Berliner Zeitung 15.10.2018
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14 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 240 · M ontag, 15. Oktober 2018<br />
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Brandenburg<br />
NACHRICHTEN<br />
Explosion auf dem<br />
Zeuthener See<br />
Wegen eines Brandes auf einem<br />
Bootes auf dem Zeuthener See<br />
musste am Sonnabend die Feuerwehr<br />
ausrücken. Zeugen hatten<br />
eine Explosion auf dem Boot gemeldet,<br />
das anschließend in Flammen<br />
aufging. DerEinsatz begann nach<br />
Angaben der Feuerwehr gegen<br />
15.30 Uhr. Nach bisherigem Informationsstand<br />
hat es keine Verletzten<br />
gegeben. (dpa)<br />
Feuer in der Lieberoser Heide<br />
gelöscht<br />
Dererneute Brand in der Lieberoser<br />
Heide ist gelöscht. Wiedie Feuerwehr-Regionalleitstelle<br />
Lausitz am<br />
Sonnabend mitteilte,wurde der Einsatz<br />
beendet. Seit Donnerstag hatte<br />
es auf einer zwei Hektar großen Fläche<br />
des ehemaligen Truppenübungsplatzes<br />
in Südbrandenburg<br />
gebrannt. DieFlammen konnten nur<br />
aus der Luft mit einem Löschhubschrauber<br />
bekämpft werden, weil<br />
sich im Boden noch Munition befinden<br />
könnte. (dpa)<br />
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722 234 gewinnt 100 000 Euro<br />
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0900 gewinnt 1000 Euro<br />
70 gewinnt 10 Euro<br />
Alle Angaben ohne Gewähr!<br />
Blumen für den Sieger:Ehefrau Simone (l.) gratuliertMikeSchubert(SPD) auf der Wahlparty.<br />
Potsdam bleibt in SPD-Hand<br />
Der Sozialdemokrat Mike Schubert setzt sich in der Stichwahl durch und wird neuer Oberbürgermeister<br />
Während die SPD in<br />
Bayern ein Debakel erlebt,<br />
bleibt die brandenburgische<br />
Landeshauptstadt<br />
Potsdam fest in der Hand<br />
der Sozialdemokraten: Ihr Kandidat<br />
Mike Schubertgewann laut vorläufigem<br />
Endergebnis am Sonntag die<br />
Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters<br />
mit 55,3 Prozent der abgegebenen<br />
Stimmen, wie die Wahlleitung<br />
am Abend mitteilte. Seine<br />
Gegenkandidatin Martina Trauth<br />
(parteilos), die für die Linke ins Rennen<br />
gegangen war,kam auf 44,7 Prozent.<br />
Die Wahlbeteiligung lag bei<br />
37,8 Prozent. Rund 140 000 Potsdamer<br />
konnten ihreStimme abgeben.<br />
Schubert ist für acht Jahre als<br />
Stadtoberhaupt gewählt. Er übernimmt<br />
am 28. November das Amt<br />
von Jann Jakobs (SPD), der nach 16<br />
Jahren als OB in den Ruhestand geht.<br />
In Potsdam stellt die SPD bereits<br />
seit der Wende, also 28 Jahre lang,<br />
das Stadtoberhaupt. Schubert kündigte<br />
nach der Wahl an, dass er Kurskorrekturen<br />
beim Wachstum der<br />
Stadt plane. „Wir können die relativ<br />
wenigen verbliebenen Flächen nicht<br />
nur mit Wohnungen zubauen, sondern<br />
müssen auch für Schulen und<br />
Kitas sorgen“, sagte er. Zudem soll<br />
der wachsende Verkehr mit mehr<br />
Bussen, Straßenbahnen und Radwegen<br />
besser gesteuertwerden.<br />
Der45-jährige Mike Schuberthat<br />
sich seine Sporen in der Politik von<br />
der Pike auf verdient. Als Student<br />
machte er erste politische Erfahrungen<br />
im Bürgerbüro des damaligen<br />
Ministerpräsidenten Matthias Platzeck<br />
(SPD) im Potsdamer Plattenbauviertel<br />
Schlaatz. 18 Jahre lang war er<br />
dann Stadtverordneter, darunter<br />
viele Jahre als Fraktionschef. Auch<br />
die Landespolitik hat ihn geprägt.<br />
Von2009 bis 2016 arbeitete er im Innenministerium.<br />
Dort war er unter<br />
anderem Büroleiter des damaligen<br />
Innenministers und derzeitigen Ministerpräsidenten<br />
Dietmar Woidke<br />
(SPD). Später war Schubert als Referatsleiter<br />
für Brand- und Katastrophenschutz<br />
zuständig. Vorzwei Jahrenwurde<br />
er zum Beigeordneten für<br />
„Wir können die relativ wenigen<br />
verbliebenen Flächen nicht nur<br />
mit Wohnungen zubauen, sondern<br />
müssen auch für Schulen und Kitas sorgen“<br />
Mike Schubert (SPD),<br />
neuer Oberbürgermeister von Potsdam<br />
Soziales, Jugend, Gesundheit und<br />
Ordnung gewählt und schaffte damit<br />
den Aufstieg in die Stadtspitze.<br />
Für die in den Umfragen auch in<br />
Brandenburg schwächelnde Regierungspartei<br />
SPD ging es bei der<br />
Oberbürgermeister-Wahl in der<br />
Landeshauptstadt ein knappes Jahr<br />
DPA/BERND SETTNIK<br />
vor der Landtagswahl vor allem<br />
darum, wenigstens noch in einer<br />
der vier kreisfreien Städte den Rathauschef<br />
zu stellen. Denn in den<br />
übrigen drei großen Städten des<br />
Landes ging das Amt bereits an die<br />
politische Konkurrenz von CDU<br />
und Linke verloren.<br />
Daher eilte auch Ministerpräsident<br />
Dietmar Woidke ins Rathaus,<br />
um Mike Schubert zu gratulieren.<br />
„Die Bürger in Potsdam haben entschieden<br />
–und das mit einem deutlichen<br />
Ergebnis“, sagte Woidke<br />
sichtlich erleichtert. „Das war ja<br />
auch schon mal knapper.“<br />
So war der scheidende Oberbürgermeister<br />
Jann Jakobs (SPD) im Jahr<br />
2002 nur mit einem hauchdünnen<br />
Vorsprung von 50,1 Prozent ins Amt<br />
gekommen. Seit Einführung der Direktwahl<br />
des Stadtoberhaupts im<br />
Jahr 1993 hatten sich in Potsdam<br />
stets die Kandidaten der SPD und<br />
der PDS beziehungsweise Linke ein<br />
Duell geliefert. Dreimal kam es zur<br />
Stichwahl, in der sich jeweils die Sozialdemokraten<br />
durchsetzten. Nur<br />
der spätere Ministerpräsident Matthias<br />
Platzeck gewann 1998 direkt im<br />
ersten Wahlgang gegen die Linke-<br />
Kandidatin Anita Tack. (dpa)<br />
Kirchen<br />
werden noch<br />
gebraucht<br />
Trotz Mitgliederschwunds<br />
stehen Gebäude selten leer<br />
VonChristian Bark<br />
Die Entwicklung ist eindeutig.<br />
Die großen<br />
christlichen Kirchen in<br />
Deutschland haben immer<br />
weniger Mitglieder. Zwar zählte<br />
die katholische Kirche im vergangenen<br />
Jahr noch 23,3 Millionen Mitglieder,die<br />
evangelische Kirche noch<br />
21,5 Millionen, doch waren das insgesamt<br />
mehr als 600 000 Menschen<br />
weniger als noch 2016.<br />
Erstaunlicherweise lässt sich<br />
diese Entwicklung aber in den Kirchen<br />
Brandenburgs nicht ablesen.<br />
Die Evangelische Kirche Berlin-<br />
Brandenburg-schlesische Oberlausitz<br />
(Ekbo), die knapp eine Million<br />
Mitglieder zählt, hat im vergangenen<br />
Jahr mehr als 18 000 Mitglieder verloren.<br />
Dennoch: „Richtig leer steht<br />
derzeit keine Kirche in unserem Bereich“,<br />
sagt der Ekbo-Bauamtsleiter<br />
Matthias Hoffmann-Tauschwitz.<br />
Auch im katholischen Erzbistum<br />
Berlin, dessen Bereich auch Teile<br />
Brandenburgs umfasst, wo die Mitgliederzahl<br />
von2016 zu 2017 um etwa<br />
8000 auf 58 300 schrumpfte, gibt es<br />
laut Bistumssprecher Stefan Förner<br />
derzeit keine ungenutzten und leerstehenden<br />
Kirchen. „In der Folge des<br />
Sanierungsplans für das Erzbistum<br />
wurden seit dem Jahr 2003 zahlreiche<br />
Kirchen und Kapellen verkauft und in<br />
der Regel einer neuen Nutzung zugeführt“,<br />
sagte er.Die beste Lösung sei,<br />
wenn weiter in dem Gebäude gebetet<br />
würde.„Daher wurden Kirchen an orthodoxe<br />
und evangelisch-freikirchliche<br />
Kirchen verkauft“, so Förner.<br />
Aber es gibt auch andere Konzepte.<br />
Eine ehemals evangelische<br />
Kirche in Bartschendorf (Ostprignitz-Ruppin)<br />
ist mittlerweile zu einem<br />
Wohnhaus umgebaut worden.<br />
Generell ist die Privatisierung von<br />
Kirchen für die Ekbo aber die letzte<br />
Ausnahme, wichtiger sei eine mögliche<br />
gesellschaftliche Nutzung,<br />
zum Beispiel als Kulturkirche. Das<br />
passiert seit Jahren in der Dorfkirche<br />
Goldbeck (Ostprignitz-Ruppin).<br />
Zur Fußballweltmeisterschaft<br />
2006 hatte ein Kulturförderverein<br />
gemeinsam mit der Kirchgemeinde<br />
die Spiele live beim „Public Viewing“<br />
übertragen. Durch die Einnahmen<br />
und Spenden bei solchen<br />
und anderen Ereignissen konnte<br />
vor drei Jahren der barocke Taufengel<br />
der Kirche restauriert werden.<br />
DerInnenraum wirdnun sukzessive<br />
saniert. (dpa)<br />
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