Werden Sie Mitglied<br />
im Förderverein Zoar.<br />
Der Mitgliedsbeitrag beträgt<br />
24,00, 60,00 oder 120,00 Euro jährlich.<br />
Ansprechpartner<br />
1. Vorsitzender Ullrich Geib<br />
2. Vorsitzende Monika Beyer<br />
Förderverein Zoar e.V.<br />
Inkelthalerhof<br />
67806 Rockenhausen<br />
Telefon: 06361/452-288<br />
E-Mail: foerderverein@zoar.de<br />
• finanzielle Hilfen und unterstützende<br />
Angebote, die zur Verbesserung der<br />
individuellen Lebensqualität beitragen<br />
• Unterstützung bei der Anschaffung<br />
therapeutischen Materials<br />
• Unterstützung der Kinder der<br />
Zoar-Kindertagesstätte Heidesheim<br />
• Ermöglichung diverser Freizeitaktivitäten<br />
• Veranstaltung verschiedener Feste<br />
• Unterstützung des geplanten Hospizes<br />
in Rockenhausen<br />
Besuchen Sie uns im Internet unter:<br />
http://foerderverein.zoar.de<br />
Ich möchte helfen! Helfen tut gut!<br />
Ich möchte gern Mitglied im Förderverein Zoar e.V. werden.<br />
Name:<br />
Bitte lassen Sie mir einen<br />
Mitgliedsantrag zukommen.<br />
Vorname:<br />
per E-Mail<br />
per Post<br />
Straße:<br />
PLZ/Ort:<br />
E-Mail:<br />
Ich möchte (noch) kein Mitglied werden,<br />
interessiere mich aber für den Förderverein.<br />
Bitte lassen Sie mir regelmäßig<br />
Informationen aus dem Verein zukommen.<br />
per E-Mail<br />
per Post<br />
Ort, Datum:<br />
Unterschrift:
Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />
Im Mittelpunkt der Tätigkeiten des Evangelischen<br />
Diakoniewerks Zoar und seiner Tochtergesellschaften<br />
steht der hilfebedürftige Mensch.<br />
Zoar bietet ein breites Angebot in der Betreuung,<br />
Pflege, Förderung und Beschäftigung der Menschen,<br />
die Unterstützung brauchen, und ist somit auch ein<br />
bedeutender Arbeitgeber an den Standorten<br />
Alsenz, Alzey, Bad Kreuznach, Brücken, Heidesheim,<br />
Ingelheim, Kaiserslautern, Kirchheimbolanden, Kusel,<br />
Ludwigshafen, Mainz, Rockenhausen und Winnweiler.<br />
In Zeiten der institutionellen Geldknappheit und<br />
dünner Personaldecken im sozialen Bereich sollten<br />
Haupt- und Ehrenamtliche bei der Ideenfindung<br />
und -umsetzung nicht ständig an finanzielle Grenzen<br />
stoßen, wenn es darum geht, Menschen mit Beeinträchtigung<br />
zu fördern. Im Rahmen der begleitenden<br />
Assistenz können Spenden sinnvoll, vielfältig und<br />
nachhaltig eingesetzt werden.<br />
Auch Sie können dabei helfen. Helfen tut gut!<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
Selbstverständlich sind Spenden und Mitgliedsbeiträge<br />
steuerlich absetzbar, da wir gemeinnützig sind.<br />
Es grüßen Sie herzlichst,<br />
Förderverein Zoar e.V.<br />
Ullrich Geib<br />
Monika Beyer<br />
1. Vorsitzender 2. Vorsitzende<br />
Porto<br />
bezahlt<br />
Empfänger<br />
Interessieren Sie sich für den Förderverein Zoar e.V.<br />
und/oder möchten Sie Mitglied werden?<br />
Füllen Sie einfach die Rückseite dieser Postkarte aus<br />
und schicken Sie sie an den Förderverein Zoar mit<br />
Sitz in Rockenhausen.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung und werden<br />
uns zeitnah bei Ihnen melden.<br />
Herzlichen Dank im Voraus!<br />
Inkelthalerhof<br />
67806 Rockenhausen
www.zoar.de<br />
Ingelheim<br />
Bad Kreuznach<br />
Waldgrehweiler<br />
Rockenhausen<br />
Kusel<br />
Winnweiler<br />
Brücken<br />
Kaiserslautern<br />
Alzey<br />
Alsenz<br />
Kirchheimbolanden<br />
Heidesheim<br />
Mainz<br />
Oppenheim<br />
Eisenberg<br />
Ludwigshafen<br />
Unsere Standorte in Rheinland-Pfalz