Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
SPORTMEDIZIN<br />
die unterschiedlichen Schwimmstile im Wechsel<br />
ausgeübt werden. Nehmen wir die Halswirbel<br />
als Beispiel: Sie werden beim Brust- und Rückenschwimmen<br />
sowie dem Kraulen in unterschiedliche<br />
Richtungen gestreckt und gedreht.<br />
Das hält die obere Wirbelsäule geschmeidig. Die<br />
Schwimmarten abzuwechseln ist demnach meine<br />
dringende Empfehlung, um einseitige Belastungen<br />
auszuschließen.<br />
Gilt das auch für ältere Menschen, die erst<br />
spät mit dem Schwimmen beginnen?<br />
Unbedingt! Schwimmen ist als schonende und<br />
regenerative Art der Bewegung auch ideal für ältere<br />
Menschen, die ihre Gesundheit erhalten oder<br />
wiederherstellen möchten. Der Landessportbund<br />
informiert über Kurse im Schwimmverein für<br />
Anfänger, und auch bei den <strong>Bremer</strong> Bädern gibt<br />
es ein umfangreiches Kursangebot. Wer sich die<br />
Beiträge nicht leisten kann, sollte sich beim Landessportbund<br />
ruhig nach Fördermöglichkeiten<br />
erkundigen.<br />
Was empfehlen Sie zum Trainingsstart?<br />
Für ältere Menschen ist es in jedem Fall ratsam, vor<br />
dem Trainingsbeginn eine ärztliche Untersuchung<br />
durchführen zu lassen, um das Herzkreislaufsystem<br />
einmal durchchecken zu lassen. Ab einem<br />
bestimmten Alter treten Erkrankungen in diesem<br />
Bereich häufiger auf. Besondere Vorsichtsmaßnahmen<br />
gelten zudem etwa für offene Wunden<br />
oder andere Hautprobleme. Auch Personen, die<br />
ein Loch im Trommelfell haben, das zum Beispiel<br />
durch ein Knalltrauma entstanden ist und nicht<br />
operativ behandelt wurde, sollten mit Wasser vorsichtig<br />
sein. In diesen Fällen geben die entsprechenden<br />
Mediziner die jeweils nötige Beratung.<br />
Welche allgemeinen Risiken birgt das<br />
Schwimmen?<br />
Man darf die eigene Schwimmfähigkeit nicht<br />
überschätzen, denn wenn die Kräfte schwinden,<br />
kann das Wasser schnell lebensbedrohlich sein.<br />
Beim Schwimmen in natürlichen Gewässern – ob<br />
See oder Meer – sollte man daher ausschließlich<br />
an bewachten Stellen ins Wasser gehen. Darüber<br />
hinaus gilt: Die Wassertemperatur checken und<br />
niemals mit vollem Magen ins Wasser gehen!<br />
Wie wirkt sich ein voller Magen eigentlich<br />
auf den schwimmenden Körper aus?<br />
Der Druck des Wassers und der volle Magen drücken<br />
auf die Lungen. Das schränkt die Atmung<br />
ein und der Körper ist folglich weniger leistungsfähig.<br />
Zudem kann es passieren, dass der volle<br />
Magen dem Druck des Wassers nicht standhält<br />
und sich seines Inhalts entledigt.<br />
Welches Alter ist ideal, um mit dem Schwimmen<br />
zu beginnen?<br />
Je früher, desto besser. Die Eltern sollten mit ihren<br />
Kindern so früh wie möglich ans und ins Wasser<br />
gehen, um ihnen die Scheu vor diesem Element zu<br />
nehmen. Auch hier verweise ich an den Landessportbund,<br />
der die Initiative „Kids in die Bäder“<br />
anbietet, um junge Menschen ans Schwimmen<br />
heranzuführen. Man darf nicht vergessen, dass<br />
Schwimmen nicht nur den Körper trainiert, sondern<br />
auch eine lebenserhaltende Fähigkeit darstellt,<br />
sollte man ins Wasser fallen. Dieser <strong>Sport</strong><br />
ist gesundheitsfördernd und lebensrettend.<br />
Welche Auswirkungen hat regelmäßiges<br />
Schwimmen auf die Gesundheit?<br />
Es hat Untersuchungen an der Gruppe der sogenannten<br />
„Frühschwimmer“ gegeben, die sehr<br />
diszipliniert jeden Morgen zur selben Uhrzeit<br />
ihre Bahnen ziehen. Die Studien ergaben, dass sie<br />
länger leben als der Durchschnitt. Das mag zum<br />
einen an der Mentalität liegen, sich insgesamt<br />
mehr um sich selbst zu kümmern, kann zum anderen<br />
aber auch Folge der regelmäßigen körperlichen<br />
Betätigung selbst sein.<br />
Die Auswirkungen warmen Wassers auf den<br />
Bewegungsapparat haben Sie bereits beschrieben.<br />
Wie sieht es mit Schwimmen in<br />
kaltem Wasser aus?<br />
Kaltes Wasser setzt Energie frei und es werden<br />
Stresshormone freigesetzt. Das hört sich zunächst<br />
nach einem negativen Effekt an. Die Kehrseite<br />
von Stress ist jedoch Entspannung, die sich<br />
anschließend an das Schwimmen im kalten Wasser<br />
einstellt. Derjenige ist gesünder, der sein Leben<br />
in Amplituden gestaltet, also Ausschläge in<br />
beide Richtungen provoziert. Dazu zählt auch der<br />
Wechsel von warm und kalt, um das ganze Regulationssystem<br />
einmal aus dem Gleichgewicht zu<br />
bringen. So bleibt der Körper aktiv.<br />
Das Interview führte Kristina Wiede.<br />
AMBULANT. NICHT OPERATIV. SPORTMEDIZIN. ORTHOPÄDIE. KARDIOLOGIE.<br />
Schmerzende Gelenke, Muskeln, Sehnen? Steifer Nacken? Hexenschuss?<br />
Dr. Dimanski und sein Team! – Über 30 Jahre Erfahrung in Leistungssport und Praxis.<br />
Chronischer Schmerz, Stress, Übergewicht, Bewegungsmangel, Raucher? Erwerbsfähigkeit bedroht?<br />
RehaZentrum Bremen! – Über 30 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der Rehabilitation.<br />
RehaZentrum Bremen GmbH | Senator-Weßling-Straße 1 | 28277 Bremen | Tel. +49 (0) 421 / 80 60 6 -3 | Fax +49 (0) 421 / 80 60 6 -459<br />
info@rehazentrum-bremen.de | www.rehazentrum-bremen.de<br />
37