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GRILLZEIT 2014 3 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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Into the Wild<br />

Abenteuerspielplatz. Wenn<br />

Sie einen großen Garten haben,<br />

in dem Sie ohne Konfl ikt mit der<br />

Familie und dem Nachbarn Erdgruben<br />

ausheben, Lichtungen<br />

roden und Bier brauen können,<br />

ist diese Sammlung wilder Rezepte<br />

und Methoden der <strong>Outdoor</strong>-Küche<br />

genau das Richtige. Wenn nicht, bleiben<br />

immerhin die kleinen Abenteuer, wie die Herstellung<br />

von Sauerkraut, luftgetrockneten Fleischwaren und<br />

frischen Würsten. In jedem Fall aber bietet dieses<br />

170-seitige Softcover um € 22,- viel Lesevergnügen<br />

für Menschen, die beim Kochen wie beim Wohnen<br />

stets den Drang ins Freie verspüren. Und die Rezepte<br />

sind ebenso originell wie verlockend. Ein echter Geschenktipp<br />

für <strong>Outdoor</strong>-Lovers. ★★★★✩<br />

<strong>Grillen</strong><br />

Kleinformat. Der Untertitel dieses<br />

im Juli dieses Jahres erschienen<br />

Taschenbuches im A5-Format<br />

lautet „Rezepte für Meister am<br />

Rost“, und tatsächlich sind viele<br />

der Rezepte des deutschen Haubenkochs<br />

Thomas Merkle auf den<br />

rund 150 Seiten ausgesprochen brauchbar, einige<br />

sogar richtig gut. Die Tipps hingegen sind großteils<br />

eher etwas aus der Nona-Lade. Und leider sind Typografi<br />

e, Layout, Fotografi e und Druckqualität sogar<br />

eher unterirdisch, und auch der Preis des Büchleins<br />

ist mit knapp 16 Euro für das Gebotene überzogen.<br />

Eine Empfehlung also nur für jene, die über solche<br />

Dinge großzügig hinwegsehen und ihre Rezeptsammlung<br />

komplettieren wollen.<br />

★★✩✩✩<br />

Der Kugelgrill<br />

Rund-Schau. Ganz<br />

auf die grillende Mehrheit<br />

der Kugelinhaber zielt dieses<br />

Buch des deutschen<br />

Grillteams „GutGlut“, das<br />

thematisch wenig auslässt<br />

und von Sicherheitstipps<br />

bis zur Reinigung der Ge<br />

räte reicht. Der Rezeptteil<br />

des üppigen 240 Seiten starken Hardcovers um €<br />

25,- ist ebenfalls sehr umfassend, aber inhaltlich eher<br />

von der braven Sorte. Deutsche Grillklassiker überwiegen,<br />

die Angaben zu Garzeiten und -temperaturen<br />

sind genau und übersichtlich. Auch die Aufmachung<br />

ist gut strukturiert, aber nicht sonderlich attraktiv gestaltet.<br />

Etwas schade ist es um die Fotos, die ein attraktiveres<br />

Layout verdient hätten. Alles in allem guter<br />

Durchschnitt.<br />

★★★✩✩<br />

hotspot<br />

Von Alfred Koholek<br />

Der Herr der Klinge<br />

Über die Tatsache, dass das beste Werkzeug stets die idealere Lösung<br />

für Arbeiten aller Art ist, brauchen wir hier nicht wirklich diskutieren,<br />

weil das selbstverständlich auch fürs Kochen und fürs <strong>Grillen</strong><br />

gilt. Was sich zu unserem lieben Freund, dem Adlboller-Jack, jedoch<br />

noch nicht wirklich durchgesprochen zu haben scheint. Freunde dieser<br />

Koholumne wissen es – unser Adlboller-Jack heißt zwar in Wirklichkeit<br />

Rudolf, wir sagen aber Jack zu ihm, weil er alles so gerne<br />

checkt. Unlängst hat er also wieder eine saftige Grillerei gecheckt in<br />

seinem Schrebergartenhaus unweit der Alten Donau – Sie kennen ja<br />

die sagenumwobene Location bereits.<br />

Wie immer bekamen wir eine SMS als Einladung mit dem lapidaren<br />

Hinweis, wir Gauchos sollten unsere Sombreros nicht vergessen,<br />

könnten die Pferde jedoch getrost daheim lassen. Also ahnten wir<br />

bereits – es gibt typisches argentinisches oder brasilianisches <strong>Grillen</strong>,<br />

möglicherweise mit ganzen Ochsen oder zumindest herzhaften<br />

Fleischstücken am Schwert.<br />

Als wir ankamen, erblickten wir zwar jede Menge eigenartiger Gemüsehäufchen<br />

und brasilianisch gekleidete Senhoritas, doch weit<br />

und breit kein Fleisch und schon gar nicht irgendetwas Spieß- oder<br />

Schwertähnliches. Wir Eingeladenen blickten uns an, schluckten<br />

kurz, stülpten uns die Sombreros drüber und stellten uns in einer<br />

Reihe vor dem Adlboller-Jack auf. Mit klaren Ansagen wie „Hombre,<br />

wo ist das Fleisch? Deinen Gauchos ist nach T-Bone, Rib-Eye und<br />

Keulen vom Lamm!“ versuchten wir ihm den Menüfahrplan zu entlocken.<br />

Doch der Adlboller-Jack zog einmal mehr kräftig an seiner<br />

Zigarre, blickte uns mit vom roten Weine bereits ziemlich geröteten<br />

Augen an und lallte mit leichtem Zungenschlag: „Keine Sorge,<br />

Jungs, meine neue Verlobte Conchita und die anderen Senhoritas<br />

sorgen für Salate und Beilagen, ihr für das Fleisch.“ Dann führte er<br />

uns in seinen völlig ausgeräumten Geräteschuppen und zeigte uns<br />

Bottiche voll herrlich marinierter Fleischstücke, schnell erkennbar<br />

vom Rind, vom Lamm und auch vom Schweine. Jetzt waren wir<br />

beruhigt.<br />

Auch hatte der Adlboller-Jack eine etwa drei Meter lange, einen<br />

Meter breite und zwanzig Zentimeter tiefe Grube ausgegraben,<br />

den Rand derselben mit Ziegelsteinen ausgelegt und einen perfekt<br />

glühenden Holzkohlenteppich gelegt. Ready to be a Churrasqueiro!<br />

Also ran ans Werk, fl ugs die Fleischstücke aufgespießt und auf den<br />

Griller damit. Dachten wir, aber worauf unser lieber Adlboller-Jack<br />

völlig vergessen hatte, waren die Spieße, die Schwerter, die eigentliche<br />

Grundlage für unser brasilianisches Festmahl.<br />

Zum Glück gab es in unmittelbarer Nähe eine Fechtschule, über die<br />

wir kurzerhand herfi elen und uns – gepaart mit einer Einladung zum<br />

ultimativen brasilianischen Grillevent – jede Menge Säbel ausborgten.<br />

Und so ganz nebenbei bekehrten wir einige eingefl eischte (was für<br />

ein Wortspiel!) Vegetarier zu begeisterten Fleischliebhabern. Picanha<br />

und Co sei Dank.<br />

GrillZeit 3/14<br />

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