ADAC Motorwelt März 2019
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MAGAZIN<br />
Lebensretter<br />
Notbremsassistent:<br />
Reagiert der Fahrer<br />
nicht, wird das<br />
Auto automatisch<br />
abgebremst. Bei<br />
rutschiger Fahrbahn<br />
klappt das noch<br />
nicht so richtig<br />
So gut sind Notbremsassistenten<br />
<strong>ADAC</strong> Test — Automatische Notbremsassistenten<br />
können Leben retten: Droht ein Auffahrunfall und<br />
der Fahrer reagiert nicht, greift die Elektronik ein<br />
und bringt das Auto im Idealfall vor dem Hindernis<br />
zum Stehen. Wie gut die Assistenten arbeiten, überprüft<br />
das Crashtest-Konsortium Euro NCAP im Rahmen<br />
der Sicherheitsbewertung neuer Pkw. Ergebnis:<br />
In der Stadt funktionieren die Systeme recht gut und<br />
verhindern bei den meisten Autos unter allen Testszenarien<br />
eine Kollision mit einem anderen Fahrzeug<br />
ganz. Mehr Schwierigkeiten bereiten Fußgänger<br />
und Fahrradfahrer: Hier taucht die Gefahr meist<br />
von der Seite und sehr kurz vor dem Wagen auf – entsprechend<br />
schnell müssen die Sensoren reagieren.<br />
Ein Unfall kann daher nicht immer vermieden werden,<br />
aber zumindest ist die Aufprallgeschwindigkeit<br />
reduziert. Und was passiert bei rutschiger Fahrbahn?<br />
Das hat der <strong>ADAC</strong> in einem zusätzlichen Test bei<br />
25 und 45 km/h mit einem Audi A6 ausprobiert. Der<br />
bremst zwar, kommt aber ins Rutschen und kollidiert<br />
mit dem stehenden Fahrzeug-Dummy – allerdings<br />
mit verringertem Tempo. Alle Unwägbarkeiten beherrscht<br />
die Technik also noch nicht. Details unter<br />
adac.de/notbremsassistenten<strong>2019</strong><br />
Alkolock: Erst pusten, dann starten<br />
Der Motor startet nur, wenn der Fahrer nüchtern ist:<br />
Wer ein Alkohol-Interlock im Auto hat, muss erst in<br />
das Gerät pusten, um losfahren zu können. Der Deutsche<br />
Verkehrsgerichtstag in Goslar empfiehlt den<br />
stärkeren Einsatz von Alkolocks im gewerblichen<br />
Personen- und Güterverkehr europaweit verpflichtend.<br />
Und für Deutschland erhofft er sich Anreize für<br />
den freiwilligen Einbau sowie einen Modellversuch<br />
für erstmals strafrechtlich auffällige Fahrer bis<br />
1,59 Promille. Damit könnte der Führerscheinentzug<br />
verkürzt oder ein Fahrverbot vermieden werden.<br />
78<br />
Prozent<br />
gaben in einer Umfrage an,<br />
dass es ihrer Meinung nach<br />
im Straßenverkehr heute<br />
ruppiger und aggressiver<br />
zugeht als noch vor zehn<br />
Jahren (Quelle: reifen.com).<br />
Fahrverbote: Hilfe von der EU<br />
Mehr Spielraum bei Dieselfahrverboten:<br />
Die EU-Kommission billigt ein geplantes<br />
deutsches Gesetz, wonach Fahrverbote<br />
bei leichter Überschreitung der Stickoxid-Grenzwerte<br />
künftig als „unverhältnismäßig“<br />
umgangen werden können.<br />
Dadurch bliebe ein Großteil der bislang<br />
bedrohten Städte von Verboten für ältere<br />
Diesel verschont. Lesen Sie dazu auch<br />
ein Interview mit <strong>ADAC</strong> Generalsyndikus<br />
Christian Reinicke auf Seite 36.<br />
Fotos: Shutterstock (2), <strong>ADAC</strong>/Gerd George, Fotolia, <strong>ADAC</strong>, PR (4)<br />
6 <strong>ADAC</strong> motorwelt 3/<strong>2019</strong>