additive 1.2019
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nutzen, sowie parametrische und nicht-parametrische<br />
Konstruktionen miteinander<br />
kombinieren. Früher eher sequentiell abgearbeitete<br />
Prozessschritte wie Elektrik-, Elektronik-,<br />
Mechanik- und Software-Design<br />
greifen nun innerhalb des Programmes<br />
während des gesamten Produktentwicklungsprozesses<br />
parallel ineinander. Entwickler<br />
von Verkabelungen und Kabelbäumen<br />
tauschen sich eng aus. Kostspielige und<br />
zeitaufwendige Nacharbeiten aufgrund von<br />
elektromechanischen Problemen werden<br />
vermieden.<br />
Konventionelles und <strong>additive</strong>s<br />
Design im Vergleich. Bild: Siemens<br />
In feinen Facetten arbeiten<br />
Das nutzt auch der <strong>additive</strong>n Fertigung,<br />
denn vor allem die Arbeit an komplexeren<br />
Geometrien wird einfacher. So ist es in NX<br />
möglich, sogenanntes Convergent Modeling<br />
zu betreiben. Das bedeutet, dass direkt mit<br />
Facettengeometrien wie Leichtbaustrukturen<br />
gearbeitet wird. Das wiederum bewahrt<br />
Anwender vor dem Zwang, mehrere Programme<br />
hierfür zu nutzen. Bestehende Daten<br />
aus früheren NX-Versionen lassen sich<br />
weiterhin konsistent in aktuellen Versionen<br />
öffnen, ohne sie konvertieren zu müssen.<br />
Mit diesem Ansatz sind die Ingenieure<br />
überzeugt, lassen sich größere Schritte in die<br />
industrielle <strong>additive</strong> Fertigung hinein gehen:<br />
„Wir gehen davon aus, dass eine Design-<br />
Abteilung und eine Druckvorbereitungsabteilung<br />
zusammenarbeiten und nahtlos ihren<br />
Auftrag an einen Shopfloor weitergeben.<br />
Es werden auch zukünftig beim Thema<br />
<strong>additive</strong> Fertigung immer verschiedene Abteilungen<br />
sein, die harmonieren müssen“, erklärt<br />
Nikolas Witter, einer der AM-Experten<br />
im AMEC. Deswegen biete Siemens mit der<br />
Software Teamcenter ein Datenbackbone,<br />
das es ermöglicht, immer auf dieselben Datensätze<br />
zuzugreifen.<br />
Eines der herausragenden Merkmale sei<br />
diese Durchgängigkeit über alle Schritte der<br />
Wertschöpfungskette hinweg, sagt der Business<br />
Developer und Marketing Manager für<br />
<strong>additive</strong> Fertigung und erklärt den Ansatz:<br />
„Stellen Sie sich vor: Ein Designer legt ein<br />
Bauteil oder eine neue Revision an und der<br />
CAM-Experte sieht sofort und automatisch<br />
die Aktualisierung und greift auf dieselben<br />
Daten zu“.<br />
USB-Stick wird überflüssig<br />
Ein weiterer Vorteil sei, dass, um ein Bauteil<br />
herzustellen, die Softwareumgebung nicht<br />
verlassen werden muss. Normalerweise<br />
wird in einem CAD-Programm ein Bauteil<br />
entwickelt, das in einzelnen Softwaremodulen<br />
geladen ein Slicing durchläuft oder dem<br />
Stützstrukturen zugefügt werden. Anschließend<br />
wird in STL exportiert und häufig per<br />
USB-Stick oder SD-Karte an die Maschine<br />
gebracht.<br />
„Hier bei uns im Experience Center sieht<br />
der Besucher, dass diese Schritte nicht mehr<br />
notwendig sind: In Siemens-NX wird eine<br />
CAD-Datei erzeugt und in demselben Modul<br />
Slicing, Nesting und Hatching ausgeführt.<br />
Und auch der abschließende Export<br />
und die Arbeit mit dem STL-Format entfällt.<br />
Der Anwender arbeitet nativ mit seiner<br />
CAD-Geometrie bis zum Output, der an<br />
den Drucker geht“ schwärmt Witter. So entfalle<br />
vor allem die Gefahr, dass aufgrund<br />
von Systemgrenzen wichtige Informationen<br />
verloren gehen.<br />
Diese Durchgängigkeit von der CAD/<br />
CAM/CAE-Programkette bis hin zur Maschine<br />
und darüber hinaus, die ein herausragendes<br />
Merkmal der Siemens-Lösung darstellt,<br />
wird im AMEC anhand des Programmmoduls<br />
NX Hybrid Additive Manufacturing<br />
und der Lasertec 65 3D hybrid<br />
von DMG Mori veranschaulicht. Als erste<br />
Maschine des AMEC zeigt sie den Anwendungsfall<br />
der Reparatur einer Kunststoff-<br />
Spritzgussform, die an reparaturbedürftigen<br />
Stellen zunächst zerspanend abgefräst, danach<br />
additiv mit Übermaß aufgebaut und<br />
schlussendlich zerspanend wieder in die<br />
exakt benötigte Form gebracht wird – in einer<br />
Aufspannung.<br />
Die Maschine ist für Witter ein willkommenes<br />
Beispiel zu zeigen, wie tief die Zusammenarbeit<br />
von Siemens mit einigen<br />
Werkzeugmaschinen-Herstellern ist: DMG<br />
Mori hat in der Lasertec 65 3D die Technologie<br />
des Pulverauftragsschweißens in ein<br />
bestehendes bewährtes Fräsmaschinenkonzept<br />
integriert. Die Maschine nutzt eine<br />
Sinumerik-840D-sl-CNC-Steuerung sowie<br />
Sinamics-S120-Antriebe und Simotics-Mo-<br />
<strong>additive</strong> März 2019 11