Leseprobe CONNEXI Kardiologie Ausgabe 4-2018
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ZELL-GEFÄß-INTERAKTIONEN<br />
Moderne Fluoreszenzbildgebung des<br />
ischämischen Schlaganfalls<br />
Katrin Heinze und David Stegner, Würzburg<br />
Schlaganfall – eine der Hauptursachen<br />
für Tod und Invalidität<br />
Abbildung 3: Schematische<br />
Darstellung<br />
der Lichtblattmikroskopie.<br />
Die<br />
optisch aufgeklärte,<br />
fluoreszenzmarkierte<br />
Probe wird in<br />
einer transparenten<br />
Lösung mit passendem<br />
Brechungsindex<br />
mit Lichtblättern<br />
verschiedener Wellenlängen beleuchtet und die spektral<br />
verschiedenen Fluoreszenzsignale aufgezeichnet.<br />
Abbildung 1: Schlaganfallbildgebung<br />
im Mausmodell. Schema der Fluoreszenzanregung<br />
in der Zweiphotonenmikroskopie,<br />
deren Vorteil vor<br />
allem in der hohen Eindringtiefe und<br />
der kontrastreichen Fluoreszenzanregung<br />
im Gewebe liegt.<br />
Abbildung 2: Blutfluss in einem Gefäß im Mausgehirn, wobei<br />
die Gefäßwand rot und Thrombozyten grün gefärbt sind<br />
(Maßstab: 10 µm).<br />
Abbildung 4: 3D-Rekonstruktion mittels Lichtblattmikroskopie<br />
aufgenommener kortikaler Gehirngefäße (rot) mit Thromben<br />
(grün) im vom Schlaganfall betroffenen Areal nach experimentellem<br />
Schlaganfall (Gitterlinien: 1 mm).<br />
Ischämischer Schlaganfall ist weltweit eine der<br />
Hauptursachen für Tod und Invalidität. Selbst im<br />
Falle einer erfolgreich durchgeführten systemischen<br />
Thrombolyse oder mechanischer Thrombektomie<br />
leiden viele Patienten unter erheblichen<br />
Einschränkungen nach einem Schlaganfall. Warum?<br />
Aus zahlreichen Studien mit Tiermodellen weiß<br />
man, dass Thrombozyten nicht nur beim ini tialen<br />
Gefäßverschluss von Bedeutung sind, sondern<br />
auch nach erfolgreicher Wiederherstellung des<br />
Blutflusses zum Schaden beitragen [1]. An diesem<br />
Ischämie-Reperfusionsschaden sind auch Immunzellen,<br />
insbesondere T-Zellen, beteiligt; deshalb<br />
spricht man auch von einer thromboinflammatorischen<br />
Erkrankung [1]. Zwar sind die Vorteile von<br />
Antithrombozyten- und Antikoagulationstherapien<br />
bei der Sekundärprävention des ischämischen<br />
Schlaganfalls gut belegt, allerdings führt die Verabreichung<br />
von „milden“ Thrombozytenhemmern<br />
wie Acetylsalicylsäure (ASS) in der akuten Phase zu<br />
unannehmbaren Blutungskomplikationen.<br />
Wie genau tragen Thrombozyten zu thromboinflammatorischen<br />
Prozessen im ischämischen<br />
Gehirn bei? Die genaue Antwort auf diese Frage ist<br />
noch Gegenstand unserer Forschung. Hier steht ein<br />
besseres Verständnis der molekularen Mechanismen<br />
in direktem Zusammenhang mit therapeutischen<br />
Fortschritten. Zusammen mit transgenen Mausmodellen<br />
und pharmakologischen Werkzeugen kann<br />
die medizinische Forschung mit modernen Fluores-<br />
34