Berliner Kurier 14.04.2019

TV-Moderatorin Melissa Khalaj (29)
kam mit ihren Eltern in den 80er
Jahren als Flüchtling aus dem Iran
nach Deutschland. Heute moderiert
sie „The Voice Kids“.
Sonntag, 14. April 2019
WITZDES TAGES
„Eine Stunde hab’ich gekämpft, bisich den
Fischdraußenhatte“,erzähltderAnglerseinem
Freund. –„Jaja,esist schon einKreuz
mit den neumodischen Dosenöffnern...“
WUSSTEN SIE SCHON...
... dass heute der Tag der Brieftaube ist?
Der Brieftaubensport leidet unter Nachwuchsproblemen.
Vor 15 Jahren gab es
bundesweit rund 60 000 Züchter, heute
sind es noch 30 000, weiß man bei der
Verbandszeitung „Die Brieftaube“. Es sei
inzwischen schwer, junge Leute für das
Hobby zu gewinnen.
www.sam-4u.de
„Sprache
ist das
Aund O
für Integration“
www.sam-4u.de
ZULETZT
Aus für „Gold-Poser“ mit Porsche
Zum zweiten Mal hat die „Soko Autoposer
der Hamburger Polizei einen mit goldener
Folie überzogenen Porsche Panamera gestoppt.
Der Besitzer (31) war der Aufforderung,
die für andere gefährliche weil
blendende Folie zu entfernen, nicht nachgekommen.
Diesmal wurde dem „Gold-
Poser“ die Betriebserlaubnis entzogen, er
musste sein Auto abschleppen lassen.
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Moderatorin Melissa Khalaj kam als Flüchtlingskind, macht jetzt TV-Karriere
Von
Simon Küpper
Sie schreibt ihre eigene
Erfolgsgeschichte: Moderatorin
Melissa Khalaj
(29) hat sich zur ersten
Primetime-Show bei einem
großen TV-Sender
hochgekämpft. Vom Jugendsender
„joiz“ über
die „Germany’s Next Topmodel“-Webshow,
die
„sixx“-Latenight und
„Promi Big Brother“ hin
zu „The Voice Kids“
(Sat.1, jetzt jeden Sonntag,
20.15 Uhr).
Für diese Karriere musste
die Deutsch-Iranerin hart
arbeiten, niemand hat ihr
den Erfolg in die Wiege gelegt.
Melissa Khalaj war
selbst Castingshow-Kandidatin
bei „Popstars“ (Pro7):
Einst kämpfte Melissa selbst
in einer Castingshow.
„Daher fühle ich total mit
den Kids mit.“
In ihrer eigenen Kindheit
schwankte sie zwischen ihrer
deutschen Heimat und
den iranischen Wurzeln.
Ihre Eltern kamen 1986 –da
war Melissa drei Jahre alt –
nach Deutschland. Die Familie
wurde in einem
Flüchtlingsheim in Dachau
Fotos: Sat.1/Kowalski, Getty,dpa
untergebracht. Melissa:
„Das ist schon ein bisschen
makaber. Aber man hat uns
in dem kleinen Städtchen
gut aufgenommen und meine
Eltern leben noch heute
dort.“
Anfangs sprachen sie zuhause
nur in ihrer Muttersprache,
heute spricht Melissa
beide Sprachen fließend.
Auch Mama und Papa
besuchten einen Deutschkurs.
Die Moderatorin:
„Sprache ist das Aund Obei
der Integration. Auch wenn
es nicht einfach ist, eine
fremde Sprache zu lernen,
erst recht nicht im Erwachsenenalter.“
Jetzt sprächen beide Eltern
super Deutsch, helfen
sogar Flüchtlingen. „Weil
sie wissen, wie das ist.“ An
Flüchtlingsgegner richtet
Melissa eine Botschaft:
„Hört auf, euch hinter Parteien
wie der AfD zu verstecken.
Guckt euch doch mal
die erfolgreichen Leute mit
Migrationshintergrund an.
Autoren, Comedians, Musiker,
die –genau wie ich –als
Kinder von Flüchtlingen
aufgewachsen sind.“
Wer als Flüchtlingsgegner
eine Familie vor sich habe,
solle überlegen: „Es kann
sein, dass einer von ihnen in
ein paar Jahren das Buch
schreibt, das du dir kaufst.
Das Lied singt, das du hörst.
Den Witz erzählt, über den
du lachst. Oder die Show
moderiert, die du gerne
schaust. Es kommen so viele
kreative Leute, vielleicht
bereichern die dein Land
auch. Ich bin sicher, dass es
auch Flüchtlingsgegner
gibt, die gerne ,The Voice
Kids’ schauen. Das moderiere
ich, Kind einer Flüchtlingsfamilie.“
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