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Facetten_36

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Tagespflege am Holzmarkt<br />

Begegnungsmöglichkeiten schaffen!<br />

Gunda Hoßbach zum Thema Interkulturalität in der Tagespflege<br />

mehr dieser Begegnungsmöglichkeiten in<br />

jedem Alter und in den verschiedensten<br />

Lebensbereichen schaffte, würden neue positive<br />

Erfahrungen miteinander möglich<br />

und somit Ängste und Vorurteile gemindert.<br />

Welche Erfahrungen machen Sie in Bezug<br />

auf ein interkulturelles Miteinander<br />

in der Tagespflege?<br />

Gute! Wie im Bericht bereits erwähnt, sind<br />

wir sowohl, was die Gäste als auch Praktikanten<br />

und Helfer der Tagespflege anbelangt,<br />

schon seit Jahren ,multikulti’. Unsere<br />

Gäste zeigen eine hohe Akzeptanz im Zusammensein.<br />

Hautfarbe, Kopftuch, ein anderer<br />

Glauben ist sehr selten in konflikthafter<br />

Weise ein Thema. Dies hat meines Erachtens<br />

mehrere Gründe: Zum einen legen wir<br />

generell sehr viel Wert auf die Förderung<br />

von Gemeinschaftssinn und das Pflegen<br />

von Toleranz und Akzeptanz. Jeder Mensch,<br />

egal welcher kulturellen, sozia len oder religiösen<br />

Herkunft, wird willkommen geheißen<br />

und erfährt unsere Wertschätzung. In<br />

einer Gruppe von Menschen mit und ohne<br />

Demenz sind dies ohnehin ganz wichtige<br />

Voraussetzungen für Wohlbefinden und<br />

Geborgenheit. Wenn unsere Gesellschaft<br />

Wer passt sich wem mehr an?<br />

Da muss ich zunächst einmal sagen, dass<br />

unsere Gäste mit anderer kultureller Herkunft<br />

viel Bereitschaft zur Integration mitbringen.<br />

Sie singen zum Teil nach einiger Zeit<br />

die deutschen Lieder mit, hören sich auch<br />

die Lebensgeschichten der anderen Gäste<br />

an und lassen sich selbst, wenn sie Deutsch<br />

nicht vollständig verstehen, auf die meisten<br />

unserer Aktivitäten mit Interesse ein. Dazu<br />

braucht es Mut und Selbstvertrauen. Unsere<br />

übrigen Senioren benötigen am Anfang<br />

manchmal etwas Zeit, um mit den neuen<br />

Gästen ,warm’ zu werden. Vor allem die Namen<br />

müssen je nach Herkunft erst geübt werden.<br />

Letztlich liegt es am Interesse und an<br />

der Aufgeschlossenheit eines jeden, wie sich<br />

der Kontakt zueinander gestaltet.<br />

Was würden Sie sich für die Zukunft<br />

wünschen?<br />

Ich würde mir wünschen, dass wir im Rahmen<br />

interkulturellen Miteinanders ähnlich<br />

dem Beispiel mit Ginmai Gebremicael (siehe<br />

Bericht Seite 15), mehr Kontakte mit Menschen<br />

aus anderen Ländern aufbauen. Wir<br />

könnten mehr über die Kulturen erfahren und<br />

Zusammenkünfte organisieren. Manchmal<br />

würde uns auch eine sprachliche Unterstützung<br />

helfen oder jemand, der uns mit seiner<br />

Kenntnis, welche Musik, Lebensgewohnheiten,<br />

Geschichten etc. zur kulturellen Identität<br />

und Lebensgeschichte passen, zur Seite steht.<br />

So könnten wir noch mehr entsprechende<br />

Gespräche und Aktivitäten anbieten.<br />

Das Interview mit Gunda Hoßbach<br />

(Leiterin der Tagespflege) führte Kirsten Alers.<br />

14 <strong>Facetten</strong> <strong>36</strong> | Mai 2019

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