Berliner Kurier 11.04.2019

26 SPORT BERLINER KURIER, Donnerstag, 11. April 2019 *
Alba-Manager Marco Baldi
Foto: Koch
Berlin –Das wird eine ganze
harte Nuss für Albas Basketballer!
Nach dem klaren 75:89 im
ersten Finalspiel (Best-of-
Three) bei Valencia sind die Albatrosse
morgen (20 Uhr) in
der Arena am Ostbahnhof zum
Siegen verdammt. Manager
Marco Baldi: „Wir müssen an
unser absolutes Maximum gehen,
um eine Chance zu haben.“
Alba: Volle Pulle oder der Euro-Traum ist aus
Dann setzt der ehrgeizige Manager
nach: „Das ist uns in Valencia
nicht gelungen.
Aber wir dürfen uns jetzt
nicht grämen und zu viel
hadern.“
Angreifer Luke Sikma
hofft deshalb auf einen
Neustart. „Das ist ja wieder
ein komplett neues
Spiel.“ Die Spanier dominierten
Alba im dritten Viertel und
spielten all ihre Routine aus.
„Selbst als wir wieder rangekommen
waren, sind
die komplett ruhig geblieben“,
befand Baldi.
Da zeigte sich, dass es
dem jungen Berliner
Team vor allem an einem
mangelt, an Erfahrung.
Selbst eine starke Quote bei
den Drei-Punkte-Würfen von
50 Prozent reichte nicht.
Knackpunkt waren vor allem
die vielen Rebounds, die das
Team Valencia gestatte. Die
Spanier bekamen 42, ALBA nur
24. „Das hat uns sehr wehgetan.
Und wir waren nicht in der Lage,
sie zu stoppen“, sagte Sikma.
Das muss sich morgen unbedingt
ändern.
Dirk Nowitzki
ließ bei seinem
letzten Spiel den
Tränen freien
Lauf.
Nowitzki: Tränen
zum Abschied
Deutschlands bester Basketballer aller
Zeiten beendet in der NBAseine Karriere
Schönen Dunk –
oder Dank –Dirk!
Nowitzki zeigte
noch mal sein
ganzes Können
am Korb.
Foto: AP,dpa
Dallas – Eine der größten
deutschen Sportlerkarrieren
ist beendet! Dirk Nowitzki
(40) hörte nach 21(!) Jahren
in der NBA auf. Danke, Dirk,
du warst Deutschlands bester
Basketball-Export aller
Zeiten!
Nowitzki war vollkommen
überwältigt. Nachdem seine
fünf Vorbilder um Larry Bird
ihn mit Lobeshymnen zu Tränen
gerührt hatten, schnappte
er sich das Mikrofon und verkündete
auf größtmöglicher
Bühne das Ende. „Das war mein
letztes Heimspiel“, rief der gefeierte
Basketball-Superstar
den kreischenden Fans der Dallas
Mavericks zu.
„Es bleiben so viele Erfahrungen.
Ich habe die Welt bereist,
habe Freundschaften geschlossen,
hier mit Frau und
Familie eine neue Heimat gefunden.
Ich kam damals mit 20
und war noch grün hinter den
Ohren. Ich bin hier zum Mann
geworden“, sagte ein sichtlich
ergriffener Nowitzki.
Der 2,13-Meter-Hüne hatte
schon vor Spielbeginn mit den
Tränen zu kämpfen und musste
sich diese auch während des
120:109-Sieges gegen die Phoenix
Suns mehrere Male aus den
Augen wischen. „Es war eine
unglaubliche Reise“, rief der
Würzburger, der als einer der
größten deutschen Sportler in
die Geschichte eingehen wird,
den Fans zu.
Im letzten Heimspiel, das ausschließlich
im Zeichen der
schillernden Laufbahn des
Deutschen stand, brachte es
Nowitzki noch einmal auf 30
Punkte und überholte damit
Basketball-Legende Michael
Jordan als ältesten Spieler mit
mindestens 30 Zählern in einem
NBA-Spiel.
Das Spiel gegen Kellerkind
Phoenix wurde im ausverkauften
American Airlines Center
zu einer einzigen Dirk-Show.
Schon vor dem Spiel lagen tausende
Nowitzki-Masken auf
den Sitzen. „Er ist einer der
Größten überhaupt“, ließ NBA-
Idol LeBron James per Videobotschaft
ausrichten. Ex-
Superstar Shaquille O'Neal sagte
auf Deutsch: „Ich liebe dich.“
„Er wird die größte Statue aller
Zeiten bekommen“, kündigte
Mavs-Besitzer Mark Cuban an.