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additive 1.2019

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Promotion<br />

mav Innovationsforum 2019<br />

Unterschiedliche<br />

Metalle verbinden<br />

Eine der herausragenden Stärken<br />

des MPA-Verfahrens ist die Möglichkeit,<br />

unterschiedliche Materialien<br />

in einem Bauteil zu kombinieren.<br />

Neben diversen Stählen, Eisen<br />

und Kupfer steht dabei auch ein<br />

wasserlösliches Füllmaterial zur<br />

Herstellung von Kanälen und anderen<br />

Kavitäten zur Verfügung.<br />

Im Werkzeug- und Formenbau<br />

kann man die Materialkombinationen<br />

beispielsweise zur Kühlung<br />

bzw. Temperierung von Funktionsflächen<br />

einsetzen. So bietet die Integration<br />

von Kupferelementen in<br />

einem Werkzeugstahlkörper die<br />

Möglichkeit einer stark verbesserten<br />

Wärmeleitung im Bauteil.<br />

Zur Herstellung eines solchen<br />

Werkzeugs beginnt man mit einem<br />

passenden Halbzeug aus Stahl, in<br />

das man die Geometrien der einzubettenden<br />

Kupferelemente fräst<br />

(Bild 2).<br />

Diese werden dann durch Auftrag<br />

von Kupferpulver über die Düse<br />

gefüllt. Überschüssiges und über<br />

die Kupfergeometrie hinaus auf -<br />

getragenes Material wird durch<br />

anschließendes Überfräsen der<br />

Oberfläche entfernt. Auf das so<br />

präparierte Bauteil wird dann die<br />

Deckschicht aus Stahl aufgetragen<br />

und das zuvor aufgetragene Kupfer<br />

wird eingeschlossen. Um der<br />

unterschiedlichen Wärmeausdehnung<br />

der beiden Materialien Rechnung<br />

zu tragen, muss während<br />

des Fertigungsprozesses ein exakter<br />

Temperaturverlauf eingehalten<br />

werden. In der anschließenden<br />

Wärmebehandlung wird der Stahl<br />

auf seine gewünschte Zielhärte gebracht.<br />

Nun können die finalen Konturen<br />

in das Bauteil gefräst werden. Analog<br />

zur Kupfer-Stahl-Kombination<br />

können auch Bauteile mit konturnahem<br />

Kühlkanal gefertigt werden.<br />

Anstelle des Kupfers wird<br />

dann ein wasserlösliches Füllmaterial<br />

verwendet, das ebenfalls mit<br />

der MPA-Auftragseinheit in die<br />

Kanalgeometrie gespritzt wird.<br />

Nach Fertigstellung des Bauteils<br />

kann der Kühlkanal angebohrt<br />

und das Füllmaterial herausgelöst<br />

werden.<br />

Bild 3: Wärme -<br />

leitung durch die<br />

Kombination von<br />

Kupferelementen mit<br />

einem Kühlkanal.<br />

Bild: Hermle<br />

Bild: Hermle<br />

Bild 2: Fertigungsstadien<br />

einer Vorkammerbuchse<br />

aus<br />

Werkzeugstahl<br />

mit integrierten<br />

Kupferelementen.<br />

Kombination<br />

der Wärmeleiter<br />

Die beiden Wärmeleiter – Kupferelemente<br />

und Kanäle – können<br />

auch kombiniert werden, um zum<br />

Beispiel Wärme aus geometrischen<br />

Engstellen im Bauteil über Kupferelemente<br />

zum Kanal hinzuführen<br />

und über die Kühlflüssigkeit dann<br />

aus dem Bauteil zu bringen (Bild<br />

3). Der Fertigungsprozess beinhaltet<br />

dann drei additiv aufzutragende<br />

Materialien und ist dementsprechend<br />

komplexer.<br />

Die Vorteile solcher Multimaterial-Bauteile<br />

konnten bereits in zahlreichen<br />

Kundenprojekten unter<br />

Beweis gestellt werden, seien es gekühlte<br />

Vorkammer- oder Angussbuchsen<br />

für den Kunststoff-Spritzguss,<br />

große Werkzeuge mit konturnaher<br />

Kühlung zur Blechumformung,<br />

heizbare Einsätze im Anlagenbau<br />

oder Aluminium-Kupfer-<br />

Bauteile für Raumfahrtprojekte.<br />

Diese Erfahrung treibt uns an, die<br />

vielfältigen Möglichkeiten der <strong>additive</strong>n<br />

Fertigung mit der MPA-<br />

Technologie weiter auszuloten. ■<br />

Hermle Maschinenbau GmbH<br />

www.hermle-generativ-fertigen.de<br />

<strong>additive</strong> März 2019 75

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