15.04.2019 Aufrufe

GRILLZEIT 2016 3 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Folge<br />

13<br />

Die Heimat des Barbecue sind ganz<br />

ohne Zweifel die USA. und so weitläufi g<br />

und kontrastreich wie die Nation ist auch<br />

die kulinarische Landkarte des <strong>BBQ</strong>. Gerd<br />

Sievers, Kochbuchautor und Foodjournalist,<br />

ist in dieser Serie der Reiseführer durch die<br />

wichtigsten Destinationen zum Thema.<br />

essen & trinken<br />

würzig und mürbe. Bei der dritten Gruppe werden<br />

die Rippen auf zwei unterschiedliche Arten gegart.<br />

Zunächst gart man die Rippen in einem würzigen Sud<br />

(bestehend aus Wasser, Essig, Salz, Zucker, Zwiebeln,<br />

Knoblauch, Kräutern und Gewürzen nach Belieben), bis<br />

sie fast weich sind, dann lässt man sie im Sud erkalten,<br />

bevor sie auf offener Glut zuerst rundherum knusprig<br />

gegrillt und anschließend mit einer <strong>BBQ</strong>-Sauce glasiert<br />

werden. Die Vertreter der vierten Variante nennen sich<br />

gerne Köche und sehen das Ganze naturgemäß ganz<br />

anders. Für sie ist bei der ersten Variante zu viel Rauch<br />

im Spiel, bei der zweiten Gruppe zu viel Würze, die<br />

das Fleischaroma übertüncht, und die dritte Fraktion<br />

wird als „unsportlich“ betrachtet, weil sie das Fleisch<br />

vorkocht – also geht man ganz andere Wege, denn hier<br />

werden die Ribs zunächst in Olivenöl und/oder Butter<br />

bei 80 Grad 6-8 Stunden konfiert (Gewürze können<br />

hinzugegeben werden, aber subtil und fein nach persönlichem<br />

Geschmack abgestimmt), bevor sie auf dem<br />

Rost knusprig gegrillt und erst anschließend gesalzen<br />

und mit einer <strong>BBQ</strong>-Sauce aufgetischt werden. Warum<br />

diese Methode unter Köchen so beliebt ist, hat zwei<br />

Gründe: Erstens kann man den Beef Ribs eine spezielle<br />

persönliche Geschmacksnote verleihen und zweitens<br />

können die Rippen im Öl gelagert werden und sind<br />

darin gut gekühlt einige Tage haltbar und können bei<br />

Bedarf entnommen und gegrillt werden. Nachteil ist<br />

allerdings, dass diese Garmethode mit klassischem<br />

Smoken bzw. <strong>BBQ</strong> nicht mehr viel gemeinsam hat.<br />

Interessant ist aus historischer Sicht, dass diese Rezeptur<br />

heute allgemein aus Rind zubereitet wird, traditionell<br />

dafür aber Bison-Rippen verwendet wurden. Heute<br />

sind die Bison-Rippen auch in Oklahoma selten – allerdings<br />

bleibt festzuhalten, dass Bison Ribs wohl zu<br />

den schmackhaftesten Köstlichkeiten gehören, die man<br />

als <strong>BBQ</strong> genießen kann. Wer jemals in diesen Genuss<br />

gekommen ist, der wird ihn kaum mehr missen wollen.<br />

Es gilt aber hierbei zu beachten, dass Bisonfleisch – im<br />

Vergleich zum Rindfleisch – sehr viel magerer ist, weshalb<br />

es sich besser für die vierte Methode eignet als für<br />

die erste. Aber kommen wir zurück zu den Beef Ribs.<br />

Ich persönlich esse sie immer, wenn sie irgendwo auf<br />

der Speisekarte zu finden sind, weil die Zubereitung<br />

von derartigen Fleischteilen viel mehr über die handwerklichen<br />

Fähigkeiten von Koch und Küche verrät als<br />

das <strong>Grillen</strong> von hochwertigen Steaks. Die zweifellos<br />

bis heute besten Beef Ribs habe ich nicht in Texas<br />

oder Oklahoma genossen, sondern in New York! Es<br />

waren die Short Ribs im Blue Smoke (255 Vesey Street<br />

– www.bluesmoke.com), die für mich bis heute das<br />

absolute Highlight auf diesem Sektor bildeten, denn<br />

sie vereinten das Beste aus den unterschiedlichsten<br />

Welten: Die gesalzenen und über Nacht „gepökelten“<br />

Short Ribs werden hier zuerst zwei Stunden geräuchert,<br />

dann mit Butter bestrichen und in Folie gewickelt bei<br />

80 Grad gegart, bis das Fleisch mürbe und zart ist (aber<br />

nicht so weich, dass es zerfällt), und anschließend<br />

kommen die Rippen nochmals auf den Grill, um eine<br />

tolle Kruste zu erhalten – das Besondere dabei ist, dass<br />

die Rippen ausschließlich mit Salz und Pfeffer gewürzt<br />

werden und eine leichte Rauch-Butter-Note tragen,<br />

die das Fleischaroma unterstützt, statt es zu zerstören.<br />

Als Beilagen wurden eine spezielle <strong>BBQ</strong>-Sauce,<br />

Bacon-Onion-Rings, karamellisierte Kirschtomaten und<br />

Süßkartoffel-Pommes gereicht – am Tisch ein großer<br />

Korb mit Knoblauch-Käsebrot und der Genuss war<br />

vollkommen! Hier nun das köstliche Rezept:<br />

21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!