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Berliner Kurier 26.05.2019

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SEITE27<br />

BERLINER KURIER, Sonntag, 26. Mai 2019<br />

Will sich nicht<br />

verbiegen, sondern<br />

bleibt sich selber<br />

treu: Unions<br />

Trainer Urs<br />

Fischer.<br />

Felix Kroos wäre<br />

ein Mann für<br />

ruhende Bälle,<br />

aber auch er<br />

ist gesperrt.<br />

an Marvin Friedrich weitergereicht<br />

werden. Der habe laut<br />

Fischer zwar am Anfang der<br />

Saison etwas gebraucht, bis er<br />

seine gewachsenen Verantwortung<br />

richtig schultern<br />

konnte, aber er habe sich in der<br />

Spielzeit gut entwickelt<br />

und sei in<br />

diesem wichtigen<br />

Kick dazu in der<br />

Lage, als Vorbild<br />

voranzugehen.<br />

Als Favorit für die Position<br />

des Rechtsverteidigers muss<br />

Julian Ryerson angesehen werden.<br />

Der Norweger mit USamerikanischen<br />

Wurzeln hatte<br />

zuletzt zwar rechts im Mittelfeld<br />

in der Raute zwei Mal gespielt,<br />

aber er war ja auch als<br />

Christopher Trimmel<br />

fehlt nicht nur als<br />

Kapitän, sondern auch<br />

als Freistoßschütze.<br />

Fotos: Imago images/Revierfot,Imagi images/ Team2, Imago images/Koch, City-Press<br />

Backup für Trimmel vor der<br />

Saison verpflichtet worden<br />

und hatte diese Rolle auch<br />

schon gegen St. Pauli und in der<br />

Hinrunde in Regensburg gut<br />

ausgefüllt. Ihm fehlt zwar sicherlich<br />

die Routine des Burgenländers,<br />

aber in<br />

Sachen Geschwindigkeit<br />

hat er da<br />

auch etwas als<br />

Pluspunkt vorzuweisen.<br />

Interessanter wird da schon<br />

die Frage, wer nun für die Standards<br />

zuständig sein wird. Nur<br />

zur Erinnerung: Als Kroos<br />

noch erster Schütze war, hatte<br />

er beispielsweise per Freistoßtor<br />

beim Saisonauftakt für den<br />

1:0-Auftaktsieg gegen Aue gesorgt.<br />

Robert Zulj hatte zuletzt<br />

schon einige Male die Kugel bei<br />

ruhenden Bällen wieder ins<br />

Spiel gebracht. Auch Ken Reichel<br />

wäre ein Kandidat.<br />

Ihre Künste werden gefordert<br />

sein. Denn Fischer glaubt<br />

nicht daran, dass ein Nullzunull<br />

– würde reichen – von<br />

vornherein eingeplant werden<br />

kann. „Das kann sich im Spielverlauf<br />

so ergeben. Aber darauf<br />

hinspielen? Nein, das geht<br />

nicht im Fußball. Einen kriegst<br />

du normalerweise immer rein“,<br />

so der 53-Jährige, der mit Fug<br />

und Recht fordert, dass Union<br />

sich darum bemühen muss, selber<br />

noch mindestens ein Tor<br />

zu schießen. Gerne auch zwei<br />

oder drei wennnötig ...<br />

Fotos: Imago Images /Koch, Koch<br />

Alarmstufe Normal<br />

bei den Eisernen<br />

Trainer Urs Fischer will so viel Alltag wie möglich<br />

Berlin – Besondere Situationen<br />

erfordern besondere Maßnahmen.<br />

Eigentlich. Doch in<br />

Köpenick hält man davon nicht<br />

ganz so viel. „Defcon eins“ oder<br />

„Code Red“ auszurufen, ist<br />

nicht Urs Fischers Ding. Für<br />

den Trainer der Eisernen gilt in<br />

den 48 Stunden vor dem Spiel<br />

vor allem eins: Alarmstufe normal!<br />

„Ich werde mich jetzt nicht<br />

groß ändern oder anders verhalten“,<br />

so sein Credo ungeachtet<br />

der Tatsache, dass die Köpenicker<br />

vor ihrem wichtigsten<br />

Spiel seit dem Wiederaufstieg<br />

2009 stehen.<br />

Routine ist die erste Fischerpflicht.<br />

Das hießt für ihn als Arbeitstier<br />

persönlich weiter<br />

Fußballspiele anschauen. Den<br />

Gegner analysieren. Auch die<br />

Kicks seiner Truppe noch mal<br />

sezieren auf Schwachstellen.<br />

Nicht mal das Pokalfinale zwischen<br />

Leipzig und Bayern wollte<br />

er sich groß als Entspannung<br />

gönnen.<br />

So viel Normalität wie möglich<br />

muss jetzt her. Damit die<br />

ohnehin angespannten Nerven<br />

nicht zu bersten drohen. „Wir<br />

werden jetzt nicht groß Dinge<br />

in unserem Ablaufplan ändern.<br />

Das halte ich für kontraproduktiv<br />

“, sagte der 53-Jährige. Mit<br />

anderen Worten: Anders als vor<br />

dem HSV-Spiel gibt es kein<br />

Kurztrainingslager mit Grill-<br />

Abend wie in Kienbaum. Es<br />

wird auch nicht vorher eingerückt<br />

und einen Tag früher losgefahren<br />

wie vor dem Bochumspiel.<br />

Die Kernpunkte gelte es<br />

beizubehalten. Kleinere Nuancen<br />

könnten dagegen schon abwechslungsreicher<br />

gestalten<br />

werden. „Vielleicht gibt es ein<br />

gemeinsames Abendessen“, so<br />

seine Idee.<br />

Auch das Elfmeterschießen<br />

werden die Eisernen im<br />

Übungsbetrieb zwar nicht vernachlässigen,<br />

aber es steht<br />

nicht im Vordergrund. „Diesen<br />

Druck kannst du nicht simulieren.<br />

Das geht nicht“, ist Fischer<br />

überzeugt davon, dass die Kugel<br />

im Training zwar unbehelligt<br />

reinzukriegen ist vom<br />

Punkt, wenn aber 44000 Augenpaare<br />

auf einen starren, das<br />

eine ganz andere Sache ist. „Das<br />

einzige, was man da vielleicht<br />

üben kann, ist der lange Weg<br />

vom Mittelpunkt zum Strafraum“,<br />

so Fischer.<br />

Doch auf den Ernstfall Elfmeterentscheid<br />

wollen es die Köpenicker<br />

lieber gar nicht erst<br />

ankommen lassen. M. Bunkus<br />

Müsstebei einemElfmeterschießenein gutes Händchen haben: RafalGikiewicz.

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