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Leseprobe CONNEXI Kardiologie Ausgabe 4-2018

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GELEITWORT<br />

im Gegensatz zu Krebs, die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

mit dem Alter kontinuierlich an,<br />

auch die Risikofaktoren Diabetes und Übergewicht<br />

nähmen weltweit nach wie vor zu. „Außerdem verstehen<br />

wir nach wie vor nicht alle Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen gut“, so Eschenhagen. Der Facharzt<br />

Herzkrankheiten in<br />

Deutschland sind noch<br />

immer die Todesursache<br />

Nummer Eins<br />

für Pharmakologie und Toxikologie sowie Klinische<br />

Pharmakologie spricht sich dafür aus, die Grundlagenforschung<br />

weiter intensiv zu fördern.<br />

Im Bereich der personalisierten Medizin bestehe<br />

die Hoffnung, durch die Auswertung großer Datenmengen<br />

(Big Data) individuelle Charakteristika<br />

frühzeitig erkennen und dadurch Krankheiten<br />

auch individuell therapieren zu können. „Beispielhaft<br />

stehen dafür die angeborenen Herzkrankheiten“,<br />

so Prof. Eschenhagen. Wenn etwa schon<br />

früh festgestellt werden kann, ob jemand an einer<br />

hypertrophen oder einer dilatativen Kardiomyopathie<br />

leidet, so könnte man auch schon frühzeitig<br />

in die eine oder andere Richtung behandeln. Prof.<br />

Eschenhagen: „Wir könnten uns vom jetzt vorherrschenden<br />

‚One-for-all-Prinzip‘ verabschieden,<br />

das in der Regel erst viel später mit der Therapie<br />

einsetzt.“<br />

Der rasche Fortschritt bei Genom-Editing-<br />

Technologien bietet eine neue Plattform für<br />

Behandlungsmöglichkeiten verschiedenster kardiologischer<br />

Erkrankungen. Die Genschere CRISPR/<br />

Cas9, die die Gentechnik schon jetzt revolutioniert<br />

hat, ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen<br />

Instrument geworden. Das CRISPR/Cas9-System<br />

ist dabei äußerst effizient, einfach zu konfigurieren,<br />

hochspezifisch und gut geeignet für die<br />

Hochdurchsatz- und Multiplex-Genbearbeitung<br />

bei unterschiedliche Anwendungen. Mit Genom-<br />

Editierung kann man heute mit hoher Präzision<br />

und Effektivität Gensequenzen manipulieren und<br />

möglicherweise auch angeborene Gendefekte –<br />

etwa Kardiomyopathien – behandeln und zu einer<br />

definitiven Gentherapie kommen.<br />

Hoffnung auf echte Erneuerung der<br />

Herzmuskelfunktion<br />

Ein großes Thema der <strong>Kardiologie</strong>, bleibe die<br />

Regeneration des Herzmuskels. Jede Herzmuskelzelle,<br />

die im Laufe des Lebens vereinzelt oder bei<br />

Herzinfarkten in großer Zahl stirbt, ist definitiv<br />

verloren. Daher arbeitet die Forschung intensiv an<br />

Methoden, die sehr niedrige natürliche Regenerationsrate,<br />

die weniger als 1 % pro Jahr beträgt, zu<br />

stimulieren oder aus Stammzellen neue Herzmuskelzellen<br />

zu gewinnen und diese als Zellsuspension<br />

oder als Herzmuskelflicken in geschädigte Herzen<br />

einzubringen. Nach den eher enttäuschenden<br />

Ergebnissen der Knochenmarkzelltherapie gibt es<br />

hier zum Beispiel mit den pluripotenten Stammzellen<br />

neue berechtigte Hoffnung auf echte Erneuerung<br />

der Herzmuskelfunktion.<br />

Referenzen:<br />

1. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/273406/<br />

umfrage/entwicklung-der-lebenserwartung-bei-geburt-<br />

-in-deutschland-nach-geschlecht/<br />

2. Deutscher Herzbericht 2017<br />

Quellen:<br />

1. Deutsche Gesellschaft für <strong>Kardiologie</strong> – Herz und Kreislaufforschung<br />

e.V. (DGK)<br />

2. Pressekonferenzen „84. Jahrestagung der DGK“ im April<br />

<strong>2018</strong> in Mannheim<br />

Redaktion: Rüdiger Zart<br />

CONFERENCES<br />

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