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additive 1.2019

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mav Innovationsforum 2019<br />

▶<br />

ANFORDERUNGEN AN ZERSPANUNGSWERKZEUGE BEI ADDITIV HERGESTELLTEN WERKSTÜCKEN<br />

Präzisionswerkzeuge für neue<br />

Herausforderungen<br />

Für die besonderen Herausforderungen der subtraktiven Bearbeitung<br />

additiv hergestellter Werkstücke im Pulverbett hat Franken ein<br />

Standard-Fräserprogramm entwickelt. Damit können im Bereich<br />

von Außen- und Innenkonturen hochgenaue Maßtoleranzen und<br />

Oberflächengüten erzielt werden.<br />

bereich als auch in der Beschichtung<br />

den speziellen Anforderungen<br />

anzupassen.<br />

Subtraktive Bearbeitung<br />

der Oberfläche<br />

Der Autor<br />

Bild 1: Formeinsatz<br />

aus Stahl,<br />

hergestellt auf<br />

einer Lumex-Anlage<br />

von Matsuura<br />

im hybrid<strong>additive</strong>n<br />

Verfahren.<br />

Jens Löscher,<br />

Verkaufsleiter<br />

und Leiter<br />

Anwendungstechnik,<br />

Franken GmbH &<br />

Co. KG.<br />

Spezielle Materialeigenschaften an<br />

additiv hergestellten Werkstücken<br />

erfordern konkrete Umsetzungsund<br />

Anpassungsmaßnahmen an<br />

den Zerspanungswerkzeugen.<br />

Während bei <strong>additive</strong>n Fertigungsverfahren<br />

(hier: selektives Laserschmelzen)<br />

ein Gegenstand durch<br />

Hinzufügen, Auftragen und Ablagern<br />

von Material mittels eines digitalen<br />

Models erzeugt wird, erfolgt<br />

bei subtraktiven Verfahren<br />

ein Abtrag des Materials mittels<br />

zerspanender Verfahren wie z. B.<br />

Drehen, Bohren, Fräsen oder thermischer<br />

Verfahren wie z. B.<br />

Funken erodieren. Durch die Vielzahl<br />

an Einflussgrößen in der <strong>additive</strong>n<br />

Fertigung wie beispielsweise<br />

Pulverbeschaffenheit, 3D-Programm<br />

oder das Laserverfahren<br />

und daraus resultierender Bauteileigenschaften<br />

ergeben sich neue<br />

Herausforderungen für Zerspanungswerkzeuge.<br />

Im Folgenden wird auf den Werkzeugeinsatz<br />

in der hybriden-<strong>additive</strong>n<br />

Fertigung näher eingegangen,<br />

Bild: Emuge-Franken<br />

bei der die Zerspanungsprozesse<br />

im <strong>additive</strong>n Bauteilaufbau integriert<br />

sind (Bild 1). Das hybride<br />

Bearbeitungszentrum setzt sich aus<br />

einer Anlage zum selektiven Laserschmelzen<br />

und einer 3-Achs-Bearbeitungseinheit<br />

für HSC-Fräsanwendungen<br />

zusammen. Die Fräsbearbeitung<br />

findet während des<br />

<strong>additive</strong>n Prozesses mit einer zyklischen<br />

Unterbrechung statt, beispielsweise<br />

nach 5 oder 10 aufgetragenen<br />

Schichten (Bild 2). Da in<br />

der Maschinenkammer eine erhöhte<br />

Temperatur und eine<br />

Schutzgasatmosphäre vorherrschen,<br />

erfolgt der Einsatz der Fräswerkzeuge<br />

durch Trockenbearbeitung<br />

im Pulverbett.<br />

Um hier eine hohe Prozesssicherheit<br />

gewährleisten zu können,<br />

müssen die Fräswerkzeuge in Geometrie<br />

und Beschichtung modifiziert<br />

werden. So sind die oft zur<br />

Anwendung kommenden Kugelfräswerkzeuge<br />

oder Schaftradius-<br />

Fräswerkzeuge sowohl in der<br />

Halsausführung, dem Schneiden-<br />

Die subtraktive Bearbeitung durch<br />

einen Kugelfräser kann in Vorund<br />

Endbearbeitung aufgeteilt<br />

werden, um an Konturen geforderte<br />

Oberflächenqualitäten mit einer<br />

Rautiefe (R Z<br />

) ≤ 10 μm und Toleranzen<br />

≤ 25 μm zu erzielen. Dabei<br />

weist die selektiv lasergeschmolzene<br />

Oberfläche im arithmetischen<br />

Mittel eine Rautiefe (R Z<br />

) von<br />

50 μm auf. Mit seiner speziellen<br />

Halsgeometrie und einem umlaufenden<br />

„ziehenden“ Schnitt (bei<br />

der Schlichtoperation in Bearbeitungsrichtung<br />

von Z- nach Z+) ermöglicht<br />

der Kugelfräser in thermisch<br />

nicht mehr belasteten<br />

Schichten die Fertigbearbeitung<br />

(Bild 3). Im Gegensatz dazu wird<br />

die Vorbearbeitung mit einem umlaufenden<br />

„drückenden“ Schnitt<br />

(bei der Vorschlichtoperation in<br />

Bearbeitungsrichtung von Z+ nach<br />

Z-) durchgeführt.<br />

Die Konstruktionsfreiheitsgrade<br />

am Bauteil werden durch den Einsatz<br />

von T-Nuten-Fräswerkzeugen<br />

mit neuem Design in der hybriden<strong>additive</strong>n<br />

Fertigung erweitert. Diese<br />

Werkzeuge ermöglichen die Bearbeitung<br />

von größeren Hinterschnitten,<br />

die bei einem nichthybriden<br />

<strong>additive</strong>n Verfahren im<br />

Nachhinein nicht mehr bearbeitet<br />

werden könnten. Eine Besonderheit<br />

des Schaftradius-Fertigfräsers<br />

64 <strong>additive</strong> März 2019

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