Berliner Zeitung 16.10.2018
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 241 · D ienstag, 16. Oktober 2018 15 *<br />
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Berlin/Brandenburg<br />
NACHRICHTEN<br />
Brand in Lieberoser Heide:<br />
Amt bittet Land um Hilfe<br />
Dievielen Brände in der Lieberoser<br />
Heide in den vergangenen Monaten<br />
haben zu finanziellen Engpässen<br />
beim Amt Lieberose/Oberspreewald<br />
geführt. Es sah sich am Montag nicht<br />
in der Lage,Löschhubschrauber aus<br />
eigenen Haushaltsmitteln zu finanzieren<br />
und bat deshalb den Landkreis<br />
und das Land um Hilfe,wie<br />
Amtsdirektor BerndBoschan auf Anfrage<br />
sagte.Seit Sonntag brennt es<br />
wieder in der Lieberoser Heide in<br />
Südbrandenburg. Zunächst war<br />
rund ein Hektar Fläche betroffen.<br />
Dann weiteten sich die Flammen in<br />
der Nacht zu Montag nach Angaben<br />
der Feuerwehr-Regionalleitstelle<br />
Lausitz auf zwischen fünf bis zehn<br />
Hektar aus.Das Brandgebiet liegt<br />
nahe GroßLiebitz (Dahme-Spreewald).<br />
Brände in der Lieberoser<br />
Heide können weitgehend nur aus<br />
der Luft bekämpft werden, weil sich<br />
im Boden des ehemaligen Truppenübungsplatzes<br />
noch Munition befindet.<br />
Deshalb kamen über den Sommer<br />
immer wieder Löschhubschrauber<br />
zum Einsatz. (dpa)<br />
Die Brände konnten nur aus der Luft<br />
bekämpft werden.<br />
DPA/PLEUL<br />
WoidkeerinnertanLeiden in<br />
sowjetischen Speziallagern<br />
Beieinem Empfang für Überlebende<br />
der sowjetischen Speziallager hat<br />
Brandenburgs Ministerpräsident<br />
DietmarWoidke (SPD) an das Leiden<br />
der Häftlinge erinnert. DurchHunger<br />
und Krankheit sei das Sterben<br />
Tausender Menschen in Kauf genommen<br />
und sogar durch inhumane<br />
Bedingungen forciertworden.<br />
„Das aber ist mit nichts zu rechtfertigen,<br />
denn Unrecht darfnicht mit<br />
Unrecht aufgewogen werden“, betonte<br />
der Regierungschef am Montag<br />
in Potsdam. DieSowjets hatten<br />
die Speziallager nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg auf dem Gebiet der späterenDDR<br />
eingerichtet. Woidke sagte,<br />
die Häftlinge seien oftmals pauschal<br />
als Kriegsverbrecher der Nationalsozialisten<br />
abgestempelt worden. Viele<br />
vonihnen seien jedoch willkürlich<br />
oder aufgrund vonDenunziationen<br />
verhaftet worden. (dpa)<br />
Verletzte auf Brandenburgs<br />
Straßen am Wochenende<br />
BeiUnfällen auf Brandenburgs Straßen<br />
sind am Wochenende 128 Menschen<br />
verletzt worden. Dies teilte die<br />
Polizei am Montagmorgen mit.<br />
Demnach gab es keine Verkehrstoten.<br />
Insgesamt wurden vonFreitag<br />
bis Sonntag 527 Verkehrsunfälle bei<br />
der polizeilichen Leitstelle in Potsdam<br />
registriert, bei 85 davon wurden<br />
Menschen verletzt. (dpa)<br />
Reisender am S-Bahnhof<br />
niedergeschlagen<br />
Unbekannte haben am Sonntag einen<br />
43-Jährigen am S-Bahnhof Potsdam-Babelsbergangegriffen.<br />
Kurz<br />
vorsechs Uhrtrafein 43-jähriger<br />
Potsdamer auf Bahnsteig 1auf mehrere<br />
angetrunkene Personen. Als der<br />
Mann die Gruppe um Ruhe bat,<br />
schlug ihm eine Frau ins Gesicht.<br />
DerStreit eskalierte.Dabei wurde<br />
das Opfer im Gesicht verletzt. Die<br />
Bundespolizei bittet Zeugen, sich zu<br />
melden. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle<br />
entgegen. (ls.)<br />
Sie sind ein eingespieltes Team: Falknerin Andrea Badouin und ihre Habichtdame Thora.<br />
Mit Thora auf Kaninchenjagd<br />
Eine Falknerin aus Brandenburg ist mit ihrer Habichtdame regelmäßig in Charlottenburg unterwegs<br />
VonAnna Kristina Bückmann, Brieselang<br />
Es ist kurz nach Sonnenaufgang.<br />
Im <strong>Berliner</strong> Park rund<br />
um das Schloss Charlottenburg<br />
ist es noch ruhig. Die<br />
ersten Jogger drehen ihre Runden,<br />
als Andrea Badouin mit Habichtdame<br />
Thoraauf dem Armden Stadtparkbetritt.Thoraist<br />
aufgeregt. Es ist<br />
eine ihrer ersten Runden draußen.<br />
Den Sommer über hatte sie Pause.<br />
Für Greifvögel hat die Saison begonnen<br />
–esgeht wieder auf Beizjagd.<br />
Andrea Badouin ist mit ihrer<br />
Teampartnerin, wie sie Thoranennt,<br />
nicht allein. Freundin Katja Heumann<br />
begleitet sie. Die 40-Jährige<br />
hat ihre zwei Jagdhunde Luna und<br />
Angel dabei. Neben Heumann steht<br />
eine Kiste. Es rappelt und schabt<br />
darin. DieJägerin hat ihredreiFrettchen<br />
mitgebracht.<br />
Suche nach Wild<br />
Etwa zwei bis drei Mal wöchentlich<br />
geht Badouin mit ihrer Habichtdame<br />
in der Beizsaison von September bis<br />
etwa März auf Jagd. Mit einem Bekannten<br />
teilt sie sich ein Jagdrevier<br />
im Brandenburger Forst. Auf Einladung<br />
der Eigentümer geht es aber regelmäßig<br />
auch in den Schlosspark<br />
Charlottenburg. Dann werden Kaninchen<br />
gejagt. „Die Jagd mit den<br />
Tieren soll den Bestand im Park dezimieren“,<br />
erklärt Heumann. Für die<br />
Stadtjagd brauchen sie eine Genehmigung<br />
der <strong>Berliner</strong> Forste.<br />
Im Schlosspark Charlottenburg<br />
haben sich die zwei Frauen mit ihren<br />
Tieren auf die Suche nach dem Wild<br />
gemacht. Die Hunde sind von der<br />
Leine los. Gezielt rennen sie zu einem<br />
Kaninchenbau in ein Gebüsch.<br />
Heumann lässt die Frettchen aus ihrem<br />
Käfig. Schnell sind die kleinen,<br />
grau-weißen Tiere imGebüsch verschwunden.<br />
Es ist still. „Sie sind<br />
noch drin“, sagt Heumann. Thora<br />
blickt aufgeregt hinüber zum Busch.<br />
Sieweiß, worum es hier heute geht.<br />
Dann plötzlich schießt ein Kaninchen<br />
hervor. Badouin und Heumann<br />
wissen, wo die flüchtenden Tiere<br />
entlangrennen und haben sich entsprechend<br />
positioniert. Heute aber<br />
haben sie kein Glück. Das Kaninchen<br />
rennt im Zickzack durchs Gebüsch,<br />
bis es aus den Augen verschwindet.<br />
Heumann ruft die Frettchen<br />
zurück. Diehören sofort.<br />
Es sind mittlerweile mehr Leute<br />
im Park unterwegs. Immer wieder<br />
halten Spaziergänger und Jogger an,<br />
bestaunen die Habichtdame. Thora<br />
ist aufgeregt. Ihr Schnabel ist leicht<br />
geöffnet. Ihre roten Augen funkeln.<br />
Der grau-weiß gesprenkelte Brustkorb<br />
bebt auf und nieder.„Ihrmacht<br />
hier also so eine ArtUngezieferbeseitigung?“,<br />
fragt ein Spaziergänger im<br />
beigefarbenen Mantel. „Wir kümmernuns<br />
um den Bestand, und dass<br />
sich keine Seuchen ausbreiten“, antwortet<br />
Heumann lächelnd. Es sei<br />
eine natürliche Art der Jagd –ohne<br />
Waffen. „So wurde schon gejagt, bevoresFeuerwaffen<br />
gab.“<br />
Die Beizjagd –die Jagd mit abgerichteten<br />
Greifvögeln auf freilebendes<br />
Wild in seinem natürlichen Lebensraum<br />
–gibt es laut der Deutschen<br />
UNESCO-Kommission seit<br />
mindestens 3500 Jahren. 2016 wurde<br />
die Falknerei in die Liste des Immateriellen<br />
Kulturerbes aufgenommen.<br />
Zu der Haltung eines Greifvogels<br />
gehört mehr als nur die Beizjagd.<br />
„Wir kümmern uns um den Bestand,<br />
und dass sich keine Seuchen<br />
ausbreiten. Es ist eine natürliche Art<br />
der Jagd –ohne Waffen.“<br />
Katja Heumann,<br />
Jägerin, über die Beizjagd<br />
Jedes Jahr kommt eine Kleinstadt hinzu<br />
„Die Bell“, das Glöckchen, das das<br />
Tier bei seinen Flügen am Bein trägt,<br />
sowie auch das Geschirr seien in<br />
Handarbeit gefertigt worden, sagt<br />
Falknerin Badouin. Ebenso auch das<br />
Rundreck, auf dem Habichtdame<br />
Thora in ihrem Zuhause im Brandenburgischen<br />
Brieselang sitzt, sowie<br />
die Transportbox. „Die Falknerei<br />
lebt von Weitergabe, Erziehung und<br />
Erfahrung“, sagt Badouin. Ein Jahr<br />
lang sei sie bei einem Falkner mitgelaufen,<br />
bevor sie die Falknerprüfung<br />
ablegte. Heute hilft sie selbst jungen<br />
Falknernbei der Aufzucht der Vögel.<br />
So offen und verständnisvoll wie<br />
der Spaziergänger sind nicht alle Begegnungen<br />
bei einer Stadtjagd, erzählt<br />
Badouin. „Manche denken, wir<br />
wollen hier Tiereausrotten“, sagt sie.<br />
Sie würden die Singvögel verscheuchen,<br />
habe sich Jagdkollegin Heumann<br />
anhören müssen. Manche rufen<br />
sogar die Polizei. Daher informiert<br />
Badouin vor jeder Jagd selbst<br />
die Behörden.<br />
Der Naturschutzbund Deutschland<br />
(Nabu) fordert inseinem jüngsten<br />
Papier über die Ausrichtung der<br />
Jagd, die Beizjagd abzuschaffen. Das<br />
Halten und Abrichten von Greifvögeln<br />
sowie die Jagd mit ihnen widersprechen<br />
dem Natur-und Tierschutz,<br />
heißt es dort. Heinz Kowalski, Sprecher<br />
des Bundesfachausschusses Ornithologie<br />
und Vogelschutz beim<br />
Nabu, differenziert: „Es sind freilebende<br />
Vögel, die in die freie Natur gehören.“<br />
Sie anKetten in Käfigen zu<br />
halten, sei keine artgerechte Haltung,<br />
sagt der 72-Jährige.Werden die Vögel<br />
aber im Sinne des Naturschutzes eingesetzt,<br />
zum Beispiel um bei Überpopulation<br />
Kaninchen zu jagen, sei dies<br />
in Ordnung.<br />
Keine Spielerei<br />
Für den Vorsitzenden des Landesverbandes<br />
des Deutschen Falkenordens<br />
(DFO) Brandenburg und Sachsen-Anhalt,<br />
Oliver Peipe,ist die Definition<br />
der Beizjagd entscheidend.<br />
Die Jagd mit dem Greifvogel auf frei<br />
lebendes Wild differenzieredie Falknerei<br />
von bloßer „Spielerei“ wie<br />
Flugvorführungen, sagt der Falkner.<br />
Wenn die Vögel nur auf Flugshows<br />
fliegen dürften, sei das kein artgerechter<br />
Umgang, sagt auch Andreas<br />
Lehmann, Vorsitzender des Verbandes<br />
Deutscher Falkner Brandenburg<br />
(VDF). „Das ist Kommerz und geht<br />
gehörig in die Hose.“ (dpa)<br />
Der Zuzug stellt Berlin und Brandenburg vor ähnliche Probleme. Jetzt wollen beide Länder gemeinsam Neubau fördern<br />
Angesichts wachsender Wohnungsnot<br />
und steigender Mieten<br />
wollen Brandenburg und Berlin gemeinsam<br />
den Bau neuer Mehrfamilienhäuser<br />
fördern. Dabei sollten die<br />
Potenziale nicht nur im Speckgürtel<br />
rund um die Hauptstadt genutzt<br />
werden, sagte die brandenburgische<br />
Infrastrukturministerin Kathrin<br />
Schneider (SPD) am Montag vor einer<br />
Fachkonferenz zur Wohnungspolitik<br />
in Potsdam. „Beispielsweise<br />
verfügen die Städte in der zweiten<br />
Reihe über Wohnraumangebote, die<br />
den <strong>Berliner</strong> Markt entlasten können.“<br />
dige Verkehrsanbindung und die übrige<br />
Infrastruktur schaffen“, meinte<br />
Schneider.<br />
Brandenburg hat ein Förderprogramm<br />
in Höhe von 100 Millionen<br />
Euro aufgelegt, um den Neubau von<br />
bezahlbarem Wohnraum zu unterstützen.<br />
Gesellschaften und private<br />
Investoren können im sozialenWohnungsbau<br />
bei Neubauten ab sofort<br />
statt bisher maximal 1800 Euro bis<br />
zu 2500 Euro pro Quadratmeter beantragen.<br />
DerGroßteil dieser Förderung<br />
läuft allerdings als Darlehen.<br />
Der Druck auf den Markt sei beträchtlich<br />
gestiegen, weil zuletzt je-<br />
DPA/BERND SETTNIK<br />
Die kommunalen <strong>Berliner</strong> Wohnungsbaugesellschaften<br />
seien inzwischen<br />
in Einzelfällen auch über<br />
die Landesgrenze hinaus aktiv, erläuterte<br />
Berlins Bausenatorin Katrin<br />
Lompscher (Linke). Das Land Berlin<br />
besitze inBrandenburg rund 16 000<br />
Hektar Fläche, darunter rund 1400<br />
Hektar in Siedlungsgebieten.<br />
Ebenso wie Schneider betonte<br />
Lompscher, dass es der Politik nicht<br />
um die Förderung des Baus vonEinfamilienhäusern,<br />
sondern umdeutlich<br />
mehr Mehrfamilienhäuser in<br />
den Städten gehe. „Denn nur dort<br />
lässt sich wirtschaftlich die notwenweils<br />
rund 30 000 Neubürger nach<br />
Brandenburg gezogen seien, sagte<br />
der Chef des Städte- und Gemeindebundes,<br />
Jens Graf. „So kommt jedes<br />
Jahr eine Kleinstadt hinzu.“<br />
Dies führe dazu, dass die Mieten<br />
nicht nur für die unteren Einkommensschichten,<br />
sondern auch für<br />
Bezieher mittlerer Einkommen in<br />
bestimmten Regionen unerschwinglich<br />
würden, klagte der Vorsitzende<br />
des Mieterbunds in Brandenburg,<br />
Rainer Radloff. „Zehn bis zwölf Euro<br />
netto kalt ist auch für Bezieher mittlerer<br />
Einkommen nicht mehr bezahlbar.“<br />
(dpa)<br />
Zwischen<br />
Kunst und<br />
Klimaschutz<br />
Eine Ausstellung widmet<br />
sich auch der Braunkohle<br />
VonSimone Humml<br />
Ein erwachsener Mensch verbraucht<br />
proTag ungefähr so viel<br />
Energie wie ein alter hoher Kühlschrank:<br />
Grob überschlagen 2000<br />
Kilokalorien pro Tag. Nichts als unnützes<br />
Wissen? In der Ausstellung<br />
„Artefakte“ im <strong>Berliner</strong> Museum für<br />
Naturkunde dient es als Beispiel dafür,<br />
dass alles Leben auf Energieverbrauch<br />
beruht. Unddass die Art, wie<br />
wir Energie für unseren Körper und<br />
für unseren Kühlschrank gewinnen,<br />
immense Auswirkungen auf die Umwelt<br />
hat. Wahrscheinlich wissen die<br />
Besucher einer solchen Ausstellung,<br />
dass bei der Herstellung eines<br />
Fleischgerichts mehr Treibhausgase<br />
produziert werden, als bei einem<br />
Teller Gemüse. Manche wissen vielleicht<br />
auch, dass sich beim Waschen<br />
einer Fleecejacke rund 2000 winzige<br />
Plastikfasernlösen, die durch die Filter<br />
der Kläranlagen hindurch ins<br />
Meer gelangen können. Doch die<br />
Ausstellung „Artefakte“ bietet mehr<br />
als Daten, wie der Name aus Art<br />
(Kunst) und Fakten schon suggeriert.<br />
Ein großformatiges Foto auf weißer<br />
Wand zeigt schillernde,leicht gebogene<br />
Streifen in rot, orange und<br />
grün. EinDisplay um die Ecke erläutert,<br />
dass es sich dabei um saures<br />
Grubenwasser in Niederzier handelt.<br />
Es sind vollgelaufene Baggerspuren<br />
vomBraunkohleabbau, denn<br />
der Hambacher Forst, ein Wald aus<br />
Eichen und Hainbuchen, wurde bereits<br />
auf ein Zehntel seiner Fläche reduziert.<br />
Auf einem anderen Foto<br />
sind Strukturen in kräftigem Rot auf<br />
blauem Grund zu sehen. Es sind<br />
Chemikalien, die nach der Explosion<br />
der Plattform „Deepwater Horizon“<br />
2010 auf das Öl gesprüht wurden, damit<br />
es absinkt.<br />
Bilder des Fotografen J. HenryFair in der<br />
Ausstellung „Artefakte“<br />
DPA/SOEDER<br />
„Ich möchte, dass die Menschen<br />
beunruhigt sind. Ich möchte, dass<br />
die Menschen Fragen stellen, und<br />
ich möchte,dass sie nein sagen“, erklärt<br />
der US-Fotograf und Umweltaktivist<br />
Henry Fair, zuseinen vom<br />
Flugzeug aus gemachten Aufnahmen.<br />
Alle künstlerisch schönen Bilder<br />
zeigen Auswirkungen menschlichen<br />
Handelns.„Die Menschen sollen<br />
alles in ihrem Leben hinterfragen<br />
und überlegen, was mache ich, und<br />
wie wird essich auf die Kinder auswirken“,<br />
sagte Fair.<br />
Neben vielen Fotos, plastischen<br />
Schaubildern, Gegenständen und<br />
Grafiken gibt es auch immer Hinweise,<br />
was man selbst tun kann:<br />
Etwa weniger Kleidung kaufen oder<br />
bienenfreundliche Pflanzen in Balkon<br />
und Garten setzen.<br />
Am Ende der Ausstellung kann jeder<br />
Besucher auf einer elektronischen<br />
Tafel selbst Ideen hinterlassen.<br />
„ImWinter werdeich mehr Pullis<br />
tragen“, steht da, oder „Ich benutze<br />
häufig Präservative, es strengt<br />
mich an, doch es ist sustainable<br />
(deutsch: hat nachhaltigeWirkung)“.<br />
Ein anderer Besucher schrieb: „Mir<br />
ist aufgefallen, dass die S-Bahn nicht<br />
pünktlich ist, aber dann kommt sie<br />
doch.“ (dpa)<br />
DieAusstellung läuft bis8.September 2019.<br />
Infos: www.museumfuernaturkunde.berlin/de