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Bremer Sport April 2019

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SPORTMEDIZIN<br />

die unterschiedlichen Schwimmstile im Wechsel<br />

ausgeübt werden. Nehmen wir die Halswirbel<br />

als Beispiel: Sie werden beim Brust- und Rückenschwimmen<br />

sowie dem Kraulen in unterschiedliche<br />

Richtungen gestreckt und gedreht.<br />

Das hält die obere Wirbelsäule geschmeidig. Die<br />

Schwimmarten abzuwechseln ist demnach meine<br />

dringende Empfehlung, um einseitige Belastungen<br />

auszuschließen.<br />

Gilt das auch für ältere Menschen, die erst<br />

spät mit dem Schwimmen beginnen?<br />

Unbedingt! Schwimmen ist als schonende und<br />

regenerative Art der Bewegung auch ideal für ältere<br />

Menschen, die ihre Gesundheit erhalten oder<br />

wiederherstellen möchten. Der Landessportbund<br />

informiert über Kurse im Schwimmverein für<br />

Anfänger, und auch bei den <strong>Bremer</strong> Bädern gibt<br />

es ein umfangreiches Kursangebot. Wer sich die<br />

Beiträge nicht leisten kann, sollte sich beim Landessportbund<br />

ruhig nach Fördermöglichkeiten<br />

erkundigen.<br />

Was empfehlen Sie zum Trainingsstart?<br />

Für ältere Menschen ist es in jedem Fall ratsam, vor<br />

dem Trainingsbeginn eine ärztliche Untersuchung<br />

durchführen zu lassen, um das Herzkreislaufsystem<br />

einmal durchchecken zu lassen. Ab einem<br />

bestimmten Alter treten Erkrankungen in diesem<br />

Bereich häufiger auf. Besondere Vorsichtsmaßnahmen<br />

gelten zudem etwa für offene Wunden<br />

oder andere Hautprobleme. Auch Personen, die<br />

ein Loch im Trommelfell haben, das zum Beispiel<br />

durch ein Knalltrauma entstanden ist und nicht<br />

operativ behandelt wurde, sollten mit Wasser vorsichtig<br />

sein. In diesen Fällen geben die entsprechenden<br />

Mediziner die jeweils nötige Beratung.<br />

Welche allgemeinen Risiken birgt das<br />

Schwimmen?<br />

Man darf die eigene Schwimmfähigkeit nicht<br />

überschätzen, denn wenn die Kräfte schwinden,<br />

kann das Wasser schnell lebensbedrohlich sein.<br />

Beim Schwimmen in natürlichen Gewässern – ob<br />

See oder Meer – sollte man daher ausschließlich<br />

an bewachten Stellen ins Wasser gehen. Darüber<br />

hinaus gilt: Die Wassertemperatur checken und<br />

niemals mit vollem Magen ins Wasser gehen!<br />

Wie wirkt sich ein voller Magen eigentlich<br />

auf den schwimmenden Körper aus?<br />

Der Druck des Wassers und der volle Magen drücken<br />

auf die Lungen. Das schränkt die Atmung<br />

ein und der Körper ist folglich weniger leistungsfähig.<br />

Zudem kann es passieren, dass der volle<br />

Magen dem Druck des Wassers nicht standhält<br />

und sich seines Inhalts entledigt.<br />

Welches Alter ist ideal, um mit dem Schwimmen<br />

zu beginnen?<br />

Je früher, desto besser. Die Eltern sollten mit ihren<br />

Kindern so früh wie möglich ans und ins Wasser<br />

gehen, um ihnen die Scheu vor diesem Element zu<br />

nehmen. Auch hier verweise ich an den Landessportbund,<br />

der die Initiative „Kids in die Bäder“<br />

anbietet, um junge Menschen ans Schwimmen<br />

heranzuführen. Man darf nicht vergessen, dass<br />

Schwimmen nicht nur den Körper trainiert, sondern<br />

auch eine lebenserhaltende Fähigkeit darstellt,<br />

sollte man ins Wasser fallen. Dieser <strong>Sport</strong><br />

ist gesundheitsfördernd und lebensrettend.<br />

Welche Auswirkungen hat regelmäßiges<br />

Schwimmen auf die Gesundheit?<br />

Es hat Untersuchungen an der Gruppe der sogenannten<br />

„Frühschwimmer“ gegeben, die sehr<br />

diszipliniert jeden Morgen zur selben Uhrzeit<br />

ihre Bahnen ziehen. Die Studien ergaben, dass sie<br />

länger leben als der Durchschnitt. Das mag zum<br />

einen an der Mentalität liegen, sich insgesamt<br />

mehr um sich selbst zu kümmern, kann zum anderen<br />

aber auch Folge der regelmäßigen körperlichen<br />

Betätigung selbst sein.<br />

Die Auswirkungen warmen Wassers auf den<br />

Bewegungsapparat haben Sie bereits beschrieben.<br />

Wie sieht es mit Schwimmen in<br />

kaltem Wasser aus?<br />

Kaltes Wasser setzt Energie frei und es werden<br />

Stresshormone freigesetzt. Das hört sich zunächst<br />

nach einem negativen Effekt an. Die Kehrseite<br />

von Stress ist jedoch Entspannung, die sich<br />

anschließend an das Schwimmen im kalten Wasser<br />

einstellt. Derjenige ist gesünder, der sein Leben<br />

in Amplituden gestaltet, also Ausschläge in<br />

beide Richtungen provoziert. Dazu zählt auch der<br />

Wechsel von warm und kalt, um das ganze Regulationssystem<br />

einmal aus dem Gleichgewicht zu<br />

bringen. So bleibt der Körper aktiv.<br />

Das Interview führte Kristina Wiede.<br />

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