KEM Konstruktion 09.2017
Trendthemen: Digitalisierung, Windenergieanlagen im Fokus, Lösungen für die Werkzeugmaschine 4.0; Messe Composites Europe 2017; KEM Porträt: Jens Stadter, Vice President Cable Carrier Systems, Tsubaki Kabelschlepp Group; KEM Perspektiven: Werkzeugmaschine 4.0
Trendthemen: Digitalisierung, Windenergieanlagen im Fokus, Lösungen für die Werkzeugmaschine 4.0; Messe Composites Europe 2017; KEM Porträt: Jens Stadter, Vice President Cable Carrier Systems, Tsubaki Kabelschlepp Group; KEM Perspektiven: Werkzeugmaschine 4.0
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TRENDS<br />
LÖSUNGEN FÜR DIE WERKZEUGMASCHINE 4.0<br />
Intelligente Wälzführung und intelligente Spindellagerung vermeiden ungeplante Maschinen- bzw. Spindelausfälle<br />
Smarte Komponenten für die nächste<br />
Werkzeugmaschinengeneration<br />
Schaeffler wird auf der EMO 2017 mechanische Komponenten, elektrische Antriebe und digital unterstützte<br />
Lösungen präsentieren, die in der nächsten Werkzeugmaschinengeneration für mehr Produktivität, Verfügbarkeit<br />
und Qualität sorgen – sei es in Hauptspindeln, Vorschubachsen, Rundachsen oder Drehtischen. Ein Trend ist<br />
deutlich sichtbar: Der Anteil sensorisierter Komponenten im Portfolio des Herstellers nimmt immer mehr zu.<br />
Zwei Beispiele – eine intelligente Wälzführung und eine intelligente Spindellagerung – werden in diesem<br />
Beitrag ausführlicher vorgestellt.<br />
Dr.-Ing. Ralf Beck, Redakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>, auf Basis von Unterlagen der Schaeffler Technologies AG & Co. KG, Homburg<br />
Für die zweite Generation des<br />
Systems wurde ein Sensor speziell<br />
für die Erfassung des Schmier -<br />
zustandes in den Laufwagen und<br />
für die Platzverhältnisse an den<br />
Umlaufführungen entwickelt. Die<br />
neue Auswerteelektronik ermöglicht<br />
jetzt die Überwachung von bis zu<br />
sechs Laufwagen pro Achse<br />
Bild: Schaeffler<br />
Die Wälzkörper induzieren durch die kleiner werdende Schmierfilmdicke<br />
im Wälzkontakt nun mehr Schwingungsenergie in den Tragkörper.<br />
Bei Überschreitung eines aus dem Neuzustand (Sollzustand)<br />
generierten Schwellenwertes (Schmierindikator) löst das System<br />
automatisch einen Nachschmierimpuls am Schmierstoffgeber aus.<br />
Basierend auf der Rollenumlaufeinheit RUE-E 4.0, die als Studie<br />
auf der EMO 2015 präsentiert wurde, entwickelten die<br />
Schaeffler-Ingenieure nun eine zweite Generation zur Vorserienreife.<br />
Ähnlich der RUE-E 4.0 besteht das neue System aus einem Profilschienenlaufwagen<br />
mit integrierter Sensorik, einer Auswerteelektronik<br />
in einem kleinen Gehäuse und einem automatischen Schmierstoffgeber,<br />
wie z. B. dem FAG Concept8. Die Auswerteelektronik<br />
ermöglicht jetzt die Überwachung von bis zu sechs Laufwagen pro<br />
Achse. Größte Herausforderung innerhalb der Entwicklung war es,<br />
die Sensorik in den Bauraum der Linearführung zu integrieren. Im<br />
Zuge dieser Neuentwicklung wurde ein Sensor speziell für die<br />
Erfassung des Schmierzustandes in den Laufwagen und für die<br />
Platzverhältnisse an den Umlaufführungen entwickelt.<br />
Elektronische Überwachung des Schmierzustandes<br />
Das innovative System nutzt den Effekt, dass mit alterndem<br />
Schmierstoff bzw. kleiner werdender Schmierstoffmenge die<br />
Dämpfungswirkung des Schmierstoffs im Wälzkontakt abnimmt.<br />
Vorteile bedarfsgerechter Nachschmierimpulse<br />
Erfährt eine Achse relativ wenig Wegstrecke und geringe Bearbeitungskräfte<br />
wird das System seltener einen Schmierimpuls aus -<br />
lösen, bei starker Beanspruchung entsprechend häufiger. Dringen<br />
durch Verschmutzung Fremdkörper in den Laufwagen ein oder wird<br />
der Laufwagen mit Kühlschmierstoff kontaminiert, wird dies über<br />
den Körperschall sofort detektiert, bewertet und ein Schmierimpuls<br />
ausgelöst. Solange der emittierte Körperschall über dem Schwellenwert<br />
liegt, werden die Schmierimpulse wiederholt. Dies hat den<br />
Effekt, dass die Verschmutzung mit dem Schmierstoff aus dem<br />
Laufwagen sofort herausgespült wird. Sinken nach den Schmierimpulsen<br />
die Kennwerte wieder auf das normale Niveau, haben die<br />
Laufbahnen und Wälzkörper die Kontamination unbeschadet überstanden.<br />
Ohne diese Innovation würde die Linearführung bis zum<br />
nächsten geplanten Schmierintervall mit dieser Verschmutzung im<br />
Wälzkontakt weiter betrieben werden und einen entsprechenden<br />
Initialschaden davontragen. Ein vorzeitiger Totalausfall der Linearachse<br />
ist vorprogrammiert.<br />
Benefits für Maschinenhersteller und Betreiber<br />
Das innovative System ermöglicht Maschinenherstellern und Betreibern<br />
folgende Wettbewerbsvorteile:<br />
40 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 09 2017