14.03.2019 Aufrufe

additive 1.2019

  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

nutzen, sowie parametrische und nicht-parametrische<br />

Konstruktionen miteinander<br />

kombinieren. Früher eher sequentiell abgearbeitete<br />

Prozessschritte wie Elektrik-, Elektronik-,<br />

Mechanik- und Software-Design<br />

greifen nun innerhalb des Programmes<br />

während des gesamten Produktentwicklungsprozesses<br />

parallel ineinander. Entwickler<br />

von Verkabelungen und Kabelbäumen<br />

tauschen sich eng aus. Kostspielige und<br />

zeitaufwendige Nacharbeiten aufgrund von<br />

elektromechanischen Problemen werden<br />

vermieden.<br />

Konventionelles und <strong>additive</strong>s<br />

Design im Vergleich. Bild: Siemens<br />

In feinen Facetten arbeiten<br />

Das nutzt auch der <strong>additive</strong>n Fertigung,<br />

denn vor allem die Arbeit an komplexeren<br />

Geometrien wird einfacher. So ist es in NX<br />

möglich, sogenanntes Convergent Modeling<br />

zu betreiben. Das bedeutet, dass direkt mit<br />

Facettengeometrien wie Leichtbaustrukturen<br />

gearbeitet wird. Das wiederum bewahrt<br />

Anwender vor dem Zwang, mehrere Programme<br />

hierfür zu nutzen. Bestehende Daten<br />

aus früheren NX-Versionen lassen sich<br />

weiterhin konsistent in aktuellen Versionen<br />

öffnen, ohne sie konvertieren zu müssen.<br />

Mit diesem Ansatz sind die Ingenieure<br />

überzeugt, lassen sich größere Schritte in die<br />

industrielle <strong>additive</strong> Fertigung hinein gehen:<br />

„Wir gehen davon aus, dass eine Design-<br />

Abteilung und eine Druckvorbereitungsabteilung<br />

zusammenarbeiten und nahtlos ihren<br />

Auftrag an einen Shopfloor weitergeben.<br />

Es werden auch zukünftig beim Thema<br />

<strong>additive</strong> Fertigung immer verschiedene Abteilungen<br />

sein, die harmonieren müssen“, erklärt<br />

Nikolas Witter, einer der AM-Experten<br />

im AMEC. Deswegen biete Siemens mit der<br />

Software Teamcenter ein Datenbackbone,<br />

das es ermöglicht, immer auf dieselben Datensätze<br />

zuzugreifen.<br />

Eines der herausragenden Merkmale sei<br />

diese Durchgängigkeit über alle Schritte der<br />

Wertschöpfungskette hinweg, sagt der Business<br />

Developer und Marketing Manager für<br />

<strong>additive</strong> Fertigung und erklärt den Ansatz:<br />

„Stellen Sie sich vor: Ein Designer legt ein<br />

Bauteil oder eine neue Revision an und der<br />

CAM-Experte sieht sofort und automatisch<br />

die Aktualisierung und greift auf dieselben<br />

Daten zu“.<br />

USB-Stick wird überflüssig<br />

Ein weiterer Vorteil sei, dass, um ein Bauteil<br />

herzustellen, die Softwareumgebung nicht<br />

verlassen werden muss. Normalerweise<br />

wird in einem CAD-Programm ein Bauteil<br />

entwickelt, das in einzelnen Softwaremodulen<br />

geladen ein Slicing durchläuft oder dem<br />

Stützstrukturen zugefügt werden. Anschließend<br />

wird in STL exportiert und häufig per<br />

USB-Stick oder SD-Karte an die Maschine<br />

gebracht.<br />

„Hier bei uns im Experience Center sieht<br />

der Besucher, dass diese Schritte nicht mehr<br />

notwendig sind: In Siemens-NX wird eine<br />

CAD-Datei erzeugt und in demselben Modul<br />

Slicing, Nesting und Hatching ausgeführt.<br />

Und auch der abschließende Export<br />

und die Arbeit mit dem STL-Format entfällt.<br />

Der Anwender arbeitet nativ mit seiner<br />

CAD-Geometrie bis zum Output, der an<br />

den Drucker geht“ schwärmt Witter. So entfalle<br />

vor allem die Gefahr, dass aufgrund<br />

von Systemgrenzen wichtige Informationen<br />

verloren gehen.<br />

Diese Durchgängigkeit von der CAD/<br />

CAM/CAE-Programkette bis hin zur Maschine<br />

und darüber hinaus, die ein herausragendes<br />

Merkmal der Siemens-Lösung darstellt,<br />

wird im AMEC anhand des Programmmoduls<br />

NX Hybrid Additive Manufacturing<br />

und der Lasertec 65 3D hybrid<br />

von DMG Mori veranschaulicht. Als erste<br />

Maschine des AMEC zeigt sie den Anwendungsfall<br />

der Reparatur einer Kunststoff-<br />

Spritzgussform, die an reparaturbedürftigen<br />

Stellen zunächst zerspanend abgefräst, danach<br />

additiv mit Übermaß aufgebaut und<br />

schlussendlich zerspanend wieder in die<br />

exakt benötigte Form gebracht wird – in einer<br />

Aufspannung.<br />

Die Maschine ist für Witter ein willkommenes<br />

Beispiel zu zeigen, wie tief die Zusammenarbeit<br />

von Siemens mit einigen<br />

Werkzeugmaschinen-Herstellern ist: DMG<br />

Mori hat in der Lasertec 65 3D die Technologie<br />

des Pulverauftragsschweißens in ein<br />

bestehendes bewährtes Fräsmaschinenkonzept<br />

integriert. Die Maschine nutzt eine<br />

Sinumerik-840D-sl-CNC-Steuerung sowie<br />

Sinamics-S120-Antriebe und Simotics-Mo-<br />

<strong>additive</strong> März 2019 11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!