additive 1.2019
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sich das Prozessverständnis für den<br />
3D-Druck anzueignen, kann mehrere<br />
Jahre dauern Bild: jean song/Fotolia<br />
Qualitätssicherung in der <strong>additive</strong>n Fertigung<br />
Gesamte Prozesskette im Visier<br />
Die <strong>additive</strong> Fertigung stellt eine Herausforderung für die Qualitätssicherung<br />
dar. Die Zahl der Einflussfaktoren ist groß und Unternehmen<br />
müssen immer den kompletten Prozess betrachten. Die Experten,<br />
die auf dem zweiten Fachforum von QE und Fraunhofer IPA<br />
sprachen, erläutern, worauf Unternehmen achten müssen und welche<br />
Technologien sich zur Kontrolle eignen.<br />
Autor: Markus Strehlitz, Redaktion Quality Engineering<br />
■■■■■■ Die Frage der Qualitätssicherung in der <strong>additive</strong>n<br />
Fertigung ist komplex. Eine eindeutige Bewertung<br />
der qualitätsbeeinflussenden Faktoren sei nur dann<br />
sinnvoll, wenn diese verfahren-, prozess- und produktklassenspezifisch<br />
erfolge, meint Simina Fulga-Beising,<br />
Senior Scientist in der Abteilung Bild- und Signalverarbeitung,<br />
am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />
und Automatisierung (IPA).<br />
„Unabhängig von den <strong>additive</strong>n Verfahren gibt es<br />
unzählige Faktoren die gleichzeitig einen direkten Einfluss<br />
auf die Qualität der gefertigten Bauteile haben“, so<br />
Fulga-Beising. Die Faktoren könnten in vier Kategorien<br />
eingeordnet werden: Daten (zum Beispiel Datenqualität),<br />
Equipment (zum Beispiel Kalibrierung), Material<br />
(zum Beispiel Fließfähigkeit) und Produktion (zum Beispiel<br />
Prozessparameter).<br />
Ändert sich ein Faktor dieser Kategorien, stellt sich<br />
laut Fulga-Beising die Schlüsselfrage, wie alle anderen<br />
angepasst werden müssen, um eine wiederholbare Qualität<br />
erreichen zu können. „Diese Frage kennt bis heute<br />
keine technische oder wissenschaftliche Antwort.“<br />
Fest steht, Fallstricke lauern entlang des gesamten<br />
Prozesses. Und es ist nicht einfach, sich das notwendige<br />
Prozessverständnis anzueignen. „Im Vergleich zu konventionellen<br />
subtraktiven Methoden braucht es mitunter<br />
mehrere Jahre, um dieses aufzubauen“, berichtet<br />
Robert Zarnetta, Senior Director, Business Sector<br />
Manufacturing & Assembly bei Carl Zeiss Microscopy.<br />
Wichtig ist eine ganzheitliche Sicht. „Um Qualitätssicherung<br />
in der <strong>additive</strong>n Fertigung realisieren zu können,<br />
muss die gesamte Prozesskette betrachtet werden –<br />
vom angelieferten Material bis zum gefertigten Produkt“,<br />
erklärt Patrick Springer, Gruppenleiter in der Abteilung<br />
Additive Fertigung am Fraunhofer IPA.<br />
Während beispielsweise Materialien mit bekannten<br />
Verfahren charakterisiert werden könnten, stellten sich<br />
in der <strong>additive</strong>n Fertigung neue Herausforderungen hinsichtlich<br />
der Sicherung von Qualität. „Zum einen wer-<br />
78 <strong>additive</strong> März 2019