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Berliner Zeitung 16.04.2019

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 89 · D ienstag, 16. April 2019 17<br />

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Sport<br />

Husch, husch ins Einkaufskörbchen<br />

Egal, wie das Rückspiel gegen Juventus Turinausgeht, schon jetzt ist klar,dass Ajax Amsterdam die besten Spieler verlieren wird –sowie 1996<br />

VonMatti Lieske<br />

Jurgen Ekkelenkamp brauchte<br />

nur ein paar Minuten, um eine<br />

ArtVolksheld in Amsterdam zu<br />

werden. In der Schlussphase<br />

des Viertelfinalhinspiels der Champions<br />

League gegen Juventus Turin<br />

eingewechselt, hätte der bis dahin<br />

nahezu unbekannte 19-Jährige zuerst<br />

fast den Siegtreffer für Ajax erzielt,<br />

dann verhinderte er das mögliche<br />

2:1 für den italienischen Meister.<br />

Als nach einem Ballverlust seiner<br />

Vorderleute Cristiano Ronaldo an<br />

ihm vorbeistürmte, umsich in Position<br />

zu bringen, stoppte Ekkelenkamp<br />

den brandgefährlichen Konter,<br />

indem er den vielfachen Weltfußballer<br />

einfach umschubste. Mit<br />

der Gelben Karte kam er glimpflich<br />

davon, hatte seinem Team eine nicht<br />

ideale, aber durchaus praktikable<br />

Ausgangsposition für das Rückspiel<br />

an diesem Dienstagabend (21 Uhr)<br />

gerettet und wurde fortan als „Ronaldowerfer“<br />

gefeiert.<br />

Diese Furchtlosigkeit ist es, die<br />

JordiCruyff, Sohn des großen Johan,<br />

in seiner Kolumne für die spanische<br />

<strong>Zeitung</strong> El País jüngst als typisch für<br />

Ajax Amsterdam bezeichnete, sie<br />

werde den Eleven schon in der berühmten<br />

Jugendschule des Klubs<br />

eingehämmert. ZumTragen kam sie<br />

vor allem im Rückspiel des Achtelfinales,<br />

als Ajax mit seinem mutigen<br />

und selbstbewussten Auftreten ein<br />

ohnehin schon derangiertes Real<br />

Madrid schockte und den Titelverteidiger<br />

im Bernabéu-Stadion mit<br />

Im Visier der Großklubs: Ajax-Abwehrchef Matthijs de Ligt<br />

4:1 bezwang. Ein Coup, den man in<br />

der Arena von Juventus nun gern<br />

wiederholen würde, auch wenn sich<br />

die Turiner als zäherer Brocken erweisen<br />

dürften als die orientierungslosen<br />

Königlichen Anfang März.<br />

Für Ajax Amsterdam ist es nicht<br />

nur ein Wiedersehen mit jenem<br />

Klub, der vor 23Jahren beim Finale<br />

in Rom im Elfmeterschießen den<br />

Traum der Niederländer von der Titelverteidigung<br />

in der Champions<br />

League zerstörte, sondern auch die<br />

letzte Chance des aktuellen Teams,<br />

in Europa für Furore zu sorgen. Die<br />

Mannschaft, deren Aufstieg 2016 begann,<br />

als sie mit dem heutigen Leverkusener<br />

Coach Peter Bosz das<br />

Endspiel der Europa League erreichte<br />

und dort gegen Manchester<br />

United verlor, steht vor dem Zerfall.<br />

Der Wechsel des 21 Jahre alten Mittelfeldlenkers<br />

Frenkie de Jong nach<br />

der Saison zum FC Barcelona steht<br />

bereits fest, vermutlich folgt ihm der<br />

zwei Jahre jüngere Kapitän und Abwehrchef<br />

Matthijs de Ligt nach Katalonien,<br />

obwohl auch andere Klubs<br />

an ihm interessiertsind; darunter Juventus<br />

Turin, das ein wenig Jugend<br />

im alternden Defensivverbund gebrauchen<br />

kann.<br />

Zu früh ins Ausland<br />

Auf den Einkaufslisten großer Klubs<br />

stehen auch der Brasilianer David<br />

Neres, Torschütze beim 1:1 im Hinspiel,<br />

sowie Spieler, die sich gegen<br />

Real ins Rampenlicht gespielt haben,<br />

wie Hakim Ziyech, Donny van de<br />

Beek, der aus Barcelonas Jugendschule<br />

stammende Torhüter André<br />

IMAGO IMAGES/WAREHAM<br />

Onana und Torjäger Dusan Tadic.<br />

Der Serbe, zuvor nicht allzu glücklich<br />

beim FC Southampton, ist zwar<br />

schon 30 Jahre alt, aber seine imposanten<br />

Auftritte in der Champions<br />

League haben neue Begehrlichkeiten<br />

geweckt.<br />

All das ist nichts Neues für Ajax<br />

Amsterdam, auch nach dem Finale<br />

von 1996 verließen viele Spieler den<br />

Klub, einige nach dem Bosman-Urteil<br />

sogar ablösefrei. Als ein Jahr später<br />

im Halbfinale erneut gegen Juventus<br />

Endstation war,ging der Rest,<br />

allein sechs Profis plus Trainer Louis<br />

van Gaal landeten beim FC Barcelona.<br />

Zu den Abgewanderten zählten<br />

auch Marc Overmars und Torwart<br />

Edwin vander Sar, beide heute in der<br />

Klubführung bei Ajax. „Wir entwickeln<br />

gute Spieler und müssen dafür<br />

sorgen, dass sie uns Zeit, Leistung<br />

und Jahre geben, bevor sie den<br />

nächsten Schritt machen“, sagt van<br />

der Sar.<br />

Das funktionierte im neuen Jahrtausend<br />

immer weniger,weil die Talente<br />

oft sehr früh ins Ausland gingen.<br />

Ajax erreichte trotz seiner hochgelobten<br />

Jugendarbeit zuletzt 2003<br />

mit Zlatan Ibrahimovic das Viertelfinale<br />

der Champions League,danach<br />

rutschte die Eredivisie in Europa so<br />

weit ab,das sich ihreVertreter erst für<br />

die Champions League qualifizieren<br />

müssen. Ajax stieg als Zweiter hinter<br />

Meister PSV Eindhoven schon Ende<br />

Juli in der zweiten Runde ein und<br />

steigerte sich kontinuierlich.<br />

„Fußball sollte die Leute überraschen,<br />

und es ist nett, dass wir dieses<br />

Jahr die Überraschung sind“, sagt<br />

Trainer Erik ten Hag.„Es ist nicht gut,<br />

dass jedes Jahr dieselben sieben oder<br />

acht Teams im Viertelfinale sind und<br />

den Wettbewerb gewinnen.“ Vor25<br />

Jahren, als sich Ajax Amsterdam<br />

noch im Kreis der Elite befand, hätte<br />

er das wohl anders formuliert.<br />

Matti Lieske<br />

siehtAjax voreinem neuerlichenAusverkauf.<br />

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