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Berliner Kurier 11.04.2019

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14 BERLIN BERLINER KURIER, Donnerstag, 11. April 2019<br />

Schon 2007 haben die<br />

Mitglieder von„Inferno<br />

Cottbus 99“ für Skandale<br />

im Stadion gesorgt.<br />

Hausbesuch beim Hass<br />

Polizei stürmt 30 Adressen von rechtsextremen Fußballfans, darunter Mitglieder von „Inferno Cottbus 99“<br />

Von<br />

ALEXANDER SCHMALZ<br />

Cottbus/Berlin – Es ist der<br />

größte Schlag gegen die<br />

rechtsextreme Hooligan-Szene<br />

in Brandenburg!<br />

Im Visier der Ermittler steht<br />

nach KURIER-Informationen<br />

ein Netzwerk aus Hooligans,<br />

Neonazis, Kampfsportlern und<br />

Rockern, das zur Ultra-Gruppierung<br />

„Inferno Cottbus 99“ gehört.<br />

Einige von ihnen wurden<br />

gestern unsanft geweckt.<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

Lesen Sie am 13.04.2019 in Ihrer Zeitung:<br />

Herrliches Nass – Wohnen und erholen am Wasser<br />

Kurz &gut – Neues rund um den Immobiliensektor<br />

Ein Großaufgebot der Polizei<br />

hatte ab 5Uhr morgens mehr als<br />

30 Wohnungen rund um Cottbus,<br />

in Berlin, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern<br />

gestürmt und<br />

durchsucht. Die Razzia richtete<br />

sich gegen die rechtsextreme<br />

Fußballfanszene von Energie<br />

Rechtsexperten antworten – Ihre Leserfragen zu Miete und Eigentum<br />

Lesen Sie am 20.04.2019:<br />

Glänzende<br />

Perspektive<br />

Haustrends 2019 –Von der Maisonette bis zum Einfamilienhaus<br />

Cottbus. Beamte der Bereitschaftspolizei<br />

öffneten mit Unterstützung<br />

von Spezialeinheiten<br />

die Wohnungs- und Bürotüren<br />

von etwa 20 Verdächtigen.<br />

Es wurden Beweise<br />

gesichert. Festnahmen gab es<br />

nicht.<br />

In Berlin wurden zwei Wohnungen<br />

in Marzahn und Lichtenberg<br />

durchsucht. „Es geht<br />

um den Verdacht der Gründung<br />

einer kriminellen Vereinigung<br />

von mutmaßlichen<br />

Rechtsextremisten“, erklärt<br />

ein Polizeisprecher.<br />

Viele der „Inferno“-Mitglieder<br />

sind wegen Körperverletzung,<br />

Bedrohung, Waffen- und<br />

Drogenbesitz sowie wegen das<br />

Verwenden von verfassungsfeindlichen<br />

Symbolen polizeibekannt.<br />

Auch Journalisten,<br />

Flüchtlingshelfer und andere<br />

Fußballfans seien von der<br />

Gruppe bedroht und angegriffen<br />

worden.<br />

Der Raum Cottbus ist laut<br />

Verfassungsschutz der „Hotspot“<br />

des Rechtsextremismus<br />

in Brandenburg. „Es ist für uns<br />

als Verfassungsschutz ein toxisches<br />

Gebilde“, sagt Heiko<br />

Homburg, Sprecher des Verfassungsschutzes<br />

Brandenburg.<br />

Das rechtsextremistische<br />

Potenzial liege im Raum Cottbus<br />

bei etwa 400 Personen, in<br />

Cottbus selbst bei 170, sagte<br />

Verfassungsschutzchef Frank<br />

Nürnberger im Februar.<br />

Die rechtsextreme Szene reiche<br />

vom Rockermilieu über die<br />

Türsteher-Szene bis hin zu Sicherheitsfirmen.<br />

Wirtschaftliche<br />

Grundlage für die Szene<br />

sind zum Beispiel Tattoo-Studios<br />

oder Shops, die rechte Modelabel<br />

oder Fitnesspräparate<br />

verkaufen.<br />

Die Ermittlungen gegen die<br />

Ultragruppierung „Inferno<br />

Cottbus 99“ laufen seit April<br />

2018. Es ist von „mafiösen<br />

Strukturen“ die Rede, heißt es<br />

aus Polizeikreisen. Auch die<br />

Ausschreitungen in Chemnitz<br />

im Sommer 2017 seien auf Aktivitäten<br />

dieses Netzwerks zurückzuführen.<br />

Die Gruppe hatte sich im Mai<br />

2017 nach eigenen Angaben<br />

aufgelöst, agierte seitdem im<br />

Untergrund. Offenbar wollten<br />

die etwa 120 Mitglieder so einer<br />

möglichen Strafverfolgung<br />

aus dem Weg gehen. Vier Monate<br />

zuvor waren über 100<br />

maskierte Inferno-Mitglieder<br />

mit Fackeln durch Cottbus<br />

marschiert.<br />

Gegen die Gruppierung wurde<br />

zwar ein Stadionverbot ausgesprochen.<br />

Da Inferno aber<br />

mehrere Fansprecher bei<br />

Energie Cottbus stellte, wurden<br />

diese Verbote zum Teil<br />

einfach aufgehoben.<br />

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Fotos: imago images/Draws, Kruczynski<br />

Hooligans vonEnergie Cottbus stürmten beim<br />

Spiel gegen den SV Babelberg03den Platz.

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