2018/50 - Unternehmen Dezember
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unternehmen [!] Ausgabe 65 | <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />
[finanzieren]<br />
fließen lassen.<br />
„Wir sehen verstärkt,<br />
dass <strong>Unternehmen</strong><br />
einen hohen<br />
Bestand an<br />
liquiden Mitteln<br />
vor sich herschieben<br />
und sich überlegen,<br />
diesen strategisch<br />
anzulegen,<br />
Andreas Glogger, Inhaber weil sie bei den<br />
von Glogger & Partner. Banken dafür<br />
kaum Zinsen bekommen“,<br />
beobachtet Andreas Glogger, Geschäftsführer<br />
und Inhaber der Glogger & Partner<br />
Vermögensverwaltung GmbH in<br />
Krumbach.<br />
Tages- und Festgeldkonten galten lange Jahre<br />
als Klassiker für das Parken liquider Mittel. Sie<br />
sind vergleichsweise sicher. Das ist wichtig,<br />
vor allem dann, wenn es sich um Firmengelder<br />
handelt, die irgendwann im Betrieb benötigt<br />
werden. Gleichzeitig kann die Anlagedauer<br />
bei klassischen Bankanlagen flexibel an die<br />
unternehmerischen Bedürfnisse angepasst<br />
werden. Doch weil die Zinsen niedrig sind,<br />
werfen diese Anlagen selbst bei längeren Laufzeiten<br />
selten mehr als ein Prozent ab – zumindest<br />
dann, wenn Sicherheit groß geschrieben<br />
wird und das Geld in Deutschland angelegt<br />
werden soll. Bei sehr hohen Beträgen verlangen<br />
einige Geldhäuser wegen der Geldpolitik<br />
der Europäischen Zentralbank sogar Strafzinsen<br />
„Auch im positiven Fall reichen die derzeit<br />
zu erzielenden Sätze aber nicht, um den<br />
realen Wert des Kapitals zu erhalten“, sagt<br />
Glogger. „Rechne ich nominelle Zinsen und<br />
die laufende Inflationsrate von aktuell etwa<br />
2,5 Prozent in Deutschland zusammen, muss<br />
ich auf mindestens auf drei Prozent Rendite<br />
kommen, um den Kapitalerhalt zu gewährleisten<br />
– das ist eine Herausforderung im aktuellen<br />
Marktumfeld.“<br />
Unternehmer sind daher gefordert. Sonst drohen<br />
ihren Finanzreserven, aber auch ihrem<br />
privaten Vermögen empfindliche Werteinbußen.<br />
Wer auf steigende Zinsen in Europa wartet,<br />
wird nach Gloggers Einschätzung lange<br />
warten müssen. „Die Zeiten, in denen Zinspapiere<br />
Renditen von fünf oder sechs Prozent<br />
abgeworfen haben, sind vorbei, weil sich das<br />
kein Staat wegen der hohen Verschuldung<br />
mehr leisten kann. Selbst ein Zinsniveau von<br />
vier Prozent ist – wenn überhaupt– erst in vielen<br />
Jahren zu erwarten.“<br />
PLANVOLL LIQUIDE SEIN<br />
Firmenlenkern mit hohem Cashbestand stellt<br />
sich daher die Frage: Wie kann ich Geld rentabel<br />
anlegen, ohne allzu große Risiken einzugehen<br />
und liquide zu bleiben? „Der Unternehmer<br />
benötigt einen klaren Plan. Ein<br />
Try-and-Error-Ansatz geht häufig schief“, sagt<br />
Anlageprofi Glogger.<br />
„Vermögensanlage darf zudem nicht mit dem<br />
operativen Liquiditätsmanagement verwechselt<br />
werden“, ergänzt Richard Goßner, Portfoliomanager<br />
und Vermögensverwalter bei der<br />
Honorarberatung GSAM + Spee AG in Ulm.<br />
AUSBILDUNGS-<br />
UND STUDIENPLÄTZE<br />
als VIDEO!<br />
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