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2884<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK 4.0<br />
<strong>10</strong> Oktober <strong>2018</strong><br />
24 I KOMPLEXE LOGISTIK-<br />
PROZESSE INTUITIV IM GRIFF<br />
08 I F+H EXTRA<br />
Zum BVL Kongress:<br />
Digitales trifft Reales<br />
18 I PERSPEKTIVEN<br />
Die Lagerverwaltung<br />
kehrt zurück in den Core<br />
54 I MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Schwerlast-Spezialist<br />
SHB Hebezeugbau unter neuer Flagge<br />
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Das Jahresabonnement umfasst <strong>10</strong> Ausgaben <strong>und</strong> kostet € 140,- (Ausland € 150,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />
erhalte ich den Bluetooth-Lautsprecher. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens<br />
4 Wochen zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />
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Name/Vorname<br />
Position<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Straße oder Postfach<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon/E-Mail<br />
Datum, Unterschrift<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach <strong>10</strong> 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-<strong>10</strong>0<br />
E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.engineering-news.net<br />
„<strong>f+h</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz
EDITORIAL<br />
ELWIS LEBT (NICHT MEHR)!<br />
Mitte 2015 hatte der Discounter Lidl stolz verkündet: Das zentrale<br />
Warenwirtschaftsinformationssystem wurde live geschaltet.<br />
Anschließend war über das Projekt nichts mehr zu erfahren.<br />
Funkstille muss jedoch nicht immer etwas Gutes sein. Und so<br />
verkündete der Discounter vor kurzem das Aus über die elektronische<br />
Lidl-Warenwirtschaft oder kurz: Elwis. Bis zu diesem Zeitpunkt<br />
wurden zirka 500 Millionen Euro in das Projekt investiert. An die<br />
Öffentlichkeit gelangte die Entscheidung durch eine Meldung der<br />
Heilbronner Stimme, die sich auf eine interne Mitteilung des<br />
Unternehmens an die Mitarbeiter beruft. Was war passiert? Die<br />
neue Software sollte ein selbstentwickeltes Warenwirtschaftssystem<br />
ablösen, das aus 90 Modulen für Einkauf, Filialsteuerung sowie<br />
DIE KAPITULATION DER PROJEKTBETEILIGTEN<br />
VOR DER KOMPLEXITÄT DER AUFGABE IST<br />
NACHVOLLZIEHBAR<br />
Logistik <strong>und</strong><br />
Angebotsabwicklung<br />
besteht <strong>und</strong><br />
über mehr als<br />
150 Schnittstellen<br />
mit anderen Anwendungen des Discounters kommuniziert.<br />
Allein diese Kennzahlen zeigen die Komplexität der Aufgabenstellung.<br />
Sinnvollerweise fiel die Entscheidung, mit der Einführung der<br />
auf der SAP-Hana-Datenbank basierenden Software in umsatzschwächeren<br />
Märkten zu starten. So weit, so gut. Allerdings zeigte<br />
sich bereits dabei, dass die Performance des von mehr als <strong>10</strong>0<br />
IT-Spezialisten entwickelten Softwaresystems für umsatzstarke<br />
Länder nicht ausreicht. Nun soll das bislang genutzte Warenwirtschaftssystem<br />
weiterentwickelt werden. Der Entschluss, bei Elwis die<br />
Reißleine zu ziehen, sei kein Entschluss gegen SAP, so die<br />
Lidl-Manager. In anderen Bereichen werde man weiterhin<br />
zusammenarbeiten. Dennoch ist das Scheitern der Elwis-Einführung<br />
ein Paradebeispiel für eine misslungene Projektarbeit.<br />
Winfried Bauer<br />
– Chefredakteur –<br />
w.bauer@vfmz.de<br />
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Nun platzte der Verkauf<br />
eines Maschinenbauers.<br />
Uns beschäftigt das Thema<br />
seit Monaten. Lesen Sie<br />
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INHALT<br />
EDITORIAL<br />
03 Elwis lebt (nicht mehr)!<br />
F+H EXTRA<br />
BVL KONGRESS<br />
08 Digitales trifft Reales<br />
<strong>10</strong> Supply-Chain-Risikomanagement in der<br />
Automobilindustrie: Ein unbedingtes Muss<br />
14 Personalisierte Medikamente stellen neue<br />
Anforderungen an Supply Chain <strong>und</strong> Logistik<br />
22<br />
PERSPEKTIVEN<br />
18 Die Lagerverwaltung kehrt zurück in den Core<br />
22 Top-Unternehmen zeigen Wege zur digitalen<br />
Supply Chain<br />
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
24 TITEL Komplexe Logistik-Prozesse intuitiv im Griff<br />
30 STAPLERTEST Ein Allro<strong>und</strong>er unter den<br />
Kommissionierern<br />
34 F+H VOR ORT Auf dem Weg zum Komplettanbieter<br />
innovativer Antriebssysteme<br />
36 Plattformschlepper sorgt für bewegende Momente<br />
in der Entsorgungslogistik<br />
38 Medikamente erhalten Schutz durch<br />
Sauerstoffreduktion<br />
40 Neue Trommelmotorengeneration vereint vielfältige<br />
Merkmale<br />
42 5 VIDEOS, die Sie sehen müssen<br />
44 Rückgrat smarter Fabrik-<strong>und</strong> Lagerhallen<br />
46 Fehlerausschlüsse – ein unterschätztes Risiko<br />
48 DIGITALE HIGHLIGHTS Auf den Punkt gebracht<br />
50 Solving ist Teil des NASA-Projekts „Humans to Mars“<br />
52 500-Tonnen-Kran: Rückgrat des neuen<br />
Kübler-Schwergutzentrums in Mannheim<br />
34<br />
30<br />
4 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
54 Schwerlast-Spezialist SHB Hebezeugbau<br />
unter neuer Flagge<br />
58 F+H PERSÖNLICH Matthias Klug<br />
SERVICE<br />
28 Impressum<br />
57 Inserentenverzeichnis<br />
59 Vorschau auf Heft 11/<strong>2018</strong><br />
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Die Rubrik „kurz notiert“ in <strong>f+h</strong> gibt es nicht<br />
mehr. Alle Infos aus der Branche bekommen<br />
Sie stattdessen mit dem „<strong>f+h</strong> Weekly“ jeden<br />
Donnerstag frei Haus – vorausgesetzt Sie<br />
haben sich für den Newsletter registriert.<br />
Seit dem Relaunch von <strong>f+h</strong> gehören die Szene-Seiten<br />
„kurz notiert“ der Vergangenheit an. Aus gutem Gr<strong>und</strong>:<br />
Sie wurden unserem gestiegenen Anspruch in Bezug auf<br />
Aktualität einfach nicht mehr gerecht. So waren die abgedruckten<br />
Meldungen aufgr<strong>und</strong> von Vorlaufzeiten <strong>und</strong> Erscheinungszyklen<br />
meist zwischen zwei <strong>und</strong> acht Wochen alt. In<br />
der Ära von digitalen <strong>und</strong> sozialen Medien ist dies nicht mehr<br />
zeitgemäß, schließlich wollen Sie, lieber Leser, zeitnah über die<br />
wichtigen Ereignisse der Branche informiert werden. In logischer<br />
Konsequenz haben wir die Seiten im Magazin komplett<br />
gestrichen <strong>und</strong> durch eine moderne digitale Variante ersetzt:<br />
Unserem Newsletter „<strong>f+h</strong> Weekly“.<br />
Aus dem ehemaligen <strong>f+h</strong> Newsletter entstand so der „<strong>f+h</strong> Weekly“.<br />
In neuem Gewand erhalten Sie als Abonnent jeden Donnerstag<br />
um 11:00 Uhr alle Meldungen der Branche frei Haus.<br />
Hier erfahren Sie im Wochenrhythmus alles wichtige über<br />
Marktentwicklungen, Projekte <strong>und</strong> personelle Veränderungen<br />
in der Branche. Zu besonderen Ereignissen – etwa zur Logimat<br />
oder Cemat – darf es übrigens auch mal eine „Extra“-Ausgabe<br />
sein.<br />
Diesen tollen Informationsservice erhalten Sie kostenlos <strong>und</strong><br />
völlig unverbindlich. Sie müssen sich lediglich einmalig für den<br />
„<strong>f+h</strong> Weekly“ registrieren. Sichern Sie sich noch heute diesen Informationsvorsprung!<br />
Falls Sie schon den „alten“ <strong>f+h</strong>-Newsletter<br />
abonniert haben, dann müssten Sie auch den „<strong>f+h</strong> Weekly“<br />
bereits seit Beginn erhalten. Falls nicht, überprüfen Sie bitte<br />
Ihren Spam-Ordner <strong>und</strong> fügen den Absender <br />
zu den gewünschten<br />
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Bei der Gelegenheit empfehlen wir auch die tollen<br />
Newsletter unserer Kollegen mit unterschiedlichen<br />
Themenbereichen, z. B. Antriebs-, Fluidoder<br />
Verfahrenstechnik, Konstruktion, Betriebsleitung<br />
oder mobile Maschinen. Worauf warten<br />
Sie noch? Am besten Sie registrieren sich sofort,<br />
damit Sie immer auf dem Laufenden bleiben!<br />
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Besuchen Sie uns auf dem Deutschen Logistik-Kongress in Berlin.
F+H EXTRA<br />
BVL KONGRESS<br />
DIGITALES TRIFFT REALES<br />
Vom 17. bis zum 19. Oktober werden sich<br />
in Berlin wieder die Türen für den größten<br />
branchenübergreifenden Dialog zu Logistik<br />
<strong>und</strong> Supply Chain Management öffnen.<br />
Zum Deutschen Logistik-Kongress werden<br />
etwa 3 000 Teilnehmer erwartet. Mehr als<br />
120 internationale Referenten werden in ihren<br />
Vorträgen Beispiele für das Zusammenspiel von<br />
Logistik <strong>und</strong> IT geben.<br />
Henry Ford, der Pionier der Automobilproduktion, wird<br />
häufig mit folgendem Ausspruch zitiert: „Zusammenkommen<br />
ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt,<br />
Zusammenarbeiten ein Erfolg.“ Seit nunmehr<br />
40 Jahren vernetzt die B<strong>und</strong>esvereinigung Logistik (BVL) Logistiker<br />
<strong>und</strong> leistet so einen Beitrag zur Umsetzung des Ford’schen Erfolgsgesetzes.<br />
Eine hohe Bedeutung hat dabei der Deutsche Logistik-<br />
Kongress, der in diesem Jahr zum 35. Mal stattfindet <strong>und</strong> somit nur<br />
wenig jünger ist als die BVL. Unter dem Jahresmotto „Digitales trifft<br />
Reales“ möchte der Veranstalter den diesjährigen Kongress zum<br />
Ort eines wichtigen Zusammenkommens machen: Die Digitalisierung<br />
schafft beeindruckende Werkzeuge für die Vernetzung von<br />
Mensch <strong>und</strong> Maschine oder beim Einsatz intelligenter autonomer<br />
Systeme.<br />
8 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
BVL KONGRESS F+H EXTRA <br />
Eine Studie im Auftrag des B<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Energie zeigt, dass Künstliche Intelligenz (KI) für das Industrieland<br />
Deutschland große Chancen bietet: KI hat, so die Studie, das Potenzial,<br />
die Bruttowertschöpfung des produzierenden Gewerbes in<br />
Deutschland in den nächsten fünf Jahren um ca. 32 Mrd. Euro zu<br />
steigern. KI wäre damit für ein Drittel des kompletten für diesen<br />
Zeitraum prognostizierten Wachstums in diesem Bereich verantwortlich.<br />
Dazu Peter Altmaier, B<strong>und</strong>esminister für Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Energie: „Künstliche Intelligenz ist der Schlüssel zu Innovationen,<br />
die die Produktion in Deutschland, als Industrieland, gr<strong>und</strong>legend<br />
verändern werden. Wir wollen die Wertschöpfung, die KI ermöglicht,<br />
hier in Deutschland realisieren. Ziel ist es, zum weltweit führenden<br />
Standort für KI zu werden – für Wissenschaft, Anbieter, Anwender<br />
<strong>und</strong> Startups gleichermaßen. Dazu müssen wir vor allem<br />
den Transfer unserer hervorragenden Forschungsergebnisse in<br />
Produkte <strong>und</strong> Geschäftsmodelle der Wirtschaft, also in die Praxis,<br />
beschleunigen. Mit der Strategie Künstliche Intelligenz wird die<br />
B<strong>und</strong>esregierung schlagkräftige Antworten darauf formulieren, wie<br />
die KI zur Erfolgsgeschichte für Deutschland werden kann.“<br />
Foto: BVL<br />
US-BOTSCHAFTER RICHARD GRENELL<br />
ZU GAST BEI DEN LOGISTIKERN<br />
Die Logistik ist ein international agierender Wirtschaftsbereich.<br />
Sie hat die Globalisierung mit ihren Leistungen<br />
operativ möglich gemacht – <strong>und</strong> ist mit dem internationalen<br />
Austausch von Gütern <strong>und</strong> Dienstleistungen gewachsen.<br />
Die Gefahr von Handelsbarrieren, von Zöllen oder<br />
sonstigen Hindernissen bis hin zu einem „Handelskrieg“ ist<br />
für Logistiker in Industrie, Handel <strong>und</strong> Logistikdienstleistungen<br />
von höchster Brisanz.<br />
Beim 35. Deutschen Logistik-Kongress, der vom 17. bis 19.<br />
Oktober in Berlin stattfindet, wird Richard Grenell zu Gast<br />
sein, Botschafter der Vereinigten Staaten in Deutschland. In<br />
der Abendveranstaltung des ersten Kongresstages geht er<br />
in einen Gedankenaustausch mit Frank Sportolari, Präsident<br />
der American Chamber of Commerce in Germany<br />
(Amcham), <strong>und</strong> Prof. Thomas Wimmer, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der BVL.<br />
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F+H EXTRA<br />
BVL KONGRESS<br />
SUPPLY-CHAIN-RISIKOMANAGEMENT<br />
IN DER AUTOMOBILINDUSTRIE:<br />
EIN UNBEDINGTES MUSS<br />
Aufgr<strong>und</strong> der vielfältigen Rahmenbedingungen,<br />
die heutzutage auf die Wertschöpfungsketten<br />
einwirken, sind Unternehmen gut beraten, die<br />
daraus unter Umständen herrührenden Risiken<br />
zu berücksichtigen. Nur so lässt sich die<br />
Anfälligkeit der Supply Chain verringern <strong>und</strong><br />
deren Fortbestand sicherstellen. Die<br />
Automobilindustrie ist hier keine Ausnahme.<br />
Global hält der Wachstumstrend in der Automobilbranche<br />
an; einzelne Märkte untereinander unterscheiden sich<br />
jedoch ganz erheblich, während es innerhalb der Märkte<br />
zu strukturellen Verschiebungen kommt. Etablierte<br />
Märkte (NAFTA, Europa <strong>und</strong> Japan) verlieren ihre beherrschende<br />
Stellung, was jedoch z. T. durch die wachsende Nachfrage in den<br />
Schwellenmärkten ausgeglichen wird.<br />
Komplexer wird das Ganze jedoch durch den stark schwankenden<br />
Beitrag der einzelnen Länder innerhalb des Schwellenmarkts.<br />
In der Folge müssen Hersteller einerseits ihre Stammmärkte<br />
durch hohe Investitionen in neue Technologien stabilisieren<br />
<strong>und</strong> andererseits zum Aufbau neuer Kapazitäten unter hohem<br />
Investitionsaufwand in neue <strong>und</strong> vielfach weit entfernte<br />
Märkte expandieren.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> sind die in letzter Zeit verstärkt auftretenden<br />
Naturkatastrophen <strong>und</strong> politischen Konflikte hohe Zusatzrisiken<br />
für Supply-Chain-Netzwerke. Innerhalb der Märkte <strong>und</strong><br />
segmentübergreifend ziehen die zuvor genannten Rahmenbedingungen<br />
beträchtliche <strong>und</strong> unvorhersehbare Nachfrageschwankungen<br />
nach sich. Die durch diese Komplexität entstehenden Herausforderungen<br />
lassen sich mit den traditionellen Konzepten allein<br />
nicht mehr bewältigen.<br />
EIN HOLISTISCHER, GLOBALER ANSATZ FÜR DAS<br />
SUPPLY CHAIN MANAGEMENT<br />
Die OEMs im Automobilsektor stehen immer noch in einem äußerst<br />
harten Wettbewerb, in dem die erwarteten Nachfragesteigerungen<br />
nur zielführend sind, wenn sie auch von guten Margen<br />
<strong>10</strong> <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
BVL KONGRESS F+H EXTRA <br />
geprägt sind. Dadurch gewinnt die Optimierung globaler Netzwerke<br />
weiter an Bedeutung – <strong>und</strong> trägt von der Planungsphase bis<br />
zum operativen Betrieb zur Wertschöpfung bei.<br />
Das Risikomanagement von Automobillieferketten erfordert<br />
einen gezielten Ansatz. Zu dessen Inhalt u. a. gehört:<br />
n Agile Produktionsnetzwerke,<br />
n flexible werksübergreifende Produktionsplanung,<br />
n integrierte Produktions- <strong>und</strong> Logistiksysteme („Lean Industry“<br />
<strong>und</strong> „Industrie 4.0“),<br />
n die Implementierung flexibler <strong>und</strong> effizienter Logistikstrukturen<br />
(z. B. Flex-Hubs),<br />
n verbesserte Planung <strong>und</strong> Steuerung (S&OP) sowie<br />
n IT-unterstützte Transparenz über die komplette Logistikkette.<br />
Nur mithilfe dieser Maßnahmen lassen sich Gefährdungen, z. B.<br />
verspätete Auslieferungen an den K<strong>und</strong>en, Lieferengpässe <strong>und</strong><br />
Produktionsabrisse, vermeiden <strong>und</strong> die negativen Auswirkungen<br />
unausweichlicher Ereignisse auf die Lieferkette abfangen. In anderen<br />
Worten: Belastbarkeit (resistance) <strong>und</strong> Widerstandsfähigkeit<br />
(resilience) sind in die Supply Chain integriert.<br />
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Die Besucher der „Supply Chain Road Show“ von Miebach<br />
erhalten u. a. Informationen zu Optimierungstools der<br />
Wertschöpfungskette. Durch Digitalisierung, IoT <strong>und</strong><br />
Big-Data-Technologien stehen heute vielfältigste SCM-<br />
Daten zur Verfügung. Mit dem Einsatz moderner Tools<br />
lassen sich diese zur effizienten Optimierung der Wertschöpfungsketten<br />
nutzen. Anhand von Projekten werden<br />
Tools <strong>und</strong> deren Anwendungsmöglichkeiten vorgestellt.<br />
Veranstaltungstermine: 22. November <strong>2018</strong> – Frankfurt,<br />
29. November <strong>2018</strong> – Berlin <strong>und</strong> 5. Dezember <strong>2018</strong> – München.<br />
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BVL KONGRESS<br />
01<br />
Vorgehensweise beim Supply-Chain-Risikomanagement<br />
Visualisierung der<br />
Lieferkette<br />
Analyse des<br />
Risikobelastungsindex<br />
Schadensausmaß &<br />
Widerstandsfähigkeit<br />
Detaillierte<br />
Gefahrenherdenanalyse<br />
Lieferkette wurde in die<br />
wichtigsten Segmente geteilt<br />
Detaillierte Beurteilung jedes<br />
einzelnen Knotenpunktes<br />
Knotenpunktbetrachtung in<br />
Bezug auf die Lieferkette<br />
Knotenpunktbetrachtung in<br />
Bezug auf die nötige<br />
Verbesserung<br />
Welche Standorte<br />
sind relevant?<br />
Welche Standorte<br />
sind gefährdet?<br />
Welche Standorte<br />
sind nicht ersetzbar?<br />
Wo müssen wir an<br />
der Widerstandsfähigkeit<br />
arbeiten?<br />
DER SCHLÜSSEL ZU ERHÖHTER<br />
WIDERSTANDSFÄHIGKEIT?<br />
Angesichts der zunehmenden Anfälligkeit von Supply Chains<br />
scheint ein Risikomanagement, das von Beginn an greift, immer<br />
wichtiger zu werden. Schon jetzt müssen Automobilhersteller ihre<br />
Lieferketten im Vorfeld auf externe Bedrohungen analysieren (z. B.<br />
im Hinblick auf die politische Lage, wirtschaftliche Stabilität sowie<br />
gesetzliche Regelungen <strong>und</strong> Anfälligkeit für Naturkatastrophen in<br />
der Sourcing-Region). Außerdem müssen sie Szenarien gegen<br />
interne Risikofaktoren (Verlässlichkeit von Lieferanten, Standardisierung,<br />
Qualifizierung usw.) entwickeln.<br />
Unter allen Faktoren, die sich auf die effektive Gestaltung einer<br />
Lieferkette auswirken (u. a. die kritische Verfügbarkeit eines<br />
Produkts, die Auswahl des Zulieferers, die Beschaffungsstrategie<br />
sowie der Liefermodus), sollte eine realistische Risikobewertung in<br />
die Entscheidungen über Infrastrukturinvestitionen einfließen <strong>und</strong><br />
bei den resultierenden täglichen Betriebskosten berücksichtigt<br />
werden.<br />
Nachdem die Struktur der Supply Chain festgelegt <strong>und</strong> implementiert<br />
wurde, sollte ein durchgängiges Risikomanagement Teil<br />
des Alltagsbetriebs werden. So verfolgt z. B. BMW einen zweigleisigen<br />
Ansatz beim Risikomanagement. Einerseits schützt man sich<br />
02<br />
Risikobewertung anhand einer Matrix<br />
hoch<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
(Schadenswahrscheinlichkeit)<br />
gering<br />
R2<br />
R1<br />
R4<br />
R5<br />
R3<br />
R6<br />
gering mittel katastrophal<br />
Ergebniseffekt (Schadensausmaß)<br />
Risikoschwelle gem.<br />
Erwartungswert<br />
Rn<br />
Spezifisches<br />
Risiko<br />
durch spezielle Maßnahmen gegen bestimmte Risiken (z. B. durch<br />
die Vorhaltung von höheren Sicherheitsbeständen sowie passgenaue<br />
Sourcing-Strategien <strong>und</strong> Versicherungen). Andererseits<br />
sorgen das Management von Lieferanten <strong>und</strong> Sub-Lieferanten, die<br />
Zusammenarbeit entlang der ganzen Lieferkette, <strong>und</strong> IT-gestützte<br />
Transparenz für eine robuste <strong>und</strong> widerstandsfähige Supply Chain.<br />
Durch definierte Tracking-Events <strong>und</strong> Toleranzkorridore steigt in<br />
der Folge der Reaktionszeitraum entscheidend.<br />
Davon profitiert nicht nur der Automobilhersteller; auch die<br />
Partner in der automobilen Logistikkette gewinnen erhöhte Flexibilität,<br />
dadurch dass die Supply Chain firmenintern (vertikal) <strong>und</strong><br />
unternehmensübergreifend (horizontal) durchgängig vernetzt ist.<br />
KANN DIE AUTOMOBILINDUSTRIE BESSER MIT<br />
NATURKATASTROPHEN UMGEHEN?<br />
Automobilhersteller wissen um die potenziellen Risiken, die Katastrophen<br />
(<strong>und</strong> andere Gefahrenquellen) für die Lieferkette bedeuten.<br />
Wie das obige Beispiel zeigt, setzen manche Hersteller bereits<br />
Instrumente punktuell zur Beherrschung dieser Risiken ein. Jedoch<br />
ist eine umfassende Implementierung <strong>und</strong> Anwendung noch<br />
eher selten.<br />
Die Konzentration auf klassische ökonomische Parameter, d. h.<br />
die überwiegende Berücksichtigung von Materialeinkaufskosten,<br />
ohne Berücksichtigung möglicher Folgekosten über den Produktlebenszyklus,<br />
aber auch mangelndes Vertrauen zwischen den<br />
Beteiligten, können die Implementierung <strong>und</strong> den Einsatz solch<br />
entscheidender <strong>und</strong> effektiver Maßnahmen verzögern.<br />
Nur durch eine Erweiterung des Fokus auf andere Parameter<br />
– über den Trigger Materialeinkaufskosten hinaus – <strong>und</strong> den<br />
Aufbau von Vertrauen lassen sich die automobilen Versorgungs<strong>und</strong><br />
Wertschöpfungsketten belastbarer <strong>und</strong> widerstandsfähiger<br />
machen.<br />
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Behandlungszentrum<br />
Behandelnder Arzt<br />
Aphärese/Biopsie<br />
Patient<br />
Kurier<br />
Behandlungszentrum<br />
Pharmaunternehmen<br />
Innovative Zelltherapien sind vor allem<br />
für Krebspatienten vielfach eine letzte,<br />
aber erfolgversprechende<br />
Behandlungsform. Derartige<br />
Verfahren sind allerdings komplex<br />
<strong>und</strong> schließen den Austausch von<br />
sensiblen Patientendaten zwischen<br />
vielen Akteuren ein.<br />
Mit Hypertrust X-Chain bietet die<br />
Camelot Consulting Group eine<br />
Blockchain-basierte Lösung, die für<br />
Sicherheit bei der Speicherung <strong>und</strong><br />
dem Austausch der Patientendaten<br />
in der außerhalb des Körpers<br />
stattfindenden Aufbereitung<br />
eigener Zellen sorgt.<br />
Die Logistik für Medikamente unterlag schon immer spezifischen<br />
Anforderungen, z. B. die Einhaltung von Standard<br />
Operating Procedere (SOP) oder die Sicherung von Betäubungsmitteln.<br />
In den vergangenen Jahren kamen mit den<br />
Biologicals auch immer umfassendere Erfordernisse in Bezug auf<br />
Kühlketten hinzu.<br />
Darüber hinaus zeigt sich ein Trend zu personalisierten Medikamenten.<br />
Bereits seit Jahren sind patientenindividuelle Mischungen<br />
<strong>und</strong> Konzentrationen von Arzneimitteln durchaus üblich, z. B.<br />
bei Allergenen zur Hyposensibilisierung oder der Zubereitung von<br />
Chemotherapien für Krebspatienten. Diese werden bisher in<br />
mono-direktionalen Logistikketten von der Herstellung zum<br />
Patienten geleitet.<br />
Seit dem vergangenen Jahr gibt es jedoch auch Medikamente, die<br />
auf körpereigenen Zellen der Patienten aufbauen. Dies gilt u. a. für<br />
Gewebe-regenerierende Anwendungen, bei denen etwa Knorpeloder<br />
Hautzellen vom Patienten entnommen <strong>und</strong> vermehrt werden. Zu<br />
einem späteren Zeitpunkt findet die Implantierung dieser Zellen beim<br />
Patienten statt. Neueste, in den USA bereits zugelassene Medikamente<br />
zur Krebsbekämpfung arbeiten mit patienteneigenen Zellen des Immunsystems,<br />
landläufig als Killerzellen bekannt, die alles Körperfremde<br />
bekämpfen. Dazu gehören auch die CAR-T-Zellen, die Krebspatienten<br />
aus dem Blut entnommen werden. Durch eine genetische Veränderung<br />
lernen diese Zellen, streuende Krebszellen als körperfremd zu<br />
erkennen <strong>und</strong> zu bekämpfen, sobald sie dem Patienten wieder injiziert<br />
werden. Dadurch wird eine geschlossene, Closed-Loop-Supply-Chain<br />
erforderlich, die von der Entnahme der Zellen beim Patienten über<br />
den Transport zur Bearbeitung <strong>und</strong> dann zum Patienten zurück<br />
<strong>10</strong>0%ig sicherstellen muss, dass der Patient auch wirklich seine eigenen<br />
Zellen in der erforderlichen Qualität wieder verabreicht bekommt.<br />
Personalisierte Medikamente erhöhen die bereits bestehenden Anforderungen<br />
an die eindeutige Nachvollziehbarkeit von Produkten<br />
in der Supply Chain. Dazu gehören einerseits die eindeutige Verfolgung<br />
der Produktidentität auf Ebene der einzelnen Verpackung <strong>und</strong><br />
andererseits der Nachweis, dass in der Produktions- <strong>und</strong> Logistikkette<br />
alle Konditionen, welche die Integrität des Medikamentes sicherstellen,<br />
lückenlos eingehalten werden. Das sind typischerweise<br />
Informationen wie Temperatur oder Erschütterungen. Eine genaue<br />
Ortung verringert darüber hinaus das Risiko des Austauschs mit<br />
gefälschten Medikamenten.<br />
Bei Closed-Loop-Supply-Chains, wie im Falle der CAR-T-Therapien,<br />
kommen weitere Anforderungen dazu. So müssen die einzelnen<br />
Schritte in der Supply Chain exakt aufeinander abgestimmt<br />
UNTER UMSTÄNDEN HÄNGT DAS<br />
LEBEN DES PATIENTEN AN DER<br />
QUALITÄT DER SUPPLY CHAIN<br />
<strong>und</strong> durchgetaktet werden. Ausgangspunkt ist der Entscheid für<br />
eine Behandlung, anschließend folgen die Planung der Zellentnahme,<br />
Vorbereitung der Transportverpackungen (um die entsprechenden<br />
Temperaturanforderungen einhalten zu können) sowie<br />
die Durchführung der Transportschritte <strong>und</strong> Planung des Produktionsslots<br />
bis hin zum Transport zurück zum Patienten <strong>und</strong> der<br />
Termin der Re-Injektion.<br />
Auf unvorhergesehene Ereignisse innerhalb des Supply-Chain-<br />
Prozesses muss kontrolliert, aber in Echtzeit reagiert werden können.<br />
Bei personalisierter Medizin hängt die erfolgreiche Behandlung des<br />
14 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
Kurier<br />
BVL KONGRESS F+H EXTRA <br />
01<br />
Risiken einer Closed-Loop-Supply-Chain bei innovativen Zelltherapien<br />
Fehler in der Chargenidentität<br />
aufgr<strong>und</strong> manueller<br />
Bearbeitung <strong>und</strong> Etikettierung<br />
Schwerwiegende Zwischenfälle<br />
können nicht schnell genug<br />
nachverfolgt werden<br />
aufgr<strong>und</strong> verteilter<br />
Qualitätssicherungsdokumente<br />
in Papierform<br />
Behandelnder Arzt<br />
Behandlungszentrum<br />
Fehlende diagnostische<br />
Informationen aufgr<strong>und</strong> von<br />
Problemen bei der Übergabe<br />
zwischen den involvierten Parteien<br />
Verspätete Chargenfreigabe<br />
aufgr<strong>und</strong> nicht konsolidierter<br />
oder unvollständiger Dokumente<br />
Probleme bei der Zellentnahme<br />
werden erst bei der<br />
Reimplantierung sichtbar<br />
Keine proaktiven Maßnahmen<br />
bei Transportverzögerungen;<br />
keine Echtzeit-Integration<br />
der Kuriere<br />
Behandlungszentrum<br />
Aphärese/Biopsie<br />
Patient<br />
Kurier<br />
Pharmaunternehmen<br />
Verlust einer Charge wegen<br />
Terminproblemen <strong>und</strong><br />
Ablauf der Mindesthaltbarkeit<br />
Geringere<br />
Verschreibungsbereitschaft<br />
wegen zu hohem manuellem<br />
Dokumentationsaufwand<br />
Höhere Misserfolgs- / Fehlerrate<br />
wegen manueller Bearbeitung<br />
<strong>und</strong> Weitergabe von<br />
Daten in Papierform<br />
Geringere Wirksamkeit aufgr<strong>und</strong><br />
von nicht zeitnah entdeckten<br />
<strong>und</strong> berichteten Problemen<br />
Patienten direkt von dem perfekten Funktionieren der Supply Chain<br />
ab. Personalisierte Medikamente lassen sich bei Fehlern nicht so<br />
schnell ersetzen wie standardisierte, auf Lager vorrätige Medikamente.<br />
Daher müssen Fehler schnellstmöglich identifiziert <strong>und</strong> sichere<br />
Lösungsvarianten zwischen den einzelnen Verantwortlichen innerhalb<br />
der Supply Chain gef<strong>und</strong>en werden. Unter Umständen hängt<br />
also das Leben des Patienten an der Qualität der Supply Chain.<br />
BLOCKCHAIN-LÖSUNG FÜR<br />
CLOSED-LOOP-SUPPLY-CHAINS<br />
Auf der Suche nach einer sicheren technologischen Lösung für diese<br />
Herausforderungen haben die Pharma- <strong>und</strong> Technologie-Experten<br />
von hypertrust patient data care die Kombination von Supply-<br />
Chain- <strong>und</strong> Logistik-Systemen mit Blockchain-Technologie identifiziert<br />
<strong>und</strong> daraus die Plattform Hypertrust X-Chain entwickelt.<br />
Eine Blockchain ist im Gr<strong>und</strong>e ein Buchungssystem, das red<strong>und</strong>ant<br />
verteilt auf verschiedenen Servern, den Knoten, der Teilnehmer<br />
betrieben wird. Jede Art digitaler Information kann Gegenstand<br />
des Buchungssystems einer Blockchain sein. Die Gemeinschaft der<br />
Teilnehmer einer Blockchain ist auch deren Betreiber. Drittparteien<br />
wie Vermittler oder Plattformbetreiber sind somit obsolet.<br />
Manipulationssicher ist das System aufgr<strong>und</strong> der Datenverkettung.<br />
Die Verkettung entsteht dadurch, dass ein oder mehrere Datensätze<br />
einen Block bilden. Von dem Inhalt jedes Blocks wird mithilfe<br />
eines kryptografischen Verfahrens eine Signatur berechnet.
Kurier<br />
F+H EXTRA<br />
BVL KONGRESS<br />
02<br />
Garantierte<br />
Konsistenz<br />
Die drei Säulen der Blockchain-Technologie<br />
Dezentralisierung &<br />
Unveränderbarkeit<br />
Keine<br />
Mittelsmänner<br />
Authentizität der<br />
Teilnehmer<br />
Jeder Block enthält die Signatur seines Vorgängers. Alle Blöcke sind<br />
somit miteinander verflochten. Einen neuen Block zu erzeugen, um<br />
Daten abzulegen, ist dabei einfach, das Ändern eines älteren Blocks<br />
dagegen unmöglich. Das Blockchain-Konzept schafft dabei für die<br />
Supply Chain personalisierter Medikamente folgende zentrale Voraussetzungen:<br />
n Eine dezentrale, vertrauenswürdige <strong>und</strong> unveränderliche Datenspeicherung<br />
für alle Parteien, mit Transparenz über alle historischen<br />
Transaktionen,<br />
n Authentizität der an der Blockchain beteiligten Partner verb<strong>und</strong>en<br />
mit Verschlüsselungskonzepten sowie<br />
n die Möglichkeit, Daten vertrauenswürdig im Sinne eines zuvor<br />
abgestimmten Konsenses zu verarbeiten („Smart Contracts“).<br />
Hypertrust X-Chain als zentrale Plattform auf Blockchain-Basis<br />
unterstützt die Prozesskoordination zwischen den einzelnen Parteien<br />
der Closed-Loop-Supply-Chain, ohne dabei von einer Drittpartei<br />
abhängig zu sein. Das heißt, jeder Teilnehmer in der Supply<br />
Chain ist Teil des Blockchain-Netzwerks, beginnend mit dem Patienten<br />
<strong>und</strong> behandelnden Arzt, über Kliniken, Entnahmezentren<br />
<strong>und</strong> Transportdienstleister bis hin zum verarbeitenden Pharmaunternehmen.<br />
Mithilfe der Blockchain-Technologie können die persönlichen<br />
Patientendaten so verarbeitet werden, dass sich der Patient eindeutig<br />
identifizieren lässt. Darüber hinaus werden vertrauliche<br />
Patientendaten jeweils nur den berechtigten Parteien zugänglich<br />
gemacht.<br />
Die Koordination der Behandlungs- <strong>und</strong> Produktionstermine findet<br />
über die zentrale, für alle Parteien sichtbare Planung auf der<br />
X-Chain-Plattform statt. Produktions- <strong>und</strong> Transportplanungssysteme<br />
sind mit der Plattform verb<strong>und</strong>en. Die Supply-Chain-Ereignisse<br />
werden in die zentrale Plattform gemeldet <strong>und</strong> sorgen damit<br />
für eine revisionssichere Nachverfolgung bis hin zur sicheren Zurückführung<br />
der Zellen zum Patienten. Supply-Chain-Dokumente<br />
<strong>und</strong> benötigte Informationen können über die Plattform sicher ausgetauscht<br />
werden, um im Falle eines unvorhergesehenen Events<br />
schnell reagieren zu können.<br />
LÖSUNG IST BEREITS REALITÄT<br />
Technisch gesehen baut die Hypertrust-X-Chain-Plattform auf<br />
einer Middleware auf, die gängige Blockchain-Technologien einfach<br />
mit Standard-User-Interfaces z. B. in SAP-Software integriert.<br />
Über die neutrale, Blockchain-basierte Plattform haben alle Parteien<br />
sicheren Zugriff auf die zentralen Daten. ERP-Systeme lassen<br />
sich direkt anbinden.<br />
03<br />
Sichere Verarbeitung der persönlichen Patientendaten<br />
Patientenakte – beinhaltet alle<br />
relevanten Patientendaten <strong>und</strong><br />
Behandlungshistorie<br />
Stellt Patientendaten für<br />
stationäre Behandlung<br />
zur Verfügung<br />
Diagnose – Entscheid internes<br />
Gremium / Behandlungsplan /<br />
Anfrage an Pharmaunternehmen<br />
Detaillierter Behandlungsplan<br />
basierend auf Terminvorgaben<br />
des Pharmaunternehmens<br />
Gewinnung des Zellgewebes<br />
– relevante Patientendaten<br />
Transportrelevante Daten<br />
– inkl. Dokumentation<br />
für den Zoll<br />
Behandlungszentrum<br />
Behandelnder Arzt<br />
Aphärese/Biopsie<br />
Patient<br />
Kurier<br />
Behandlungszentrum<br />
Pharmaunternehmen<br />
Entlassungsschreiben an<br />
behandelnden Arzt – inkl.<br />
Dokumentation der Therapie<br />
<strong>und</strong> Nachbehandlung<br />
Verspätete Chargenfreigabe<br />
aufgr<strong>und</strong> nicht konsolidierter<br />
oder unvollständiger Dokumente<br />
Alle relevanten Daten für die<br />
Übergabe des fertigen Produkts<br />
an das Behandlungszentrum<br />
(Kühlkette) – direkt an den behandelnden<br />
Arzt auf der Station<br />
Relevante Daten für den<br />
Import des fertigen Produkts<br />
Relevante Daten für den<br />
Export des fertigen Produkts<br />
Alle relevanten Daten für die<br />
Materialannahme / Übergabe<br />
an Pharamaunternehmen<br />
(inkl. z.B. Nachweis für<br />
Einhaltung der Kühlkette)<br />
16 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
BVL KONGRESS F+H EXTRA <br />
04<br />
Struktur der Hypertrust-X-Chain-Plattform<br />
Pharmaunternehmen<br />
Krankenhaus / Aphärese / Biopsie Arzt 3PL / 4PL 3PL / 4PL Behandlungszentrum / Krankenhaus<br />
Patientenanmeldung<br />
<strong>und</strong> Produktionsplanung<br />
Terminierung<br />
Zellgewebeentnahme<br />
&<br />
Transport<br />
Zellgewebeentnahme<br />
in zertifizierten<br />
Zentren<br />
Primärtransport<br />
(Kühlkette)<br />
Verarbeitung<br />
<strong>und</strong><br />
Freigabe<br />
Transport Behandlung<br />
der<br />
verarbeiteten<br />
Zellen<br />
(Kühlkette)<br />
Fortschritts-<br />
Monitoring<br />
User<br />
Interface<br />
Aktueller<br />
Status<br />
Behandlungsfortschritt<br />
Blockchain-<br />
Technologie<br />
Hypertrust-Plattform (Cloud-Lösung)<br />
Hypertrust X-Chain bietet damit eine innovative Lösung für die<br />
Synchronisation der physikalischen Wertschöpfungs- <strong>und</strong> Logistikkette<br />
mit der dazu gehörenden Daten- <strong>und</strong> Informationskette. Dabei<br />
sorgt die Lösung nicht nur für eine effiziente Koordination zwischen<br />
den beteiligten Parteien, sondern auch für Sicherheit aus der<br />
Perspektive des Patienten.<br />
Grafiken: hypertrust patient data care<br />
Autoren: Dr. Axel Sinner ist Executive Lead <strong>und</strong> Andreas Gmür Strategy Lead bei<br />
hypertrust patient data care<br />
www.hypertrust-patient.com<br />
AMI.indd 8539_AMI_<strong>f+h</strong> 1 Anzgeige 185 x130 mm.indd 1 22.03.2017 22.03.17 14:58:45 08:51<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> 17
PERSPEKTIVEN<br />
DIE LAGERVERWALTUNG KEHRT<br />
ZURÜCK IN DEN CORE<br />
Das Embedded EWM ist der nächste<br />
Integrationsschritt der eigenen Lagerverwaltung<br />
in die S/4-Hana-Welt der SAP AG. Damit werden<br />
viele Teile von SAP EWM direkt in S/4 Hana<br />
integriert. Mit dem Release 16<strong>10</strong> wurde erstmals<br />
ein Embedded EWM ausgeliefert <strong>und</strong> im Release<br />
1709 wurden dann weitere Funktionalitäten<br />
integriert. Wir haben für Sie die Änderungen <strong>und</strong><br />
die neuen Möglichkeiten zusammengefasst.<br />
Durch die Ankündigung der SAP AG, WM <strong>und</strong> ECC Ende<br />
2025 auslaufen zu lassen, stehen viele Unternehmen vor<br />
der Entscheidung, worauf sie zukünftig setzen sollen. SAP<br />
S/4 Hana basiert auf der In-Memory-Datenbank SAP Hana.<br />
Und durch die optimierte Speicherung der Daten innerhalb der<br />
Datenbank fallen viele der bisher bekannten Tabellen weg. EWM<br />
<strong>und</strong> S/4 Hana lassen sich wie gewohnt getrennt voneinander betreiben.<br />
S/4 Hana ab Release 16<strong>10</strong> bietet zusätzlich das Embedded<br />
EWM. Dadurch ergeben sich neue Anwendungsmöglichkeiten, z. B.<br />
der direkte Zugriff auf gemeinsame Stammdaten. Eine doppelte<br />
Pflege der Daten wird somit obsolet.<br />
Das Embedded EWM bietet zudem gegenüber dem WM ein Ressourcenmanagement<br />
<strong>und</strong> eine grafische Lagerplatzverwaltung. In<br />
der Organisationsebene werden z. B. die Lagernummer von drei auf<br />
vier Stellen <strong>und</strong> der Lagerplatz von zehn auf 18 Stellen erweitert.<br />
Weitere Optimierungen sorgen darüber hinaus für eine genauere<br />
<strong>und</strong> eindeutigere Bestandsverwaltung. Die Druckersteuerung wird<br />
um Adobe Forms ergänzt <strong>und</strong> bietet ebenfalls mehr Möglichkeiten.<br />
Zudem wird innerhalb der Lagertypsuchreihenfolge die Limitierung<br />
aufgehoben <strong>und</strong> um Optimierungsstrategien erweitert. Ferner<br />
lässt sich ein Materialflusssystem direkt integrieren. Die Integration<br />
von EWM schafft also die Voraussetzungen dafür, nicht nur die<br />
internen Lagerbewegungen abzudecken, sondern die komplette<br />
Supply Chain. „Für Unternehmen, die bisher WM eingesetzt haben<br />
<strong>und</strong> nicht den vollen Umfang eines EWM-Systems benötigen, ist ein<br />
S/4 Hana mit Embedded EWM somit eine gute Lösung“, so Anika<br />
Madaus, Business Unit SAP EWM Lead, Abat AG.<br />
18 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
Quelle: Abat<br />
Embedded EWM<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
n kein Stammdaten-Transfer<br />
n keine An- <strong>und</strong> Auslieferungsbenachrichtigungen<br />
n kein CIF<br />
n kein erwarteter<br />
Waren eingang<br />
n kein Transfer von<br />
Custo mizing-Objekten<br />
n bisher noch keine Anbindung<br />
weiterer ERP-Systeme<br />
n bisher noch kein unabhängiger<br />
Betrieb vom ERP-System<br />
n bisher noch keine<br />
unab hängige Aktualisierung<br />
vom ERP-System<br />
ZENTRALE ARCHITEKTUR<br />
Bei der Basic-Variante des Embedded EWM fallen keine zusätzlichen<br />
Lizenzkosten zum S/4 Hana an. Aufgr<strong>und</strong> der Integration in<br />
S/4 Hana lässt sich direkt auf die ERP-Daten, z. B. Materialstamm<br />
oder Artikelchargen zugreifen. Somit wird kein CIF benötigt <strong>und</strong> es<br />
entstehen keine red<strong>und</strong>anten Daten in den unterschiedlichen<br />
Systemen. Außerdem werden keine Auslieferungsanforderungen,<br />
Anlieferungsbenachrichtigungen oder erwarteten Wareneingänge<br />
mehr benötigt, die Anlieferungen bzw. Auslieferungen werden direkt<br />
angelegt. Darüber hinaus entfallen viele red<strong>und</strong>ante Customizing-Einstellungen.<br />
Zusätzlich bietet S/4 Hana mit der neuen Fiori-<br />
Oberfläche vereinfachte Bedienmöglichkeiten, die auf die individuellen<br />
Benutzerrollen zugeschnitten sind. Madaus: „Wo Licht ist,<br />
gibt es allerdings auch Schatten. So lassen sich bisher keine weiteren<br />
ERP-Systeme anbinden <strong>und</strong> Embedded EWM noch nicht unabhängig<br />
vom ERP-System betreiben <strong>und</strong> aktualisieren.“<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich steht beim Embedded EWM eine Basic- <strong>und</strong> eine<br />
Advanced-Variante zur Verfügung. Die Basic-Variante bietet gr<strong>und</strong>legende<br />
Funktionalitäten, etwa zum Erstellen der Lagerstrukturen,<br />
der Abwicklung von Warenein- <strong>und</strong> -ausgängen, der Bewegungen<br />
von Materialien mit oder ohne Handling Units durchs Lager, der<br />
Verwaltung von Chargen oder auch der Durchführung von Inventuren.<br />
Zusätzlich lassen sich über den Lagerverwaltungsmonitor einfach<br />
<strong>und</strong> schnell Daten über z. B. Lageraktivitäten <strong>und</strong> Ressourcen<br />
auswerten. Auch die Integration von Produktions- oder Qualitätsmanagement<br />
ist bereits vorhanden.<br />
Umstieg auf S/4 Hana <strong>und</strong> Embedded EWM<br />
Neuimplementierung<br />
(Greenfield-Ansatz)<br />
Systemkonsolidierung<br />
(Landscape-Transformation)<br />
(Non)<br />
SAP<br />
SAP<br />
S/4<br />
Hana<br />
Systemkonvertierung<br />
(Brownfield-Ansatz)<br />
SAP<br />
S/4<br />
Hana<br />
SAP<br />
S/4<br />
Hana<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> 19<br />
Crown-neu.indd 1 07.09.<strong>2018</strong> 11:<strong>10</strong>:53
PERSPEKTIVEN<br />
Durch das Upgrade auf die Advanced-Variante lassen sich zusätzliche<br />
Funktionalitäten freischalten. Diese helfen dabei, Warenbewegungen<br />
noch flexibler durchzuführen <strong>und</strong> komplexere Lagerprozesse<br />
in den Bereichen Warenein- bzw. -ausgang oder auch<br />
in den internen Warenbewegungen integrieren zu können.<br />
Hierzu zählen u. a. die Bereiche Wellenmanagement, Transportmanagement,<br />
Yard-Management, Materialflusssystem<br />
oder auch das Cross-Docking. Für weitere Prozessoptimierungen<br />
kann auf Funktionalitäten wie Value Added Services,<br />
Kitting oder auch Slotting zurückgegriffen werden.<br />
Die Varianten Basic <strong>und</strong> Advanced sind standardmäßig<br />
in der S/4-Hana-Suite vorhanden <strong>und</strong> seit der Version 16<strong>10</strong><br />
integriert. Für die Nutzung der Advanced-Funktionalitäten<br />
fallen jedoch zusätzliche Lizenzkosten an.<br />
DREI ANSÄTZE DER UMSTELLUNG<br />
Quelle: Abat<br />
Um zu einem S/4-Hana-System zu gelangen, sind drei Ansätze<br />
denkbar:<br />
n Der Greenfield-Ansatz eignet sich immer dann, wenn eine komplette<br />
Neuinstallation gewünscht ist. Hier kann in kürzester Zeit<br />
entlang der Best-Practices-Prozesse ein neues System wachsen,<br />
ohne Rücksicht auf bereits bestehende Strukturen oder organisatorische<br />
Bedingungen zu nehmen. Stamm- <strong>und</strong> Bewegungsdaten<br />
lassen sich dabei aus SAP- oder Nicht-SAP-Systemen migrieren.<br />
n Der Brownfield-Ansatz beschreibt die Migration eines SAP-ERP-<br />
Systems auf ein S/4-Hana-System, ohne Durchführung einer<br />
Neuimplementierung. Voraussetzung für den Wechsel ist SAP ERP<br />
6.0. Bei diesem Ansatz bleiben Konfigurationen, Daten <strong>und</strong> Erweiterungen<br />
bestehen. Existierende Geschäftsprozesse lassen sich<br />
weiterhin nutzen.<br />
n Bei der Landscape-Transformation werden mehrere ERP-Systeme<br />
zu einem zentralen S/4-Hana-System konsolidiert <strong>und</strong> somit<br />
die Systemlandschaft vereinfacht. Diese Variante eignet sich vor<br />
allem für Unternehmen mit einer bereits größeren existierenden<br />
Infrastruktur.<br />
EINFACHE STEUERUNG DER LAGERPROZESSE<br />
ÜBER FIORI-APPS<br />
Mit SAP Fiori können Benutzereingaben in einem S/4-Hana-System<br />
auf einem Desktop-PC, Tablet oder Smartphone durchgeführt werden.<br />
Dabei werden Eingaben nicht mehr über die bekannte SAP GUI,<br />
Bestandteile von Embedded EWM<br />
Basic<br />
Advanced<br />
n Lagerstrukturen<br />
n Bestandsverwaltung<br />
n Wareneingangsprozesse<br />
n Warenausgangsprozesse<br />
n HU-Management<br />
n Inventur-Management<br />
n Reporting<br />
n Ressourcen-Management<br />
n Qualitätsmanagement<br />
n Produktionsintegration<br />
Wie Variante Basic zzgl.:<br />
n Optimierung<br />
Bestandsverwaltung<br />
n Optimierung<br />
Wareneingangsprozesse<br />
n Optimierung<br />
Warenausgangsprozesse<br />
n Materialflusssystem<br />
n Yard Management<br />
n Arbeitsmanagement<br />
n Value Added Services<br />
n Kitting<br />
n Cross-Docking<br />
n Lagerabrechnung<br />
n Kartonierungsplanung<br />
n Dock Appointment<br />
Scheduling<br />
n Transportmanagement<br />
ANIKA MADAUS, BUSINESS<br />
UNIT SAP EWM LEAD, ABAT AG<br />
Für Unternehmen, die nicht den<br />
vollen Umfang eines EWM-Systems<br />
benötigen, ist ein S/4 Hana mit<br />
Embedded EWM eine gute Lösung<br />
sondern über die UI5-Technik (Javascript-Framework) ausgeführt.<br />
Sollte für einen Prozess keine eigene Fiori-App bestehen, lässt sich<br />
auf eine transformierte Web GUI, mit den gleichen Funktionen der<br />
SAP GUI, im Browser zurückgreifen. Fiori erleichtert es dem Anwender,<br />
seine täglichen Arbeiten effizienter auszuführen. Denn durch<br />
das Zusammenführen mehrerer Funktionalitäten in einer Fiori-App<br />
entfällt vielfach das Springen durch verschiedene Transaktionen.<br />
Für den Bereich EWM bedeutet dies, dass mit jedem Release weitere<br />
Prozesse „fiorisiert“ werden. Somit lässt sich davon ausgehen,<br />
dass auch immer mehr Apps zur Verfügung stehen. Warenein- oder<br />
-ausgänge können fast vollständig mit neuen Fiori-Apps gesteuert<br />
<strong>und</strong> abgearbeitet werden. Im Release 1709 wurde zusätzlich die<br />
App „Kommissionieren mit Rollwagen (Pick by Cart)“ eingeführt.<br />
Mit ihr lassen sich mehrere Aufträge, mit einem Rollwagen <strong>und</strong> in<br />
einem Durchgang kommissionieren. Darüber hinaus können seither<br />
K<strong>und</strong>enretouren (E-Commerce-Retouren) effizient abgewickelt<br />
<strong>und</strong> Folgeprozesse angestoßen werden. „Fiori-Apps sind ein probates<br />
Mittel, um Arbeiten im Lager noch effizienter zu gestalten <strong>und</strong><br />
zum Beispiel Schulungskosten <strong>und</strong> -aufwände zu minimieren“, so<br />
Madaus.<br />
FAZIT<br />
SAP EWM war vielen Unternehmen bisher zu umfangreich. Aus<br />
diesem Gr<strong>und</strong> bleiben viele Lagerbetreiber bei SAP WM. Allerdings<br />
läuft diese Software im Jahr 2025 aus. In der Basic-Variante des<br />
Embedded EWM sind alle Standard-WM-Funktionen erhalten geblieben.<br />
Und mit der Advanced-Variante besteht die Möglichkeit,<br />
einen erweiterten Funktionsumfang nach Bedarf zu lizensieren.<br />
Damit ist Embedded EWM nicht nur für Global Player, sondern<br />
auch für kleine <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen äußerst attraktiv.<br />
Madaus: „Je eher sie umsteigen, desto besser.“<br />
Fotos: Abat<br />
www.abat.de<br />
20 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
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MIT ANALOGER<br />
VISUALISIERUNG<br />
UND WIE ENTSORGEN SIE IHREN ABFALL?<br />
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Säcke oder lose Teile transportieren lassen. Optional lassen sich an dem Fahrrad Schaufel, Besen <strong>und</strong><br />
andere Reinigungsgeräte anbringen. Über die<br />
einklappbare Rampe können die Abfallbehälter<br />
problemlos an Ort <strong>und</strong> Stelle gefahren werden.<br />
Das Fahrrad, das sich auch zum Transport anderer<br />
Güter einsetzen lässt, hat eine Tragkraft von 150 kg<br />
<strong>und</strong> eine Ladefläche von <strong>10</strong>0 × 60 cm. Die stabile,<br />
pannensichere Bereifung verfügt über Leichtlaufeigenschaften.<br />
Sanft unterstützt den Fahrer bei<br />
seiner Arbeit ferner die serienmäßige 7-Gang-<br />
Schaltung. Optional kann Mülli auch mit einem<br />
Elektromotor ausgestattet werden.<br />
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FLEXIBILITÄT ERFÄHRT SICH JETZTVON SELBST.<br />
Für Anwender, die die Scrum-<br />
Methodik als Konzept für das<br />
agile Projektmanagement<br />
einsetzen wollen, sind die<br />
neuen Task-Boards aus dem<br />
Hause Weigang konzipiert.<br />
Dabei handelt es sich um ein<br />
modulares Plantafelsystem für<br />
die branchen- <strong>und</strong> abteilungsübergreifende<br />
Anwendung<br />
von Scrum, die sich den<br />
individuellen Bedürfnissen<br />
verschiedener Projektteams<br />
anpassen lässt. Die rahmenlose<br />
<strong>und</strong> ferromagnetische<br />
Plantafel ist in zwei Größen<br />
verfügbar <strong>und</strong> lässt sich mit<br />
einer Schiene an der Wand<br />
befestigen oder in ein Tafelständer-System<br />
integrieren. So<br />
wird das Task-Board zu einem<br />
mobilen, agilen Whiteboard<br />
<strong>und</strong> kann analog zum Fortschritt<br />
im Scrum-Prozess oder<br />
zu wechselnden Einsatzorten<br />
flexibel eingesetzt werden.<br />
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erneuerter Steuerungs- <strong>und</strong><br />
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flexibel einsetzbaren Touch-<br />
Bedienelement jetzt noch<br />
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Wirsindhier vertreten<br />
BVL35. Deutscher Logistik- Kongress<br />
in Berlin<br />
17.–19.<strong>10</strong>.<strong>2018</strong><br />
Hotel InterContinental Berlin,<br />
Raum Potsdaml/ΙΙΙ
PERSPEKTIVEN<br />
TOP-UNTERNEHMEN ZEIGEN WEGE<br />
ZUR DIGITALEN SUPPLY CHAIN<br />
Die Supply Chain von morgen ist durchgängig<br />
digital vernetzt <strong>und</strong> intelligent. Doch wie<br />
lässt sich die klassische Lieferkette<br />
überhaupt digitalisieren, ohne den<br />
laufenden Betrieb zu gefährden? Auf dem<br />
SAP-Infotag Lager- <strong>und</strong> Transportmanagement<br />
am 6. November in Wiesbaden zeigen namhafte<br />
Unternehmen exklusive Einblicke.<br />
In der modernen Logistik kann es sich niemand mehr leisten,<br />
auch nur einen Arbeitsschritt dem Zufall zu überlassen. Die<br />
intelligente Automatisierung der gesamten Lieferkette hat daher<br />
für Logistiker oberste Priorität. Klar ist: Eine wirklich agile,<br />
effi ziente Supply Chain muss die Potenziale der Digitalisierung voll<br />
ausschöpfen, z. B. Trends wie das Internet der Dinge (IoT) oder<br />
Machine Learning einbeziehen. Dafür braucht es neue Technologien<br />
aber auch innovative Software.<br />
Wer Prozessinnovationen oder gar neue Geschäftsmodelle<br />
etablieren will, muss daher über den Tellerrand hinausschauen. Als<br />
FRANZ HERO, SENIOR VICE<br />
PRESIDENT, SUPPLY CHAIN<br />
AND LOGISTICS DEVELOPMENT,<br />
SAP SE<br />
Technologien wie Machine Learning,<br />
Blockchain, IoT <strong>und</strong> Robotics sind in<br />
der Logistik angekommen. Es gibt nun<br />
endlich konkrete Lösungen dafür<br />
22 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
Experten aus<br />
Logistik, IT <strong>und</strong><br />
Beratung aus<br />
ganz Deutschland<br />
tauschen in<br />
Wiesbaden ihre<br />
Erfahrungen aus<br />
Anbieter für Unternehmenssoftware bietet SAP dafür ein passendes Forum. Am 6. November<br />
kommen beim SAP-Infotag Lager- <strong>und</strong> Transportmanagement in Wiesbaden die<br />
Experten aus IT, Beratung <strong>und</strong> Logistik zusammen, um die Zukunft der intelligenten Lieferkette<br />
zu diskutieren.<br />
EINE AUSWAHL DER THEMEN VOR ORT<br />
n Effiziente Lagerlogistik: Optimierung <strong>und</strong> Transparenz im Lager sowie Direktanbindung<br />
von Lagerautomation mithilfe der Lösung SAP Extended Warehouse Management.<br />
n Bessere Transporte schaffen: Die Transportlogistik optimieren – für maximale Termintreue<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enzufriedenheit.<br />
n Durchgängige Kollaboration: In digitalen Supply-Chain-Netz werken mit Geschäftspartnern<br />
effizienter zusammenarbeiten.<br />
n Supply-Chain-Prozesse neu gedacht: Innovation, Integration <strong>und</strong> Wachstum mit SAP<br />
Leonardo.<br />
Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der Erfahrungsaustausch: Neben visionär<br />
gehaltenen Keynotes sind es vor allem konkrete Projekte aus der Praxis, die Logistikexperten<br />
in die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden ziehen dürften. Namhafte Unternehmen<br />
wie Mahle, Linde, BASF <strong>und</strong> SKF zeigen, wie sie die digitale Transformation<br />
ihrer Lieferkette angegangen sind. Sie berichten von handfesten Vorteilen <strong>und</strong> ihren Erkenntnissen<br />
– <strong>und</strong> erklären, wie sich so manche Hürde von vorneherein vermeiden lässt.<br />
Für Firmen mit eigenen Transformationsplänen sind diese Einblicke ein wertvoller<br />
Informationsschatz. Denn Markttrends wie das Omnichannel-Business, die Vernetzung<br />
von Prozessen <strong>und</strong> Maschinen sowie die hohe Nachfrage nach individuellen Produkten<br />
üben einen steigenden Innovationsdruck aus. Von der Globalisierung, die Unternehmen<br />
jeder Größe spüren, ganz zu schweigen.<br />
Fotos: SAP<br />
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WAS?<br />
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n Digitale Innovationen für die Supply Chain<br />
n Dienstag, 6. November <strong>2018</strong><br />
n Rheinmain Congresscenter, Friedrich-Ebert-Allee 1, 65185 Wiesbaden<br />
n Für Experten aus Logistik, Lagerverwaltung <strong>und</strong> Transportmanagement<br />
n Diskussionsplattform mit Networking<br />
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
TITEL<br />
KOMPLEXE LOGISTIK-PROZESSE<br />
INTUITIV IM GRIFF<br />
In Burgbernheim hat Symbiolog ein Logistikzentrum errichtet, das mit moderner<br />
Lagerverwaltungs- <strong>und</strong> Kommissioniertechnik ein umfassendes Leistungsangebot für<br />
Hersteller der Sanitär-, Heizungs- <strong>und</strong> Klima (SHK)-Branche bietet. Die Lager- <strong>und</strong><br />
Materialfluss-Software Viadat 9 ermöglicht die effiziente Lagerung, Kommissionierung <strong>und</strong><br />
Konsolidierung der Waren – von der Unterlegscheibe bis hin zum <strong>10</strong>-Meter-Profil. Zudem<br />
kann das Personal im Lager aufgr<strong>und</strong> der intuitiven Bedienoberfläche flexibel <strong>und</strong> nahezu<br />
ohne Einarbeitung zwischen den verschiedenen Arbeitsplätzen wechseln.<br />
24 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
Seit Mai 2017 bietet die Symbiolog GmbH Logistikdienstleistungen<br />
für eine ganz spezielle Zielgruppe: „Wir sind einer<br />
der wenigen Dienstleister, die Logistikservices für das komplette<br />
Produktspektrum der SHK-Branche anbieten“, erklärt<br />
Markus Irmler, Geschäftsführer des jungen Unternehmens.<br />
Entsprechend breit ist das Artikelspektrum, das sich in dem in<br />
Burgbernheim bei Rothenburg ob der Tauber neu erbauten Logistikzentrum<br />
findet: Es reicht von kleinteiligen Waren wie Unterlegscheiben<br />
oder Rohrschellen bis hin zu 140 kg schweren<br />
<strong>und</strong> zehn Meter langen Befestigungsprofilen. Symbiolog liefert<br />
diese an Handwerksbetriebe sowie an Bau-Projektabwickler <strong>und</strong><br />
Baumärkte.<br />
Hervorgegangen ist Symbiolog aus einer mittelständischen<br />
Unternehmensgruppe, die Produkte für Gebäudetechnik herstellt.<br />
Mit dem neuen Logistikzentrum hat die Gruppe die über<br />
Deutschland verteilten Lager an einem Ort zusammengeführt.<br />
Weiteres Ziel war es, dass die neu gegründete Logistik-Gesellschaft<br />
Symbiolog ihre Dienstleistungen auch für andere Firmen<br />
anbietet. Irmler: „Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> planten wir ein Logis-<br />
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ulfhorst.indd <strong>10</strong>1 Haben das Software-Projekt 01.08.2017 gemeinsam<br />
13:25:53<br />
gestemmt: Symbiolog-Geschäftsführer<br />
Markus Irmler (l.) <strong>und</strong> Softwareintegrator<br />
Dr. Torsten Federau<br />
tikzentrum mit leistungsfähiger Automatisierung,<br />
umfangreichen Erweiterungsmöglichkeiten<br />
<strong>und</strong> flexibel nutzbaren Prozessflächen.“<br />
ONE-STOP-SHOP: DREI LAGER-<br />
BEREICHE BIETEN PLATZ FÜR<br />
ALLE BENÖTIGTEN WAREN<br />
Den Auftrag für die Realisierung des Logistiksystems<br />
erhielt Generalunternehmer<br />
Viastore. Der Stuttgarter Spezialist für vernetzte<br />
<strong>und</strong> automatisierte Materialflüsse in<br />
Logistik <strong>und</strong> industrieller Fertigung lieferte<br />
sowohl die Lagersysteme <strong>und</strong> Fördertechnik<br />
als auch die neuste Version seines<br />
Warehouse-Management-Systems Viadat<br />
zur Steuerung aller innerbetrieblichen Logistik-<br />
<strong>und</strong> Materialflussprozesse.<br />
Das Herz der Anlage bildet ein 95 m langes,<br />
15 m breites <strong>und</strong> 12 m hohes Behälterlager.<br />
Hier kommt das Shuttle-System Viaflex2<br />
von Viastore zum Einsatz, das dem Betreiber<br />
genau die Skalierbarkeit bietet, die<br />
er im Hinblick auf Neuk<strong>und</strong>en erreichen<br />
will. Wenn mehr Leistung benötigt wird,<br />
lassen sich zusätzliche Fahrzeuge in die Anlage<br />
einsetzen. Symbiolog startete zunächst<br />
mit 50 Fahrzeugen <strong>und</strong> einer Kapazität von<br />
ca. 17 000 Behältern, die sich problemlos<br />
auf 28 400 Einheiten erweitern lässt.<br />
Direkt an das Behälterlager schließt ein<br />
vollautomatisches Paletten-Hochregallager<br />
an. Das 94 m lange, 18 m breite <strong>und</strong> 26 m<br />
hohe Gebäude ist in Silo-Bauweise errichtet,<br />
d. h. die Regalkonstruktion trägt die Gebäudehülle.<br />
In vier Gassen stehen 9 <strong>10</strong>0<br />
Stellplätze zur Verfügung. Hier bevorratet<br />
der Dienstleister den Nachschub für das<br />
Behälterlager sowie Artikel, die zu groß<br />
oder zu schwer für das Behälterlager sind.<br />
Den dritten Lagerbereich bildet ein Kragarmlager,<br />
das auf 4 000 m² <strong>und</strong> in sieben<br />
01<br />
Gängen Platz für die in der Gebäudetechnik benötigten, bis zu zehn Meter langen Schienen,<br />
Konsolen <strong>und</strong> Profile bietet. Bedient wird dieses Lager mit Schubmaststaplern.<br />
Aufgr<strong>und</strong> ihrer Positionierung auf dem Firmengelände lassen sich alle drei Lagerzonen<br />
problemlos durch Anbauten erweitern. Sie sind durch eine Fläche verb<strong>und</strong>en, auf der alle<br />
Warenein- <strong>und</strong> -ausgangsprozesse ablaufen. Die Be- <strong>und</strong> Entladung der Lkw geschieht für<br />
Stückgut über zwölf Kopframpen, Langgut wird in einer separaten, 600 m² großen Kalthalle<br />
umgeschlagen. Hier können Sattelzüge komplett hineinfahren <strong>und</strong> wettergeschützt von der<br />
Seite mit Mehrwegestaplern ent- <strong>und</strong> beladen werden.<br />
LAGERVERWALTUNGSSYSTEM: INTUITIV ZU BEDIENEN,<br />
LEICHT ZU ERLERNEN<br />
Ein wichtiger Gr<strong>und</strong> für Irmler, Viastore zu beauftragen, war die Software: „Für uns stand<br />
bei der Wahl des Lagerverwaltungssystems eine intuitive <strong>und</strong> leicht erlernbare Bedienoberfläche<br />
im Fokus. Damit kann ich bei Bedarf sehr schnell zusätzliche Mitarbeiter einbinden<br />
– ohne großen Aufwand für die Einweisung. Die Warehouse-Management-Software Viadat<br />
9 entspricht genau dem, was ich mir unter einer ergonomischen <strong>und</strong> leicht zu bedienenden<br />
Arbeitsplatzsoftware vorgestellt habe.“<br />
Die aktuelle Version dieser WMS-Lösung verfügt über ein selbsterklärendes User-Interface,<br />
über das Kommissionierer intuitiv <strong>und</strong> ohne lange Einarbeitungszeit an unterschiedlichen<br />
Einsatzorten im Distributionszentrum arbeiten können. Logistik-Manager stellen<br />
sich die Informationen <strong>und</strong> Kennzahlen in einem individuellen Dashboard zusammen <strong>und</strong><br />
planen so ihre Aufgaben <strong>und</strong> Ressourcen. Alle relevanten Daten sind übersichtlich dargestellt<br />
<strong>und</strong> jederzeit verfügbar – ob auf dem Desktop, Laptop, Tablet oder Smartphone. Nicht<br />
benötigte Funktionen <strong>und</strong> Informationen werden ausgeblendet, lassen sich aber ganz nach<br />
Bedarf auch schnell wieder zuschalten.<br />
„Die Arbeitsplatzdialoge führen die Mitarbeiter Schritt für Schritt durch die Prozesse,<br />
alles ist per Touchscreen bedienbar“, erläutert Dr. Torsten Federau, Geschäftsführer des<br />
Viastore Software-Partners indi-IT, der die Standard-Software Viadat bei Symbiolog implementiert<br />
hat. Dass dies nicht nur graue Theorie ist, kann Irmler bestätigen: „Alle Dialoge<br />
<strong>und</strong> Schaltflächen sind ähnlich aufgebaut, daher macht es einem Mitarbeiter wenig Mühe,<br />
von einem Arbeitsplatz zum anderen zu wechseln. Das zieht sich durch den ganzen Prozess<br />
– von Wareneingang bis zur Verpackung. Wir benötigen die Tastaturen eigentlich nur noch<br />
26 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
TITEL PRODUKTE UND SYSTEME <br />
03<br />
für Zahleneingaben, alles andere erledigen wir über den Touchscreen<br />
oder per Scanner.“ Die einfachen Dialoge <strong>und</strong> die Reduzierung<br />
der Anzeigen auf die wirklich benötigten Informationen<br />
würden auch dabei helfen, Fehler zu vermeiden: „Da Viadat 9 die<br />
Mitarbeiter sehr genau durch die Prozesse führt, ist die Fehlerwahrscheinlichkeit<br />
viel geringer“, erklärt Irmler. „Unsere<br />
Reklamationsquote ist heute deutlich niedriger als in den Vorgänger-Lagern.“<br />
02<br />
02 Die Software führt die Lager-Mitarbeiter Schritt für Schritt<br />
durch die Prozesse – von Wareneingang bis zur Verpackung<br />
03 Die WMS-Lösung verfügt über ein selbsterklärendes<br />
User-Interface, über das das Personal ohne große Einarbeitungszeit<br />
in unterschiedlichen Einsatzbereichen arbeiten kann<br />
SPIELERISCH ZU MEHR LEISTUNG<br />
Wer ein Smartphone bedienen könne, kann auch Viadat 9 bedienen,<br />
meint der Symbiolog-Geschäftsführer weiter. Es mache Spaß,<br />
die Dialoge zu bedienen <strong>und</strong> erinnere im Gr<strong>und</strong>e an Computer-<br />
Spiele. Irmler kann sich vorstellen, diesen Effekt weiter auszubauen<br />
<strong>und</strong> zu nutzen. „Die Mitarbeiter wollen sich mit anderen Teams<br />
oder anderen Arbeitsstationen messen. Über Widgets – also kleine<br />
Anwendungen – ermöglicht es die Software sehr einfach zum Beispiel<br />
eine Tacho-Anzeige in das Dashboard zu integrieren, die dem<br />
Mitarbeiter zeigt, wo er steht <strong>und</strong> was die anderen Teams leisten.“<br />
An den Packplätzen hat Irmlers Team bereits so eine Auswertung<br />
installiert. Verschiedene Standard-Widgets, die in der Bibliothek<br />
der WMS-Software verfügbar sind, wurden zu einem Dashboard zu-<br />
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
TITEL<br />
sammengestellt <strong>und</strong> zeigen den Mitarbeitern auf der Prozessfläche<br />
das geschaffte Arbeitspensum. Auch Irmler hat sich sein individuelles<br />
Dashboard eingerichtet: „Ich lasse mir dabei nur noch die zwei,<br />
drei wichtigsten Kennzahlen zum Lager anzeigen.“<br />
Zur Verwaltung <strong>und</strong> Steuerung der Lagerprozesse bietet Viadat 9<br />
als Standard-Software mehr als 2 500 Logistik-Funktionen, mit denen<br />
sich fast alle Prozesse bei dem Dienstleister abdecken ließen.<br />
Diese beginnen auf der Prozessfläche: Hier scannen <strong>und</strong> überprüfen<br />
die Mitarbeiter an mobilen Arbeitsplätzen alle neu eingetroffenen<br />
Waren. Nach der Erfassung führt Viadat 9 die Stapler zur Einlagerung<br />
in das entsprechende Lager – Stückgut wird auf die Fördertechnik<br />
des Behälter- oder Palettenlagers aufgesetzt, Langgut<br />
platzgeführt im Kragarmregal eingelagert.<br />
Deutlich komplexer ist der Warenausgang. Irmler: „Denn wir haben<br />
hier einen mehrstufigen Prozess mit verschiedenen Möglichkeiten,<br />
wie ein Auftrag die Prozesskette durchlaufen kann. In der<br />
Regel enthält ein Auftrag Waren aus allen drei Lagerbereichen, mit<br />
unterschiedlichen Durchlaufzeiten <strong>und</strong> Fertigstellungsterminen.“<br />
Die Langgut-Kommissionierung ist aufwändig <strong>und</strong> erfordert eine<br />
spezielle Verpackung – das ist für einen Auftrag der limitierende<br />
Faktor hinsichtlich der Durchlaufzeit. Schneller ist die Kommissionierung<br />
aus dem Palettenlager, die noch getoppt wird von der Leistung<br />
im Behälterlager. „Wir geben daher die Aufträge in mehreren<br />
Stufen frei“, erläutert Irmler.<br />
Viadat 9 organisiert die Auftragsbearbeitung so, dass zunächst<br />
die Kommissionierung aus dem Langgutlager startet. Kurz danach<br />
beginnt die Palettenkommissionierung. Erst wenn dort der letzte<br />
Palettenpitch aufgerufen wird, startet die Kommissionierung aus<br />
dem Behälterlager. Diese Vorgehensweise reduziert die Wartezeiten<br />
auf den eigens eingerichteten Zusammenführungsplätzen, auf<br />
denen die Mitarbeiter die Ware aus allen drei Bereichen konsolidieren.<br />
Je nachdem, wie groß der Auftrag ist, werden die zusammenge-<br />
stellten Artikel zu einem Packtisch oder zu einer Packfläche transportiert,<br />
wo sie verdichtet, verpackt – falls nötig, lieferscheinübergreifend<br />
– mit einem Label versehen <strong>und</strong> für den Versand bereitgestellt<br />
oder direkt auf einen Lkw verladen werden.<br />
SPEZIELLE PROZESSE: LIEFERÜBERGREIFENDES<br />
VERPACKEN UND SENDUNGSSPLIT<br />
04 Da Viadat 9 intuitiv zu bedienen ist, reduziert die<br />
Software die Fehlerwahrscheinlichkeit<br />
IMPRESSUM<br />
„Dieser mehrstufige Ablauf ist für Viadat 9 eine Standardfunktion“,<br />
erklärt Federau. „Das lieferscheinübergreifende Verpacken dagegen<br />
ist eine spezielle Funktion, die wir im WMS zusätzlich eingerichtet<br />
haben.“ Dieser Sonderfall trete bei Symbiolog immer dann<br />
auf, wenn mehrere Lieferungen an ein <strong>und</strong> denselben K<strong>und</strong>en gehen<br />
<strong>und</strong> auf einer Palette verladen werden sollen, um Frachtkosten<br />
zu reduzieren. „Dabei müssen die Einzelaufträge für alle Packstücke<br />
der verschiedenen Lieferungen storniert <strong>und</strong> vom System eine<br />
neue Lieferung über alle Waren erstellt werden.“ Diese Informationen<br />
werden dann an das Versandsystem – <strong>und</strong> damit an den Frachtführer<br />
– sowie an das ERP-System zur Sendungsverfolgung übermittelt.<br />
So lässt sich immer verfolgen, welche Lieferungen auf welche<br />
Palette verpackt wurden. Zudem erhielt der Anwender eine<br />
Funktion zum Sendungssplit, d. h., eine vom ERP-System in Auftrag<br />
gegebene Lieferung wird in zwei oder mehrere Sendungen aufgeteilt.<br />
Auf diese Weise kann das Unternehmen einen Teil der Artikel<br />
bereits heute mit einem Lkw rausschicken, während der Rest erst<br />
einen Tag später das Haus verlässt.<br />
Weitere Funktionen der Software nutzt der Dienstleister für Value<br />
Added Services. Hierzu zählen z. B. k<strong>und</strong>enspezifische Verpaerscheint<br />
<strong>2018</strong> im 68. Jahrgang, ISSN 0341-2636<br />
Herausgeber<br />
Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We)<br />
Tel.: 06131/992-322, E-Mail: r.wesselowski@vfmz.de<br />
Redaktion<br />
Leitender Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Dirk Schaar,<br />
Tel.: 06131/992-345, E-Mail: d.schaar@vfmz.de<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB),<br />
Tel.: 06131/992-321, Fax: 06131/992-340,<br />
E-Mail: w.bauer@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redakteure: Dipl.-Medienwirtin (FH) Marie Krueger (MK),<br />
Tel.: 06131/992-359, E-Mail: m.krueger@vfmz.de<br />
Holger Seybold, Tel.: 06131/992-254,<br />
E-Mail: h.seybold@vfmz.de<br />
Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />
Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />
Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371, E-Mail: p.weidt@vfmz.de<br />
Doris Buchenau, Angelina Haas, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
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28 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
ckungsvorschriften, Set-Bildung <strong>und</strong> Privat-Labeling-Funktionen. Wichtig für Symbiolog<br />
als Logistikdienstleister sind außerdem die Mandantenfähigkeit des Lagerverwaltungssystems<br />
<strong>und</strong> die Möglichkeit, mit den verschiedenen ERP-Systemen der Mandanten zu<br />
kommunizieren. „Catuno haben wir zum Beispiel nachträglich innerhalb weniger Tage<br />
komplett angeb<strong>und</strong>en, auch für SAP <strong>und</strong> andere ERP-Systeme verfügt Viadat über standardisierte<br />
Schnittstellen“, legt Federau dar.<br />
MIT LEISTUNGSFÄHIGER LOGISTIK BEREIT FÜR NEUE KUNDEN<br />
Damit steht der Akquise weiterer K<strong>und</strong>en aus der Gebäudetechnik nichts mehr im Weg:<br />
„Mit unserem Logistikzentrum können Hersteller ihre K<strong>und</strong>en noch besser beliefern“, ist<br />
sich Irmler sicher. „Dadurch, dass wir die komplette Produktpalette – von der Unterlegscheibe<br />
bis zum Langprofil – bevorraten, können die K<strong>und</strong>en unserer K<strong>und</strong>en alle benötigten<br />
Artikel per One-Stop-Shopping erwerben <strong>und</strong> in möglichst wenig Lieferungen erhalten.<br />
Mithilfe von Viadat 9 realisieren wir eine k<strong>und</strong>enindividuelle Abwicklung <strong>und</strong><br />
garantieren eine hohe Verfügbarkeit sowie Liefertreue. Und die Skalierbarkeit von<br />
Lagertechnik <strong>und</strong> Warehouse-Management-System ist die Basis dafür, auch in Zukunft<br />
immer ausreichende Kapazitäten für unsere K<strong>und</strong>en zur Verfügung zu stellen.“<br />
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Innovative Produkte <strong>und</strong> kompetenter<br />
Service, bieten Ihnen eine sichere <strong>und</strong><br />
optimale Lösung für Ihr Lager!
EIN ALLROUNDER UNTER DEN<br />
KOMMISSIONIERERN<br />
Bereits seit Jahren ist Still mit der CX-Baureihe im<br />
Segment Kommissionierstapler etabliert. Mit der<br />
OPX-Serie führt der Hersteller sein Sortiment an<br />
Flurförderzeugen in dem Segment nun in eine<br />
„neue Dimension“ − vor allem in puncto<br />
Bedienkomfort sowie Vielfalt an Varianten <strong>und</strong><br />
Funktionen. Aus einem Portfolio von neun neuen<br />
Modellen haben wir den OPX-L 16 getestet.<br />
Bei der Entwicklung der Horizontalkommissionierer aus der<br />
OPX-Familie standen Ergonomie respektive eine hohe Pickleistung<br />
im Fokus. Ein ermüdungsfreies Arbeiten verspricht<br />
auch unser Teststapler mit seinem niedrigen Fahrzeugeinstieg<br />
sowie der großen Bewegungsfreiheit auf der gefederten Standplattform.<br />
Doch das Feature, das schon beim ersten Betrachten unsere<br />
Aufmerksamkeit erregt, ist das Lenksystem „Easy Drive“. Zwar<br />
bietet der Wettbewerb vergleichbare Systeme an, doch geht Still in<br />
Sachen Ausstattung <strong>und</strong> Bedienerfre<strong>und</strong>lichkeit noch einen Schritt<br />
weiter: Die Extras betreffen die Steuerung des Plattformhubs sowie<br />
das integrierte Display, das den aktuellen Flurförderzeugstatus anzeigt.<br />
Die Steuerungstasten zum An<strong>heben</strong> der Plattform sind im<br />
Lenkrad integriert <strong>und</strong> lassen sich mit den Daumen bedienen. Soll<br />
also auf einer höheren Ebene kommissioniert werden, können die<br />
Hände zur Fahrzeugsteuerung am Lenkrad verbleiben. Bei unserem<br />
Teststapler ist diese zusätzliche Plattform-Hubfunktion allerdings<br />
nicht installiert – die Verfügbarkeit ist rein optional. Um auf<br />
eine höhere Kommissionierebene zu gelangen, nutzen wir stattdessen<br />
die dafür konzipierte klappbare Trittstufe. Das funktioniert prima,<br />
allerdings sind die Scharniere zum Ausklappen der Stufe etwas<br />
zu scharfkantig.<br />
ERGONOMISCH IN DER BEDIENUNG –<br />
FLEXIBEL IM EINSATZ<br />
Unser Testfahrzeug ist mit 2 400 mm langen Gabeln ausgestattet, sodass<br />
sich problemlos zwei Europaletten in Längsrichtung aufnehmen<br />
lassen. Die Tragfähigkeit beträgt dabei 1 600 kg. Um die körperliche<br />
Belastung beim Kommissionieren gering zu halten, lassen sich<br />
die Gabeln bis in eine Höhe von 700 mm hochfahren. Der geringe<br />
Wendekreis des OPX-L 16 macht sich am Ende der Lagergasse positiv<br />
bemerkbar. Das Lenkrad ist in der Höhe verstellbar. Somit kann<br />
der Kommissionierer das Lenkrad in die für ihn günstigste Position<br />
30 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
Still OPX-L 16<br />
Fahrmodus 3<br />
Still OPX-L 16<br />
Fahrmodus 3 Blue-Q<br />
Durchschnittswert<br />
der bisher von uns<br />
getesteten vergleichbaren<br />
Horizontalkommissionierer<br />
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
Fahrgeschwindigkeit<br />
[km/h]<br />
Sprint<br />
über <strong>10</strong> m [s]<br />
12,97 5,5<br />
8,37 6,1<br />
12,9 5<br />
<br />
Sichere<br />
Bediener<br />
=sicherer<br />
Umsatz<br />
Quelle: Andersom Testing/<strong>f+h</strong><br />
bringen. Allerdings befindet sich der Drehschalter<br />
zur Höhenverstellung sehr nahe am<br />
Batteriefachdeckel <strong>und</strong> lässt sich dadurch<br />
etwas schwierig bedienen.<br />
Für Sicherheit in den Kurven sorgt die automatische<br />
Geschwindigkeitsregulierung<br />
„Curve Speed Control“. Im Vergleich zur CX-<br />
Serie <strong>und</strong> ähnlichen Modellen auf dem<br />
Markt empfinden wir die Geschwindigkeitsregulierung<br />
bei unserem Testkandidaten<br />
als etwas zu stringent <strong>und</strong> lang anhaltend.<br />
Doch scheint dies nur eine Frage der<br />
Einstellung zu sein.<br />
Während der Fahrt steht man auf einer<br />
pneumatisch gedämpften Plattform. Um<br />
die Körpervibrationen beim Fahrer mög-<br />
Zum Teststapler<br />
Abmessungen <strong>und</strong> technische Daten<br />
Gerätelänge mit Gabel<br />
Gabellänge<br />
Gerätebreite<br />
Abmessungen Fahrerstandplattform<br />
Tragfähigkeit<br />
Abstand zwischen den Gabelrollen<br />
Antriebsradposition links-mitte-rechts<br />
Stützrad<br />
Servolenkung<br />
Beide Hände erforderlich<br />
Lenken beim Rückwärtsfahren möglich<br />
01 Die Beinfreiheit auf der Plattform ist<br />
aus reichend – es gibt keinen Totmannschalter,<br />
der eine bestimmte Fußposition<br />
erfordert<br />
3 763 mm<br />
2 400 mm<br />
800 mm<br />
6<strong>10</strong> x 360 mm<br />
1 600 kg<br />
1 093 mm<br />
links<br />
1 × rechts<br />
Ja<br />
Nein<br />
Instrumente<br />
Display am Lenkrad<br />
Batterie<br />
24 V, 465 Ah<br />
Vorhandener Stauraum<br />
Durchschnittlich<br />
Alle Angaben basieren auf Recherchen <strong>und</strong> Messungen des Testteams <strong>und</strong> können<br />
Abweichungen zu den Herstellerangaben aufweisen<br />
01<br />
Ja<br />
Foto: Halfpoint / fotolia<br />
Nur gut geschultes Personal ist in der<br />
Lage, die Gefahren beim Geräteeinsatz<br />
zu erkennen <strong>und</strong> Schäden an<br />
Mensch <strong>und</strong> Material zu verhindern.<br />
Darum schulen <strong>und</strong> unterweisen<br />
Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig.<br />
Wir machen es Ihnen leicht, mit bewährten<br />
Aus- <strong>und</strong> Fortbildungsunterlagen<br />
für:<br />
• Staplerfahrer / Flurförderzeugführer<br />
• Teleskopmaschinenfahrer<br />
• Kranführer aller Kranarten /<br />
Anschläger<br />
• Bediener fahrbarer Hubarbeitsbühnen<br />
• Erdbaumaschinenführer<br />
• Ladungssicherungs-Verantwortliche<br />
• Motorsägenführer<br />
• Müllwerker/-fahrer NEU!<br />
• u. v. m.<br />
Auch vorgepackte Starterpakete für<br />
neue Ausbilder sind erhältlich –<br />
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qualifizierte<br />
Ausbilder.
02 03 04<br />
05 06<br />
02 Zum Kommissionieren auf zweiter<br />
Ebene steht eine ausklappbare Trittstufe<br />
zur Verfügung<br />
03 Mithilfe der frei schwingenden 2400 mm<br />
langen Gabeln lassen sich zwei Europaletten<br />
in Längsrichtung aufnehmen<br />
04 Das Display ist in das „Easy Drive“-<br />
Lenkrad integriert, so ist der aktuelle<br />
Flurförderzeugstatus gut ablesbar<br />
05 Aufgr<strong>und</strong> der niedrigen Einstiegshöhe<br />
gelangen wir ohne große Anstrengung auf<br />
die Standplattform<br />
06 Viele Funktionen des OPX-L 16 lassen<br />
sich über die in die Lenkung integrierten<br />
Schalter bedienen<br />
lichst gering zu halten, lässt sich die Dämpfung an das Gewicht des Fahrers anpassen.<br />
Allerdings empfinden wir das Umstellen der Dämpfung als etwas umständlich, was im<br />
Arbeitsalltag dazu führen kann, dass sie nicht wirklich genutzt wird. Viel praktischer zu bedienen<br />
ist dagegen die höhenverstellbare Rückenlehne.<br />
Im Vergleich zur CX-Serie hat sich der Hersteller vom leicht abgeschrägten Einstieg verabschiedet.<br />
Eigentlich schade, denn dies empfanden wir als eine Bereicherung im Arbeitsalltag.<br />
Offenbar ist die neue Art der Ausführung notwendig, um die Steifheit des Fahrgestells aufrechtzuerhalten<br />
<strong>und</strong> die Plattformdämpfung zu ermöglichen.<br />
LEISTUNG UND VERBRAUCH<br />
Der OPX-L 16 ist mit einem kraftvollen <strong>und</strong> wartungsarmen 24-V-Drehstromfahrmotor ausgestattet.<br />
Der Antrieb (Leistung: 3 kW) sorgt laut Hersteller für einen geringen Energieverbrauch<br />
<strong>und</strong> lange Wartungsintervalle. Diese Aussage wollen wir auf ihren Wahrheitsgehalt<br />
hin überprüfen. Und so testen wir den OPX auf drei unterschiedlichen Parcours mit jeweils<br />
identischer Streckenlänge, wobei die Distanzen zwischen den einzelnen der zwölf Pickpositionen<br />
unterschiedlich sind. Während des Kommissionierens müssen wir immer wieder<br />
Verbrauch/<strong>10</strong>00 Picks in kWh<br />
PARCOURS 1<br />
PARCOURS 2<br />
PARCOURS 3<br />
Still OPX-L 16<br />
Fahrmodus 3<br />
3,2<br />
Still OPX-L 16<br />
Fahrmodus 3<br />
3,2<br />
Still OPX-L 16<br />
Fahrmodus 3<br />
2,8<br />
Still OPX-L 16<br />
Fahrmodus 3 Blue-Q<br />
2,8<br />
Still OPX-L 16<br />
Fahrmodus 3 Blue-Q<br />
2,6<br />
Still OPX-L 16<br />
Fahrmodus 3 Blue-Q<br />
2,4<br />
Durchschnittswert<br />
Horizontalkommissionierer<br />
3,37<br />
Durchschnittswert<br />
Horizontalkommissionierer<br />
3,05<br />
Durchschnittswert<br />
Horizontalkommissionierer<br />
2,62<br />
32 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
Anzahl Picks pro St<strong>und</strong>e<br />
PARCOURS 1<br />
Still OPX-L 16<br />
Fahrmodus 3<br />
Still OPX-L 16<br />
Fahrmodus 3 Blue-Q<br />
Durchschnittswert<br />
Horizontalkommissionierer<br />
231<br />
242<br />
287<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
PARCOURS 2<br />
Still OPX-L 16<br />
Fahrmodus 3<br />
Still OPX-L 16<br />
Fahrmodus 3 Blue-Q<br />
Durchschnittswert<br />
Horizontalkommissionierer<br />
248<br />
254<br />
308<br />
PARCOURS 3<br />
Still OPX-L 16<br />
Fahrmodus 3<br />
Still OPX-L 16<br />
Fahrmodus 3 Blue-Q<br />
Durchschnittswert<br />
Horizontalkommissionierer<br />
WERTUNG<br />
+ Komfortable Bedienung<br />
+ Variantenreiche Modellpalette<br />
+ Geringer Energieverbrauch<br />
– Einstellung „Curve Speed Control“<br />
– Mitlaufschalter nicht serienmäßig<br />
– Höhenverstellung der Lenkung<br />
252<br />
261<br />
343<br />
aufsteigen, da unser Teststapler keinen Mitlaufschalter<br />
hat – dieser ist optional verfügbar.<br />
Vor allem bei kurzen Laufwegen zwischen<br />
einzelnen Positionen ist eine Mitlauf-<br />
Funktion überaus praktisch.<br />
Wir ermitteln während unserer Tests eine<br />
Produktivität, die unter dem Marktdurchschnitt<br />
liegt. Ursächlich hierfür könnte die<br />
Notwendigkeit immer wieder aufsteigen zu<br />
müssen <strong>und</strong> die etwas zu ausgeprägte<br />
Geschwindigkeitsabsenkung in den Kurven<br />
sein. Dies gilt für den maximalen Fahrmodus<br />
<strong>und</strong> für die Blue-Q-Einstellung.<br />
Sehr gute Werte verzeichnet unser Teststapler<br />
in der Energiebilanz. Der Energieverbrauch<br />
liegt weit unter dem Marktdurchschnitt. Im Modus<br />
Efficiency-Blue-Q lässt sich ohne eine nennenswerte<br />
Verringerung der Leistung bis zu sieben Prozent Energie<br />
einsparen.<br />
Mit Batteriekapazitäten von bis zu 620 Ah sind die<br />
OPX-Kommissionierstapler für den Schichtdienst vorbereitet.<br />
Bei Bedarf ist die Ausstattung mit Lithium-<br />
Ionen-Batterien oder einem integrierten Ladegerät<br />
möglich.<br />
TEST-FAZIT<br />
Die OPX-Serie von Still überzeugt mit einer hohen Varianz<br />
an Fahrzeugen. Was uns sehr gut gefällt, ist das<br />
Easy-Drive-System, das die Bedienung komfortabel<br />
<strong>und</strong> sicher macht. Der geringe Energieverbrauch <strong>und</strong><br />
der Blue-Q-Effekt sind weitere Pluspunkte. Eine etwas<br />
weniger „vorsichtige“ Einstellung der „Curve Speed<br />
Control“ wird unserer Meinung nach der Produktivität<br />
zugutekommen. Um die Produktivität zu steigern,<br />
empfehlen wir die optional verfügbaren Mitlaufschalter<br />
an beiden Seiten des Staplers zu nutzen.<br />
Text <strong>und</strong> Fotos: Theo Egberts, Andersom Testing<br />
Grafiken: VFV, Sonja Daniel<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
measure<br />
detect<br />
sps ipc drives<br />
27.–29.11.<strong>2018</strong><br />
Sie finden uns am<br />
Stand 7-320
AUF DEM WEG ZUM KOMPLETTANBIETER<br />
INNOVATIVER ANTRIEBSSYSTEME<br />
Vor etwa einem Jahr hat die Deutz AG die<br />
Torqeedo GmbH übernommen. Mit der<br />
Akquisition des Systemlösungsspezialisten für<br />
integrierte elektrische sowie hybride<br />
Bootsmotoren hat sich der Hersteller von<br />
Verbrennungsmotoren Know-how in Sachen<br />
Elektromobilität ins Haus geholt. Ende<br />
September wurden nun Ergebnisse der<br />
Zusammenarbeit vorgestellt. Wir haben uns für<br />
Sie die voll funktionsfähigen Antriebs-Prototypen<br />
im Live-Betrieb angesehen.<br />
Mit der Übernahme der Torqeedo GmbH ist Deutz im<br />
September 2017 in die Elektrifizierung seiner Produktpalette<br />
gestartet. Das Know-how des neuen Partners<br />
bietet dabei die Gr<strong>und</strong>lage für künftige Entwicklungen<br />
im Off-highway-Kerngeschäft bei Deutz. Vermarktet werden die<br />
Entwicklungen unter dem Begriff E-Deutz. Hinter E-Deutz steckt<br />
ein Elektrifizierungsbaukasten, bei dem K<strong>und</strong>en modular aus konventionellen<br />
<strong>und</strong> elektrischen Antriebskomponenten eine Kombination<br />
für ihre Applikation wählen können. Die einzelnen E-Deutz-<br />
Komponenten sind dabei hinsichtlich Leistung <strong>und</strong> Kapazität skalierbar.<br />
Ziel ist eine Effizienzsteigerung, die Gesamtbetriebskosten,<br />
Kraftstoffverbrauch <strong>und</strong> Emissionen gleichermaßen senkt. Als erstes<br />
Resultat dieses Baukastens hatte das Unternehmen einen Hybrid-Antrieb<br />
als Demonstrator, bestehend aus einem Dieselmotor,<br />
einer E-Maschine, darauf abgestimmter Leistungselektronik <strong>und</strong><br />
einem Batterie-Pack, im Rahmen der Baumaschinenfachmesse<br />
Intermat im April <strong>2018</strong> in Paris vorgestellt.<br />
Um die Leistungsfähigkeit der E-Antriebe auch live im Einsatz zu<br />
demonstrieren, hat Deutz zwei Versuchsträger aufgebaut. Dazu wurden<br />
zwei Teleskopstapler vom Typ Liebherr TL 432-7, die serienmäßig<br />
34 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
››<br />
WINFRIED BAUER,<br />
CHEFREDAKTEUR F+H<br />
Das Deutz-Team vermittelte den Eindruck<br />
eines Start-ups mit <strong>10</strong>0-jähriger Geschichte<br />
mit einem 74-kW-Dieselmotor (Fabrikat: Deutz, Typ: TCD 3.6) angetrieben<br />
werden, in Köln auf einen hybriden <strong>und</strong> einen vollelektrischen<br />
Antrieb um gerüstet.<br />
Deutz-Vorstandsvorsitzender Dr. Frank Hiller erklärt: „Ein interdisziplinäres<br />
Team von Torqeedo- <strong>und</strong> Deutz-Ingenieuren hat<br />
innerhalb von sechs Monaten unser Antriebskonzept in zwei<br />
Prototyp-Maschinen integriert. Wir zeigen damit, dass wir die Technologie<br />
beherrschen <strong>und</strong> marktfähige Elektrifizierungslösungen<br />
anbieten können. Ein funktionsfähiges System im Betrieb ist immer<br />
noch der beste Kompetenzbeweis.“<br />
HYBRID ODER VOLLELEKTRISCH: ANTRIEBE FÜR<br />
TELESKOPEN<br />
Für den Aufbau des batterieelektrischen Hybriden hat das E-Deutz-<br />
Team zunächst den Verbrennungsmotor auf einen Deutz TCD 2.2<br />
mit einer Leistung von 56 kW „gedownsized“ <strong>und</strong> um eine 20 kW<br />
starke E-Maschine auf 48-V-Basis ergänzt. Die Systemleistung beträgt<br />
somit 76 kW. Die mechanische Anbindung der E-Maschine an<br />
den Verbrennungsmotor geschieht über ein Getriebe mit integrierter<br />
Trennkupplung. Damit lässt sich der Verbrennungsmotor<br />
vom elektrischen System abkoppeln <strong>und</strong> das Flurförderzeug<br />
kann auch rein elektrisch arbeiten. Die Energie dafür wird<br />
durch eine Lastpunkt anhebung des Verbrennungsmotors generiert<br />
<strong>und</strong> in einer Batterie mit einer Kapazität von <strong>10</strong> kWh<br />
gespeichert. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist das Einsparpotenzial abhängig<br />
vom Lastzyklus <strong>und</strong> der jeweiligen Betriebsdauer der Applikation.<br />
In dieser typischen Teleskopstapler-Anwendung ließ<br />
sich bis zu 15 Prozent Kraftstoff einsparen. Die Investition<br />
amortisiert sich dabei bereits innerhalb der ersten beiden Jahre.<br />
Der Antrieb des vollelektrischen Versuchsträgers wird auf Basis<br />
einer Systemspannung von 360 V betrieben. Der Diesel wurde dabei<br />
vollständig durch eine E-Maschine (Leistung: 60 kW) ersetzt. Um den<br />
Antrieb stets mit ausreichend Energie zu versorgen, haben die<br />
E-Deutz-Spezialisten dem Teleskopen eine starke Batterie spendiert<br />
– mit einer Kapazität von 30,5 kWh sind auch lange Einsätze bei hoher<br />
Last kein Problem. Der vollelektrische E-Deutz-Antrieb bietet vor<br />
dem Hintergr<strong>und</strong> der Luftreinheitsproblematik in Ballungsräumen<br />
großes Potenzial, da dieser einen lokal emissionsfreien Betrieb ermöglicht.<br />
Neben der vollständigen Vermeidung von Abgasen, werden<br />
außerdem auch die Geräuschemissionen gesenkt.<br />
Die beiden vorgestellten Versuchsträger sind voll funktionstüchtig.<br />
Deutz hat damit den Know-how-Transfer absolviert <strong>und</strong> die<br />
E-Technologie gemeinsam mit dem Partner Torqeedo auf sein Offhighway-Kerngeschäft<br />
übertragen. Die Maschinen demonstrieren<br />
exemplarisch die flexiblen Einsatzmöglichkeiten des E-Deutz-Baukastens.<br />
ERSTES KUNDENPROJEKT UMGESETZT<br />
Mit dem Flurförderzeughersteller Manitou hat Deutz bereits den<br />
ersten K<strong>und</strong>en für das E-Deutz-Portfolio gef<strong>und</strong>en. Das Unternehmen<br />
ließ zwei Teleskoplader jeweils mit einem hybriden <strong>und</strong> einem<br />
vollelektrischen Antrieb ausrüsten.<br />
Fotos: <strong>f+h</strong>, Karte auf S. 35: Stepmap, 123map. Daten: Openstreetmap, Lizenz:<br />
ODbL 1.0<br />
www.deutz.com
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
PLATTFORMSCHLEPPER SORGT FÜR<br />
BEWEGENDE MOMENTE IN DER<br />
ENTSORGUNGSLOGISTIK<br />
Im Werk des Steckverbinderherstellers ODU aus<br />
Mühldorf fallen täglich mehr als 2,5 Tonnen<br />
Abfall an. Gesammelt in Containern muss dieser<br />
zur zentralen Abfallsammelstelle gebracht<br />
werden. Ein Fall für das Unternehmen Gruma,<br />
welches den Ablauf mit dem Plattformschlepper<br />
Movexx vom Typ T<strong>10</strong>00 Plattform unterstützt.<br />
Die Entsorgungslogistik in Unternehmen ist ein harter Job.<br />
Schwere Tonnen, Paletten <strong>und</strong> Spezialbehälter müssen<br />
täglich transportiert werden. Für die Entsorgungslogistiker<br />
bei ODU wurde im Jahr 2017 über eine effiziente <strong>und</strong><br />
vor allem mitarbeiterschonende Möglichkeit nachgedacht, die Abfallmengen<br />
auf dem Firmengelände zu transportieren. Von Anfang<br />
an stand fest, dass nur eine Transporthilfe mit Elektroantrieb in Frage<br />
kommt. Eine weitere Voraussetzung war, dass die künftige Zieh<strong>und</strong><br />
Schlepphilfe mit einem Anhänger mehrere Abfallbehälter<br />
gleichzeitig transportieren kann. Mit diesen Anforderungen machte<br />
sich Roland Seilinger, Teamleiter Lager bei ODU, auf die Suche –<br />
<strong>und</strong> wurde schnell fündig. Nach einer Recherche schien der Plattformschlepper<br />
Movexx vom Typ T<strong>10</strong>00 Plattform von Gruma die<br />
Lösung für das bestehende Transportproblem zu sein.<br />
TEST UND INBETRIEBNAHME<br />
Bereits kurze Zeit nach der Anfrage stellte Gruma eines seiner<br />
Movexx-Elektrogeräte zum Test bereit. Zusätzlich zur Zugmaschine<br />
benötigte ODU auch einen passenden Anhänger, der für die zu<br />
transportierenden Behältnisse geeignet ist. Auch hier konnte Gruma<br />
mit seinen Spezial- <strong>und</strong> Sonderlösungen unterstützen <strong>und</strong> lieferte<br />
einen Anhänger nach Maß.<br />
Nach einer Einführungsphase des Plattformschleppers ging es im<br />
September 2017 in den Testbetrieb unter realen Bedingungen:<br />
Mülltonnen aller Arten <strong>und</strong> Größen ließen sich leicht über das Produktionsgelände<br />
transportieren. Serviceberater von Gruma standen<br />
vor Ort zu Seite um Einstellungen am Fahrverhalten vorzunehmen<br />
<strong>und</strong> den Verbrauch der Akkus zu optimieren. Durch eine<br />
applikationsspezifische Konfiguration der Fahrparameter sowie am<br />
Lithium-Akku ist die tägliche Entsorgungslogistik mit einer Fahrstrecke<br />
von rd. <strong>10</strong> km mit nur einer Akku-Ladung sichergestellt.<br />
„Für uns war es wichtig, ein Fahrzeug zu finden, welches uns bei<br />
36 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
der täglichen Arbeit zuverlässig unterstützt. Ausfälle, Systemstörungen<br />
oder zu häufige Batterieladezyklen hätten von unserer Seite<br />
das Aus bedeutet“, so Seilinger.<br />
MOVEXX T<strong>10</strong>00 PLATTFORM IM DETAIL<br />
Auf dem Dreiradfahrzeug kann der Anwender stehend mitfahren –<br />
ein Polster auf Hüfthöhe stabilisiert zusätzlich den Stand des Fahrers.<br />
Bedient <strong>und</strong> gelenkt wird das Flurförderzeug mithilfe einer<br />
multifunktionalen Deichsel, an dieser die intuitiv zu handhabende<br />
Bedieneinheit montiert ist. Darüber hinaus lassen sich Beschleunigung<br />
<strong>und</strong> Geschwindigkeit (max. 8,5 km/h) individuell programmieren.<br />
In dem mit einem Handgriff auswechselbaren, wetterfesten<br />
Batteriepack befindet sich ein Lithium-LiFePO 4<br />
-Akku mit<br />
36 Ah. Der 24-V-Elektromotor mit einer Leistung von 420 W ist für<br />
den Betrieb mit Anhänger ausgelegt <strong>und</strong> ermöglicht ferner das Ziehen<br />
von schweren Lasten. Dem Gewicht der Zugmaschine von nur<br />
120 kg steht eine maximale Last des Anhängers von bis zu 1 000 kg<br />
gegenüber.<br />
Das Testfahrzeug inklusive Anhänger wurde im Dezember 2017<br />
von ODU erworben <strong>und</strong> ist seither im Dauereinsatz. Da die Abfalllogistik<br />
des Betreibers ausschließlich im Freien stattfindet, konnte<br />
der Movexx vom Typ T<strong>10</strong>00 seine Qualität auch bei Wind, Regen<br />
<strong>und</strong> Kälte auf salzgestreuten Werksstraßen unter Beweis stellen.<br />
Die spritzwassergeschützte (IP44) Elektrik mit Motor <strong>und</strong> Steuereinheit<br />
funktionierte problemlos <strong>und</strong> auch der Akku wies aufgr<strong>und</strong><br />
der Kälte nur geringe Leistungseinbußen auf. Dem pulverbeschichteten<br />
Chassis, den wassergeschützten Radaufhängungen <strong>und</strong><br />
Lagern des Schleppers konnte auch der Betrieb unter ständiger<br />
Streusalzeinwirkung nicht zusetzen. Jedoch wurden im Nachgang<br />
die serienmäßig verbauten Vollgummiräder am Anhänger durch<br />
weichere <strong>und</strong> federnde Luftreifen ausgetauscht. Dadurch wird der<br />
Fahrbetrieb auf den teils unebenen Werksstraßen besser gefedert<br />
<strong>und</strong> ist vor allem leiser.<br />
Der Plattformschlepper ist heute fester Bestandteil der ODU-Entsorgungslogistik:<br />
„Da wir auch früh morgens arbeiten, haben wir<br />
das Fahrzeug zusätzlich mit einem LED-Licht ausgerüstet. Die geringe<br />
Leistungsaufnahme hat praktisch keine Auswirkungen auf die<br />
Batterie, hilft uns aber, da nicht jede Ecke auf dem Betriebsgelände<br />
optimal für unsere Arbeit ausgeleuchtet ist. Somit haben wir nicht<br />
nur eine zuverlässige Arbeitshilfe, sondern ein echtes Customized-<br />
Fahrzeug“, freut sich Seilinger.<br />
Fotos: Gruma<br />
www.gruma.de<br />
Wir schaffen logistische Verbindungen.<br />
Individuelle Planung <strong>und</strong> Konstruktion<br />
direkt vom Hersteller – Made in Germany<br />
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Typ BKV - Vorderachsrampe<br />
3-Seiten-Verladung<br />
01<br />
Der Plattformschlepper ist fester<br />
Bestandteil der ODU-Entsorgungslogistik<br />
BUTT GmbH Tel.: +49(0)4435 9618-0<br />
Zum Kuhberg 6–12 Fax: +49(0)4435 9618-15<br />
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
MEDIKAMENTE ERHALTEN SCHUTZ<br />
DURCH SAUERSTOFFREDUKTION<br />
Astrazeneca ist einer der größten Pharmakonzerne der Welt. Der<br />
Arzneimittelhersteller mit Hauptsitz in London stellt Medikamente zur<br />
Behandlung von unter anderem Diabetes, Herzinfarkt, Atemwegserkrankungen<br />
<strong>und</strong> Krebs her. Im britischen Macclesfield betreibt das Unternehmen einen<br />
Produktionsstandort sowie ein Versandzentrum. Um seine Logistikkapazitäten<br />
zu erweitern, hat das Unternehmen ein neues Hochregallager errichtet. Das<br />
Besondere an der Brandschutzlösung: Die Oxyreduct-Anlage zur aktiven<br />
Brandvermeidung ist mobil in einem Container vorinstalliert.<br />
38 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
Der Neubau von Astrazeneca umfasst zwei hochmoderne<br />
Packlinien, an denen Tabletten <strong>und</strong> Kapseln in Sichtverpackungen<br />
eingeschweißt werden, sowie ein Hochregallager,<br />
das ca. 11 000 Paletten Platz bietet. Von hier aus versendet<br />
das Unternehmen seine Produkte in rd. 130 Länder der Welt.<br />
Beim Brandschutz suchte der Arzneimittelhersteller nach einer Alternative<br />
zu herkömmlichen Sprinkleranlagen – denn Sprinkler stoßen<br />
in Hochregallagern schnell an ihre Grenzen. Die Installation von<br />
wasserbasierten Systemen in sehr großen Lagern ist aufwändig. Außerdem<br />
kann nicht sichergestellt werden, dass im Brandfall die Ware<br />
nicht durch Rauch <strong>und</strong> Löschwasser kontaminiert wird. Die höchste<br />
Priorität des Pharmakonzerns liegt jedoch auf dem Erhalt der<br />
ständigen Lieferfähigkeit sowie auf dem Schutz der Medikamente.<br />
Schließlich stieß das Unternehmen auf die Wagner Group <strong>und</strong><br />
die aktive Brandvermeidungstechnologie Oxyreduct. „Der erste<br />
Kontakt fand im September 2015 statt“, erinnert sich Carl Bryan,<br />
Managing Director Wagner UK.<br />
PER KRAN EINGESCHWEBT<br />
Das ca. 54 000 m³ große Hochregallager, dessen Bau im September<br />
2016 startete, wird durch aktive Brandvermeidung mit Oxyreduct<br />
von Wagner geschützt. Dabei wird die Sauerstoffkonzentration unter<br />
die Entzündungsgrenze der dort vorherrschenden Materialien<br />
dauerhaft abgesenkt <strong>und</strong> kontrolliert auf diesem Niveau gehalten,<br />
sodass sich Brände nicht weiter entwickeln oder ausbreiten können.<br />
Zwei Einheiten der Oxyreduct-V-Line generieren bedarfsgerecht<br />
den für die Absenkung des Sauerstoffgehalts notwendigen<br />
Stickstoff. Dies geschieht mithilfe eines physikalischen Filterprozesses<br />
direkt aus der Umgebungsluft.<br />
Die Installation fand im Sommer 2017 statt. Bryan: „Eine Herausforderung<br />
bei dem Projekt war, dass wir die Oxyreduct-Anlage aus<br />
logistischen Gründen nicht direkt ins Gebäude einbauen konnten.“<br />
Somit habe man die Anlage in einem 4 m hohen, 14 m langen, 2,4 m<br />
breiten <strong>und</strong> 21 Tonnen schweren Container vorinstalliert <strong>und</strong> per<br />
Schwerlasttransport nach Macclesfield gebracht. „Per Kran musste<br />
der Container über mehrere Gebäude gehoben <strong>und</strong> eingeschwebt<br />
werden – anders war der Einsatzort nicht zu erreichen.“<br />
BRÄNDE VERMEIDEN STATT BRÄNDE LÖSCHEN<br />
Das neue Hochregallager wird durch Oxyreduct optimal geschützt.<br />
„Hier darf auch kein Feuer ausbrechen, denn die Medikamente aus<br />
Macclesfield werden auf der ganzen Welt benötigt“, so Bryan. Denn<br />
selbst der kleinste Brand könnte die Unterbrechung der Lieferkette<br />
zur Folge haben.<br />
Doch auch ohne diesen Aspekt hat die Brandvermeidung im<br />
automatisierten Hochregallager allerhöchste Priorität. Oxyreduct<br />
schützt die Personen, die am Standort Macclesfield arbeiten, die<br />
eingelagerten Medikamente <strong>und</strong> nicht zuletzt auch das Lager<br />
selbst, indem das Brandrisiko von vornherein minimiert wird.<br />
Bryan: „Das ist besser als Brände reaktiv per Sprinkler zu bekämpfen.<br />
Wasser würde die bevorrateten Güter beschädigen <strong>und</strong> das<br />
Gebäude in Mitleidenschaft ziehen.“<br />
PARTNERSCHAFTLICHE BEZIEHUNG<br />
Wie wichtig Astrazeneca das Thema Brandschutz ist, wird auch am<br />
partnerschaftlichen Umgang mit Wagner UK während der Errichtung<br />
des Hochregallagers deutlich. „Normalerweise haben wir es<br />
bei Neubauprojekten mit Generalunternehmern zu tun, die als<br />
Schnittstelle zwischen uns <strong>und</strong> dem K<strong>und</strong>en fungieren. Das war in<br />
Macclesfield anders“, sagt Bryan. „Natürlich war der Generalunternehmer<br />
Boulting Environmental Services unser erster Ansprechpartner<br />
auf der Baustelle, doch Astrazeneca hat uns signalisiert,<br />
dass wir jederzeit direkt auf sie zukommen können, wenn es um<br />
technische oder Sicherheitsfragen geht. Unterm Strich hat die<br />
Zusammenarbeit hervorragend funktioniert, <strong>und</strong> inzwischen hat<br />
sich eine konstruktive Beziehung zwischen Boulting, Astrazeneca<br />
<strong>und</strong> uns entwickelt.“<br />
Fotos: Wagner<br />
www.wagnergroup.com<br />
01 Die zwei Oxyreduct V-Line-Anlagen werden in einem Container<br />
vorinstalliert <strong>und</strong> per Schwerlasttransport nach Macclesfield gebracht<br />
02 Die einzige Möglichkeit das Brandschutzsystem<br />
in das Lager einzubringen, ist per Kran<br />
01 02
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
NEUE TROMMELMOTORENGENERATION<br />
VEREINT VIELFÄLTIGE MERKMALE<br />
Das Unternehmen Rulmeca hat die dritte<br />
Generation seiner 24-VDC-Motorrollen zur<br />
Serienreife gebracht. Wir arbeiten die Merkmale<br />
der BL3 Drive Roller heraus.<br />
ANDREAS FLIES, VERTRIEBSLEITER<br />
DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND<br />
SCHWEIZ FÜR STÜCKGUTFÖRDER-<br />
TECHNIK BEI RULMECA<br />
Mit unserem externen Motion Controller<br />
haben wir die Steuerfunktionen der<br />
24-VDC-Motorrolle erweitert<br />
Per Trommelmotor angetriebene Rollenbahnen werden i. d. R.<br />
mit niedrigem <strong>und</strong> mittelhohem Drehmoment bei festen<br />
oder variablen Drehzahlen betrieben, auch mit häufigen<br />
Start-/Stopp-Zyklen. Zudem eignen sich die Antriebselemente<br />
für alle Anwendungsbereiche, in denen konstant hohe Drehmomente<br />
in einem definierten Drehzahlbereich gefordert sind.<br />
Auch in diesen Anwendungen sorgen sie für einen niedrigen Geräuschpegel<br />
des Antriebs, <strong>und</strong>, eine Ausführung in 24-V-Gleichstromtechnik<br />
vorausgesetzt, für eine hohe Betriebssicherheit <strong>und</strong><br />
einen geringen Energieverbrauch.<br />
FÜNF JAHRE PRAXIS INTEGRIERT<br />
Die neuen BL3-Motorrollen sind das Ergebnis einer evolutionären<br />
Entwicklung mit kontinuierlichen Verbesserungen der bisherigen<br />
Lösungen. Verfügbar sind Motorrollen der ersten Generation<br />
(BL1) bereits seit Januar 2014. Sie wurden auf Basis einer Patentanmeldung<br />
von Rulmeca in der zweiten Hälfte des Jahres 2013<br />
entwickelt <strong>und</strong> zunächst nur in Italien vertrieben. Auf Basis von<br />
Änderungs- <strong>und</strong> Verbesserungsvorschlägen folgte die zweite Generation<br />
(BL2), die im Dezember desselben Jahres europaweit<br />
eingeführt wurde. Die Erfahrungen aus dem Dauereinsatz des BL2<br />
40 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
01<br />
01 Die BL3-Drive-Roller-Familie ist in zahlreichen Konfigurationen<br />
verfügbar, auch mit balligem Rohr oder Friktionsantrieb<br />
02 Der Motion Controller vom Typ RMC-BL3 ist eine<br />
einfache Schnittstelle zu übergeordneten Steuerungen<br />
02<br />
www.rbs-foerderanlagen.de<br />
flossen sodann in die Entwicklung des BL3 ein, der seit Januar <strong>2018</strong> in Italien <strong>und</strong> seit Juli <strong>2018</strong> europaweit<br />
verfügbar ist.<br />
Dass die BL3-Motorrolle keine komplette Neuentwicklung ist, sondern eine langzeiterprobte Fördertechnikkomponente<br />
zeigt sich bei einem genaueren Blick auf die Auslegungsmöglichkeiten, die sich<br />
seit der Verfügbarkeit der BL1-Antriebsrolle erweitert haben. Im Laufe der Jahre wurde nicht nur der<br />
Motor – das Herzstück eines jeden Trommelmotors – kontinuierlich optimiert, sondern nach <strong>und</strong> nach<br />
auch neue Varianten hinzugefügt. So ist die dritte Generation der 24-VDC-Rollen u. a. auch als konische<br />
Kurvenrolle, in Edelstahlausführung <strong>und</strong> in balligen Ausführungen für Gurtantriebe verfügbar.<br />
Die aktuelle Rollengeneration ist gegenüber den Vorgängern verschleißfester ausgelegt <strong>und</strong> deckt einen<br />
mehr als doppelt so großen Geschwindigkeitsbereich (0,16 bis 1,25 m/s) bei bis zu 40 Prozent mehr<br />
Drehmoment ab. Angeboten werden die BL3-Motorrollen entweder mit R<strong>und</strong>riemen-Sicken im Rohr<br />
bzw. mit Antriebskopf in der Ausführung Poly-V, R<strong>und</strong>riemen oder Doppelkettenrad, der formschlüssig<br />
mit dem Antrieb gekoppelt ist. Hierbei wird das Drehmoment vom Getriebeausgang über eine interne<br />
Sechskantachse direkt an den Antriebskopf geleitet. Dieser treibt dann die verb<strong>und</strong>enen benachbarten<br />
Rollen sowie das eigene Mantelrohr an. Der Antriebskopf ist entweder kraftschlüssig über eine Pressverbindung<br />
mit dem Mantelrohr verb<strong>und</strong>en oder formschlüssig über eine Nut im Rohr. Diese sorgt dafür,<br />
dass Transmissionskopf <strong>und</strong> Rohr unter allen klimatischen <strong>und</strong> arbeitstechnischen Bedingungen<br />
stets schlupffrei verb<strong>und</strong>en bleiben. „In Kombination mit unserem patentierten Getriebesystem, das<br />
die Antriebswelle mechanisch mit den Riemen- beziehungsweise Kettenradköpfen ver bindet, ist der<br />
Motor völlig frei von möglichen Zugverlusten des Getriebesystems“, so Andreas Flies, Vertriebsleiter<br />
Deutschland, Österreich <strong>und</strong> Schweiz für Stückgutfördertechnik bei Rulmeca. Das patentierte Verfahren<br />
der Kraftübertragung vom Motor über die Welle auf das Transmissionssystem <strong>und</strong> erst von diesem<br />
an das Rohr ermögliche es, den Trommelmotor als Friktionsrolle auszu führen.<br />
MOTOR UND MOTION CONTROLLER AUS EINER HAND<br />
Das Elektronik-Motor-Getriebepaket findet in einem Mantelrohr mit einem Durchmesser von 50 mm<br />
Platz <strong>und</strong> kann i. d. R. einen Rollenverband mit sechs bis 20 Rollen antreiben. Die im Motor integrierte<br />
Steuerelektronik schützt den bürstenlosen Motor auch vor dem Vertauschen der Polarität <strong>und</strong> verhindert<br />
Rückspeisungen. Zudem bietet die Elektronik integrierte Diagnosefunktionen mit Fehlerausgangssignal<br />
<strong>und</strong> reduziert bei Überlastung eigenständig die Motorleistung. Anfahr- <strong>und</strong> Bremsrampen sind<br />
in der Motorelektronik hinterlegt, das aktive Bremsmoment hängt von der Getriebeuntersetzung ab.<br />
Um die Steuerfunktionen des BL3 zu erweitern <strong>und</strong> ihn z. B. in Closed-Loop-Logik zu integrieren, hat<br />
Rulmeca einen externen Motion-Controller entwickelt. Zu den Basisfunktionen des optionalen Motion<br />
Controllers vom Typ RMC-BL3 gehören z. B. Dip-Switches zur Einstellung der Geschwindigkeit <strong>und</strong><br />
Drehrichtungsänderung. Der Controller kann aber auch I/O-Signale von externen Komponenten verarbeiten.<br />
Bei Bedarf stehen individuelle Konfigurationen des Controllers mit Feldbus, Industrial Ethernet<br />
oder IoT-Anbindung zur Verfügung, um die Anforderungen applikationsspezifisch zugeschnittener Anlagen<br />
zu erfüllen.<br />
AUCH DIE FERTIGUNG OPTIMIERT<br />
Effiziente Intralogistik<br />
individuell,flexibel,zukunftssicher<br />
Steuerungen - Palettenförderer<br />
- Stückgutförderer<br />
- Rohrkreisförderer<br />
- Shuttle Systeme<br />
Der BL3 wird in einem nochmals optimierten Prozess gefertigt, der mit der Eröffnung des neuen Werks<br />
eingeführt wurde, das sich ca. 60 km nordöstlich von Mailand in Almè befindet. Basierend auf dem Prozess<br />
sind kurze Lieferzeiten nach ganz Europa sichergestellt.<br />
Fotos: Rulmeca<br />
www.rulmeca.de<br />
Leipziger Straße 68<br />
63571 Gelnhausen/Roth<br />
Telefon 0 60 51/23 62
VIDEOS,<br />
DIE SIE SEHEN MÜSSEN<br />
COMBILIFT<br />
Wachstum <strong>und</strong> Nachhaltigkeit unter<br />
einem Dach<br />
Der irische Flurförderzeughersteller<br />
Combilift feierte nicht nur sein 20-jähriges<br />
Bestehen, sondern auch die Einweihung des<br />
neuen Headquarters in Monaghan. Den<br />
Startschuss für das Unternehmen gab vor 20<br />
Jahren die Entwicklung des weltweit ersten,<br />
verbrennungsmotorisch angetriebenen,<br />
multidirektionalen Allradstaplers. Die<br />
Redaktion <strong>f+h</strong> war vor Ort <strong>und</strong> hat sowohl<br />
von der Eröffnungsfeier als auch von der<br />
Stapler-Fertigung ein interessantes Video<br />
produziert.<br />
LANGHAMMER<br />
Lagen-Palettiersystem als Applikation auf einer Hololens-Brille<br />
Mit einer Kombination aus Knickarmroboter, Fördertechnik <strong>und</strong> Lagengreifer<br />
präsentierte Langhammer, Anbieter von Transport- <strong>und</strong> Palettier anlagen, auf<br />
der Fachmesse Tissue World Miami <strong>2018</strong> eine kompakte Komplett lösung für<br />
die lagenweise Palettierung von Tissue-Produkten als Applikation auf einer<br />
Hololens-Brille. Für das innovative System hat Langhammer, ein Unternehmen<br />
des zum internationalen Technologiekonzern Körber gehörenden Geschäftsfelds<br />
Logistik-Systeme, das Lagengreifersystem „The Wave“ mit einem<br />
Knickarmroboter vom Typ AR500, zu einer platzsparenden Palettierlösung<br />
verb<strong>und</strong>en.<br />
TEICHMANN<br />
FRAUNHOFER IML<br />
„Innovationslabor Hybride Dienstleistungen in der Logistik“ eröffnet<br />
Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss <strong>und</strong> Logistik IML <strong>und</strong> die Technische<br />
Universität Dortm<strong>und</strong> haben vor kurzem das „Innovationslabor Hybride<br />
Dienstleistungen in der Logistik“ eröffnet. Anja Karliczek, B<strong>und</strong>esministerin für<br />
Bildung <strong>und</strong> Forschung, hat sich ein umfassendes Bild von den bisherigen<br />
Forschungsaktivitäten des Innovationslabors gemacht <strong>und</strong> beide Versuchshallen<br />
in feierlichem Rahmen offiziell für eröffnet erklärt. Die <strong>f+h</strong> war für Sie<br />
vor Ort <strong>und</strong> hat die Eröffnung auch filmisch begleitet.<br />
Alle 5 Videos mit 1 Klick!<br />
Sie haben die Wahl: Auf der Seite www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de/<strong>2018</strong>_<strong>10</strong><br />
oder über den QR-Code rechts sehen Sie alle 5 Videos mit nur einem<br />
Klick. Die übrigen QR-Codes führen direkt zum gewählten Video.<br />
Viel Spaß dabei!<br />
<strong>10</strong>1,5 m langen Portalkran geliefert<br />
Das Unternehmen Teichmann Krane,<br />
Lieferant von gebrauchten <strong>und</strong> generalüberholten<br />
Krananlagen, hat einen 25-Tonnen-<br />
Rohrportalkran vom Essener Stadthafen über<br />
den Rhein-Herne-Kanal zum Hafen Mertert,<br />
dem einzigen Binnenhafen in Luxemburg,<br />
verschifft. Mehr zu dem spektakulären<br />
Projekt sehen Sie hier im Video.<br />
DOKS. INNOVATION<br />
Drohnenlösung vereinfacht Inventur<br />
Die Drohnenlösung Inventairy des Start-ups<br />
Doks. Innovation zur automatisierten<br />
Bestandserfassung hat Marktreife erlangt.<br />
Mithilfe der Lösung lassen sich Kosten sparen<br />
<strong>und</strong> die Transparenz über alle Lagerbestände<br />
erhöhen.<br />
42 <strong>f+h</strong> 2017/<strong>10</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
AMI VERSTÄRKT FOKUS AUF AUTOMATISIERUNG UND VERNETZUNG<br />
Brenner: „Wir fokussieren unser<br />
Geschäft im Bereich der Automatisierung<br />
stärker, weil der Markt dieses<br />
Engagement verlangt“<br />
Die Welt der Intralogistik steht nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> des E-Commerce-Markts <strong>und</strong> der Realisierungsbestrebung<br />
der Unternehmen in Sachen Digitalisierung sowie der zunehmenden Anlagenkomplexität<br />
vor großen Herausforderungen. Die dahinter stehenden Betreiberansprüche können<br />
ohne effiziente Systeme <strong>und</strong> Anlagen der Intralogistik nicht mehr bewältigt werden. Für die AMI<br />
Förder- <strong>und</strong> Lagertechnik GmbH Gr<strong>und</strong> genug sich noch stärker auf die Automatisierung in der<br />
Intralogistik <strong>und</strong> die Vernetzung intralogistischer Komponenten <strong>und</strong> Teilsysteme auszurichten. „Wir<br />
fokussieren unser Geschäft im Bereich der Automatisierung stärker, weil der Markt dieses Engagement<br />
verlangt“, so AMI-Geschäftsführer Stefan Brenner.<br />
Unterstützung bei diesem Engagement erhält AMI dabei durch die Fertigungstiefe von mehr als<br />
87 Prozent, die es, mit der Produktion besonderer Komponenten <strong>und</strong> Teilsysteme erlaubt, in hohem<br />
Maße auf Wünsche in Bezug auf die konstruktive Auslegung <strong>und</strong> Planung der Intralogistiklösung<br />
einzugehen. In diesem Kontext kommt der Integration <strong>und</strong> Vernetzung robotergestützter Lösungen,<br />
z. B. in der Kommissionierung <strong>und</strong> Palettierung sowie der die Vernetzung unterstützenden<br />
Logistik-Softwarelösungen eine zentrale Bedeutung zu.<br />
www.ami-foerdertechnik.de<br />
DIGITALE TRANS-<br />
FORMATION IN DER<br />
INTRALOGISTIK<br />
Das 19. Teamlogistikforum findet<br />
am 27. November <strong>2018</strong> im<br />
„Heinz Nixdorf Museumsforum“<br />
in Paderborn statt. Der Veranstalter,<br />
die Team GmbH, erwartet<br />
mehr als 400 Teilnehmer, die sich<br />
in Vorträgen <strong>und</strong> Workshops<br />
über Technologien <strong>und</strong> Trends<br />
der Intralogistik informieren<br />
können. Die angegliederte<br />
Fachausstellung soll der Vernetzung<br />
<strong>und</strong> dem weiteren Gedankenaustausch<br />
dienen.<br />
R<strong>und</strong> um das Leitthema „Digitale<br />
Transformation in der Intralogistik“<br />
werden die Referenten <strong>und</strong><br />
Unternehmensvertreter u. a. von<br />
ihren Lösungsansätzen berichten,<br />
Trends <strong>und</strong> Visionen<br />
vorstellen sowie Intralogistik-<br />
Technologien r<strong>und</strong> um die<br />
Themen Künstliche Intelligenz<br />
<strong>und</strong> Blockchain präsentieren.<br />
Neben diesen Vorträgen gibt es<br />
noch acht Workshops, in denen<br />
sich die Besucher über Trendthemen<br />
noch tiefergehend<br />
informieren können.<br />
www.team-logistikforum.de<br />
Immer dann,<br />
wenn es punktgenau sein muss.<br />
Extrem heiß, extrem eisig. Extrem nass, extrem salzig. Extrem<br />
staubig, extrem eng. Punktgenau? Wenn es knifflig wird <strong>und</strong><br />
die Anforderungen außergewöhnlich erscheinen, entwickeln<br />
die Ingenieure <strong>und</strong> Techniker von STAHL CraneSystems<br />
die passende Lösung für extreme Herausforderungen. Die<br />
Gr<strong>und</strong>lage dafür sind langjährige Erfahrung, Know-how,<br />
hohe Fertigungstiefe <strong>und</strong> lückenloses Qualitätsmanagement.
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
RÜCKGRAT SMARTER FABRIK- UND LAGERHALLEN<br />
Die Anforderungen an Steuerungsrechner in<br />
FTS-Anlagen sind hoch. Vielfach werden die<br />
Rechner im Dauerbetrieb eingesetzt. Auf diese<br />
Anwendungen sind die Produkte von Syslogic<br />
aus Waldshut-Tiengen ausgerichtet: Neben<br />
Industriecomputern mit Wireless-Konnektivität<br />
bietet das Unternehmen auch Embedded PC,<br />
Single-Board-Computer <strong>und</strong> Touch-Panel-<br />
Computer für den Industrieeinsatz.<br />
Die Entwicklungsgeschwindigkeit im Bereich Wireless-<br />
Technologie forciert die Automatisierung. Vor allem in der<br />
Logistikbranche birgt die Automatisierung Einsparpotenzial<br />
– wertvolle Dienste leisten dabei FTS-Anlagen. Automatisierte<br />
Flurförderzeuge sorgen für einen organisierten Material<strong>und</strong><br />
Informationsfluss, was nicht nur für eine bessere Produktivität,<br />
sondern auch für eine hohe Transparenz sorgt. Die kalkulierbaren<br />
Transportvorgänge erlauben es, die Lagerbestände zu minimieren.<br />
Darüber hinaus lassen sich die Personalkosten reduzieren <strong>und</strong><br />
Fehllieferungen sowie Transportschäden vermeiden.<br />
Moderne Steuerungscomputer lassen sich mithilfe von WLAN-,<br />
GPS- sowie GSM- <strong>und</strong> Bluetooth-Modulen vernetzen <strong>und</strong> eigenen<br />
sich damit zur Umsetzung des Industrial Internet of Things (IIoT).<br />
Gleichzeitig kann die Wireless-Technologie aber auch zur Achillesferse<br />
werden. Dann, wenn z. B. ungeplante Ausfälle einzelner Komponenten<br />
ganze Anlagen lahmlegen.<br />
In den zurückliegenden Jahren haben sich Industriehersteller dem<br />
Consumer-Markt angenähert. Infolgedessen entstanden Produkte,<br />
die den Industrieanforderungen aber nicht gewachsen sind. Damit<br />
automatisierte Logistiksysteme zuverlässig arbeiten, braucht es robuste<br />
<strong>und</strong> langlebige Steuerungen. Einige Unternehmen haben<br />
sich der Entwicklung solch kompromissloser Industriecomputer<br />
angenommen – dabei legen sie ihr Augenmerk auf fünf Punkte.<br />
1. KEINE ANFÄLLIGEN BAUTEILE<br />
Echte Industriecomputer kommen ohne anfällige Bauteile wie<br />
Batterien oder rotierende Teile aus. Anstelle alternativer Harddisks<br />
werden Festkörperlaufwerke Solid State Disk (oder kurz<br />
SSD) verwendet. Während konventionelle Harddisks aufgr<strong>und</strong><br />
des mechanischen Lesekopfs bei ständigen Vibrationen <strong>und</strong> Erschütterungen<br />
frühzeitig ausfallen, bieten industrielle SSD-Speicher<br />
eine bessere Haltbarkeit. Im Gegensatz zu den mechanischen<br />
Harddisks funktionieren SSD-Speicher statisch, nicht optisch.<br />
Via Flash Controller werden Daten in einer Matrix aus Zeilen<br />
<strong>und</strong> Spalten direkt auf NAND (aus dem Englischen: not and<br />
– nicht <strong>und</strong>) adressiert.<br />
2. ECHTE EMBEDDED-PROZESSORPLATTFORMEN<br />
Längst nicht alle Prozessorplattformen, die als industriell bezeichnet<br />
werden, eignen sich für den Industrieeinsatz. Echte Embedded-<br />
Prozessoren zeichnen sich durch ihr Low-Power-Design aus. Aufgr<strong>und</strong><br />
niedriger Leistungsaufnahme erzeugen die Prozessoren eine<br />
geringe Abwärme. Damit erreichen sie einerseits hohe „Mean Time<br />
Between Failures“-Werte (MTBF-Werte), andererseits wird ein Lüfter<br />
überflüssig. Die Baytrail- <strong>und</strong> Apollolake-Prozessorfamilien von<br />
Intel Atom werden aktuell für Industrieapplikationen eingesetzt.<br />
44 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
01<br />
02<br />
3. ERWEITERTER TEMPERATURBEREICH<br />
Je nach Einsatzgebiet können in der Logistik extreme Temperaturen<br />
herrschen. Sei es die Hitze in Produktionshallen oder die Kälte in<br />
Tiefkühllagern. Industriecomputer sind für den erweiterten Temperaturbereich<br />
von -40 bis +85 °C zertifiziert. Wichtig ist dabei die<br />
Art der Zertifizierung, denn viele Hersteller verlassen sich auf ein<br />
Screening-Verfahren. Nur wenige Hersteller spezifizieren den Temperaturbereich<br />
bereits in der Entwicklungsphase <strong>und</strong> treffen eine<br />
entsprechende Bauteilauswahl. Aber nur so lässt sich ein Betrieb<br />
unter extremen Temperaturen langfristig sicherstellen.<br />
4. ROBUSTE STECKER<br />
Vor allem in automatisierten Flurförderzeugen sind Vibrationen eine<br />
Herausforderung. Zu einem industriellen Board-Design gehören<br />
robuste Stecker. M12-Stecker sind mit ihren Crimp-Kontakten beständig<br />
gegen Vibrationen <strong>und</strong> Schocks. Zudem verhindern M12-<br />
Stecker, dass über die Schnittstellen Staub oder Feuchtigkeit ins Innere<br />
des Industrierechners gelangt.<br />
5. INTELLIGENTES ÜBERWACHUNGSSYSTEM<br />
Darüber hinaus überzeugen Industrierechner mit cleveren Überwachungssystemen.<br />
Bei dem Embedded-Hersteller Syslogic z. B.<br />
gehören zum Überwachungssystem ein intelligentes Power Management,<br />
eine Temperaturüberwachung sowie ein Watchdog.<br />
01 Der Industrie-PC vom Typ Compact M8 wurde für den Einsatz<br />
in Fahrerlosen Transportfahrzeugen entwickelt<br />
02 Der In-Vehicle-Computer VSL81 ist mit seinen verschraubbaren<br />
M12-Steckern auch starken Erschütterungen gewachsen<br />
Beim Power Management überwacht ein zusätzlicher Mikrocontroller<br />
das Ein- <strong>und</strong> Ausschaltverhalten <strong>und</strong> erlaubt damit auch<br />
beim Abschalten des Gesamtsystems ein definiertes Shutdown-<br />
Management des Industrierechners. Der Watchdog stellt sicher,<br />
dass das System im Fall einer Störung automatisch wieder gestartet<br />
wird. Mit der Temperaturüberwachung lässt sich der Wärmegrad<br />
im System überwachen <strong>und</strong> ggf. eingreifen. Ein wichtiges Thema ist<br />
auch der Schutz vor Hackerangriffen. Seriöse Anbieter bieten meistens<br />
Schutzfunktionen, z. B. mithilfe eines „Trusted Platform Module“<br />
(TPM).<br />
Das Unternehmen Syslogic fertigt seine Steuerungsrechner <strong>und</strong><br />
Touch-Panel-Systeme selbst. Entsprechend achtet der Hersteller<br />
bereits bei der Entwicklung der Produkte auf eine lange Verfügbarkeit<br />
aller Komponenten. Werden Steuerungsrechner bedarfsgerecht<br />
evaluiert, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Automatisierung<br />
<strong>und</strong> zur Realisierung des IIoT.<br />
Fotos: Syslogic<br />
www.syslogic.de<br />
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
FEHLERAUSSCHLÜSSE –<br />
EIN UNTERSCHÄTZTES RISIKO<br />
Bei der Wettbewerbsfähigkeit von Maschinen<br />
<strong>und</strong> Anlagen spielen neben Funktionalität <strong>und</strong><br />
funktionaler Sicherheit auch die Kosten eine<br />
entscheidende Rolle. Dabei darf der kritische<br />
Blick auf risikobehaftete Kompromisse <strong>und</strong><br />
damit verb<strong>und</strong>ene unkalkulierbare Folgekosten<br />
nicht getrübt werden. So bergen<br />
Fehlerausschlüsse zur Nutzung scheinbarer<br />
Einsparpotenziale nicht unerhebliche Risiken.<br />
Lesen Sie hier eine Einschätzung von Arthur<br />
Aartsen, Business Development Manager bei der<br />
E. Dold & Söhne KG in Furtwangen.<br />
Bei der Entwicklung eines Sicherheitssystems für eine Anlage<br />
oder Maschine muss bei der Wahl <strong>und</strong> Zusammenstellung<br />
der Bauteile die Eignung für eine bestimmte Verwendung<br />
berücksichtigt werden. Diese wird nicht nur von mechanischen<br />
Eigenschaften, z. B. Stabilität <strong>und</strong> Wahl der richtigen Werkstoffe,<br />
bestimmt, sondern auch von normativen Vorgaben <strong>und</strong><br />
Sicherheitsaspekten wie von Struktur (Kategorie), Zuverlässigkeit<br />
(MTTFd) <strong>und</strong> Fehlererkennungsmechanismen (DC). Häufig stoßen<br />
Planer diesbezüglich an Grenzen, die sie nur durch den Ausschluss<br />
eines Fehlers beseitigen können.<br />
Laut Abschnitt 7.3 der EN ISO 13849-1 sind Fehlerausschlüsse ein<br />
Kompromiss zwischen den technischen Sicherheitsanforderungen<br />
<strong>und</strong> der theoretischen Möglichkeit des Auftretens eines Fehlers. Bevor<br />
Fehlerausschlüsse in einem Sicherheitssystem in Betracht gezogen<br />
werden, sollten die Gründe dafür im Vorfeld gut überlegt sein.<br />
Denn es ist zu beachten, dass nach den allgemeinen Gr<strong>und</strong>sätzen<br />
der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG der Stand der Technik einzuhalten<br />
ist. Dies sollte auch vor dem Hintergr<strong>und</strong> der BetrSichV §12<br />
Abs. 1 abgewogen werden, die den Stand von Wissenschaft <strong>und</strong><br />
Technik verlangt.<br />
Unter bestimmten Bedingungen kann es notwendig sein, Fehler<br />
auszuschließen. Dabei können Fehlerausschlüsse basieren auf:<br />
n Der äußerst geringen Wahrscheinlichkeit, dass diese Fehler auftreten,<br />
n der allgemein anerkannten technischen Erfahrung <strong>und</strong><br />
n <strong>und</strong> den technischen Anforderungen in Bezug auf Anwendung<br />
<strong>und</strong> Gefährdung.<br />
Das Risiko trägt dann der Konstrukteur.<br />
Anders verhält es sich jedoch, wenn Fehlerausschlüsse aus finanziellen<br />
Gründen, z. B. durch den Einsatz günstigerer Komponenten,<br />
vorgenommen werden, obwohl eine technische Lösung ohne Fehlerausschluss<br />
existiert.<br />
KONSEQUENZEN VON FEHLERAUSSCHLÜSSEN<br />
Man sollte sich stets über die Konsequenzen von Fehlerausschlüssen<br />
im Klaren sein: Derjenige, der einen Fehlerausschluss beansprucht,<br />
kann im Fehlerfall zur Verantwortung gezogen werden.<br />
Darüber hinaus muss die Begründung für einen Fehlerausschluss<br />
in der Dokumentation aufgeführt <strong>und</strong> der Maschine bzw. der Anlage<br />
beigelegt werden. Gegenüber dem Einsatz von Produkten, die<br />
46 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
01 02<br />
03<br />
01 Sicherheitsschalter- <strong>und</strong> Schlüsseltransfersystem<br />
Safemaster STS für Anwendungen bis<br />
Kategorie 4 / PL e<br />
02 Rein mechanische Schutztürabsicherung<br />
03 Elektromechanische Schutztürabsicherung<br />
mit Freigabe von sechs Schlüsseln zum Öffnen<br />
von verdrahtungslos abgesicherten Nebentüren<br />
keine Fehlerausschlüsse benötigen, wäre dies ein klarer Nachteil.<br />
Die Folgen, falls ein ausgeschlossener Fehler doch auftreten sollte,<br />
sind jedenfalls nicht zu vernachlässigen. Nicht nur in Bezug auf die<br />
direkten Folgen, sondern auch in Bezug auf bereits ausgelieferte<br />
Maschinen <strong>und</strong> Anlagen. Am Beispiel der bekannten Meldungen<br />
über Rückruf- <strong>und</strong> Nachrüstaktionen in der Automobilbranche<br />
lässt sich dies am besten verdeutlichen.<br />
Maschinenhersteller, die fremdbezogene Komponenten mit Fehlerausschluss<br />
einsetzen, sollten sich darüber im Klaren sein, dass<br />
sie im Fehlerfall haftbar sind. Auch aus diesem Gr<strong>und</strong> hat das<br />
Unternehmen Dold & Söhne ein Sicherheitsschalter- <strong>und</strong> Schlüsseltransfersystem<br />
entwickelt, Safemaster STS. Dieses vom TÜV zertifizierte<br />
System, welches in den Ausführungen Edelstahl <strong>und</strong><br />
Kunststoff verfügbar ist, ist für den Einsatz in Sicherheitsanwendungen<br />
bis Kategorie 4 / PL e nach EN/ISO 13849-1 geeignet – <strong>und</strong><br />
zwar ohne jegliche Fehlerausschlüsse.<br />
Safemaster STS ist modular aufgebaut, erweiterbar – eine flexible<br />
Anpassung an die Applikation des Anwenders ist möglich – <strong>und</strong><br />
vereint die Merkmale von Sicherheitsschaltern, Zuhaltungen,<br />
Schlüsseltransfer sowie Befehlsfunktionen in nur einem System.<br />
Mit der Edelstahlausführung lässt sich das Produkt auch in rauen<br />
Umgebungsbedingungen einsetzen.<br />
FAZIT<br />
Möchten Maschinenbauer das Haftungsrisiko für ihre Maschinen<br />
<strong>und</strong> Anlagen minimieren, empfiehlt sich die Verwendung von<br />
Komponenten für höchste Sicherheitsanforderungen. Dabei sollten<br />
die Bauteile den erforderlichen Performance Level erreichen, ohne<br />
dass Fehlerausschlüsse nötig sind. Unabhängig von den Anschaffungskosten<br />
erweist sich diese Strategie langfristig gesehen als<br />
wirtschaftlichere Option, da sie vor unkalkulierbaren Risiken von<br />
Fehlerausschlüssen <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Regressansprüchen<br />
schützt.<br />
Fotos: Aufmacher Fotolia, 01 – 03 Dold<br />
www.dold.com<br />
DS AUTOMOTION<br />
Das ist gelebte Industrie 4.0<br />
Ihr Spezialist für Fahrerlose Transportsysteme seit mehr als 30 Jahren<br />
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK 4.0<br />
AUF DEN<br />
PUNKT<br />
GEBRACHT<br />
MANFRED WEBER,<br />
REDAKTEUR<br />
Das Internet ist voll mit nützlichen,<br />
aber auch überflüssigen Inhalten.<br />
Wir filtern für Sie die Informationsflut<br />
<strong>und</strong> recherchieren Inhalte mit echtem<br />
Nutzwert für den Intralogistiker<br />
Tagtäglich sind wir im Internet einer riesigen Informationsflut ausgesetzt. Da wird es<br />
schwer, den Überblick zu behalten. Doch <strong>f+h</strong> hilft! Denn wir selektieren nicht nur<br />
entsprechende Pressemeldungen, sondern durchforsten für Sie auch Websites, Business-<br />
Netzwerke <strong>und</strong> soziale Medien <strong>und</strong> filtern spannende Dinge heraus. Ab sofort finden Sie<br />
an dieser Stelle unsere Highlights aus der digitalen Welt der Intralogistik.<br />
KONFIGURATOR VEREINFACHT AUSLEGUNG<br />
VON ENERGIEKETTEN<br />
Mithilfe des Ölflex Connect Chain Konfigurator von Lapp lässt sich<br />
online mit wenigen Mausklicks das Engineering einer Energiekette<br />
erledigen. Der digitale Konfigurator führt Schritt für Schritt durch<br />
die Auswahl der Schleppkette, der Leitungen <strong>und</strong> des passenden<br />
Zubehörs. In jedem Auswahlschritt kontrolliert der Konfigurator,<br />
dass alle Komponenten zusammenpassen. Bei Bedarf platziert er<br />
Trennstege <strong>und</strong> Fachböden <strong>und</strong> achtet darauf, dass das Gewicht<br />
der Leitungen gleichmäßig in der Energiekette verteilt ist. Am<br />
Ende wählt der K<strong>und</strong>e, ob er die Energiekette fertig bestückt von<br />
Lapp beziehen möchte oder als einzelne Komponenten mit der<br />
Möglichkeit die Leitungen bereits auf die passende Länge<br />
geschnitten zu bekommen.<br />
WWW.LAPPKABEL.DE<br />
ANTRIEBSAUSLEGUNG – EINFACH,<br />
DIREKT UND ONLINE<br />
SEW-Eurodrive erleichtert die Auslegung von<br />
Getriebemotoren mithilfe des Online-Werkzeugs<br />
„Antriebsauslegung“. Schon mit wenigen Daten<br />
<strong>und</strong> Angaben zur Applikation erhalten die Anwender<br />
passende Antriebsempfehlungen. Die Online-<br />
Produktauslegung basiert auf der K<strong>und</strong>enapplikation.<br />
Sie umfasst eine Auswahl klassischer<br />
Applikationen wie Hubwerk, Fahrwagen, Drehtisch,<br />
Rollenbahn, Kettenförderer <strong>und</strong> Gurtförderer<br />
im Bereich der Intralogistik. Das Tool berücksichtigt<br />
die aktuellen Motorenreihe der IE3-Asynchronmotoren<br />
DRN. in Verbindung mit dem Standardgetriebebaukasten<br />
von SEW-Eurodrive. Das Werkzeug ist<br />
in den Online Support integriert.<br />
WWW.SEW-EURODRIVE.DE<br />
48 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
TIPPS FÜR MEHR UMSATZ IM<br />
E-COMMERCE-ZEITALTER – TEIL IV<br />
Retourenmanagement <strong>und</strong> Kommissionierung mit<br />
dem FTS LEO Locative<br />
DIE TOP<br />
ONLINE-ARTIKEL<br />
DER F+H WEBSITE<br />
An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die<br />
fünf meist gelesenen Artikel des Monats<br />
auf unserer Internetpräsenz<br />
Das Ranking umfasst alle Seitenaufrufe im 2-Monats-Zeitraum<br />
bis ca. 2-3 Wochen vor Erscheinungstermin dieser Ausgabe. Die<br />
Berechnungsbasis von <strong>10</strong>0% entspricht der Summe der fünf Plätze.<br />
WARUM MATTHIAS KRAMM<br />
VANDERLANDE INDUSTRIES VERLASSEN HAT<br />
Die Beweggründe des Geschäftsführers <strong>und</strong><br />
Vertriebsleiters bei Vanderlande<br />
FRAUNHOFER IPA: FORUM THEMATISIERT<br />
AUTONOME TRANSPORTSYSTEME<br />
Technologieforum am IPA in Stuttgart informiert<br />
über aktuellen Stand der Technik<br />
CYBER SECURITY: SO ÜBERWINDET MAN<br />
ERFOLGREICH DAS SICHERHEITSDILEMMA<br />
Funktionale Sicherheit <strong>und</strong> Cyber Security integriert<br />
betrachten<br />
WEITERARBEITEN TROTZ LOTTOGEWINN<br />
Studie zeigt, dass für die Mehrheit der Logistiker<br />
Arbeit mehr ist als reiner Broterwerb<br />
SCHLAUCHMANAGEMENT 4.0<br />
Alle Pirtek Center in Deutschland <strong>und</strong><br />
Österreich können auf die neu entwickelte<br />
Pirtek-Software „Schlauchmanagement 4.0“<br />
zugreifen, die es ihnen ermöglicht, noch<br />
effizienter Hydraulikschlauchleitungen<br />
gemäß den geltenden Normen instand zu<br />
halten. Täglich meldet die Software über<br />
zukünftig anstehende Aktionen, wie<br />
Sichtprüfungen oder Schlauchwechsel. So<br />
kann Pirtek den K<strong>und</strong>en bereits frühzeitig<br />
über notwendige Maßnahmen an den<br />
Schläuchen informieren <strong>und</strong> Inspektionstermine<br />
vereinbaren. Die zu wechselnden<br />
Schläuche werden im Vorfeld bereits<br />
passgenau im Center gefertigt, sodass sie vor<br />
Ort nur noch ausgetauscht werden müssen.<br />
WWW.PIRTEK.DE<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> 49
SOLVING IST TEIL DES NASA-PROJEKTS<br />
„HUMANS TO MARS“<br />
Als Entwickler <strong>und</strong> Hersteller von Schwerlast-<br />
Transportsystemen unterstützt Solving seit<br />
mehr als 40 Jahren viele Unternehmen beim<br />
Schwerlast-Handling auf der ganzen Welt.<br />
Dies gilt auch für ein Projekt bei der<br />
US-Raumfahrtbehörde NASA.<br />
Das Bewegen von Lasten bis zu 500 Tonnen <strong>und</strong> mehr in der<br />
Fertigung <strong>und</strong> in einzelnen Produktionsprozessen ist mit<br />
den Solving-Schwerlast-Transportsystemen (Solving Mover)<br />
einfach, sicher <strong>und</strong> effizient. Die Systeme sind weltweit<br />
in fast allen Branchen, von Papier- über Stahlindustrie bis hin<br />
zu Eisenbahntechnik, Schiffsbau <strong>und</strong> Flugzeugindustrie zu finden.<br />
Für die Betreiber der Anlagen spielt dabei die Flexibilität eine<br />
immer größere Rolle. Aus diesen Gründen lassen sich alle Solving<br />
Mover teil- oder vollautomatisieren, ausgerüstet als Fahrerloses<br />
Transportfahrzeug, auf Rädern oder auf Luftkissen.<br />
50 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
AUF EINEN BLICK<br />
n Flexible Materialflusslösung für den innerbetrieblichen<br />
Transport von Treibstofftanks<br />
n Horizontale <strong>und</strong> vertikale Laserscanner sowie im Luftkissen-Transporter<br />
integrierte Kameras <strong>und</strong> Monitore<br />
sorgen für einen kollisions freien Umschlag der Tanks<br />
für die neue NASA-Hochleistungsrakete „Space Launch System<br />
(SLS)“, die keine geringere Aufgabe haben soll, als eines Tages Menschen<br />
zum Mars zu bringen.<br />
Für das Projekt hat Solving einen Luftkissen-Transporter entwickelt,<br />
der im Herstellungsprozess von Treibstofftanks für das „Space<br />
Launch System“ wichtige Aufgaben übernimmt. So wird der Luftkissen-Transporter<br />
zum Bewegen, Positionieren <strong>und</strong> Drehen der<br />
Treibstofftanks in einer Schweißstation verwendet. An den Transporter<br />
werden dabei hohe Anforderungen an die Präzision gestellt.<br />
Horizontale <strong>und</strong> vertikale Laserscanner <strong>und</strong> mehrere im Solving<br />
Mover integrierte Kameras <strong>und</strong> Monitore sorgen dafür, dass die Bewegung<br />
der 9,5 m hohen Tanks sicher <strong>und</strong> ohne Kollision abläuft.<br />
So wurde auch hier wieder eine betreiberspezifische Lösung gef<strong>und</strong>en,<br />
die mehr oder weniger einzigartig ist.<br />
Foto: NASA/MSFC Michoud, Steven Seipel<br />
www.solving.com<br />
MAXIMALE<br />
BANDLEISTUNG<br />
MECHANISCHE<br />
TRANSPORTBANDVERBINDER<br />
ENDLOS-<br />
VERBINDUNG<br />
Die Solving-Produkte werden stetig optimiert <strong>und</strong> dem aktuellen<br />
Stand der Technik angepasst. Sie sind so konzipiert, dass sich spezifische<br />
Anforderungen in puncto Bewegungsmuster, Transportfrequenzen,<br />
Variationen in Größe <strong>und</strong> Gewicht des umzuschlagenden<br />
Produkts, genau erfüllen lassen.<br />
BETREIBERSPEZIFISCHER GEHT ES NICHT<br />
So unterschiedlich die Branchen <strong>und</strong> Industriezweige, so unterschiedlich<br />
sind auch die Ansprüche an die Entwicklung der Schwerlast-Transporter.<br />
Um Lösungen zu entwickeln, die den Erwartungen<br />
<strong>und</strong> Anforderungen der Betreiber entsprechen, bedarf es jahrelanger<br />
Erfahrungen. Mit dem entsprechenden Know-how fließen<br />
erprobte Methoden <strong>und</strong> Komponenten mit neuen Erkenntnissen<br />
<strong>und</strong> Sicherheitstechniken mit in die Projekte ein.<br />
Ein interessantes Feld betrat Solving, als das Unternehmen erstmals<br />
von der NASA für ein Raumfahrtprojekt mit der Entwicklung<br />
eines Luftkissen-Transporters beauftragt wurde. Konkret geht es<br />
hier um den sicheren <strong>und</strong> flexiblen Transport von Treibstofftanks<br />
Bei Flexco nehmen wir die Produktivität Ihrer<br />
Förderbandanlage sehr ernst.<br />
Die Haltbarkeit einer Verbindung hat direkt mit der Leistungsfähigkeit<br />
Ihres Förderbandsystems zu tun. Ob Endlosverbindung oder<br />
mechanischerTransportbandverbinder, Flexco bietet IhnenTechnik<br />
auf dem neuesten Stand. Welche Ansprüche Sie auch immer an<br />
eineTransportbandverbindung haben, Flexco bietet Ihnen bewährte<br />
Lösungen, die auf Ihre Förderbandanlage abgestimmt sind.<br />
Flexco Europe GmbH<br />
Leidringer Strasse 40-42<br />
D-72348 Rosenfeld<br />
Tel.: +49/7428-94060<br />
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
500-TONNEN-KRAN: RÜCKGRAT DES NEUEN<br />
KÜBLER-SCHWERGUTZENTRUMS IN MANNHEIM<br />
Für das Unternehmen Spedition Kübler hat<br />
Brunnbuber Krane in neun Monaten einen<br />
500-Tonnen-Zweiträgerbrückenkran konzipiert<br />
<strong>und</strong> gefertigt. Der Kran mit einer Spurweite von<br />
36 Meter bildet das Herzstück des neuen<br />
Schwergutzentrums Rheinau in Mannheim <strong>und</strong><br />
dient in einer von einem Maschinenbaukonzern<br />
angemieteten Halle zum Umschlag von<br />
Schiffsdieselmotoren.<br />
Der 500-Tonnen-Brückenlaufkran, gefertigt am Brunnbuber-Firmenstandort<br />
in Berlin, verfügt über zwei Windwerkslaufkatzen<br />
mit einer Tragfähigkeit von jeweils<br />
250 Tonnen. Verfahrbar sind die Katzen einzeln <strong>und</strong> auch<br />
gemeinsam. Darüber hinaus ist der Kran mit einem 20-Tonnen-<br />
Hilfshubwerk ausgestattet.<br />
Mit der Investition in das neue Zentrum reagiert Kübler darauf,<br />
dass die zu transportierenden Lasten immer schwerer werden,<br />
gleichzeitig aber Straßen <strong>und</strong> Brücken an ihre Kapazitätsgrenzen<br />
stoßen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist das Schwergutlager im Mannheimer<br />
Hafen strategisch gut positioniert: Der Standort lässt sich<br />
per Straße, Schiene <strong>und</strong> Wasser problemlos erreichen. So verfügt<br />
das Schwergutzentrum u. a. über einen direkten Zugang zum Rhein<br />
(Kailänge: 600 m) sowie eine Bahnanbindung (Gleislänge: 1 200 m).<br />
Mannheim bietet vor allem für den Transport per Schiff gute Voraussetzungen,<br />
da rheinabwärts keine Schleusen vorhanden sind.<br />
ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT VON<br />
ANFANG AN<br />
Die Zusammenarbeit zwischen dem Betreiber <strong>und</strong> den Ingenieuren<br />
von Brunnbuber begann schon bei der gemeinsamen Planung<br />
<strong>und</strong> Abstimmung der Kranparameter im Hinblick auf die Gebäudestatik.<br />
Hier ließ sich mithilfe einer speziellen Abstimmung bzw.<br />
Abstufung der Lasteinleitung durch den Kran in die Hallenkonstruktion,<br />
ein hohes Einsparpotenzial beim Hallenbau erreichen.<br />
Des Weiteren wurden auch für den Außenbetrieb (Schiffsbeladung)<br />
die Voraussetzungen für einen sicheren <strong>und</strong> störungsfreien<br />
Betrieb geschaffen. So wurden z. B. mithilfe einer Kranklappe für<br />
eine sichere Durchfahrtssteuerung gesorgt, beheizbare Schleifleitungen<br />
im Außenbereich installiert <strong>und</strong> Windlasten in der Auslegung<br />
der Antriebe berücksichtigt. Bei der Gesamtplanung <strong>und</strong><br />
Auslegung des Krans haben die Projektpartner gemeinsam auch<br />
zukünftige Hallenerweiterungen <strong>und</strong> den Einsatz weiterer Krane in<br />
die Überlegungen einbezogen.<br />
Für den After-Sales-Service ist das Unternehmen Cranetech Südwest<br />
zuständig. Dessen Standort ist nur zehn Fahrminuten vom<br />
Schwergutzentrum entfernt.<br />
Fotos: Brunnhuber<br />
www.teichmanngruppe.de<br />
ENTSTEHUNGSGESCHICHTE DES KRANS<br />
05<br />
01<br />
08<br />
52 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
02 03 04<br />
06 07<br />
01 + 02 Konstruktion <strong>und</strong><br />
Fertigung des Krans in Berlin<br />
03 + 04 Verladung in Berlin<br />
05 Ankunft in Mannheim<br />
06 Ein<strong>heben</strong> der ersten<br />
Kranbrücke auf die Kranbahn<br />
07 Montage Kranbrücke 2<br />
08 Ein<strong>heben</strong> der zweiten<br />
Kranbrücke mit Blick auf die<br />
Hallenkonstruktion<br />
09 <strong>10</strong><br />
09 Montage der beiden<br />
Laufkatzen<br />
<strong>10</strong> Fertig montierter Kran<br />
inklusive Laufkatzen<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> 53
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
SCHWERLAST-SPEZIALIST SHB<br />
HEBEZEUGBAU UNTER NEUER FLAGGE<br />
Im März <strong>2018</strong> hat die Thomas Scheffer Holding<br />
GmbH die SHB Hebezeugbau GmbH aus Saalfeld<br />
übernommen. Mit der Investition stellte das<br />
Management in Sassenberg wichtige Weichen<br />
für unternehmerische <strong>und</strong> technologische<br />
Synergien.<br />
Die SHB Hebezeugbau GmbH aus Thüringen kann auf<br />
70 Jahre Erfahrung in der Konstruktion <strong>und</strong> Herstellung<br />
von Schwerlastkranen zurückblicken. SHB bringt somit<br />
weiteres Know-how in die Unternehmensgruppe Scheffer<br />
ein. Als neue Geschäftsführung übernehmen künftig Thomas<br />
Scheffer <strong>und</strong> Jörg Koglin Verantwortung – beide stellen seit mehr als<br />
20 Jahren ihre Erfahrung <strong>und</strong> Kompetenz im Kranbau unter Beweis.<br />
„Gemeinsam mit dem neuen Werkleiter <strong>und</strong> Prokuristen Uwe Dünkel,<br />
der ebenfalls langjährige Erfahrung im Kranbau mitbringt, werden<br />
wir das Traditionsunternehmen von innen heraus verändern<br />
<strong>und</strong> wechselseitig von Erfahrung <strong>und</strong> weltweiten Expertisen im<br />
Kranbau profitieren“, so der neue Gesellschafter Thomas Scheffer.<br />
Denn als Entwickler <strong>und</strong> Hersteller komplexer Kran- <strong>und</strong> Transportsysteme<br />
stehe auch die Scheffer Krantechnik GmbH vor großen<br />
Herausforderungen. In den mehr als 50 Jahren seit Gründung<br />
habe sich das familiengeführte Unternehmen als feste Größe der<br />
Kranindustrie etabliert. Heute gelte die Ideenschmiede aus dem<br />
54 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
Münsterland weltweit als Institution <strong>und</strong> Meinungsbildner<br />
verschiedener Branchen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist es nicht verw<strong>und</strong>erlich,<br />
dass Thomas Scheffer die Chance ergriffen hat mit der<br />
SHB Hebezeugbau GmbH einen weiteren Kranspezialisten in die<br />
Unternehmensgruppe zu integrieren.<br />
BRÜCKENKRANE TRAGEN BIS ZU 250 TONNEN<br />
Zum Portfolio der SHB Hebezeugbau GmbH zählen dabei Schwerlastkrane,<br />
Kranservice, Komponenten für die Kran- <strong>und</strong> Fördertechnik<br />
sowie für die Bahnindustrie.<br />
Das klare Bekenntnis zum Standort Saalfeld gründet in der festen<br />
Überzeugung, hier mit den in mehr als 70 Jahren gesammelten Erfahrungen<br />
in Sachen Kranbau dem Betreiber eine hohe Kompetenz<br />
zur Verfügung stellen zu können. Geplant, konstruiert <strong>und</strong> gefertigt<br />
werden in Thüringen von rd. <strong>10</strong>0 Mitarbeitern auf mehr als<br />
<strong>10</strong> 000 m² Produktionsfläche Prozess- <strong>und</strong> Sonderkrane mit einer<br />
Tragfähigkeit von bis zu 250 Tonnen. Basierend auf der individuellen<br />
Bearbeitung jedes Projekts entstehen maßgeschneiderte Lösungen<br />
gemäß den jeweiligen Anforderungen mit einer sorgfältigen<br />
Auslegung aller Komponenten <strong>und</strong> einem hohen Qualitätsversprechen.<br />
Anwendungsgerecht <strong>und</strong> wartungsarm: Krane werden an der<br />
Saale für verschiedene Industrien gefertigt, u. a. Prozesskrane für<br />
die Stahlindustrie, Automobilindustrie, Gießereibetriebe <strong>und</strong><br />
Müllverbrennungsanlagen. Wie auch bei der Scheffer Krantechnik<br />
bietet die SHB Full-Service-Leistungen,<br />
sodass auch Automatisierungen <strong>und</strong><br />
Serviceeinsätze vom eigenen<br />
Personal realisiert werden.<br />
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24h sofort vor Ort<br />
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r<strong>und</strong> um die Uhr für Sie im Einsatz. Bei einem Maschinenausfall<br />
werden alle Arbeiten direkt ausgeführt – persönlich, schnell<br />
<strong>und</strong> zuverlässig. Mit unserer flächendeckenden Fahrzeugflotte<br />
sind wir sofort vor Ort – ein Anruf genügt: 0800 77 12345.<br />
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FÜHRENDER GESELLSCHAFTER DER<br />
SHB HEBEZEUGBAU GMBH<br />
Wir werden das Traditionsunternehmen SHB<br />
von innen heraus verändern <strong>und</strong> wechselseitig<br />
von Erfahrung <strong>und</strong> weltweiten Expertisen im<br />
Kranbau profitieren<br />
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Zum Panrepel 44 • 28307 Bremen<br />
Tel.: 0421 48907-0 • info@hansa-flex.com<br />
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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> 55<br />
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MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Rückbesinnung auf<br />
die Kompetenzen:<br />
Im thüringischen<br />
Saalfeld entsteht auf<br />
einer Produktionsfläche<br />
von mehr als<br />
<strong>10</strong> 000 m² Hebe- <strong>und</strong><br />
Krantechnik<br />
Neben den Prozess- <strong>und</strong> Sonderkranen liegt der Fokus des Thüringer<br />
Unternehmens auf der Entwicklung <strong>und</strong> Produktion von Komponenten<br />
für die Kran- <strong>und</strong> Bahnindustrie. Im Produktprogramm<br />
der Komponentenabteilung finden sich Hydraulikkranpuffer, Trommel-<br />
<strong>und</strong> Scheibenbremsen, Laufräder <strong>und</strong> Seiltrommeln. Für die<br />
Bahnindustrie liefert SHB Hydraulik-Kombi-Stoßdämpfer <strong>und</strong><br />
Lokomotivzugeinrichtungen. In den K<strong>und</strong>enbüchern finden sich<br />
internationale Hersteller der Fördermittel- <strong>und</strong> Bahntechnik.<br />
Wartungsverträge sorgen für eine hohe Verfügbarkeit der Anlagen.<br />
Damit wird die Leistung der Produkte im Laufe ihrer Lebenszeit<br />
nicht nur erhalten, sondern ggf. sogar ausgebaut. Aber auch im<br />
Notfall bietet SHB eine große Auswahl an Betreuungsdiensten an,<br />
bei denen stets die Dringlichkeit der Wiederherstellung der Anlagenleistung<br />
im Fokus steht. Mit den weiteren Servicestandorten der<br />
Scheffer-Gruppe in Sassenberg <strong>und</strong> Ellwangen können Betreiber in<br />
kürzester Zeit von einem Serviceteam in der Nähe betreut werden.<br />
Abger<strong>und</strong>et wird der After-Sales-Bereich durch individuelle<br />
Schulungskonzepte <strong>und</strong> Ersatzteillieferungen innerhalb kürzester<br />
Zeit.<br />
DIE SHB IST ZURÜCK<br />
Getreu dem Motto „zurück zu den Wurzeln“, richtet man heute die<br />
SHB Hebezeugbau GmbH konsequent auf die Produktbereiche<br />
Sonderkranbau, Kranservice <strong>und</strong> Komponenten aus. Ein Konzept,<br />
dessen Erfolg sich bereits in ersten Aufträgen auch treuer K<strong>und</strong>en<br />
widerspiegelt. Unter neuer Flagge konnte man in diesem Jahr auch<br />
im Kranbau wieder anspruchsvolle Projekte angehen. So wurden in<br />
den Fertigungshallen seit März z. B. ein Kran für die Automobilindustrie,<br />
ein Greiferkran für ein Brennstofflager, ein Gießkran sowie ein<br />
Automatikkran mit Bestimmungsland Irland gefertigt. Jörg Koglin:<br />
„Die bisherigen Auftragseingänge beweisen, dass unsere K<strong>und</strong>en<br />
den SHB Hebezeugbau weiterhin als zuverlässigen Partner im Kranbau,<br />
Kranservice <strong>und</strong> bei Komponenten wahrnehmen <strong>und</strong> wir auch<br />
in Zukunft mit Kompetenz <strong>und</strong> Zuverlässigkeit punkten werden.“<br />
DIE GESCHICHTE DER SHB<br />
IM ZEITRAFFER<br />
Juli 1948<br />
Eröffnungsbilanz als VEB Saalfelder Hebezeugbau. Der Bau<br />
eines neuen Werks am heutigen Standort wird beschlossen.<br />
1950<br />
Im Sommer 1950 wird mit dem Aufbau des neuen Werks<br />
begonnen. So entstehen bis heute fünf Hallen für die<br />
Herstellung von Brückenkranen <strong>und</strong> Krankomponenten. Für<br />
die Verwaltung <strong>und</strong> das ingenieurtechnische Personal<br />
werden Bürogebäude errichtet.<br />
Bis 1992<br />
Zugehörigkeit zur VEB Takraf.<br />
1993<br />
Durch die Treuhand findet die Privatisierung zu einem<br />
Unternehmen der Gresse-Gruppe statt.<br />
1997<br />
Ein großer Schritt: Drei Mitarbeiter des Unternehmens<br />
übernehmen die Geschäftsanteile.<br />
2008 – 28. Februar <strong>2018</strong><br />
Vom 1. Januar 2008 bis zum 28. Februar <strong>2018</strong> gehört das<br />
Unternehmen zum Geschäftsbereich Krantechnik der<br />
Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe.<br />
Seit 1. März <strong>2018</strong><br />
Die SHB Hebezeugbau GmbH geht zum 1. März <strong>2018</strong><br />
unter dem Dach der Thomas Scheffer Holding GmbH<br />
(als Schwesterunternehmen der Scheffer Krantechnik<br />
GmbH) an den Start.<br />
Fotos: Scheffer Krantechnik<br />
www.scheffer.de | www.shb-net.de<br />
56 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
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MARKTPLATZ<br />
INSERENTENVERZEICHNIS HEFT <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />
AMI, Luckenbach..................................................................................... 17<br />
Arnold Verladesysteme, Stuttgart.................................................... 57<br />
BEUMER Group, Beckum...................................................................... 25<br />
BLG LOGISTICS GROUP, Bremen............................................................9<br />
BUTT, Großenkneten ............................................................................. 37<br />
COVESTRO, Leverkusen.......................................................................... 13<br />
CROWN Gabelstapler, Feldkirchen.................................................... 19<br />
DS AUTOMOTION, Linz (Österreich).................................................. 47<br />
E&K AUTOMATION, Rosengarten...................................................... 23<br />
Flexco Europe, Rosenfeld...................................................................... 51<br />
FLEXLIFT, Bielefeld................................................................................... 45<br />
Führ, Hamburg......................................................................................4.US<br />
Galler, Kulmbach..................................................................................... 27<br />
Gruse Maschinenbau, Aerzen............................................................ 15<br />
HANSA-FLEX, Bremen............................................................................ 55<br />
Kann Maschinenbau, Fleckeby........................................................... 57<br />
KUBOTA (Deutschland), Rodgau........................................................ 35<br />
Spedition Kübler, Michelfeld............................................................... 11<br />
LAWECO, Espelkamp.............................................................................. 11<br />
LUCOM, Fürth........................................................................................... 33<br />
Messe Frankfurt Exhibition, Frankfurt...............................................5<br />
OILES Deutschland, Ober-Mörlen...................................................... 49<br />
RBS Förderanlagen, Gelnhausen....................................................... 41<br />
Resch-Verlag, Gräfelfing....................................................................... 31<br />
Schmalz, Glatten..................................................................................... 55<br />
Schulte, S<strong>und</strong>ern..................................................................................... 29<br />
SICK, Waldkirch........................................................................................ 21<br />
SSI SCHÄFER, Neunkirchen ....................................................................7<br />
STAHL CraneSystems, Künzelsau....................................................... 43<br />
Transnorm System, Harsum...................................................................3<br />
Wulfhorst, Gütersloh............................................................................. 26<br />
SPERRIGE GÜTER GUT GELAGERT<br />
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Bei den Kragarmregalen von Lagertechnik Hahn & Groh sind Höhe, Nutztiefe <strong>und</strong> Anzahl der<br />
Ständer frei wählbar, die Regalnutzung kann wahlweise ein- oder zweiseitig geschehen. Der Einsatz<br />
von IPE-Trägern erlaubt dabei Traglasten bis zu 2,5 Tonnen je Kragarm. Die Regale lassen<br />
sich auch auf Bodenschienen montieren; verfahrbare Regalzeilen reduzieren den Platzbedarf<br />
von Bediengängen. Bei sperrigen Langgütern kommen Roll-Aus-Regale bzw. Langgut-Auszugsregale<br />
zum Einsatz. Die Konstruktionen basieren auf Kragarmregalen, die um ausziehbare<br />
Kragarme erweitert werden. Für z. B. die Entnahme des Lagerguts werden die Fächer seitlich<br />
herausgefahren. Kragarmregale des Herstellers sind auch für den Einsatz im Freien geeignet.<br />
Ein- oder beidseitig montierte Dächer bieten Schutz vor Regen, eine Feuerverzinkung der<br />
Kragarm-IPE-Profile stellt den Schutz vor Witterungseinflüssen sicher.<br />
www.lagertechnik-hamburg.de<br />
GRUSE BAUT ANLAGENHUBTISCHE MIT<br />
RÜTTELFUNKTION<br />
Ein Stärkeproduzent brauchte für seine Füllanlage zwei Maschinen,<br />
die dafür sorgen, dass mehr Kartoffelstärke in „Big Bags“<br />
gefüllt werden kann. Zur Lösung konzipierte Gruse Anlagenhubtische<br />
mit Rüttler <strong>und</strong> Förderer. Somit lassen sich die Aufgaben<br />
Rütteln, Heben, Senken <strong>und</strong> Fördern mit einem Gerät erledigen.<br />
Die Hubtische können jeweils eine Flächenlast von 2,5 Tonnen<br />
tragen. Die Wahl fiel auf Hubtische<br />
mit 3-fach-Schere, um den Höhenunterschied<br />
von mehr als zwei Metern zu<br />
meistern. So lassen sich die Big Bags<br />
zunächst in die benötigte Höhe<br />
bewegen. Für mehr Kartoffelstärke in<br />
den Säcken sorgen Gurtförderer mit<br />
integrierter Vibrationsplatte. Auf den<br />
Hubtischen wurde daher entsprechende<br />
Fördertechnik montiert <strong>und</strong> durch<br />
Dämpfungselemente von den<br />
Hubtischen entkoppelt.<br />
www.gruse.de<br />
VON GRUND AUF NEU KONZIPIERT<br />
Während der Konstruktion der<br />
Seilzug-Notschalter-Baureihe ZS 92 S<br />
konnten die Entwickler des Steute-<br />
Geschäftsbereichs „Extreme“ u. a.<br />
verringerte Auslösekräfte <strong>und</strong> -wege<br />
für die Betätigung der Not-Aus-Funktion<br />
erreichen. Dies erleichtert die<br />
Bedienung <strong>und</strong> führt dazu, dass alle<br />
einschlägigen internationalen Normen (z. B. zu Not-Aus-Schaltgeräten,<br />
Seilzug-Notschaltern <strong>und</strong> zur Sicherheit von Stetigförderern) erfüllt<br />
werden. Der ZS 92 S ist in neun „Settings“ für die Einstellung<br />
von Auslösehebel <strong>und</strong> Entriegelung verfügbar. Damit lässt sich der<br />
Schalter (Seillänge: maximal 2 × <strong>10</strong>0 m) in nahezu jeder denkbaren<br />
Gebrauchslage installieren <strong>und</strong> erstmals auch an der Rückfront<br />
montieren.<br />
www.steute.com<br />
TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />
Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />
Prof.-Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />
Prof. Dr.-Ing. W. A. Günthner, München;<br />
Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />
Prof. Dr.-Ing. G. Pawellek, Hamburg-Harburg;<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />
Prof. Dr.-Ing. K.-H. Wehking, Stuttgart<br />
KANN MASCHINENBAU GmbH<br />
24357 Fleckeby . Appeljord 3<br />
Tel.: +49 (0)4354 – 306 . Fax.: +49 (0)4354 – 8439<br />
info@kann.gmbh . www.kann.gmbh<br />
IHR PROFI FÜR<br />
VERLADETECHNIK<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> 57
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK<br />
MATTHIAS KLUG<br />
Wenn Sie eine berühmte Persönlichkeit<br />
treffen dürften: Wer wäre es <strong>und</strong><br />
warum?<br />
Vicco von Bülow alias Loriot. Er lehrte<br />
mich, dass der Alltag oft die schönsten<br />
<strong>und</strong> lustigsten Geschichten schreibt.<br />
Für welche drei Dinge in Ihrem Leben<br />
sind Sie am dankbarsten?<br />
Für die Menschen, die ich liebe. Für<br />
die durch Lebenserfahrung gewachsene<br />
Gelassenheit. Und für die Erfindung<br />
der Eiscreme.<br />
Welchen Film muss man zwingend<br />
gesehen haben?<br />
Der unsichtbare Dritte. Für mich der<br />
beste Hitchcock-Film – mit einem<br />
grandiosen Cary Grant in der Hauptrolle<br />
als Werbefachmann.<br />
Was hat Sie dazu bewegt das zu tun,<br />
was Sie heute tun?<br />
Momentan bewegt mich das Flugzeug,<br />
in dem ich sitze, während ich diese<br />
Fragen beantworte.<br />
Was macht Ihnen an Ihrem Job am<br />
meisten Spaß?<br />
Zu sehen, wie sich die Talente verschiedener<br />
Kompetenzbereiche im<br />
Team potenzieren <strong>und</strong> zu herausragenden<br />
Ergebnissen führen.<br />
Wie können Sie vom Berufsalltag am<br />
besten entspannen?<br />
Beim Mountainbiken durch die Natur.<br />
Wofür würden Sie mitten in der Nacht<br />
aufstehen?<br />
Für meine Frau <strong>und</strong> meine Tochter –<br />
<strong>und</strong> wenn es brennt natürlich.<br />
Bei welchen Tätigkeiten sind Sie im<br />
Flow?<br />
Bei der Moderation von Veranstaltungen,<br />
meiner Tätigkeit als Marketingdozent<br />
<strong>und</strong> beim Kochen in meiner<br />
Außenküche.<br />
KLUG<br />
Matthias Klug leitet seit mehr als<br />
zehn Jahren die Abteilung Brand &<br />
Marketing Communications der Still<br />
››MATTHIAS<br />
GmbH <strong>und</strong> koordiniert die weltweiten<br />
Kommunikationsaktivitäten der<br />
Still Gruppe. Als Experte für emotionales<br />
Marketing gelingt es ihm<br />
darüber hinaus immer wieder, auf<br />
Wirtschafts- <strong>und</strong> Wissenschaftsforen<br />
frische Impulse zu setzen.<br />
58 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
IM NÄCHSTEN HEFT: 11/<strong>2018</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 08. 11. <strong>2018</strong><br />
ANZEIGENSCHLUSS: 23. <strong>10</strong>. <strong>2018</strong><br />
01<br />
02 03<br />
04<br />
01 Seit 1998 ist das Witron-DPS-System bei Spar im Einsatz.<br />
Gemeinsam wurden dynamische Prozesse entwickelt <strong>und</strong> an die<br />
Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels angepasst.<br />
Foto: Witron<br />
der<br />
direkte<br />
weg<br />
INS INTERNET:<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />
ZUM E-PAPER:<br />
www.engineering-news.net<br />
ZUM CHEFREDAKTEUR:<br />
Winfried Bauer<br />
w.bauer@vfmz.de<br />
02 Mit einem neuen Kragarmregallager für Halbzeuge<br />
optimiert das Unternehmen Denios seine Raumsystemproduktion<br />
zur Lagerung von Gefahrstoffen.<br />
Foto: Meta<br />
03 Unter dem Motto „Lagerplanung in Star-Trek-Atmosphäre“<br />
konnten sich die Teilnehmer des Logistik-Informationstags der<br />
Ehrhardt + Partner Gruppe auf einen computersimulierten<br />
360°-R<strong>und</strong>gang durch ein Lager machen.<br />
Foto: Ehrhardt + Partner<br />
04 Der Schlüssel zum Automationsnetzwerk ist dezentrale<br />
Antriebstechnik. Welche Möglichkeiten die Technik von Nord<br />
dem Betreiber bringt, erfahren Sie im November.<br />
Foto: Getriebebau Nord<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> 59
LOUNCH<br />
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Licht & Sicherheit