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f+h fördern und heben 10/2018

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Kurier<br />

F+H EXTRA<br />

BVL KONGRESS<br />

PERSONALISIERTE MEDIKAMENTE STELLEN NEUE<br />

ANFORDERUNGEN AN SUPPLY CHAIN UND LOGISTIK<br />

Behandlungszentrum<br />

Behandelnder Arzt<br />

Aphärese/Biopsie<br />

Patient<br />

Kurier<br />

Behandlungszentrum<br />

Pharmaunternehmen<br />

Innovative Zelltherapien sind vor allem<br />

für Krebspatienten vielfach eine letzte,<br />

aber erfolgversprechende<br />

Behandlungsform. Derartige<br />

Verfahren sind allerdings komplex<br />

<strong>und</strong> schließen den Austausch von<br />

sensiblen Patientendaten zwischen<br />

vielen Akteuren ein.<br />

Mit Hypertrust X-Chain bietet die<br />

Camelot Consulting Group eine<br />

Blockchain-basierte Lösung, die für<br />

Sicherheit bei der Speicherung <strong>und</strong><br />

dem Austausch der Patientendaten<br />

in der außerhalb des Körpers<br />

stattfindenden Aufbereitung<br />

eigener Zellen sorgt.<br />

Die Logistik für Medikamente unterlag schon immer spezifischen<br />

Anforderungen, z. B. die Einhaltung von Standard<br />

Operating Procedere (SOP) oder die Sicherung von Betäubungsmitteln.<br />

In den vergangenen Jahren kamen mit den<br />

Biologicals auch immer umfassendere Erfordernisse in Bezug auf<br />

Kühlketten hinzu.<br />

Darüber hinaus zeigt sich ein Trend zu personalisierten Medikamenten.<br />

Bereits seit Jahren sind patientenindividuelle Mischungen<br />

<strong>und</strong> Konzentrationen von Arzneimitteln durchaus üblich, z. B.<br />

bei Allergenen zur Hyposensibilisierung oder der Zubereitung von<br />

Chemotherapien für Krebspatienten. Diese werden bisher in<br />

mono-direktionalen Logistikketten von der Herstellung zum<br />

Patienten geleitet.<br />

Seit dem vergangenen Jahr gibt es jedoch auch Medikamente, die<br />

auf körpereigenen Zellen der Patienten aufbauen. Dies gilt u. a. für<br />

Gewebe-regenerierende Anwendungen, bei denen etwa Knorpeloder<br />

Hautzellen vom Patienten entnommen <strong>und</strong> vermehrt werden. Zu<br />

einem späteren Zeitpunkt findet die Implantierung dieser Zellen beim<br />

Patienten statt. Neueste, in den USA bereits zugelassene Medikamente<br />

zur Krebsbekämpfung arbeiten mit patienteneigenen Zellen des Immunsystems,<br />

landläufig als Killerzellen bekannt, die alles Körperfremde<br />

bekämpfen. Dazu gehören auch die CAR-T-Zellen, die Krebspatienten<br />

aus dem Blut entnommen werden. Durch eine genetische Veränderung<br />

lernen diese Zellen, streuende Krebszellen als körperfremd zu<br />

erkennen <strong>und</strong> zu bekämpfen, sobald sie dem Patienten wieder injiziert<br />

werden. Dadurch wird eine geschlossene, Closed-Loop-Supply-Chain<br />

erforderlich, die von der Entnahme der Zellen beim Patienten über<br />

den Transport zur Bearbeitung <strong>und</strong> dann zum Patienten zurück<br />

<strong>10</strong>0%ig sicherstellen muss, dass der Patient auch wirklich seine eigenen<br />

Zellen in der erforderlichen Qualität wieder verabreicht bekommt.<br />

Personalisierte Medikamente erhöhen die bereits bestehenden Anforderungen<br />

an die eindeutige Nachvollziehbarkeit von Produkten<br />

in der Supply Chain. Dazu gehören einerseits die eindeutige Verfolgung<br />

der Produktidentität auf Ebene der einzelnen Verpackung <strong>und</strong><br />

andererseits der Nachweis, dass in der Produktions- <strong>und</strong> Logistikkette<br />

alle Konditionen, welche die Integrität des Medikamentes sicherstellen,<br />

lückenlos eingehalten werden. Das sind typischerweise<br />

Informationen wie Temperatur oder Erschütterungen. Eine genaue<br />

Ortung verringert darüber hinaus das Risiko des Austauschs mit<br />

gefälschten Medikamenten.<br />

Bei Closed-Loop-Supply-Chains, wie im Falle der CAR-T-Therapien,<br />

kommen weitere Anforderungen dazu. So müssen die einzelnen<br />

Schritte in der Supply Chain exakt aufeinander abgestimmt<br />

UNTER UMSTÄNDEN HÄNGT DAS<br />

LEBEN DES PATIENTEN AN DER<br />

QUALITÄT DER SUPPLY CHAIN<br />

<strong>und</strong> durchgetaktet werden. Ausgangspunkt ist der Entscheid für<br />

eine Behandlung, anschließend folgen die Planung der Zellentnahme,<br />

Vorbereitung der Transportverpackungen (um die entsprechenden<br />

Temperaturanforderungen einhalten zu können) sowie<br />

die Durchführung der Transportschritte <strong>und</strong> Planung des Produktionsslots<br />

bis hin zum Transport zurück zum Patienten <strong>und</strong> der<br />

Termin der Re-Injektion.<br />

Auf unvorhergesehene Ereignisse innerhalb des Supply-Chain-<br />

Prozesses muss kontrolliert, aber in Echtzeit reagiert werden können.<br />

Bei personalisierter Medizin hängt die erfolgreiche Behandlung des<br />

14 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/<strong>10</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de

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