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Berliner Kurier 16.01.2019

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SEITE3<br />

BERLINER KURIER, Mittwoch, 16. Januar 2019<br />

Fotos: Matthias Balk/dpa; Andreas Gebert/dpa<br />

TessaGanserer<br />

(Bündnis90/Die<br />

Grünen) nach der<br />

Pressekonferenz zu<br />

ihrem künftigen<br />

transidenten Auf-<br />

treten im<br />

bayeri-<br />

Daskleine Foto<br />

schen Landtag.<br />

zeigt sie<br />

als Markus<br />

Ganserer.<br />

Aus Markus<br />

wurde Tessa<br />

München –Eswar vor zehn<br />

Jahren, als der damalige Mar-<br />

sein „Schlüssel-<br />

kus Ganserer<br />

erlebnis“ hatte. Damals zog er<br />

ein Kleid seiner Frau an –<br />

„und dann wusste ich, dass<br />

ich kein Mann bin“. Seitdem<br />

quälteer, der 2013 erstmals<br />

als Grünen-Abgeordneter in<br />

den bayerischen Landtag<br />

gewählt worden war, sich<br />

damit, im Körper eines<br />

Mannes zu leben, aber zu<br />

wissen:„Ich fühle und de-<br />

mich als Frau.“<br />

finiere<br />

Jetzt hat sich Tessa Gan-<br />

geoutet und zu<br />

serer<br />

ihrer Weiblichkeit bekannt.<br />

Damit ist die 41-<br />

Jährige der einzige of-<br />

transidente Mensch<br />

fen<br />

in einem deutschen Par-<br />

Sie trägt Frauen-<br />

lament.<br />

kleidung und eine blonde<br />

Langhaarperücke. Ihre Stimmännlich,<br />

sie hat einen<br />

me klingt bayerischen Akzent, denn die diplo-<br />

und Forstwirtin<br />

mierte Waldstammt<br />

aus Zwiesel im bayerischen<br />

Wald.<br />

Im Namen der Grünen kritisiert<br />

Ganserer das ihrer Ansicht nach völ-<br />

Transsexuellenge-<br />

lig rückständige<br />

setz von 1980. Es legeMenschen,die<br />

ihr Geschlecht wechseln wollen,<br />

Steine in den Weg.<br />

Foto: Seth Wenig/AP<br />

Foto: Caroline Seidel/dpa<br />

NACHRICHTEN<br />

Türkei will Auslieferung<br />

Istanbul –Erist ein scharfer<br />

Kritiker von Staatspräsident<br />

Recep Tayyip Erdogan: Enes<br />

Kanter, türkischer Spieler in<br />

der US-Basketballliga NBA<br />

und Anhänger des Predigers<br />

Fethullah Gülen. 2017 hatte<br />

die Türkei bereits Kanters<br />

Pass annulliert. Nun fordert<br />

die Türkei Kanters Auslieferung.<br />

Aufschwung stockt<br />

Frankfurt/M. –War’s das<br />

mit dem Dauer-Hoch? Nach<br />

neun Jahren gerät der deutsche<br />

Aufschwung ins Stocken.<br />

2018 ließ das Wachstumstempo<br />

deutlich nach,<br />

das Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) legte ersten Daten zufolge<br />

1,5 Prozent zu. Das ist<br />

das geringste Plus seit 2013.<br />

Susanne Neumann ist tot<br />

Gelsenkirchen –Deutschlands<br />

berühmteste Putzfrau<br />

Susanne Neumann ist tot. Die<br />

Gewerkschafterin starb mit<br />

59 Jahren nach schwerer<br />

Krankheit. Neumann hatte<br />

dem damaligen SPD-Chef<br />

Sigmar Gabriel 2016 bei einer<br />

Parteiveranstaltung geraten,<br />

aus der GroKo auszusteigen.<br />

Londoner Unterhaus wählt das Chaos<br />

EU-Deal von Premierministerin Theresa May ist klar gescheitert. Jetzt droht der ungeregelte Brexit<br />

Spionagefall beim Bund<br />

Karlsruhe –Iranischer<br />

Spion beim Bund? Die Bundesanwaltschaft<br />

ermittelt<br />

gegen einen mutmaßlichen<br />

Spion für einen iranischen<br />

Nachrichtendienst bei der<br />

Bundeswehr. Der 50-jährige<br />

Deutschafghane, der als<br />

Sprachauswerter arbeitete,<br />

wurde festgenommen.<br />

London –Das britische Parlament<br />

hat das zwischen Brüssel<br />

und London ausgehandelte Brexit-Abkommen<br />

abgelehnt. Mit<br />

432 zu 202 Stimmen votierten<br />

die Abgeordneten am Dienstagabend<br />

in London gegen den<br />

Deal von Premierministerin<br />

Theresa May.<br />

Der Machtkampf zwischen<br />

der Regierung und dem Parlament<br />

über den Brexit-Kurs<br />

dürfte sich nun noch weiter verschärfen.<br />

Großbritannien will<br />

die EU bereits am 29. März verlassen.<br />

Gibt es bis dahin keine<br />

Einigung, droht ein Austritt aus<br />

der Staatengemeinschaft ohne<br />

Abkommen. Für diesen Fall<br />

wird mit chaotischen Folgen für<br />

die Wirtschaft und viele andere<br />

Lebensbereiche gerechnet.<br />

May hatte unmittelbar vor<br />

der Abstimmung leidenschaftlich<br />

für das von ihr ausgehandelte<br />

Brexit-Abkommen mit der<br />

EU geworben. Labour-Chef Jeremy<br />

Corbyn kündigte fürheute<br />

ein Misstrauensvotum gegen<br />

May an. EU-Kommissionspräsident<br />

Jean-Claude Juncker sah<br />

ein Risiko eines ungeordneten<br />

Brexits. „Auch wenn wir eine<br />

solche Situation nicht wünschen,<br />

werden wir an Maßnahmen<br />

für den Ernstfall arbeiten“,<br />

betonteJuncker in Brüssel.<br />

Das zwischen May und Brüssel<br />

ausgehandelte Abkommen<br />

sah eine Übergangsphase bis<br />

2020 vor. Der Deal stieß aber<br />

nicht nur in der Opposition auf<br />

Ablehnung, sondern auch in<br />

weiten Teilen der Regierungsfraktion<br />

und bei der nordirischen<br />

DUP, von deren Stimmen<br />

die konservative Minderheitsregierung<br />

abhängig ist. Vor allem<br />

die als Backstop bezeichnete<br />

Garantie für eine offeneGrenze<br />

zwischen Nordirlandund der<br />

RepublikIrland ist umstritten.<br />

Macron sucht die Debatte<br />

Paris –Große Debatte statt<br />

großer Demos: Der französische<br />

Präsident Emmanuel<br />

Macron geht mit einem Gesprächsangebot<br />

auf die Gelbwesten-Bewegung<br />

zu, die<br />

seit Wochen gegen seine Sozialpolitik<br />

demonstriert. In<br />

der Normandie will er jetzt<br />

die „große Debatte“ mit Bürgern<br />

beginnen.

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