Berliner Kurier 13.12.2018
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
PANORAMA<br />
BERLINER KURIER, Donnerstag, 13. Dezember 2018<br />
NACHRICHTEN<br />
Wieder freie Fahrt<br />
Lithium so weit<br />
das Auge blickt.<br />
Hier schürft auch<br />
bald eine deutsche<br />
Firma.<br />
Foto: dpa<br />
Langsdorf –Mehr als ein<br />
Jahr nach dem Auftun eines<br />
riesigen Lochs auf der A20<br />
in Mecklenburg-Vorpommern,<br />
können Autofahrer<br />
nun die Behelfsbrückebei<br />
Tribsees nutzen. Freie Fahrt<br />
nach Stralsund gibt es nun<br />
mit Tempo 60 und einspurig<br />
auf der zweiteiligen, gut 850<br />
Meter langenBrücke.<br />
Klage gegen Airlines<br />
Los Angeles –Weil sein<br />
kleiner Finger in der Armlehne<br />
eines Flugzeugsitzes<br />
stecken blieb,hat ein Schauspielerdie<br />
US-Fluggesellschaften<br />
American Airlines<br />
und SkyWest Airlinesverklagt.<br />
StephenKeys habe<br />
unter seelischem Leid und<br />
wochenlang unter körperlichen<br />
Schmerzengelitten.<br />
Baum selbst schlagen<br />
Berlin –Einfach einen<br />
Weihnachtsbaum im Geschäft<br />
kaufen? Von wegen:<br />
Etwa jeder Vierte (26 Prozent)<br />
will laut einer Umfrage<br />
dieses Jahr seinen Weihnachtsbaum<br />
im Wald selbst<br />
schlagen. 47 Prozent setzen<br />
allerdings klassisch auf den<br />
Kauf beim Handel vor Ort,<br />
wie aus einer repräsentativen<br />
Bitkom-Umfrage. Jeder<br />
Neunte (11 Prozent) will<br />
seine Tanne indes online<br />
bestellen.<br />
Bester Tierpfleger-Azubi<br />
Bremerhaven –Marc<br />
Tetzlaff (21) vom Zoo Bremerhaven<br />
hat ein Händchen<br />
für exotische Tiere: Er<br />
ist aktuell der beste Zootierpfleger-Azubi<br />
Deutschlands.<br />
Bei der Abschlussprüfung<br />
seiner Berufsausbildung<br />
erzielte er 95 von<br />
100 Punkten und ließ damit<br />
die anderen mehr als 150<br />
Prüflinge hinter sich.<br />
LOTTO-ZAHLEN<br />
6aus 49: 3, 7, 20, 33, 34, 48;<br />
Superzahl: 6;<br />
Spiel 77: 8688839;<br />
Super 6: 160244<br />
(ohne Gewähr)<br />
KENO-ZAHLEN<br />
2, 3, 4, 5, 6, 8, 10, 21, 23, 24,28,<br />
30, 37,39, 44, 52, 56, 61, 65, 70<br />
plus-5-Gewinnzahl:<br />
43311 (ohne Gewähr)<br />
Fotos: dpa<br />
Die Jagd nach<br />
dem „weißen Gold“<br />
Eine deutsche Firma sichertsich den Zugriff auf die größten Lithium-Vorkommen der Welt<br />
Berlin – Es ist eine Premiere:<br />
Ein deutsches Unternehmen<br />
bekommt Zugriff auf Lithiumreserven<br />
im großen Stil,<br />
in einem Salzsee in Bolivien<br />
werden die größten Reserven<br />
vermutet. Die Bundesregierung<br />
setzt darauf, dass so<br />
die E-Auto-Batterieproduktion<br />
in Gang kommt.<br />
Bisher hinkt Deutschland bei<br />
Elektroautos hinterher, doch<br />
nun bekommt ein deutsches Unternehmen<br />
erstmals direkten<br />
Zugriff auf den dafür wichtigen<br />
Rohstoff Lithium. Dazu bildet<br />
das baden-württembergische<br />
Unternehmen ACISA eine Kooperation<br />
mit dem bolivianischen<br />
Staatskonzern Yacimientos<br />
de Litio Bolivianos (YLB),<br />
um eine Menge zufördern, die<br />
jährlich Hunderttausende Elektroautos<br />
mit Batterien versorgen<br />
will. Zuletzthatten VW und<br />
Audi milliardenschwere Pläne<br />
für Elektromobilität verkündet;<br />
für die Batterien braucht esdas<br />
„weiße Gold“Lithium.<br />
In Bolivien werden im Salzsee<br />
(Salar) von Uyuni die weltweit<br />
größten Lithium-Vorkommen<br />
Ein Elektroauto wird betankt,die Batterie funktioniertdank Lithium.<br />
vermutet. „Lithium ist einer<br />
der Schlüsselrohstoffe des 21.<br />
Jahrhunderts“, sagte ACISA-<br />
Chef Wolfgang Schmutz.<br />
„Durch das Joint Venture sichert<br />
sich Deutschland erstmals<br />
nach Jahrzehnten wieder<br />
den direkten Zugriff auf wichtige,<br />
nicht-heimische Rohstoffe“,<br />
betonte Schmutz. „Dies ist insbesondere<br />
für die deutsche Automobilindustrie<br />
von Bedeutung.“<br />
Das Unternehmen plant<br />
die Produktion von jährlich<br />
40 000 bis 50 000 Tonnen Lithiumhydroxid.<br />
Bundeswirtschaftsminister<br />
Peter Altmaier (CDU) betonte:<br />
„Deutschland soll ein führender<br />
Standort für die Batteriezellfertigung<br />
werden.“ Ein großer<br />
Anteil der Produktionskosten<br />
entfalle dabei auf Rohstoffe<br />
und Material. „Deshalb brauchen<br />
wir einen verlässlichen<br />
und wettbewerbsfähigen Rohstoffbezug<br />
aus einer umweltgerechten<br />
Rohstoffgewinnung<br />
und Rohstoffweiterverarbeitung“,<br />
so der Minister. Besondere<br />
Bedeutung für die Batteriezellfertigung<br />
komme Lithium<br />
zu, die Nachfrage könne<br />
sich bis 2025 vervierfachen.<br />
Geplant ist ein Produktionsbeginn<br />
im Jahr 2021 und eine<br />
Förderung über 70 Jahre. Der<br />
Rohstoff wird in einem komplizierten<br />
Verfahren gewonnen.<br />
Geplant sind in Uyuni zwei große<br />
Lithiumanlagen, Deutschland<br />
mit ACISA steht hier in direkter<br />
Konkurrenz zu chinesischen<br />
Firmen.<br />
Die erste Anlage wurde von<br />
dem Thüringer Unternehmen<br />
k-utec geplant. Sie soll pro Jahr<br />
rund 15 000 Tonnen Lithiumkarbonat<br />
produzieren, während<br />
die ACISA-Anlage auf<br />
40 000 bis 50 000 Tonnen Lithiumhydroxid<br />
kommen soll.<br />
Mit so einer Menge lassen sich<br />
Batterien für geschätzt bis zu<br />
einer Million Elektroautos mit<br />
mehr als 300 Kilometern<br />
Reichweite bauen.