Berliner Kurier 07.12.2018
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BERLINER KURIER, Freitag, 7. Dezember 2018<br />
BERLIN 15<br />
Tierpark:Eisbärchen, was<br />
träumst du gerade so süß?<br />
leiter Jörn<br />
Kleinhardt<br />
dem KURIER.<br />
„Vor allem von den typischen<br />
Deko-Gegenständen haben wir<br />
reichlich: Lametta, Baumschmuck,<br />
Nussknacker, Räuchermännchen.<br />
Der Schmuck<br />
kam ja aus der Region Thüringer<br />
Wald und aus dem Erzgebirge,<br />
wurde gern verschickt.“<br />
Neben den Defa-Märchen,<br />
die zur Weihnachtszeit liefen,<br />
waren auch Schallplatten von<br />
großer Bedeutung. Die meisten<br />
ehemaligen DDR-Bürger erinnern<br />
sich noch heute an „Bald<br />
nun ist Weihnachtszeit“, „Erzgebirgsweihnacht“<br />
und „Weihnachten<br />
in Familie“, die heute<br />
auch im Depot schlummern.<br />
„Viele hören diese Platten sogar<br />
noch. Musik ist immer ein<br />
wichtiger Teil des Lebens, deshalb<br />
behielten und bewahrten<br />
viele DDR-Bürger ihre Musik<br />
nach der Wende.“<br />
Auch Geschenkpapier ist vertreten<br />
–abgenutzt, weil es immer<br />
wieder gebügelt, gefaltet<br />
und aufbewahrt wurde. „Es<br />
wurde aufgehoben, weil es<br />
nicht jedes Jahr das gleiche<br />
gab. Wer es aufbewahrte, hatte<br />
mehr<br />
Links: Altes, gutes<br />
Lamettaist heute<br />
nur noch schwer zu<br />
bekommen. Rechts:<br />
Ein Lichterbogen mit<br />
Bergmann-Motiv aus<br />
dem Erzgebirge.<br />
Gr.F.: Typische<br />
Nussknacker aus<br />
der DDR.Oben:<br />
ein Weihnachts-<br />
Pappteller mit der<br />
Botschaft „Frieden<br />
sichertdas Glück<br />
unserer Kinder“.<br />
Rechts: Eine<br />
Lebkuchen-Dose aus<br />
der DDR.Unten:<br />
aufbewahrtes<br />
Geschenkpapier.<br />
Auswahl“,<br />
sagt<br />
Kleinhardt. Er selbst, aufgewachsen<br />
in Neubrandenburg,<br />
habe immer Ärger bekommen,<br />
wenn er die Geschenke aufriss.<br />
Nach solchen Erinnerungen<br />
suchen die Museums-Macher<br />
auch im weihnachtlichen Bereich<br />
verstärkt –der Ausbau<br />
des Depots lebt vor allem von<br />
Spendern, die dem Museum ihre<br />
Erinnerungsstücke überlassen.<br />
„Wir haben viele einzelne<br />
Objekte –aber nur wenige, die<br />
mit Erzählungen und Zeitzeugenberichten<br />
verknüpft sind.<br />
Interessant wären für uns zum<br />
Beispiel Weihnachtsgeschenke,<br />
zu denen es eine persönlichen<br />
Geschichte gibt.“ Denn<br />
vor allem die Geschenkebeschaffung<br />
sei prägend für die<br />
Weihnachtszeit in der DDR gewesen,<br />
sagt Kleinhardt. „Ich<br />
erinnere mich zum Beispiel daran,<br />
dass meine Oma in einem<br />
Centrum-Warenhaus arbeitete.<br />
Wenn sie dort neue Kleidung<br />
bekam, besorgte sie mehrere<br />
Exemplare –und am Ende<br />
hatten alle Cousins und Cousinen<br />
das Gleiche an.“<br />
Infos: www.ddr-museum.de<br />
Von<br />
NORBERTKOCH-KLAUCKE<br />
Berlin – Es gibt neue Fotos<br />
vom Tierpark-Eisbärchen.<br />
Sie zeigen, dass es ihm sehr<br />
gut in der Wurfhöhle geht.<br />
Ganz dicht hat sich das Kleine<br />
ins wärmende Fell von Eisbärin<br />
Tonja (9) eingekuschelt,<br />
um schön entspannt bei Mami<br />
zu schlummern. Zu gerne<br />
würde man wissen, was es gerade<br />
so Süßes träumt.<br />
Das Junge, das am 1. Dezember<br />
zur Welt kam, hat die erste Lebenswoche<br />
fast geschafft. Die<br />
meiste Zeit am Tag schläft es,<br />
gähnt dabei genüsslich, wie<br />
man auch auf einem Video sehen<br />
kann (www.berliner-kurier.de).<br />
„Bisher sind wir mit der Entwicklung<br />
sehr zufrieden“, sagt<br />
Bären-Kurator Dr. Florian<br />
Sicks. Denn das Kleine schläft<br />
nicht nur viel, es zeigt auch<br />
schon einen ordentlichen Appetit.<br />
Es trinkt fast alle zwei<br />
Stunden die nahrhafte Milch<br />
(33 Prozent Fettgehalt) von<br />
Mutter Tonja. Das Kleine muss<br />
besonders jetzt viel Kraft tan-<br />
Fotos: Tierpark Berlin<br />
ken. Denn die<br />
ersten vierzehn<br />
Tage sind für die<br />
meerschweinchengroßen<br />
und<br />
nackten Eisbären-Babys die<br />
kritischsten. Die Sterblichkeit<br />
liegt bei 50 Prozent.<br />
Eisbär-Mama Tonja kümmert<br />
sich rührend um ihr Junges. Sie<br />
Dem Eisbärchen geht<br />
es gut: Träumen bei<br />
Mama Tonja, danach<br />
wird es geputzt (li.).<br />
achtet sogar darauf, dass bei<br />
ihm die Körperpflege nicht zu<br />
kurz kommt. Vorsichtig schiebt<br />
sie das Kleine vor ihr Maul, um<br />
es mit der Zunge zu putzen.<br />
22. -27.01.2019 Admiralspalast<br />
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