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Berliner Kurier 14.02.2019

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AKTUELL<br />

Streik-Chaos<br />

Streik-Freitag:<br />

Berlin wird<br />

ausgebremst<br />

Setzt die BVGStreikbrecher ein?<br />

Von<br />

PETER NEUMANN<br />

Berlin – Das Chaos ist vorprogrammiert.<br />

Der BVG-<br />

Streik wird am Freitag fast<br />

die ganze Stadt ausbremsen.<br />

Schon im Vorfeld wird mit<br />

harten Bandagen gekämpft.<br />

Verdi befürchtet, dass die<br />

BVG Streikbrecher einsetzt.<br />

Der Ton im Tarifkonflikt hat<br />

sich verschärft. „Der Warnstreik<br />

ist völlig unangemessen.<br />

Mit einer so langen Arbeitsniederlegung<br />

gleich zu Anfang ei-<br />

ner Tarifauseinandersetzung<br />

schießt Verdi eindeutig über<br />

das Ziel hinaus“, sagt BVG-<br />

Sprecherin Petra Nelken. Währenddessen<br />

wurde in Verdi-<br />

Kreisen mit einer Eskalation<br />

gedroht. Anlass war ein internes<br />

Schreiben der BVG, wonach<br />

Arbeitswillige während<br />

des Streiks zu ihren Arbeitsplätzen<br />

gelassen werden müssen.<br />

Das hätte gravierende Folgen,<br />

hieß es in der Zentralen<br />

Arbeitskampfleitung.<br />

„Wir erwarten, dass der Ausstand<br />

für viele <strong>Berliner</strong> zu erheblichen<br />

Problemen führen<br />

wird“, sagte Nelken. Von 3.30<br />

bis gegen 12 Uhr sollen keine<br />

Busse, U- und Straßenbahnen<br />

verkehren. Ausgenommen sind<br />

28 Buslinien, die von Subunternehmen<br />

betrieben werden. In<br />

S-Bahnen und Regionalzügen<br />

könnte es morgen voller werden<br />

als sonst. Die S-Bahn plant<br />

auf der S1 (Zehlendorf–Potsdamer<br />

Platz) und S5 (Mahlsdorf–Warschauer<br />

Straße) rund<br />

50 zusätzliche Fahrten.<br />

Bei den Verhandlungen über<br />

einen neuen Manteltarifvertrag<br />

will Verdi die Wochenarbeitszeit<br />

für BVG-Beschäftigte, die<br />

nach 2005 angefangen haben,<br />

von 39 auf 36,5 Stunden senken<br />

– bei vollem Lohnausgleich.<br />

Der Arbeitgeber schlug Verbesserungen<br />

vor, Verdi lehnte ab.<br />

VomWarnstreik der BVG<br />

sind am Freitagvormittag<br />

auch Berlins U-Bahn-<br />

Linien betroffen.<br />

Stattdessen wurde nach der<br />

zweiten Verhandlungsrunde<br />

am Montag der Streik angekündigt.<br />

Er war schon vorher beschlossene<br />

Sache, hieß es bei<br />

der BVG. Am Sonntag kursierte<br />

eine Mail, wonach „demnächst<br />

ein Warnstreik auf uns zukommen“<br />

wird.<br />

In den internen „BVG News“<br />

hieß es, dass der Zutritt zu bestreikten<br />

Betriebsteilen für Arbeitswillige<br />

„nicht dauerhaft<br />

vollständig blockiert“ werden<br />

dürfe. Die Notdienstvereinbarung<br />

mit Verdi, die solche Themen<br />

regelt, gelte nicht für<br />

Warnstreiks.<br />

Vor dem Hintergrund der bisherigen<br />

Gespräche stelle die<br />

Handlungsweise der BVG eine<br />

„klare Provokation“ und einen<br />

Fotos: dpa, Gabbert

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