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GRILLZEIT 2016 3 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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Das Pork-Battle<br />

WILLKOMMEN<br />

IN DER<br />

OBERLIGA<br />

Feine Schweine für<br />

den Grill. Um eine<br />

ultimative Verkostung<br />

von Edel-Porksteaks<br />

für den AMA Grillclub<br />

auf die Beine zu<br />

stellen, haben wir die<br />

allerbesten Karrees<br />

Europas aufgetrieben<br />

und mit Österreichs<br />

Elite-Karbonaden<br />

verglichen.<br />

W<br />

ährend die Topqualitäten unter den Rindersteaks ja inzwischen Kultstatus genießen<br />

und in jedem guten Supermarkt heute sogar „Dry Aged Rib Eyes“ mit<br />

spürbarem Premium-Aufschlag flotten Absatz finden, bleibt die Oberliga der<br />

Schweinesteaks noch eher eine „Nische“, wie die Umsatzzwerge unter den<br />

Sortimenten im Marketingjargon genannt werden. Aber eine mit gehörigem<br />

Potential für alle Beteiligten. Denn wie im Weinregal, beim Käse oder eben auch beim Rindfleisch<br />

ermöglicht auch beim Schweinernen erst eine bewusste Differenzierung zwischen unterschiedlichen<br />

Qualitäten und Herkünften die Entwicklung einer gehobenen Genusskultur<br />

und die Findung eines wirklich angemessenen Preisniveaus, das auch dem Stellenwert der<br />

Bauern und der Tiere den nötigen Respekt zollt.<br />

Es ist auch bei Fleisch nämlich wie im richtigen Leben: Oft bestimmt der Preis den Wert<br />

und nicht immer der Wert den Preis. Gerade Schweinefleisch kostet heute nicht mehr als<br />

vor 40 Jahren, manchmal sogar weniger als Brot oder Gemüse. Also ist Schweinernes auf<br />

den Menükarten der Spitzengastronomie selten geworden. Weil es einfach zu billig ist, um<br />

als Edelnahrung Akzeptanz zu finden, und nicht etwa, weil es das qualitativ nicht könnte.<br />

Ganz im Gegenteil bietet österreichisches Schweinefleisch heute erstaunlich viel Gegenwert<br />

für relativ wenig Geld. Zuchterfolge, eine intensive Mast und ein gnadenloser internationaler<br />

Markt haben ermöglicht, dass die Verkaufspreise seit fast zwei Generationen<br />

jegliche Teuerungsrate ignorieren. Und sie haben das Angebot im Lauf der Jahre global<br />

gleich gehobelt und damit ebenso austauschbar gemacht wie die Lieferanten.<br />

Magere Jahre. Die wenigen Global Player der Rassen sind leider auch weltweit gleichermaßen<br />

mager geworden, weil der Konsument der 70er und 80er mit seinem Wunsch<br />

nach fettarmen Koteletts die Genetik nachhaltig beeinflusst hatte. Dafür enthielt so eine<br />

Karreerose bis vor einigen Jahren aber auch nicht mehr Fett als eine Hühnerbrust. Leider.<br />

Denn beim Schwein ist die intramuskuläre Fetteinlagerung mindestens so wichtig wie bei<br />

einem ordentlichen T-Bone-Steak. Sie sorgt für Saftigkeit, eine zartere Fleischstruktur und<br />

vor allem für viel Geschmack. Das hat sich inzwischen herumgesprochen und moderne<br />

Züchter gehen wieder ganz andere Wege. Aber bis heute werden die Bauern nicht für<br />

besonders gut marmoriertes Schweinefleisch, sondern nach dem sogenannten MFA (Magerfleischanteil)<br />

bezahlt. Da besteht ganz sicher Handlungsbedarf.<br />

Die Schlacht an der Magerfront hat Schweinefleisch im Übrigen schon lange verloren,<br />

denn was den Frischfleischkonsum angeht, hat das Geflügel bereits die Nase vorn. Es steht<br />

einfach mehr für Fettarmut – auch wenn die Werte im Muskelfleisch mit 2-3% oft ident<br />

sind –, ist leicht zuzubereiten und kennt keine konfessionellen Schranken. Da spielt es offenbar<br />

auch keine Rolle, dass Geflügel unterm Strich doch noch etwas teurer ist.<br />

6

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