Berliner Kurier 13.12.2018

8 BERLIN BERLINER KURIER, Donnerstag, 13. Dezember 2018 *
NACHRICHTEN
Hilfe für Mieter
Eine Filiale von
„Lila Bäcker“ an der
Alten Jakobstraße
in Kreuzberg.
Mitte –Die Koalition hat
sich auf einen Fünf-Punkte-
Plan zur Unterstützung von
Mietern in der Karl-Marx-
Allee verständigt. Ihre
Wohnungen wurden vom
Ex-Eigentümer an die
Deutsche Wohnen verkauft,
nun fürchten die Bewohner
starke Mieterhöhungen.
Deshalb sollen sie
mit Hilfe der IBB in die Lage
versetzt werden, ihre
Wohnungen zu kaufen oder
sie direkt nach dem Erwerb
an die städtische WBM weiterzuveräußern.
Brexit-Folgen
Berlin –Imvergangenen
Jahr ließen sich allein in
Berlin 558 Briten einbürgern,
2016 waren es 178 Personen,
2015 nur 45.
Wilde Verfolgungsjagd
Marzahn –Ein Mann (25)
hat sich eine Verfolgungsjagd
mit der Polizei geliefert.
Nach einem Unfall
flüchtete er dann, wurde
aber von Beamten gestellt.
Brandenburger dicker
Berlin –Die Brandenburger
sind im Schnitt einen
Zentimeter kleiner und einige
Kilo schwerer als die
Berliner. Während die
Männer in der Hauptstadt
im Schnitt 1,80 Meter und
Frauen 1,67 Meter messen,
sind die Brandenburger jeweils
1,79 Meter und 1,66
Meter groß, so die Statistik.
Der KURIER gratuliert
Ilse Kabisch, Kursana Domizil
Berlin Marzahn, zum
87. Geburtstag.
ARCHE NOAH
Benny ... ist ungestüm und
noch nicht erzogen. Der
große junge Bernhardiner-
Rüde möchte bei hundeerfahrenen
konsequenten
Zweibeinern ein liebevolles
Heim mit einem eingezäunten
Grundstück finden.
Vermittlungs-Nr. 18/3664
Tierheim Berlin,
Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,
Telefon: 030/768880,
www.tierschutz-berlin.de
Die Tiervermittlung ist geöffnet:
Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr
Foto: dpa
Foto: Tierheim Berlin
Fotos: Engelsmann, dpa
Razzia beim Lila Bäcker
Hat er seine Brötchen
illegal verdient?
Sieben Objekte durchsucht –Ex-Chefs sollen hohe Geldsummen veruntreut haben
Von
ALEXANDER SCHMALZ
Berlin – „... einer von uns“,
wollen sie sein. Dieser
Spruch steht unter ihrem Logo.
Tatsächlich sind Filialen
von „Lila Bäcker“ in ganz
Berlin verstreut. Jetzt aber
interessieren sich nicht nur
Kuchen-Kunden für die Kette,
sondern auch Fahnder:
Ex-Chefs sollen sich Sozialversicherungsbeiträge
ihrerr
Mitarbeiter in die eigene Tasche
gesteckt haben. Razzia!
Die Bäckereikette machte erst
im September Schlagzeilen. Da
wurde bekannt, dass Mitarbeiter
mit einer Prämie davon abgehalten
werden sollen, krankk
zu werden. Die fragwürdigen
Bonus-Zahlungen führten dazu,
dass sich Angestellte mit Infekten
zur Arbeit schleppten.
Jetzt befürchtet das Unternehmen,
das eigentlich aus
Mecklenburg-Vorpommern
stammt, den nächsten Image-
Schaden.
Die Staatsanwaltschaft
Schwerin hat gestern Wohnund
Geschäftsräume von Mitgliedern
der ehemaligen Konzernspitze
von „Lila Bäcker“
durchsuchen lassen. Beamte sicherten
in sieben Objekten in
Berlin, Rostock, Stralsund und
Neubrandenburg, auch in
Heringsdorf auf Usedom,
Beweismittel.
Laut Staatsanwaltschaft
wird gegen die
ehemaligen Verantwortlichen
der Firmengruppe wegen Untreue
und dem Vorenthalten
sowie dem Veruntreuen von
Sozialversicherungsbeiträgen
ermittelt. Zur Schadenshöhe
und zu den einzelnen Tatvorwürfen
äußerte sich die Behör-
de nicht, weil die
Ermittlungen
noch
laufen.
Die
Anzeige gegen Mitglieder der
früheren Geschäftsführung aus
Berlin, Brandenburg und
Mecklenburg-Vorpommern
hatte die neue Firmenleitung
gestellt.
Es besteht der Verdacht, dass
vor dem Wechsel Gelder veruntreut
und die Unternehmensgruppe
dadurch in „erheblichem
Maße geschädigt“ worden
sei, erklärte ein Sprecher
der neuen Firmenleitung in Pa-
(Landkreis Vorpommern-Greifswald).
sewalk
Die Bäckereikette hatte An-
2018 die Kuchenprodukti-
fang
on inDahlewitz bei Berlin, Gägelow
und Pasewalk geschlos-
und nach Neubrandenburg
verlagert. Als Gründe wurden
sen
ein verschärfter Wettbewerb
und gestiegene Kosten genannt.
Rund 220 von insgesamt 2700
Mitarbeitern erhielten eine
Kündigung, wogegen einige
von ihnen gerichtlich vorgehen.
Die Kette „Lila Bäcker“
hat nach eigenen Angaben
rund 400 Filialen in Mecklenburg-Vorpommern,
Berlin
und Brandenburg.