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2018/50 - Unternehmen Dezember

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unternehmen [!] Ausgabe 65 | <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

[gründen]<br />

selbst eine sehr enge persönliche Bindung besteht.<br />

Unter welchem „Dach“ diese beschäftigt<br />

sind, spielt da nur eine nachrangige Rolle, erzählt<br />

Karrer<br />

Mit den zehn Kräften hatte das junge <strong>Unternehmen</strong><br />

die erste Hürde also locker übersprungen.<br />

Nötig wären lediglich drei gewesen.<br />

Den „Sozialfachwirt“, zweite<br />

Voraussetzung zur Gründung eines privaten<br />

Pflegedienstes, hatte Karrer zuvor bereits an<br />

den Ulmer Valckenburgschule erworben. Für<br />

die nötige Liquidität sorgte ein Gründer-Kredit.<br />

Eine aktive Akquise sei nicht nötig gewesen,<br />

vieles laufe durch Mund-zu-Mund-Propaganda,<br />

„wir werden in der Regel von den<br />

Eltern ausgesucht“. Danach gelte es, mit den<br />

Krankenkassen über die Stundensätze zu verhandeln,<br />

erklärt der Mukki-Geschäftsführer.<br />

SOZIALSTATION ÜBERNOMMEN<br />

Es könnte also das perfekte Firmenglück sein.<br />

Könnte. Wären da nicht die Probleme, wie sie<br />

branchenüblich sind und auch um Mukki keinen<br />

Bogen machen. Qualifiziertes Personal zu<br />

finden sei schwierig. Dies sei sogar das allergrößte<br />

Hemmnis, um weiter wachsen zu können,<br />

sagt Karrer. Dabei locke Mukki nicht nur<br />

mit guten Zulagen und mit einer gelebten<br />

Firmenphilosophie aus vielen „weichen Faktoren“,<br />

mit denen sich der Pflegedienst von<br />

anderen Anbietern abhebe. Eine gewisse Fluktuation<br />

könne aber auch dies nicht verhindern.<br />

Immer wieder wechselten Kräfte etwa<br />

in den Ausbildungsbereich.<br />

100 Mitarbeiter beschäftigt Mukki derzeit, davon<br />

80 Prozent Festangestellte, die restlichen<br />

als geringfügig Beschäftigte. Dazu trug auch<br />

bei, dass 2013 der Kinderbereich einer Sozialstation<br />

in Weingarten übernommen werden<br />

konnte, eine Ausnahme in der noch jungen<br />

Firmengeschichte. Solche Gelegenheiten gebe<br />

es immer wieder, man setze aber bewusst<br />

„auf ein organisches Wachstum“. Umgekehrt<br />

kämen regelmäßig Anfragen, ob die Firma<br />

nicht selbst übernommen werden wolle.<br />

Unter den Top-10 im Land<br />

Sie bilden das Führungsteam der Mukki GmbH: Barbara Rittmeyer (links), Annegret Holzwarth<br />

und Heribert Karrer. <br />

Foto: L-Bank / Martin Wagenhan<br />

Beim dem vom Land und der L-Bank<br />

verliehenen Landespreis für junge <strong>Unternehmen</strong><br />

kam die Mukki GmbH mit neun<br />

weiteren Firmen ins Finale. Der Pflegedienst<br />

wurde vor neun Jahren gegründet<br />

und hat seinen Firmensitz in Ulm. Vor<br />

fünf Jahren expandierte Mukki nach<br />

Oberschwaben und ist seitdem in Weingarten<br />

vertreten. Bei der Preisverleihung<br />

Anfang November im Stuttgarter Neuen<br />

Weiteres Wachstum sei möglich, der „Markt“<br />

sei vorhanden. Nur: Die nötigen Kräfte fehlten.<br />

So sei Mukki in einer Situation, auch Aufträge<br />

ablehnen zu müssen. Da der Pflegedienst<br />

auf Kinder spezialisiert sei, kämen dafür auch<br />

längst nicht alle ausgebildeten Pflegekräfte in<br />

Frage. „Man braucht dafür schon eine besondere<br />

Sensibilität“, erklärt Karrer – von der besonderen<br />

fachlichen Ausrichtung mal ganz<br />

abgesehen: „Mit kranken Kindern zu arbeiten,<br />

ist schon was ganz Eigenes.“ Trotzdem gibt es<br />

Expansionspläne. Wie der Geschäftsführer<br />

Schloss erklärte Ministerpräsident Winfried<br />

Kretschmann, die Preisträger machten<br />

anderen <strong>Unternehmen</strong> Mut. Für den<br />

Preis hatten sich 375 <strong>Unternehmen</strong> beworben.<br />

„Trotz Vollbeschäftigung ist von<br />

Gründungsmüdigkeit keine Spur“, sagte<br />

L-Bank-Vorstand Axel Nawrath. Dies spiegele<br />

sich auch in der Gründungsförderung<br />

wider, bei der sein Institut Jahr für<br />

Jahr Rekordbeträge erreiche. THV<br />

erläutert, habe er dabei jenes Klientel im Auge,<br />

das ins Erwachsenenalter reinwächst und<br />

nach Lösungen für ein möglichst selbstbestimmtes<br />

Leben sucht. Karrer schwebt die<br />

Gründung von Wohngemeinschaften vor.<br />

Erste Gespräche würden derzeit geführt, mit<br />

den Kassen ebenso wie mit der Stadt Ulm.<br />

„Mit einem zweiten geschäftlichen Standbein<br />

wären wir etwas breiter aufgestellt.“ Dafür<br />

wäre Mukki nach seinen Worten auch bereit,<br />

selbst als Bauherr aufzutreten. [!]<br />

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