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„<br />

Das war da wo wir<br />

diese Schulausflug<br />

waren.<br />

+<br />

“<br />

Bezirke, in denen die Kinder aufwachsen, wie mir eine Lehrerin<br />

einer NMS im 20. Bezirk erzählt: „Die türkischsprachigen Schüler<br />

zum Beispiel haben eine große Community in Wien. Ich glaube,<br />

dass sie sich nicht so sehr anstrengen müssen, perfekt Deutsch<br />

zu lernen, weil sie in einigen Bezirken<br />

ihre Muttersprache in allen möglichen<br />

Lebensbereichen sprechen können –<br />

egal ob bei Institutionen wie Ämtern, bei<br />

Ärzten oder beim Einkaufen.“<br />

Laut ihr ist die peer group das<br />

Wichtigste, weil durch diese die Schüler<br />

besser eine Sprache lernen. Ihr Lösungsvorschlag<br />

wäre eine bessere Durchmischung,<br />

also Leistungsschwache und<br />

leistungsstarke Schüler aus derselben<br />

Sprachgemeinschaft in einer Klasse.<br />

Die Durchmischung scheint es tatsächlich<br />

auszumachen: In einer Klasse,<br />

die vergangenes Jahr Teil des Newcomer-Projekts war, war genau<br />

das der Fall: Die Kinder, die von Geburt an hier leben, helfen<br />

denen, die noch nicht so lange in Österreich sind. Sie erklären<br />

ihnen Vokabel in der Muttersprache und buchstabieren sie auf<br />

Deutsch. Man sieht daran: Es ist möglich. Es bedarf viel Engagement,<br />

aber es ist möglich. Vor allem das schulische Umfeld färbt<br />

auf die Kinder ab.<br />

Und wie sieht es außerhalb der Klassenzimmer aus?<br />

„BESTE LEBEN“<br />

Die meisten Jugendlichen aus den Newcomer-Schulen meinten<br />

„Rausgehen mit Freunden in den Park“ oder „Am Handy<br />

chillen“ wären ihre liebsten Hobbys – typisch für Jugendliche<br />

eben – unabhängig von Bildungsschicht oder Herkunft. Aber das<br />

sprachliche Problem wird dadurch nicht besser: Einige der Schüler<br />

erzählen auch, dass sie nur Serien in ihrer Muttersprache schauen.<br />

Die Musikrichtung, die sie am liebsten hören? Deutschrap. Und<br />

der ist heutzutage bekanntermaßen frei von jeglicher korrekter<br />

Grammatik. Lieder mit Titeln wie „beste Leben“ sind bei den<br />

Jugendlichen gerade beliebt. Von Ausdrücken wie „Bratan“ ganz<br />

zu schweigen. Es ist auch nicht die Aufgabe von Deutschrappern,<br />

ihrer Zielgruppe korrektes Deutsch beizubringen. Aber es färbt<br />

natürlich ab. Was genauso abfärbt, ist klarerweise ihr Umfeld.<br />

So kam es schon mal vor, dass uns ein Junge, der eigentlich<br />

gut Deutsch spricht, am letzten Tag der Newcomer-Projektwoche<br />

einen Feedbackbogen mit folgendem Satz lieferte „Das war<br />

ärgste.“<br />

Man mag über diesen Satz schmunzeln, aber in Wirklichkeit<br />

ist die Realität traurig. Traurig, weil dieser Schüler nicht weiß, wie<br />

der Satz richtig klingen würde. Wenn jemand, der hier geboren ist,<br />

nicht Deutsch kann, wird er außerhalb der Community nicht ernst<br />

genommen. Was daraus resultiert: Aus diesen Kindern werden<br />

Erwachsene, die weiter marginalisiert werden und nie in der<br />

Mitte der Gesellschaft ankommen. Und der Kreis wird sich immer<br />

weiterdrehen. Um das zu vermeiden, müssen wir aufhören, die<br />

Verantwortung vom Elternhaus auf die Schule und von der Schule<br />

auf die Medien und von den Medien auf die Bildungspolitik zu<br />

schieben – im Endeffekt sind wir alle verantwortlich. ●<br />

23,8 Prozent der SchülerInnen in<br />

Österreich sprechen eine andere<br />

Umgangssprache als Deutsch<br />

In Wien liegt der Anteil dieser Kinder<br />

bei 49,7 Prozent<br />

BKS und Türkisch sind nach wie vor<br />

führende Sprachen<br />

SchülerInnen mit arabischer Umgangssprache<br />

verzeichneten seit<br />

dem Schuljahr 2015/2016 den höchsten<br />

Zuwachs<br />

Quelle: medienservicestelle.at / 1.9.2017<br />

BRTN<br />

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