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Essays zu egalitärer Vielfalt

Im Rahmen der Lehrveranstaltung Bildung: Egalitäre Vielfalt und Differenz. SCHRIFTEN ZU DISABILITY & DIVERSITY | Vol. 3 | 09/2018

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Angst und Entwicklung im Kindesund<br />

Jugendalter<br />

Anela Dizdarevic<br />

Angst ist ein „Urinstinkt“ welchen jeder Mensch in sich trägt. Die Angst kann eine mächtige Waffe <strong>zu</strong>m Überleben sein, aber auch<br />

ein Werkzeug <strong>zu</strong>r Einschüchterung. Jedes Individuum geht mit Angst anders um. In diesem Essay wird daher folgender Frage nachgegangen:<br />

Welchen Einfluss hat Angst auf die Entwicklung im Kindes- und Jugendalter?<br />

Die Angst ist unbestimmt, sie kann eine lähmende oder aber eine mobilisierende Wirkung haben. Menschen, die vor einer drohenden<br />

Gefahr stehen und sich ängstigen, können <strong>zu</strong> Handlungen fähig sein, <strong>zu</strong> der sie unter normalen Umständen nicht im Stande<br />

sind (Busch, 2017; Althoetmar, 2016).<br />

„Angst [ist eine] psychologische Bezeichnung für einen spezifisch ausgelösten oder chronischen Affekt<strong>zu</strong>stand, der mit Furcht- und<br />

Schreckgefühlen verbunden ist.“ (Hillmann 2007: 28). Angst kann sich dabei auf bestimmte Objekte, Personen oder Situationen<br />

richten, oder auch unbestimmt sein und als Affekt auftreten. Hier muss nicht unmittelbar eine Beziehung <strong>zu</strong> den direkten Objekten,<br />

Situationen oder Personen bestehen, sondern Ängste können aufgrund einer Assoziation auftreten. Weiters kann Angst in<br />

einzelnen Settings auftreten, wie beispielsweise die Angst vor Schlangen, oder aber entwicklungspsychologisch bedingt und somit<br />

ein Dauer<strong>zu</strong>stand sein, der krankhaft ist (Hillmann, 2007, S. 28).<br />

Wenn Kinder ängstlich sind oder in den verschiedenen Lebens- und Entwicklungsphasen Ängste entwickeln, wie beispielsweise<br />

Trennungs- oder Verlassensängste sowie Prüfungsängste, sollte ihnen Halt und Geborgenheit gegeben werden. Ein liebevolles<br />

Elternhaus ist ein starkes Fundament, auf dem sich die Kinder bewegen können. Es gibt oftmals einfache Lösungen um den Ängsten<br />

entgegen<strong>zu</strong>wirken: beispielsweise kann bei Angst vor Dunkelheit ein Nachtlicht angelassen werden. Trennungsängsten kann<br />

vorgebeugt werden, indem sich Kinder rechtzeitig an fremde Menschen gewöhnen. Kinder können ihre Gefühle oft nur in einem<br />

Bild ausdrücken. Schüchterne Kinder behalten ihre Ängste eher für sich. In unbekannte Situationen fürchten sich schüchterne Kinder<br />

schneller als offene kommunikative Kinder. Jan-Uwe Rogge (2002) schreibt Geschichten, wie Kindern ihre Ängste genommen<br />

werden können. Wichtig ist es, dem Kind viel Unterstüt<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> geben, damit es dann mit beängstigen Situationen besser umgehen<br />

kann (Busch, 2017; Rogge, 2002).<br />

Ängste beeinflussen Kinder bewusst oder unbewusst, sie sind daher fester Bestandteil in der Entwicklung im Kindes- und Jugendalter.<br />

Wie ein Kind aufwächst, ob es geliebt und beschützt wird, ob es in einer förderlichen oder hinderlichen Umgebung heranwächst<br />

oder ob es in früher Kindheit schon mit dem Tod konfrontiert war, all diese Faktoren sind prägend für die Entstehung und<br />

Entwicklung der Ängste jedes Einzelnen. Ausschlaggebend ist, wie mit diesen Ängsten im Kindes- und Jugendalter umgegangen<br />

wird, welche Unterstüt<strong>zu</strong>ng den Kindern bei der Bewältigung der Ängste geboten wird und wie das unmittelbare soziale Umfeld<br />

das Kind in diesem Prozess begleitet.<br />

Quellen:<br />

Althoetmar, Kai (2016). Planet Wissen. Zugriff am 15.06.2018 unter https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/angst/index.html<br />

Busch, Petra (2017). Praxis für Veränderungs -und Emotions-Coaching Koblenz. Zugriff am 15.06.2018 unter http://beratung-coaching-koblenz.de/coaching-koblenz-informiert-was-ist-angst-hilfe-bei-aengsten/<br />

Hillmann, Karl-Heinz (2007). Wörterbuch der Soziologie. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag.<br />

Rogge, Jan-Uwe (2002). Geschichten gegen Ängste: So helfen Sie Ihrem Kind (5. Auflage). Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag.<br />

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