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Berliner Kurier 14.05.2019

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*<br />

Kinder mussten Kinder missbrauchen<br />

Ermittler liefern Abschlussbericht ab. Noch diese<br />

Woche könnte es zur ersten Anklage kommen<br />

Lügde – Der wegen seiner<br />

enormen Dimension ohnehin<br />

schwer fassbare Missbrauchsfall<br />

von Lügde nimmt immer<br />

heftigere Dimensionen an. Laut<br />

„Westfalen-Blatt“ sollen mehrere<br />

Opfer dazu gezwungen<br />

worden sein, andere Kinder zu<br />

missbrauchen. Das berichtet<br />

das „Westfalen-Blatt“.<br />

Nach Angaben der Zeitungsollen<br />

die Ermittler ihren Abschlussbericht<br />

an die Staatsanwaltschaft<br />

übergeben haben.<br />

Nun soll es bald zur Anklage<br />

kommen.Der Hauptbeschuldigte<br />

(58), der mit einem Kind gemeinsam<br />

auf dem Campingplatz<br />

Missbrauchsfall vonLügde<br />

Auf dem Campingplatz vonLügde<br />

wurden über Jahrehinweg zahlreiche<br />

Kinder missbraucht.Bald könnte<br />

es zur Anklage kommen.<br />

Fotos: dpa<br />

PANORAMA 31<br />

in Lügde lebte, soll dem Bericht<br />

der Ermittler zufolge 28 Kinder<br />

missbraucht haben,sein 33-jähriger<br />

Komplize 18. Wie die Zeitung<br />

weiter berichtet, waren einige<br />

Vergewaltigungsopfer<br />

noch kleine Kinder. Einer der<br />

beiden Männer soll zudem einige<br />

seiner Opfer auf dem Campingplatzgezwungen<br />

haben, ihrerseits<br />

andere Kinder zu missbrauchen.<br />

Dabei soll er sie angeleitet<br />

und gefilmt haben.<br />

Insgesamt wird in dem Verfahren<br />

gegen neun Beschuldigte<br />

ermittelt, drei von ihnen, darunter<br />

auch der Hauptbeschuldigte,<br />

sitzen inUntersuchungshaft.<br />

Der Dauercamperhat derweil<br />

erstmals Angaben gegenüber<br />

den Ermittlern gemacht.<br />

Der Verteidiger des Hauptbeschuldigten<br />

habe „eine Einlassung<br />

eingereicht“, die allerdings<br />

„nicht die eigene Tatbeteiligung<br />

betrifft“, teilte die Polizei Bielefeld<br />

mit. Worum es geht, verrieten<br />

die Ermittler nicht.<br />

Luke hat ein Näschen für Bargeld<br />

Der Zollhund erschnüffelte in einem<br />

halben Jahr 1,2 Millionen Euro<br />

Foto: dpa/ Rolf Vennenbernd<br />

Düsseldorf –„Luke“ stellt die<br />

Ohren auf und jault ungeduldig,<br />

denn er weiß: Jetzt beginnt<br />

die Arbeit oder vielmehr:<br />

sein Lieblingsspiel. Der dreijährige<br />

Schäferhund ist nach<br />

Angaben des Zolls ein ganz besonderer<br />

Spezialist: der derzeit<br />

einzige für Kontrollen am<br />

Menschen ausgebildete Bargeld-Spürhund<br />

in Deutschland.<br />

Seit einem halben Jahr<br />

beschnüffelt „Luke“ im Staatsauftrag<br />

Reisende am Düsseldorfer<br />

Airport. Auf seinem Geschirr<br />

steht es weiß auf<br />

schwarz: Zoll.<br />

„Such!“, befiehlt Hundeführerin<br />

Sabine Mohren (36). Das<br />

ist das ersehnte Signal. Jetzt<br />

kommt niemand mehr an „Luke“<br />

vorbei, den er nicht mit<br />

den vielen Millionen Riechzellen<br />

seiner Hochleistungsnase<br />

einer genauen Geruchskontrolle<br />

unterzogen hat.<br />

Das dauert nur eine Sekunde.<br />

Die meisten Passagiere registrieren<br />

so schnell gar nicht,<br />

dass sie kontrolliert wurden.<br />

„Nein, haben wir nicht gemerkt“,<br />

sagt eine Mutter auf<br />

Nachfrage, die den Hund soeben<br />

passiert hat. Oder sie vermuten<br />

in „Luke“, wie zwei<br />

junge Männer auf dem Weg zu<br />

ihrer Maschine, einen Drogenspürhund.<br />

„Nasenarbeit ist absolute<br />

Schwerstarbeit“, sagt Zollsprecher<br />

Michael Walk. In seinen<br />

ersten sechs Monaten<br />

Dienstzeit habe „Luke“ am<br />

Airport bereits insgesamt 1,2<br />

Millionen Euro erschnuppert.<br />

Bei 21 Passagieren zeigte „Luke“<br />

an, dass sie eine verdächtig<br />

große Summe Bargeld bei sich<br />

haben.<br />

Seit 2007 müssen mehr als<br />

10000 Euro Bargeld beim Zoll<br />

angemeldet werden, wenn sie<br />

in die oder aus der EU gebracht<br />

werden. Damit will<br />

man Terrorfinanzierung,<br />

Geldwäsche und Drogenhandel<br />

erschweren. Weil fast jeder<br />

Passagier Geldscheine bei<br />

sich hat und Luke nur Summen<br />

über 10000 Euro aufspüren<br />

soll, ist er auf dickere<br />

Geldbündel trainiert. Was er<br />

riecht, ist die Kombination der<br />

Gelddruckfarben und des Papiers<br />

der Banknoten. Denn<br />

Geld stinkt eben doch. „Jede<br />

Währung riecht sogar anders“,<br />

sagt Mohren. Ihr Hund<br />

ist trainiert auf Euro, US-Dollar,<br />

britische Pfund und türkische<br />

Lira.<br />

Wenn Lukeanschlägt,sind größere<br />

Summen im Spiel.<br />

Lukekann Geld<br />

erschnüffeln, die<br />

Kombination aus Papier<br />

und Farbe macht’s.

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