Pack & Log 09/2018
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Green packaging Kennzeichnen Transportverpackung BrauBeviale<br />
SPS IPC Drives<br />
„Rohstoff“ entscheidend für Recycling<br />
Verfügbarkeit und Qualität von Post-Consumer-Material<br />
muss verbessert werden<br />
Neue Vorschriften wie das Kreislaufwirtschaftspaket der EU haben der Verwendung von Rezyklaten einen enormen<br />
Schub verliehen. ALPLA begrüßt diese Entwicklung, fordert aber ein konsequentes Weiterdenken und Handeln.<br />
Gesetze fordern höhere Recyclingquoten.<br />
Internationale Markenartikler<br />
und Getränkekonzerne<br />
schreiben sich ambitionierte Nachhaltigkeitsziele<br />
auf die Fahnen. Non-Profit-Organisationen<br />
machen mobil und Konsumenten<br />
greifen am liebsten zu Produkten<br />
in nachhaltigen Verpackungen. „Seit über<br />
25 Jahren beschäftigen wir uns mit Recycling.<br />
Wir haben bereits zu Zeiten in diese<br />
Technologien investiert und Recyclingmaterial<br />
zu neuen Verpackungen verarbeitet,<br />
als das quasi als Liebhaberei abgetan wurde“,<br />
sagt Georg Lässer, Head of Recycling<br />
bei ALPLA. „In diesem Sinne begrüßen wir<br />
die aktuellen Entwicklungen. Wir fordern<br />
aber auch geeignete Maßnahmen, damit<br />
wir die hochgesteckten Ziele umsetzen<br />
und unsere Kunden ideal unterstützen<br />
können.“<br />
Ausgereifte Technologie zum<br />
Vorteil der Umwelt. In den beiden<br />
eigenen PET-Recyclingwerken von ALPLA<br />
(Österreich und Polen) werden jährlich rund<br />
42.000 Tonnen lebensmitteltaugliches rPET<br />
hergestellt. Seit Wöllersdorf auf Ökostrom<br />
umgestellt hat, spart das dort produzierte<br />
rPET rund 90 Prozent der Treibhausgase<br />
im Vergleich zu Virgin Material ein. Aus<br />
technischer Sicht ist heute beinahe alles<br />
machbar, was auch für die Verwendung<br />
von Rezyklaten im Produktionsprozess gilt.<br />
Sammelsysteme ausbauen. Die Verfügbarkeit<br />
von Post-Consumer-Material ist<br />
der wesentliche Knackpunkt für Recycler.<br />
Schätzungen zufolge soll sich die Nachfrage<br />
nach recycelten Kunststoffen bis 2030 vervierfachen.<br />
Ein Trend, der jetzt schon deutlich<br />
absehbar ist, wie Christian Hude, Sales<br />
Manager bei PET Recycling Team GmbH,<br />
bestätigt: „Das Interesse ist so groß wie nie.<br />
Im Einkauf wird es für uns aber zunehmend<br />
schwieriger, ausreichend Material in guter<br />
Qualität zu bekommen. Aufgrund der großen<br />
Nachfrage sind zudem in den letzten beiden<br />
Jahren die Preise signifikant gestiegen.“<br />
„Unserer Erfahrung nach sind sehr viele<br />
Konsumenten bereit, ihre Verpackungsabfälle<br />
richtig zu trennen und zu entsorgen.<br />
Dafür braucht es aber leicht zugängliche<br />
und funktionierende Sammelsysteme“, betont<br />
Georg Lässer. Selbst in Ländern wie<br />
Österreich und Deutschland gäbe es noch<br />
Potenzial in der Sammlung und Sortierung,<br />
erst recht in ganz Europa.<br />
Neue Kooperationen. Um die Versorgung<br />
mit Rohstoffen zu verbessern, kooperiert<br />
ALPLA seit Juli mit dem PET-Recyclingwerk<br />
Texplast (Wolfen/Deutschland) der<br />
Fromm-Gruppe. Laut Georg Lässer haben<br />
solche Kooperationen Zukunft, insbesondere,<br />
wenn sich die Anforderungen so gut<br />
ergänzen wie in diesem Fall: ALPLA verarbeitet<br />
lebensmitteltaugliches rPET, Fromm<br />
verarbeitet bunte Flakes zu Umreifungsbändern.<br />
„Die aktuelle Situation fordert uns und<br />
erfordert auch, dass wir über den Tellerrand<br />
hinausdenken. Das betrifft sowohl die Zusammenarbeit<br />
mit neuen Partnern als auch<br />
die Beschäftigung mit neuen Technologien<br />
und Materialien im Recycling“, so Lässer.<br />
Derzeit werden weitere Kooperationen geprüft.<br />
Kurzprofil. ALPLA gehört zu den führenden<br />
Unternehmen für Kunststoffverpackungen.<br />
Rund 19.300 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter produzieren weltweit<br />
an 176 Standorten in 45 Ländern maßgeschneiderte<br />
Verpackungssysteme, Flaschen,<br />
Verschlüsse und Spritzgussteile. Die<br />
Anwendungsbereiche der Qualitätsverpackungen<br />
sind vielfältig: Nahrungsmittel und<br />
Getränke, Kosmetik und Pflegeprodukte,<br />
Haushaltsreiniger, Wasch- und Putzmittel,<br />
Motoröl und Schmiermittel. ALPLA betreibt<br />
eigene Recyclingwerke: PET Recycling Team<br />
mit zwei Standorten in Österreich und Polen<br />
und im Rahmen eines Joint Ventures in<br />
Mexiko und einer Kooperation in Deutschland.<br />
2015 feierte ALPLA das 60-jährige<br />
Firmenjubiläum. <br />
[pl]<br />
Foto: ALPLA / Adi Bereuter