Berliner Kurier 11.11.2018

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BERLIN Berliner Radfahrerin Der Moment,der ihr Glück zertrümmerte SEITEN 8-9 DER ROTE TEPPICH Ehre, wemEhregebührt! Ulrich Frei ist der ärztliche Direktor der Charité, stellte jetzt eine neue „Mitarbeiterin“ der Klinik für Geburtsmedizin vor. Normalerweise wird keine Pressekonferenz veranstaltet, wenn an der Charité eine neue Mitarbeiterin eingestellt wird–doch dieses Mal sollte es anders sein. Kein Wunder: Diese Kollegin wird Ärzten im Bereich Geburtsmedizin eine große Hilfe sein! Am Freitag stellteUlrich Frei, der ärztliche Direktor der Charité, eine Geburtensimulationspuppe vor. An ihr können Studenten, Ärzte und Hebammen nun den Ablaufvon Geburten üben.Ziel sei es, das Zusammenspielder Teams zu trainieren: für Notfallsituationen vor, während und nach der Geburt ebenso wie für normale Geburten. „Mankann nicht alles am Patienten üben“, sagt Frei. Deshalb solle an der Klinik ein Simulations- und Trainingszentrum entstehen. An der Puppe kann nun bereitsder Umgang mit Notfällen wie Blutungen geübt werden.InTrainingsszenarien, die realistisch wirken sollen,schlüpfen Mitarbeiter in die Rolle vonAngehörigen, geben der Puppe eine Stimme („Ich höre nur Blut!“). Sie kann künstlich bluten,aber nicht sprechen oder schreien. Für das Personal geht es um die richtigen medizinischen Schritte, aber auch um die Kommunikation untereinander und mit der „Patientin“. Fragen? Wünsche? Tipps? Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456 (Mo.–Fr. 10–18 Uhr) 10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105 E-Mail: leser-bk@dumont.de Abo-Service: Tel. 030/232777 Foto: Charité Berlin sperrt Wildtier-Zirkusse aus Senat verbietet Weihnachts-TiershowamOlympiastadion. Doch das ist nur der erste Fall Von MIKE WILMS Berlin – In der Weihnachtszeit gastiert der Zirkus Voyage am Olympiastadion. So kennen es die Berliner seit 1994. Allein vergangenes Jahr kamen über 40 000 Besucher. Doch mit dem Winterzirkus soll Schluss sein. Der Senat verweigert für dieses Jahr die Genehmigung. Denn: Der Zirkus Voyage hält Wildtiere, darunter Nilpferd „Jedi“ und zwei Giraffen. So etwas soll auf landeseigenen Flächen ab sofort tabu sein. Es geht dem Berliner Senat nicht um konkrete, beweisbare Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, sondern um Grundsätzliches. Bereits 2017 habe man die Verpachtung an den Winterzirkus „kritisch gesehen“. Einfach, „weil Wildtiere im Programm vorkommen“. Im Koalitionsvertrag von SPD, Linker und Grünen sei aber festgelegt, dass Tier- Der Zirkus Voyage gastiertseit 1994 immer zu Weihnachten in Berlin, aber auch in anderen Jahreszeiten. schutz und artgerechte Haltung bei der Verpachtung von Zirkusflächen gestärkt werden sollen. Deshalb gebe es inzwischen die klare Marschroute: „Der Senat lehnt eine Vergabe von landeseigenen Flächen an Zirkusse mit Wildtieren ab.“ So geht es jetzt aus einer Senatsantwort an die CDU-Abgeordnete Katrin Vogel hervor. Die Absage an den Winterzirkus ist der erste bekannte Anwendungsfall der Regelung. Schon seit Jahren kämpfen Tierschutz-Organisationen für ein Wildtierverbot: „In einem Zirkusunternehmen ist eine verantwortbare Haltung von Wildtieren grundsätzlich nicht möglich“, heißt es beim Deutschen Tierschutzbund. Dies betreffe etwa Tiger, Elefanten und Affen, die im Unterschied zu domestizierten, gezüchteten Haustieren für ein Leben in der Wildnis geschaffen sind. Die Tiere würden „massiv darunter leiden“, dass sie Kunststücke vorführen müssen und in Transportwagen von Ort zu Ort gebracht werden. Dass sich Innensenator Andreas Geisel (SPD) diese Kritik zu eigen macht, findet Zirkus-Spre-
Neues Leben im Kino Happy End für Deutschlands ältestes Lichtspielhaus SEITEN 20-21 SEITE5 BERLINER KURIER, Sonntag, 11. November 2018 Inferno bei Nacht Meterhohe Flammen legten Laube in Schutt und Asche Hohenschönhausen – Der widerliche Gestank von Qualm ließ gestern die Anwohner der Wartenberger Straße in Hohenschönhausen aus dem Schlaf hochschrecken. Erkam von einer Laube aus der Kleingartenkolonie Land inSonne, die kurz nach 4Uhr Feuer gefangen hatte und bis auf die Grundmauern abbrannte. Die Feuerwehr rückte mit 40 Männern an, um die meterhohen, weit sichtbaren Flammen zu löschen. Das Gebäude konnte nicht mehr gerettet werden. Verletzt wurde niemand. Unklar ist noch, weshalb das Feuer ausbrach. Die Polizei schloss Brandstiftung nicht aus. Erst am vergangenen Mittwoch warinRudoweine Laube abgebrannt. Auch in dem Fall kennt die Polizeidie Ursache noch nicht. Die Laubenpieper der Kolonie Land in Sonne feiern im nächsten Jahr das 90-jährige Jubiläum der Anlage. Zur Gartenanlage gehören mehr als 680 Parzellen. Der Kleingärtnerverein hat nach eigenen Angaben rund 1000 Mitglieder. LS Foto: Morris Pudwell DasGebäude in der Kolonie brannte bis auf die Grundmauern nieder. PRÄSENTIEREN Tierischer Star in der Manege: Der Zirkus Voyage gehörtzuden wenigen mit einem Flusspferd. cher Sascha Grodotzki grotesk. Er sagt: „Wir wurden schon oft vom Berliner Veterinäramt und von Experten des Wildtierinstituts überprüft, aber es gab nie Mängel.“ Den Tieren gehe es gut, und der Zirkus Voyage fühle sich mit Berlin verbunden. Bisher habe der Senat jedes Jahr problemlos zugestimmt, wenn der Parkplatzpächter am Olympiastadion eine Teilfläche an den Zirkus untervermietete. Um die Sache zu klären, hat der Zirkus jetzt Klage eingereicht. Er will sich sein –auch finanziell wichtiges –Wintergeschäft nicht kaputt machen lassen. „Wir rechnen nächste Woche mit einem Gerichtsentscheid“, sagt Grodotzki. Er sei zuversichtlich. Der Senat habe aus rein ideologischen Gründen gehandelt. Beim Senat heißt es wiederum, der Zirkus habe sich auf keine Debatte um einen Alternativ-Standort und einen Wildtier-Verzicht eingelassen. Innensenator Andreas Geisel (SPD) will keinen Wildtier-Zirkus auf landeseigenen Flächen. Fotos: Tierschutzbund, Friedel, dpa 11.12. –23.12.2018 IM ADMIRALSPALAST GITTE HÆNNING als Hannah
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