Taxi Times DACH - Dezember 2018
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ANTRIEB<br />
HYPER –<br />
HYPER – TAXI!<br />
Mobilitätsangebote müssen sich<br />
vernetzen. Sowohl in der Stadt als auch<br />
auf dem Land. Schlagwort ist die<br />
intermodale Routenplanung. Diskutiert<br />
wurde darüber auf der Fachmesse<br />
Hypermotion.<br />
Bei der Ende November zum zweiten<br />
Mal in Frankfurt ausgetragenen<br />
Fachmesse für digitale Vernetzung<br />
und Integration von Verkehrs- und Logistiksystemen<br />
referierten abermals hochkarätige<br />
Sprecher aus Politik, Wirtschaft und<br />
Forschung, wie sich die Welt der Mobilität<br />
in Zukunft verändern wird. Der Begriff, der<br />
diese Änderungen ganzheitlich zusammenfasst,<br />
ist die Mobilitätswende und der<br />
Schlüssel dazu ist die Digitalisierung.<br />
So wurde auch auf den verschiedenen<br />
Workshops und Konferenzen viel darüber<br />
diskutiert, wie einem drohenden Verkehrsinfarkt<br />
in den Städten entgegengewirkt<br />
werden soll und kann. Die Digitalisierung<br />
wurde dabei stets als Voraussetzung für die<br />
notwendige Verkehrswende gesehen. Die<br />
Sprecher der Firmen und Institute – wie<br />
beispielsweise der DB Regio, Sixt SE und<br />
des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss<br />
und Logistik, sind sich bei der Vorgehensweise<br />
einig. Die intermodale Routenplanung<br />
muss her. Dahinter versteckt sich<br />
nichts anderes als eine Streckenwahl, die<br />
ihre Grenze nicht an einem Wechsel des<br />
Verkehrsmittels definiert, sondern darüber<br />
hinaus nahtlos den Weg vom Start bis zum<br />
Ziel mit Live-Daten plant und auch die verschiedensten<br />
Bezahlfunktionen integriert.<br />
Die Idee ist nicht neu, die Umsetzung scheitert<br />
unter anderem daran, die verschiedenen<br />
Anbieter zu einem Verbundsystem<br />
zusammenzufassen.<br />
ATTRAKTIVERES UMLAND<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt in der Argumentation<br />
ist der Ausbau der Infrastruktur<br />
im ländlichen Bereich. Neue Fahrtdienstleister<br />
oder Carsharing-Anbieter konzentrierten<br />
ihre Tätigkeit bislang aus<br />
finanziellen Gründen auf die Metropolen.<br />
Dies muss sich in Zukunft ändern, denn<br />
will man verstopften Großstädten entgegenwirken,<br />
muss man das Umland attraktiver<br />
machen und den Pendlern schnellere, günstigere<br />
und besser vernetzte Verbindungen<br />
anbieten. Nur so können die Pendelstrecken<br />
länger werden, ohne die Reisezeit zu<br />
verlängern. Auch hier sehen die Experten<br />
eine große Chance in der intermodalen<br />
Routenplanung, sie bemerken aber auch,<br />
dass die Arbeitswelt im Wandel ist und mit<br />
Homeoffice und der möglichen Arbeit in<br />
sogenannten Co-Working-Spaces derzeit<br />
viel an Flexibilität gewinnt.<br />
Leider nicht offen angesprochen wurde<br />
bei den Konferenzen, dass in solche Überlegungen<br />
und Planungen auch das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
eingebunden werden kann – als die<br />
Branche, die aufgrund ihrer bereits bestehenden<br />
Infrastruktur keine zusätzlichen<br />
Fahrzeuge in die ohnehin verstopften Straßen<br />
schicken muss, dafür aber bei der<br />
geforderten intermodalen Routenplanung<br />
auf bewährte und schnittstellengeeignete<br />
digitale Strukturen zurückgreifen kann.<br />
Insofern war es genau passend, dass auf<br />
der Hypermotion das Mobilitätskonzept<br />
„CarlE“ vorgestellt wurde, welches aus dem<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe heraus gewachsen ist (siehe<br />
gegenüberliegende Seite). Das E steht dabei<br />
für Elektro – jenen Antrieb, der in alle<br />
Überlegungen zur intermodalen Routenplanung<br />
einfließt. Kein Wunder also, dass ausstellende<br />
Fahrzeughersteller auf der<br />
Hypermotion vor allem ihre Modelle mit<br />
alternativen Antrieben zeigten. Neben<br />
einem Jaguar I-PACE, Mitsubishi Outlander<br />
Plug-in Hybrid und einem elektrischen<br />
Vito, der von den Berliner Verkehrsbetrieben<br />
als Berlkönig-Showcar zu sehen war,<br />
war auch ein echtes <strong>Taxi</strong> in Form des Kia<br />
Niro 1,6 GDI Plug-in-Hybrid auf der Messe.<br />
Wenigstens einer, der dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
noch seinen Platz im zukünftigen Mobilitätsmix<br />
zugesteht.<br />
sg<br />
Der klassische Messebetrieb überzeugte mit Vielfalt.<br />
Mit dem Kia Niro war sogar das<br />
einzige <strong>Taxi</strong> in Hellelfenbein auf<br />
der Hypermotion ausgestellt.<br />
FOTOS: Messe Frankfurt / Jens Liebchen, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
22 DEZEMBER/ <strong>2018</strong> TAXI