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Berliner Kurier 26.02.2019

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SEITE21<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 26. Februar 2019<br />

Die beiden Linksfüße<br />

Karim Rekik (24) und<br />

Marvin Plattenhardt (27)<br />

fallen gegen Mainz aus.<br />

Fotos: City-Press (5)<br />

Dardai suchtdie<br />

linkeAlternative<br />

für Europa<br />

Hertha-Coach mussfür Sieg gegen Mainz Abwehr-Puzzle lösen<br />

Von<br />

SEBASTIAN SCHMITT<br />

Berlin – Schon wieder drückt<br />

der Schuh links hinten! Hertha<br />

plagen in der Abwehr<br />

akute Personalsorgen. Trainer<br />

Pal Dardai grübelt deswegen<br />

vor dem Spiel gegen<br />

Mainz (Sonnabend, 15.30<br />

Uhr) über das System –und<br />

sucht die linke Alternative<br />

für Europa.<br />

„Wir brauchen jetzt eine Serie,<br />

um oben dranzubleiben“, fordert<br />

Dardai. Der Ungar weiß:<br />

Die Tabelle lügt nicht. Erstmals<br />

in dieser Saison stehen<br />

die Blau-Weißen auf Platz<br />

zehn –und damit schlechter<br />

als das intern auserkorene Saisonziel:<br />

Hertha will mindestens<br />

auf einem einstelligen Tabellenplatz<br />

ankommen.<br />

„Wenn wir sechs, sieben<br />

Punkte aus den nächsten drei<br />

Spielen holen, dann haben wir<br />

nach der Länderspielpause alle<br />

Möglichkeiten“, gibt der Chef<br />

die Marschroute für die Duelle<br />

gegen Mainz, in Freiburg und<br />

gegen den BVB vor.<br />

Denn trotz Platz zehn trennen<br />

nur fünf Punkte die Herthaner<br />

vom Europa-League-<br />

Rang sechs. Dardai nimmt seine<br />

Spieler vor dem Mainz-<br />

Spiel in die Pflicht: „Wir haben<br />

ein Heimspiel. Das musst du<br />

gewinnen. Basta.“<br />

Das Problem: Gegen die<br />

Mainzer stehen Dardai weder<br />

der zweikampfstarke, aber rotgesperrte<br />

Innenverteidiger<br />

Karim Rekik (siehe Meldung<br />

links) noch Marvin Plattenhardt<br />

(Adduktorenverletzung)<br />

zur Verfügung. Weil auch der<br />

dritte Linksfuß Jordan Torunarigha<br />

(Achillessehnen-Probleme)<br />

fraglich ist, wackelt das<br />

zuletzt so gut funktionierende<br />

3-5-2-System. „Wenn Jordan<br />

am Mittwoch teilweise und<br />

Donnerstag voll mittrainieren<br />

kann, dann können wir wieder<br />

über eine Fünfer-Kette reden“,<br />

erklärt Dardai.<br />

Wird Torunarigha nicht<br />

schnell genug fit, setzt Dardai<br />

wohl notgedrungen auf eine<br />

Vierer-Abwehr-Kette mit Valentino<br />

Lazaro, Niklas Stark,<br />

Fabian Lustenberger und Maximilian<br />

Mittelstädt als einzig<br />

verbliebenem Linksfuß. Pal:<br />

„Es wäre für uns viel einfacher,<br />

wenn Jordan spielen kann.“<br />

Mit einer Dreierkette (Stark,<br />

Lustenberger, Torunarigha),<br />

die in der Rückwärtsbewegung<br />

zum Fünferriegel (Lazaro,<br />

Stark, Lustenberger, Torunarigha,<br />

Mittelstädt) wird, sei<br />

es „gerade in Heimspielen viel<br />

einfacher, den Gegner unter<br />

Druck zu setzen“, erklärt Dardai.<br />

Egal für welche linke Alternative<br />

für Europa sich Dardai<br />

entscheidet: Leicht wird es gegen<br />

den selbst ernannten Karnevalsverein<br />

so oder so nicht.<br />

Hertha-Fans werden sich mit<br />

Bauchschmerzen an das letzte<br />

Duell mit Mainz im Olympiastadion<br />

erinnern: Die Blau-<br />

Weißen wollten damals wie<br />

heute nach Europa –und verloren<br />

sang und klanglos an einem<br />

nasskalten Februarabend<br />

mit 0:2.<br />

Auch diese Saison haben die<br />

Blau-Weißen schon viele unnötige<br />

Punkte gegen vermeintlich<br />

kleinere Gegner liegen gelassen.<br />

„Wir haben gegen solche<br />

Teams meist eine gute<br />

erste Halbzeit gespielt, aber<br />

nicht das erste Tor gemacht“,<br />

weiß Dardai. Deswegen mahnt<br />

er: „Wenn wir nicht gleich ein<br />

Tor machen, müssen wir ruhig<br />

bleiben. Es reicht auch, wenn<br />

wir in der 80. Minute treffen.“<br />

Die mentale Stärke und nötige<br />

Fitness habe seine Truppe:<br />

„Wir sind psychisch und körperlich<br />

gut drauf.“<br />

Foto: Imago<br />

Nagelsmann ärgertRangnick<br />

Leipzig – Nix da mit dem<br />

Sprung auf Tabellenplatz 3!RB<br />

Leipzig verbiegt sich an Hoffenheim<br />

die roten<br />

Bullen-Hörner<br />

–nur 1:1 (0:1).<br />

Zweimal in<br />

dieser Saison<br />

(2:1 in der Hinrunde,<br />

2:0 im Pokal) zeigt Leipzigs<br />

Sportdirektor/Trainer Ralf<br />

Rangnick, wer der Chef im Ring<br />

Foto: AFP<br />

Dortmund – Unglaublich gute<br />

Laune beim BVB am Tag nach<br />

dem Sieg über Leverkusen.<br />

Das 3:2 beendete die Serie<br />

von fünf Spielen ohne<br />

Sieg und obendrauf<br />

gab es die ersehnte<br />

Rückkehr von Kapitän<br />

Marco Reus.<br />

Marco Reus faustet es<br />

an: Ich bin wieder da!<br />

Reus vergoldet dem<br />

BVBden Bayer-Sieg<br />

1:1<br />

„Wir wissen alle um<br />

den Wert von Marco für<br />

unser Team“, sagt Sportdirektor<br />

Michael Zorc, während<br />

Reus auf dem Platz nach seinem<br />

Muskelfaserriss im Oberschenkel<br />

alle Übungen mitmacht<br />

und auch im Abschlussspiel<br />

zeigt, dass er wieder voll<br />

belastbar ist. „Wir gehen davon<br />

aus, dass er wieder dabei ist“,<br />

sagt Zorc mit Blick auf das Spiel<br />

beim FC Augsburg am Freitag<br />

(20.30 Uhr).<br />

Alle Borussen sind nach diesem<br />

positiven Doppelschlag sicher:<br />

Die Krise ist ausgestanden,<br />

der BVB-Zug wird Fahrt<br />

aufnehmen. „Jetzt können wir<br />

die nächsten Spiele<br />

wieder besser angehen,<br />

weil wir daran glauben,<br />

dass wir auch diese<br />

Spiele gewinnen können“,<br />

bringt es Jadon<br />

Sancho auf den Punkt.<br />

Neue Kraft, die der<br />

BVB im Meisterkampf brauchen<br />

wird. Die Negativserie<br />

nagte schon etwas am Selbstbewusstsein<br />

der Profis. „Das war<br />

ungewohnt für uns und ungewohnt<br />

für die Spieler“, sagt<br />

Zorc. Vergangenheit. Jetzt<br />

glauben sie hinter vorgehaltener<br />

Hand auch an das Wunder<br />

in der Champions League. Morgen<br />

in einer Woche wollen sie<br />

gegen Tottenham das 0:3 aus<br />

dem Hinspiel wettmachen.<br />

ist. Im dritten Duell dreht Hoffenheims<br />

Julian Nagelsmann<br />

seinem künftigen Chef eine Nase<br />

und hat taktisch<br />

immer die<br />

richtige Antwort<br />

auf Rangnicks<br />

schöne<br />

Spiel-Ideen.<br />

Kurios: In Halbzeit 1 reicht<br />

Rangnick seinen Jungs ein DIN-<br />

A5-Blatt mit Anweisungenrein,<br />

in Halbzeit 2greift Nagelsmann<br />

zum selben Mittel. Keine Gefahr<br />

also, dass sichbeide ab Sommer<br />

als Team in Leipzig irgendwie<br />

verzettelnkönnten ...<br />

Übrigens: Andrej Kramaric<br />

bringt Hoffenheim per Abstauber<br />

in Führung (22., Foto), Kapitän<br />

Willi Orban rettet RB mit<br />

dem 1:1 (89.) erst spät den verdienten<br />

Punkt.<br />

OM

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