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Berliner Zeitung 18.02.2019

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6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 41 · M ontag, 18. Februar 2019<br />

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Wirtschaft<br />

NACHRICHTEN<br />

Mehr Konzerne mussten<br />

ihre Prognosen senken<br />

DieKonjunkturabkühlung kommt<br />

für viele deutsche Unternehmen offenbar<br />

überraschend. Mehr als ein<br />

Drittel der 309 Firmen im Börsensegment<br />

Prime Standardhabe die<br />

Umsatz- oder Gewinnprognose im<br />

vergangenen Jahr mindestens einmal<br />

nach unten korrigiert, berichtet<br />

die Unternehmensberatung EY.Weil<br />

manche Unternehmen die Erwartungen<br />

mehrmals senken mussten,<br />

gab es insgesamt sogar 144 Korrekturen<br />

–rund die Hälfte mehr als im<br />

Vorjahr.Zwar wurden gleichzeitig<br />

auch 138 Maldie selbst gesteckten<br />

Ziele übertroffen. Erstmals seit dem<br />

Jahr 2014 wurden aber wieder mehr<br />

negativeals positiveAbweichungen<br />

registriert. (dpa)<br />

Intershop begrüßt<br />

Übernahmeangebot<br />

DerVorstand des Jenaer Software-<br />

Anbieters Intershop hat das Übernahmeangebot<br />

vonzweiFrankfurter<br />

Beteiligungsgesellschaften begrüßt.<br />

Es beweise Vertrauen in Strategie<br />

und Personal, sagte eine Unternehmenssprecherin.<br />

Am Freitag hatten<br />

die Beteiligungsgesellschaften<br />

Shareholder Value Beteiligungen<br />

und Shareholder Value Management<br />

ein Angebot über 1,39 Euro je<br />

Aktie angekündigt. DerKurslag allerdings<br />

vorher schon bei gut<br />

1,40 Euro.Intershop hatte zuletzt rote<br />

Zahlen geschrieben und will mit<br />

einem Strategiewechsel das Ruder<br />

herumreißen. DieInvestoren betonten,<br />

sie hätten seit 2016 mehrmals<br />

mit Kapital geholfen. (dpa)<br />

Bahn will angeblich mehr<br />

Geld für Regionalnetze<br />

Die Regionalverbindungender Bahn habenNachholbedarf.<br />

FOTO: PLEUL/DPA<br />

DieDeutsche Bahn will einem Bericht<br />

der „Bild am Sonntag“ zufolge<br />

mehr Geld ins Regionalnetz stecken.<br />

Beiden Verhandlungen mit dem<br />

Bund dringe das Staatsunternehmen<br />

auf ein „Ergänzungspaket Regionalnetze“,<br />

um den ländlichen<br />

Raum zu stärken. DieRegionalnetze<br />

seien jahrelang vernachlässigt worden.<br />

Um Engpässe für den Personen-<br />

und Güterverkehr zu beheben,<br />

sind hohe Investitionen ins Schienennetz<br />

nötig. In denaktuellen Gesprächen<br />

geht es um mindestens<br />

um zwei Milliarden Euro proJahr<br />

zusätzlich. (dpa)<br />

Experte gibt 5G-Klägern<br />

nur geringe Chancen<br />

MehrereNetzbetreiber gehen vor<br />

Gericht gegen die Regeln der anstehenden<br />

Versteigerung neuer Mobilfunkfrequenzen<br />

vor. Nach Ansicht<br />

des Telekommunikationsexperten<br />

Torsten Gerpott vonder Universität<br />

Duisburg-Essen haben sie dabei<br />

aber kaum Aussicht auf Erfolg. „Die<br />

Bundesnetzagentur hat ihreVergaberegeln<br />

gut austariertund gerichtsfest<br />

gestaltet –daist keinerlei Willkür<br />

erkennbar“, sagte Gerpott. Die<br />

Deutsche Telekom, Vodafone und<br />

Telefónica sowie andereFirmen haben<br />

Klagen vordem Kölner Verwaltungsgericht<br />

eingereicht. Ausihrer<br />

Sicht wurden die Vergaberegeln für<br />

die neuen 5G-Mobilfunkfrequenzen<br />

unfair gestaltet. (dpa)<br />

Der Sparer hat oft das Nachsehen<br />

Bei Schlichtungsstellen sind viele Beschwerden von Bankkunden anhängig –nicht immer haben sie Erfolg<br />

Von Theresa Dräbing<br />

Kündigungen voneigentlich<br />

unbefristeten Sparverträgen,<br />

Einführung von Kontoführungsgebühren<br />

oder<br />

der Vorwurf falscher Anlageberatung:<br />

Die Streitfälle zwischen Bank<br />

und Kunde waren auch 2018 vielfältig.<br />

Das geht aus den Tätigkeitsberichten<br />

der Schlichtungsstellen der<br />

Bankenverbände und der Bafin hervor.<br />

Während es beispielsweise bei<br />

der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

(Bafin) mehr Streitfälle<br />

gab als im Jahr zuvor,haben die<br />

Beschwerden beim Deutschen Sparkassen-<br />

und Giroverband und beim<br />

Deutschen Bankenverband (BDB)<br />

weiter abgenommen. Gleichzeitig<br />

waren allerdings beim BDB auch weniger<br />

Beschwerden erfolgreich.<br />

Denn nicht bei allen Anliegen haben<br />

unzufriedene Kunden im<br />

Schlichtungsverfahren Aussicht auf<br />

Erfolg. Problematischsind gerade die<br />

Fälle,die derzeit imZugeder Niedrigzinsphase<br />

häufig umstritten sind –<br />

wenn nämlich die Banken an der Gebührenschraube<br />

drehen.<br />

Kunden können sich mit Beschwerden<br />

an die Schlichtungsstelle<br />

ihres zuständigen Bankenverbands<br />

wenden.UnabhängigeOmbudsfrauenund-männerprüfendanndenFall<br />

und teilen beiden Parteien, also der<br />

Bank und dem Kunden, anschließend<br />

einen Schlichtungsvorschlag<br />

mit. Damit kann die Sache aus der<br />

Welt geschafft werden, sofern beide<br />

Seiten den Vorschlag annehmen. AndernfallsbleibtimmernochderGang<br />

zum Gericht. Doch dieser ist unter<br />

Umständen teuer und kann sich zu<br />

einem langwierigen Unterfangen<br />

auswachsen. Der Schritt, eine Ombudsstelle<br />

anzurufen, ist für Verbraucher<br />

erst einmal ein Weg, ohne Kostenaufwand<br />

zu einer Einigung mit<br />

der Bank zu kommen. Denn die Ombudsverfahren<br />

sind für Verbraucher<br />

gebührenfrei.<br />

Gekündigte Prämiensparverträge<br />

DerDeutsche Sparkassen- und Giroverband<br />

teilt mit, dass derzeit Kündigungen<br />

von hoch prämierten unbefristeten<br />

Ratensparverträgen besonders<br />

viele Schlichtungsstellen beschäftigen.<br />

„Derartige Streitigkeiten<br />

kamen vorein paar Jahren noch nicht<br />

vor“, sagt ein Verbandssprecher.Aufgrund<br />

der anhaltenden Niedrigzinsphase<br />

fühlten sich jedoch einzelne<br />

Sparkassen dazu veranlasst, vor Jahren<br />

inZeiten höherer Zinsen abgeschlossene<br />

Prämiensparverträge im<br />

Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten<br />

zu kündigen. Die dort versprochenen<br />

Leistungen seien oft nicht<br />

mehr zu erwirtschaften.<br />

„Die Beschwerden haben kaum<br />

Aussicht auf Erfolg“, sagt der Sprecher<br />

des Sparkassenverbands. Die<br />

ordentliche Kündigung sei nach Erreichen<br />

der höchsten Prämienstufe<br />

rechtlich nicht zu beanstanden –<br />

auch wenn der Prämiensparvertrag<br />

auf unbestimmte Zeit abgeschlossen<br />

worden ist. Diese Rechtsauffassung<br />

sei zwischenzeitlich vom Oberlan-<br />

Zuständigkeit: Die Deutsche Kreditwirtschaft<br />

listet unter die-dk.de/kontofuehrung/<br />

verbraucherschlichtungsstellen/ außergerichtliche<br />

Streitschlichtungssysteme im Bereich<br />

der Finanzwirtschaft auf. Beschwerdeanträgehaben<br />

nurErfolg,wenn sie bei der jeweils<br />

zuständigen Stelle eingereicht werden.<br />

gie,die auf kurzfristige Gewinnmaximierung<br />

setzt, eine klare Absage erteilen.“<br />

DerVorstand um den Vorsitzenden<br />

Olaf Berlien müsse die Interessen<br />

der Beschäftigten bei allen<br />

strategischen Belangen mit in den<br />

Vordergrund stellen.<br />

Die börsennotierte Osram Licht<br />

AG hat am Dienstag ihre HauptversammlunginMünchen.DieAktionäre<br />

dürften mit den Verkaufsplänen<br />

zufrieden sein, denn der Aktienkurs<br />

des kriselnden Unternehmens ist zuletzt<br />

stark gestiegen. Nach Angaben<br />

des Osram-Vorstands laufen bereits<br />

„vertiefte Gespräche“ mit Bain und<br />

SERVICE<br />

Ablauf: Die Verfahrensordnung sieht vor,<br />

dass der Antragsteller seinen Schlichtungsantrag<br />

in Textformandie Geschäftsstelle der<br />

Ombudsleute senden muss. In dem Antrag<br />

muss der konkrete Fall genau dargelegt werden.<br />

Die Geschäftsstelle prüft die Zuständigkeit<br />

und leitet das Verfahren in die Wege.<br />

ILLUSTRATION: SASCHA JAECK<br />

desgericht Naumburg (Urteile vom<br />

21. Februar und 16. Mai 2018, Az.:<br />

5U139/17 und 5U29/18) sowie vom<br />

Oberlandesgericht Dresden (Az.:<br />

8U1161/18) bestätigt worden. Daher<br />

können die Ombudsleute den Antragstellern<br />

in diesen Fällen nur<br />

empfehlen, die Kündigungen zu akzeptieren.<br />

Einführung vonGebühren<br />

Ein weiterer häufiger Beschwerdegrund:<br />

Entgelte im Zahlungsverkehr,<br />

die voneinigen Kreditinstituten eingeführt<br />

wurden, um die Einnahmeausfälle<br />

infolge der Niedrigzinsphase<br />

auszugleichen.<br />

„Wenn die Bank bei einem schon<br />

bestehenden Konto des Kunden<br />

neue Entgelte, zum Beispiel Kontoführungsgebühren,<br />

einführt, dann<br />

hängt es vondem bisherigen Vertrag<br />

mit dem Kunden und den allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen (AGB)<br />

der Bank ab, obsie zu der Änderung<br />

vonEntgeltenberechtigt ist. Dasprüfen<br />

wir dann nach“, sagt Peter Frellesen,<br />

ehemals Richter am Bundesgerichtshof<br />

und seit 2015 Ombudsmann<br />

bei der Schlichtungsstelle für<br />

den BDB.<br />

So hat es in der Vergangenheit<br />

eine Reihe von Fällen gegeben, in<br />

denen eine Bank in ihrer Werbung<br />

ein „dauerhaft kostenloses“ Girokonto<br />

versprochen hatte und dann<br />

Gebühren einführte.„Es isteineAuslegungsfrage,was<br />

das bedeutet“, sagt<br />

Frellesen. „Wir Ombudsleute haben<br />

die Auffassung vertreten, dass die<br />

Bank wenigstens drei Jahre lang an<br />

ein solches Versprechen gebunden<br />

ist. Auf dieser Grundlage konnten<br />

zahlreiche Vergleiche geschlossen<br />

werden.“<br />

Unvermindertliefertauch die Anlageberatung<br />

oft Anlass für Kundenbeschwerden.<br />

Auch hier sollte man<br />

die Erfolgschancen allerdings nicht<br />

überschätzen. Um nachträglich zu<br />

klären, ob über Risiken umfassend<br />

aufgeklärtwurde,wäreetwaeine Vernehmung<br />

von Zeugen erforderlich.<br />

Dies ist jedoch nicht Teil eines Ombudsverfahrens,<br />

sondern bleibt den<br />

Gerichten vorbehalten. Eine Beweisaufnahme<br />

führen Ombudsleute nur<br />

durch, wenn diese durch die Vorlage<br />

von Urkunden möglich ist. Allein<br />

deshalb lehnen Ombudsleute die<br />

Durchführung des Schlichtungsverfahrens<br />

in solchen Fällen häufig von<br />

vornherein ab. Generell nicht angenommenwerdenkönnenAnträgefür<br />

Fälle, die bereits verjährt sind bei<br />

denen bereits ein Verfahren bei<br />

einem Gericht anhängig ist. Inzwischen<br />

ist ohnehin ein Beratungsprotokoll<br />

üblich, in dem die Kunden<br />

auch die Aufklärung über Risiken bestätigen.<br />

Fühlt man sich unsicher<br />

oder schlecht beraten, sollte man also<br />

soforteinhaken.<br />

Beim Bankenverband erreichten<br />

2018 laut Tätigkeitsbericht trotzdem<br />

47 Prozent der Beschwerdesteller ihr<br />

Ziel. Entweder, weil sie mit dem<br />

Schlichtungsvorschlag einverstanden<br />

waren, oder auch, weil sie sich<br />

bereits im Vorfeld mit der Bank einigen<br />

konnten.<br />

Osram-Betriebsrat fordert Sicherheit für Mitarbeiter<br />

Von Valentin Gensch<br />

Die Gewerkschaften pochen bei<br />

einem Verkauf des Lichtspezialisten<br />

Osram auf eine langfristige Sicherung<br />

der Arbeitsplätze. Das<br />

Unternehmen hatte in der vergangenen<br />

Woche mitgeteilt, dass mit den<br />

Finanzinvestoren Bain Capital und<br />

Carlyle Group verhandelt werde.<br />

„Jeden Investor werden wir daran<br />

messen, wie er das Unternehmen mit<br />

seinen Beschäftigten nachhaltig weiterentwickeln<br />

will“, heißt es in einem<br />

Flugblatt des Betriebsrats und der<br />

IG Metall. Man werde „jeder Strate-<br />

Verkaufsgesprächemit FinanzinvestorenweckenSorgenumArbeitsplätze<br />

Carlyle.Sie könnten gemeinsam „bis<br />

zu 100 Prozent“ der Osram-Aktien<br />

kaufen. Einoffizielles Angebot an die<br />

Aktionäregibt es aber noch nicht. Es<br />

sei auch noch nicht abzusehen, ob es<br />

überhaupt zu einer Investition der<br />

beiden Unternehmen komme.<br />

Osramgilt schon länger als Übernahmekandidat.<br />

Das mehr als hundertJahrealte<br />

Unternehmen kämpft<br />

mit dem technologischen Wandel in<br />

der Beleuchtung und spürt außerdemalsZuliefererdieaktuellenProbleme<br />

der Autobranche. Seit Siemens<br />

als ehemalige Konzernmutter die<br />

letzten Anteile verkauft hat, fehlt Osramein<br />

echter Großaktionär als Stabilitätsanker.<br />

ZumAuftakt seines Geschäftsjahreswar<br />

der Münchner Konzernunter<br />

dem Strich mit 81 Millionen Euro in<br />

die Verlustzone gerutscht. Alle drei<br />

Geschäftsbereiche mit insgesamt<br />

26 000 Mitarbeitern verzeichneten<br />

im ersten Quartal des Geschäftsjahres<br />

heftige Einbußen. Das Ergebnis<br />

bei optischen Halbleitern brach um<br />

rund 43 Prozent auf 58 Millionen ein.<br />

Ähnliche Einbußen gab es in der<br />

Sparte Automotive. DerKonzernumsatz<br />

fiel um 14,6 Prozent auf 350 Millionen<br />

Euro. (dpa)<br />

Der Brexit<br />

fordert schon<br />

Opfer<br />

Fluggesellschaft Flybmi<br />

geht in die Insolvenz<br />

Von Silvia Kusidlo<br />

Die Hängepartie vor dem Brexit<br />

überfordert die ersten Unternehmen.<br />

Flybmi, eine mittelgroße<br />

britische Airline mit 17 Maschinen,<br />

hat Insolvenz angemeldet und den<br />

Betrieb eingestellt. Alle Flüge seien<br />

mit sofortiger Wirkung gestrichen<br />

worden, teilte die Airline am Wochenende<br />

auf ihrer Webseite mit. Einige<br />

Hundert Passagiere sollen nun<br />

ohne Rückflugmöglichkeit an ihren<br />

Urlaubszielen gestrandet sein.<br />

Die Airline hat rund 20 Ziele in<br />

Europa angeflogen, darunter auch<br />

die deutschen Flughäfen Frankfurt,<br />

Hamburg, Düsseldorf, München,<br />

Nürnberg, Saarbrücken und Rostock-Laage<br />

an. Zudem teilten sich die<br />

Briten Flüge („Codeshare“) unter anderem<br />

mit der Lufthansa.<br />

Vorallemfür den RostockerFlughafen<br />

sind die Folgen hart: Nach der<br />

Insolvenz von Germania vor einigen<br />

Wochen waren die Flybmi-Flüge<br />

nach München die letzten Linienverbindungen<br />

in Rostock-Laage. Der<br />

Airportbleibt aber nach eigenen Angaben<br />

betriebsbereit. Der Flugbetrieb<br />

sei sichergestellt, teilte die GeschäftsführungamSonntagmit.„Wir<br />

gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon<br />

aus,dass mittelfristig die erfolgreiche<br />

Strecke von Rostock nach München<br />

durcheineandereAirlineersetztwerden<br />

kann und damit der Geschäftsreisebetrieb<br />

für die Unternehmen<br />

der Region wieder sichergestellt<br />

wird“, sagte Flughafen-Chefin Dörthe<br />

Hausmann.<br />

Kerosinpreisegestiegen<br />

Die Airline absolvierte imvergangenen<br />

Jahr 29000 Flüge mit 522 000<br />

Passagieren, von Laage aus nach<br />

München und zurück waren es laut<br />

Flughafenangaben 38 439 Passagiere.<br />

Flybmi beschäftigt 376 Mitarbeiter<br />

in Großbritannien, Deutschland,<br />

Schweden und Belgien.<br />

Flybmi erklärte die Insolvenz mit<br />

„unüberwindlichen“ Herausforderungen<br />

„insbesondere durch den<br />

Brexit“. Nach wie vor gibt es keine<br />

Klarheit darüber,obund zu welchen<br />

Bedingungen Großbritannien am<br />

29. Märzdie Europäische Union verlassen<br />

wird. Fluggesellschaften gehören<br />

zu den besonders betroffenen<br />

Unternehmen, wenn es zu einem so<br />

genannten harten Brexit kommt.<br />

Dann würde keinerlei Vereinbarung<br />

geschlossen, die Briten würden über<br />

Nacht aus dem EU-Binnenmarkt<br />

ausscheiden, und Fluggesellschaften<br />

ohne Firmensitz in der EU würden<br />

ihreStart- und Landerechte hier verlieren.<br />

Die größeren britischen Airlines<br />

haben sich deshalb Dependancen<br />

innerhalb der EU gesichert.<br />

Kleineren Fluggesellschaften fehlen<br />

jedoch oft Managementkapazitäten<br />

und Kapital, um sich auf alle Eventualitäten<br />

vorzubereiten. Die andauernde<br />

Unsicherheit habe dazu geführt,<br />

dass der Airline wertvolle Verträge<br />

entgangen seien. Probleme bereiteten<br />

auch höhere Kerosinpreise,<br />

die zum Teile auf den teilweisen Ausschluss<br />

britischer Airlines vomEmissionshandel<br />

durch die EU zurückzuführen<br />

seien. (dpa)<br />

In Rostock warendie Jets vonFlybmi die<br />

letzten Linienmaschinen. FOTO: WÜSTNECK/DPA

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