Berliner Kurier 23.04.2019

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SPORT
Stellen Sie sich vor, ein
potenzieller Trainerkandidat
saß Ostersonntag
bei Herthas 0:0 gegen Hannover
im Olympiastadion
und wollte sich einen Überblick
über das Leistungsvermögen
seiner möglichen
neuen Mannschaft machen.
Welche Erkenntnis konnte
er gewinnen? Im Mittelfeld
hapert es gewaltig in Sachen
Ideen. Das Team läuft
zu wenig und notwendige
Schnelligkeit ist nur in Ansätzen
zu sehen. Liegt es
nur am mangelnden Selbstvertrauen
nach der Pleitenserie?
Es wird eine harte
Aufgabe in der nächsten
Saison. Andererseits: Es ist
ein Job in der Bundesliga,
ein Job in einer tollen Stadt.
Von Berlin schwärmt auch
immer Ex-Bundestrainer
Jürgen Klinsmann. Doch
der gab schon mal vorauseilend
via Twitter bekannt,
dass er kein Interesse an der
Bundesliga hat. Für Hertha
wäre dieser Trainer auch
schlichtweg zu teuer. Es
tauchte der Name Gerry
Seoane vom Schweizer
Meister Young Boys Bern
auf. Nette Spekulation, aber
da ist nichts dran. Wer also
übernimmt? Warum nicht
David Wagner? Der gebürtige
Frankfurter schaffte in
England ein Wunder und
stieg mit dem krassen Außenseiter
Huddersfield
2017 auf und hielt den Underdog
zumindest eine Saison
in der Premier League.
Ein Mann für Mission Impossible,
vielleicht ist er die
richtige Lösung.
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E-Mail: berlin.sport@dumont.de
Von
Wolfgang
Heise
Werwill diese
Hertha trainieren?
TV-TIPPS
EUROSPORT
14.00 -15.30 Rad: Tour of the
Alps, 2. Etappe
ARD
20.15 -23.00 DFB-Pokal, Halbfinale:
Hamburger SV-Leipzig
Knöchel gebrochen, Saison gelaufen
Niklas Stark:
Horrorpech im Gruselspiel
Herthas Nationalspieler verletzt sich bei der Nullnummer gegen Hannover in der Nachspielzeit
Von
WOLFGANG HEISE
Berlin – Hatten Sie schöne
Ostern oder waren Sie bei
Hertha BSC? 38 916 Zuschauer
kamen ins Olympiastadion,
das waren genau 38 916 zu
viel! Das erbärmliche 0:0-
Gruselspiel der Blau-Weißen
gegen den Tabellenletzten
Hannover 96 war ein spielerischer
Offenbarungseid und
endete im Schock. Verteidiger
Niklas Stark brach sich in
der Nachspielzeit den rechten
Knöchel!
Eine Szene, die zunächst harmlos
aussah. Stark, Vedad Ibise-
vic und Hannovers Felipe stiegen
im Hertha-Strafraum zum
Kopfball hoch. Stark knickte
um, wurde erst auf dem Rasen
behandelt und musste dann
ausgewechselt werden. Als er
nach dem Abpfiff, gestützt von
Physiotherapeut Freddy Syna
und Mannschaftsarzt Hi-Un
Park, die Treppe
zu den Stadionkatakomben
herunterhumpelte,
war
sein Fuß schon
fest einbandagiert.
Gestern Morgen musste der
Abwehrspieler dann zur MRT.
Die Diagnose einfach niederschmetternd:
Außenknöchel
angebrochen, Außen- und Syn-
0:0
desmoseband angerissen. Die
Saison ist für Stark gelaufen.
Was für ein bitteres Ende! Der
Verteidiger musste schon in
der Hinrunde zwei Mal wegen
einer hartnäckigen Prellung im
Mittelfuß pausieren. Trotzdem
erhielt er von Bundestrainer
Jogi Löw im März eine Einladung
zur Nationalelf.
Jetzt wieder
dieser Rückschlag.
In den
restlichen vier
Saisonspielen wird nun Routinier
Fabian Lustenberger (30,
wechselt zum Saisonende zum
Schweizer Meister Young Boys
Bern), Stark in der Abwehr vertreten.
Neben Stark ist auch die Saison
für Palko Dardai gelaufen.
Der Trainersohn verletzte sich
bei der U23 in der Regionalliga
beim 0:1 in Chemnitz.
Apropos Dardai: Der Trainer
bleibt bis zum Saisonende im
Amt. Von einer früheren Beurlaubung
nach der Nullnummer
gegen den Tabellenletzten
sieht der Verein ab. Das Team
ist nach der Erfolglos-Serie von
fünf Niederlagen und einem
Unentschieden verunsichert.
„Dass unsere Mannschaft aktuell
nicht unbedingt vor
Selbstvertrauen strotzt, kann
man sich aber auch vorstellen.
Für uns geht es darum, dass wir
als Mannschaft zusammenrücken“,
erklärte Kapitän Vedad