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Berliner Kurier 02.12.2018

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REISE<br />

NACHRICHTEN<br />

Lichterzauber in Murten<br />

Foto: Imago<br />

Wüste,<br />

Mitte Januar verwandelt<br />

sich die Schweizer Stadt<br />

Murten im Kanton Freiburg<br />

zwölf Tage lang in einen<br />

magischen Ort. Geheimnisvolle<br />

Gestalten tanzen in<br />

den Bäumen und hunderte<br />

flackernde Laternen bringen<br />

den Murtensee zum<br />

Glühen. Das Rathaus, die<br />

Ringmauer und der<br />

Schlosshof werden mit<br />

bunten Lichtanimationen<br />

in Szene gesetzt. Das Spektakel<br />

findet vom 16. -27. Januar<br />

2019 statt.<br />

Visum für Tansania<br />

Das Visum für Tansania<br />

lässt sich jetzt auch online<br />

beantragen. Das neue E-Visum<br />

gebe es für Touristenund<br />

Geschäftsvisa sowie Visa<br />

zur mehrfachen Einreise,<br />

informiert das Auswärtige<br />

Amt (AA). Bezahlt wird bei<br />

dem Verfahren per Kreditkarte<br />

oder Banküberweisung.<br />

Treppenteil versteigert<br />

Ein Abschnitt aus dem Original-Treppenhaus<br />

des Eiffelturms<br />

ist in Paris für<br />

169 000 Euro versteigert<br />

worden. Die Stufen gehörten<br />

zu der Wendeltreppe,<br />

welche die zweite und dritte<br />

Etage des Pariser Wahrzeichens<br />

verband.<br />

Blütezeit auf Mallorca<br />

Auf Mallorca beginnt der<br />

Frühling schon im Januar<br />

und Februar, wenn die<br />

Mandelbäume in voller Blütenpracht<br />

stehen. Wollen<br />

Sie dieses Naturschauspiel<br />

in Zartrosa erleben? Dann<br />

machen Sie doch die achttägige<br />

Dertour-Erlebnisreise<br />

„Mallorca -Frühlingstraum<br />

und Mandelblüte“, bevor<br />

im März die Blütezeit endet.<br />

Je nach Interesse kann<br />

der Gast zusätzlich ein Ausflugs-<br />

oder Wanderpaket<br />

buchen. Buchbar in jedem<br />

Reisebüro mit Dertour-Programm.<br />

Foto:Imago<br />

Wind und<br />

Wolkenkratzer<br />

Dubai bringt<br />

seine Besucher<br />

immer wieder<br />

zum Staunen<br />

Ich sehe nach unten, meine<br />

Beine zittern. Nur ein dünner<br />

Glasboden bewahrt<br />

mich vor dem freien Fall. Langsam<br />

setze ich einen Fuß vor den<br />

anderen, stakse wackelig über<br />

das Glas. Als ich es nicht mehr<br />

aushalte, laufe ich mit Blick<br />

nach oben weiter. Zwei Minuten<br />

später, ich bin längst von<br />

der Glasplatte gestiegen, klopft<br />

noch immer mein Herz.<br />

Ich bin 150 Meter über Dubai,<br />

es ist derzweite von drei Reisetagen.<br />

Draußen fegt heißer<br />

Wüstenwind durch die Straßen.<br />

Aber hier oben, im futuristischen<br />

Gebäude The Frame,<br />

herrschen wohltemperierte 22<br />

Grad. Schon wieder hat es die<br />

Stadt geschafft, mich zum<br />

Staunen zu bringen.<br />

In der Nacht zuvor war<br />

ich per Taxi vom Flughafen<br />

in die City gefahren. Links<br />

und rechts der Autobahn<br />

schimmerten imLicht des<br />

Halbmondes gigantische<br />

Häusertürme, Monster aus<br />

Stahl und Stein, jedes in anderer<br />

Form. Ich saß da mit<br />

offenem Mund und fühlte<br />

mich wie ein kleiner Junge,<br />

der in einem Traumreich<br />

angekommen war. Der pakistanische<br />

Taxifahrer hatte<br />

gelacht und mir Bonbons gereicht.<br />

Jetzt, im gleißenden Tageslicht,<br />

ist Dubais Mystik eine<br />

andere. Sie funkelt in harten<br />

Konturen, die Sonne spiegelt<br />

sich in Glas und Metall. Alles<br />

ist neu hier und blitzsauber:<br />

die Häuser, die Bürgersteige, die<br />

Plätze. Selbst die U-Bahn-Stationen<br />

wirken wie aus dem Designkatalog.<br />

Einst dem Wüstensand<br />

entwachsen, ist Dubai heute<br />

ein glitzerndes Einkaufs-und<br />

Unterhaltungsmekka an der<br />

Schnittstelle von Afrika, Asien<br />

und Europa. Das Emirat springt<br />

von Superlativ zu Superlativ:<br />

der höchste Turm, die größte Bibliothek,<br />

die längste Automatikmetro.<br />

Man kann sich berauschen<br />

oder verzweifeln andieser<br />

Gigantomanie.<br />

Der höchste Turm der Welt<br />

heißt Burj Khalifa. 828 Meter<br />

ragt er in den<br />

Ingo Meyerist vonDubai begeistert.<br />

Gerne hätte er mehr gesehen.<br />

Himmel. Und ich weiß schon<br />

wieder nicht, worüber ich<br />

mehr staunen soll: Ist es der rasante<br />

Liftflug ins 148. Geschoss<br />

mit dem irren Blick auf Dubais<br />

Skyline? Oder ist es der Moment,<br />

als ich abends erlebe, wie<br />

das spaghettidünne Bauwerk in<br />

zuckendem LED-Licht erstrahlt,<br />

während gleichzeitig<br />

Wasserspiele und Popmusik<br />

meine Sinne bombardieren.<br />

Hier wie überall zeigt sich:<br />

Die Arabischen Emirate möchten<br />

nicht länger als Ölscheichtum<br />

wahrgenommen werden.<br />

Kultur, Architektur, Bildung<br />

sind die neuen Schlagworte.<br />

Und weil sich die Dinge kaum<br />

organisch entwickeln, implementiert<br />

man sie von<br />

oben. Im November läuft die<br />

Design Week, im März die<br />

Kunstmesse Art Dubai, das<br />

Gelände für die EXPO 2020<br />

− derzeit eine sandige Baustelle<br />

− hat die Dimensionen<br />

einer ganzen Stadt.<br />

Etwas weniger groß ist<br />

der Design District D3, ein<br />

hypermoderner Stadtteil,<br />

der auf zwei Quadratkilometern<br />

einen bunten Mix<br />

aus Restaurants, Galerien<br />

und Showrooms bietet −<br />

bevölkert von zumeist<br />

jungen internationalen<br />

Menschen. Die meisten<br />

studieren Architektur<br />

oder Design. Und die wenigsten<br />

setzen sich der Tageshitze<br />

aus. Selbst kürzeste Strecken<br />

werden im Auto zurückgelegt.<br />

Auch ich winke mir ein<br />

Taxi herbei.<br />

Im Hotel reicht mir die Rezeptionistin<br />

ein großes Glas eiskaltes<br />

Wasser. Sie stammt aus<br />

Kirgisien und freut sich, dass<br />

ich den Schriftsteller Tschingis<br />

Aitmatow kenne.<br />

Der dritter Tag bricht an. Anderthalb<br />

Autostunden von Dubai<br />

entfernt schwimmt auf<br />

24000 Quadratmetern im Wasser<br />

des Persischen Golfes ein<br />

Ableger des Pariser Louvre.<br />

Strahlend weiße kubische Räume,<br />

Treppen, die direkt ins<br />

Wasser führen, eine ovale<br />

Dachkonstruktion aus Stahl,<br />

die wie der Panzer einer riesigen<br />

Schildkröte wirkt − schon<br />

die Museumshülle ist ein Erlebnis.<br />

Im Innern wird die Geschichte<br />

der irdischen Zivilisation<br />

aus arabischem Blickwinkel<br />

erzählt.<br />

Die Kunstschätze stammen<br />

aus allen Epochen und sind sagenhaft.<br />

Mir hat es besonders<br />

die 3000 Jahre alte Statue von<br />

Ramses II angetan.<br />

Darf ich sie fotografieren? Ein<br />

Wächter nickt lächelnd. „Germany?<br />

Ah, good country. Iam<br />

from India.“ − „India, good<br />

country“, gebe ich sein Kompliment<br />

zurück.<br />

Drei Tage kompromisslose<br />

Moderne bei 40 Grad im Schatten<br />

liegen hinter mir. Ich bin erschöpft,<br />

aber bereichert. Dabei<br />

habe ich so vieles nicht gese-

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