SchlossMagazin Bayerisch-Schwaben Oktober 2018
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12 | region | Themenweg FuggerstraSSe<br />
Die „Europäische Fuggerstraße“ wird ab 2019 als<br />
Kultur-Reiseroute in die Fuggerstadt Augsburg sowie<br />
in Bergbauregionen in Tirol und der Slowakei führen.<br />
Im viersprachigen Tourismusnetzwerk werben und<br />
unterstützen sich die Partner künftig gegenseitig.<br />
Die Fuggerstraße<br />
ist auf gutem Weg<br />
Interview mit dem Augsburger Tourismuschef<br />
Götz Beck<br />
fotos Regio Augsburg Tourismus,<br />
Martin Kluger<br />
Neben Weberei, Pfefferhandel und Bankgeschäften mit Kaisern, Königen<br />
und Päpsten war die wichtigste Einkommensquelle der Fugger die Montanwirtschaft.<br />
Sie gewannen, bereiteten und vertrieben Bodenschätze wie<br />
Kupfer, Blei, Quecksilber und weitere Metalle. Der Fugger‘sche Montankonzern war<br />
in insgesamt zehn Regionen Europas aktiv. Dort hinterließ die Familie mindestens<br />
zwei Dutzend Bergbaustädte. Diese sollen nun Schritt für Schritt verbunden werden.<br />
Die „Europäische Fuggerstraße“ wird ab 2019 als Kulturreiseroute in die Fuggerstadt<br />
sowie zunächst in Bergbauregionen in Tirol und in der Slowakei führen. An<br />
dieser Tourismuskooperation wird die Silberregion Karwendel mit der Bergbaustadt<br />
Schwaz von Beginn an beteiligt sein. Sterzing in Südtirol und Neusohl (Banská<br />
Bystrica) in der Mittelslowakei sind weitere Partner. Eingeführt wird die Straße<br />
zum 500. Todestag Kaiser Maximilians I. Dieser Gedenktag wird sowohl von der<br />
Stadt Innsbruck wie der Stadt Augsburg mit einer großen Ausstellung begleitet.<br />
Weitere Highlights 2019<br />
Die Regio Tourismus Augsburg hat auch für<br />
2019 große Pläne. Ganz oben steht der UNESCO<br />
Welterbe-Status, den die Stadt mit dem Thema<br />
Wasser erringen will. Dafür wirbt Augsburg seit<br />
Jahren mit einer Vielzahl von Aktionen, die Götz<br />
Beck augenzwinkernd so rechtfertigt: „Wenn<br />
die Augsburger marketingtechnisch im Wasser<br />
zu ertrinken scheinen, dann erreichen die da<br />
draußen nur Tröpfchen“. Weiterhin hat die Förderung<br />
des Tagungs- und Kongressmarktes auf<br />
der Agenda einen der vorderen Plätze inne. Hier<br />
werden von der neuen Uniklinik starke Impulse<br />
erwartet. Auch eine Ausweitung der Digitalisierung<br />
steht auf dem Programm. Virtuelle Stadtführungen<br />
sollen Augsburg den Touristen und<br />
Bürgern noch intensiver näherbringen. Durch<br />
eine Intensivierung der Kommunikation wird<br />
angestrebt, die Touristenströme zu Spitzenzeiten<br />
besser zu steuern und zu entzerren.<br />
Götz Beck hat mit der Regio in den nächsten<br />
Jahren noch viel vor: „Die Chance der Stadt ist<br />
ihre Vielfalt, angefangen bei den Römern über<br />
die Fugger, Mozart und Brecht bis hin zur Puppenkiste<br />
und den FCA. In Augsburg ist jedes<br />
Thema für sich erlebbar.“<br />
Informationen<br />
www.augsburg-tourismus.de<br />
Das <strong>SchlossMagazin</strong> sprach mit Tourismusdirektor Götz Beck über die Initiative und<br />
die Beweggründe.<br />
<strong>SchlossMagazin</strong>: Wie ist die Idee zur Fuggerstraße entstanden?<br />
Götz Beck: Vor 20 Jahren, als die Regio Tourismus Augsburg ihre Arbeit aufnahm,<br />
war die „Marke Fugger“ noch nicht wirklich mit Leben erfüllt. Außer der Fuggerei<br />
war touristisch in Augsburg nichts aufbereitet. Wir haben das Potential, das in der<br />
Marke Fugger steckte, früh erkannt und sahen es als eine unserer Aufgaben an, die<br />
Marke zuerst einmal in der Stadt ganzjährig erlebbar zu machen. Im Jahr 2001 holten<br />
wir die Fugger mit einem neuen Führungskonzept für Augsburg und Umgebung<br />
aus dem Dornröschenschlaf. In Kooperation mit der Fürstlich und Gräflich Fuggerschen<br />
Stiftungs-Administration, dem Theater Augsburg und der Musikhochschule<br />
Nürnberg-Augsburg entwickelte die Regio 2003 die Konzertreihe „Die Fugger und die<br />
Musik“. 2009 wurde der Stadtführer „Auf den Spuren der Fugger“ herausgegeben.