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SPORTaktiv Juni 2019

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JUNI/JULI <strong>2019</strong><br />

ÖSTERREICHS GRÖSSTES AKTIVSPORT-MAGAZIN<br />

FIT MIT BEAT<br />

SPORT & MUSIK<br />

RUNNING WILD<br />

LIVE IM LAUFCAMP<br />

RENNRAD-SOMMER<br />

DIE NISCHE BOOMT<br />

MISSION<br />

LUKAS WEISSHAIDINGER<br />

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FIT<br />

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BIKE OUTDOOR<br />

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FOTO: ÖOC/KERNMAYER, ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 03Z034992M, RETOUREN AN POSTFACH 100, 1350 WIEN<br />

TOP TIMES MEDIEN GMBH, GADOLLAPLATZ 1, 8010 GRAZ


EINE ERFOLGSSTORY<br />

AUS ÖSTERREICH<br />

GESCHMACK, QUALITÄT UND LEISTUNG<br />

STEHEN SEIT 25 JAHREN IM VORDERGRUND.<br />

www.peeroton.com<br />

Prof. Wolfgang Peer<br />

† 2011<br />

DER GRÜNDER UND VISIONÄR<br />

Prof. Wolfgang Peer war 1994 ein Vordenker seiner Zeit. Als noch<br />

niemand an Nahrungsergänzung dachte, setzte er bereits auf<br />

diese gezielte Unterstützung im Sport und Alltag.<br />

Als Spitzensportler und Koch standen für ihn von Start weg<br />

Geschmack, Qualität und Leistung im Vordergrund. Sein<br />

erster Vertriebsweg waren die Apotheken, die die Qualität<br />

von Peeroton zu schätzen wussten.<br />

Wolfgang Peers Devise war immer: „Vorbeugen ist besser<br />

als Heilen”, womit er auch als Visionär der Prävention gelten<br />

kann. Für seinen Verdienst um die Volksgesundheit Österreichs<br />

wurde er 2003 mit dem Professoren-Titel ausgezeichnet.<br />

Peers Prinzipien sind fix im genetischen Code der Marke Peeroton<br />

verankert und dienen stets als Basis für alle Neuentwicklungen.<br />

DAS PEEROTON’SCHE SYSTEM<br />

Das Besondere an Peeroton ist die breite Produktpalette, die<br />

sich in kombinierter Anwendung auf die persönlichen Bedürfnisse<br />

abstimmen lässt. Das einzigartige Farbleitsystem unterteilt das<br />

Sortiment in vier Segmente:<br />

GELB für die tägliche Immunsystem-<br />

Stärkung<br />

BLAU für ein gesundes Gewichts management –<br />

nach unten und oben;<br />

ORANGE für die Leistungs steigerung<br />

durch den optimalen Treibstoff zur<br />

richtigen Zeit, in fester (Riegel) und<br />

flüssiger Form (Gels, Getränkepulver);<br />

GRÜN für die schnelle und gezielte<br />

Regeneration nach anstrengenden<br />

Sporteinheiten.<br />

Dieses Farbleitsystem zieht sich von den<br />

Produkt-Verpackungen über Info folder bis zu den Regaletiketten<br />

durch, und ermöglicht allen Peeroton-Nutzern die schnelle<br />

Orientierung.<br />

DER GOLDENE CODE<br />

„Mach aus Wasser Energie“ ist unser Leitspruch für den Peeroton<br />

MVD-Mineral Vitamin Drink. Frisch gemischt und am besten täglich,<br />

ist der Drink ein Herzstück in der Peeroton-Produktpalette.<br />

Aus jeder 300g Getränkepulver-Dose lassen sich 30 Liter hochwertigstes<br />

Elektrolytgetränk mixen. Das Wasser dafür kommt einfach<br />

aus der Leitung – das kommt der Umwelt zugute, und erspart unseren<br />

Kunden mit jeder Dose das Schleppen von 30 Kilogramm.<br />

Früher sagten wir: „7 Tage, 7 Sorten”. Einprägsam, aber überholt:<br />

Aufgrund der großen Beliebtheit gibt es den MVD bereits in 12<br />

Stamm-Geschmacksrichtungen. Die neusten Hits sind die Sorten<br />

Cola-Zitrone und Eistee-Pfirsich für den Sommer <strong>2019</strong>.<br />

Übrigens: Haben Sie sich schon gefragt, warum sich Peeroton-Produkte<br />

in Gold präsentieren? Weil Gold die Farbe ist, die Sieger tragen. Und<br />

Peeroton ein entscheidender Baustein auf dem Weg zu einer Goldmedaille<br />

sein kann. Für „Winner’s Stuff” ist der goldene Code ein Must.<br />

Der Powerpack Riegel erinnert an einen kleinen Goldbarren, und er hat das<br />

Potenzial zum weltweit hochwertigsten Sportriegel. Im österreichischen<br />

Sporthandel ist er auch nach Zahlen bereits die Nummer 1.<br />

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SCHMECKT. SÄTTIGT. SCHMECKT. STÄRKT. SÄTTIGT. STÄRKT.<br />

DIE IKONISCHE FLASCHE<br />

Die Trinkflasche in Gelb-Schwarz ist schon eine Ikone. Gelb-Schwarz ist<br />

unser sportlicher Farbcode, im Wettkampf genauso wie im Marken-Logo –<br />

neben dem edlen hochwertigen Gold für das Produkt.<br />

Die Trinkszenen mit dieser Flasche sind legendär, die besten Sportlerinnen<br />

und Sportler trinken aus ihr. Ob bei Fernseh-Interviews, im Fitnesscenter<br />

oder auf der Straße am Rad: Die Peeroton-Flasche prägt das Bild im Profigenauso<br />

wie im Freizeitsport.<br />

Inzwischen ist sie zu einem begehrtes Sammlerstück geworden – und sie<br />

wird zu Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften zusätzlich auch<br />

immer wieder in Gold angeboten. Die Materialien der Flasche werden<br />

übrigens ständig an die neuesten Erkenntnisse angepasst.<br />

POWERPACK – ÖSTERREICHS SPORTRIEGEL POWERPACK NR.1* – ÖSTERREICHS SPORTRIEGEL NR.1*<br />

1994<br />

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DAS ERFOLGSTEAM<br />

Im Wettbewerb gegen internationale Großkonzerne können sich<br />

die drei Obersteirer, zugleich Geschäftspartner und beste Freunde,<br />

aufgrund ihrer ergänzenden Stärken erfolgreich behaupten.<br />

Reinhard Möseneder, Andreas Trippl und Sepp Trippl sind in<br />

Schörgendorf aufgewachsen, 2000 in das Unternehmen<br />

Peeroton eingestiegen und haben es stetig weiterentwickelt.<br />

Die Mischung aus internationalem Marken-Know-how (erworben<br />

in weltweit erfolgreichen Konzernen) und aus Sportkompetenz –<br />

das Ganze abgerundet mit einer soliden Finanzstrategie:<br />

Das ist es, was das Peeroton-Team zu Höchstleistungen<br />

treibt.<br />

Innovationskraft, Kontinuität, Kundenähe und Markenpflege<br />

sind die Erfolgsfaktoren, stets basierend auf<br />

dem genetischen Code der Marke Peeroton.<br />

Reinhard Möseneder,<br />

Andreas und Sepp<br />

Trippl (v. l. n. r.)<br />

DIE SPORTLER-FAMILIE<br />

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die persönliche<br />

Betreuung von Sport lern und Teams.<br />

Ob im individuellen Coaching, bei Seminaren<br />

für Nachwuchssportler oder als Partner für<br />

den Kader der Olympischen Jugendspiele.<br />

Die SPORTordination Wien mit Dr. Robert<br />

Fritz und seinem Team unterstützt unsere<br />

Sportler außerdem mit hoch professionellen<br />

Leistungen, von der Leistungsdiagnostik bis<br />

zur Ernährungsanalyse.<br />

Zahlreiche Individual- und Teamsportler auf<br />

Weltklasseniveau vertrauen den<br />

Produkten von Peeroton. Alle<br />

neuen Produkte werden daher<br />

unter extremsten Bedingungen<br />

von Spitzenathleten<br />

getestet, bevor sie auf den<br />

Markt kommen.<br />

Peeroton setzt auch<br />

auf die Zusammenarbeit<br />

mit den besten<br />

Forschungseinrichtungen:<br />

Bereits 2001<br />

wurde mit dem<br />

Forschungszentrum<br />

Seibersdorf gemeinsam<br />

an der Produktqualität gefeilt.<br />

Heute werden jährlich unsere<br />

Produkte von der Sportuniversität<br />

Köln gestestet.<br />

• Füllt die Elektrolytspeicher<br />

wieder auf<br />

• Unterstützt das Immunsystem<br />

• Ideal für Sport bis 60 Minuten<br />

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PETER SCHRÖCKSNADEL,<br />

ÖSV-PRÄSIDENT:<br />

„Im Sport entscheiden oft<br />

Kleinigkeiten über Sieg oder<br />

Niederlage, deshalb benötigt<br />

es in allen Bereichen die<br />

besten Partner. Mit Peeroton<br />

steht unseren Aktiven seit<br />

vielen Jahren im Bereich<br />

der Nahrungsergänzung<br />

ein Unternehmen zur Seite,<br />

deren hochwertige, garantiert<br />

sichere Produktpalette,<br />

ein wichtiger Mosaikstein der<br />

ÖSV-Erfolgsgeschichte ist.“<br />

”<br />

ANDREAS & WOLFGANG LINGER, DOPPEL-OLYMPIASIEGER<br />

„EGAL OB ZWISCHEN DEN DURCH -<br />

GÄNGEN ODER BEIM TRAINING,<br />

PEEROTON RIEGEL GEBEN MIR<br />

DIE ENERGIE, DIE ICH BRAUCHE.“<br />

Marcel Hirscher<br />

„Als Spitzensportler geht man täglich bis an seine<br />

Grenzen. Peeroton Produkte haben uns geholfen<br />

diese Grenzen nach oben zu verschieben.“<br />

„Peeroton ist das Fundament einer jeden<br />

senkrechten Herausforderung! Mit Peeroton<br />

wird eine steile Wand flacher. Wir, die<br />

Huberbuam san zusammen mit Peeroton<br />

eine leistungsfreudige Seilschaft.“<br />

THOMAS HUBER – HUBER BUAM<br />

Fotos: GEPA-pictures.com, OÖC, Huber Thomas<br />

„WIR HABEN BIS ZU 70 SPIELE INNER-<br />

HALB VON ACHT MONATEN, MEIS-<br />

TENS IM DREI- TAGES-RHYTHMUS UND<br />

TRAINIEREN JEDEN TAG. DAS IST EINE<br />

INTENSIVE BEANSPRUCHUNG DES<br />

KÖRPERS. OHNE DIE PRODUKTE VON<br />

PEEROTON WÜRDE ES MIR DABEI<br />

SICHER NICHT SO GUT GEHEN. DIESE<br />

SIND NÄHRSTOFF FÜR DIE MUSKEL.“<br />

Rafael Rotter, Vienna Capitals<br />

„Das Österreichische Olympische Comité vertraut in<br />

Sachen Sporternährung seit 2012 auf die hochwertigen<br />

Produkte und die umfangreiche Unterstützung<br />

von Peeroton für das Olympic Team Austria und die<br />

olympischen Nachwuchs-Mannschaften.“<br />

ÖOC-PRÄSIDENT KARL STOSS<br />

„Vertraue seit Beginn<br />

Peeroton, das ist es,<br />

was mich täglich fit hält.“<br />

HR DR. WERNER SCHWARZ,<br />

VORSTAND PEEROTON EXPERTENBEIRAT


FEIERN SIE MIT!<br />

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DEM MINI JOHN COOPER WORKS CABRIO<br />

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von 5,4l/100 km bis 7,3l/100 km, CO2-Emissionen von 121 g/km bis 166 g/km<br />

Weitere Informationen auf www.mini.at


EDITORIAL<br />

KLAUS MOLIDOR<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />

klaus.molidor@styria.com<br />

WIR HABEN<br />

VIEL ARBEIT<br />

Es gibt eine legendäre Rede von Ex-US-Präsident Barack Obama, in der<br />

er seine Unterstützer auf die heiße Phase des Wahlkampfs einschwört.<br />

„We have a lot of work to do“, ist seine Botschaft. „Wir haben noch viel<br />

Arbeit“, aber wenn wir alle zusammenhelfen, alle von der Mission beseelt<br />

sind, etwas zum Besseren zu verändern, dann können wir es schaffen.<br />

Wir haben noch viel Arbeit. Das gilt auch für uns und unseren Dienst an<br />

der Gesellschaft. Was wir sehen: Kinder, die sich immer weniger bewegen.<br />

Die lieber vor dem Smartphone sitzen, als mit dem Radl durchs Gelände<br />

zu reiten. Pädagogen – ob in Schule oder Kindergarten – die sich nicht<br />

mehr trauen, mit Kindern Sport im Freien zu machen. Erwachsene, die<br />

ihr Leben lieber auf dem Sofa verbringen und sich dem „binge watching“<br />

– dem exzessiven Fernsehkonsum – hingeben, statt ihren Körper zu spüren,<br />

bei sportlicher Belastung.<br />

Ich weiß, das gilt nicht für <strong>SPORTaktiv</strong>-Leser, denn wer unser Magazin<br />

liest, der treibt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Sport.<br />

Aber: „Wir“ umfasst uns Schreiber und euch Leser. Wenn wir gemeinsam<br />

versuchen, unser Umfeld zu mehr Bewegung anzuregen, mitzureißen,<br />

dann können wir es schaffen. Also rafft euch nicht nur selbst auf zum<br />

Sport, zieht jemanden mit, wie unser Pacemaker Klaus „Fruchtkonzentrat“<br />

Höfler. Zeigt ihr oder ihm, was Sport bewirken kann, was für eine<br />

Superdroge das ist für Körper, Geist und Seele. Und bleibt hartnäckig und<br />

verweist gern auf unsere neue Ausgabe: Wie wichtig Bewegung für unser<br />

Gehirn ist, steht da (ab Seite 108), dass der Körper der Träger unserer<br />

Identität ist (ab Seite 16) und dass wir mehr schaffen, als man oft denkt<br />

(ab Seite 120). Als Überzeugungsspruch mag euch auch das Motto dienen,<br />

das auf meinem Büro-Blechhäferl steht: Großartige Dinge kommen<br />

niemals aus der Komfortzone. Beherzigt das und wir fahren dorthin, wo<br />

wir alle letztlich hinwollen: eini ins Leben.<br />

Foto: Thomas Polzer<br />

Bleibt fit,<br />

Euer Klaus<br />

DEELUXE SPORTARTIKEL HANDELS GMBH<br />

EUROPASTRASSE 8 / I . 6322 KIRCHBICHL . AUSTRIA<br />

TEL 00 43 5332 930 81 . E-MAIL: INFO@DEELUXE.COM


INHALT<br />

TOP-STORY<br />

16 „DER ERFOLGSWAHN VERSAUT UNS“<br />

Sportphilosoph Toni Innauer im Interview<br />

FIT<br />

24 ZWISCHEN WANDA UND ROCKY IV<br />

Studien bestätigen: Musik macht uns beim Sport stärker<br />

32 NA DANN PROST!<br />

Warum alkoholfreies Bier entzündungshemmend ist<br />

38 KAMPF DEM KRAMPF<br />

Tipps zur Vorbeugung der schmerzhaften Muskelkontraktion<br />

44 AUSPROBIERT<br />

Diesmal: Balance-Board, trinken mit System, Holz-Shirt<br />

RUN<br />

50 ZWISCHEN GLASWAND UND TARTANBAHN<br />

Besuch in zwei unterschiedlichen Laufcamps<br />

56 IMMER DEN GANG ENTLANG<br />

TÜV-geprüft: ein Marathon in einem Bürogebäude<br />

60 LAUFEN NACH FRUCHTKONZENTRAT<br />

Aus dem Leben eines Marathon-Pacemakers<br />

68 AUSPROBIERT<br />

Diesmal: Schuh mit Loch, Einlegesohle, Kompressionshose<br />

BIKE<br />

74 EIN TAL GEHT AUF DEN BERG<br />

Auch in den Kitzbühel Alpen ist jetzt Biken angesagt<br />

82 DIE WICHTIGKEIT DER RICHTIGKEIT<br />

Beim E-Bike kommt es besonders auf die Frequenz an<br />

90 IN DER ROSAROTEN WELT<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> fuhr drei Giro-Etappen mit. Elektrisch.<br />

96 DIE NISCHE BOOMT<br />

Die wichtigsten News für den Rennrad-Sommer<br />

108 MIT HERZ FÜRS HIRN<br />

Wie wichtig Bewegung für unser Gehirn ist<br />

114 AUSPROBIERT<br />

Reh-Rucksack, Sportwagen-Helm, Regenanzug im Post-Style<br />

120 ADIÓS, HORIZONT<br />

Mit mentaler Hilfe zu Ironman-Finish und erweiterten Grenzen<br />

PRO<br />

16<br />

130 „DAS BESTE LIEGT NOCH VOR MIR“<br />

Cover: Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger hat noch viel vor<br />

136 „WIEN UND KITZBÜHEL SIND BESONDERS“<br />

Dominic Thiem verrät seine Lieblingsturniere auf der ATP-Tour<br />

138 HIER SCHREIBEN DIE SPORTLER<br />

Patrick Konrad über drei Wochen Tour de France<br />

142 WIR GEGEN DIE STARS<br />

Markus Geisler im Sand-Einsatz gegen Doppler/Horst<br />

90<br />

Fotos: Thomas Polzer, Jennifer Lorenzini


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Wandern bedeutet Natur erleben – den Duft frischer<br />

Gräser, die reine Bergluft, das Rauschen glasklarer<br />

Gebirgsbäche und dazu Top-Service bei Falkensteiner.<br />

Erleben Sie die Berge auf neuem Niveau.<br />

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MIT DEM WIFI<br />

ZUM TRAUMJOB<br />

Das WIFI Süd macht fit für sportliche<br />

Jobs. Hier eine Auswahl der Angebote:<br />

Foto: E-MTB-Woman-Camp Bad Aussee<br />

DIE SPORTAKTIV<br />

LESERCAMPS<br />

EINE TEILNAHME AN EINEM SPORTAKTIV-CAMP ZAHLT<br />

SICH AUS: EUCH ERWARTEN SPORTLICHE TAGE UNTER<br />

PROFIANLEITUNG IN TOLLEN HOTELS ZU FAIREN PREISEN.<br />

WANDERN, KLETTERSTEIGGEHEN, BIKEN: SUCHT EUCH<br />

AUS VIER CAMPS EUREN FAVORITEN AUS. DA SOLLTE FÜR<br />

JEDEN DAS PASSENDE DABEI SEIN.<br />

ALSO: ANMELDEN – WIR SEHEN UNS!<br />

NATIONALPARK-<br />

HOHE-TAUERN-CAMP<br />

19.–22. SEPTEMBER<br />

in Tristach bei Lienz in Osttirol.<br />

Mehr dazu im Outdoorguide: Seiten 70/71<br />

KLETTERSTEIG-<br />

SCHNUPPERCAMP<br />

9.–11. AUGUST<br />

in Göstling an der Ybbs im Mostviertel.<br />

Mehr dazu im Outdoorguide: Seiten152/153<br />

BIKE-FLOW-CAMP<br />

20.–23. SEPTEMBER<br />

in Feld am See in Kärnten<br />

Mehr dazu in <strong>SPORTaktiv</strong>: Seiten 88/89<br />

E-MTB-WOMEN-CAMP<br />

20.–23. JUNI<br />

im Hotel Schwarzer Adler in St. Anton.<br />

Mehr dazu: www.sportaktiv.com<br />

Das erste E-MTB-Woman-Trainingscamp<br />

in Bad Aussee war ein voller Erfolg.<br />

Topmoderne E-Bikes, tolle Fahrtrainings<br />

und gute Stimmung.<br />

ALLE INFOS UNTER WWW.SPORTAKTIV.COM<br />

ANZEIGE / Foto: Fotolia<br />

LEHRGÄNGE:<br />

Grundlehrgang Mentales Training<br />

28. 6. bis 11. 8. <strong>2019</strong>; Fr., Sa., So. 9 bis 17<br />

Uhr; 100 Std., € 1800,–; WIFI Süd<br />

Diplomlehrgang Wirbelsäulen- und<br />

Beckenbodentrainer/in<br />

23. 8. bis 11. 10. <strong>2019</strong>, Fr. 16 bis 20 Uhr, Sa.,<br />

So. 9 bis 17 Uhr; 74 Std., € 1200,–; WIFI Süd<br />

Diplomlehrgang Fitnesstrainer/in<br />

19. 9. <strong>2019</strong> bis 1. 2. 2020; Di., Do. 17 bis 21<br />

Uhr, Fr. 13 bis 21 Uhr; 222 Std., € 3250,–;<br />

WIFI Süd<br />

Grundlehrgang Gesundheit und Sport<br />

27. 9. bis 20. 10. <strong>2019</strong>, Fr. 14. bis 17.30 Uhr;<br />

Sa., So. 9 bis 17Uhr; 60 Std., € 860,–;<br />

WIFI Süd<br />

Anatomie in Bewegung<br />

5. 10. <strong>2019</strong>; Sa 9 bis 17 Uhr<br />

8 Std. € 130,-- ; WIFI Süd<br />

Ausbildung zum/zur qualifizierten<br />

Saunameister/in<br />

11.11. bis 13.11.<strong>2019</strong>, Mo. bis Mi. 9 bis 17 Uhr;<br />

24 Std. € 399,-- ; WIFI Süd<br />

Informationen unter<br />

T. 0316/602-333<br />

Anmeldungen unter<br />

T. 0316/602-1234<br />

www.stmk.wifi.at/gesundheit<br />

KOSTENLOSE<br />

INFORMATIONS- ABENDE:<br />

MENTALES TRAINING<br />

12. 6. <strong>2019</strong>; MI. 18 UHR; WIFI SÜD<br />

DIPLOMLEHRGANG FITNESSTRAINER/IN<br />

9. 9. <strong>2019</strong>; MO. 18 UHR; WIFI SÜD<br />

DIPLOMAUSBILDUNGEN<br />

GESUNDHEIT UND SPORT<br />

12. 9. <strong>2019</strong>; DO. 18 UHR; WIFI SÜD<br />

WIFI Steiermark


PERFEKT ZUM<br />

RADELN, LAUFEN,<br />

SCHWIMMEN<br />

Den Mythos Triathlon spürt<br />

man rund um den Wörthersee<br />

das ganze Jahr, aber am<br />

7. Juli ist es wieder so weit:<br />

Der mittlerweile legendäre<br />

IRONMAN Austria-Kärnten<br />

findet bereits zum 21. Mal in<br />

Klagenfurt am Wörthersee<br />

statt.Wer dabei gut abschneiden<br />

will, findet in der<br />

Umgebung von Klagenfurt<br />

optimale Trainingsmöglichkeiten.<br />

Abwechslungsreiche<br />

Lauf- und Radstrecken<br />

sowie große Gewässer mit<br />

bester Wasserqualität sind<br />

die Voraussetzungen für die<br />

Ausrichtung eines Triathlons.<br />

Das alles hat die Kärntner<br />

Landeshauptstadt Klagenfurt<br />

am Wörthersee reichlich zu<br />

bieten, und viel Erfahrung<br />

als Veranstaltungsort großer<br />

Events obendrein.<br />

www.visitklagenfurt.at/<br />

sportstadt<br />

Foto: Franz Gerdl<br />

10 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

11


12 <strong>SPORTaktiv</strong>


EIN HALBES<br />

JAHRHUNDERT<br />

HOCH HINAUS<br />

50 Jahre Dachstein-Gletscherbahn:<br />

Am höchsten Berg der<br />

Steiermark ist heuer dieses Jubiläum<br />

zu feiern. Man darf sich<br />

schon auf viele Veranstaltungen<br />

sowie Ausstellungen zum runden<br />

Geburtstag der Bahn freuen.<br />

Für Hochgefühle sorgen bereits<br />

die Auffahrt mit Traumaussicht<br />

aus der rundum verglasten Panoramagondel,<br />

oder noch luftiger:<br />

das „Cabrio-Feeling“ auf dem<br />

Gondeldach. An der Bergstation<br />

warten Attraktionen wie die<br />

Hängebrücke (Bild) mit „Treppe<br />

ins Nichts“, der Sky Walk<br />

oder der Eispalast. Sportliche<br />

kommen auf den Klettersteigen,<br />

Genießer auf den Wanderrouten<br />

voll auf ihre Kosten.<br />

www.derdachstein.at<br />

Foto: Herbert Raffalt<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

13


29. JUNI–6. JULI<br />

OUTDAYS MÜNCHEN<br />

Parallel zur neuen Fachmesse<br />

Outdoor by ISPO veranstaltet die<br />

Messe München die OutDays: In<br />

ganz München wie auch im Umland<br />

können alle Outdoorsportler<br />

bei trendigen Aktivitäten dabei sein<br />

und den Outdoor-Lifestyle erleben.<br />

Das komplette Programm:<br />

www.ispo.com/outdays<br />

3. AUGUST<br />

HOLZSTRASSENLAUF<br />

Der „ORF Steiermark Holzstraßenlauf“<br />

in der Region Murau (St)<br />

hält Laufdistanzen nach jedem<br />

Geschmack – bis zum Halbmarathon<br />

– bereit. Die Naturkulisse wie<br />

auch die Organisation begründen<br />

den hervorragenden Ruf des Events.<br />

www.holzstrassenlauf.at<br />

TOP<br />

EVENTS<br />

JUNI | JULI | AUGUST<br />

26.–28. JULI<br />

GROSSGLOCKNER ULTRA-TRAIL<br />

Der „GGUT“ ist ein episches<br />

Abenteuer rund um den<br />

höchsten Berg Österreichs,<br />

110 Kilometer lang und<br />

durch die Hochgebirgslandschaft<br />

der Hohen Tauern führend.<br />

Zum „Herantasten“ gibt<br />

es auch eine 75-mk, 50-km<br />

und 30-km-Distanz.<br />

www.ultratrail.at<br />

20.–21. JULI<br />

ERZBERG DIRTRUN<br />

Beim „Rock@Man|Woman<br />

Dirtrun“ verwandelt sich Mitteleuropas<br />

größter aktiver Bergbau<br />

am steirischen Erzberg wieder<br />

in ein Laufgelände mit bis zu 60<br />

einzigartigen, großteils natürlichen<br />

Hindernissen. 8, 16 oder 24<br />

Kilometer stehen zur Auswahl.<br />

www.erzbergsport.at<br />

2.–4. AUGUST<br />

PITZ ALPINE GLACIER TRAIL<br />

Ein atemberaubendes Panorama,<br />

Höhen bis über 3000 m und der<br />

Sonnenaufgang am Tiroler Pitztaler<br />

Gletscher: diesen Event muss man<br />

als Trailrunner erlebt haben. Neben<br />

den bekannten sechs Distanzen von<br />

15 bis 105 Kilometer steht heuer<br />

neu der P60 am Programm.<br />

www.pitz-alpine.at<br />

14 <strong>SPORTaktiv</strong>


4. AUGUST<br />

ARLBERG GIRO<br />

St. Anton am Arlberg (T)<br />

steht wieder im Zeichen des<br />

Radsports. Beim „Arlberg<br />

Giro“ gehen rund 1500 Teilnehmer<br />

auf eine imposante<br />

Strecke mit 150 Kilometern,<br />

2500 Höhenmetern und dem<br />

Arlbergpass als Highlight.<br />

www.arlberg-giro.com<br />

Fotos: August Zöbl, Patrick Säly, anidfrank.com, Stefan Haiden, wisthaler.com, Achim Meurer, Markus Frühmann, Veranstalter<br />

13. JULI|<br />

KITZALP24<br />

Auf 130 Startplätze ist die<br />

24-Stunden-Wanderung limitiert,<br />

die von den Tiroler Regionen<br />

Wildschönau und<br />

Alpbachtal-Seenland veranstaltet<br />

wird. Start ist um 9 Uhr,<br />

begleitet wird die 24-stündige<br />

(Tor-)Tour von Bergführern.<br />

www.kitzalp.at<br />

13. JULI|<br />

SALZKAMMERGUT-TROPHY|<br />

Der „210er“ mit Start um 5 Uhr<br />

früh ist eine Legende und die<br />

Salzkammergut-Trophy insgesamt<br />

Kult. 5000 Mountainbiker aus 40<br />

Nationen können in Bad Goisern<br />

(OÖ) zwischen sechs Distanzen<br />

wählen: 22, 37, 53, 74, 119 km –<br />

oder die „infernalischen 210“.<br />

www.trophy.at<br />

26. BIS 28. JULI<br />

STUBAI ULTRATRAIL<br />

7. JULI |<br />

RADMARATHON TANNHEIMER TAL|<br />

2500 Rennradbegeisterte machen<br />

sich im Tiroler Tannheimer Tal<br />

auf Strecken zwischen 58 und<br />

220 Kilometer – wobei die längste<br />

mit 3500 Höhenmetern auch die<br />

bekannteste ist. Der landschaftlich<br />

extrareizvolle Radmarathon<br />

führt durchs deutsche Allgäu und<br />

über mehrere Pässe.<br />

www.rad-marathon.at<br />

Länger, härter, noch schöner – und<br />

um eine vierte Distanz, den „Stubai<br />

19K“, erweitert: Der 3. Stubai Ultratrail<br />

mit bis zu 66 km/6000 Bergauf-Hm<br />

wartet also mit einigen Neuerungen<br />

auf. Bestens bewährt ist der<br />

Start in der City Innsbruck und der<br />

Zieleinlauf am Stubaier Gletscher.<br />

www.stubai-ultratrail.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

15


16 <strong>SPORTaktiv</strong>


DER ERFOLGSWAHN<br />

VERSAUT UNS<br />

TONI INNAUER HAT IMMER ETWAS ZU SAGEN. DER OLYMPIASIEGER<br />

UND SPORTPHILOSOPH MACHT SICH GEDANKEN ÜBER DEN ZUSTAND<br />

DES SPORTS UND DER GESELLSCHAFT, SIEHT IM DOPINGSKANDAL DAS<br />

POSITIVE UND HAT DIE WELT VOR SCHLIMMEREM BEWAHRT.<br />

VON KLAUS MOLIDOR UND CHRISTOPH HEIGL<br />

Fotos: Thomas Polzer (3), GEPA pictures<br />

err Innauer, was ist<br />

schwieriger: Singen<br />

oder Skispringen?<br />

Alles was man nicht<br />

als Kind gelernt hat,<br />

ist immer schwierig. Also singen. Aber<br />

wie man so schön sagt: Beides kann man<br />

nicht erzwingen, springen und singen.<br />

Sie singen und spielen ja selbst.<br />

Jaja, mehr spielen als singen zwar, aber<br />

ja. Meine Frau und ich machen jeden<br />

Sommer einen Workshop mit ein paar<br />

Freunden, wo wir spielen und singen.<br />

Das gemeinsame Singen ist was sehr,<br />

sehr Gesundes, wie man weiß. Emotional<br />

und auch körperlich.<br />

Sie haben sich mit Ex-Sportminister<br />

Strache getroffen. Ist die Initiative<br />

„Mach den ersten Schritt“ einfach ein<br />

Mäntelchen, das sich die Regierung<br />

umhängt, oder ist da Substanz dahinter,<br />

die etwas in Bewegung bringt?<br />

Also mich hat sie noch nicht erreicht.<br />

Man wird sehen. Ich weiß nicht, ob es<br />

nicht österreichgemäßere Testimonials<br />

gegeben hätte für so eine Initiative als<br />

Gernot Schweizer, den Fitnesstrainer<br />

von Marcel Hirscher. Den Felix Gottwald<br />

zum Beispiel oder Leute, die emotional<br />

näher beim Österreicher sind und<br />

vielleicht mehr bewegen könnten.<br />

Grundsätzlich ist das eine wichtige Geschichte,<br />

vor allem, was auch die Schulen<br />

betrifft. So wie wir aufgewachsen<br />

und motorisch sozialisiert worden sind,<br />

musste kein Lehrer nachschauen, ob wir<br />

genug Bewegung machen. Es war eher<br />

das Gegenteil das Problem, dass man nix<br />

anderes tun wollte. Heute musst du das<br />

oft wie etwas Verlorengegangenes den<br />

Kindern in der Schule beibringen, damit<br />

dieser Teil des genetischen Erbguts nicht<br />

komplett verschlampt und vernachlässigt<br />

wird.<br />

Wir leben in einer sitzenden Welt. Ist<br />

der Schaden denn noch umkehrbar?<br />

Du musst absolut dagegensteuern. Der<br />

Sog der Gesellschaft geht in die andere<br />

Richtung, dass Bewegung immer mehr<br />

wegfällt aus dem normalen Ablauf des<br />

Menschen und man immer mehr auch<br />

DER TRÄGER<br />

UNSERES ICHS,<br />

UNSERER IDENTITÄT<br />

IST JA DOCH DER<br />

KÖRPER, VIELE<br />

VERGESSEN DAS.<br />

in virtuellen Welten, natürlich sitzend,<br />

auch das Gefühl hat, man ist eh sehr beweglich<br />

und führt ein abenteuerliches<br />

Leben. Aber der Träger unseres Ichs, unserer<br />

Identität ist ja doch der Körper, viele<br />

vergessen das und es rächt sich im<br />

Lauf des Lebens in einer Gesellschaft,<br />

wenn man das vernachlässigt. Eine Zeit<br />

lang hat man gesagt, Sportstunden in der<br />

Schule kann man streichen, weil Kinder<br />

bewegen sich eh genug. Es gibt einen<br />

Zusammenhang von Bewegung mit der<br />

Durchblutung von Gehirnregionen, die<br />

zum Abspeichern von geistigen Inhalten<br />

wichtig sind. Wenn ich glaub, ich kann<br />

bei Bewegung sparen, damit ich besser<br />

lerne, schneide ich mir ins eigene Fleisch.<br />

Also ist es, wie Felix Gottwald gesagt<br />

hat, dass wir keine sportliche Gesellschaft<br />

sind?<br />

Ja, sicher. Es gibt interessante Statistiken<br />

aus dem Spitzensport. Der internationale<br />

Skiverband hat über Jahrzehnte in<br />

Garmisch Kinderveranstaltungen gemacht.<br />

Die sind nicht nur Ski gesprungen<br />

sondern haben auch sportmotorische<br />

Tests gemacht. Da hat sich vor zehn<br />

Jahren rausgestellt, dass Österreich und<br />

Slowenien Vorteile gegenüber Deutschland<br />

hatten, weil die Kinder noch natürlicher<br />

waren. Mittlerweile haben wir da<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

17


An vorderster Front:<br />

Toni Innauer (rechts) in seiner<br />

Zeit als ÖSV-Funktionär mit<br />

Österreichs Vorzeigesportler<br />

Felix Gottwald.<br />

aufgeholt – im negativen Sinn. Auch<br />

unsere Kinder sind motorisch nicht<br />

mehr auffälliger. Wir haben mit der zivilisatorischen<br />

Schwächung mitgezogen.<br />

Das sieht man auch an den Aufnahmetests<br />

in Stams, dass die Kinder vor 20,<br />

30 Jahren die besseren Leistungen erbracht<br />

haben.<br />

Ist der Schaden noch gut zumachen?<br />

Was kann man dagegen tun?<br />

Es ist wie mit der Arche Noah, dass man<br />

schaut, dass man Restbestände aufs Boot<br />

bringt (lacht). Es gibt natürlich Familien,<br />

Sportvereine, die da gegensteuern,<br />

und bis sich die Genetik verändert, dauert<br />

es schon sehr lange. Das ist vielleicht<br />

die beruhigende Sichtweise. Aber durch<br />

die Lebensgewohnheit sorgen wir dafür,<br />

dass sich die Genetik nicht so entfaltet<br />

im Leben des Einzelnen, wie es sein<br />

könnte, wie es angelegt wäre im Menschen.<br />

Die Konsequenzen haben wir ja<br />

mit vielen zivilisatorischen Erscheinungen.<br />

Zuckerkrankheit ist da nur eine von<br />

vielen.<br />

Taugt der Spitzensport als Vorbild, um<br />

Leute zur Bewegung zu bringen?<br />

Ja und nein. Man weiß, dass er anregt,<br />

dass er inspirierend sein kann. Wenn<br />

Dominic Thiem großartig spielt zum<br />

Beispiel. Wenn Spitzensportler erfolgreich<br />

sind, gibt es eine nächste Generation,<br />

die sich dann für diesen Sport entscheidet.<br />

Grundsätzlich denke ich, man<br />

soll den Einfluss auf Breiten- und Gesundheitssport<br />

nicht überschätzen. Indirekt<br />

ja. Weil Modeströmungen daraus<br />

transportiert werden, weil die Industrie<br />

viel mehr Kraft einsetzt, wenn der Spitzensport<br />

floriert, und wenn mehr berichtet<br />

wird. Radfahren ist ein Beispiel,<br />

wo es ganz gut wirkt. Ich denke schon,<br />

wenn es auch von der Politik gut gemacht<br />

wird wie bei der WM in Tirol,<br />

auch beim Klettern und Langlaufen,<br />

dass die Leute das ästhetisch, schön und<br />

anregend finden und Lust kriegen, selbst<br />

wieder Rad zu fahren und es als positiv<br />

erleben, dass man mit der Familie was<br />

macht.<br />

WENN EIN<br />

AUTOHÄNDLER<br />

GEWERBSMÄSSIG<br />

TACHOS FRISIERT, HAT<br />

JEDER VERSTÄNDNIS,<br />

DASS ER EINE STRAFE<br />

BEKOMMT ODER IN<br />

DEN HÄFN MUSS.<br />

Wie groß ist der Schaden, wenn solche<br />

Dinge wie der Dopingskandal in<br />

Seefeld passieren?<br />

Schaden und Nutzen muss man da abwägen.<br />

Nutzen für die Sportler, die sich<br />

abmühen und einen sauberen Sport wollen<br />

und hoffen, dass man die schwarzen<br />

Schafe erwischt. Für die ist das das Zeichen,<br />

es passiert was, das sind keine<br />

Schlaftabletten. Dass auch klar wird: Es<br />

gibt investigative Methoden, es fliegen<br />

Leute auf, die damit nicht rechnen. Das<br />

finde ich für den Sport prinzipiell gut.<br />

Ist natürlich schade für die momentane<br />

Situation. Es wird eine Party gecrasht<br />

dadurch, aber man darf den anderen Effekt<br />

nicht unterschätzen. Für den Breitensport<br />

glaube ich nicht, dass es wahnsinnig<br />

abtörnend ist. Es gibt ja auch im<br />

Hobbysport Leute, die dopen.<br />

Dazu kommt der gesellschaftliche<br />

Effekt, dass man sieht: Es gibt Regeln<br />

und über die kann man sich nicht<br />

ungestraft hinwegsetzen.<br />

Genau. In der Anti-Doping-Ethikkommission<br />

in Österreich machen wir uns<br />

Gedanken über solche Dinge und das ist<br />

genau ein Thema. Was helfen Regeln,<br />

wenn sie fahrlässig oder nachlässig oder<br />

gar nicht kontrolliert werden? Wir haben<br />

ein Anti-Doping-Gesetz, das den<br />

Sportbetrug inkludiert und dann wird es<br />

echt unangenehm für die Leute. Es geht<br />

ein bisschen vom Kavaliersdelikt weg.<br />

Wo es auch weggehört. Es wird im Sport<br />

ja sehr viel Geld bewegt und da ist das<br />

wirklich Betrug. Wenn ein Autohändler<br />

gewerbsmäßig Tachos frisiert, hat jeder<br />

Verständnis, dass er eine Strafe bekommt<br />

oder in den Häfn muss. Im<br />

Sport nimmt der Sportler den anderen<br />

Preisgeld, Förderungen, einen Platz in<br />

der HSNS weg, da geht es um Existenzen.<br />

Das führt dann zu dem Druck, der<br />

andere dazu treibt zu sagen: Entweder<br />

muss ich aufhören oder ich muss auch<br />

was nehmen.<br />

18 <strong>SPORTaktiv</strong>


Ist das ein Spiegel der Gesellschaft,<br />

der Leistungsgesellschaft oder des<br />

Narzissmus, der durch die sozialen<br />

Medien befeuert wird?<br />

Da kann man philosophisch wieder unterscheiden<br />

zwischen der Leistungsgesellschaft<br />

und der Erfolgsgesellschaft.<br />

Die Leistungsgesellschaft würde so was<br />

nicht brauchen. Leistung ist genau messbar.<br />

Und da geht es um Eigenleistung<br />

und nicht um Vergleich zur Leistung<br />

mit dem anderen, dass ich mehr haben<br />

muss oder besser sein muss, sondern<br />

dass die persönliche Entwicklung Leistung<br />

ist und Eigenleistung sehr befriedigen<br />

kann. Da kann einer mit einem Marathon<br />

in 3:30 Stunden total glücklich<br />

sein, wenn er mit 4:40 angefangen hat.<br />

Wenn er sich nur an dem misst, der<br />

ganz vorne ist, wird er immer leiden.<br />

Dann ist er eine arme Sau und wird<br />

wahrscheinlich dopen müssen, weil er<br />

sonst nicht glücklich wird. Aber wenn<br />

ich das Leistungsprinzip sehe, geht es<br />

darum: Was hab ich für Ausgangsvoraussetzungen,<br />

was hab ich für Trainingsmöglichkeiten<br />

und wie gehe ich damit<br />

um? Wenn es nur um Erfolg geht – und<br />

wir leben in einer Erfolgsgesellschaft –<br />

dann wird vielfach nicht mehr nachgeschaut,<br />

wenn einer Erfolg hat. Dann will<br />

man es einfach nicht mehr wissen. Dann<br />

sagen wir, das ist ein total reicher<br />

Mensch, fragen wir nimmer, wie er dazu<br />

gekommen ist. Es genügt, wenn der Erfolg<br />

nachgewiesen ist. Das ist der große<br />

Unterschied. Das Leistungsprinzip versaut<br />

uns nicht, es ist eher dieser Erfolgswahn.<br />

Dadurch blockieren sich viele Leute<br />

und sagen: Bevor ich mich für meine<br />

Leistung geniere, mache ich gleich<br />

gar keinen Sport.<br />

Wenn am Anfang nur die Neugier steht<br />

und man sich einlässt auf das Spiel,<br />

ohne dass man Angst hat, seinen Status<br />

zu verlieren, und das erste Schamgefühl<br />

WENN ES NUR UM<br />

ERFOLG GEHT – UND<br />

WIR LEBEN IN EINER<br />

ERFOLGSGESELLSCHAFT<br />

– DANN WIRD VIELFACH<br />

NICHT MEHR NACHGE-<br />

SCHAUT, WENN<br />

EINER ERFOLG HAT.<br />

überwindet, dann ist es erstaunlich, für<br />

was sich der Mensch alles begeistern<br />

kann, gerade der Bewegungsbereich ist<br />

besonders gut geeignet. Man kann mit<br />

seinem Körper so viel Freude und Begeisterung<br />

haben. Ich war gerade bei der<br />

Diskussion um das Drama mit den beiden<br />

Bergsteigern Hansjörg Auer und<br />

David Lama. Da haben wir danach noch<br />

weitergeredet und irgendjemand hat gesagt:<br />

Man kann sich seine Leidenschaft<br />

ja nicht aussuchen. Ich bin da anderer<br />

Meinung. Ich glaube, man kann sie sich<br />

wirklich aussuchen. Unser Gehirn ist so<br />

flexibel und plastisch, dass man sich seine<br />

Leidenschaft sehr wohl aussuchen<br />

kann. Ich bin selbst auch das Beispiel<br />

Entspannter<br />

Interviewtermin<br />

von <strong>SPORTaktiv</strong><br />

mit Toni Innauer im<br />

Sportresort Hohe<br />

Salve in Hopfgarten,<br />

wo Innauer<br />

auch das Move- &<br />

Relax-Konzept<br />

mitentwickelt hat.<br />

dafür. Ich hab mir nie vorstellen können,<br />

dass ich es einmal so ohne Weiteres<br />

verkraften werde können, dass ich nicht<br />

mehr Ski springe. Ich war leidenschaftlicher<br />

Skispringer und dann war ich eigentlich<br />

froh, dass es vorbei war. Mir<br />

wollte man auch mit 16 eine Mitgliedschaft<br />

im Golfclub in Lindau am Bodensee<br />

schenken. Nichts hat mich damals<br />

weniger interessiert. So was Fades<br />

hab ich mir gedacht. Heute bin ich ein<br />

leidenschaftlicher Golfer. Meine Eltern<br />

hatten eine Ziehharmonika –aber unmöglich<br />

damals: ich und Musik. Und<br />

jetzt spiele ich Gitarre und denke mir:<br />

Schade, dass ich nicht Musiker geworden<br />

bin. Wobei – der Welt hab ich einiges<br />

erspart.<br />

Noch einmal zurück zur Musik. Sie<br />

sind ein Fan des deutschen Liedermachers<br />

Reinhard Mey. Welches<br />

Lied charakterisiert den Toni Innauer<br />

am besten?<br />

Hahaha. „Schon wieder ein Jahr“ vielleicht.<br />

Oder „Alleinflug“, das ist ein<br />

nettes. „Über den Wolken“ spiele ich ab<br />

und zu. Da gibt’s vieles. Fallt mir jetzt<br />

natürlich nicht ein. Da bräuchte ich<br />

mein Songbook, dann würden wir ein<br />

wirklich gutes finden. Kann ich das<br />

nachreichen? (lacht).<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

19


VITALABO<br />

HANDELS GMBH<br />

Gratis-Hotline:<br />

0800/55 66 40 500<br />

Mail: office@vitalabo.com<br />

www.vitalabo.at<br />

„BEING NICE“ ALS<br />

ERFOLGSFAKTOR<br />

VOM NICESHOPS-<br />

HEADQUARTER IM<br />

STEIRISCHEN ÖRTCHEN<br />

SAAZ GEHEN TÄGLICH<br />

TAUSENDE PAKETE IN<br />

DIE GANZE WELT.<br />

MIT DABEI: NAHRUNGS-<br />

ERGÄNZUNGSMITTEL<br />

UND SPORTNAHRUNG<br />

DES ONLINESHOPS<br />

VITALABO.<br />

Was im VitalAbo-Lager sofort<br />

auffällt, ist der familiäre Umgang.<br />

Und dieser kommt nicht nur<br />

von großen Glasflächen, sondern vor<br />

allem vom freundschaftlichen Umgang<br />

innerhalb des Logistik-Teams. Dieses besteht<br />

zurzeit aus 61 festen Mitarbeitern,<br />

die Tag für Tag mit Enthusiasmus unter<br />

anderem die zahlreichen VitalAbo-Päckchen<br />

fertig machen und verschicken.<br />

Dass dabei Musik und ausgelassenes<br />

Lachen zu hören sind, ist typisch für die<br />

niceshops-Unternehmenskultur.<br />

„Die Arbeit im Team ist einfach super.<br />

Für mich war der Job anfangs nur als<br />

Überbrückung gedacht. Mittlerweile bin<br />

ich acht Jahre hier und komme nach wie<br />

vor jeden Tag gerne her“, erzählt zum<br />

Beispiel Mitarbeiterin Laura Pint. Der<br />

größte Vorteil sei der familiäre Charakter<br />

des Teams, betont Logistik-Leiterin<br />

Conny Lukas. Flexible Arbeitszeiten,<br />

Gratis-Mittagessen und freundliche Ruhebereiche<br />

mit Kaffeeküche runden das<br />

Wohlfühlklima im Unternehmen ab.<br />

Bei so zufriedenen Mitarbeitern<br />

verwundert es nicht, dass trotz Stress<br />

Tag für Tag Höchstleistungen erbracht<br />

werden. Ab 5 Uhr morgens werden<br />

täglich rund 300 Päckchen für den Versand<br />

fertig gemacht. Für jede Bestellung<br />

werden die Produkte herausgesucht,<br />

eingepackt, vom Lagerausgang abgeholt<br />

und schließlich versendet. In fünf Zielländern<br />

kommen die VitalAbo-Päckchen<br />

bereits am nächsten Tag an.<br />

Da Nachhaltigkeit eine der tragenden<br />

Säulen der niceshops-Unternehmensphilosophie<br />

ist, spielt diese auch beim<br />

Verpacken der Pakete eine wichtige<br />

Rolle. Bei den Paketen handelt es sich<br />

um sogenannten Blitzkarton, der ohne<br />

Klebeband geschlossen werden kann.<br />

Plastikfolie steht bei VitalAbo schon<br />

längst auf dem Abstell gleis, stattdessen<br />

wird umweltfreundliches Wrap-Papier<br />

verwendet. Durch diese und weitere<br />

Maßnahmen wird die Umwelt möglichst<br />

geschont – und auch so die Welt<br />

ein kleines bisschen nicer.<br />

ANZEIGE / Foto: VitalAbo<br />

20 <strong>SPORTaktiv</strong>


Der neue Ford Ranger.<br />

Österreichs meistverkaufter Pick-up. *<br />

Jetzt ab € 25.790,– 1) bei Leasing.<br />

Energisch. Beeindruckend. Kraftvoll. Performance – gepaart mit unübertroffener<br />

Geländetauglichkeit und modernsten Technologien – sorgt für perfekte<br />

Fahrdynamik. Für alle Offroad-Enthusiasten ist der Ford Ranger nun auch in seiner<br />

leistungsstärksten und robustesten Version als Ford Ranger Raptor verfügbar.<br />

Weitere Infos auf ford.at<br />

MOBILITÄTS-APP VON FORD<br />

Ford Ranger (Prüfverfahren: WLTP **): Kraftstoffverbrauch innerorts 7,5 – 10,6 l /außerorts 6,3 – 8,0 l / kombiniert 6,9 – 8,9 l / CO 2-Emission kombiniert 178 – 233 g / km<br />

Symbolfoto. 1) Unverbindlich empfohlener nicht kartellierter Aktionspreis (beinhaltet Importeurs- und Händlerbeteiligung sowie Ford Bank Bonus) inkl. USt., inkl. 2 Jahre Ford-Neuwagengarantie<br />

(ohne Kilometerbegrenzung) und zusätzlich 1 Jahr Ford Extra Garantie für das 3. Jahr (begrenzt bis 100.000 km), gültig bei Ford Bank Leasing. Leasingrate € 129 zzgl. € 200 Bearbeitungsgebühr und<br />

1,17 % gesetzlicher Vertragsgebühr, Laufzeit 36 Monate, 30 % Anzahlung, 30.000 km Gesamtfahrleistung, Fixzinssatz 5,4 %. Gesamtbelastung € 29.954,47, gültig bis auf Widerruf, vorbehaltlich<br />

Bonitätsprüfung der Ford Bank Austria. Aktion gültig bei Ihrem teilnehmenden Ford-Händler, so lange der Vorrat reicht. Nähere Informationen auf www.ford.at. Freibleibendes Angebot. * Ford<br />

Ranger, meistverkaufter Pick-up in Österreich in den Jahren 2017 und 2018 (Quelle: Statistik Austria) ** Werte nach dem Prüfverfahren WLTP ermittelt und zurückgerechnet auf NEFZ. Weitere<br />

Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Fahrzeuge können dem Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und<br />

den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen entnommen werden, der bei allen Ford Vertragspartnern unentgeltlich erhältlich ist und unter http://www.autoverbrauch.at/ heruntergeladen<br />

werden kann.


UNSERE LESERAKTION<br />

BIEGT IN DEN SOMMER:<br />

GRAZYNA BRAND­<br />

STÄTTER, KARIN ALEXA<br />

UND MARCO RUTZ<br />

ERZÄHLEN VON IHREM<br />

SPORTLICHEN FRÜHJAHR.<br />

MEIN<br />

<strong>2019</strong>WIRD<br />

JAHR<br />

GRAZYNA BRANDSTÄTTER<br />

„Megastolz“ schickte die 36-jährige Linzerin als erste<br />

Message nach dem Linz-Marathon am 14. April durch,<br />

den sie in 3:49:37 beendete, acht Minuten schneller als<br />

2018. „Als mich der 3:45-Pacemaker vier Kilometer vorm<br />

Ziel überholt hat, war das kurz kein so prickelndes Gefühl<br />

– aber das war gleich wieder vorbei. Es war windig,<br />

kalt, man war richtig gefordert. Also: passt super.“<br />

Nach eineinhalb Wochen Pause stellte sie aufs Trail-<br />

Training um, ab Mitte Mai lief sie kaum einen Trainingslauf<br />

mit weniger als 1200 Höhenmetern. Alles im Plan<br />

für den „Mozart 100“-Trail-Marathon mit 42 km, 1700<br />

Bergauf- und 1800 Bergab-Höhenmetern. Die Ziel heißt<br />

„durchkommen“ – Grazyna rechnet mit sechs Stunden.<br />

MARCO RUTZ<br />

Im Schwimmen, hatte der Schweizer gemeint, sei er eine Niete. Nun hat Marco Rutz auf dem<br />

Weg zum Ironman 70.3 Anfang <strong>Juni</strong> in Rapperswil aber Unterstützung von uns bekommen:<br />

einen Neoprenanzug von Aquasphere. „Ich bin ihn schon gut eingeschwommen, ein Top-<br />

Teil“, freut sich Rutz über den Anzug mit Auftrieb. Seine Schwimmperformance hat dadurch<br />

einen ordentlichen Schub bekommen. „Die Pace liegt auf 100 Metern damit 12 Sekunden<br />

unter derjenigen ohne Neo. Wahnsinn“, freut sich der 36-Jährige. Was ihm ebenfalls gefällt:<br />

Ein- und Ausstieg gestalten sich einfach. „Das ist auch nicht selbstverständlich.“<br />

KARIN ALEXA<br />

Karin Alexa aus Kapfenberg (St) ist auf dem besten<br />

Weg, sich ihren großen sportlichen Wunsch zu erfüllen.<br />

Nach einem Lungeninfarkt will die 48-Jährige zurück<br />

in die gerade erst neu entdeckte Bergwelt, und da vor<br />

allem auf den Hochschwab (2277 m), der es ihr sehr<br />

angetan hat. Nach dem grünen Licht der Ärzte, vielen<br />

Skitouren im Winter und regelmäßigen Laufeinheiten<br />

ist Karin gut drauf. In Bruck hat sie beim beliebten Businesslauf<br />

mitgemacht und in Salzburg hat sie im Rahmen<br />

des Marathons mit Freunden (am Bild rechts ist Karin<br />

die Zweite von rechts) die Variante über zehn Kilometer<br />

absolviert. „Es ist mir beide Male sehr gut gegangen“,<br />

berichtet sie. Der Bergsommer kann kommen.<br />

Fotos: privat<br />

22 <strong>SPORTaktiv</strong>


FIT<br />

Training – Gesundheit – Ernährung<br />

10 KILO WENIGER<br />

Laut einer Umfrage wollen zwei<br />

Drittel der Österreicherinnen und<br />

Österreicher gerne abnehmen –<br />

und zwar im Idealfall 10 Kilogramm.<br />

Frei nach dem Motto: Der Speck<br />

muss weg.<br />

www.marktagent.com<br />

4000 TRAINIERER<br />

Der bereits 4. Bodyweight-Day hat<br />

Mitte Mai wieder 4000 Sportbegeisterte<br />

in die Marx-Halle nach Wien<br />

gelockt. Neben Gruppen-Workouts<br />

gab es auch Challenges und<br />

Workshops.<br />

www.bodyweightday.com<br />

BEWEGUNG BRINGT’S<br />

Dank einer Studie der MedUni Wien<br />

mit 3308 Probanden haben wir es<br />

jetzt schwarz auf weiß: Wer sich bis<br />

ins höhere Alter regelmäßig bewegt,<br />

bewältigt seinen Alltag besser,<br />

länger und selbstständiger.<br />

www.eupha.org<br />

Fotos: iStock


24 <strong>SPORTaktiv</strong>


ZWISCHEN<br />

WANDA &<br />

ROCKY IV<br />

MUSIK MACHT UNS BEIM SPORT STÄRKER UND MOTIVIERTER,<br />

BESTÄTIGEN STUDIEN. HOBBYLÄUFER BRAUCHEN<br />

160 SCHLÄGE PRO MINUTE. WARUM ABER NUR 4 BPM ZWISCHEN<br />

DEM RADETZKY MARSCH UND BURNING HEART LIEGEN UND<br />

„HAPPY“ VON PHARRELL WILLIAMS DER PERFEKTE LAUFSONG IST.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Fotos: iStock<br />

ivaldi im Starthaus der Streif? Megadeth bei<br />

der Schach-Landesliga? Tschaikowsky vor dem<br />

Cagefight? Untersuchungen zum Zusammenwirken<br />

von Musik und Sport in diesen doch<br />

sehr speziellen Fällen und Sportarten gibt es leider<br />

noch nicht. Sehr wohl aber gibt es exzellente Studien<br />

über die Effekte von Musik beim Laufsport. Keep on<br />

Running und bitte weiterlesen.<br />

DIE STUDIEN<br />

1Zwölf Läufer (darunter fünf Frauen) sind am Laufband<br />

bei schneller Musik schneller gelaufen und<br />

mit höherer Herzfrequenz – haben sich laut Eigeneinschätzung<br />

aber subjektiv weniger angestrengt. Danach<br />

half langsamere Musik bei der Erholung, die Herzfrequenz<br />

und sogar das Laktat sanken rascher ab.<br />

Studie: Influence of music on maximal self-paced running<br />

performance and passive post-exercise recovery rate.<br />

Lee S., Kimmerly DS., 2016.<br />

2<br />

Fünfzehn gut trainierte, männliche Langdistanz-Läufer<br />

absolvierten einen Fünf-Kilometer-Lauf<br />

mit unterschiedlichen Musikstilen (motivierend,<br />

schnell, langsam, keine Musik). Es wurde nachgewiesen,<br />

dass gewisse Gehirnareale (präfrontaler Cortex) durch<br />

Musik positiv beeinflusst werden. Die Läufer waren auf<br />

den fünf Kilometern schneller, bewerteten den Lauf mit<br />

schneller Musik als subjektiv weniger anstrengend. Mit<br />

langsamer Musik verbesserte sich der Erholungsstatus<br />

nachweislich schneller.<br />

Studie: How does music aid 5 km of running?<br />

Bigliassi M., León-Domínguez U., Buzzachera CF., Barreto-Silva V.,<br />

Altimari LR., 2015.<br />

3Neunzehn Läufer rannten am Laufband bis zur<br />

völligen Erschöpfung: ohne Musik, mit Piepstönen<br />

eines Metronoms in ihrer Lauffrequenz, mit Motivationsmusik.<br />

Interessant: Die Läufer waren mit Musik<br />

und den Piepstönen des Metronoms gleich schnell, mit<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

25


Sodbrennen?<br />

Infos auf<br />

www.longlife.at<br />

der motivierenden Musik fühlten sie sich aber weniger<br />

angestrengt. Das Metronom verhalf zu besonders ökonomischer<br />

und gleichmäßiger Laufleistung.<br />

Studie: The power of auditory-motor synchronization in sports: enhancing<br />

running performance by coupling cadence with the right<br />

beats. Bood RJ., Nijssen M., van der Kamp J., Roerdink M., 2013.<br />

Wetten,<br />

dass mein<br />

Mineral wasser<br />

mehr natürliches<br />

Magnesium und<br />

Calcium enthält<br />

als Ihres?<br />

4Dreißig Teilnehmer liefen am Laufband 5 x 10-minütige<br />

Sessions zu unterschiedlich lauter Musik.<br />

Die Musik war entweder schnell und laut, schnell<br />

und leise, langsam und laut bzw. langsam und leise. Das<br />

hat Lauftempo und Herzfrequenz signifikant beeinflusst,<br />

der subjektive Erschöpfungszustand änderte sich bei den<br />

Probanden jedoch nicht. Ergebnis: Nicht nur das Tempo<br />

der Musik beeinflusst die Laufperformance, sondern<br />

auch die Lautstärke. Lauter = schneller.<br />

Studie: The effects of music tempo and loudness level on<br />

treadmill exercise. Edworthy J., Waring H., 2006.<br />

Alle Studien kommen also zur selben Conclusio: Man<br />

läuft schneller mit Musik, bei subjektiv weniger Anstrengung.<br />

Wobei eine Studie zum Schluss kommt, dass bereits<br />

die Rhythmik eines Metronoms ausreicht, um denselben<br />

Effekt zu erzielen, die Musik, der Musikstil also<br />

gar nicht relevant wären. Langsame Musik fördert die Erholung.<br />

Wichtig ist dabei zu betonen: Musik selbst ist<br />

NICHT leistungssteigernd, wie Doping etwa. Die tatsächliche<br />

Leistungsfähigkeit (z. B. die eigene Bestleistung<br />

auf 1000 Meter) ist auch mit Musik gleich, aber man ist<br />

motivierter, trainiert womöglich härter und länger – und<br />

wird als Folge dieser Faktoren besser und schneller laufen.<br />

Für andere Sportarten gibt es weniger aussagekräftige<br />

Untersuchungen. Für das Radfahren hat kürzlich der be-<br />

Magnesium<br />

Calcium<br />

Long Life 201,00 270,00<br />

Radenska 95,00 220,00<br />

Römerquelle 63,00 132,00<br />

Vöslauer 40,90 114,40<br />

Peterquelle 35,90 148,00<br />

Waldquelle 13,60 77,50<br />

Angaben von jeweiligen Herstellern übernommen.<br />

Hier geht‘s zum unabhängigen<br />

Vergleichstest: longlife.at<br />

Österreichweit erhältlich bei Billa, Spar, Eurospar, Interspar, Merkur,<br />

Unimarkt und im gut sortierten Lebensmittelhandel.


liebte YouTube-Kanal von Global Cycling Network<br />

(GCN) einen Versuch unternommen. Ergebnis: Auf einer<br />

Sieben-Kilometer-Strecke war der Radfahrer wenig<br />

überraschend mit schneller Musik am schnellsten, hatte<br />

den höchsten Durchschnittspuls, die höchsten Wattwerte<br />

und die höchste Trittfrequenz. Die Testfahrt ohne<br />

Musik ergab in allen Bereichen die zweitbesten Werte,<br />

die Fahrt mit langsamer Musik hatte die schlechtesten<br />

Werte zur Folge.<br />

Neuro-Signale an das Hirn<br />

Obige Studien und die meisten persönlichen Erfahrungen<br />

beziehen sich auf herkömmliche Musiktitel, vorwiegend<br />

aus den Bereichen der Pop-, Elektro- und Rockmusik.<br />

Es gibt aber auch eigens für den Sportgebrauch produzierte<br />

Musik. Im Vorjahr haben Oliver Kerschner,<br />

Karl Edy und Andreas Sachs in Wien „eine neue Generation<br />

von Sportmusik“ vorgestellt, eine laut Eigendefinition<br />

„next level neuro music“ für den Leistungs- und Breitensport.<br />

Deren CD „Neuropower“ ist die erste sportspezifische<br />

CD-Reihe, die leistungsfördernde Musik und<br />

Neuro-Soundeffekte verknüpft und dadurch erhöhte<br />

Motivation, Entspannung und Leistung ermöglicht. Die<br />

Soundeffekte sind spezielle akustische Signale, die beide<br />

Gehirnhälften synchronisieren. Diese Sportmusik unterstützt<br />

auch den Prozess der Entspannung und Regeneration.<br />

Testerin Conny Köpper (Vizestaaatsmeisterin im<br />

Marathon) berichtete bei der Präsentation vom Effekt:<br />

„Es hat echt Spaß gemacht und ich war mit dieser Musik<br />

im Grundlagentempo um acht Sekunden schneller pro<br />

Kilometer.“ Die CD „cool running 160“ bietet speziell<br />

komponierte Laufmusik mit dem Beat von 160 Schlägen<br />

pro Minute, was den idealen Laufrhythmus von 160<br />

Schritten pro Minute fördern soll.<br />

Voll im<br />

Takt.<br />

Mit MSM und<br />

Kurkumaextrakt<br />

Die Frequenz<br />

Was hat nun die Musik mit der Schrittfrequenz zu tun<br />

und wie hoch ist die eigentlich? Lange Zeit galt die Zahl<br />

180 als Maßstab bei der Schrittfrequenz. Das sei die<br />

durchschnittliche Anzahl der Bodenberührungen pro<br />

Minute von Topathleten, hieß es. Doch eine finnische<br />

Studie hat herausgefunden, dass in der Weltspitze die<br />

Zahlen stark variieren. In der Marathon-Weltklasse (Läufer<br />

mit Bestzeiten unter 2:08 Stunden) reicht das Spekt-<br />

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Nährstoffquelle mit MSM-Schwefel, Kurkuma,<br />

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Knorpel und Bindegewebe.<br />

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EIN NEUES WASSER-<br />

PARADIES ENTSTEHT<br />

ROBINSON eröffnet einen Club auf<br />

den Kapverden, dem Paradies für<br />

Wassersportler und Sonnenanbeter.<br />

Kilometerlange Sandstrände, vulkanische<br />

Landschaften und 350 Sonnentage<br />

im Jahr: Die Kapverden laden<br />

ganzjährig zu einem entspannenden<br />

Badeurlaub ein und bieten ideale<br />

Bedingungen zum Windsurfen und<br />

Kiten. Auf der kapverdischen Insel<br />

Sal eröffnet ROBINSON im Winter<br />

<strong>2019</strong> für sportlich aktive Alleinreisende<br />

und Paare ab 18 Jahren<br />

den neuen ROBINSON CLUB<br />

CABO VERDE.<br />

Das 48.000 m² große Grundstück<br />

liegt direkt am 8 km langen und 200<br />

m breiten, feinen Sandstrand mit<br />

Blick auf den türkisblauen Atlantik.<br />

Ganz in der Nähe des charmanten<br />

Ortes Santa Maria wird eine bereits<br />

bestehende Anlage komplett erneuert<br />

und erweitert. Aufgrund der sommerlichen<br />

Luft- und Wassertemperaturen<br />

sowie guten Windverhältnissen<br />

eignet sich die Insel besonders im<br />

Winter als ideales Kite- und Windsurfziel.<br />

Aber auch Sonnenanbeter,<br />

Fitness- und Wellness-Fans finden<br />

hier ihren perfekten Ausgleich. Das<br />

Verpflegungskonzept all-inclusive<br />

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Träume wahr werden.<br />

ROBINSON CLUB CABO VERDE<br />

Sal, Kapverden<br />

www.robinson.com<br />

28 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

Foto: Getty Images<br />

rum von 156 bis 187 Schritten pro Minute. Bestätigt wurde, dass<br />

für Freizeitathleten 160 bis 170 Berührungen pro Minute optimal<br />

sind. „Natürlich ist die ideale Schrittfrequenz auch abhängig von<br />

der Körpergröße und interessanterweise auch vom Alter“, berichtet<br />

Eeli Paunonen, der die Studie über zwei Jahre begleitete, auf<br />

www.runnersworld.com. Für unsere Playlist: Die Bandbreite<br />

reicht von 160 Beats per Minute (exakt: Rolling Stones, „Paint it<br />

black“) bis zu 180 bpm (wie Kate Perrys „Roar“). Findige Tüftler<br />

stellen sich ihre Playlists fürs Laufen nach ihrem idealen Rhythmus<br />

zusammen. Das geht beispielsweise ganz easy bei Spotify und<br />

YouTube. Viele Songs sind elektronisch komponierte (und im<br />

Normalfall schwer verdauliche) Tracks, doch es gibt Ausnahmen.<br />

BEISPIELE FÜR EXAKT 160 BEATS PER MINUTE (BPM):<br />

The Monkeys – I’m a believer<br />

Pharrell Williams – Happy<br />

Cage the elephant – Ain‘t no rest for the wicked<br />

Rolling Stones – Paint it black<br />

Jack White – I‘m shaking<br />

Judas Priest – Breaking the Law<br />

Und dann gibt es noch klassische Motivationssongs, die sich auf<br />

vielen Playlists, Handys und iPods finden, unabhängig von Beats<br />

per Minute, sondern einfach weil sie Lust machen wie z. b der<br />

legendäre Soundtrack<br />

von Rocky IV oder die<br />

zehn motivierendsten<br />

Songs von der Auswahl<br />

auf unserer Website<br />

www.sportaktiv.com.<br />

Beliebte Sportsongs wie<br />

Burning Heart und Eye<br />

of the Tiger sind von<br />

den Beats her kaum<br />

schneller als der Radetzkymarsch.<br />

Perfekt<br />

zum Laufen: Ostbahn<br />

Kurtis Radl nach Rio,<br />

We will rock you oder<br />

Alkbottles Fliesenlegen.<br />

Spezialtipp: Lieder im<br />

Sechsachteltakt betonen<br />

abwechselnd den linken<br />

und rechten Fuß (Beispiel:<br />

Bed of Roses,<br />

Bon Jovi, 165 bpm).<br />

Musik ab!<br />

DER RHYTHMUS, WO MAN<br />

IMMER MIT MUSS<br />

EINE STICHPROBENARTIGE AUSWAHL VON<br />

ALKBOTTLE BIS WANDA, GEREIHT NACH BEATS<br />

PER MINUTE, VON LANGSAM ZU SCHNELL:<br />

BEATS PER MINUTE<br />

1. Queen – We are the champions 64<br />

2. Rainhard Fendrich – I am from Austria 82<br />

3. Johann Strauss – Der Radetzkymarsch 94<br />

4. Survivor – Burning Heart 98<br />

5. Chumbawumba – Tubthumping 104<br />

6. Survivor – Eye of the Tiger 109<br />

7. Wanda – Columbo 116<br />

8. Europe – The final Countdown 119<br />

9. Irena Cara – Flashdance/What a Feeling 123<br />

10. Andreas Gabalier – Hulapalu 126<br />

11. Helene Fischer – Atemlos 129<br />

12. Blur – Song 2 („Wu-huuu“) 130<br />

13. Robert Tepper – There‘s no easy way out 133<br />

14. Macklemore & Ryan Lewis – Can’t hold us down 147<br />

15. Seiler und Speer – Herr Inspektor 80 bzw. 160<br />

16. Ostbahn Kurti – Radl noch Rio 161<br />

17. Queen – We will rock you 165<br />

18. Panic at the disco – High Hopes 165<br />

19. Alkbottle – Fliesenlegen 167<br />

20. Bilderbuch – Maschin 90 bzw. 180


Gaudenzdorfer Gürtel, 1050 Wien<br />

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Die wichtigste<br />

Spielregel? Respekt.<br />

Noah ist Wiener. Keine Frage. Und wenn er etwas hasst, sind es die Blicke, die<br />

ihn am liebsten in irgendwelchen Schubladen sehen würden. Nein, das ist nicht<br />

leiwand. Respekt ist schließlich keine Einbahnstraße. Sondern der einzige Weg,<br />

um gut miteinander auszukommen. Er isst nicht mehr in der U-Bahn. Ist heilfroh<br />

über das Sackerl fürs Gackerl. Und seit er vom Frühjahrsputz gehört hat,<br />

bemüht er sich, seinen Mist in den Kübel zu werfen. Es braucht eben Regeln,<br />

weiß Noah. Nicht nur beim Sport.<br />

Miteinander leben.<br />

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4) WLTP-geprüft, auf NEFZ zurückgerechnet. Irrtümer, Druckfehler und Änderungen vorbehalten. Symbolfoto. Abbildung zeigt Modell in Sonderausstattung.<br />

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Der Sommer steht vor der Tür und damit<br />

spielt das Trinken beim Sport auch eine<br />

noch größere Rolle, weil wir mehr<br />

schwitzen, also mehr Flüssigkeit, Mineralstoffe,<br />

Energie verlieren, wenn wir<br />

nicht gezielt gegensteuern. Während des<br />

Sports eignen sich Wasser oder ein Sportgetränk als<br />

Durstlöscher. Aber danach – darf es da nicht auch<br />

einmal ein Bier sein? Landläufig gilt Bier als guter<br />

Durstlöscher. Also isotonisches Elektrolytgetränk wird<br />

es im Volksmund gepriesen. Aber stimmt das überhaupt?<br />

Und kann uns Bier vor, beim oder nach dem<br />

Sport tatsächlich nützen? Vorweg: wenn, dann überhaupt<br />

in der alkoholfreien Variante. Alkohol hemmt<br />

nämlich die Regeneration – ein Effekt, den wir tunlichst<br />

vermeiden wollen. Dass es direkt vor oder während<br />

des Sports schlecht ist, versteht sich von selbst.<br />

„Nach einer intensiven Belastung wie einem langen<br />

Lauf oder einer ausgedehnten Radausfahrt, bei der<br />

wir an unsere Grenzen gegangen sind und die Speicher<br />

richtig ausgeleert haben, kann man durchaus ein<br />

alkoholfreies Bier trinken“, sagt Sport- und Ernährungsmediziner<br />

Dr. Robert Fritz. „Weil es viele Kohlenhydrate<br />

enthält und wir mit dem alkoholfreien<br />

Bier die entleerten Speicher wieder auffüllen können.“<br />

War die Belastung aber nur moderat, würde<br />

man zu viele Kalorien zu sich nehmen.<br />

Bier enthält zudem B-Vitamine und Mineralstoffe.<br />

„Aber sicher nicht in ausreichender Form, dass wir<br />

damit einen positiven Effekt erzielen könnten“, erteilt<br />

Fritz diesem Grund eventuell zum Bier zu greifen<br />

gleich eine Absage.<br />

Alkoholfreies Bier hat aber tatsächlich einen positiven<br />

Effekt, der auch in einer klinischen Studie nachgewiesen<br />

wurde: Es hemmt Entzündungen und verringert<br />

das Auftreten von Atemwegsproblemen. Das<br />

Institut für Prävention und Sportmedizin vom Klinikum<br />

rechts der Isar und die Technische Universität<br />

München haben Läufer in den letzten drei Wochen<br />

vor dem München-Marathon untersucht. Eine Grup-<br />

GERADE IM SOMMER IST TRINKEN BEIM UND<br />

NACH DEM SPORT SEHR WICHTIG. WASSER<br />

UND SPORTGETRÄNKE SIND ERSTE WAHL.<br />

ABER WIE SIEHT ES MIT ALKOHOLFREIEM BIER<br />

AUS? IST DAS TATSÄCHLICH GESUND?<br />

TEXT: KLAUS MOLIDOR<br />

NA DANN<br />

PROST!<br />

32 <strong>SPORTaktiv</strong>


pe dieser groß angelegten Studie trank täglich einen<br />

bis eineinhalb Liter alkoholfreies Bier, die Kontrollgruppe<br />

bekam ein Testgetränk, das in Form, Farbe,<br />

Schaumverhalten und Geschmack nahezu gleich war.<br />

Das Ergebnis: Bei der Bier-Gruppe sank die Infekt-Wahrscheinlichkeit<br />

im Vergleich zur Kontrollgruppe<br />

tatsächlich signifikant. Grund dafür: die Polyphenole<br />

im Bier.<br />

Polyphenole sind aromatische Verbindungen und<br />

zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen. Wie andere<br />

Antioxidantien wirken manche Polyphenole entzündungshemmend.<br />

Sie kommen beispielsweise in<br />

Apfelbeeren, der echten Walnuss, dem Saft des Granatapfels<br />

vor und – im Hopfen.<br />

Was das Studienergebnis begünstigt haben könnte,<br />

ist der Trainingszeitpunkt, an dem sie durchgeführt<br />

wurde. „Drei Wochen vor einem Marathon hast du<br />

normal noch eine richtig harte Woche, da ist das Immunsystem<br />

am Limit. Danach, in den letzten beiden<br />

Wochen folgt das Tapering, in dem Umfänge und In-<br />

MIT ALKOHOL FREIEM<br />

BIER KÖNNEN WIR DIE<br />

ENTLEERTEN SPEICHER<br />

WIEDER AUFFÜLLEN<br />

Foto: Getty Images<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

33


ES KANN EINE NETTE<br />

ABWECHSLUNG SEIN.<br />

SPASS UND GENUSS<br />

SOLLEN JA AUCH NICHT<br />

ZU KURZ KOMMEN.<br />

SONNENGRUSS UND YOGAFRÜHSTÜCK<br />

Auf der Schmittenhöhe kann man im Sommer jeden<br />

Mittwoch mit einer Yoga-Lektion in den Tag starten.<br />

ZELL AM SEE. Vor der Kulisse von 30 Dreitausendern den<br />

Tag mit einer gemeinsamen Yoga-Session begrüßen. Klingt<br />

gut? Auf der Schmitten in Zell am See ist dies jeden Mittwoch<br />

zwischen 3. Juli und 28. August möglich. Um 8.30<br />

Uhr ist Treffpunkt bei der Talstation Schmittenhöhebahn,<br />

nach der Auffahrt starten die „Yoga am Berg“-Lektionen um<br />

9 Uhr. Die Teilnahme ist im Bergbahn-Ticket inkludiert.<br />

Nach rund zwei Stunden steht optional noch ein gemeinsames<br />

Yoga-Frühstück im FRANZL auf dem Programm.<br />

www.schmitten.at<br />

Foto: Schmittenhöhebahn AG<br />

tensität deutlich reduziert werden“, erklärt<br />

Fritz. In der Phase werden viele Leute<br />

krank, weil sie zu wenig Kohlenhydrate zu<br />

sich nehmen. Die wiederum sind im alkoholfreien<br />

Bier ja auch enthalten. „Es wird<br />

also vielleicht ein Zusammenspiel der Polyphenole<br />

mit den Kohlenhydraten sein, der<br />

diesen Effekt erzielt“, glaubt Fritz. Der Effekt<br />

auf die verringerten Atemwegsprobleme<br />

geht mit der entzündungshemmenden<br />

Wirkung einher. „Läufer haben nun einmal<br />

meistens Probleme mit Schnupfen, Halsund<br />

Rachenerkrankungen.“<br />

Angeblich soll Xanthohumol, jenes Polyphenol,<br />

das via Hopfen im Bier enthalten<br />

ist, auch Leberkrebszellen abtöten und sogar<br />

die Gewichtszunahme bei Überernährung<br />

verhindern. Davon will Experte Robert<br />

Fritz nichts wissen. Erstens weil es<br />

nicht wissenschaftlich belegt sei, zweitens<br />

„weil das ein sehr sehr heikles Thema ist,<br />

mit dem nicht zu spaßen ist“.<br />

Bleibt noch die Frage der Zusammensetzung<br />

des beliebten Gerstensafts. Also, ob<br />

Bier tatsächlich isotonisch ist. Bei isotonischen<br />

Getränken ist das Verhältnis von<br />

Nähr- und Mineralstoffen zu Flüssigkeit<br />

gleich dem des menschlichen Blutes. „Viele<br />

Biere sind aber eher hyperton, haben also<br />

mehr gelöste Teilchen als das Blutplasma“,<br />

erklärt Fritz. Sie werden also nicht so gut<br />

und schnell aufgenommen. Ein Blick auf<br />

das Etikett kann helfen. Bei bis zu 5<br />

Gramm Kohlenhydrate (in Form von Glucose)<br />

pro 100 Milliliter spricht man von einem<br />

isotonischen Getränk. Unser alkoholfreies<br />

Testbier kommt auf 5,3 Gramm. „Das<br />

ist okay“, sagt Fritz.<br />

Natürlich empfiehlt der Mediziner kein<br />

Bier als Sportlergetränk. „Mit einem guten<br />

Sportgetränk ist man immer noch besser<br />

dran.“ Aber: „Es kann eine nette Abwechslung<br />

sein. Schließlich sollen im Leben ja<br />

auch der Genuss und der Spaß nicht zu<br />

kurz kommen.“ Was das alkoholfreie Bier<br />

aber bewirken kann: dass man weniger Bier<br />

mit Alkohol trinkt, weil der erste Gusto<br />

schon gestillt ist. „Und auch das ist ja ein<br />

positiver Effekt.“ In diesem Sinne: Prost!<br />

Foto: Getty Images<br />

34 <strong>SPORTaktiv</strong>


FIT MIT SUMI<br />

NIKKI<br />

UND MEIN SONG<br />

for winners<br />

SPORTBRILLEN<br />

SCHWIMMBRILLEN<br />

TRIATHLON<br />

SPORTBEKLEIDUNG<br />

NAHRUNGS<br />

ERGÄNZUNG<br />

CHRISTOPH<br />

SUMANN<br />

war als Biathlet<br />

viele Jahre<br />

Weltklasse<br />

und ist jetzt<br />

leidenschaftlicher<br />

Freizeitsportler.<br />

Na, da haben die Biathleten Augen gemacht!<br />

Bei den Langläufern war es ja<br />

üblich, aber sogar beim Einschießen vor<br />

den Biathlonbewerben Musik zu hören – da war<br />

ich damals der Einzige. So konnte ich das ganze<br />

Rundherum am besten ausblenden.<br />

Sport und Musik haben für mich schon immer<br />

zusammengehört. Im Training und beim<br />

Aufwärmen, im Wettkampf natürlich nie – da<br />

brauchst du auch die Atmosphäre und die Lautstärke<br />

der Zuseher. Aber bei mir gab es praktisch<br />

kein Training ohne Musik.<br />

Und meine Güte, was habe ich alles ausprobiert<br />

beim Laufen, Skirollern, Langlaufen und<br />

am Rad! Noch vor Handy und iPod, wohlgemerkt.<br />

Am Anfang mit Walkman, dann war es<br />

mir nicht zu blöd, selbst einen Discman hinten<br />

in die mittlere Trikottasche zu stecken, links ein<br />

Riegel, rechts eine Reserve-CD. In Skandinavien<br />

habe ich so meine Runden gedreht. Bei der<br />

Kälte sind manchmal halt die Batterien schneller<br />

zu Ende gegangen als meine Runde. MiniDisc?<br />

Auch das habe ich ausprobiert. Mittlerweile natürlich<br />

nur noch mit dem Handy.<br />

Spezielle Lieblingslieder habe ich eigentlich<br />

nie gehabt, es war immer ein bunter Musikmix,<br />

eher poppig als rockig. Aber Rocky IV war natürlich<br />

auch dabei, Eye of the Tiger und Burning<br />

Heart. Moment! An einen speziellen Song kann<br />

ich mich doch besonders erinnern: Vor meinem<br />

ersten Bewerb bei den Olympischen Spielen in<br />

Vancouver 2010 habe ich mir beim Aufwärmen<br />

den offiziellen Olympiasong reingezogen:<br />

„I believe“ von Nikki Yanofsky. Dann habe ich<br />

die erste Silbermedaille geholt und dieser Song<br />

ist mir geblieben. Bis heute.<br />

Foto: Thomas Polzer


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<strong>SPORTaktiv</strong><br />

37


er Überfall passiert meistens in<br />

der Nacht. Kalcium strömt<br />

durch die offene Zell-Tür ein<br />

und kontrahiert die Muskeln.<br />

Mit einem Schlag bist<br />

du wach, sitzt im Bett und<br />

bringst ein „Aaaaaah“, „Aua“<br />

oder Ähnliches hervor. Ein<br />

Krampf hat dich aus den Träumen gerissen.<br />

Wie es dazu kommt, warum er meistens<br />

in der Nacht auftritt und was man<br />

sowohl vorbeugend als auch akut tun<br />

kann, dieser Frage sind wir nachgegangen.<br />

„Die vollständige Pathogenese, also<br />

wie genau ein Krampf entsteht, ist zwar<br />

nicht zu 100 Prozent geklärt“, sagt Dr.<br />

Christian Matthai, Sport- und Ernährungsmediziner<br />

in Wien. „Es kommt<br />

beim Krampf zu einer Überstimulation<br />

der Muskulatur. Durch einen Nervenimpuls<br />

kommt es zum Kalzium-Einstrom<br />

in die Zelle, das wiederum führt<br />

zur Kontraktion der Muskelfasern“, erklärt<br />

Matthai. Fertig ist der Krampf.<br />

An der Entstehung wesentlich beteiligt<br />

sind zwei Faktoren: Überbelastung<br />

der Muskulatur und ein Mangel an Magnesium<br />

und/oder Kalium. Oft ist es ein<br />

Zusammenspiel beider Faktoren, die das<br />

äußerst schmerzhafte Zusammenziehen<br />

der Muskelfasern auslöst. Wenn man<br />

schon während des Sports einen Krampf<br />

bekommt, gibt es zwei Möglichkeiten.<br />

„Entweder war die Belastung zu hoch<br />

oder der Trainingszustand zu schlecht“,<br />

sagt Matthai. Vor allem in Wettbewerben<br />

tendieren viele in der Anfangseu-<br />

„DEN KRAMPF IMMER<br />

AUSDEHNEN. DENN AUCH<br />

DIE KONTRAKTION KANN<br />

ZU MUSKELVERLETZUNGEN<br />

FÜHREN.“<br />

38 <strong>SPORTaktiv</strong>


KAMPF DEM<br />

KRAMPF<br />

BIS HIERHER UND NICHT WEITER. DAS SAGT UNS<br />

DER KÖRPER MIT EINEM KRAMPF. WARUM GERADE<br />

SPORTLER GEFÄHRDET SIND UND WIE MAN DEM<br />

KRAMPF GEZIELT VORBEUGEN KANN.<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

Fotos: iStock/PeopleImages, istock/BraunS<br />

phorie zu einem zu schnellen Start.<br />

„Auch neigt eine kalte Muskulatur eher<br />

zum Krampf als eine aufgewärmte.“ Auf<br />

jeden Fall sagt uns der Körper damit:<br />

runter vom Gas, Belastung reduzieren.<br />

Jetzt Magnesium in den bekannten<br />

Sport-Sticks zuzuführen, kann bei einem<br />

Mangel zu wenig sein. „Die Bio-Verfügbarkeit<br />

ist nicht so schnell. Am ehesten<br />

Magnesium-Citrat.“<br />

Wenn der Krampf zuschlägt, hilft vor<br />

allem eines: dehnen. Erstens weil es den<br />

Schmerz lindert, zweitens, weil es größeren<br />

Schaden abwendet. „Denn durch die<br />

starke Kontraktion können Verletzungen<br />

entstehen.“<br />

Wie überhaupt gilt aber auch hier: Vorbeugen<br />

ist besser als Heilen. Das geht<br />

schon über die Ernährung, die magnesium-<br />

und kaliumreich sein sollte. „Denn<br />

Kalium ist der Türöffner, damit wir Magnesium<br />

überhaupt in die Zelle bekommen“,<br />

erklärt Dr. Bernd Zirm, Primar im<br />

VitaMed-Gesundheitszentrum in Bad<br />

Radkersburg und Koryphäe auf dem Gebiet<br />

der Magnesium-Forschung.<br />

Magnesium nehmen wir über Vollkornprodukte,<br />

Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte<br />

auf. Kalium findet sich etwa in<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

39


Obst, Gemüse und Trockenfrüchten.<br />

„Wenn man die Empfehlung der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Ernährung<br />

befolgt und sich gesund und ausgewogen<br />

ernährt, hat man als Normalverbraucher<br />

schon viel getan“, sagt Christian<br />

Matthai. Leistungssportler hingegen<br />

könnten durch die große sportliche Belastung<br />

und den damit einhergehenden<br />

Flüssigkeitsverlust beim Schwitzen ihren<br />

erhöhten Bedarf an Magnesium und Kalium<br />

kaum noch allein mit der Nahrung<br />

ausgleichen.<br />

Magnesiumpräparate könnte man theoretisch<br />

vorbeugend nehmen, eine<br />

Überdosierung ist hier kaum möglich.<br />

Anders sieht das beim Kalium aus, von<br />

dem man sehr wohl zu viel erwischen<br />

kann. „Und das kann dann zu Herzrhythmusstörungen<br />

führen“, warnt Matthai.<br />

Daher ist eine Blutabnahme gerade<br />

für Sportler zwischendurch sinnvoll. Allerdings<br />

sind die oft nicht durch die<br />

Krankenkassen gedeckt und damit extra<br />

zu bezahlen. Die Kosten sind aber überschaubar<br />

und zweimal pro Jahr für<br />

Sportler locker drin.<br />

Beim Magnesium verhält sich die Sache<br />

aber ohnehin besonders schwierig,<br />

wie Experte Bernd Zirm erklärt. „Gemessen<br />

wird im Blut das gebundene<br />

Magnesium, das aber nur 40 Prozent<br />

ausmacht. Die restlichen 60 Prozent<br />

sind ionisiertes Magnesium, das nicht so<br />

einfach zu messen ist.“ Er hat das vor<br />

Jahren in einer groß angelegten Studie<br />

mithilfe spezieller Geräte gemessen und<br />

festgestellt, dass von mehr als 3000 Probanden<br />

jeder Fünfte einen Magnesiummangel<br />

hatte. Bei Sportlern, die zumindest<br />

dreimal pro Woche trainieren, trat<br />

der Mangel sogar bei 37 Prozent von<br />

881 Untersuchten auf.<br />

Was die Sache mit der Messung zusätzlich<br />

erschwert: körperliche Betätigung.<br />

„Eigentlich sollte man das im Ruhezustand<br />

messen“, sagt Zirm. „Wenn<br />

man drei Stockwerke zum Arzt in die<br />

Ordination raufsteigt, ist der Wert schon<br />

ganz anders. Und zwar besser. Dann hast<br />

du vielleicht einen Magnesiummangel,<br />

erkennst ihn aber nicht, weil der Wert<br />

40 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

„WENN MAN DREI STOCKWERKE ZU FUSS GEHT,<br />

IST DER MAGNESIUMWERT SCHON GANZ<br />

ANDERS. UND ZWAR BESSER. DANN HAST<br />

DU VIELLEICHT EINEN MANGEL,<br />

ERKENNST IHN ABER NICHT.“<br />

nach dem Stiegensteigen im Normbereich<br />

liegt.“<br />

Verdacht auf einen Mangel kann man<br />

aber auch selbst schöpfen, Nervosität,<br />

Fahrigkeit, Leistungsverminderung – all<br />

das kann auf einen Magnesiummangel<br />

hindeuten. Und natürlich die Krämpfe.<br />

Die übrigens deswegen so oft in der<br />

Nacht auftreten, weil die Speicher dann<br />

leer sind und das Kalzium in die Zelle<br />

einströmen kann.<br />

Langsam trinken<br />

Entgegenwirken kann man dem Magnesiummangel<br />

neben der Ernährung mit<br />

Präparaten in Tabletten- oder Granulatform.<br />

„Generell zeigt sich, dass es besser<br />

aufgenommen wird, wenn wir Magnesium<br />

über den Tag verteilt zuführen“, weiß<br />

Zirm. „Also das Getränk mit aufgelöstem<br />

Granulat nicht in einem Zug hinuntertrinken,<br />

sondern in kleinen Schlucken<br />

über den Tag verteilt.“ Dann bleibt auch<br />

die abführende Wirkung aus, die dem<br />

Nährstoff seinen schlechten Ruf beschert<br />

hat. „Besonders schlecht ist es, wenn man<br />

es gleichzeitig mit fettem Essen wie etwa<br />

einer Leberkässemmel zu sich nimmt.<br />

Dann kommt es zur sogenannten Seifenbildung<br />

im Darm“, erklärt Zirm. Den<br />

Rest können wir uns vorstellen …<br />

Spaßen sollten man mit einem dauerhaften<br />

Magnesiummangel bei gleichzeitig<br />

großer Belastung übrigens nicht,<br />

denn das kann bis zum Herzinfarkt führen.<br />

Also: Auf die Symptome achten,<br />

ausgewogen ernähren und hin und wieder<br />

beim Arzt eine Vollblutanalyse machen<br />

lassen. So kann man Leistungsverlust<br />

und Krämpfen vorbeugen. Wer Magnesium<br />

prophylaktisch nehmen will –<br />

kein Problem, da man es kaum<br />

überdosieren kann. Bei den Präparaten<br />

darauf achten, dass auch Kalium dabei<br />

ist, sonst bleibt die Zelltür für das Magnesium<br />

verschlossen. Wer einen Kalium-Mangel<br />

hat, braucht übrigens extra<br />

Präparate. „In Elektrolytgetränken und<br />

Magnesium-Präparaten sind die zur Sicherheit<br />

vor Überdosierung nur sehr gering<br />

vorhanden. Einen echten Mangel<br />

kannst du damit nicht mehr ausgleichen“,<br />

sagt Christian Matthai.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>-Service<br />

Wer zum Thema Magnesium spezielle,<br />

vertiefendere Fragen hat, kann sich unter<br />

der Email-Adresse bernd.zirm@gmx.at gerne<br />

an unseren Experten Dr. Zirm wenden.


„SPORTAKTIV IST DEIN RATGEBER, COACH UND MOTIVATOR, WENN<br />

DU DURCH REGELMÄSSIGE BEWEGUNG UND HOBBYSPORT IN EIN<br />

GESÜNDERES UND SPORTLICHERES LEBEN STARTEN WILLST.“<br />

WWW.SPORTAKTIV.COM<br />

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DAS SCHAFFST DU!<br />

Diese Übungen sind kinderleicht<br />

und sollen dich im Alltag fit<br />

machen. Ohne großen Aufwand oder<br />

Fitnessgeräte. Versuche es heute, die<br />

ganze Woche oder einen Monat lang,<br />

entscheide du. Die nächsten Ideen<br />

sammeln wir für die August-Ausgabe.<br />

Hast du Vorschläge? Schreib mit<br />

#dasschaffstdu an die <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />

Redaktion via E-Mail, Facebook<br />

oder Instagram.<br />

Foto: Thomas Polzer<br />

BEWEGUNG<br />

AM MORGEN,<br />

7.40 UHR:<br />

Morgenmuffel und keine Lust auf<br />

Sport, die Sit-ups und die Laufrunde<br />

vor dem Frühstück? Kein Problem,<br />

wir sind wie du! Aber wir haben<br />

die Idee, wie wir auch ohne<br />

echten Sport ein wenig für unsere<br />

Muckis und den Kreislauf tun können.<br />

Wir verzichten heute auf die<br />

bequemen Helferlein der Moderne<br />

und fahren nicht mit dem Lift, sondern<br />

nehmen die Treppe. Statt der<br />

zwei Stationen im Bus gehen wir<br />

zu Fuß oder nehmen Rad/Roller.<br />

Keine Rolltreppen benutzen! In der<br />

Mittagspause eine Runde spazieren,<br />

zurück über die Stufen. Du<br />

wirst staunen, wie viele Meter und<br />

Treppen du an einem Tag zusammenbringst.<br />

Challenge?<br />

BEWEGUNG ZU MITTAG, 12.15 UHR:<br />

Schnell noch zu Mittag was einkaufen? Oder Essen besorgen, bevor die Kids<br />

von der Schule nach Hause stürmen? Ja, selbst beim Shoppen im Supermarkt<br />

kann man – wenn einem komische Blicke an der Wursttheke egal sind – für<br />

ein paar kurze Augenblicke trainieren. Während du auf 20 dag Extra und<br />

15 dag Prosciutto wartest, kannst du beim Einkaufswagen Arm- und Brustmuskulatur<br />

kräftigen. Fasse den Wagen links und rechts seitlich beim Griff und<br />

drücke und ziehe abwechselnd mit ganzer Kraft für 20 Sekunden. Dreimal<br />

wiederholen. Funktioniert für Vegetarier auch bei der Käsevitrine.<br />

BEWEGUNG AM ABEND, 19.30 UHR:<br />

Tipp von unserer Leserin Birgit für einen entspannten Feierabend:<br />

Anstatt sich mit einem Freund/einer Freundin in einem Lokal zu treffen<br />

und Kaffee oder Aperol zu trinken, einfach die Laufschuhe schnappen<br />

und statt zu sitzen einen flotten Spaziergang machen. Dabei kann man<br />

nämlich genauso gut reden und „quatschen“ und außerdem tankt man frische<br />

Luft, bewegt sich und fühlt sich somit umso besser!<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

41


LEBE DEIN<br />

OPTIMUM<br />

Einzigartiges Gesundheitsangebot:<br />

sechs Monate individuelle und tagesaktuelle<br />

Sport- und Gesundheitsbetreuung<br />

via Trainer und Apps. Das<br />

Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf<br />

geht mit OPTIMUM neue Wege.<br />

Zwei <strong>SPORTaktiv</strong>-Leser können<br />

das OPTIMUM-Schnupperpaket<br />

gratis testen.<br />

Eine sympathische Idee, und richtungsweisend.<br />

„Hinter dieser Tür verbirgt sich unser größter<br />

Schatz“, steht im Saunabereich der Hoteltherme<br />

in Bad Waltersdorf auf einer alten Holztür. Neugierig<br />

öffnet man sie und findet dahinter – sich selbst im<br />

Spiegelbild.<br />

Der Gast als größter Schatz steht auch im Zentrum<br />

der neuesten Aktion, so intensiv betreut wie wohl noch<br />

nie zuvor. OPTIMUM heißt das innovative Programm,<br />

das im Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf entwickelt<br />

wurde. „Wir bieten ein Angebot, das ganz bewusst<br />

über die klassische dreiwöchige Kur hinausgeht,<br />

weil die oft zu kurz greift und keine bleibenden Erfolge<br />

bringt“, sagt Veronika Schöngrundner, die als Diätologin<br />

federführend bei OPTIMUM ist.<br />

Der Ansatz: 30 Tage dauert es, um neue Gewohnheiten<br />

bei Essen und Bewegung einzuführen, bis zur Automatisierung<br />

braucht es oft ein halbes Jahr. Mit OPTI-<br />

MUM wird man deshalb volle sechs Monate betreut.<br />

Inkludiert sind im großen Package auch 14 Nächtigungen<br />

(flexibel nach individuellen Wünschen gewählt) im<br />

dazugehörigen Quellenhotel Bad Waltersdorf. „Das gibt<br />

es in dieser Form und mit dieser Vielfalt nirgendwo in<br />

Österreich“, ist Bernd Haas überzeugt. Als Sportwissenschafter<br />

leitet er die TSM ® -Gesundheitsoase im Quellenhotel<br />

Heiltherme Bad Waltersdorf und ist für das<br />

Sportprogramm bei OPTIMUM zuständig.<br />

Vorweg: Bei OPTIMUM geht es nicht um Perfektion.<br />

Vielmehr ist es das Ziel, der für jeden optimalen Lebens-<br />

weise näherzukommen. Es richtet sich nicht an Leistungssportler,<br />

sondern an Gesundheitsbewusste, Hobbysportler<br />

und Menschen, die lästige Gewohnheiten ändern<br />

wollen, unter Stress leiden oder sich nicht wohl in<br />

ihrem Körper fühlen.<br />

Das Programm startet mit einem Check auf Herz<br />

und Nieren. Dabei werden nicht nur eine Bioimpedanzanalyse<br />

für die Körperzusammensetzung (Muskelmasse,<br />

Körper- und Viszeralfett, Körperwasser, Phasenwinkel)<br />

und ein Körperstabilitätstest (Sensomotorik,<br />

Symmetrie) durchgeführt, sondern per Anamnese auch<br />

Fitnessverhalten, Krankheitsgeschichte und Ess- und<br />

Ernährungsgewohnheiten unter die Lupe genommen.<br />

Danach werden Ziele erstellt und ein individueller<br />

Trainingsplan angefertigt.<br />

Bei OPTIMUM gibt es drei unterschiedliche<br />

Module:<br />

1. Sport und Bewegung<br />

2. Entspannung<br />

3. Ernährung<br />

Herzstück sind neben der persönlichen Begleitung<br />

durch die OPTIMUM-Coaches über einen Zeitraum<br />

von 6 Monaten digitale Gesundheitstools. Zu diesen<br />

Tools gehört unter anderem der Vitalmonitor ® (ein<br />

Vitalsensor mit EKG-Funktion) eine Waage, die eine<br />

Bioimpedanzanalyse ermöglicht und eine individualisierte<br />

Trainings- und Ernährungs-App. Den Vitalmoni-<br />

ANZEIGE / Fotos: Heiltherme Bad Waltersdorf<br />

42 <strong>SPORTaktiv</strong>


WAS IST<br />

OPTIMUM?<br />

OPTIMUM ist das neue Programm des<br />

Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf:<br />

+ sechs Monate lang völlig individuelle und<br />

tagesaktuelle Betreuung mit<br />

persönlichem Coach<br />

+ umfassender Gesundheits- und Fitcheck<br />

mit Ernährungsberatung zum Start<br />

+ Vitalmonitor ® für Aufzeichnung der Herzfrequenz,<br />

Herzratenvariabilität, Analyse<br />

der Schlafqualität, des Stresslevels und<br />

Steuerung der Trainingsprogramme<br />

+ Trainings- und Ernährungs-App<br />

+ Package: 14 Nächtigungen<br />

(flexibel nach individuellen Wünschen<br />

gewählt) im 4-Sterne-Quellenhotel-<br />

Bad Waltersdorf € 2.599,–<br />

Gehe deinen Weg! Wir<br />

begleiten dich! Unter diesen<br />

Slogans läuft in Bad Waltersdorf<br />

das individuelle Gesundheitsprogramm<br />

OPTIMUM.<br />

EARLY-BIRD-ANGEBOT 3 Nächte zum<br />

Kennenlernen, buchbar bis 31. 08.<strong>2019</strong>.<br />

Deine Investition € 589,–.<br />

www.heiltherme.at/optimum<br />

OPTIMUM GEWINNEN<br />

Zwei <strong>SPORTaktiv</strong>-Leser können ein<br />

OPTIMUM-Schnupperpaket gewinnen.<br />

Bewirb dich mit einem sportlichen<br />

Lebenslauf bis zum 12. Juli <strong>2019</strong> mit<br />

dem Kennwort „OPTIMUM“ unter der<br />

E-Mail-Adresse office@quellenhotel.at.<br />

Die beiden Gewinner werden in der<br />

August-Ausgabe präsentiert.<br />

tor ® bekommen Kunden mit nach Hause, messen den<br />

Puls in Ruhe am Morgen und können auch jederzeit<br />

eine Statusmessung hinzufügen, z. B. vor oder nach<br />

dem Training oder nach Entspannungsübungen. Mit<br />

dem Herzschlag werden u. a. Herzratenvariabilität<br />

(Indiz für Erschöpfung bzw. Erholungsfähigkeit), das<br />

biologische Alter (Bio-Age) und der Stresslevel gemessen.<br />

„Durch die Aufzeichnung der Kurven haben wir<br />

bei ersten Tests damit sogar frühzeitig erkennen können,<br />

ob jemand krank wird“, berichtet Sportwissenschafter<br />

Haas. Via App kann jeder seine Entwicklung<br />

bei Fitness, Schlaf, Befindlichkeit und Gewicht mitverfolgen,<br />

zusätzlich bietet das Programm eine Chatfunktion.<br />

„Wir wollen täglich mit dem Kunden in<br />

Kontakt treten. Damit können wir auf Krankheiten,<br />

Stress oder Trainingsbelastung reagieren und das Programm<br />

individuell anpassen“, erklärt Haas die Vorzüge.<br />

Im Rahmen der 14 Nächtigungen im Quellenhotel<br />

Heiltherme Bad Waltersdorf kann natürlich auch das<br />

umfangreiche und vielfältige Sport- und Gesundheitsangebot,<br />

das täglich geboten wird, konsumiert werden,<br />

von Sauna und Massagen bis hin zu MFT-Trainings,<br />

Krafteinheiten, Nordic Walking und Laufausflügen.<br />

Im Kombination mit dem quellfrischen und heilkräftigen<br />

Thermalwasser garantiert ein optimales<br />

Paket für sein persönliches OPTIMUM.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

43


AUS<br />

PRO<br />

BIERT<br />

FIT<br />

GESCHMACKVOLL AUFTANKEN<br />

Entgegen der landläufigen Meinung kann man auch zu viel<br />

trinken. Beim Boston-Marathon 2015 starb eine Läuferin, weil<br />

sie es aus Sorge vor Dehydrierung übertrieben hat. Hyponatriämie<br />

heißt die Diagnose fachsprachlich.<br />

Mir kann das eher nicht passieren, denn ich trinke viel zu wenig.<br />

Zumindest tagsüber am Schreibtisch. Wider besseres<br />

Wissen und das dafür täglich. Ausnahme ist Kaffee, von dem<br />

trinke ich zu viel. Tricks mit Wasserkrug und Co. haben nie<br />

nachhaltig geholfen.<br />

Seit eine NUAPUA-Flasche auf meinem Tisch steht, hat sich<br />

das Wasserdefizit aber deutlich reduziert – beobachtet auch<br />

der Chef, der neben mir sitzt. Die bunten „Flavorkapseln“ geben<br />

dem Wasser einen Hauch von Geschmack – nach Limette-Osmanthus-Himbeere,<br />

Ingwer-Zitronenmelisse oder Gurke-Lemongras<br />

(insgesamt 9 Sorten). Echt: nur einen Hauch.<br />

Dabei bin ich kein Feinspitz, aber bei mir wirkt der Trick.<br />

Das „Wasser mit Geschmack“ ist kalorien-, jedoch leider nicht<br />

ganz kostenfrei: Das Starterset mit der 0,5-l-„STYLE“-Flasche<br />

und sechs Flavorkapseln kostet 42,90 (UVP). Eine Kapsel reicht<br />

laut Nuapua für 0,75 Liter, ich verwende sie länger. Sechs<br />

Kapseln kosten einzeln € 4,40. Dank „made in Austria“ bleibt<br />

aber die Wertschöpfung im Land.<br />

ES IST ECHT NICHTS MEHR,<br />

WIE ES MAL WAR: WASSER HAT<br />

JETZT GESCHMACK, SHIRTS<br />

SIND AUS HOLZ UND BALANCE­<br />

TRAINING MACHT SPASS.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG UND KLAUS MOLIDOR<br />

Fotos: Thomas Polzer<br />

44 <strong>SPORTaktiv</strong>


CHALLENGE ACCEPTED<br />

ICH UND MEIN HOLZ<br />

Suchbild: Wo vermuten Sie überall Holz im obigen Bild?<br />

Auflösung: WIJLD ist ein Start-up aus Deutschland, das<br />

Bekleidung – und ganz neu: auch Sport-Funktionsbekleidung<br />

– aus Holzfasern herstellt. Das WIJLD SPORTSHIRT (UVP:<br />

€ 49,90) besteht aus 62 Prozent holzbasierter Faser aus nachhaltiger<br />

europäischer Forstwirtschaft und 38 Prozent recycelter<br />

Polyesterfaser. Die Firmen-History besagt, dass Timo<br />

Beelow, einem der Wijld-Gründer, die Wegwerfgesellschaft<br />

ein Dorn im Auge war und er so auf Holz als nachwachsendem<br />

und nachhaltigem Bekleidungsrohstoff stieß.<br />

Der Stoff des Wijld-Shirts fühlt sich etwas weicher an als<br />

solcher aus Polyesterfasern (die bekanntlich auf Erdöl basieren)<br />

und der Holzstoff verhält sich nicht viel anders als gewohnte<br />

Funktionsfasern. Die Innenseite transportiert<br />

Schweiß vom Körper weg, die Außenseite trocknet schnell.<br />

Das Material ist „natürlich antibakteriell“. Man kann also wie<br />

bei Merinoshirts reinschwitzen und es ohne Waschen noch<br />

einmal tragen (meine Frau rümpft hier die Nase, aber da steh<br />

ich drüber). Bloß etwas schwerer als normale Shirts fühlt<br />

sich das Holz-Shirt an – die Küchenwaage bestätigt: 180 g,<br />

während ein vergleichbares Erdöl-Shirt 140 g wiegt.<br />

Völlig egal: Ich finde Holz super. Schwarz und der Relaxed Fit<br />

kommen mir auch entgegen.<br />

Gleichgewicht soll man ja immer trainieren. Sagen alle. Ärzte,<br />

Sportwissenschafter, Hochseilartisten. Wegen der Sturzgefahr<br />

im Alter und überhaupt. Kann man beim Zähneputzen machen<br />

oder im Büro gegen die Kollegen. Mit der CHALLENGE DISC<br />

von TOGU (UVP € 279,–) geht das wunderbar. Die lässt sich via<br />

Bluetooth mit einer App verbinden, die dir im Zielscheiben-Layout<br />

zeigt, wie schle... äh, gut du bist, beidbeinig und einbeinig.<br />

Nach 20 Sekunden Test gibt es einen Wert. Es hat keine 20 Minuten<br />

gedauert und unser Büro wurde gestürmt, eine Liste<br />

schnell aufgehängt und die tägliche Balance-Challenge ein<br />

Renner. In zwei Wochen haben alle ihre Werte extrem verbessert.<br />

Der Test bestimmt übrigens nur den Schwierigkeitsgrad,<br />

auf dem man danach trainieren soll. Fazit: So lustig war Balance<br />

noch nie, so regelmäßig haben wir das noch nie trainiert.<br />

Fels in der Balancebrandung war übrigens Claudschi. Bravo.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

45


MACH FITNESS<br />

ZU DEINEM BERUF<br />

Als diplomierter Fitnesstrainer machst du<br />

Sport zu deinem Job. Und bist in einer sich<br />

wandelnden Gesellschaft sicher „zukunftsfit“.<br />

Holen wir kurz aus: Als „ersten Gesundheitsmarkt“<br />

bezeichnet man die klassische<br />

Gesundheitsversorgung mit dem<br />

Schwerpunkt, Gesundheit wiederherzustellen.<br />

Die klassische „Reperaturmedizin“.<br />

Der „zweite Gesundheitsmarkt“ umfasst alle<br />

Produkte und Angebote zum Erhalten der Gesundheit.<br />

Und was die Bedeutung angeht, ist<br />

der zweite hier der erste. Denn wie alle Experten<br />

bestätigen, kommt Prävention statt Reparatur<br />

in einer älter, aber nicht zwingend gesünder<br />

werdenden Gesellschaft eine immer wichtigere<br />

Rolle zu. Viele erkennen das schon heute. „Gesundheitsberufen<br />

gehört die Zukunft. Immer<br />

mehr Menschen sind bereit, in ihre Gesundheit<br />

zu investieren“, weiß Gregor Rossmann, der<br />

ANZEIGE / Fotos: Thomas Polzer<br />

46 <strong>SPORTaktiv</strong>


DIPLOMLEHRGANG<br />

FITNESSTRAINER<br />

Der nächste kostenlose Infoabend<br />

findet am 9 .9., 18–20 Uhr im WIFI Süd<br />

(8141 Oberpremstätten, Seering 8) statt.<br />

Der Lehrgang startet am 19. 9. und<br />

kostet € 3250,– für 222 Stunden.<br />

www.stmk-wifi.at<br />

Fitnessinteressierte können<br />

sich mit dem Lehrgang zum<br />

Diplomierten Fitnesstrainer ein<br />

Standbein in einem zukunftsorientierten<br />

Berufsfeld schaffen.<br />

„Immer mehr Menschen sind<br />

bereit, in ihre Gesundheit zu investieren“,<br />

weiß Lehrgangsleiter<br />

Gregor Rossmann (oben).<br />

WIFI Steiermark<br />

den Lehrgang zum „Diplomierten Fitnesstrainer“<br />

in der WIFI Gesundheitsakademie leitet.<br />

Wer in diese Ausbildung investiert, kann also<br />

sicher sein: Das Berufsfeld hat Zukunft. Gesundheitsorientiertes<br />

Fitnesstraining wächst<br />

und wird noch stärker wachsen. Gleichzeitig ist<br />

Zeit nicht im Übermaß vorhanden: Wer in sein<br />

Training investiert, will das nicht nach dem<br />

Prinzip „trial and error“ tun, sondern kompetent<br />

angeleitet. Noch ein Grund, dass gut ausgebildete<br />

Fitnesstrainer heute schon sehr gefragt<br />

sind – und der Beruf noch stark an Bedeutung<br />

gewinnen wird.<br />

Die drei Säulen der Gesundheit<br />

Diese WIFI-Ausbildung genießt in der Branche<br />

einen ausgezeichneten Ruf und bietet gleichzeitig<br />

auch Quereinsteigern alle Möglichkeiten.<br />

Die Ausbildung dauert 222 Stunden und lässt<br />

sich nebenberuflich absolvieren. „Eine Besonderheit<br />

der Ausbildung ist eindeutig der hohe<br />

Praxisanteil. Dadurch kann man das erworbene<br />

Wissen sofort und ohne Vorlaufzeit umsetzen“,<br />

sagt Rossmann.<br />

Zu den gelehrten Inhalten gehören neben<br />

Training auch Ernährung sowie mentale Strategien.<br />

Bewegung, Entspannung und Ernährung<br />

sind die wichtigsten drei Säulen der Gesundheit<br />

– und nur wer auch die Zusammenhänge beachtet,<br />

kann als Fitnesstrainer auf seine Kunden<br />

eingehen und sie nachhaltig motivieren.<br />

Wer aber kann und soll sich berufen fühlen,<br />

sich als Diplomierter Fitnesstrainer ein neues<br />

(oder zusätzliches) berufliches Standbein aufzubauen?<br />

„Alle, die an Sport und Gesundheit interessiert<br />

sind und die gewillt sind, das Thema<br />

Gesundheit verantwortungsvoll weiterzuvermitteln“,<br />

erklärt Gregor Rossmann.<br />

Ein Tipp noch, der für viele angebotenen<br />

Ausbildungen der WIFI Gesunheitsakademie<br />

(z. B. auch den neuen Lehrgang zum Diplomierten<br />

Yogatrainer) gilt: Bei kostenlosen Informationsabenden<br />

kann man im Vorfeld alle<br />

Fragen genauestens abklären, ehe man sich für<br />

eine Ausbildung entscheidet.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

47


FREIE SICHT<br />

Mit einem Wisch sind die Selene-<br />

Swipe-Schwimmbrillen von VIEW<br />

wieder ganz klar. Kleinstteilchen,<br />

die sonst kleine Kratzer auf der<br />

Linsenoberfläche verursachen,<br />

können sich erst gar nicht festsetzen.<br />

shop.triathlon.one<br />

VOLLE ENERGIE<br />

Das erste richtige Sportmüsli.<br />

Schnelle einfache Energieversorgung<br />

am Morgen<br />

sorgt für den kraftvollen Start<br />

in den Tag. Erstmals mit<br />

Isomaltulose und<br />

dem Panmol-Vitamin-Komplex<br />

für gesunde lang anhaltende<br />

Energie. Teste selbst unter:<br />

www.peeroton.com<br />

FETTET NICHT,<br />

KLEBT NICHT<br />

Das SPF-50 Sonnenschutz-<br />

Spray von Ultrasun wird schnell<br />

absorbiert, fettet nicht, klebt nicht<br />

und ist transparent. Mit UVA- und<br />

UVB-Schutzfaktor 50 ist es ideal für<br />

aktive Sportlerinnen und Sportler.<br />

www.ultrasun.com<br />

FIT<br />

NEWS<br />

SCHÜTZT HERZ<br />

UND GEFÄSSE<br />

Mit einer herausragenden Vitalstoffkombination<br />

schützt Alpinamed ® Schwarzer Knoblauch Herz<br />

und Gefäße. Geruchlos und gut verträglich in<br />

kleinen Kapseln. Tipp: Vitamin B2 trägt zum<br />

Schutz vor oxidativem<br />

Stress bei.<br />

www.alpinamed.at<br />

BIO-MANDELMUS<br />

Ganz neu von Dr. GOERG ist<br />

das Premium Bio-Mandelmus.<br />

Ballaststoffreiche Proteinquelle<br />

& cremiger Genuss aus<br />

ganzen, weißen, süßen<br />

Bio-Mandeln. 100 % echte<br />

Rohkost, naturbelassen und<br />

vegan. Ohne Zuckerzusatz!<br />

(Enthält von Natur aus Zucker)<br />

drgoerg.com<br />

Fotos: Hersteller<br />

48 <strong>SPORTaktiv</strong>


RUN<br />

Training – Menschen – Material<br />

Fotos: istcck, Glockner Ultra Trail, BMW Berlinmarathon, Stronmanrun<br />

STRONGMAN<br />

Am 13. Juli macht der Fisherman’s<br />

Friends StrongmanRun wieder halt<br />

in Österreich. Der Event steigt in<br />

Flachau für alle, die mehr als eine<br />

„normale“ Laufchallenge suchen.<br />

www.strongmanrun.at<br />

GLOCKNER ULTRA<br />

3 Bundesländer, 7 Täler, 6 Orte –<br />

das ist der Großglockner Ultra-Trail<br />

am 26. Juli. Vier Distanzen stehen<br />

zur Wahl: 30, 50, 75 und 110 Kilometer<br />

(auch als 2er-Team). Infos unter:<br />

www.ultratrail.at<br />

KIPCHOGE WILL’S WISSEN<br />

Marathon-Weltrekordler Eliud Kipchoge<br />

will heuer in London erneut<br />

versuchen, einen Marathon unter<br />

2 Stunden zu laufen. Wie 2017 in<br />

Monza in einem irregulären Rennen.<br />

www.ineos.com


ZWISCHEN<br />

GLASWAND UND<br />

TARTANBAHN<br />

IMMER NUR HAUSRUNDE IST AUCH NICHTS. UM<br />

ABWECHSLUNG, TRAININGSREIZE UND URLAUB ZU<br />

VERBINDEN, HABEN WIR UNS IN ZWEI LAUFCAMPS<br />

BEGEBEN UND GESCHAUT: WAS GESCHIEHT DORT<br />

EIGENTLICH ALLES? ANTWORT: AUF ALLE FÄLLE MEHR<br />

ALS NUR EINEN FUSS VOR DEN ANDEREN ZU SETZEN.<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

50 <strong>SPORTaktiv</strong>


Fotos: Brooks Running/Getty Images, Hikimus/Achim Wippel, Bertram Taferner<br />

aufen allein ist zu wenig. Wissen wir ja eh. Allein<br />

– wir tun es nicht. Stabilitätstraining, Krafttraining,<br />

Balanceübung, Lauf-ABC, ja, was denn<br />

noch alles? Stattdessen: meistens Komfortzone.<br />

Black Hole nennen das Leistungsdiagnostiker gerne.<br />

Schwarzes Loch, weil du für eine ordentliche<br />

Grundlagenausdauereinheit zu schnell läufst und<br />

für echtes Tempotraining zu langsam. Wer also<br />

nicht nur aus Spaß an der Freude läuft und weil es<br />

ihm nachher besser geht als vorher, der muss die<br />

Komfortzone verlassen. Eine gute Möglichkeit dabei<br />

ist: sich bei einem Laufcamp rausstupsen lassen<br />

aus dem Schwarzen Loch. Trainieren mit Gleichgesinnten<br />

unter Anleitung, in einer anderen als der<br />

gewohnten Umgebung. Run, eat, sleep – repeat.<br />

Kann man machen. Haben wir gemacht. In zwei<br />

Varianten. Einer De-Luxe-Wochenend-Version<br />

an der portugiesischen Atlantikküste und in einer<br />

Trainingslagerversion mit neun Einheiten an der<br />

oberen Adriaküste.<br />

Der Portugal-Ausflug, den Schuhhersteller<br />

Brooks organisiert hat, nennt sich „Superhuman<br />

Academy“ und ist eine rundum perfekt inszenierte<br />

Veranstaltung. Klar, in der ersten Version sind nur<br />

Journalisten in den Genuss gekommen. Brooks<br />

möchte die Academy aber auch für Hobbyläufer<br />

veranstalten. Die Laufeinheiten sind beim Vorab-Test<br />

dabei gar nicht im Vordergrund gestanden,<br />

sondern das, was es eben sonst noch braucht:<br />

Balance, Stabilität, mentale Stärke.<br />

Mehr Raum hat da das Trainingslager in Porec,<br />

im kroatischen Teil der Halbinsel Istrien. Neun<br />

Trainingseinheiten haben die Campleiter Achim<br />

und Toni Wippel in der Karwoche organisiert. Die<br />

120 Teilnehmer sind so bunt gemischt wie nur<br />

möglich. Von kompletten Laufeinsteigern über<br />

Genussläufer, ambitionierte Hobbyläufer bis zu<br />

hoffnungsvollen Nachwuchsathleten. Annähernd<br />

gleich viele Frauen wie Männer in allen Altersstufen<br />

sind vertreten.<br />

Beiden Camps gemein ist, dass es nicht nur<br />

um Kilometerfresserei geht. In Portugal stehen<br />

an den zwei Tagen drei Workshops auf dem Plan.<br />

Los geht es mit Balance. Die ist beim Laufen<br />

wichtig, um einseitige Belastungen und in der<br />

Folge Schmerzen zu vermeiden. Das Thema bringt<br />

uns ein norwegischer Hochseilartist näher. Eskil<br />

Ronningsbakken – das klingt nach einem direkten<br />

Nachfahren von Erik dem Wikinger, nach einem<br />

Mann wie ein Baum. Der Herr stützt sich schon<br />

einmal minutenlang auf einem Arm ab – ausgesetzt,<br />

Hunderte Meter über einem Fjord. Wo der<br />

Verlust der Balance mit dem Verlust des Lebens<br />

Hand in Hand gehen würde. Dafür spricht er<br />

sanft, während wir den Sitzgurt anlegen, und<br />

erklärt, wie wir hinter ihm über das Seil gehen<br />

sollen. „Atme tief und spann deine Mitte an.“ Die<br />

Hände auf seinen Schultern tasten wir uns vorwärts<br />

und tatsächlich schaffen alle die zehn Meter<br />

hinter Erik oder seiner Assistentin auf dem Seil.<br />

Perfekter Morgenlauf: rechts das Meer, links die Altstadt von Porec.<br />

Oben: Koordinationsübungen auf der Laufbahn.<br />

Weiter geht es mit der Kraft. Als „Superhumans“<br />

machen wir da auch Planks. „Aber ohne<br />

Boden“, erklärt Grace Sellwood. Die Britin ist<br />

Vertical Dancerin, sprich, sie hängt beruflich am<br />

Seil und vollführt Akrobatik an so ungewöhnlichen<br />

Dingen wie Hauswänden. Eine solche gehen<br />

wir jetzt also hoch. Über ein Seil vom Hoteldach<br />

werden wir in fünf Meter Höhe gezogen. Dabei<br />

sollte man waagrecht und im 90-Grad-Winkel<br />

elegant von der Wand schreiten. Gelingt mäßig.<br />

Danach folgen Sit-ups, Crunches, Drehungen zur<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

51


Von<br />

erfolgreichen<br />

Sportlern wie<br />

Michael Weiss<br />

empfohlen<br />

© Daniela Kaiser<br />

steigert<br />

stärkt<br />

wirkt<br />

Härter trainieren<br />

und dabei<br />

gesund bleiben!<br />

Linderung von Magen-Darm-<br />

Beschwerden beim Sport.<br />

Unterstützung der Regenerationsund<br />

Leistungsfähigkeit.<br />

Positiver Einfluss auf das<br />

Immunsystem.<br />

Medizinprodukt: Bitte beachten Sie die<br />

Gebrauchsanweisung (Etikett) genau.<br />

Seite, waagrecht im Seil liegen. Da<br />

sind Bauch- und Rumpfmuskeln<br />

gleich auf Brenntemperatur. Wie<br />

gut, dass darauf der Workshop<br />

beim „Iceman“ folgt. Hinter dem<br />

Spitznamen verbirgt sich der Niederländer<br />

Wim Hof. Er ist unter<br />

anderem einen Halbmarathon<br />

nördlich des Polarkreises gelaufen.<br />

Barfuß. Und einmal knapp<br />

zwei Stunden in einem Container<br />

voller Eiswürfel gestanden. Mit<br />

Atem- und Konzentrationsübungen<br />

bereitet er auch uns auf ein<br />

Eisbad vor. Drei Minuten bei zwei<br />

Grad kaltem Wasser. Geht. Am<br />

Ende steht die Erkenntnis, dass der<br />

Geist den Körper kontrolliert. Eine<br />

prägende Erfahrung.<br />

In Porec beginnt der Tag mit<br />

einem Morgenlauf am Strand,<br />

auf einen kurzen Abstecher in die<br />

Altstadt und wieder retour. Fünf<br />

Kilometer, danach sind Körper<br />

und Geist munter und freuen sich<br />

auf das Frühstück. Wem um 6.45<br />

Uhr nicht nach Laufen ist, der<br />

kann bei Harald Hoffelner mit<br />

Balanceübungen starten. Einbeiniges<br />

Mobilisieren von Sprung- und<br />

Kniegelenken, Gleichgewicht<br />

halten mit geschlossenen Augen,<br />

sanftes Training für Ad- und Abduktoren.<br />

Danach fühlt man sich<br />

gut geschmiert, gelenkig, mobil<br />

und bereit für das eigentliche<br />

Lauftraining.<br />

Balance ist alles. Alle<br />

schaffen die zehn Meter am<br />

Hochseil hinter den Artisten.<br />

Vormittags und nachmittags geht<br />

es zur Sache. Mit einem Plan, den<br />

die sechs Trainer für die jeweiligen<br />

Gruppen abgestimmt haben<br />

– und auch zu adaptieren bereit<br />

sind, wenn sich Soll- und Istzustand<br />

nicht decken. „Wir haben<br />

ihn auch so abgestimmt, dass du<br />

dich nicht schon am zweiten Tag<br />

abschießt, wie das oft der Fall ist“,<br />

sagt Hoffelner, der die gemütliche<br />

Gruppe anführt. „Alle sollen auch<br />

die letzte Einheit am Freitag noch<br />

mit Freude und ordentlich machen<br />

können. Dann haben wir unser<br />

Ziel erreicht.“ Der Erfolg gibt ihm<br />

recht. Viele sind Stammgäste und<br />

zum dritten, vierten, fünften Mal<br />

dabei.<br />

Stabi, Plank, Hopserlauf<br />

Wir in der mittleren Gruppe starten<br />

mit einem Fünf-Kilometer-Lauf<br />

im etwas schnellerem Tempo,<br />

danach wird gedehnt, am Nachmittag<br />

wartet ein Regenerationslauf<br />

und davor: Stabi-Training in der<br />

Wiese. Bauch, Rumpf, Rücken mit<br />

Plank-Versionen. In der Gruppe<br />

geht es leichter und man hofft, das<br />

gemeinsame Erlebnis so positiv abzuspeichern,<br />

dass man die Übungen<br />

zu Hause in den Laufalltag integriert.<br />

Am zweiten Tag dann: Lauf-<br />

www.panaceo-sport.com


ABC auf der Bahn. Trippelschritte, Hopserlauf, anfersen.<br />

Immer 50 Meter, danach locker zum Start gehen.<br />

„Du merkst da keinen direkten Erfolg“, sagt Trainer<br />

und Triathlet Philipp. „Aber wenn du das regelmäßig<br />

machst, verbessert sich dein Laufstil und alles geht<br />

besser.“ Wiederholung ist die Mutter des Lernens.<br />

Memo an mich: unbedingt beibehalten. Lieber zehn<br />

Minuten weniger laufen, als auf regelmäßiges Lauf-<br />

ABC verzichten. Und weil wir gerade auf der Bahn<br />

sind: Noch etwas, dass man alleine und vor allem<br />

ohne Ziel vor Augen kaum macht: Intervalltraining.<br />

Fünf Mal 400 Meter mit zwei Minuten Pause stehen<br />

auf dem Plan. Balance und Koordination kann man<br />

auch ohne Kletterseil und Hauswand trainieren. Mit<br />

der aus dem Fußball bekannten „Koordinationsleiter“<br />

zum Beispiel, die auf dem Boden ausgelegt wird und<br />

über die es dann in schnellen Trippelschritten geht.<br />

Oder mit der guten alten Springschnur.<br />

Dazwischen ist immer genug Zeit für Regeneration<br />

– ein wesentlicher Bestandteil für sportliche<br />

Leistung, der aber gerade im Hobbybereich oft viel<br />

zu kurz kommt. In einem Laufcamp ist bewusst Zeit<br />

dafür. Mittagsschläfchen? Unbedingt. Oder einfach<br />

am Strand sitzen, auf das Meer schauen und die Seele<br />

baumeln lassen. Auch der Geist braucht eine Auszeit<br />

vom Alltag und ohne mentale Stärke lassen sich auch<br />

Laufbewerbe nur schwer bewältigen. Dazu kommt in<br />

beiden Camp-Versionen der Austausch mit Gleichgesinnten,<br />

das Gefühl, mit fremden Menschen eine<br />

Verbindung zu haben, einen kleinsten gemeinsamen<br />

Nenner quasi – auch etwas, das die Moral fördert und<br />

die Überwindung zu härteren Einheiten erleichtert.<br />

Egal, ob De-luxe-Variante oder trainingslastiges<br />

Camp – beides macht Spaß und ist Aktivurlaub mit<br />

nicht zu unterschätzendem Erholungsfaktor samt<br />

Leistungssteigerung. Und so nebenbei rücken auch<br />

die Rundum-Aspekte des Lauftrainings wieder ins Bewusstsein.<br />

Hoffentlich denke ich wirklich jede Woche<br />

an Stabi, Kraft, Balance und Lauf-ABC – und nicht<br />

erst wieder in der Karwoche beim Laufcamp.<br />

Sinne schärfen und Körper regenerieren im Eisbad. Drei Minuten<br />

bei zwei Grad? Mit der richtigen Vorbereitung schaffbar. Echt.<br />

präsentiert von<br />

Wiener Städtische<br />

City Run 5.0<br />

Die perfekte Möglichkeit gemeinsam mit Freunden<br />

oder Kollegen die Grazer Innenstadt zu erkunden.<br />

Datum: Samstag, 12. Oktober <strong>2019</strong><br />

Beginn: 17.30 Uhr<br />

Start/Ziel: Oper Graz<br />

Distanz: 5,0 km<br />

Kombiwertung<br />

mit Grazer<br />

Businesslauf<br />

Foto: GEPA/Hans Oberlaender<br />

Alle Infos unter: www.grazmarathon.at<br />

vom 11. bis 13. Oktober <strong>2019</strong>


FÜNF EVENTS,<br />

EIN BERG,<br />

EIN ZIEL<br />

Über 10.000 Besucher<br />

stürmen jährlich im Rahmen<br />

der „Krone“-Erzberg-<br />

Adventure-Days das Gelände<br />

des größten aktiven Bergbaus<br />

in Mitteleuropa – und haben<br />

dabei ein gemeinsames Ziel:<br />

Den Erzberg, auch „steirische<br />

Pyramide“ genannt, bei<br />

einem von fünf einzigartigen<br />

Sportevents zu „rocken“.<br />

Bewerbe im Berglauf und<br />

Nordic Walking, im Hindernislaufen,<br />

Mountainbiken,<br />

Klettern und Paragleiten<br />

stehen bei Österreichs größtem<br />

Outdoor-Sport-Festival<br />

zur Auswahl. Da finden fast<br />

alle Sportbegeisterten ihre<br />

persönliche Herausforderung.<br />

Wann? Von 21. bis 27. Juli!<br />

www.erzbergsport.at<br />

Fotos: Erzberg Adventure Days,<br />

emotioninpictures.at, augustzoebl.com<br />

54 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

55


EIN MARATHON IN<br />

EINEM BÜROGEBÄUDE.<br />

DAS BEDEUTET VIELE<br />

RUNDEN DURCH EIN<br />

GANG-LABYRINTH, ZWEI<br />

STIEGENHÄUSER INKLU-<br />

SIVE. EIN LAUFERLEBNIS<br />

DER ANDEREN ART.<br />

VON KLAUS HÖFLER<br />

Fotos: Klaus Höfler<br />

Während du das hier liest,<br />

verrät dein Blick, was du<br />

dir gerade denkst: „Ist das<br />

nicht langweilig?“<br />

Stimmt’s? Dein zweifelnder Unterton<br />

überrascht nicht. Die Antwort möglicherweise<br />

schon: „Nein, überhaupt nicht!“<br />

42,195 Kilometer durch Bürogänge und<br />

Stiegenhäuser zu laufen, ist nicht fad. Zumindest<br />

nicht, wenn man es 1) in einem<br />

fremden Gebäude, 2) in seiner Freizeit, 3)<br />

freiwillig und 4) im Rahmen eines offiziellen<br />

Wettkampfs macht.<br />

Damit sind nämlich nicht unwesentliche<br />

Parameter automatisch erfüllt: Es<br />

gibt Gleichgesinnte, die mit einem bei<br />

diesem Vorhaben unterwegs sind. Geteiltes<br />

Leid durch gemeinsame Leidenschaft.<br />

Es gibt eine ausgemessene Strecke.<br />

Und somit einen offiziellen Rahmen.<br />

Für Verpflegung ist gesorgt. Im<br />

besten Fall auch für anregende Musik<br />

und anfeuernde Zuschauer.<br />

In Nürnberg gibt es seit 14 Jahren so<br />

einen „besten Fall“: den Indoormarathon<br />

in der Zentrale des Technischen<br />

Überwachungsvereins (TÜV) Rheinland.<br />

42 Kilometer durch ein Bürogebäude,<br />

gleichmäßig verteilt auf insgesamt<br />

55 Runden im Keller- und Erdgeschoss,<br />

die mit zwei Stiegenhäusern miteinander<br />

verbunden sind. Das ergänzt<br />

die Marathondistanz noch einmal um<br />

rund 450 Höhenmeter. Klingt verrückt.<br />

Ist verrückt. Herrlich verrückt.<br />

Nürnberg West, zwischen den beschränkt<br />

glamourösen Ortsteilen Sündersbühl,<br />

Schweinau und Großreuth.<br />

Eine Mischung aus Wohnblockidyll<br />

und Gewerbehallenwüste, das benachbarte<br />

öffentlich-rechtliche Medienzentrum<br />

wirkt wie ein implantierter Fremdkörper.<br />

Besser fügt sich der TÜV Rheinland<br />

mit seiner Produktprüfstelle und<br />

Akademie in die Szenerie ein. Ein Mosaik<br />

aus niederen, anonymen Backsteingebäuden.<br />

Hier wird geprüft, geprüft, geprüft.<br />

Funktionalität, Gebrauchstauglichkeit,<br />

Ergonomie und Sicherheit von<br />

Produkten stehen ebenso im Fokus wie<br />

die Zertifizierung für Marktzulassungen.<br />

An diesem feuchtkalten Novembersonntag<br />

geben die Labors, Testanlagen<br />

und Prüfstände aber nur die Kulisse für<br />

eine der seltsamsten Laufveranstaltungen<br />

des Jahres. Die Teilnehmer<br />

können zwischen Halbmarathon,<br />

Marathon oder<br />

Staffelmarathon wählen<br />

– so weit, so normal.<br />

Zu absolvieren ist<br />

die gewählte Distanz<br />

allerdings<br />

auf<br />

56 <strong>SPORTaktiv</strong>


BEIM LAUFEN<br />

RECHTS HALTEN,<br />

LINKS ÜBERHOLEN.<br />

IM STIEGENHAUS<br />

ÜBERHOLVERBOT.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

57


Kleine Zeitung<br />

Graz Marathon<br />

Der Herbstklassiker durch die Grazer<br />

Innenstadt! Sei vom 11. bis 13. Oktober <strong>2019</strong><br />

mit dabei, es warten:<br />

Distanzen von 5 bis 42 km<br />

Kinder- und Jugendläufe<br />

Lauf-Urlaub-Packages für die ganze Familie<br />

Knapp 10.000 Teilnehmer und tausende Zuschauer<br />

Streckenführung durch die Grazer Innenstadt<br />

Unvergessliches Laufverlebnis durch die unzähligen<br />

„Hot-Spots“ mit Musik, Tanz, u. v. m.<br />

Infos und Anmeldung: www.grazmarathon.at<br />

WO DER SPORT DIE NR. 1 IST<br />

präsentiert von<br />

einem nur 765 Meter langen Rundkurs. Und das nicht<br />

im Freien oder in einer Sporthalle, sondern durch Bürogänge.<br />

Je Distanz gibt es in diesem Flurlabyrinth einen<br />

Starttreffpunkt. Gleich neben dem Grundbauinstitut<br />

im Erdgeschoss geht es für die Marathonläufer los. Der<br />

Pulk ist kleiner als bei anderen Veranstaltungen, die<br />

Stimmung dieselbe wie bei großen Stadtmarathons:<br />

aufgekratzt, nervös, neugierig. Noch eine letzte Einweisung<br />

über den Gangfunk: „Beim Laufen rechts halten,<br />

links überholen. Im Stiegenhaus Überholverbot.“<br />

Um Punkt 11:11 Uhr erfolgt am 11. 11. (auch Spaß<br />

muss sein) der Startschuss. Relativ schnell zieht sich<br />

das Teilnehmerfeld auseinander. So findet es sich leicht<br />

in ein eigenes Tempo. Es ist ein Rhythmus, der unrhythmisch<br />

bleibt. Schuld daran ist das Streckenprofil.<br />

Nach den beeindruckend langen geraden Gängen wird<br />

es im zum Wende- und Zielbereich umgestalteten Eingangsfoyer<br />

verwinkelter. Eine scharfe 90-Grad-Kurve<br />

leitet diesen Sektor ein, dann geht es wie bei einem<br />

Formel-1-Grand-Prix durch eine sanfte Schikane<br />

durch die Zeitnehmung, ehe ein enger 180- Grad-<br />

Turn rund um einen Liftschacht einem einen radikalen<br />

Tempowechsel aufzwingt. Dann wieder beschleunigen.<br />

Hinein in den nächsten Langgang. Hinein in die<br />

nächste Runde. Immer wieder überholen einen hurtige<br />

Halbmarathonis, immer wieder überholt man selbst<br />

gemütlichere Marathonläufer. Bis zum ersten Stiegenhaus.<br />

Dort herrscht der von der Rennleitung ausgegebene<br />

Nichtangriffspakt: kein Überholen! Durch eine enge<br />

Tür biegen die Läufer im Gänsemarsch in diese technisch<br />

herausfordernde Schlüsselstelle ein, trippeln elf<br />

Treppen hinunter, schleudern ihre Körper an einer als<br />

„Wandairbag“ aufgestellten Matratze um die Kurve.<br />

Noch einmal elf Treppen hinunter, wieder raus durch<br />

eine enge Tür. Weiter geht’s im Kellergeschoss. Statt<br />

büroüblicher Teppichziegel wie in der Etage darüber<br />

läuft man jetzt über ein Linoleum-Gemisch. Ein Vorteil<br />

angesichts der hier aufgebauten Verpflegungsstation,<br />

denn nicht alle Tropfen des ausgeschenkten Isogetränks<br />

finden den Weg in den durstigen Läuferkörper.<br />

Der Beweis für die Verschüttungsorgie: das Schmatzen<br />

EINEN STOCK TIEFER SCHMÜCKEN DIE<br />

WÄNDE DIVERSE GESTEINSPROBEN UND<br />

EINE SCHAUTAFEL ÜBER „NUMERISCHE<br />

SIMULATIONEN UND DEPONIETECHNIK“.<br />

ZEIT, SIE ZU BEWUNDERN, NIMMT<br />

SICH FREILICH KEINER.


JETZT<br />

Heuer<br />

wieder mit<br />

hochwertigem<br />

Craft-Funktionsshirt<br />

als Läuferbenefit!<br />

der Laufschuhsohlen über den klebrigen Boden. Unablässig<br />

wischt einer der freiwilligen Helfer die angerichtete<br />

Verwüstung wieder weg. Dafür ist es hier deutlich<br />

kühler als oben. Es bleibt aber nur ein kurzes Vergnügen.<br />

Gleich nach dem DJ, der von seinem Mischpult<br />

unablässig schnelle Beats von AC/DC bis ZZ Top in<br />

die Gänge spült, wartet wieder ein Stiegenhaus. Dieses<br />

Mal geht es allerdings bergauf. Über 22 Stufen – die<br />

im Laufe der 55 Runden höher zu werden scheinen –<br />

keucht die Meute wieder nach oben ins Erdgeschoss.<br />

Mit Fortdauer des Rennens wird es in dieser Passage<br />

schwieriger, nach dem Treppensprint wieder in den<br />

normalen Laufrhythmus zu finden.<br />

Immer wieder geht es durch diesen Parcours. Vorbei<br />

an den kleinen Schaukästen mit geprüften Exponaten:<br />

jede Menge Kinderspielzeug – ein Bobbycar, ein Plastikskelett<br />

eines Dinosauriers, Teddybären –, daneben<br />

auch Bratpfannen, ein Haarfön und der Briefkasten<br />

für Beschwerden nach Paragraf 17, Arbeitsschutzgesetz.<br />

Einen Stock tiefer schmücken die Wände diverse<br />

Gesteinsproben und eine Schautafel über „numerische<br />

Simulationen und Deponietechnik“. Zeit, sie zu bewundern,<br />

nimmt sich freilich keiner. Stattdessen hetzen<br />

die Läufer unablässig durch die Gänge. Mit fortschreitender<br />

Dauer des Rennen werden die Beine freilich<br />

kollektiv schwerer, die Bewegungen eckiger, das<br />

Schnaufen lauter. Nach 3:08 Stunden ist es in diesem<br />

Jahr für den Sieger vorbei (ein Jahr davor war der Gewinner<br />

gut eine Viertelstunde schneller). Für den Autor<br />

dieser Zeilen reicht es am Ende mit 3:33 Stunden<br />

für den sechsten Platz unter 56 Finishern. Langweilig<br />

war es all die 55 Runden nie.<br />

ANMELDEN<br />

23. – 25. August <strong>2019</strong><br />

10 Bewerbe<br />

von 400 m bis 21 km<br />

Anmeldung unter<br />

www.kaerntenlaeuft.at<br />

Meine Kleine.<br />

Meine Kleine.<br />

M<br />

Wörthersee


60 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

LAUFEN NACH<br />

FRUCHT­<br />

KONZENTRAT


PACEMAKER HELFEN, EINE PERSÖNLICHE BESTZEIT INS ZIEL ZU BRINGEN.<br />

UNSER AUTOR HAT DAS BEI DIVERSEN MARATHONS SCHON GUT 20 MAL<br />

GEMACHT. SEIT KURZEM HILFT IHM DABEI EINE ASSISTENTIN.<br />

VON KLAUS HÖFLER<br />

Fotos: Sportograf/Laufen hilft, Helmuth Weichselbraun, Kränten läuft, Graz Marathon<br />

Eine neue Bestzeit wolle er laufen.<br />

Den Halbmarathon endlich<br />

unter 1:45 finishen. Ob ich<br />

ihn „pacen“, also als Schrittmacher<br />

begleiten könne, hat er gefragt.<br />

Ein „Fünfer-Schnitt“ ist dafür notwendig<br />

– wäre nicht das erste Mal, dass ich<br />

diese Zeit als „Hase“ ins Ziel bringen<br />

soll. „Mach’ ich, schaffen wir!“<br />

Am Tag davor drehe ich noch<br />

schnell eine Trainingsrunde, um mich<br />

auf das gewünschte Renntempo einzuschwingen.<br />

Und da ist es dann: dieses<br />

Lied, das sich aus dem Radio direkt in<br />

mein Ohr geschlichen hat und einfach<br />

nicht mehr raus will.<br />

Sie hieß Cordula Grün<br />

Ich hab sie tanzen gesehen<br />

Dann hab‘ ich sie noch gefragt<br />

Ob sie morgen mit mir<br />

Einen Tee trinken mag<br />

Oder ein Fruchtkonzentrat<br />

Just diese letzte Textzeile kreist fortan<br />

auf einer Umlaufbahn zwischen linkem<br />

und rechtem Innenohr. „... oder<br />

ein Fruchtkonzentrat“. Bäng. Bäng.<br />

Bäng. Die nachgeschobenen Klavierbässe<br />

stampfen bis direkt in die Füße<br />

und synchronisieren sich mit dem<br />

Schritttempo. „... oder ein Fruchtkonzentrat“.<br />

Ein Blick auf die Uhr: 4:59,<br />

5:01, 5:00. Passt. Dass das Lied in der<br />

Originalversion eigentlich einen Tick<br />

langsamer gesungen, wird als die Stimme<br />

in meinem Ohr es dahinsummt, ist<br />

egal. Ich habe meinen Rhythmus –<br />

Bäng. Bäng. Bäng. – und der Kollege<br />

einen Pacemaker, der ab dem zweiten<br />

Kilometer nur zu kurzen Kontrollzwecken<br />

auf die Uhr schauen muss.<br />

Es mag Begabung, Erfahrung oder<br />

Übung (oder eine Mischung aus allem)<br />

sein, uhrwerkartig und auf die<br />

Sekunde die immer selben Durchgangszeiten<br />

auf den Asphalt trommeln<br />

zu können. Jedenfalls macht es Spaß,<br />

jenseits des eigenen Rekords andere<br />

dabei zu unterstützen, eine persönliche<br />

Bestzeit oder ein selbst gestecktes Ziel<br />

zu erreichen. Sie zu pushen wenn’s<br />

schwer wird, aber das Ziel noch weit<br />

ist, sie zu bremsen, wenn der eigene<br />

Übermut den gesunden<br />

Respekt vor der<br />

Distanz zu verschlucken<br />

droht. Sie mit<br />

Wasser oder guten<br />

Ratschlägen zu versorgen,<br />

mit Anekdoten<br />

oder Fragen nach dem<br />

Training von der Anstrengung<br />

abzulenken.<br />

Am ersten Kilometer<br />

ist das noch wenig<br />

sinnvoll. Da herrscht<br />

Stop-and-go-Verkehr.<br />

Ausweichen, gehen,<br />

schieben, trippeln. Ein<br />

Ausnahmezustand. Für<br />

jede(n). Besonders für<br />

Pacemaker. Es gilt,<br />

möglichst schnell<br />

durch das nervöse<br />

Startgewurrl und in<br />

den gewünschten Rhythmus zu finden.<br />

Das war früher einfacher. Früher,<br />

das war die Zeit, als noch nicht jede(r)<br />

eine dieser alles messenden und alles<br />

wissenden, dauerpiepsenden Sportuhren<br />

mit Schrittzähler und GPS-Ortung,<br />

Stop- und Intervallfunktion, Kalorien-<br />

und Herzschlagmessung am<br />

Handgelenk hatte. Damals galt scheinbar<br />

ein unausgesprochener Vertrauens-<br />

grundsatz nach dem Motto: „Ich folge<br />

ihm einfach, er wird hoffentlich wissen,<br />

was er tut.“<br />

Heute hört man schon 400 Meter<br />

nach dem Start besorgte Fragen, ob<br />

sich das „eh noch ausgeht“, weil man<br />

ja – die Uhr hat hektisch Alarm geschlagen<br />

– schon drei Sekunden hinter<br />

der Sollzeit liegt. Echt jetzt? Beruhigen<br />

ist angesagt. Fraglich bleibt, ob in der<br />

Aufregung der Tipp ankommt, sich<br />

Immer der Fahne nach: Viele größere Lauf-Events wie hier „Kärnten<br />

Läuft“ setzen auf Pacemaker für alle möglichen „Schallmauern“.<br />

doch lieber auf die Landschaft, die Zuschauer<br />

oder das eigene Gefühl zu<br />

konzentrieren, statt sich von seiner<br />

Uhr in Geiselhaft nehmen zu lassen.<br />

Das mit dem Tempo – keine Panik.<br />

Dafür gibt’s ja Pacemaker, die einen<br />

mit einer vorab festgelegten Zeit ins<br />

Ziel bringen. „... oder ein Fruchtkonzentrat“.<br />

Was sagt die Uhr? 4:58 am<br />

Kilometer. Passt.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

61


FÜR PROFIS,<br />

FÜR EINSTEIGER<br />

UND ALLE<br />

DAZWISCHEN<br />

FORERUNNER® FOR RUNNERS<br />

HOL DIR JETZT DEINE NEUE FORERUNNER!<br />

62 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

#BeatYesterday<br />

MIT DEINER GARMIN<br />

Seit Jahren Nein, Geld gibt es dafür keines. Meist<br />

fixer Bestand<br />

teil von<br />

spendiert der Organisator neben dem<br />

Startgeld ein T-Shirt, selten ein Veranstaltungssponsor<br />

Laufschuhe. Was man<br />

Graz­ Marathon<br />

und „Kärnten<br />

Läuft“: unsere immer bekommt, sind Fragen kurz vor<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>- dem Start. Ob man gleichmäßig laufen<br />

Pacemaker. werde – ja. Ob man bei den Verpflegungsstationen<br />

warten werde – nein. Ob<br />

es bei jeder ein Gel gibt – keine Ahnung. Ob es<br />

regnen werde – vielleicht. Ob man die Durchgangszeiten<br />

alle im Kopf habe – nur die wichtigsten.<br />

Und selbst das ist gelogen. Laufen und<br />

gleichzeitig rechnen funktioniert bei mir nämlich<br />

unabhängig vom Tempo nicht. Aber dafür<br />

gibt es ja diese alles messenden Uhren. Früher<br />

war das anders, das Vertrauen in die Kleincomputer<br />

eingeschränkt. Als Backup klebte bei den<br />

ersten Pacemaker-Einsätzen vom Handgelenk<br />

bis zum Ellenbogen noch ein ewig langes Tape<br />

auf meinem Unterarm, sämtliche Durchgangsund<br />

Kilometerzeiten waren darauf mit Kugelschreiber<br />

vermerkt. Sicher ist sicher. Heute hilft<br />

als Assistentin Cordula Grün. „... oder ein<br />

Fruchtkonzentrat.“ Bäng. Bäng. Bäng.<br />

So läuft es sich ungefährdet Richtung gewünschter<br />

Endzeit, die für alle sichtbar auf einen<br />

Luftballon gemalt ist, der über einem an<br />

einer leinenartigen Schnur im Himmel zappelt.<br />

Oder auf einer kleinen Beachflag steht, die in<br />

einer Art Rucksack steckt. Diese Zeiten folgen<br />

einer unter Läufern mehrheitsfähigen „Schallmauer-Systematik“:<br />

Für 1:30, 1:45, 2:00 usw.<br />

Stunden am Halbmarathon, 3:00, 3:30, 4:00,


4:30 usw. Stunden am Marathon – gibt es bei<br />

vielen Veranstaltungen Pacemaker.<br />

Um diese Fahnen schart sich zu Beginn meist<br />

eine größere, im Laufe des Rennens abschmelzende<br />

Gruppe, mit der man deren „Expedition<br />

Bestzeit“ in Angriff nimmt. Manche arbeiten<br />

sich dabei auf der ersten Rennhälfte einen kleinen<br />

Polster von ein, maximal zwei Minuten heraus,<br />

damit gegen Ende hin, wenn auf die an<br />

ihren persönlichen Leistungsgrenzen dahinlaufende<br />

Teilnehmer der „Mann mit dem Hammer“<br />

lauert, noch Zeitreserven da sind. Ist man<br />

als persönlicher Tempomacher im Einsatz, kann<br />

man sich vorab einen individuellen Schlachtplan<br />

zurechtlegen. Sehr viel anders wird der<br />

nicht aussehen. Konstanz ist – egal, wie schnell<br />

man ist – ein Erfolgsgeheimnis bei Langstreckenläufern.<br />

Dabei hilft ein Ohrwurm à la<br />

„Fruchtkonzentrat“ – im Original mit 110<br />

Schlägen pro Minute aber nicht unbedingt mit<br />

Raketenschubkraft. Wer es schneller will, kann<br />

seine Playlist mit einer bunten Palette von AC/<br />

DC – „You shook me all night long“ und<br />

„Highway to Hell“ pumpen mit jeweils 126<br />

Schlägen/Minute, ebenso wie Gabaliers „Hulapalu“<br />

– aufrüsten. Wem das immer noch zu<br />

langsam ist, kann es wie Langstreckenkönig<br />

Haile Gebrselassie machen: Bei seinem Weltrekord<br />

über die 10.000 Meter hatte er als virtuellen<br />

Pacemaker das Takttrommelfeuer von<br />

„Scatman“ im Ohr: 138 Schläge pro Minute.<br />

Dagegen schaut ein Fruchtkonzentrat<br />

ziemlich alt aus.<br />

Das erste Mal mit<br />

Fruchtkonzentrat:<br />

Halbmarathon in Graz<br />

2018 als privater<br />

1:45-Schrittmacher.<br />

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Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />

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IN DIE BERGE<br />

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Mit einem umfassenden Update<br />

der Kollektion geht der Mountain-<br />

Running-Spezialist aus Ziano di<br />

Fiemme in die Saison <strong>2019</strong>.<br />

Mit dem Kaptiva bietet La Sportiva<br />

einen neuen Trailrunningschuh für<br />

kurze und mittlere Distanzen. Der<br />

Schaft legt sich wie eine Socke<br />

an den Fuß und ermöglicht<br />

ein schnelles, leichtes Anziehen.<br />

Die langlebige FriXion-White-Sohle<br />

eignet sich<br />

für jedes Terrain am Berg, sie<br />

gewährt die perfekte Symbiose<br />

aus Stabilität und Flexibilität.<br />

Ein wenig schmaler geschnitten ist der<br />

Bushido II, ein aggessiver Wettkampfschuh<br />

für kurze bis mittlere Distanzen.<br />

Das Impact-Brake-System unterstützt<br />

durch die spezielle Noppenanordnung<br />

das Bremsen, außerdem werden Stöße<br />

besser absorbiert. Die FriXion- Red-<br />

Sohle kombiniert Grip, Langlebigkeit<br />

und Dämpfung.<br />

Im Bekleidungsbereich deckt La<br />

Sportiva die gesamte Bandbreite<br />

ab, von der Laufhose über Shirts und<br />

Tank Tops bis hin zur wasserdichten<br />

Regenjacke. Ein Highlight ist das<br />

Xcelerator-T-Shirt (Bild) mit seinem<br />

unverwechselbaren Print.<br />

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Design, sondern auch durch ihre<br />

Atmungsaktivität sowie ihren<br />

effektiven UPF50+ Sonnenschutz.<br />

Durch die eingebaute Brillenhalterung<br />

sitzt die Laufbrille perfekt, ohne<br />

Verrutschen.<br />

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GURMANN<br />

Sport- und Gesundheitspsychologe<br />

sowie<br />

Beratungs lehrer in<br />

Klagenfurt. Kontakt:<br />

peter.gurmann@aon.at<br />

Gewohnheiten sind zuerst Spinnweben,<br />

dann Drähte“, lautet eine fernöstliche<br />

Weisheit. Schlechte Gewohnheiten wie<br />

z. B. stundenlanges Computerspielen oder<br />

Rauchen sind in der Regel schwer loszuwerden.<br />

Niemandem hat die erste Zigarette geschmeckt.<br />

Erst nach einer gewissen Anzahl von Zigaretten<br />

schaltet das Gehirn um und bewertet das Rauchen<br />

positiv: Im Gefühlshirn hat sich eine neue<br />

Spur gebildet. Jede weitere Zigarette beschleunigt<br />

dann den Ausbau zur Autobahn. Will man ein<br />

Laster löschen, gilt es neue Spuren zu ziehen. Die<br />

Frage ist nur, wie?<br />

Zuerst muss tief im Inneren eine klare Entscheidung<br />

getroffen werden: Sehe ich für mich<br />

einen Sinn darin, diese Gewohnheit abzustreifen?<br />

Wenn ja, sollte für das Übel eine attraktive und<br />

gesündere Alternative gefunden werden. Es ist<br />

leichter Gewohnheiten zu ersetzen, als damit<br />

aufzuhören. Am Anfang ist es am schwierigsten.<br />

Nach einem Zeitraum von ca. zwölf Wochen<br />

werden neue Verhaltensmuster als Gewohnheit<br />

akzeptiert. Leichter gesagt als getan. Sei nicht zu<br />

streng mit dir, wenn du einen Rückfall erleidest.<br />

Selbstabwertung bringt dich nicht weiter. Veränderungen<br />

erfordern einen liebevollen Umgang<br />

mit sich selbst und Menschen, die Mut machen.<br />

Dazu eine kleine Geschichte: Eine liebe Bekannte<br />

von mir rauchte zwischen 20 und 40<br />

Zigaretten am Tag. Vor zehn Jahren hörte sie<br />

zu Neumond auf, da zu diesem Zeitpunkt mit<br />

weniger Entzugserscheinungen zu rechnen ist.<br />

Sie wollte ganz einfach nicht mehr nach Rauch<br />

stinken. Seit damals geht sie jeden Tag mit ihrem<br />

Hund walken. Inzwischen leitet sie eine eigene<br />

Nordic-Walking-Gruppe.<br />

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dann freuen wir uns über deine Bewerbung!<br />

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Neukunden, vor allem im Bereich Sportindustrie, Sportmarken, Tourismus und Events<br />

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Abstimmung und Abwicklung<br />

• Du entwickelst crossmediale Angebote für Digital und Print sowie kreative Ideen für neue Geschäftsfelder<br />

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besitzt gute Englischkenntnisse<br />

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PRODUKTE, DIE WIR DIESMAL<br />

UNTER DIE LUPE<br />

GENOMMEN HABEN.<br />

WUCHTIG IN JEDER HINSICHT<br />

Anders, ganz anders als alle anderen aktuellen Laufschuhe.<br />

Das blitzt durchs Gehirn beim Erstkontakt mit dem ASICS<br />

METARIDE, dem neuen Top-Modell der Japaner. Zwei Jahre<br />

lang hat sich die Entwicklungsabteilung im Labor in Kobe die<br />

Köpfe darüber zerbrochen, wie man das Laufen weniger anstrengend<br />

machen kann und wie man mit einem Schuh die<br />

Verletzungsgefahr senken kann. Herausgekommen ist dieses<br />

schwarz-rote Gerät, das es nur in dieser einen Farbvariante<br />

gibt, das wuchtig aussieht, sich wuchtig anfühlt und wuchtig in<br />

der Anschaffung ist – 250 Euro werden für den MetaRide fällig.<br />

„Schlupf einmal rein“, war die erste gesprochene Reaktion auf<br />

den Schuh. Weil sich die Sohle mit Vorfuß-Rocker-Form echt<br />

arg anfühlt. Du rollst automatisch nach vorne. Gleichzeitig hat<br />

man ein bisschen das Gefühl, mit dem Großzehengrundgelenk<br />

auf einer Rolle zu stehen. Alle im Büro bestätigen das Gefühl.<br />

Auf der Laufrunde treibt dich der MetaRide an. Ich lande gefühlt<br />

weiter am Vorfuß, die Haltung verändert sich dadurch, ich<br />

fühle mich schneller. Asics empfiehlt den Schuh auch für eine<br />

Pace ab 6 Minuten pro Kilometer und schneller. Läuft man<br />

langsamer, wird der Schuh unangenehm. Auf jeden Fall wird<br />

der Bewegungsapparat anders belastet als bei „herkömmlichen“<br />

Schuhen. Das merkt man in Waden, Oberschenkel, Fuß.<br />

Damit ist der MetaRide die perfekte Wahl für das Vielläufer-Schuhportfolio<br />

– weil er wirklich Abwechslung in den<br />

Körper bringt und der Einseitigkeit vorbeugt.<br />

VON KLAUS MOLIDOR UND KEVIN LAIMER<br />

68 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

Fotos: Thomas Polzer


OH SOHLE MIO<br />

RUMPF IST TRUMPF<br />

Als Läufer betrachtet man eine 28-Panel-Konstruktions-Short<br />

mit einem 200-Gramm-Nylon/Spandex-Material und einer hohen<br />

Taille doch sehr skeptisch, da gerade Seamless-und-Lightweight-Shorts<br />

für ein angenehmes Laufgefühl sorgen. Doch ich<br />

wagte den Versuch mit der CORE-TEC-2.0-Hose von OPEDIX um<br />

stolze 145 Euro, weil sie Rumpfunterstützung verspricht.<br />

Beim Anziehen schrumpft der Bauchumfang, da der obere<br />

Bund über der Hüfte sitzen muss, um die volle Wirkung der aufwendigen<br />

Konstruktion zu spüren. Das Material fühlt sich trotz<br />

seiner Stärke sehr gut an und auch die Nähte spürt man nicht.<br />

Nach den ersten Schritten merkt man die Wirkung rund um den<br />

Rumpf, man verspürt leichten Druck auf die Schwachstellen im<br />

Bereich des unteren Rückens, die Po- und Oberschenkelmuskulatur.<br />

Durch die enge Passform wird die Muskulatur gut gestützt,<br />

die Ermüdung hinausgezögert und bei längeren Läufen<br />

auf Asphalt werden die Gelenksprobleme minimiert.<br />

Die Shorts ersetzen zwar kein Rumpftraining, aber gerade bei<br />

längeren Läufen über einer Stunde merkt man die positive<br />

Wirkung, da der Körper in seiner korrekten Ausrichtung<br />

gut unterstützt wird.<br />

Fazit: Auch nach 17 km war meine Muskulatur noch nicht ermüdet,<br />

ich hätte das Training noch fortsetzen können.<br />

Lieber Marco, ich gebe es zu: Ich mach die Fußgewölbeübungen<br />

viel zu selten. Zu meinem Leidwesen und zu jenem meines<br />

oben genannten Physiotherapeuten, der mich dann vor Laufbewerben<br />

oft last minute wieder herrichten muss. Zusätzlich<br />

hab ich zwar – wie der Durchschnittsläufer auch – fleißig in<br />

Laufschuhe und -gewand investiert, die Einlegesohle aber völlig<br />

vernachlässigt. Wär mir nie eingefallen am Hightech-Produkt<br />

Laufschuh was zu ändern. Bis die 3D-SENSE von SIDAS<br />

(UVP € 24,96) für einen Test in die Redaktion geflattert sind.<br />

Dass sie ein Haucherl zu groß sind, hat die Schere schnell<br />

korrigiert.<br />

Also rein damit in die Laufschuhe und raus auf die Laufrunde.<br />

Der Aha-Effekt stellt sich schon auf den ersten Metern ein. Das<br />

Fußgewölbe ist angenehm gestützt. Weil die SIDAS-Sohle deutlich<br />

robuster ist, als die Seriensohlen fühlt sich die Kraftübertragung<br />

auch direkter an, ohne dass das Gefühl hart wäre.<br />

Mehrere Tests auf verschiedenen Längen und in unterschiedlichen<br />

Geschwindigkeiten zeigen: Der Fuß ermüdet weniger<br />

schnell und fühlt sich – wie soll ich sagen? – nach 13 Kilometern<br />

noch frischer an als sonst. Ich werde künftig vielleicht wieder<br />

nicht mehr Fußgewölbeübungen machen, dafür aber sicher<br />

in ordentliche Sohlen investieren. Vielleicht erspart mir<br />

das die Probleme. Sonst: Marco, wann kann ich kommen?<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

69


Die Anmeldung für den 22.<br />

Internationalen Wachaumarathon<br />

läuft bereits unter:<br />

www.wachaumarathon.com<br />

LAUFEN IM<br />

WELTKULTURERBE<br />

DER WACHAUMARATHON<br />

FÄLLT HEUER AUF DEN<br />

29. SEPTEMBER. NEU:<br />

NOCH WENIGER PLASTIK.<br />

ALTBEWÄHRT: DAS LAUFER-<br />

LEBNIS IN DER LANDSCHAFT<br />

DES WELTKULTURERBES.<br />

E<br />

ine Woche später als sonst, aber genauso<br />

eindrucksvoll wie immer steigt heuer<br />

der 22. Internationale Wachaumarathon<br />

am 29. September. Am ersten Sonntag<br />

nach Herbstbeginn bietet er die perfekte<br />

Möglichkeit, Genuss und sportliche<br />

Leistung in der wunderschönen Weltkulturerbelandschaft<br />

zu verbinden.<br />

Auch in diesem Jahr werden wieder<br />

rund 10.000 Läuferinnen und Läufer<br />

aus fast 60 Nationen erwartet. Dass die<br />

Strecke nicht nur schön, sondern auch<br />

schnell ist, haben die Damen im vergangenen<br />

Jahr mit einem neuen Streckenrekord<br />

einmal mehr unter Beweis gestellt.<br />

Von Achleiten, Spitz und Emmersdorf<br />

aus bieten alle Distanzen auch für<br />

Hobbyläufer eine perfekte Topografie.<br />

Angeboten werden Marathon (+flexi-<br />

ble Staffel), Halbmarathon (+Nordic<br />

Walking), Viertelmarathon (+Teambewerb)<br />

und Kinderläufe (28.9.). Startnummernausgaben<br />

in Krems und Wien<br />

sowie direkte Sonderzüge vom Wiener<br />

Hauptbahnhof direkt in die Startbereiche<br />

in der Wachau bleiben auch heuer<br />

bequeme Serviceleistungen für die TeilnehmerInnen<br />

aus Wien, die rund die<br />

Hälfte des Starterfeldes ausmachen.<br />

<strong>2019</strong> setzen die Veranstalter einen<br />

wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit:<br />

Alle Start- und gleichzeitig<br />

Kleidersackerl sowie alle Regenponchos<br />

bestehen aus Produkten, die 100 %<br />

organisch sind! Erstmals gibt es auch<br />

eine Event-Pauschalversicherung, die<br />

Storno-, Ausfalls- sowie eine 1-Tages-<br />

Sportunfallversicherung abdeckt.<br />

Fotos: Bernd Gruber, Benjamin Butschell<br />

70 <strong>SPORTaktiv</strong>


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Luftdurchlässig und<br />

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Ergonomie in ihrer<br />

schönsten Form: Nahtlos.<br />

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IHR AUSSEHEN.<br />

UND IHRE<br />

PERFORMANCE.<br />

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ZURÜCK ZU<br />

DEN WURZELN<br />

Die Schuhe von On kommen aus<br />

den Schweizer Bergen. Genau dorthin<br />

hat die Firma jetzt eine Berghütte<br />

gestellt, die nachhaltig ist, die<br />

Umwelt nicht belastet und ein<br />

einzigartiges Erlebnis garantiert.<br />

Geboren in den Schweizer Bergen ist die<br />

Laufschuhmarke On. Dorthin kehren<br />

die Eidgenossen jetzt auch zurück.<br />

Genauer gesagt an den Piz Lunghin<br />

im Oberengadin. Hoch über Maloja<br />

hat On eine Berghütte aufgestellt, die<br />

„Mountain Hut“. Die minimalistische<br />

Berghütte verursacht keinen Abfall<br />

und ist auch nur zu Fuß erreichbar –<br />

ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, die<br />

auch für On ein starkes und wichtiges<br />

Thema ist. Für diesen Sommer soll die<br />

Hütte Wanderern und Bergläufern ein<br />

einzigartiges Bergerlebnis bescheren. Die<br />

Liebe zu den Bergen, zum Design und<br />

zu Innovationen hat die Designer zu der<br />

einzigartigen Hütte inspiriert, die an<br />

einem ganz besonderen Ort stehen wird.<br />

Denn am Piz Lunghin entspringen drei<br />

bedeutende europäische Flüsse: Donau,<br />

Rhein und Po.<br />

ALLE INFOS<br />

www.on-running.com<br />

ANZEIGE/Foto: On Running<br />

HIGHWAY TO BELL<br />

Mit dem neuen Sixer MIPS stellen die Experten von Bell einen<br />

innovativen Mountainbike-Helm vor, der alle Sicherheitsfeatures<br />

trägt und auch beim progressiven Style voll punkten kann.<br />

Bei Bell haben sie die Ärmel ganz<br />

schön hochgekrempelt und an<br />

jedes Detail am neuen Helmmodell<br />

Sixer gedacht, damit du dich<br />

da draußen ganz auf den Trail<br />

konzentrieren kannst. Denn das<br />

Letzte, worüber du beim Biken<br />

nachdenken willst, ist dein Helm.<br />

Der Idealfall: Du solltest das<br />

Gefühl haben, als wäre der Helm<br />

gar nicht da.<br />

Damit sich dieses Gefühl<br />

einstellt, setzt der Sixer auf die<br />

bewährte und in diesem Fall<br />

integrierte MIPS-Technologie,<br />

was zu einer schlankeren und<br />

passgenaueren Form führt, die<br />

zusammen mit dem Float-Fit-<br />

System und eigenem Sweat Guide<br />

einen nie dagewesenen Komfort<br />

für Biker bietet. Deine Radbrille<br />

wird mithilfe des Strap Grippers<br />

auf der Rückseite des Helms<br />

gehalten. Dazu: Dual-Flow-Ventilation,<br />

höhenverstellbarer Visor,<br />

Kamera- und Lichthalterung, 26<br />

Lufteinlässe. Also aufsetzen und<br />

vergessen, wie gut und angenehm<br />

der Sixer sitzt.<br />

MEHR INFOS<br />

www.bellhelmets.com<br />

ANZEIGE/Fotos: Bell<br />

72 <strong>SPORTaktiv</strong>


Fotos: istock, Christoph Malin, Salzkammergut-Trophy/Marc Schwarz, Christoph Strasser<br />

BIKE<br />

Technik – Menschen – Material<br />

SCHUBKRAFT<br />

Im Jahr 2018 wurden in Österreich<br />

457.000 Fahrräder neu gekauft<br />

(+10,4 Prozent), dabei wurden 580<br />

Mio. Euro ausgegeben. 33 Prozent<br />

waren mit einem Elektromotor ausgestattet<br />

– Tendenz stark steigend.<br />

www.sport-fachhandel.com<br />

DIE TROPHY RUFT<br />

Die Salzkammergut-Trophy ruft am<br />

13. Juli wieder nach Bad Goisern.<br />

Der Gradmesser: die legendäre<br />

A-Strecke mit 210 km und 7119 hm.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> hat natürlich wieder<br />

ein großes Team am Start.<br />

salzkammergut-trophy.at<br />

REKORDJAGD<br />

Am 11. <strong>Juni</strong> startet das Race<br />

Across America. Das Ziel von<br />

Christoph Strasser: dritter Sieg in<br />

Folge und sechster ingesamt – das<br />

wäre Rekord. Nach Unfall 2018<br />

auch dabei: Thomas Mauerhofer.<br />

www.raceacrossamerica.org<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

73


Halt, Stopp, ein paar Minuten<br />

warten bitte! Auf der Vorderwindau-Straße<br />

von Straubing<br />

rauf nach Westendorf sperren<br />

Arbeiter die kurvige Straße. In der Felswand<br />

über dem Asphalt hängen Kletterer,<br />

die die vom Winter losen Steine abklopfen<br />

und so für Sicherheit für die Sommermonate<br />

sorgen. Ein symbolisches Bild<br />

für die Region im Frühling.<br />

Ein ganz normaler Tag also in diesem<br />

Mai. Überall werden Hauseinfahrten,<br />

Garagen und Parkplätze mit Kärchern bearbeitet,<br />

Pferde dürfen erstmals wieder<br />

auf die Koppel, überall schießen E-Biker<br />

um die Kurven (noch im Tal, oben liegt<br />

noch Schnee), Golf- statt Eishockeyschläger<br />

ist wieder die Devise. Das ganze Brixental<br />

scheint sich gerade zu wandeln,<br />

schuppt die Haut des Winters ab, lässt<br />

den Skisport für ein paar Monate hinter<br />

sich und begrüßt mit offenen Armen den<br />

Sommer und die Sommersportler.<br />

Unsere Gier auf Mountainbike-Trails<br />

muss bei diesem frühsommerlichen Besuch<br />

von den Locals noch gebremst werden.<br />

Zu viel Schnee am bekannten Fleckalm-Trail,<br />

deshalb starten wir zum Lisi-<br />

EIN TAL<br />

GEHT AUF<br />

DEN BERG<br />

VON WEGEN NUR SKISPORT: DIE KITZBÜHELER ALPEN UND DAS<br />

BRIXENTAL SETZEN AM BERG AUCH IM SOMMER UND BEIM RADSPORT<br />

MASSSTÄBE. UND ERSTMALS KANN MAN HEUER MIT DEM<br />

MOUNTAINBIKE VOM HAHNENKAMM KURVEN.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Osl-Trail in Kirchberg. Auch der ist<br />

noch offiziell gesperrt, für das Fotoshooting<br />

rollen wir ein paar Meter. Unser Fotograf<br />

Thomas drückt ab und der Arbeiter<br />

vom Straßendienst im orangen Unimog<br />

ein Auge zu.<br />

Doch jetzt ist der Sommer endgültig<br />

da, die Highlights der Monate <strong>Juni</strong>, Juli<br />

und August machen das Brixental zu einer<br />

der vielfältigsten Radregionen Österreichs.<br />

Bevor wieder der nächste Winter<br />

kommt …<br />

E-Bike-Festival in<br />

Westendorf 21. bis 23. <strong>Juni</strong><br />

Das E-Bike-Festival Kitzbüheler Alpen<br />

gilt als Auftakt zum KitzAlpBike-Festival,<br />

ist das größte E-Bike-Festival Österreichs<br />

und eröffnet die Radsaison. Ge-<br />

Fotos: Kitzbüheler Alpen-Brixental©eye5carlosblanchard, Thomas Polzer<br />

74 <strong>SPORTaktiv</strong>


startet wird am 21. <strong>Juni</strong> (Freitag) mit<br />

dem internationalen E-Bike-Fachkongress,<br />

gefolgt von den zwei Besuchertagen<br />

am Samstag und Sonntag, die<br />

ganz im Zeichen von Genuss und<br />

Testen stehen. Am Samstagnachmittag<br />

startet mit der Windautaler Radlrallye<br />

auch das KitzAlpBike-Festival,<br />

am Abend ist die ElektroRad-Nachtschwärmer<br />

Tour bei anschließender<br />

Lagerfeuerromantik unterm Sternenhimmel<br />

geplant. Sonntags findet die<br />

AK-Tirol-Radltour in Westendorf<br />

statt. Die Tour führt zur Gamskogelhütte<br />

im Windautal. Im Rahmenprogramm:<br />

Testparcours, Genusstouren,<br />

Fahrtechniktrainings, Live-Musik.<br />

Der Eintritt zum Festival ist gratis.<br />

www.ebikefestival.at<br />

KitzAlpBike in Kirchberg,<br />

Brixen, Westendorf<br />

22. bis 29. <strong>Juni</strong><br />

Beim achttägigen Bike-Spektakel machen<br />

Tausende Hobbybiker und namhafte<br />

Profis die Tiroler Region zum<br />

Bike-Mekka der Alpen – zum bereits<br />

24. Mal übrigens. Los geht es mit der<br />

Windautaler Radlrallye am Samstag<br />

(siehe oben), die Rennaction erlebt<br />

dann beim traditionellen und zwölften<br />

Hillclimb in Brixen im Thale am<br />

Mittwochabend (26. <strong>Juni</strong>, ab 18.30<br />

Uhr) einen ersten Höhepunkt, 500<br />

Höhenmeter sind auf der knapp sechs<br />

Kilometer langen Strecke zu absolvieren.<br />

Zuckerl: Ab 17.30 Uhr transportiert<br />

die Bergbahn Fans kostenlos vom<br />

Tal zur Bergstation Hochbrixen, wo<br />

sportbrille<br />

commander / BSG-61<br />

High end Sportbrille<br />

mit ihrem exklusiven Stil passt die Brille ideal<br />

zu jedem radfahrer. Sie zeichnet sich durch<br />

Komfort und perfekte Passform aus<br />

• 3 Längen einstellbares Bügelendensystem<br />

• Wasserabweisende Beschichtung der Gläser<br />

• Hochwertiger Grilamid-rahmen mit einstellbarem<br />

nasenbügel & 3 Wechselgläsern


mc-switzerland.com/fourstroke<br />

sich das Ziel befindet. Ab Freitag ist<br />

die Expo-Area in Brixen geöffnet, am<br />

Samstag folgen dort als Abschluss die<br />

legendären Kitzalpbike-Marathons in<br />

den Distanzen Light (29 km), Medium<br />

(38 km), Medium Plus (55 km),<br />

Extreme (67 km) und Ultra (100<br />

km). Ein Highlight im österreichischen<br />

Rennkalender.<br />

www.kitzalpbike.at<br />

Österreich-Rundfahrt<br />

6. bis 12. Juli<br />

Das Brixental kann auch Rennrad. Ab<br />

11. Juli radeln die Profis der Ö-Tour<br />

in Tirol: Von Bruck (Salzburg) geht es<br />

über den Gerlos und durch Zillertal<br />

und Inntal Richtung Hopfgarten und<br />

nach 161,9 km (2619 hm) in den<br />

Zielort Kitzbühel. Die sechste und<br />

letzte Etappe (12. Juli) steht im Zeichen<br />

der Entscheidung über den<br />

Toursieg. Dieser fällt nach einer<br />

Rundtour über St. Johann und Kössen<br />

wohl hinauf zum Kitzbüheler<br />

Horn. (116,7 km, 2215 hm).<br />

www.oesterreich-rundfahrt.at<br />

Bike-Attack Kitzbüheler<br />

Horn 12. Juli<br />

Du willst „den steilsten Radberg Österreichs<br />

im Rennmodus“ vor den<br />

Profis der Österreich-Rundfahrt befahren?<br />

Dann musst du einen Startplatz<br />

für die „Kitzbüheler Horn Bike<br />

Attack“ ergattern. Dann hast du die<br />

Chance auf einen Zieleinlauf und die<br />

Siegerehrung wie ein Profi. Davor<br />

müssen allerdings 920 Höhenmeter<br />

auf 7,5 Kilometern auf der Panoramastraße<br />

bezwungen werden. Bis zu<br />

22 Prozent steil ist der Anstieg, diese<br />

Challenge wirst du noch ein paar<br />

Tage später spüren.<br />

Vielfalt an<br />

Mountain bike-Touren<br />

Die besondere Topografie mit den<br />

Seitentälern und den vielen Almen<br />

macht das Brixental wie geschaffen<br />

für das Mountainbiken. Die exakt<br />

812,35 km ausgewiesene Bikerouten<br />

(32.296 Höhenmeter) in den Kitzbüheler<br />

Alpen sind eine Herausforderung<br />

für jeden Mountainbiker. 87<br />

Radrouten stehen im Tourenportal<br />

auf www.kitzbueheler-alpen.com<br />

zum Download bereit.<br />

KAT-Bike<br />

Ein spezielles Tourenangebot ist der<br />

fixfertig zusammengestellte KAT-Bike:<br />

Je nach Zeitbudget stehen drei oder<br />

vier Tagesetappen zur Wahl, wobei<br />

sich die erste Etappe mit nur 25 Kilometern<br />

und 700 Höhenmetern als lockere<br />

Einrollpartie eignet. Für die drei<br />

Etappen von Hopfgarten nach Brixen<br />

im Thale, von Brixen nach Oberndorf<br />

in Tirol und von Oberndorf nach Fieberbrunn<br />

stehen dann jeweils unterschiedliche<br />

Streckenprofile zur Wahl.<br />

Insgesamt lassen sich so bis zu 170<br />

km und 6000 Höhenmeter kombinieren.<br />

Das Beste: Es gibt fertige<br />

Packages zu buchen, mit ausgesuchten<br />

3- bzw. 4-Sterne-Hotels, Gepäcktransport<br />

von Unterkunft zu Unterkunft<br />

(somit nur kleiner Tourenrucksack am<br />

Rücken) und dank Gästecard inkludierte<br />

Rückreise mit der Bahn zum<br />

Ausgangspunkt nach Hopfgarten.<br />

www.kitzbueheler-alpen.com/de/<br />

kat-bike/<br />

Lisi-Osl-Trail<br />

Dieser Bike-Trail am Gaisberg in<br />

Kirchberg wurde nach Local Hero<br />

Lisi Osl (33) benannt, Bike-Profi,<br />

76 <strong>SPORTaktiv</strong>


Good times<br />

on 2 wheels<br />

www.bikehotels.it<br />

Weltcup- und Olympia-Starterin, Gesamtweltcupsiegerin<br />

2009 und neunfache<br />

Staatsmeisterin aus dem Ort.<br />

Gestartet wird direkt bei der Bergstation<br />

der Gaisbergbahn auf 1270 Meter<br />

Seehöhe. Die größtenteils naturbelassene<br />

Strecke bietet auf rund 450<br />

Höhenmetern und 3,2 km Länge bis<br />

zurück zur Talstation flowige Passagen<br />

und eine Vielzahl an feinsten Serpentinen,<br />

Anliegerkurven, Stufen und<br />

Wurzelpassagen. Fahrzeit: 10 bis 15<br />

Minuten<br />

Fleckalm-Trail und<br />

Hahnenkamm-Trail<br />

Eigentlich ein Bike-Highlight der Region:<br />

Der Fleckalm-Trail mit seiner<br />

Länge von 7,1 km (1100 hm bergab)<br />

ist heuer aufgrund der Bauarbeiten an<br />

der Fleckalmbahn aus Sicherheitsgründen<br />

die meiste Zeit gesperrt. Bis<br />

Ende Juli wird er noch zumindest an<br />

den Wochenenden befahrbar sein.<br />

Dafür gibt es (geplant ab Mitte <strong>Juni</strong>)<br />

den neuen Hahnenkamm-Trail in<br />

Kitzbühel. Direkt von der Bergstation<br />

der Hahnenkammbahn geht es auf einer<br />

Länge von 8 km und 900 zu<br />

überwindenden Höhenmetern ins Tal<br />

zurück. Streif auf zwei Rädern.<br />

NEU<br />

Bike-Academy und<br />

das Urgestein<br />

Mit Lisi Osl hat die Region ein<br />

Mountainbike-Aushängeschild, mit<br />

Kurt Exenberger ein zweites. Der<br />

44-jährige Trainer und Fahrtechnikexperte<br />

(auch von Osl) hat bereits 1999<br />

seine Bike-Academy ins Leben gerufen<br />

und damit die erste Bike-Schule<br />

Österreichs etabliert. „Fahrtechnik ist<br />

einfach unsere Leidenschaft“, sagt<br />

Exenberger. Mit Camps, Schulungen<br />

und geführten Touren haben sich er<br />

und die Academy über die Grenzen<br />

hinaus einen guten Namen gemacht.<br />

„Bei uns ist es halt echt herrlich zum<br />

Biken. Für Anfänger haben wir links<br />

und rechts in den Tälern viele Forststraßen,<br />

viele Lifte zum Kombinieren<br />

der ganzen Tourenangebote und für<br />

unseren kleinen Raum mit sechs offiziellen<br />

Bike-Trails schon ein ganz gutes<br />

Angebot für All-Mountain- und<br />

Endurofahrer“, meint Exenberger.<br />

www.bikeacademy.at<br />

So, die Straße nach Westendorf<br />

hinauf ist wieder freigegeben, die<br />

Sperre vorbei. Alles ist auf Hochglanz,<br />

die Almen sind wieder grün. Dem<br />

Bike-Sommer steht nichts mehr<br />

im Wege.<br />

Foto: Nathan Hughes<br />

Es gibt Leute, die gehen zum Lachen<br />

in den Keller und zum Urlauben<br />

auf Instagram. Und es gibt die<br />

BikeHotels Südtirol, die zum Lachen<br />

lieber nach draußen gehen und den<br />

Couchpotatoes Inspiration liefern.<br />

#BikenistChefsache<br />

„Für einen gelungenen Bikeurlaub<br />

ist Mittelmäßigkeit zu wenig. Deswegen<br />

bemühen wir uns sehr, damit<br />

er für dich außerordentlich wird<br />

und in guter Erinnerung bleibt!”<br />

Luis Brunner<br />

Wellnesshotel Erica -<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

mountain & active **** s<br />

www.erica.it<br />

77


PRO HELM<br />

Kompromisslos für den<br />

Radrennsport wurde der<br />

ABUS-AirBreaker entwickelt.<br />

Alle Details von der<br />

Wabenstruktur des „Multi<br />

Speed Designs“ bis zu den<br />

flatterfreien Flowstraps ist er<br />

auf Aerodynamik gebürstet.<br />

Ohne Abstriche bei Belüftung<br />

und Sicherheit.<br />

www.abus.com<br />

BEFLÜGELT<br />

EIn innovativer Heckträger<br />

ist der ATERA-„Genio Pro“.<br />

Seine „Flügelfalttechnik“<br />

ist nach dem Vorbild der<br />

Natur konstruiert, damit<br />

lässt er sich besonders klein<br />

verstauen. Entfaltet nimmt<br />

er drei Bikes mit bis zu 66 kg<br />

Gesamtgewicht auf.<br />

www.atera.de<br />

BIKE<br />

NEWS<br />

X-TRACK-PEDAL FÜR<br />

ENDURO UND TRAIL<br />

Die LOOK-X-Track-Pedale überzeugen<br />

durch einen einfachen Ein- und Ausstieg<br />

und ihre extra große Kontaktfläche. Und<br />

sie sind kompatibel mit Shimanos SPD-<br />

System. Mit dem X-Track-En-Rage+ gibt‘s<br />

einen Neuzugang in der Serie –<br />

speziell für Trail-/Enduro-<br />

Einsatz entwickelt.<br />

www.lookcycle.com<br />

KLEINER RIEGEL,<br />

GROSSE LEISTUNG<br />

Sporternährungsspezialist<br />

XENOFIT hat seinen neuen<br />

„energy bar“ auf den Markt<br />

gebracht: Der Kohlenhydrat-<br />

Riegel ist mit 50 g zwar<br />

etwas kleiner, aber dafür<br />

im Inhalt optimiert. Perfekt<br />

für Ausdauersportler in vier<br />

Geschmacksrichtungen.<br />

www.xenofit.de<br />

HIGH END<br />

Die BBB Commander BSG-61 ist eine High-<br />

End-Sportbrille mit einstellbarem Rahmen<br />

(Länge der Bügelenden, Nasenbügel),<br />

wasserabweisender Beschichtung und drei<br />

Wechselgläsern. Sie ist 32 Gramm leicht<br />

und in fünf Farben erhältlich.<br />

www.bbbcycling.com<br />

Fotos: Hersteller<br />

78 <strong>SPORTaktiv</strong>


SONNENSCHUTZ<br />

IM HÄRTETEST<br />

Wer könnte Sonnencremes besser auf Herz<br />

und Nieren testen als der zweifache Ironman-<br />

Hawaii-Sieger Patrick Lange?<br />

Erst schwimmen, dann stundenlang Rad fahren<br />

und am Ende einen Marathon laufen.<br />

Meist noch in großer Hitze – da ist die Haut<br />

extremer Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Bei<br />

einem Ironman gut und gerne einmal zehn, elf,<br />

zwölf Stunden lang. Patrick Lange kann davon<br />

ein Lied singen. Der Deutsche ist zweifacher<br />

Sieger des Ironman auf Hawaii – in der Rekordzeit<br />

von 7:52,39 Stunden. „Da sollte die<br />

Sonnencreme natürlich wasser- und schweißresistent<br />

sein. Andernfalls würde sie sich bei mir<br />

nicht lange halten“, sagt der 32-Jährige aus Bad<br />

Wildungen in Hessen. „Von Vorteil ist auch,<br />

wenn sie nicht fettet und schnell einzieht, da<br />

sich dadurch das Auftragen leichter gestaltet.“<br />

Bei einem Triathleten spielt Zeit also einfach<br />

immer eine Rolle.<br />

Schwitzen verstärkt übrigens die Wirkung<br />

der UV-Strahlung durch die Wasserschicht,<br />

die sich auf der Haut bildet. „Wichtig ist, sich<br />

gleich nach dem Aufstehen gut einzucremen.<br />

Im Training sollte man dann auch regelmäßig<br />

nachcremen“, rät Lange. „Und im Wettkampf<br />

empfiehlt es sich natürlich auch zwischen den<br />

Disziplinen.“ Damit kein Sonnenbrand die<br />

Freude über den Sieg trübt.<br />

MEHR INFOS UNTER:<br />

www.ultrasun.com<br />

ANZEIGE / Fotos: Ultrasun<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

79


BOSCH UND GOISERN<br />

Bosch, <strong>SPORTaktiv</strong><br />

und die Salzkammergut-Trophy<br />

machen es<br />

möglich: Wir verlosen<br />

fünf Startplätze für<br />

die Trophy im neuen<br />

eMTB-Format. Dazu<br />

gibt es geführte<br />

Touren und<br />

Testfahrten.<br />

VOLL UNTER STROM<br />

Die Salzkammergut-Trophy in Bad Goisern<br />

muss man nicht mehr näher vorstellen.<br />

Der härteste und beliebteste<br />

Mountainbike-Marathon Österreichs, weit<br />

über die Grenzen hinaus bekannt und berüchtigt,<br />

hat seit drei Jahren auch einen ganz jungen<br />

Ableger, die Bosch eMTB-Challenge supported<br />

by Trek.<br />

Bosch führt diese Wettkampfserie mit maximalem<br />

Spaßfaktor heuer bereits in die dritte<br />

Saison. Es gibt Rennen in sechs europäischen<br />

Ländern, darunter den Auftakt am Gardasee,<br />

und die Serie führt bis England und Frankreich.<br />

Bad Goisern ist am 13. Juli die österreichische<br />

Station. Wegen der hohen Nachfrage<br />

sind die Startplätze in diesem Jahr erstmals auf<br />

Fotos: Daniel Hug<br />

80 <strong>SPORTaktiv</strong>


BOSCH E-MTB-CHALLENGE<br />

SUPPORTED BY TREK<br />

Alle Infos zum E-Rennen in Bad<br />

Goisern, zur Ausschreibung und<br />

zu den Touren auf<br />

www.trophy.at<br />

www.trophy.at/MTB-Touren<br />

#emtbchallenge<br />

150 Teilnehmer pro Veranstaltung limitiert.<br />

Wie bei allen eMTB-Rennen von<br />

Bosch, ist nicht nur pure Muskelkraft<br />

gefragt, Fahrtechnik und Orientierung<br />

spielen genauso eine Rolle wie Kondition<br />

und cleveres Akku-Management.<br />

Der Bewerb im Detail<br />

Die Bosch eMTB-Challenge punktet<br />

vor allem mit Vielseitigkeit. Rund 35<br />

Kilometer und etwa 1000 Höhenmeter<br />

sind zu absolvieren. Die sogenannten<br />

Stages, eine Mischung aus Bergauf- und<br />

Bergabstrecken, werden ohne vorheriges<br />

Training auf Zeit gefahren. Auf den<br />

Transferstrecken dazwischen geht es weniger<br />

um Geschwindigkeit als vielmehr<br />

DAS GEWINNSPIEL<br />

Bosch und <strong>SPORTaktiv</strong> verlosen<br />

fünf Startplätze für die Bosch<br />

eMTB-Challenge in Bad Goisern<br />

am 13. Juli! Bewirb dich bis<br />

28. <strong>Juni</strong> per E-Mail an<br />

office.sportaktiv@styria.com<br />

und du bist Teil der großen<br />

Trophy-Familie.<br />

um die Orientierungsfähigkeit. Diverse<br />

Punkte müssen im Gelände gefunden<br />

werden, wird einer ausgelassen, gibt es<br />

eine 10-Sekunden-Strafe. Der Fahrer<br />

mit der schnellsten Gesamtzeit gewinnt.<br />

Uphill-Flow und Touren<br />

Dazu bietet Bosch Fahrtechniktrainings<br />

und geführte Touren mit Uphill-Flow<br />

an. Mit Ex-Worldcup-Fahrerin Greta<br />

Weithaler starten die Events in Bad<br />

Goisern am 12. Juli um 11 Uhr, 14.30<br />

Uhr und als „Sunset-Fahrt“ um 17.30<br />

Uhr. Zusätzlich gibt es von 12. bis 14.<br />

Juli geführte eMTB-Testfahrten, alle<br />

Abfahrtszeiten findest du unter www.<br />

trophy.at/MTB-Touren, Anmeldungen<br />

unter emtb-touren@trophy.at. Und als<br />

Draufgabe gibt es individuelle Testmöglichkeiten<br />

während der Expo-Öffnungszeiten<br />

in Bad Goisern.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

81


DIE WICHTIGKEIT<br />

DER RICHTIGKEIT<br />

VON DER SCHWIERIGKEIT, DAS THEMA TRITTFREQUENZ BEIM E-BIKE VERSTÄND-<br />

LICH ZU VERMITTELN. DA HILFT WOHL NUR DER VERGLEICH ZUM AUTO. UNSERE<br />

FAHRTECHNIKSERIE, PART III: DIE RICHTIGE TRITTFREQUENZ BEIM E-BIKE.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Ja, auch im Mekka der Mountainbiker<br />

am nördlichen<br />

Gardasee gehört das E-Mountainbike<br />

zum normalen Ortsbild<br />

von Riva und Torbole.<br />

Und auch hier sieht man das moderne<br />

E-Bike-Phänomen: Elektrisch unterstützte<br />

Radfahrer erkennt man meist von Weitem,<br />

weil sie eine ganz andere, meistens<br />

viel niedrigere Trittfrequenz haben und<br />

zu schwere Gänge treten. Und damit –<br />

und so wird es zum Problem – die Kraft<br />

ihres Motors gar nicht zur vollen Entfaltung<br />

bringen oder im schlimmsten Fall<br />

Kette und Ritzel ruinieren. Denn mit 60<br />

bis 90 Newtonmeter (Nm), im Fall des<br />

TQ-Motors sogar bis 120 Nm, ist Power<br />

masse vorhanden. Wir haben das 25. Bike-Festival<br />

am Lago genutzt, uns in der<br />

Szene der Motorenhersteller nach den<br />

besten Tipps erkundigt – und sind dabei<br />

offene Türen eingerannt.<br />

„Ja, die richtige Trittfrequenz wird leider<br />

nicht gut genug kommuniziert“, sagt<br />

Andreas Böxler. Der Experte am Panasonic-Stand<br />

blättert in einem zig Seiten<br />

starken Katalog eines renommierten<br />

Herstellers. „Darin finde ich alle Daten,<br />

aber nix zum Thema Trittfrequenz, schade.“<br />

Seine Empfehlung zu Panasonic-Motoren:<br />

„Unser Antrieb arbeitet<br />

am effizientesten bei 80 bis 90 Kurbelumdrehungen<br />

pro Minute, 80 sind als<br />

Richtwert ideal.“ Das ist für den normalen<br />

Radfahrer ein hoher Wert.<br />

Am Stand von Shimano treffen wir<br />

Marketingchef Michael Wild, der selbst<br />

seine Beobachtungen macht: „Man sieht<br />

es auch in der Stadt bei den E-Bikes. Vor<br />

der roten Ampel wird nicht geschaltet<br />

und dann treten die Leute mit den dicken<br />

Gängen los. Die meisten E-Biker<br />

schalten zu wenig und zu spät.“ Dabei<br />

hat das direkte Auswirkungen auf den<br />

optimalen Wirkungsgrad, das Drehmoment<br />

und auf das dominierende Thema,<br />

die Reichweite. „Die Leute, die nicht die<br />

richtigen Gänge fahren, beschweren sich<br />

dann, dass zu wenig Kraft da ist und der<br />

Akku nicht lange hält. Da ist noch viel<br />

Aufklärungsbedarf.“<br />

Schaltfaulheit?<br />

Ins selbe Horn stößt man bei Specialized,<br />

wo auf die Kombination von neuem<br />

Brose-Motor und hauseigener Specialized-Software<br />

gesetzt wird. „Unser<br />

Fotos: Christoph Heigl<br />

82 <strong>SPORTaktiv</strong>


Motor funktioniert optimal bei 80 Umdrehungen<br />

pro Minute“, sagt Instruktor<br />

Christoph Joch. Dass nicht alle optimale<br />

Zahlen fahren, erklärt er sich mit der<br />

„Schaltfaulheit“ der E-Biker, weil ja der<br />

Motor eh so wahnsinnig stark ist. „Die<br />

Kräfte sind aber so groß, dass die Ketten<br />

oft zu tauschen sind. Das kleinste Ritzel<br />

am Zahnkranz hinten ist abgefahren,<br />

und die größeren haben die Kette noch<br />

gar nie gesehen“, schmunzelt er. Tests<br />

zur Reichweite hat er selbst gemacht:<br />

„Mit dem richtigen, leichteren Gang<br />

und höherer Kadenz kamen wir bis zu<br />

zehn Prozent weiter.“ Bei Händlerschulungen<br />

ist das ein zentrales Thema. „Am<br />

besten verstehen es die Leute beim Vergleich<br />

mit dem Auto. Ungeachtet der PS<br />

muss man auch beim Auto schalten, um<br />

den idealen Wirkungsgrad zu haben.<br />

Man kann nicht im sechsten Gang den<br />

Berg hochfahren.“ Eine Frequenzanzeige<br />

im Display (wie bei anderen Herstellern<br />

auch) sollte helfen.<br />

Es ist Physik<br />

Bosch hat sogar einen Reichweitenrechner<br />

auf der Website, wo man die Zusammenhänge<br />

zwischen Gewicht, Rad (z. B.<br />

richtiger Reifendruck), Unterstützungsstufe,<br />

Geschwindigkeit, Umwelt (Gelände,<br />

Wind) und Trittfrequenz sehr anschaulich<br />

als Grafik bekommt. Wer die<br />

Physik des Bikens mit Motor versteht,<br />

fährt wohl anders.<br />

Einen anderen Weg beschreiten die<br />

Münchener von Fazua. Ihr Konzept beinhaltet<br />

einen kleineren Motor, einen<br />

kleineren Akku und etwas weniger Power.<br />

„Bei uns sind schon 60, 65 Umdrehungen<br />

der Idealwert“, sagen Fazua-Mitgründer<br />

Fabian Reuter und Entwicklungsingenieur<br />

Stephan Happ.<br />

Deutlich niedriger als die Konkurrenz.<br />

Damit kommen viele auf Anhieb klar.<br />

Nur Rennradfahrer, die 100 bis 110<br />

Umdrehungen gewohnt sind, müssen<br />

sich anpassen.<br />

Anpassungsbedarf haben auch noch<br />

die Schaltungshersteller, denn bei vielen<br />

Bikes ist es gar nicht möglich, richtig<br />

steile Passagen mit hoher Frequenz zu<br />

fahren, weil der leichteste Gang das<br />

nicht packt. Selbstversuch auf einem<br />

steilen Trail: Im leichtesten Gang<br />

schafft man trotz Motorpower gerade<br />

45, 50 Umdrehungen. Größere Kassetten<br />

bzw. kleinere Kettenblätter würden<br />

helfen. Oder die Antriebshersteller senken<br />

die Drehmomentkurve noch weiter<br />

nach unten. Bis dahin: fleißig kurbeln.<br />

DIE<br />

GRUNDREGELN:<br />

UM MOTOR UND AKKU MÖGLICHST EFFIZIENT ZU NUTZEN, SOLLTE MIT<br />

BESTIMMTEN TRITTFREQUENZEN GEKURBELT WERDEN. ALLGEMEINER<br />

RICHTWERT: ZWISCHEN 70 UND 90 UMDREHUNGEN PRO MINUTE. DAS IST FÜR VIELE RADFAHRER HÖHER ALS<br />

GEWOHNT. NUR DIE MOTORUNTERSTÜTZUNG HOCHZUDREHEN, IST DER FALSCHE ANSATZ.<br />

SPORTAKTIV-TIPP: LEICHTERE GÄNGE FAHREN, MEHR FREQUENZ TRETEN, AUCH WENN SICH DAS FÜR UNGEÜBTE<br />

RADFAHRER MERKWÜRDIG ANFÜHLT. MIT DISPLAY, UHR ODER RADCOMPUTER GEGENCHECKEN.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

83


SCHWEIZER<br />

POWER MIT<br />

ZAUBERHAFTER<br />

DIE SCHWEIZER E-BIKE- MARIA<br />

PIONIERE VON FLYER SCHICKTEN IHREN<br />

ENDURO-BOLIDEN UPROC 7 IN DEN<br />

SPORTAKTIV-HÄRTETEST.<br />

URTEIL: MIT BRAVOUR BESTANDEN.<br />

Ein gutes E-Bike allein reicht nicht, um uns zu überzeugen,<br />

das schicken wir voraus. Es muss auch ein gutes,<br />

stimmiges Mountainbike-Konzept sein. Und das „Flyer<br />

Uproc 7 6.30“ punktet gleich in mehreren Kategorien. Aus<br />

MTB-Sicht hat es herausragende Laufräder: Die breiten Felgen<br />

von DT Swiss bieten den idealen Halt für Schwalbes<br />

Brutalo-Klassiker namens Magic Mary. In der weichen Addix-Soft-Version<br />

und mit 2,6er-Dimension haben die grobstolligen<br />

Pneus immensen Grip, egal auf welchem Untergrund.<br />

Das gibt enormes Vertrauen in das Bike.<br />

Restlos überzeugt haben uns auch das angepasste Rahmenkonzept<br />

(steilerer Sitzwinkel, flacherer Lenkwinkel, aufrechte<br />

Sitzposition) sowie Sensibilität und Schluckfreudigkeit<br />

des Hinterbaus mit seinen 16 Zentimetern Federweg.<br />

Dazu bissige Shimano-Bremsen, fertig ist ein Mountainbike,<br />

das mit einer beachtlichen Länge von 1,96 Metern bergab<br />

kein Halten kennt und so manches KOM-Krönchen einfuhr.<br />

Ohne Motor-Unterstützung, wohlgemerkt.<br />

Doch das Flyer-Geschoss punktet klarerweise auch in den<br />

E-Bike-Kategorien. Die Power ist im High-Modus enorm,<br />

im Auto-Modus perfekt für den Traileinsatz dosierbar. Mit<br />

den von Flyer selbst entwickelten und hintergrundbeleuchteten<br />

Controllern lassen sich nicht nur Modi und Display<br />

ansteuern, sondern auch das niteride-taugliche und gut integrierte<br />

Supernova-M99-Licht. „Flaggschiff für die Alpen“<br />

betiteln die Schweizer ihr Bike. Zu Recht: Mit diesem Bike<br />

ist in unseren Breiten wohl keine Challenge zu schwer. FLYER UPROC 7 6.30<br />

RAHMEN: Alu, FIT-Technologie<br />

ANTRIEB: Panasonic GX0, 90 Nm, 630 WH-Akku<br />

FEDERUNG: 4-Link-Suspension mit 160 mm<br />

und RockShox-Dämpfer Super Deluxe RC3<br />

GABEL: RockShox Lyrik RC, 160 mm<br />

LAUFRÄDER: DT Swiss H1900 Spline 35 mit<br />

Schwalbe Magic Mary Addix Soft 27,5 x 2,60<br />

SCHALTUNG: Shimano XT/SLX 1x11 (11-46)<br />

BREMSEN: Shimano Zee 203/180<br />

GEWICHT: 24 kg<br />

UVP: € 4999,–<br />

www.flyer-bikes.com<br />

ANZEIGE / Fotos: Thomas Polzer<br />

84 <strong>SPORTaktiv</strong>


WE Want you<br />

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Technologie, welche die Wärmebildung reduziert<br />

und Feuchtigkeit, welche Reibung verursachen kann.<br />

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*Aktion verlängert bis 31.07.<strong>2019</strong>


„RUSSLAND LIEGT SCHON<br />

HINTER UNS“<br />

ELIAS LANG UND FABIO<br />

TRENN SIND AM 10. MÄRZ<br />

IN GRAZ AUFGEBROCHEN.<br />

BIS ZUM HERBST WOLLEN<br />

SIE IN TOKIO SEIN.<br />

EIN ZWISCHENBERICHT<br />

AUS KASACHSTAN.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Was für ein Abenteuer! Zelten mitten<br />

im Irgendwo und ein Leben auf dem<br />

Fahrrad für viele Monate.<br />

14.000<br />

Kilometer, 12<br />

Länder, von<br />

Graz bis Tokio. Mit dem Fahrrad. Als<br />

Fabio und Elias im März aufgebrochen<br />

sind, standen sehr viele Fragezeichen im<br />

Raum. Raus aus Österreich, rein nach<br />

Ungarn, schon stellten sich erste Beschwerden<br />

durch das ungewohnte und<br />

stundenlange Radfahren ein. Aufgeben?<br />

Sicher nicht! Zweifel? Sicher nicht.<br />

Und auch wenn es wohl übertrieben<br />

wäre, zu behaupten, dass das Ziel der<br />

jungen Abenteurer bereits am Horizont<br />

auftaucht, haben sie dennoch Tokio vor<br />

Augen und erstaunlich viele Kilometer<br />

(knapp 3800 km Ende Mai) und Erlebnisse<br />

gesammelt. „Das Geilste war auf<br />

jeden Fall der Grenzübertritt nach Russland“,<br />

berichtet Fabio. „Einfach zu wissen,<br />

dass man es mit dem Rad von Graz<br />

nach Russland geschafft hat.“ Dabei darf<br />

angemerkt werden, dass die beiden Jungs<br />

keine Sportler sind und vor dem Antritt<br />

der Reise auch kein Training irgendeiner<br />

Art gemacht haben. Außer, sich voll auf<br />

die Challenge einzulassen. Wohl mehr<br />

wert als trockene Kilometer am Ergo<br />

und ein paar Kniebeugen.<br />

„Was auch sehr beeindruckend war,<br />

war der Landschaftswechsel“, erzählt Fabio.<br />

„Ab Wolgograd wurde es immer<br />

steppenartiger, der Sommer erreichte<br />

uns früh mit heißen 30 Grad.“ Über<br />

Achtubinsk ging es östlich der Wolga<br />

Richtung Astrachan und rein nach Kasachstan.<br />

Die endlosen Weiten waren<br />

eine gute Vorbereitung auf die kommenden<br />

Monate in Kasachstan, Usbekistan<br />

und Tadschikistan. Die Zeiteinteilung?<br />

„Bis 6.September müssen wir in China<br />

einreisen.“<br />

Die beiden Grazer reisen nur mit ihren<br />

Rädern, übernachtet wird im Zelt. Ab<br />

und zu werden sie aber eingeladen oder<br />

genehmigen sich eine Unterkunft. Elias<br />

schmunzelt: „Immer öfter, wenn wir in<br />

einem Hostel sind oder eingeladen werden,<br />

merke ich, wie mir das Zelt und das<br />

abenteuerliche Leben abgeht. Für mich<br />

ist unser alltägliches Fahrradleben jetzt<br />

schon das normalste der Welt. Jeden<br />

Abend neue Zeltplätze zu finden, jeden<br />

Tag zu hundert Prozent ausnützen. Das<br />

bedeutet für mich, wirklich zu leben.“<br />

Folgen kann man Elias und Fabio auf<br />

Instagram und auf ihrer Website:<br />

Instagram: „graz.tokyo“<br />

http://graztokyo.blogspot.com/<br />

Fotos: Elias Lang, Fabio Trenn<br />

86 <strong>SPORTaktiv</strong>


NEVER STOP<br />

EXPLORING.<br />

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SONIC 12<br />

KTM-BIKES.AT


BAD KLEINKIRCHHEIM & <strong>SPORTaktiv</strong> LADEN EIN<br />

DAS SPORTAKTIV-<br />

BIKE-FLOW-CAMP<br />

19. bis 22. September <strong>2019</strong><br />

in Feld am See, Kärnten<br />

• 3 Nächte mit Verwöhnpension im Doppelzimmer; nach<br />

Wahl im Vier-Sterne- Superior-Hotel „Brennseehof“<br />

in Feld am See; oder als noch günstigere Variante in<br />

der nebenan gelegenen Sportpension „Seehof“<br />

• Frühstück, Mittag- und Abendessen auch für<br />

die Sportpensionsgäste im „Brennseehof“<br />

• Begleitung und Betreuung durch Profi-Guides<br />

der Sportschule Krainer<br />

• als Geschenk: ein BUFF-<strong>SPORTaktiv</strong>- Headband,<br />

ein Sportnahrungspaket von PEEROTON und<br />

ein „Ultrasun SPF 30 Sports Gel“<br />

• optional <strong>SPORTaktiv</strong>-Bergschutz powered by<br />

Nürnberger-Versicherung für die Dauer des Camps<br />

CAMPLEITUNG<br />

Sportschule Krainer (www.sportschule.at)<br />

PROGRAMM<br />

• 3 geführte Mountainbike-Tages touren<br />

mit hohem Singletrail-Anteil in den<br />

Nockbergen (in drei Leistungsgruppen)<br />

• NEU: Tour auf Europas längstem Flow-Country-Trail<br />

• Aufwärmprogramm mit Fahrtechniktipps von Profi-Guides<br />

am neuen nock/bike-Übungsparcours in Feld/See<br />

• Testmöglichkeit von Hardtails und Fullys<br />

ZIELGRUPPE<br />

aktive Mountainbiker<br />

(Hobbyfahrer & ambitionierte Biker)<br />

TEILNEHMER<br />

maximal 25<br />

ANMELDUNG<br />

Direkt beim Hotel „Brennseehof“ buchen –<br />

die ersten 25 kommen zum Zug!<br />

• Hotel „Brennseehof“<br />

Seestraße 19, 9544 Feld am See<br />

T. +43 (0) 42 46/24 95<br />

E-Mail: hotel@brennseehof.com<br />

Web: www.brennseehof.com<br />

Der Mit Bau Unterstützung von Europas von längstem Bund, Land Flow-Country-Trail und Europäischer erfolgte Union mit Unterstützung von Bund, Land und Europäischer Union<br />

DEINE GESCHENKE<br />

Ein BUFF-SPORT aktiv-Headband,<br />

ein Top-Sportnahrungspaket von<br />

PEEROTON und das „Ultrasun SPF 30<br />

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88 <strong>SPORTaktiv</strong>


BIKE-FLOW CAMP<br />

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DAS ANGEBOT:|<br />

4 TAGE/3 NÄCHTE|<br />

MIT 3 GEFÜHRTEN|<br />

MOUNTAINBIKE-TOUREN |<br />

AB € 385,–|<br />

DIE UNTERKUNFT<br />

Hotel „Brennseehof“ und Sportpension „Seehof“<br />

in Feld am See. Von dort starten wir in die Region<br />

Bad Kleinkirchheim.<br />

Spezialpreise fürs exklusive Camp:<br />

€ 415,– (**** S Hotel Brennseehof) oder<br />

€ 385,– (Sportpension Seehof)<br />

Aufpreis für Einzelzimmer: jew. € 45,–.<br />

Es gelten die allg. Geschäftsbedingungen der<br />

Hotellerie (AGBH 2006).<br />

Foto: Region Bad Kleinkirchheim (c) Mathias Prägant<br />

Der Countdown läuft: Nach knapp einem<br />

Jahr Bauzeit wird Mitte Juli Europas längster<br />

Flow-Country-Trail in der Region Bad<br />

Kleinkirchheim eröffnet. Doch dem nicht genug:<br />

die nock/bike-Region begeistert mit 750 Kilometern<br />

legalen Bikestrecken für Mountainbike-Freaks und<br />

E-Bike-Genießer.<br />

Alles fiebert freilich schon dem neuen Trail<br />

entgegen, der 15,9 Kilometer Glückshormon-Ausschüttung<br />

verspricht. Zuerst geht es gemütlich mit<br />

der Kaiserburgbahn auf den Berg – direkt bei der<br />

Bergstation befindet sich der Einstieg in Europas<br />

längsten Flow-Country-Trail. Jetzt heißt es die<br />

knapp 1000 Höhenmeter auf der 15,9 Kilometer<br />

langen Strecke mit einem durchschnittlichen Gefälle<br />

von rund 8 Prozent zu bewältigen. Diverse<br />

Steilkurven, Drops, Bumps und Roller auf der mit<br />

Schotter befestigten Strecke erfreuen das Mountainbiker-Herz.<br />

Rast- und Entspannungsplätze entlang<br />

des Trails laden zu Pausen mit Panoramablicken in<br />

die südliche Alpenwelt ein.<br />

Vielseitige Bike-Möglichkeiten<br />

Absolutes Highlight der nock/bike-Region Bad<br />

Kleinkirchheim ist aber, dass alle Routen und Trails<br />

des 750 Kilometer langen, legalen Radstreckennetzes<br />

miteinander kombinierbar sind! Auch der neue<br />

Flow-Country-Trail lässt sich an bestimmten Stellen<br />

bestens mit den Natur-Single-Trails oder Biketouren<br />

der Region verbinden. Insgesamt gibt es fünf dieser<br />

natürlichen Trails, drei davon, die Nock-Lake-Trails,<br />

führen direkt zur Bikers Lounge am malerischen<br />

Brennsee im Familiensportdorf Feld am See, wo die<br />

Campteilnehmer logieren.<br />

Nutze die Chance und entdecke mit den Profi-<br />

Guides der Sportschule Krainer Europas längsten<br />

Flow-Country-Trail – beim <strong>SPORTaktiv</strong> -Flow-<br />

Camp in der Region Bad Kleinkirchheim von<br />

19. bis 22. September!<br />

Mehr Infos zur Region:<br />

www.badkleinkirchheim.at<br />

www.nockbike.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

89


SPORTAKTIV WAR AUF<br />

EINLADUNG VON ITALIENS<br />

TOURISMUSAGENTUR ENIT<br />

BEIM GIRO D’ITALIA UND<br />

DURFTE DREI ETAPPEN MIT<br />

DEM E-RENNRAD<br />

MITFAHREN. BEIM „GIRO E“<br />

TRAFEN WIR NICHT NUR DIE<br />

WELTMEISTER LUCA TONI<br />

UND PAOLO BETTINI,<br />

SONDERN MACHTEN AUCH<br />

BEKANNTSCHAFT MIT<br />

LAMBRUSCO UND<br />

PARMIGIANO.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Nach dem Kreisverkehr eintauchen<br />

in die enge Ortseinfahrt<br />

von Pinerolo und<br />

dort stehen sie: Hunderte<br />

Volksschulkinder mit rosaroten<br />

Luftballons und Fähnchen, sie<br />

schreien sich die Seele aus dem Leib.<br />

Von den Balkonen winken Omas, aus<br />

den Häusern laufen Apothekerinnen,<br />

Zahnärzte, Verkäuferinnen, Mechaniker,<br />

alle zücken die Handys. Hunde bellen<br />

aufgeregt und die Beamten auf den Polizeimotorrädern<br />

hupen sich die Finger<br />

wund. „Ciao, Ciao, Ciao“ schallt es von<br />

allen Seiten und „Braaavi“! Der Giro<br />

d’Italia rauscht durch? Nein. 60 normalsterbliche<br />

Frauen und Männer auf<br />

Elektrorennrädern kurbeln durch den<br />

Ort und fühlen sich für ein paar Sekündchen<br />

selbst wie große Radstars.<br />

Wie das?<br />

Zum einen ist Italien ein radsportverrücktes<br />

Land. Rennräder haben es den<br />

Landsleuten von Coppi, Pantani und<br />

Nibali besonders angetan. Die traditionelle<br />

Italienrundfahrt zeigt das in den<br />

schönsten Blüten. Jedes Haus, jeder<br />

Zaun, jedes Dorf ist rosa geschmückt, in<br />

den Start- und Zielorten ist die Hölle<br />

los, das muss man einmal erlebt haben.<br />

Zum anderen haben die Veranstalter<br />

heuer zum zweiten Mal den „Giro E“ im<br />

Rahmenprogramm, eine Art Promotion<br />

mit Renncharakter, mit 18 Etappen auf<br />

E-Rennrädern auf der Originalstrecke.<br />

Partner und Sponsoren des echten Giro<br />

wie Castelli oder Toyota stellen zehn<br />

Teams zu je sechs Fahrern. Für das italienische<br />

Team ENIT der Tourismusagentur<br />

in Rom darf <strong>SPORTaktiv</strong> drei Tage<br />

lang mitfahren, mit Journalistenkollegen<br />

aus Deutschland, Brasilien und Südkorea.<br />

Als unser „Capitano“ fungiert<br />

Ex-Profi Max Lelli, der im Peloton aus<br />

Hobbyfahrern, Semi-Pros, Journalisten<br />

und Promis das Tempo gemeinsam mit<br />

dem ehemaligen Paris-Roubaix-Sieger<br />

Andrea Tafi im Auge behält. „Calma,<br />

calma“, ruft Lelli vor, wenn die Hinte-<br />

Fotos: Giro E/Jennifer Lorenzini, Christoph Heigl<br />

90 <strong>SPORTaktiv</strong>


Giro E ist ein Promotion-Rennen im<br />

Rahmenprogramm des Giro d’Italia<br />

über 18 Etappen. <strong>SPORTaktiv</strong> war<br />

im Sattel, im Bild unten beim Start<br />

im eleganten Parma.<br />

IN DER<br />

ROSAROTEN<br />

ren abgehängt werden. Es gibt Sonderprüfungen<br />

mit Geschwindigkeitsvorgaben<br />

(z.B. im Team exakt 31,7 km/h für<br />

8 km halten – ohne GPS oder Radcomputer),<br />

am Ende des Tages eine Punktewertung<br />

sowie farbige Wertungs- und<br />

Führungstrikots. Der Spaß steht aber im<br />

Vordergrund. Das fitteste Team ist übrigens<br />

Kilocal SMP, eine Damenmann-<br />

WELT<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

91


ENDURO<br />

KNEE<br />

GUARD 2<br />

BESTER SCHUTZ,<br />

SCHNELLSTES<br />

FAHREN<br />

Auf dem Gelände der Enduro<br />

World Series zählt jede Sekunde.<br />

Pro-Armor ist von Fraktalen<br />

inspiriert und 50 % breiter als die<br />

vorhergehende Version.<br />

Es bietet zusätzlichen Schutz<br />

bei Frontalzusammenstößen am<br />

Schienbein und eine seitliche<br />

Stoßdämpfung am Knie.<br />

Starre Frontplatten aus ABS<br />

schützen die Kniescheibe<br />

und das obere Schienbein bei<br />

heftigen Kollisionen.<br />

dainese.com<br />

schaft mit drei Ex-Weltmeisterinnen<br />

und ehemaligen Jungprofis.<br />

Nach den vier- bis fünfstündigen<br />

Etappen fehlt es uns an nichts. Wir<br />

werden von ENIT-Geschäftsführer<br />

Giovanni Bastianelli und unseren<br />

ENIT-Betreuern wie Giro-Sieger behandelt,<br />

die Räder stehen jeden Tag<br />

ready da, am Abend wird gefeiert mit<br />

den Köstlichkeiten der Region: Lambrusco,<br />

gebackener Parmigiano, Salami.<br />

Dolce Vita, Mammamia! Wenn<br />

nur der Muskelkater nicht wäre …<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>-Redakteur Christoph Heigl mit<br />

Weltmeister Paolo Bettini, Roubaix-Sieger<br />

Andrea Tafi und „il capitano“ Max Lelli (von links).<br />

Überall Weltmeister<br />

Aber hoppla! Ist das nicht Luca Toni?<br />

Der ehemalige Bayern-Star und Weltmeister<br />

taucht bei der Etappe von Lugo<br />

nach Modena auf. „Ich sitze zum ersten<br />

Mal auf einem Rennrad“, grinst der<br />

Fußballer, der im Promi-Team Werbung<br />

für die Olympia-Kandidatur von<br />

Mailand-Cortina 2026 macht. Ob er<br />

noch oft in München ist? „Immer<br />

wenn mich Frank einlädt, drei, vier<br />

Mal im Jahr“, erzählt der ehemals beste<br />

Buddy des scheidenden Bayernstars<br />

Frank Ribery. „Schade, dass er aufhört.“<br />

Luca Toni bekommt am Rennrad<br />

schnell Schmerzen am Rücken und<br />

Hintern und fährt meistens freihändig<br />

und mit seitlich weit abgestreckten Armen,<br />

wie bei der Titanic-Haltung. Aber<br />

er hat Spaß. Im Ziel treffen wir einen<br />

anderen italienischen Weltmeister, Paolo<br />

Bettini. Selfie? Certo. Auch Mario<br />

Cipollini ist da, Langlauf-Olympiasiegerin<br />

Stefania Belmondo fährt die erste<br />

bergige Etappe über den Montoso sogar<br />

mit. Der Montoso bringt unsere<br />

Akkus erstmals zum Glühen (siehe Erfahrungsbericht),<br />

die Huldigungen der<br />

Fans an ihre Legenden können wir im<br />

Schweiße unseres Angesichts gerade<br />

noch lesen. „Sempre il Pirata“, kritzeln<br />

sie auf den Asphalt. Und N-I-B-A-L-I.<br />

Wen’s interessiert: Die Profis sind den<br />

Montoso ohne Motor wesentlich<br />

schneller hinaufgerast als wir mit Motor,<br />

z.B fünf Minuten schneller als ich<br />

im Full-Power-Modus. Incredibile,<br />

watt-tastisch!<br />

Unsere Etappen sind natürlich nicht<br />

so lang wie die des Original-Giros,<br />

etwa 120 km pro Tag, und enden genau<br />

drei Stunden vor dem Profirennen<br />

im selben Ziel. Auch wir haben einen<br />

wild wachelnden Rennleiter im Auto<br />

vor uns, einen ganzen Tross von Begleitfahrzeugen,<br />

Fotografen und 20 Polizisten<br />

und Ordner auf Motorrädern<br />

um uns herum. Das fühlt sich sehr geil<br />

und profimäßig an. Typisch für Italien<br />

wird ohne Unterlass gehupt, gedeutet<br />

und gepfiffen. Vielleicht glauben deshalb<br />

viele, der echte Giro rauscht heran.<br />

In einem kleinen Örtchen lässt der<br />

Pfarrer sogar die Kirchenglocken für<br />

uns läuten. Grazie mille!<br />

Fotos: Giro E/Jennifer Lorenzini, ENIT Italia, Christoph Heigl


Der Geschäftsführer<br />

von<br />

ENIT Italia,<br />

Giovanni<br />

Bastianelli<br />

(Mitte), mit<br />

dem Team aus<br />

Journalisten<br />

und Racern.<br />

SPORTAKTIV-TEST<br />

SO FÄHRT SICH EIN<br />

ELEKTRO-RENNRAD<br />

E-Rennräder dürfen wie alle E-Bikes laut Gesetz bis 25 km/h unterstützen,<br />

darüber schaltet der Antrieb automatisch ab. Beim Rennradfahren,<br />

vor allem in der Ebene, fährt man aber meistens im Bereich von 30<br />

km/h, in Gruppen auch darüber. Man kurbelt also im Normalfall nur mit<br />

Muskelkraft.<br />

Meine ersten beiden Etappen des Giro E waren sehr schnell, fast immer<br />

bei 33 bis 35 km/h. Der Motor meines Pinarello Nytro hat nur für<br />

wenige Sekunden eingesetzt, bei kleinen Hügeln oder beim Rausbeschleunigen<br />

nach Kreisverkehren. So würde der Akku wohl Tage und<br />

Wochen halten. Das Nytro hat 13 kg, was nur beim Losfahren negativ<br />

auffällt. Einmal auf Geschwindigkeit merkt man keinen Unterschied zu<br />

einem echten Rennrad mit sechs oder sieben Kilogramm.<br />

Pinarello setzt auf den sehr leichten Fazua-Antrieb, den man völlig entkoppelt<br />

fahren oder in drei Stufen zuschalten kann: mit 125 Watt, 250<br />

Watt und 400 Watt Maximalpower. Der Fazua-Antrieb ist im Gegensatz<br />

zu normalen Rad- und E-Bike-Motoren fast lautlos. Beim Aufstieg zum<br />

Montoso (8,8 km Steigung mit 838 Höhenmetern) war volle Unterstützung<br />

angesagt. Oben angekommen war der Akku fast leer.<br />

Resümee zum Pinarello Nytro: sehr überzeugendes Fahrgefühl,<br />

Konzept stimmiger als bei E-Mountainbikes, Antrieb nur dann, wenn<br />

man ihn wirklich braucht, perfetto.<br />

NUMINIS TRAIL E<br />

Ob auf ausgedehnten Touren oder auf<br />

knackigen Trails, das Numinis Trail E ist<br />

der perfekte Allrounder! Mit exzellenten<br />

Klettereigenschaften weiß der Trailräuber<br />

bergab mit viel Laufruhe und<br />

spielerischem Handling zu punkten<br />

und meistert auch ruppiges Terrain<br />

problemlos. Die ausgewogene Geometrie<br />

sowie eine fein abgestimmte<br />

Ausstattung runden das Gesamt paket<br />

perfekt ab. Neben den vielfach im Test<br />

gelobten herausragenden Fahreigenschaften,<br />

wusste das Numinis Trail E<br />

auch die Tester des Design & Innovation<br />

Award zu überzeugen und gewann <strong>2019</strong><br />

die prestigeträchtige Auszeichnung.<br />

CENTURION – FORGE AHEAD.<br />

WWW.CENTURION.DE<br />

BIKES SEIT 1976


GRENZGÄNGER<br />

MIT ODER<br />

OHNE STROM<br />

Die Watzmann-Hochkönig-<br />

Runde ist mit 8000<br />

Höhenmetern und fünf<br />

Tagen auf der Südschleife<br />

eine echte Herausforderung.<br />

Aber auch die Umrundung<br />

der beiden Alpengipfel auf<br />

der sanfteren Nordschleife<br />

hat fünf Tagesetappen, konditionsstarke<br />

Biker packen sie<br />

in drei Tagen! E-Biker haben<br />

es sportlich gesehen leichter.<br />

Motorunterstützt und durch<br />

ein gut ausgebautes Netz<br />

an Ladestationen können<br />

sie sorgenfrei die Etappentour<br />

starten.<br />

Die Etappen beider Runden<br />

bieten auch einige Trailvarianten<br />

wie den Trail durch die<br />

Wildenbachschlucht<br />

bei St. Martin bei Lofer<br />

oder den Flow Trail One bei<br />

Maria Alm.<br />

www.watzmannhochkoenig-runde.com<br />

Foto: Salzburger Land, Gideon Heede<br />

94 <strong>SPORTaktiv</strong>


Auf der Wastlhöhe,<br />

1737 m. Rechts im<br />

Hintergrund der<br />

Hochkönig, 2941 m.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

95


DIE NISCHE<br />

BOOMT<br />

WAS SIND DIE RENNRAD-<br />

TRENDS <strong>2019</strong>? WAS<br />

STECKT HINTER AERO UND<br />

GRAVEL UND E-RENNRAD?<br />

UND WARUM HAT EX-PRO<br />

BERNHARD KOHL NICHT<br />

MIT ALLEN INNOVATIONEN<br />

EINE FREUDE?<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Ein Angebot, liebe Leser: Wir<br />

können es jetzt ganz kompliziert<br />

machen und eine Fachsimpelei<br />

der dogmatischsten<br />

Sorte vom Zaun brechen darüber,<br />

welche News am wichtigsten<br />

sind: Aero-Trend? Elektro-Rennrad?<br />

Gravel? Funk? Verwirrung, eventuell<br />

Verärgerung wären die Folge.<br />

Oder aber: Wir lassen unseren diesjährigen<br />

Rennradexperten zu Wort<br />

kommen, der eine klare Sprache<br />

spricht. Angebot angenommen? Also<br />

sprach Bernhard Kohl: „Es geht immer<br />

um die Fahrradgeometrie. Alles<br />

andere sind Begrifflichkeiten.“<br />

Früher gab es eine Sorte Rennrad.<br />

Schlanker Rahmen, gebogener Lenker,<br />

schmale Reifen, basta. Heute hat<br />

sich der Markt in viele Gattungen<br />

aufgesplittet. Und auch wenn die<br />

Marktzahlen nach wie vor nur ein<br />

Nischenprodukt sehen: Der Rennradboom<br />

auf den heimischen Straßen<br />

ist ungebrochen. Auch wenn die<br />

schnellen Flitzer wegen ihrer spitzen<br />

96 <strong>SPORTaktiv</strong>


BERNHARD KOHL<br />

Geboren am 4. Jänner 1982 in Wien,<br />

ehemaliger Profi, 2009 nach einem<br />

Dopingskandal zurückgetreten, seit<br />

2010 Geschäftsführer seines<br />

eigenen Radgeschäfts in Wien.<br />

www.bernhardkohl.at<br />

Fotos: Setvens Bikes, Simplon Bikes, Christoph Heigl<br />

Zielgruppe bei den Absatzzahlen am<br />

Massenmarkt gegen E-Bike, Stadtrad<br />

und Co. immer chancenlos bleiben<br />

werden.<br />

Der Experte am Wort<br />

Zurück zu Bernhard Kohl. Wir sitzen<br />

gemütlich am Stadtrand von Wien in<br />

seinem Radgeschäft, dem mit 3000<br />

Quadratmetern größten Fachgeschäft<br />

Österreichs. Über uns hängen die Räder<br />

seiner spektakulären und spektakulär<br />

zu Ende gegangenen Profikarriere.<br />

Wir diskutieren, ob pfiffige Aero-Rennräder,<br />

klassische Racer oder<br />

komfortable Marathon-Rennräder<br />

die besten sind, und der Ex-Pro sagt<br />

obigen Satz. Egal, wie das Rad schubladisiert<br />

wird, es kommt immer auf<br />

die Geometrie an, also auf die Länge<br />

und Winkel der – früher hätte man<br />

Rahmenrohre gesagt –Konstruktion<br />

aus vornehmlich Carbon oder Alu,<br />

selten auch Stahl oder Titan. „Ich<br />

habe Leute im Shop, die ganz gemütlich<br />

auf einem aggressiven Racebike<br />

sitzen, und andere sind ganz gestreckt<br />

auf einem an sich komfortablen Marathon-Rennrad“,<br />

spricht Kohl aus<br />

seiner Erfahrung. „Es kommt eben<br />

immer auf die Länge des Oberkörpers<br />

und der Beine an.“<br />

DAS RAD<br />

Das moderne <strong>2019</strong>er-Rennrad schaut<br />

in etwa so aus: komfortable Geometrie<br />

für alle Einsatzzwecke, strömungsoptimierte<br />

Aero-Elemente bei Rahmen,<br />

Gabel, Sattelstütze und Laufrädern,<br />

25 oder 28 mm breite Reifen<br />

und Scheibenbremsen. „Die letzten<br />

Jahre war noch oft die Diskussion, ob<br />

Scheibe oder Felgenbremse“, holt<br />

HEROES<br />

INSPIRE<br />

HEROES<br />

Erinnerst du dich an deine Kinderhelden? Ihre<br />

grossen Heldentaten, die dich träumen liessen?<br />

Helden von heute inspirieren die Helden von<br />

morgen. SCOTT begleitet junge Helden auf<br />

ihrem Weg, Grosses zu erreichen. Genau wie ihre<br />

Mütter, Väter oder ihre anderen Idole Grosses<br />

erreicht haben.


C I R E X 1 2 0<br />

M T B<br />

AUS LEIDENSCHAFT<br />

WIRD ANTRIEBSKRAFT<br />

98 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

Kohl aus. „<strong>2019</strong> ist das erste Jahr, wo<br />

nicht mehr diskutiert wird. Die<br />

Scheibe hat sich durchgesetzt. Sie<br />

funktioniert ja auch viel besser.“ Zur<br />

Felgenbremse greifen nur noch Gewichtsfetischisten<br />

und echte Traditionalisten.<br />

„Das sind wenige.“ Den Aero-Trend<br />

sieht der 37-Jährige grundsätzlich<br />

skeptisch: „Das ist eben auch<br />

eine Frage von Design und Optik,<br />

weil Aero einfach geiler ausschaut.<br />

Aber von den Tests früher im Windtunnel<br />

weiß ich noch, wie viel Watt<br />

man zunichtemacht, wenn man nur<br />

den Kopf schief hält.“ Sein Fazit:<br />

überbewertet.<br />

DAS GEWICHT<br />

„Rennräder für den Einsteiger sollten<br />

maximal 8 bis 8,5 kg haben, Topgeräte<br />

kommen an die 6,5 kg heran, das<br />

ist von der Fahrstabilität noch akzeptabel“,<br />

meint Kohl. „Ich bin schon<br />

mit fünf Komma irgendwas gefahren,<br />

das war schon sehr instabil.“ Für offizielle<br />

Rennen dürfen Räder nach wie<br />

vor nicht leichter als das UCI-Limit<br />

von 6,8 kg sein. Kohls Tipp: Bei der<br />

Ausstattung sparen, zu einem günstigeren<br />

Modell greifen und das gesparte<br />

Geld in hochwertige Laufräder (Naben,<br />

Felgen, Reifen) stecken. „Die<br />

Frage ist immer, wo ist das Gewicht?<br />

Leichte Laufräder bringen sehr viel.“<br />

DIE BREMSE<br />

Bereits geklärt, Scheibenbremsen.<br />

Kohl: „Shimanos Scheiben funktionieren<br />

am besten.“<br />

„AERO SIEHT HALT<br />

GEILER AUS. ABER VON<br />

DEN TESTS FRÜHER IM<br />

WINDKANAL WEISS ICH<br />

NOCH, WIE VIEL WATT<br />

MAN ZUNICHTEMACHT,<br />

WENN MAN NUR DEN<br />

KOPF SCHIEF HÄLT.“<br />

DIE SCHALTUNG<br />

Schaltseil? Elektronik? Funk? „Das<br />

klärt das Budget“, meint Kohl pragmatisch.<br />

Bei Einstiegsrädern bleibt das<br />

herkömmliche Schaltseil als Günstiglösung<br />

konkurrenzlos. Ab 3500 bis<br />

4000 Euro werden elektronische<br />

Schaltungen wie Shimanos Di2 ein<br />

Thema, Funksysteme wie Srams abartig<br />

teuren 12-fach-AXS-Gruppen erst<br />

weit darüber. Kohl selbst fährt Di2 am<br />

modernen BMC-Renner und „für<br />

Sonntagsausfahrten“ im Italien-Stil Bianchi<br />

und Campagnolo. Japan-Riese<br />

Shimano dominiert beim Rennrad<br />

„wohl zu 98 Prozent“ den Schaltungssektor,<br />

schätzt Kohl. Die 105er- und<br />

darüber Ultegra- und Dura-Ace-Gruppen<br />

sind Shimanos Messlatten.<br />

DIE REIFENBREITE<br />

25 mm breite Reifen sind Standard,<br />

Komfortrenner gehen auf 28 mm und<br />

bis 32 mm. „Entscheidend ist der richtige<br />

Reifendruck.“ Je nach Felgen und<br />

Reifenbreite gibt es Empfehlungen,<br />

Faustregel aber keine. Kohl: „Die<br />

Wahrheit liegt meist irgendwo zwischen<br />

sieben und acht Bar.“


„WEGEN DER<br />

GEWICHTSVERTEILUNG<br />

AM RENNRAD IST DER<br />

NABENMOTOR AM<br />

HINTERRAD SICHER DIE<br />

BESSERE LÖSUNG ALS<br />

DER MITTELMOTOR.“<br />

Thema. Im bergigeren Teil Österreichs<br />

wird das E-Rennrad sicher gut<br />

funktionieren.“ Leichte Konzepte wie<br />

z. B. von Fazua und ebikemotion erlauben<br />

E-Rennräder ab 13 kg. „Vor<br />

allem der Nabenmotor am Hinterrad<br />

funktioniert echt gut“, urteilt Kohl.<br />

„Wegen der Gewichtsverteilung am<br />

Rennrad sicher die bessere Lösung als<br />

der Mittelmotor.“<br />

DAMEN-<br />

RENNRÄDER?<br />

„Sehr viele Mädels und Frauen sind<br />

zum Rennrad gekommen, das ist<br />

ganz klar eine weibliche Trendsportart“,<br />

so Kohl. „Viele wollen aber bewusst<br />

kein Damendesign und die<br />

gleichen Räder wie die Herren, die<br />

Geometrie ist ja auch sehr ähnlich.“<br />

GRAVELTREND?<br />

„Bei uns in Ostösterreich ist das ein<br />

echtes Thema, mehr als im Westen.<br />

Ich würde aber gerne noch ein größeres<br />

und breiteres Portfolio sehen, im<br />

Vergleich zu Rennrädern gibt es viel<br />

weniger Auswahl.“ Kohls Kunden<br />

fahren mit Gravelbikes auch auf Feldwegen,<br />

in den Hügeln, auf Radwegen<br />

oder zur Arbeit.<br />

E-RENNRAD?<br />

Kohl ist selbst schon E-Rennrad gefahren<br />

und hat sich damit „am Berg<br />

so stark wie früher“ gefühlt. Die<br />

Nachfrage ist schon da, aber nicht so<br />

stark wie bei den E-Mountainbikes.<br />

„Durch die 25-km/h-Regelung ist das<br />

bei uns im Flachen kein so großes<br />

FEDERUNG?<br />

Marktriesen wie Trek und Specialized<br />

experimentieren mit Federungen und<br />

Dämpfungssystemen. Dem kann<br />

Kohl wenig abgewinnen. „Dämpfung<br />

hole ich mir über die Rahmenkonstruktion<br />

oder den Luftdruck in den<br />

Reifen. Mehr braucht es nicht.“<br />

Am Ausrüstungssektor geht der<br />

Aero- bzw. Graveltrend auch bei den<br />

Helmen, Schuhen und bei der Bekleidung<br />

weiter, die Auswahl ist riesig.<br />

Kohls Tipp am Schluss: „Wer viel<br />

Geld in teure Radschuhe investiert,<br />

sollte ein paar Euros für hochwertige<br />

Einlegesohlen reservieren. In vielen<br />

Modellen sind billigste Produkte.<br />

Steifere Sohlen schützen und stärken<br />

das Fußgewölbe, sorgen für mehr<br />

Druck am Pedal und für weniger<br />

Schmerzen.“<br />

Wie viel unser Experte selbst noch<br />

Rad fährt? „Mal eine Woche viel,<br />

dann zwei Wochen gar nicht. Im<br />

Vorjahr waren’s 2000 km, heuer sollten<br />

es 5000 werden“, erzählt er.<br />

„Beim Rennradfahren kann ich jedenfalls<br />

am besten abschalten und<br />

komme so zu frischen Ideen.“<br />

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<strong>SPORTaktiv</strong> 99


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dirigiert vom<br />

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das Gazprom-<br />

Rusvelo-Team.<br />

Fotos: Mattia Ragni<br />

104 <strong>SPORTaktiv</strong>


Der ungeübte Beifahrer kann<br />

den ganzen Informationen,<br />

die da aus dem Funkgerät<br />

kommen, nicht folgen, während<br />

sich der Wagen durch<br />

den Konvoi schlängelt. Michele Devoti<br />

versteht und analysiert sie alle. Auf Englisch,<br />

Italienisch und Französisch kommen<br />

über „Radio Tour“ die Informationen<br />

über den Rennverlauf vom Wagen<br />

des Tourdirektors zu den Betreuerfahrzeugen.<br />

Zwischenzeiten, Fluchtgruppen,<br />

Defekte werden ebenso gemeldet wie<br />

Aufforderungen an Teamfahrzeuge, zum<br />

Beginn des Konvois zu kommen, um die<br />

Fahrer mit Flaschen oder Essen zu versorgen.<br />

Devoti ist „Direktor Sportiv“ der<br />

russischen Mannschaft Gazprom-Rusvelo<br />

und pilotiert selbst das erste von<br />

zwei Betreuerfahrzeugen. Im Kofferraum<br />

des Kombis sind Kühlboxen mit Trinkflaschen,<br />

Gels, Riegel, sowie Taschen mit<br />

Reserveausrüstungen der Fahrer. Auf der<br />

Rückbank hinter Devoti stapeln sich<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

105


ALLES PASSIERT SEHR<br />

SCHNELL UND NICHT<br />

SELTEN ERWISCHT MAN<br />

SICH DABEI, WENN<br />

MAN „MITBREMST“.<br />

Laufräder und daneben sitzt Mechaniker<br />

Aleksandr. Der Beifahrersitz bleibt meist<br />

leer, außer Gäste nehmen Platz und die<br />

werden gleich zum Halten von Unterlagen<br />

oder dem Reichen von Flaschen eingeteilt.<br />

Alles passiert sehr schnell und<br />

nicht selten erwischt man sich dabei,<br />

wenn man „mitbremst“, denn es ist<br />

nicht viel Platz zwischen den einzelnen<br />

Fahrzeugen von Betreuern, Organisation,<br />

Exekutive, Medien und Rettungskräften.<br />

Und da werden die rund 40<br />

Kilometer pro Stunde schnell.<br />

Vorne verrichten die Fahrer ihre Arbeit<br />

und versuchen, Devotis Plan für<br />

das Rennen umzusetzen. Wer in die<br />

Fluchtgruppe gehen soll, wer wann und<br />

wo attackiert. Das alles hat er seinen<br />

Schützlingen lange vor dem Rennen im<br />

Hotel und bei der finalen Besprechung<br />

im Bus auf dem Weg zum Start erklärt.<br />

Das Team versucht, in der Weltspitze<br />

Fuß zu fassen, doch dieser Weg ist<br />

mit einer rein russischen Equipe nicht<br />

einfach. Die Konkurrenz ist hart und<br />

das bekommt Gazprom-Rusvelo auch<br />

bei Tirreno–Adriatico zu spüren. Auch<br />

diese Etappe machen sich die „Großen“<br />

untereinander aus. Nach der Ziellinie<br />

warten der Bus und der Service-Lkw.<br />

Die Fahrer steigen ein. So schnell wie<br />

möglich geht es zum Hotel, während<br />

die Räder noch schnell gewaschen und<br />

verstaut werden.<br />

Russland sei nicht gerade das Rad-Paradies,<br />

sagt Pressemann Yuriy Belezeko.<br />

„Zu viele Autos, zu schlechte Straßen.“<br />

Daher hat Rusvelo das Hauptquartier<br />

auch an den Gardasee verlegt. Viele<br />

Fahrer bleiben das gesamte Jahr über in<br />

der Lombardei und reisen von da aus<br />

zu den Rennen. Wenn es um den Radsport<br />

geht, waren und sind die Russen<br />

italophil. Die Räder von Colnago und<br />

die Ausrüstung von UYN unterstreichen<br />

die Liebe zur Apenninen-Halbinsel.<br />

Dennoch soll der Radsport in Russland<br />

unter dem Schirm von Rusvelo vorangetrieben<br />

werden. Mit Kinderrennen und<br />

Projekten, erzählt Belezeko beim Abendessen<br />

am Tisch der Betreuer. Die Fahrer<br />

sitzen separat. Sie haben ihre eigene Box<br />

mit Gewürzen, Müsli oder auch Ölen<br />

neben dem Tisch stehen, essen und<br />

scherzen.<br />

Der Tisch der Betreuer gleicht einer<br />

Tafel, denn neben der sportlichen<br />

Leitung, Mechanikern, dem Busfahrer<br />

und den Physiotherapeuten ist auch<br />

ein Arzt mit – der Koch ist beschäftigt.<br />

Nichts wird dem Zufall überlassen<br />

und nach dem Essen ist der Tag lange<br />

nicht vorbei. Die Räder müssen für die<br />

nächste Etappe gerichtet und eingestellt<br />

werden, Autos, Service-Lkw und Bus<br />

werden gewaschen und die Fahrer massiert,<br />

während Devoti den Plan für die<br />

nächste Etappe ausheckt. Jeder im Team<br />

hat mehrere Aufgaben. So bereiten die<br />

Physios die Reiskuchen und die Rennverpflegung<br />

vor und richten Häppchen<br />

für alle Betreuer. Die Mechaniker waschen<br />

und trocknen im Service-Lkw die<br />

„Panier“, räumen die Fahrzeuge ein und<br />

schleppen das Equipment. Es ist ein fein<br />

abgestimmtes Team, doch bevor all diese<br />

Aufgaben erledigt werden, gibt es noch<br />

ein Gläschen Rotwein. Italienischen versteht<br />

sich, aber nicht für die Fahrer. In<br />

diesem Sinne „Wasche sdorowje“<br />

und „Salute“!<br />

106 <strong>SPORTaktiv</strong>


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Sport und Bewegung helfen dem<br />

Geist auf die Sprünge. Aber wie<br />

und warum eigentlich genau? Es<br />

war Zeit, dass jemand den aktuellen<br />

Stand der Wissenschaft fundiert,<br />

für Laien verständlich und mit Charme<br />

und Witz zusammenfasst. Die an der Universität<br />

Linz tätige Neurowissenschafterin<br />

Dr. Manuela Macedonia hat das getan und<br />

2018 das Buch „Beweg dich – und dein Gehirn<br />

sagt Danke“ herausgebracht.<br />

Zum Erscheinen schwang sich die Wissenschafterin<br />

aufs Bike und radelte von Oberösterreich<br />

in ihre alte Heimat, das italienische<br />

Aostatal. Wir haben mit ihr übers Tourenradeln<br />

gesprochen – und natürlich, warum<br />

man gerade mit Ausdauersport im moderaten<br />

Pulsbereich seinem Gehirn Gutes tut.<br />

Unmittelbar nach dem Erscheinen Ihres<br />

Buches sind Sie über 1000 Kilometer weit<br />

ins Aostatal, Ihre ursprüngliche Heimat,<br />

geradelt. Was war der Gedanke hinter der<br />

„#Heimradeln“-Tour?<br />

Im Buch steckt viel Fachwissen, aber auch<br />

viel Autobiografisches. Während des Schreibens<br />

habe ich intensiv über meine Kindheit<br />

und Jugend nachgedacht, über Menschen,<br />

die mich begleitet und inspiriert haben. Der<br />

Einfluss meiner Großmutter als Identifikationsfigur<br />

– obwohl beruflich als Bäuerin ganz<br />

woanders angesiedelt – auf meinen Werdegang<br />

war mir bis dahin gar nicht bewusst.<br />

Als ich das „entdeckt“ hatte, ist in mir viel<br />

Dankbarkeit aufgekommen. Und vielschichtige<br />

Gefühle sind hochgekommen, die durch<br />

die Jahre im Ausland, während meiner Beschäftigung<br />

in der Forschung, irgendwo verschüttet<br />

waren. Das Schreiben hat in mir<br />

eine Art tektonische Gefühlsbewegung ausgelöst<br />

und große Sehnsucht nach Orten und<br />

Menschen, die es nicht mehr gibt. Es war<br />

also ein Heimkommen in der Vergangenheit,<br />

ein Eintauchen in die Kindheit und Jugend,<br />

gedanklich und sportlich.<br />

Welche Route sind Sie gefahren? Und wie<br />

ist es Ihnen auf dem Weg ergangen?<br />

Ich bin von Wels zum Attersee, nach Unken,<br />

Schwaz, Südtirol und weiter zum Gardasee<br />

gefahren. Dann habe ich alle norditalienischen<br />

Seen an ihrer südlichen Spitze berührt,<br />

danach ging es durch die Reisfelder der Poebene<br />

und zuletzt in den Nordwesten, in die<br />

Berge hinein, nach Saint Vincent, den Heimatort<br />

meiner Kindheit. Ich habe davor den<br />

ganzen Sommer trainiert, nicht verbissen,<br />

aber konstant. Die Fahrt war wunderschön,<br />

immer um die 100 Kilometer pro Tag und<br />

ohne Druck. Insgesamt waren es 1165 Kilometer<br />

und 12.000 Höhenmeter an 11 Tagen,<br />

mit einem Tag Pause am Gardasee.<br />

Was bedeutet Ihnen generell das Tourenradfahren?<br />

Eignet sich das weite Radfahren<br />

durch eine schöne Landschaft besonders<br />

gut zum Nachdenken?<br />

Das Tourenfahren ist für mich Freiheit und<br />

Glück. Ich fahre am liebsten allein. Dann<br />

bestimme ich mein eigenes Tempo, radle<br />

meditativ dahin, allein mit meinen Gedanken,<br />

die Natur genießend. Tourenfahren<br />

ist für mich eine herrliche Möglichkeit<br />

meinen Kopf freizukriegen: Es gilt nur zu<br />

fahren, nicht an das Experiment X zu<br />

denken, an den Gutachter Y oder an die<br />

Deadline. Das funktioniert nur, wenn<br />

man lange am Rad sitzt. Eine Stunde<br />

bringt nichts, 10 Stunden machen frei.<br />

Sie schreiben über das Laufen, dass<br />

es Ihnen nicht von vornherein Freude<br />

bereitet, sondern eher das Gefühl danach<br />

– und vor allem das Wissen, Ihrem<br />

Gehirn Gutes getan zu haben.<br />

Wie ist das beim Radfahren?<br />

Im Gegensatz zum Laufen macht mir<br />

das Radfahren tatsächlich ab der ersten<br />

Minute immer Spaß, dazu muss<br />

ich mich nie überwinden. Mit dem<br />

Rad erweitert sich mein Bewegungsradius,<br />

ich sehe viel mehr und viel<br />

Neues, erlebe Landschaften, Gerüche,<br />

die Stimme des Waldes mit<br />

108 <strong>SPORTaktiv</strong>


1165 Kilometer und<br />

12.000 Höhenmeter als<br />

Abschluss zum Buchprojekt:<br />

„Tourenfahren<br />

ist für mich Freiheit und<br />

Glück“, sagt Manuela<br />

Macedonia.<br />

Fotos: Kübra Soyuk<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

109


den Vögeln und dem Rauschen der Blätter.<br />

Mein Mountainbike – kein E-Bike – ermöglicht<br />

mir, mit eigener Kraft große Distanzen zu<br />

überwinden, über die Alpen zu fahren, durch<br />

Wald und Wiese, mit Sack und Pack. Alles, was<br />

ich brauche, habe ich dabei. Da denke ich zunächst<br />

an den Spaß, danach an das Gehirn!<br />

Wie aus dem Buch hervorgeht, hat es in der<br />

Gehirnforschung in den letzten Jahren sehr<br />

bedeutende Fortschritte gegeben?<br />

Im Gegensatz zur Neurologie ist die Neurowissenschaft<br />

eine junge Wissenschaft, die es seit<br />

etwa 30 Jahren gibt. Sie untersucht Funktionen<br />

des lebenden Gehirns gesunder Menschen und<br />

ist durch die Entwicklung von Geräten möglich<br />

geworden, die in das Gehirn „schauen“<br />

können, wie die funktionelle Magnetresonanztomografie.<br />

In der Neurowissenschaft<br />

herrscht immer noch Goldgräberstimmung:<br />

Ständig werden neue Funktionen des Gehirns<br />

entdeckt, neue Zusammenhänge und erst jetzt<br />

wird auch klar, dass das Thema uns noch lange<br />

beschäftigen wird: Je mehr man weiß, desto<br />

klarer wird es, dass man ganz wenig weiß!<br />

Die beschriebenen Effekte von Bewegung,<br />

vor allem von aerobem Ausdauersport<br />

auf die Leistungsfähigkeit des<br />

Gehirns sind erstaunlich. Aber auch<br />

vielfältig und komplex. Wie könnte<br />

man sie Menschen ohne Vorwissen<br />

möglichst einfach näherbringen?<br />

Bewegung wirkt sich systemisch aus, sie<br />

regt eine ganze Reihe von biologischen<br />

Prozessen an, die unser Gehirn fit halten.<br />

Regelmäßige Bewegung – manchmal<br />

ein bisschen außerhalb der Komfortzone<br />

– macht Körper und Geist,<br />

also das Gehirn leistungsfähiger. Bewegung<br />

ist wie eine Art „Service“ für das<br />

Gehirn und die beste Pflege, die wir<br />

unserer Kommandozentrale zukommen<br />

lassen können. Intellektuelle Beschäftigung<br />

kommt erst danach.<br />

Welche Erkenntnis finden Sie<br />

selbst am erstaunlichsten?<br />

Vielleicht die Neurogenese, die Entstehung<br />

neuer Gehirnzellen, die unser<br />

ganzes Leben lang stattfindet.<br />

Uproc7<br />

Es geht um die<br />

Freiheit, Gipfel zu<br />

erklimmen.<br />

-----<br />

Erfahre mehr unter<br />

www.flyer-bikes.com/mountain<br />

110 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

www.facebook.com/flyerbikes


Früher dachte man, dass wir mit einer gewissen<br />

Anzahl von Gehirnzellen auf die<br />

Welt kommen, die dann progressiv abgebaut<br />

werden, mitunter durch ein Glas<br />

Wein zu viel – was auch stimmt. Allerdings<br />

werden neue Nervenzellen immer<br />

nachgeliefert und damit Reparaturen<br />

vorgenommen. Die Produktion neuer<br />

Zellen wird durch Bewegung angeregt.<br />

Das fasziniert mich und nicht selten laufe<br />

ich, wenn ich Motivation brauche, für<br />

meine Neurogenese.<br />

Am besten scheint also aerober Ausdauersport<br />

zu wirken. Was ist mit Koordinationsübungen,<br />

die zum Beispiel das<br />

Zusammenspiel zwischen rechter und<br />

linker Gehirnhälfte fördern sollen?<br />

Es gibt jede Menge kommerzielle Produkte,<br />

die mit Bewegung und dem Gehirn<br />

zu tun haben, Trainingskonzepte,<br />

Bewegungspläne, usw. Ich erlaube mir zu<br />

sagen, dass die meisten nicht von Wissenschaftern<br />

erstellt sind, auch nicht unter<br />

wissenschaftlicher Beratung. Die Geschichte<br />

mit der linken und der rechten<br />

Hälfte ist Unfug, ein Neuromythos.<br />

Lässt sich sagen, welches Pensum an<br />

Ausdauersport optimal wirkt?<br />

Nein, denn jeder Mensch ist anders. Es<br />

gibt nicht das Einmaleins der gesunden<br />

Bewegung, sondern nur eine Regel: Bewegung<br />

soll so oft wie möglich und<br />

manchmal außerhalb der Komfortzone<br />

stattfinden. Jeden Tag wäre eine Stunde<br />

zusammenhängende Bewegung, zum Beispiel<br />

Spazierengehen mit etwas schnellerem<br />

Schritt, schon einmal sehr gut. Für<br />

alle, vom Schulkind bis zum 80 Jährigen.<br />

Ganz kurz: der Kern der Botschaft, die<br />

Sie den Menschen vermitteln möchten?<br />

Ich habe das Buch geschrieben, um Einblick<br />

in die Forschung zu gewähren und<br />

um zu zeigen, wie wichtig Bewegung für<br />

das Gehirn ist. Bewegung ist keine Option,<br />

sondern unentbehrlich, um fit im<br />

Kopf zu sein und auch im Alter noch<br />

selbstständig und zufrieden zu leben.<br />

DR. MANUELA<br />

MACEDONIA<br />

ist Neurowissenschafterin,<br />

lehrt und forscht derzeit an<br />

der Universität Linz.<br />

Buch: „Beweg dich – und<br />

dein Gehirn sagt Danke“,<br />

Brandstätter 2018, € 22,–<br />

www.macedonia.at<br />

Für Downhill-<br />

Fahrten und<br />

Rennen<br />

Thule Rail Hydration Pack<br />

Speziell auf aggressive Abfahrten und Enduro-<br />

Rennen abgestimmt, vereint der Thule Rail das<br />

ReTrakt Trinkschlauchsystem mit einer sicheren<br />

Passform und einfachsten Zugriffsmöglichkeiten.<br />

Der Thule Rail ist in zwei verschiedenen Größen,<br />

12L Pro, 12L sowie 8L erhältlich.


STARKER<br />

BRUDER<br />

DIE GEBRÜDER BEISTEGUI AUS DEM BASKENLAND SIND<br />

DIE URVÄTER VON BH BIKES UND DES BRANDNEUEN<br />

ATOMX E-BIKES. OB SIE GEAHNT HABEN, DASS ES<br />

<strong>2019</strong> RÄDER MIT SUPER-MOTOREN, SMART-ARMBÄN-<br />

DERN UND APP-STEUERUNG GEBEN WIRD?<br />

ATOMX CARBON LYNX 6 PRO-SE<br />

RAHMEN: Full Suspension Carbon 27,5+<br />

DÄMPFER: Fox Float DPS Performance, 160 mm<br />

FEDERGABEL: Fox 36 Float Factory, 160 mm<br />

SCHALTUNG: Sram GX Eagle 1 x 12 (11–50)<br />

MOTOR: Brose S Mag<br />

AKKU: 720 Wh<br />

BREMSEN: Shimano XT 200/200 mm<br />

LAUFRÄDER: DT Swiss H1900<br />

REIFEN: Schwalbe Nobby Nic 27,5 x 2,8<br />

PREIS: UVP € 7799,90<br />

www.bhbikes.com/de_AT<br />

ANZEIGE / Fotos: Stephane Cande<br />

112 <strong>SPORTaktiv</strong>


DOMINIK<br />

RUIZ-MORALES<br />

ist Brand Manager beim baskischen<br />

Bike-Hersteller BH Bikes.<br />

NOCH<br />

DREI FRAGEN<br />

AN DEN EXPERTEN<br />

Der Akku wird<br />

ganz easy oben<br />

am Knick des<br />

Oberrohres herausgenommen.<br />

Der Hinterbau hat<br />

16 cm Federweg.<br />

Innovation schreibt sich die Bike-Manufaktur BH Bikes<br />

auf ihre (baskische) Fahne. Völlig neu ist bei der Modellreihe<br />

AtomX der Carbonrahmen, bei dem das patentierte<br />

und zusammen mit Design Works entworfene „X-System“<br />

für eine maximale Steifigkeit sorgt. Die Akkuentnahme aus<br />

dem Oberrohr erfolgt ohne Schlüssel: Die AtomX e-Bikes<br />

verfügen über ein Smart-Key-Armband (wasserdicht, staubdicht)<br />

und eine exklusive App, die mehr als 40 parametrierbare<br />

Daten erfasst, sowie eine BT-Smart-Verbindung<br />

und Strava-Integration.<br />

Der neue Brose-Drive-S-Mag-Motor ist 17 %<br />

kleiner, nur noch 2,9 kg schwer und verfügt über<br />

einen Dreifachsensor und vier Unterstützungsgrade:<br />

Eco (75 %), Eco+ (150 %), Sport (250<br />

%) und Boost (410 %). Die optimale Power<br />

bringt er zwischen 90 und 120 Umdrehungen<br />

pro Minute. Clou auf Spanisch: Der sehr große<br />

720-Wh-Akku verspricht eine theoretische<br />

Reichweite von 155 km und benötigt keinen<br />

Schlüssel, um vom Bike genommen zu werden.<br />

Stattdessen verwenden AtomX-Biker das Smart-<br />

Key-Armband. Ebenfalls top: BH Bikes garantieren<br />

jedem Erstkäufer 10 Jahre Garantie auf Material- und<br />

Herstellungsfehler.<br />

Wer steckt hinter BH Bikes<br />

und wofür steht euer Kürzel<br />

eigentlich?<br />

Wir sind eine spanische oder besser<br />

gesagt baskische Radfirma, die<br />

bereits seit etwa 100 Jahren Räder<br />

baut. Gegründet wurden wir<br />

1909 von den Beistegui Hermanos<br />

(Deutsch: Gebrüder Beistegui),<br />

daher das Kürzel BH.<br />

Was ist das Besondere an der<br />

neuen Modellserie AtomX?<br />

Das Highlight ist sicher der Carbonrahmen,<br />

den wir auf Basis des<br />

2018 vorgestellten Alumodells<br />

entwickelt haben. Neben dem<br />

Hauptrahmen sind auch der Umlenkhebel<br />

und der Hinterbau aus<br />

Carbon, was zwei Kilogramm<br />

einspart. Bestückt wurde das Bike<br />

dann mit dem neuen Brose Drive S<br />

Mag und unserem 720-Wh-Akku,<br />

der durch das Oberrohr in den<br />

Rahmen geschoben wird. Technisch<br />

sind wir so ganz vorne dabei. Und<br />

wie es auf den Trails abgeht, muss<br />

man einfach selber testen!<br />

Wo geht die Reise bei euch hin?<br />

Natürlich werden wir unsere<br />

Produkte immer weiter auf die<br />

Bedürfnisse unserer Kunden hin<br />

entwickeln, was sich in den nächsten<br />

Jahren in größeren Akkus zeigen<br />

dürfte. Ansonsten sind wir mit unserem<br />

aktuellen Angebot schon sehr<br />

zufrieden.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

113


AUS<br />

PRO<br />

BIERT<br />

BIKE<br />

AUCH REH-RÜCKEN ENTZÜCKEN<br />

Stupsi ist ein Reh, kein Känguru. Bemerkenswert, dass einem<br />

Kindergehirn die zoologische Bestimmung instinktiv gelingt,<br />

während man mit fast vier Jahrzehnten mehr Lebenserfahrung<br />

scheitert. Seit Johanna den STUPSI von VAUDE (UVP: € 40,–)<br />

ausprobieren darf, trägt sie nicht nur Jause, Motivationskekse<br />

und Trinkflasche selbst, sondern ist auf Radausflügen viel motivierter.<br />

Zugleich freut sich das Ökoherz der Eltern, weil der<br />

Reh-Rucksack zu großen Teilen aus Hanf und recycelten Materialien<br />

gemacht ist und Vaudes Green-Shape-Label trägt.<br />

Die Reißverschlüsse sind kinderleicht zu bedienen. Das Hauptfach<br />

fasst sechs Liter, was für die Jausenbox und Regenschutz<br />

locker reicht; Platz bieten auch die Netzaußentaschen. Die<br />

Rehnase lässt sich nach oben klappen und dann mittels Klett<br />

ein Kleidungsstück befestigen. Also: genug Platz für alles, was<br />

man einer knapp Fünfjährigen auf die Schultern hängen würde,<br />

selbst mit den anatomisch geformten Trägern.<br />

Stupsi kommt auch im Kindergarten sehr gut an. Ob aber die<br />

sportliche Motivation per Reh am Rücken auch über einen<br />

längeren Zeitraum anhält, lässt sich noch nicht abschätzen.<br />

EIN BIKERUCKSACK<br />

FÜR DIE JÜNGSTEN,<br />

EIN HELM IM<br />

SPORTWAGEN-DESIGN UND<br />

EIN REGEN-KLASSIKER<br />

AUS HOLLAND.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG UND CHRISTOPH HEIGL<br />

Fotos: Christof Domenig, Christoph Heigl, ENIT Italia<br />

114<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>


VOOR ECHT<br />

REGENACHTIG WEER<br />

„Für echtes Regenwetter“, sagen die Holländer. Denn der Regenanzug<br />

THE ORIGINAL der niederländischen Firma AGU ist<br />

ein Experte für Schlechtwetter. 1977 kam er auf den Markt,<br />

wurde in Europa mehr als eine Million Mal verkauft und mit<br />

Auszeichnungen dekoriert. Im coolen Retro-Look, aber mit modernster<br />

Technik und mit einem supergünstigen Preis (UVP<br />

€ 99,99 für das Set) ist er wieder am Markt. „Oh, die Post ist<br />

da!“, rufen die Kollegen beim Trockentest in der Redaktion<br />

über den Gang. Richtig erkannt, liebe Leute! Tatsächlich fahren<br />

in Holland Tausende Postboten bei Schlechtwetter in den gelben<br />

AGU-Anzügen am Rad ihre Post aus.<br />

CABRIO-EFFEKT AM KOPF<br />

Davon hat Seraphin Bollé nur träumen können, als er im Jahr<br />

1888 in Frankreich die Marke Bollé angemeldet hat. Nämlich<br />

dass es im Jahr <strong>2019</strong> einen Helm geben wird, der im Design<br />

von Sportwagen inspiriert ist. Der Rennradhelm BOLLÉ FURO<br />

(UVP € 199,–) soll mit besonderer Aerodynamik, geringem<br />

Gewicht und guter Kühlung punkten.<br />

Die Jacke hat eine abnehmbare Kapuze, vorne einen doppelten<br />

Reißverschluss und setzt wie die Hose auf die Membran<br />

Poray 5000 Active. 5000 mm Wassersäule ist zwar kein extrem<br />

hoher Wert, gilt aber als anständig wasserdicht. Auf Atmungsaktivität<br />

hat man auch Wert gelegt. Die Jacke ist weit und hinten<br />

lang geschnitten (eher MTB als Rennrad), und ideal für den<br />

Gebrauch beim Radfahren auf Touren und in der City. Weil sie<br />

dünn und leicht ist, kann man die Jacke easy einpacken. Auch<br />

die Hose (in Grau) ist weit geschnitten. Die unteren Abschlüsse<br />

am Bein lassen sich mit Druckknöpfen eng anlegen, vorne sind<br />

die Abschlüsse über den Schuh hin verlängert. Perfekt.<br />

Das Beste: Der Regenanzug von AGU ist kein spezifisches<br />

Bikeprodukt, er lässt sich für viele Sportarten nutzen und<br />

macht auch beim Wandern oder in der Stadt beste Figur.<br />

Gut, aerodynamisch schaut er aus, vor allem an der Rückseite,<br />

die anders als die eher unspektakuläre Front mit dem orangen<br />

Spoiler sehr futuristisch aussieht. Geringes Gewicht? Am<br />

Etikett verspricht der Furo 315 Gramm, auf der Küchenwaage<br />

stehen aber 409 (Größe Medium) – und dementsprechend<br />

schwer fühlt er sich auch an, in der Hand und am Kopf. Das<br />

kann die Konkurrenz um Giro, Specialized und Kask besser, wo<br />

die Helme ab 215 Gramm starten.<br />

Doch der Bollé hat einen Trick auf Lager, bei einem Sportwagen<br />

würde man vom Cabrio-Effekt sprechen. Im Helm stecken<br />

drei abnehmbare Aero-Schalen, die den Furo um 62 Gramm<br />

leichter, wesentlich besser belüftet (aber weniger aerodynamisch<br />

...) machen. In der Praxis sitzt der Furo damit angenehm<br />

am Kopf und lässt sich per Drehverschluss gut anpassen, es<br />

gibt aber Helme, die mit leichterem Feeling punkten können.<br />

Fazit: 3 von 5 <strong>SPORTaktiv</strong>-Helmi-Empfehlungspunkten.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

115


E-BIKE-TAGE IM TAUERNHOF IN FLACHAU<br />

Im Sommer <strong>2019</strong> lädt das Flachauer Bikehotel Tauernhof<br />

zum All-inclusive-E-Bike-Erlebnis. Ab 92 Euro pro Nacht.<br />

SALZBURG. Dieses Angebot ist heiß. Die im Sommer<br />

angenehm kühle Bergwelt können (E-)Biker im Bikehotel<br />

Tauernhof schon ab 92 Euro pro Nacht im Doppelzimmer<br />

genießen. Als Testschläfer in den neuen „Designzimmern<br />

plus“ gibt es nämlich 20 Prozent Ermäßigung für alle, die<br />

zumindest vier Nächte „all inclusive“ buchen. Inkludiert ist<br />

hier nicht nur die kulinarische, sondern auch die Biketechnische<br />

Vollverpflegung – in Form von täglich geführten<br />

Touren sowie Leihbikes aus dem Focus-Testcenter.<br />

www.tauernhof.at<br />

RÜCKENWIND VOM KAISERGEBIRGE<br />

Dreimal übernachten, zwei Tage mit dem Leih-E-Bike:<br />

Das kann man in der Region Kaiserwinkl ab € 99,– erleben.<br />

TIROL. Unterm Kaisergebirge in der Region Kaiserwinkl<br />

bist du Urlaubskaiser – was man auch an diesem Angebot<br />

merkt: Das Package „Radfahren mit Rückenwind“ beinhaltet<br />

drei oder sieben Übernachtungen, ein Leih-E-Bike für<br />

zwei Tage und eine Radkarte mit den besten Touren der<br />

Region. Ein Kaiserwinkl Cap sowie die Kaiserwinkl Card<br />

mit einer Menge an Gratis- und Vorteilsleistungen ist auch<br />

mit dabei. Und das schon ab € 99,– pro Person.<br />

#hierbinich_urlaubskaiser<br />

www.kaiserwinkl.com<br />

Fotos: Tourismus, Veranstalter<br />

UNTERWEGS<br />

E-BIKES LADEN<br />

E-Biken liegt voll im Trend.<br />

Doch was tun, wenn sich<br />

unterwegs die Ladung des<br />

Akkus dem Ende zuneigt?<br />

E-Biken ohne Sorgen, dass der Akku nicht<br />

ausreicht? Das macht das intelligente Ladekabel<br />

von bike-energy möglich, das auch bei<br />

jeder Witterung im Freien verwendet werden<br />

kann. E-Biker können ihren Akku auch<br />

ohne Heimladegerät aufladen – in Tourismusregionen,<br />

bei Gaststätten und Cafés.<br />

Das Kabel erkennt den jeweiligen Akku sofort<br />

und lädt ihn mit optimaler Leistung bis<br />

zu zweimal schneller auf. Das erfreut nicht<br />

nur die E-Biker selbst, die sich sorgenfrei auf<br />

ihre Lieblingstour machen können. Für den<br />

Betreiber ist die Ladestation ein willkommener<br />

Gästemagnet.<br />

Weitere Infos zur bike-energy-Ladestation<br />

findest du unter:<br />

verkauf@bike-energy.com<br />

www.bike-energy.com<br />

#weareenergy<br />

ANZEIGE/Fotos: bike energy<br />

116 <strong>SPORTaktiv</strong>


FÜR DICH UND DEIN<br />

RENNRAD ENTWICKELT<br />

SQLAB STEHT FÜR BESTE ERGONOMIE BEI<br />

DEN KONTAKTPUNKTEN ZWISCHEN RAD-<br />

FAHRER UND RAD. DIESMAL IM FOKUS:<br />

RENNRADSATTEL UND RENNRADHOSE.<br />

ANZEIGE/ Fotos: SQlab<br />

Vor allem auf dem Rennrad muss die<br />

Breite des Sattels passen. Denn diese<br />

führt zu mehr Komfort, weniger<br />

Druck und einer besseren Effizienz, die<br />

bei oftmals kilometerintensiven Ausfahrten<br />

essenziell ist. Ist ein Sattel zu schmal,<br />

drückt er und zwar genau dort, wo er<br />

nicht drücken soll.<br />

Als erster Sattelhersteller haben wir<br />

bereits 2002 ein System vorgestellt,<br />

um den Abstand der Sitzknochen zu<br />

messen und die optimale Sattelbreite<br />

zu errechnen. Alle SQlab-Sattelmodelle<br />

gibt es in bis zu vier unterschiedlichen<br />

Breiten. So ist garantiert, dass die Sitzknochen<br />

vollflächig auf dem Sattel<br />

aufliegen. Denn nur so können der<br />

empfindliche Dammbereich beim Mann<br />

und der meist tieferliegende Schambeinbogen<br />

der Frau entlastet werden. Alle<br />

SQlab-Händler sind geschult und haben<br />

viel Erfahrung in Sachen Ergonomie.<br />

Auf der SQlab-Homepage kann auch<br />

ein kostenloses „Vermiss-mich-Set“ bestellt<br />

werden.<br />

Perfekt für das Rennrad<br />

Der gewichtsoptimierte Sattel namens<br />

612 Ergowave Carbon wurde speziell<br />

auf die Bedürfnisse am Rennrad und<br />

MTB entwickelt. Mit federleichten 147<br />

Gramm ist er das leichteste Modell aus<br />

der 612er-Serie. Der Sattel sorgt durch<br />

seine wellenartige Form und das hochgezogene<br />

Heck für den perfekten Halt<br />

nach hinten und eine optimale Druckverteilung<br />

bis in die tiefen Strukturen,<br />

wodurch die Kraftübertragung auf das<br />

Pedal verbessert wird. Die tieferliegende<br />

Nase schafft in Kombination mit der<br />

Vertiefung in der Mitte mehr Platz und<br />

Freiraum für den Dammbereich.<br />

Aber warum fahren wir straffe Sättel<br />

und dämpfen sie dann mit weichen Sitzpölstern<br />

ab? Eben nicht bei SQlab. Dort<br />

hat man ein Hosenpolster entwickelt,<br />

das hart und dünn ist. Das SQ-Pad 12<br />

ist nur maximal 4 mm dick und fühlt<br />

sich zunächst außergewöhnlich straff<br />

und hochwertig an. Gerade auf längeren<br />

Strecken behält das SQ-Pad 12 die<br />

Form. Es wird dadurch nicht während<br />

der Tretbewegung unangenehm nach<br />

innen geschoben. Für perfekten Komfort<br />

auf längeren Strecken und für Racer,<br />

die keinen Bock auf Windeln haben.<br />

Das Polster findet man in der SQ-Short<br />

ONE12, der Bib-Short, die für den Einsatz<br />

am Rennrad und sportlichen MTB<br />

optimiert ist.<br />

Die Experten<br />

in Ergonometrie<br />

www.sq-lab.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

117


ABENTEUER<br />

24-STUNDEN-<br />

SCHWIMMEN<br />

9. & 10. NOVEMBER <strong>2019</strong><br />

Herausfinden, wie weit man<br />

in 24 Stunden eigentlich<br />

schwimmen kann. Und<br />

mit jeder zurückgelegten<br />

Länge Licht ins Dunkel<br />

unterstützen: Beides ermöglicht<br />

das Parktherme<br />

24-Stunden-Schwimmen im<br />

steirischen Bad Radkersburg<br />

jährlich im November. Am<br />

heurigen 9. und 10. November<br />

findet der Benefizevent<br />

bereits zum 14. Mal statt.<br />

Geschwommen wird im<br />

50-m-Sportbecken bei 25<br />

Grad Wassertemperatur.<br />

Neben Profis und Promis<br />

bilden jährlich die Hobbyschwimmer<br />

den Großteil<br />

des Starterfeldes. Denn die<br />

Regeln sind so gestaltet, dass<br />

jeder sich an das Abenteuer<br />

24-Stunden-Schwimmen<br />

wagen kann. Schwimmzeiten<br />

und Pausenzeiten sind frei<br />

wählbar und Staffeln können<br />

bis zu fünf Personen umfassen.<br />

Wer dabei sein will,<br />

meldet sich einfach an unter:<br />

www.parktherme.at/<br />

24-stunden-schwimmen<br />

Fotos: Parktherme Bad Radkersburg,<br />

Vitalhotel der Parktherme Bad Radkersburg,<br />

Aqua Sphere


SCHWIMM MIT IN<br />

UNSEREM TEAM!<br />

Auch sie ist schon Tradition: Die <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />

Staffel mit Leserinnen und Lesern beim Parktherme-24-Stunden-Schwimmen.<br />

Gute und<br />

ehrgeizige Hobbyschwimmer(-innen), die dabei<br />

sein wollen, melden sich einfach. Die fünf<br />

Ausgelosten bekommen neben dem ganz unten<br />

gezeigten Geschenkpaket<br />

jede Menge: Ein<br />

Schwimmtraining mit<br />

Extremsportler Marco<br />

Henrichs von 13.-15.<br />

September inklusive<br />

zwei Übernachtungen<br />

im 4*-Vitalhotel der<br />

Parktherme Bad Radkersburg, dazu das Startpaket<br />

beim Event von 9. bis 10. November.<br />

Zum Testen gibt es beim Event eine Suunto<br />

Ambit3 Peak, mit der alle geschwommenen<br />

Längen dokumentiert werden.<br />

Bewerbungen: Per E-Mail bis spätestens<br />

20. August, mit dem Kennwort „SPORT aktiv-<br />

Staffel“ an: gewinnspiel@parktherme.at.<br />

Die fünf Teilnehmer/-innen werden dann<br />

ausgelost und gleich verständigt.<br />

DIE GESCHENKE<br />

Unsere <strong>SPORTaktiv</strong>-Team-Mitglieder werden mit<br />

einer exklusiven Schwimmausrüstung von MP<br />

(Michael Phelps) ausgestattet –<br />

mit Badehose/Badeanzug,<br />

Schwimmbrille<br />

und einem Schwimmschnorchel<br />

fürs Training.<br />

Dazu gibt es<br />

ein Top-Sportnahrungspaket<br />

von<br />

Peeroton.


ADIÓS,<br />

HORIZONT!<br />

BEIM IRONMAN LANZAROTE IST SPORTAKTIV-AUTOR AXEL<br />

RABENSTEIN AN SEIN LIMIT GEGANGEN. UND SOGAR DARÜBER<br />

HINAUS: DENN DORT, WO ER SEINE GRENZEN WÄHNTE,<br />

ERÖFFNETE SICH PLÖTZLICH EIN NEUER HORIZONT.<br />

VON AXEL RABENSTEIN<br />

Fotos: FinisherPix<br />

120 <strong>SPORTaktiv</strong>


The toughest Ironman in the world“ – so<br />

wird der Wettkampf vom Veranstalter<br />

bezeichnet. Auf 3,9 km Schwimmen folgen<br />

eine Radstrecke mit 2508 Höhenmetern<br />

und ein Marathon unter afrikanisch<br />

intensiver Sonne.<br />

Um mich darauf vorzubereiten, habe ich nicht<br />

nur meine Physis, sondern auch meinen Geist trainiert,<br />

gemeinsam mit Mentalcoach Wolfgang Seidl,<br />

der u. a. Österreichs erfolgreichsten Triathleten Michi<br />

Weiß betreut.<br />

In fünf Einheiten beschäftigten wir uns mit meinen<br />

Gedanken, entwickelten motivierende sowie beruhigende<br />

Bilder und formulierten konkrete Ziele:<br />

Mein Leistungsziel für den Ironman Lanzarote war<br />

eine Zeit von unter 12 Stunden; mein Ergebnisziel<br />

das beste Drittel der Altersklasse M40–44. Ich habe<br />

meine Ziele allesamt verfehlt. Und dennoch mehr<br />

erreicht, als ich zu träumen gewagt hätte.<br />

Vor dem Start<br />

Im Dunkeln geht’s zum Start in Puerto del Carmen.<br />

Ich denke daran, dass ich heute nicht einen<br />

extrem harten Wettkampf bestreiten muss – sondern<br />

tun darf, worauf ich mich monatelang vorbereitet<br />

habe. Heute ist mein Tag!<br />

Allerdings weiß ich bereits, dass es ein langer Tag<br />

werden wird. Der Passat hat aufgefrischt, vorhergesagt<br />

sind 5 bis 6 Beaufort. Das sind Killerbedingungen<br />

für die Radstrecke. Der spätere Sieger Frederik<br />

van Lierde, Ironman-Weltmeister von 2013,<br />

wird 8:51 h benötigen. Ich werde nach 13:42 h ins<br />

Ziel kommen, als 174. von 317 Teilnehmern meiner<br />

Altersklasse. Aber alles der Reihe nach. Denn<br />

bis dahin sollte viel geschehen. Auf der Strecke.<br />

Und in meinem Kopf.<br />

Massenstart ins Meer<br />

7.00 Uhr, kurz vor Sonnenaufgang. Ich habe mich<br />

weiter hinten postiert, um nicht in Bedrängnis zu<br />

geraten und entspannt losschwimmen zu können.<br />

Von wegen: Der Swell schiebt gegen die Menge, die<br />

sich staut. Meine Brille beschlägt, ich kriege eine<br />

Pulsuhr an den Kopf und nehme einen Schluck<br />

Salzwasser. Panik steigt auf, aber darauf bin ich vorbereitet:<br />

Ich denke an den Delfin, den mein Coach<br />

mit mir als beruhigendes Bild entwickelt hat.<br />

Es hilft sofort. Nach ein paar Metern Brustschwimmen<br />

mit tiefen Atemzügen komme ich<br />

wieder in meinen Kraulrhythmus, schwimme die<br />

erste Runde sauber zu Ende. In Lanzarote führt ein<br />

30-Meter-Landgang über den Strand in die zweite<br />

Runde, die ich sogar genieße. Ich steige nach 1:11h<br />

aus dem Wasser.<br />

MEINE BRILLE<br />

BESCHLÄGT,<br />

ICH KRIEGE<br />

EINE PULSUHR<br />

AN DEN KOPF<br />

UND NEHME<br />

EINEN SCHLUCK<br />

SALZWASSER.<br />

Gnadenloser Gegenwind<br />

Auf der Radstrecke wird schnell klar, was heute zu<br />

erwarten ist: ein Kampf gegen den Wind. Rund 100<br />

der 180 km langen Strecke bläst der Nordostpassat<br />

mit 35–45 km/h von vorne. Die Straße durch die<br />

Feuerberge von Timanfaya scheint nicht enden zu<br />

wollen. Gerade einmal 60 km sind absolviert.<br />

Einige Fahrer sammeln sich in einer Gruppe.<br />

Das ist nicht erlaubt. Aber es tut so gut! Wir nutzen<br />

den gegenseitigen Windschatten, schweigend<br />

und einvernehmlich, ehe sich das Feld nach fünf<br />

Minuten wieder zu Einzelkämpfern in der Lavalandschaft<br />

zerstreut.<br />

Es ist der Anfang einer zermürbenden Reise: Der<br />

Anstieg zum Krater von Los Helechos zehrt an der<br />

Substanz. Der Wind pfeift gnadenlos. Ich fahre am<br />

Anschlag. Aber es gelingt mir, das Gefühl der Anstrengung<br />

in positives Empfinden zu verwandeln:<br />

Ich bin so nahe bei mir wie lange nicht mehr! Diesen<br />

Stimmungswandel habe ich mit meinem<br />

Coach geübt. Und es funktioniert.<br />

Beinahe scheine ich das Brennen in den Beinen<br />

zu genießen, ich visualisiere in der Sonne glänzende<br />

Muskelfasern, bleibe für einige Minuten in diesem<br />

Flow – bis ein Ire, an den ich mich herangekämpft<br />

habe, eine Salamisemmel aus dem Trikot<br />

fummelt und genüsslich hineinbeißt. Das Bild<br />

meiner Muskelfasern zerplatzt. Stattdessen schwöre<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

121


DER AUSBLICK<br />

IST FANTASTISCH.<br />

NOCH SCHÖNER<br />

IST DIE AUSSICHT<br />

AUF RÜCKENWIND<br />

BEI DER FOLGENDEN<br />

ABFAHRT.<br />

ich mir: Sollte ich noch einmal so einen<br />

Wettkampf bestreiten, habe auch ich<br />

eine Salamisemmel im Gepäck.<br />

Der Anstieg zum Mirador del Rio gilt<br />

als Höhepunkt der Radstrecke. Ich konzentriere<br />

mich auf die Natur, unter uns<br />

liegt die Insel La Graciosa, umgeben<br />

vom türkisblauen Atlantik. Der Ausblick<br />

ist fantastisch. Noch schöner ist die Aussicht<br />

auf Rückenwind bei der folgenden<br />

Abfahrt.<br />

Es liegen weitere 70 km vor uns. Beim<br />

nächsten Anstieg spüre ich ein Stechen<br />

im linken Knöchel. Plötzlich ein erstaunlicher<br />

Gedanken: „Vielleicht habe<br />

ich Glück, bin verletzt und kann den<br />

Marathon nicht mehr laufen?“<br />

Ich ziehe eine Verletzung als begrüßenswerten<br />

Umstand in Betracht. Der<br />

Gedanke ans Aufgeben steigt in mir auf,<br />

versucht sich in meinem Kopf einzunisten.<br />

Dann endlich geht es bergab nach<br />

Puerto del Carmen. Ich bin so erschöpft<br />

wie selten zuvor. Nach 7:37 h steige ich<br />

aus dem Sattel, wanke durch die Wechselzone.<br />

Als ich die Laufschuhe schnüre,<br />

spüre ich den zaghaften Willen, das<br />

Ding hier zu Ende zu bringen. Ich hole<br />

mir einen Trainingslauf über 30 km ins<br />

Gedächtnis. „Der war ein Kinderspiel“,<br />

sage ich mir, „also los! Das läufst du jetzt<br />

nach Hause.“<br />

Der Weg ins Ziel<br />

Auf der Laufstrecke ist zunächst ein Halbmarathon<br />

zu absolvieren, dann folgen<br />

zwei kürzere Turns. Das macht es einfach,<br />

weil der Marathon mental in Teilstrecken<br />

zerfällt. Die ersten 21 km bringe ich in<br />

2:04 h hinter mich, in Anbetracht der extremen<br />

Radstrecke für mich in Ordnung.<br />

Dann folgt ein psychischer Hänger. Immer<br />

mehr Athleten beginnen zu gehen.<br />

Als ich an einer Labestation selbst ins Gehen<br />

verfalle, dauert es Minuten, bis ich<br />

wieder zu traben beginne.<br />

GRAZER BIKE-<br />

FESTIVAL STATTEGG<br />

TERMINE<br />

15. 8.: Austria Youngsters<br />

Cup, <strong>Juni</strong>or MTB Challenge<br />

17. 8.: Cross Country UCI C1<br />

mit vielen Stars, UCI <strong>Juni</strong>or<br />

World Series, Schöckl-<br />

Gipfelsturm, Mountainbike<br />

Challenge<br />

18. 8.: Österreichische<br />

Meisterschaft MTB Enduro<br />

Von 15. bis 18. August<br />

geht das große<br />

Festival in der<br />

bikeCULTure Region<br />

Graz über die Bühne.<br />

Gipfelsturm ohne schwierige Trails rund um<br />

und auf den Schöckl, die österreichische<br />

MTB-Enduro-Meisterschaften auf den<br />

Schöckl-Trails und die Cross-Country-Rennen<br />

für Kids und Profis. Die bike CULTure<br />

Region Graz entwickelt wieder eine magische<br />

Anziehungskraft auf die Bike-Community.<br />

Vom Bergauf-Biker über gemütliche<br />

Genussradler bis hin zu den Trail-Typen der<br />

Enduro-Szene und den Profis bei den UCI-<br />

Rennen findet praktisch jeder Mountainbiker<br />

das Spiegelbild seines Bike-Profils in den<br />

Höhenprofilen der bikeCULTure-Strecken<br />

und -Rennen wieder!<br />

ALLE INFOS<br />

www.bike09.at<br />

www.bikeCULTure.at<br />

www.schoeckl-trail.area.at<br />

www.regiongraz.at<br />

ANZEIGE/Foto: bikeCULTure / grubernd<br />

122 <strong>SPORTaktiv</strong>


Ich stelle mir meine Beine in zwei Zementeimern<br />

vor. Augenblicklich bleibe<br />

ich erneut stehen. Es ist, wie mein<br />

Coach es mir erklärt hat: Aus Gedanken<br />

werden Gefühle. Und aus Gefühlen werden<br />

Taten. Also denke ich an meinen<br />

Zieleinlauf, an den Moment, in dem alles<br />

zu mir kommen wird. Ich presse mir<br />

zwei Gels in den Hals, muss würgen,<br />

rede aber auf mich ein, dass diese Gels<br />

wie Medizin für mich sind. Plötzlich<br />

fühle ich mich besser. Und werde auf<br />

dem Weg ins Ziel immer schneller.<br />

Ich hatte mir in meiner Vorbereitung<br />

ein Tor ausgemalt, auf das ich über eine<br />

Allee unter Palmen zulaufen wollte, um<br />

dahinter einen neuen Raum zu betreten,<br />

wenn’s beim Laufen so richtig wehtut. Es<br />

ist mir nicht gelungen, dieses Tor auf der<br />

Strecke zu öffnen. Stattdessen bin ich auf<br />

der Ziellinie über eine Schwelle getreten.<br />

Es war, als hätte ich mir eine Maske vom<br />

Kopf gerissen, um zu erkennen, dass es<br />

dort, wo ich den Horizont meiner Fähigkeiten<br />

wähnte, noch weiter geht.<br />

Ziel war es, beim Ironman Lanzarote<br />

an mein Limit zu gehen. Es scheint aber<br />

mehr passiert zu sein: Ich trage das Gefühl<br />

in mir, meine Leistungsgrenze nicht<br />

nur erreicht, sondern dauerhaft verschoben<br />

zu haben; als hätte ich eine Anhöhe<br />

erklommen, von der ich auf eine weite<br />

Ebene blicke, in der sich neue Möglichkeiten<br />

eröffnen – vor einem neuen<br />

Horizont.


WASSERGAUDI<br />

IM CHIEMSEE-<br />

ALPENLAND<br />

SEESTRAND TRIFFT ALPEN­<br />

PANORAMA, KARIBIKFEELING<br />

TRIFFT NATURPARADIES UND<br />

WASSERSPORTLER FINDEN AM<br />

UND RUND UM DEN CHIEMSEE<br />

BIS INS INNTAL NAHEZU UNBE­<br />

GRENZTE MÖGLICHKEITEN VOR.<br />

VON STAND-UP-PADDELN ÜBER<br />

WASSERSKIFAHREN, WAKE­<br />

BOARDEN, KAJAK, SURFEN BIS<br />

ZUM ENTSPANNTEN BADEN. DA­<br />

NEBEN FREUEN SICH ABER AUCH<br />

WANDERER UND RADFAHRER<br />

ÜBER EIN GROSSES WEGENETZ!<br />

CHIEMSEE-ALPENLAND<br />

TOURISMUS<br />

T. +49 80 51/96 555 0<br />

info@chiemsee-alpenland.de<br />

www.chiemsee-alpenland.de<br />

SEENSUCHT NACH WASSERSPASS<br />

Die Region Chiemsee-Alpenland<br />

zwischen München, Salzburg und<br />

Kufstein ist geprägt von einer<br />

Naturkulisse aus See- und Alpenpanorama.<br />

Der Chiemsee, das<br />

„bayerische Meer“, bestimmt das<br />

Bild der Region. Doch auch abseits<br />

davon machen rund 30 größere und<br />

kleinere Seen die Region zu einem<br />

Paradies für Wassersportler und<br />

Naturgeniesßer. Der Wasserskilift<br />

am Hödenauer See in Kiefersfelden<br />

sorgt für Wasserspaß. Beim Wakeboarden<br />

oder Mono- bzw. Wasserskifahren<br />

können Adrena lien-<br />

Junkies sich bei stetigem Blick aufs<br />

Kaisergebierge austoben. Auch die<br />

Wakebase in Bad Aibling verspricht<br />

actionreiche Stunden im Wasser für<br />

die ganze Familie.<br />

ANZEIGE / Foto: Chiemsee-Alpenland Tourismus, Tourist Information Bernau am Chiemsee, Günter Standl<br />

124 <strong>SPORTaktiv</strong>


ZWISCHEN CHIEMSEESTRAND<br />

UND KAMPENWAND<br />

In Bernau am Chiemsee kommt jeder<br />

Wassersporttyp auf seine Kosten –<br />

und das mit herrlichem Ausblick auf<br />

die Chiemgauer Alpen! Beim SUP<br />

ist Spaß garantiert, denn das Paddeln<br />

ist schnell erlernt und es trainiert auf<br />

spielerische Art und Weise die Ausdauer<br />

sowie zahlreiche Muskelpartien.<br />

Wer den Chiemsee lieber von außen<br />

betrachtet, kann ihn auf dem knapp<br />

60 km langen Rundweg mit dem<br />

Fahrrad umrunden. Das passende<br />

Gefährt gibt es bei den Bernauer<br />

Radverleihen. Tipp: Mit der Chiemseeringlinie<br />

können auch Teilstrecken<br />

mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt<br />

werden. Den Rest der Strecke<br />

fahren Sie mit der Bernauer Gästekarte<br />

kostenlos mit dem Bus.<br />

TOURIST-INFO<br />

BERNAU AM CHIEMSEE<br />

T. +49 80 51/98 68-0<br />

tourismus@bernau-amchiemsee.de<br />

www.bernau-amchiemsee.de<br />

KARIBIKFEELING<br />

UND CHIEMSEE PUR<br />

Unter dem Motto „Chiemsee pur“ verbindet<br />

sich der Reiz einmaliger Naturstimmungen<br />

mit Wasseraktivitäten und Ausflügen. Wasserratten<br />

können sich beim Baden, Wind- und<br />

Kite-Surfen, Segeln oder Kajak-, Kanu- und<br />

Bootfahren austoben. Erholung bieten Spaziergänge<br />

auf der langen Uferpromenade mit<br />

Spielplätzen, Aussichtsplattformen und Cafés.<br />

Viel Neues zu entdecken gibt es für Familien<br />

und Naturfreunde im Naturschutzgebiet des<br />

Hochmoors „Kendlmühlfilzen“ auf spannenden<br />

Rundwegen und Themenwanderungen<br />

sowie im Salz- & Moor-Museum Klaushäusl<br />

in Grassau.<br />

Das rund 1250 Hektar große Naturschutzgebiet<br />

„Grabenstätter Moos“ mit Auwäldern,<br />

Streuwiesen und dem naturbelassenen Mündungsdelta<br />

der Tiroler Achen ist ein Paradies<br />

mit Heilpflanzen und Orchideen. Zu den<br />

besonderen Schätzen gehört die reichhaltige<br />

Vogelwelt. 80 zum Teil sehr seltene Vogelarten<br />

brüten im Achendelta, bis zu 30.000<br />

gefiederte Gäste schlagen dort ihr Winterquartier<br />

auf.<br />

Mit den Strandbädern, chilligen Lounges<br />

mit Karibikflair und entspannter Musik, Restaurants,<br />

Biergarten und traumhaften Sonnenuntergängen<br />

werden laue Sommerabende<br />

und -urlaube am Chiemsee zum Erlebnis.<br />

6 AM CHIEMSEE<br />

T. +49 80 67/71 39<br />

www.chiemseechiemgau.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

125


FREISCHWIMMER<br />

WIE TRAILRUNNING,<br />

Der Vergleich mit dem Trailrunning<br />

trifft die Sache gut, bestätigt<br />

Gottfried Eisenberger.<br />

„Open Water hat viel mit Freiheit<br />

zu tun, mit der Nähe zur Natur.<br />

Wie Trailrunning ist Freiwasserschwimmen<br />

Ausdauer- und Abenteuersport zugleich“,<br />

sagt Eisenberger. Der 25-jährige<br />

Grazer war bis 2017 Schwimmprofi mit<br />

Spezialdistanz 50 und 100 m. Davon<br />

hat er sich verabschiedet. Umso mehr<br />

fasziniert ihn Freiwasserschwimmen. Beruflich<br />

ist er IT-Unternehmer, „als Hobby“<br />

schwimmt er bei Freiwasserbewerben<br />

mit und betreibt das Fachportal<br />

OpenWaterSchwimmen.com.<br />

Das Schwimmen im See oder Meer<br />

hat natürlich etwas andere Anforderungen<br />

als im Becken: Das betrifft die Orientierung<br />

oder den Umgang mit Strömungen,<br />

Wellen, Wind. Oder auch mit<br />

unterschiedlichen Wassertemperaturen.<br />

Beim Massenstart einschießendes Adrenalin<br />

gibt bei den Bewerben einen besonderen<br />

Kick, erzählt Eisenberger.<br />

Auch die größeren Distanzen der Bewerbe<br />

spielen eine Rolle: Bei Weltmeisterschaften<br />

wird über 5, 10 und 25 Kilometer<br />

geschwommen, bei Olympischen<br />

Spielen (Open Water ist seit 2008 olympisch)<br />

über 10 Kilometer. Eine Handvoll<br />

Österreicher – etwa der Oberösterreicher<br />

David Brandl – betreibt die<br />

Sportart auf Hochleistungsniveau. „98<br />

Prozent der Szene sind jedoch Hobbyschwimmer“,<br />

weiß Eisenberger.<br />

NUR IM WASSER:<br />

OPEN-WATER-<br />

SCHWIMMEN IST<br />

AUSDAUER- UND<br />

ABENTEUERSPORT MIT<br />

RIESEN-LANDSCHAFTS-<br />

FAKTOR. KEIN WUNDER,<br />

DASS DIE SZENE<br />

WÄCHST.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

Fotos: Gottfried Eisenberger<br />

126 <strong>SPORTaktiv</strong>


EVENT-HIGHLIGHTS<br />

An die Masse richten sich vor allem<br />

die kürzeren Distanzen: Weil viele Triathleten<br />

die Open-Water-Bewerbe als<br />

Vorbereitung mitnehmen, sind 1,9 und<br />

3,8 Kilometer bei vielen Events im Angebot,<br />

aber auch noch kürzere Distanzen,<br />

etwa 500 oder 750 Meter. Alles<br />

meist ohne Zeitlimit. Die Einstiegshürde<br />

ist also gering, manche Teilnehmer<br />

schwimmen sogar im Bruststil.<br />

„Die Szene in Österreich ist klein,<br />

aber wächst deutlich“, erzählt Eisenberger<br />

auch. Im Vergleich zu den Ausübendenzahlen<br />

ist die Eventdichte sogar erstaunlich<br />

groß, im Vorjahr listete sein<br />

Portal 35 Events in Österreich auf, heuer<br />

sind es 40 und im gesamten deutschsprachigen<br />

Raum sogar 170. Der seit<br />

11. <strong>Juni</strong>: Vienna Swim Open Neue Donau (W)<br />

21. <strong>Juni</strong>: Kitzbühel Swim Open, Schwarzsee (T)<br />

30. <strong>Juni</strong>: Klopeiner-See-Überquerung (K)<br />

6. Juli: Backwaterman Ottensteiner Stausee (NÖ)<br />

6. Juli: Seequerung Lochau–Bregenz (V)<br />

20. Juli: Lake Bled Open Water (SLO)<br />

3. August: Hallstättersee-Schwimm-Marathon (OÖ)<br />

3. August: Atterseeüberquerung, Attersee (OÖ)<br />

3. August: Zell am See Swim Open (S)<br />

14. August: Vollmondschwimmen, Neue Donau (W)<br />

24. August: Fuschlsee-Crossing, Fuschl am See (S)<br />

15. September: X-Waters Wörthersee (K)<br />

Alle Termine im deutschsprachigen Raum:<br />

www.openwaterschwimmen.com<br />

1933 ausgetragene heimische Klassiker<br />

ist die „Atterseeüberquerung“ (<strong>2019</strong> am<br />

3. August): 2,5 Kilometer lang, auf 400<br />

Teilnehmer limitiert – und binnen eines<br />

Tages ausgebucht. 350 bis 400 Starter<br />

zieht – heuer sogar am selben Tag – der<br />

Hallstättersee-Schwimm-Marathon an,<br />

rund 50 Prozent davon aus dem Ausland.<br />

Verglichen mit der „Stadtzürcher<br />

Seequerung“ sind die heimischen Topevents<br />

aber „kleine Fische“: In Zürich<br />

stürzen sich jährlich 9000 in die Fluten.<br />

Neben einer besonders schönen Landschaft<br />

stechen manche Events auch<br />

durch Originalität hervor: Am Chiemsee<br />

in Bayern und heuer erstmals auch auf<br />

der Neuen Donau (14. August) wird bei<br />

Vollmond geschwommen.<br />

Einen Freiwasserbewerb einmal zu<br />

versuchen, empfiehlt sich auch, weil der<br />

Materialaufwand klein ist. Neben Badehose<br />

und Schwimmbrille ist ein Neoprenanzug<br />

empfehlenswert, der unter 18<br />

Grad Wassertemperatur meist vorgeschrieben<br />

und bis 24,9 Grad erlaubt ist.<br />

Der „Apfelland Schwimm Marathon“<br />

am steirischen Stubenbergsee ging heuer<br />

Anfang Mai übrigens bei 13,8 Grad<br />

Wassertemperatur über die Bühne.<br />

Bloß zur Verwendung einer Boje oder<br />

eines „Restube“-Rettungssystems rät<br />

Gottfried Eisenberger, im Training wie<br />

in Bewerben, dringend, „weil sie tragische<br />

Unfälle einfach verhindern können“.<br />

Bojen werden im Wasser mitgezogen,<br />

das „Restube“ als Gürtel getragen<br />

und ähnlich wie ein Lawinenairbag für<br />

Skitourengeher im Notfall per Gaskartusche<br />

aufgeblasen. Fern des Ufers kann<br />

man sich daran festhalten, sich dank Signalfarbe<br />

bemerkbar machen und wird<br />

leicht gefunden.<br />

Worin sich Open-Water-Schwimmen<br />

und Trailrunning auch gleichen: Der<br />

Abenteuercharakter gewinnt mit der<br />

Länge der Distanz. Als „Urvater“ gilt der<br />

Engländer Matthew Webb, der 1875 als<br />

erster den Ärmelkanal (34 km) durchquerte.<br />

„Crossings“, Durchquerungen<br />

von großen Seen oder Meerespassagen,<br />

gelten überhaupt als Königsdisziplin.<br />

Analog zu den Bergsteiger-Seven Summits<br />

gibt’s die „Ocean’s Seven“ als weltweite<br />

Herausforderung, mit sieben Kanaldurchquerungen<br />

zwischen 14 und 44<br />

km Länge auf fünf Kontinenten.<br />

Nicht von schlechten Eltern ist aber<br />

auch, was die Steirerin Claudia Müller<br />

am 15. August vorhat: Sie will den<br />

Wörthersee schwimmend umrunden.<br />

Das sind rund 40 Kilometer, sechs mehr<br />

als durch den Ärmelkanal, und es ist<br />

noch nie versucht worden. Das alles zu<br />

Gunsten der Krebshilfe.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

127


VOLLDAMPF<br />

Das CONWAY eMF 527 Plus ist ein E-Fully mit Bosch-<br />

Performance-CX-Motor, 140-mm-Federelementen und<br />

„Schwalbe Hans Dampf“-Bereifung im Plus-Format – um<br />

€ 3999,95 (UVP). Ob in Matt-Schwarz/Grau oder mit<br />

orangen Akzenten: Der Auftritt ist damit ein Statement.<br />

www.conway-bikes.de<br />

DIE SITZT!<br />

Ideal für lange Ausfahrten sind<br />

die „GORE C7 Bib Shorts“ –<br />

die auf einem komplett neuen<br />

Konzept basieren. „Central<br />

Torso Architecture“ nennt<br />

Gore die Konstruktion, die das<br />

Sitzpolster stets in der richtigen<br />

Position hält und so für<br />

höchsten Sitzkomfort sorgt.<br />

www.gorewear.com/de/at<br />

BIKE<br />

NEWS<br />

KLASSESHIRTS<br />

FÜR SIE UND IHN<br />

VON DOWN-<br />

HILLERN<br />

DESIGNT<br />

Das „DAINESE<br />

HG Jersey 1“ hat<br />

die Meshzonen<br />

genau dort, wo<br />

man sie braucht.<br />

Die Innenseite<br />

des Doppelstrick-<br />

Materials transportiert<br />

Schweiß schnell ab, die<br />

Außenseite weist Wasser<br />

ab. Schnitt und Elastizität<br />

ermöglichen problemlos das<br />

Tragen von Protektoren.<br />

www.dainese.com<br />

128 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

Abgesehen vom geschlechterspezifischen Schnitt und Design,<br />

sind die NORTHLAND-Shirts Martina und Martin Zwillinge: Die<br />

Bike-Shirts bestehen aus hochelastischem schnell trocknenden<br />

Material, ein Netzeinsatz erhöht die Atmungsaktivität und der<br />

hochwertige Elastikbund ist anti-rutschbeschichtet.<br />

www.northland-pro.com<br />

ENERGIE TANKEN<br />

Energy-Gels von BAAM sind gut verträglich und geben viel Energie. Zudem<br />

bestechen sie mit ihrem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit dem<br />

Gutscheincode „sportaktiv“ erhalten unsere Leser bis 31. Juli noch einmal<br />

20 Prozent Rabatt beim Kauf im BAAM-Onlineshop.<br />

www.baamsports.net/shop


Beim Klagenfurter<br />

Ironman (7. Juli)<br />

ist Triathlet<br />

Michael Weiss<br />

Titelverteidiger.<br />

PRO<br />

Fotos: Ironman Klagenfurt, Österreich-Radrundfahrt, ÖHBAgentur DIENER/Eva Manhart, redbullcontentpool<br />

ÖSTERREICH-RUNDFAHRT<br />

Die Tour durch die Alpenrepublik<br />

startet heuer am 6. Juli mit einem<br />

Prolog in Wels und endet sechs<br />

Tage später am Kitzbüheler Horn.<br />

www.oesterreich-rundfahrt.at<br />

EM-AUSLOSUNG<br />

Die Heim-EURO der Handballer<br />

wirft ihre Schatten voraus.<br />

Am 28. <strong>Juni</strong> findet in Wien die<br />

Auslosung der Gruppen statt.<br />

www.ehf-euro.com<br />

GP VON ÖSTERREICH<br />

In Spielberg findet am letzten <strong>Juni</strong>-<br />

Wochenende der Grand Prix von<br />

Österreich statt, bei dem auch an<br />

Legende Niki Lauda erinnert wird.<br />

www.projekt-spielberg.com


130 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

SPORTTALK


LUKAS WEISSHAIDINGER HAT SICH<br />

ZUM HEISSESTEN EISEN IN DER<br />

SCHMIEDE DER ÖSTERREICHISCHEN<br />

LEICHTATHLETIK ENTWICKELT.<br />

WAS ÖL-SCHMIEREREIEN, GEHEIME<br />

TRAININGSGERÄTE, GEPFLANZTE<br />

BÄUMCHEN UND SEIN TRAINER<br />

GREGOR HÖGLER DAMIT ZU TUN<br />

HABEN, VERRÄT ER HIER.<br />

VON MARKUS GEISLER<br />

DAS BESTE<br />

LIEGT NOCH<br />

VOR MIR<br />

Fotos: GEPA pictures (4), Getty Images, KK<br />

Wer es gut meint mit Lukas Weißhaidinger,<br />

der wünscht ihm in den<br />

kommenden Wochen und Monaten<br />

„Petri Heil“. Denn eins hat der begeisterte<br />

Hobbyfischer im Laufe der<br />

Zeit festgestellt: „Wenn ich einen dicken Fisch aus<br />

dem Wasser ziehe, folgt meistens auch ein guter Wettkampf.“<br />

Demzufolge müssen es ein paar ganz schöne<br />

Brocken gewesen sein, die der 27-Jährige zuletzt an der<br />

Angel hatte. 2018, dem bisher besten Jahr seiner Karriere,<br />

warf er mit 68,98 Metern österreichischen Rekord<br />

und gewann bei den Europameisterschaften in Berlin<br />

die Bronzemedaille. Und beim heurigen Saisonstart<br />

legte er in Schwechat mit einer Topweite von 66,22<br />

Metern los, ehe er sich beim Diamond-League-Meeting<br />

in Doha steigerte und Rang zwei sicherte, nur geschlagen<br />

vom schwedischen Top-Werfer Daniel Stahl.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

131


LUKAS<br />

WEISSHAIDINGER<br />

(Spitzname: Lucky Luki) wurde<br />

am 20. Februar 1992 im oberösterreichischen<br />

Schärding geboren.<br />

Nach seiner Lehre als Maschinenbaukonstrukteur<br />

und dem<br />

Entschluss, das Diskuswerfen zu<br />

seinem Beruf zu machen, zog er<br />

nach Wien, um mit seinem Trainer<br />

Gregor Högler in der Südstadt<br />

unter besten Bedingungen trainieren<br />

zu können. Der Inhaber<br />

des österreichischen Rekords<br />

(68,98 Meter) wurde bei den Europameisterschaften<br />

2018 in Berlin<br />

Dritter (Foto), sein größter internationaler<br />

Erfolg bisher. Mit<br />

Blick auf die WM <strong>2019</strong> in Doha<br />

und die Olympischen Spiele 2020<br />

in Tokio sagt der Hobbyfotograf:<br />

„Ich will die absolut besten Werfer<br />

der Welt jagen. Und eines Tages<br />

selbst der Gejagte sein.“<br />

„Ich bin fit, verletzungsfrei, die Zusammenarbeit<br />

mit meinem Trainer Gregor<br />

Högler fruchtet immer mehr“, sagt der<br />

in Wien trainierende Oberösterreicher<br />

im Gespräch mit SPORT aktiv. „Ich hoffe,<br />

dass die letzte Saison nur die vorläufig<br />

beste ist und die ultimativ beste noch<br />

vor mir liegt.“ Und zwar im Idealfall jedes<br />

Jahr aufs Neue.<br />

Lukas Weißhaidinger hat sich den Status<br />

erarbeitet, zusammen mit Mehrkämpferin<br />

Ivona Dadic als heißestes Eisen<br />

der österreichischen Leichtathletik-Schmiede<br />

zu gelten. Wobei die Betonung<br />

auf „erarbeitet“ liegt, denn nur auf<br />

sein Talent wollte und auf körperliche<br />

Vorteile konnte er sich beim Weg in die<br />

Weltspitze nicht verlassen. „Harte Arbeit<br />

und Leidenschaft schlagen Talent“, lautet<br />

einer der Leitsprüche des Mannes,<br />

der manchmal zu hören bekommt, dass<br />

er für einen Diskuswerfer etwas klein<br />

wäre. Wer schon mal im Schatten des<br />

1,97 Meter großen und 147 Kilogramm<br />

schweren Athleten stand, muss da womöglich<br />

etwas schmunzeln. Doch zu<br />

manchem seiner Konkurrenten fehlen<br />

eben doch ein paar Zentimeter und somit<br />

bei der für Diskuswerfer wichtigen<br />

Spannweite, weswegen dieser Nachteil<br />

mit einer ausgefeilten Technik wettgemacht<br />

werden muss. Und genau das ist<br />

die große Stärke des Duos Weißhaidinger/Högler,<br />

das seit Anfang 2015 zusammenarbeitet.<br />

Wenn sich der studierte Maschinenbauer<br />

Högler und der Maschinenbaukonstrukteur<br />

Weißhaidinger über technische<br />

Details austauschen, „ist das für<br />

andere so, als würden sie endlich das Finale<br />

von Game of Thrones sehen können“,<br />

sagt Weißhaidinger. Pure Leidenschaft.<br />

Man könnte auch von Detailverliebtheit<br />

am Rande der Besessenheit<br />

sprechen, ohne den beiden zu nahe zu<br />

treten. Greifbares, aber streng geheimes<br />

Ergebnis dieser Obsession ist das sogenannte<br />

„KTG“. Ein KraftTrainingsGerät,<br />

das weder gefilmt noch fotografiert<br />

werden darf, „schließlich hängen Toyota<br />

oder BMW ihre kreativsten Ideen auch<br />

nicht ans schwarze Brett“, wie Lukas<br />

vergleicht. Vereinfacht gesagt handelt es<br />

sich dabei um einen exklusiven Wurfsimulator,<br />

mit dem man bis zu 300 Mal<br />

in einer Stunde den Diskus in die Welt<br />

hinausschießen kann. Oder zumindest<br />

so tun als ob. „Draußen bräuchte ich dafür<br />

einen ganzen Trainingstag“, erklärt<br />

Weißhaidinger. „Dazu kommt, dass ich<br />

sehr spezielle Muskelgruppen trainieren<br />

kann und durch die Stärkung von Sehnen<br />

und Bändern auch Verletzungsprophylaxe<br />

betreibe. Wenn man so will, haben<br />

wir damit die eierlegende Wollmilchsau<br />

erschaffen.“<br />

Als bei dieser kürzlich der Zylinder<br />

kaputtging, nahm Gregor Högler, der<br />

mit 84,03 Metern übrigens den österreichischen<br />

Rekord im Speerwerfen hält<br />

und auch als Sportdirektor beim<br />

Leichtathletik-Verband (ÖLV) fungiert,<br />

kurzerhand einen Pinsel und schrieb mit<br />

dem ausgetretenen Öl „70 Meter“ an die<br />

Wand. Das ist die magische Weite, das<br />

große Ziel und wohl auch das Ergebnis,<br />

das es braucht, um bei den Olympischen<br />

Spielen 2020 beim Kampf um die Me-<br />

132


IN LUKIS KOPF MUSS<br />

REIN, DASS ER ZU DEN<br />

BESTEN WERFERN DER<br />

WELT GEHÖRT, JEDEN<br />

SCHLAGEN KANN.<br />

daillen mittendrin statt nur dabei zu<br />

sein. „Solche Symboliken sind ganz<br />

wichtig, um zu verinnerlichen, dass ich<br />

diese Weite unbedingt schaffen will.“<br />

Eine andere: Am Trainingsgelände in der<br />

Südstadt wurde genau bei dieser Marke<br />

ein kleines Bäumchen gepflanzt, das Lukas<br />

bei jedem Wurf zeigt, wohin die Reise<br />

des Diskus’ gehen soll. „Man kann es<br />

mit einem Fußballer vergleichen. Wenn<br />

es keinen Elfmeterpunkt gibt, weiß er<br />

auch nicht, von wo aus er den Ball<br />

schießen soll.“<br />

Anekdoten, die zeigen, wie ernst es<br />

Lukas Weißhaidinger ist, bei der WM<br />

im September in Doha und bei den<br />

Spielen in Tokio auf das Treppchen zu<br />

kommen. „In Lukis Kopf muss rein,<br />

dass er zu den Besten der Welt gehört,<br />

jeden schlagen kann. Bei einer WM<br />

oder Olympia gibt es keine Wunder“,<br />

sagt Högler. Beim Diamond-League-<br />

Auftakt in der Hauptstadt von Katar<br />

Anfang Mai hat sich das Duo mit den<br />

speziellen Bedingungen vor Ort vertraut<br />

gemacht und wichtige Erkenntnisse gewonnen.<br />

„Bei unserem Meeting wurde<br />

die Klimaanlage beim Wettkampf<br />

Lukas Weißhaidinger und Ivona<br />

Dadic präsentieren die neuen<br />

ÖLV-Prämien für Olympia<br />

und Weltmeisterschaften.<br />

ausgeschaltet, bei den asiatischen Meisterschaften<br />

wenige Wochen zuvor blieb<br />

sie an. Ein Athlet hat mir verraten, dass<br />

die Disken dann ein ganz anderes Flugverhalten<br />

haben. Darauf muss ich vorbereitet<br />

sein.“ Vermeintliche Kleinigkeiten,<br />

die am Ende den Unterschied zwischen<br />

Gold und Blech, zwischen Sieg und<br />

Enttäuschung ausmachen können. Und<br />

bei denen es sich Lukas nur schwer verzeihen<br />

könnte, wenn er sie im Vorfeld<br />

übersehen würde.<br />

Denn mit den Aussagen eines Christoph<br />

Harting, die der deutsche Olympiasieger<br />

vor wenigen Wochen in der<br />

Sport Bild tätigte, kann er überhaupt<br />

nichts anfangen. Auszüge: „Richtig Spaß<br />

am Werfen hatte ich zuletzt mit 14.“<br />

Oder: „Ich war ein Vollidiot, dass ich<br />

mich mit zwölf für die Sportschule und<br />

gegen das Mathe-Gymnasium<br />

entschieden<br />

Der Schwede Daniel Stahl warf heuer<br />

bereits über 70 Meter. „Ihn gilt es zu<br />

schlagen“, sagt Weißhaidinger.<br />

habe.“ Oder: „Die Leute denken: Man<br />

muss doch eine gewisse Freude oder Leidenschaft<br />

dafür empfinden, wenn man<br />

das macht. Nein! Muss man nicht.“<br />

Weißhaidinger wählt die Worte mit Bedacht.<br />

„Ich respektiere Christoph Harting<br />

als Werfer, er hat in Rio einen fantastischen<br />

Wettkampf abgeliefert. Aber<br />

so, wie er sich in den letzten zwei Jahren<br />

präsentiert hat, passt es zu seinen Aussagen.<br />

Wenn Gregor und ich keine Beispiele<br />

dafür sind, was im Sport mit Leidenschaft<br />

alles möglich ist – wer dann?“<br />

Dazu passt, dass Högler mehr als einmal<br />

Angebote aus Sportpolitik und<br />

Wirtschaft hatte, die deutlich lukrativer<br />

wären als Trainer von Lukas Weißhaidinger<br />

zu sein. „Aber er meinte zu<br />

mir: Lukas, wir haben noch Ziele<br />

und Träume, die wir erreichen<br />

wollen. Unser Weg ist noch lange<br />

nicht zu Ende“, erzählt<br />

Weißhaidinger, der sich mit<br />

Anfang 20 selbst die Frage gestellt<br />

hat, ob er dem Geldver-<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

133


WENN SIE BEI DER WM IN DOHA<br />

DIE KLIMAANLAGE EINSCHALTEN,<br />

FLIEGEN DIE DISKEN ANDERS.<br />

dienen oder dem Sport die höhere Priorität<br />

einräumt. „Ich hatte als Geselle ein<br />

höheres Einkommen als beim Heeressport,<br />

musste Kredite aufnehmen, um<br />

mir eine Trainingshütte zu bauen oder<br />

zu den Spielen nach Rio zu reisen. Das<br />

war ein hohes Risiko. Ich fürchte, dass<br />

dem österreichischen Sommersport viele<br />

Leute verloren gehen, wenn man es<br />

nicht schafft, zumindest für die<br />

Top-Athleten auch finanzielle Anreize<br />

zu schaffen.“ Denn Sogwirkung auf<br />

junge Nachwuchstalente übe es nicht<br />

gerade aus, wenn ein Spitzensportler<br />

mit einem kaputten 2er-Golf am Parkplatz<br />

vorfahren würde.<br />

Ein erster Schritt in diese Richtung<br />

wurde bereits getan, dank des Sponsors<br />

Helvetia schüttet der ÖLV neuerdings<br />

205.000 Euro für den Olympiasieg,<br />

100.000 für Silber und 50.000 für<br />

Bronze aus, bei der WM ist der Schlüssel<br />

75.000, 50.000 und 25.000 Euro.<br />

„Vielleicht sind das genau die ein, zwei<br />

Prozent, die es an Motivation braucht,<br />

um wirklich ganz oben auf dem Stockerl<br />

zu stehen“, spekuliert Weißhaidinger.<br />

„Wobei kein Athlet an die Prämien<br />

denkt, wenn er in den Wettkampf geht.<br />

Dann geht es nur ums Gewinnen, die<br />

Medaille.“ Für Högler ist das Prämiensystem<br />

sogar ein „Meilenstein, ein ganz<br />

entscheidender Schritt. Top-Leistungen<br />

auf diesem Niveau gehören einfach entlohnt“.<br />

Erst recht, da Weltklasseathleten<br />

wie Lukas Weißhaidinger in der Disziplin<br />

des Verzichts ganz vorne mit dabei<br />

sind. Nicht beim Essen, da geht es darum,<br />

mit einer Unmenge an Fleisch dem<br />

Körper die benötigten 4500 Kilokalorien<br />

zuzuführen. Aber im sozialen Leben.<br />

„Ich war noch nie beim Geburtstag meiner<br />

Nichte, als mein Opa gestorben ist,<br />

war ich auf Trainingslager. Das soll keine<br />

Beschwerde sein: Aber um es ganz nach<br />

oben zu schaffen, muss man eben auch<br />

viel von seinem wichtigsten Gut investieren:<br />

Zeit.“ Nebenbei einen großen<br />

Freundeskreis aufzubauen, mit dem man<br />

sich regelmäßig trifft, ist dabei ähnlich<br />

schwer, wie die 70-Meter-Marke zu<br />

knacken.<br />

Vier weitere Diamond-League-<br />

Meetings plus das Finale in Brüssel<br />

(6. September) gibt es für Lukas Weißhaidinger<br />

noch an Wettkämpfen auf<br />

Top-Level, bis der Saisonhöhepunkt mit<br />

der WM in Doha (28. September bis<br />

6. Oktober) auf dem Plan steht. Die<br />

große Standortbestimmung. Dann wäre<br />

zu hoffen, dass Lukas dazwischen beim<br />

Fischen noch den einen oder anderen<br />

richtig dicken Fisch an der Angel hat.<br />

Als gutes Omen für einen goldenen<br />

Saisonabschluss wäre das schließlich<br />

unbezahlbar. Petri Heil!<br />

Beim Diamond-<br />

League-Meeting<br />

konnte sich<br />

Weißhaidinger die<br />

WM-Arena genau<br />

anschauen. „Ein<br />

tolles Stadion“.<br />

Die Energie AG unterstützt seit 19 Jahren<br />

Spitzensportler aus Oberösterreich und formt<br />

damit ein Team, in dem Leistungswille,<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl und Authentizität<br />

für eine besondere Atmosphäre sorgen.<br />

Hier die Heldinnen und Helden dieser<br />

einzigartigen Sportfamilie:<br />

Hannes Trinkl (Kapitän), Vincent Kriechmayr,<br />

Lukas Weißhaidinger, Michael Hayböck, Andrea<br />

Limbacher, Victoria Schwarz, Barbara Haas,<br />

Max Lahnsteiner, Johnny Rohrweck, Mendy<br />

Swoboda, Ana Roxana Lehaci, Thomas Mayrpeter,<br />

Stefan Spiessberger, David Brandl<br />

134 <strong>SPORTaktiv</strong>


Lukas Weißhaidinger<br />

Diskus<br />

© ÖOC/Kernmayer<br />

Teamgeist<br />

Die Energie AG unterstützt und fördert in ihrer Sportfamilie 15 Sportler aus Oberösterreich, die sich mit<br />

Topleistungen revanchieren. Kapitän ist der Abfahrtsweltmeister von 2001, Hannes Trinkl.<br />

Leistungswille, Zusammengehörigkeit und Authentizität zeichnen die Sportfamilie der Energie AG aus.<br />

www.sportfamilie.at<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Leistungswille, Zusammengehörigkeit und<br />

Authentizität zeichnen die Sportfamilie der<br />

Energie AG aus. www.sportfamilie.at


1WIEN<br />

Das Heimturnier ist und<br />

bleibt das Highlight des<br />

Jahres für den Lichtenwörther.<br />

„Allein, dass ich<br />

zwischen den Matches daheim<br />

in meinem eigenen<br />

Bett schlafen kann, empfinde<br />

ich als sehr speziell.“<br />

Wien war auch das Turnier,<br />

das er als Fan als erstes<br />

besucht und wo er den<br />

Stars live auf die Schläger<br />

geschaut hat. „So gesehen<br />

bin ich seit 22 Jahren in<br />

Wien dabei, heuer zum<br />

zehnten Mal als aktiver<br />

Spieler. Die Vorfreude<br />

darauf ist riesig.“<br />

DOMINIC THIEM<br />

„WIEN UND KITZBÜHEL<br />

SIND EXTREM BESONDERS“<br />

Eigentlich“, sagt Dominic Thiem,<br />

„mag ich alle Turniere sehr gerne.<br />

Aber gut, wenn ich mich für fünf<br />

entscheiden muss ...“ Es gehört zu<br />

den unabdingbaren Fähigkeiten eines<br />

Spielers auf Weltklasseniveau, sich den<br />

unterschiedlichsten Bedingungen anpassen,<br />

den verschiedensten Eigenheiten<br />

trotzen zu können. Jetlag hin, fremde<br />

Sprachen her – sobald die Filzkugel im<br />

Spiel ist, muss die Leistung stimmen.<br />

Doch eine Erkenntnis überkommt den<br />

EXKLUSIV FÜR SPORTAKTIV<br />

ERKLÄRT TENNIS-TOPSTAR<br />

DOMINIC THIEM, WELCHES<br />

SEINE FÜNF LIEBLINGS-TUR-<br />

NIERE AUF DER TOUR SIND.<br />

WO ER FAST UND WIRKLICH<br />

WIE DAHEIM IST, WELCHE<br />

STÄDTE ER SCHÄTZT, WO<br />

IHM DIE ERFOLGE BESON-<br />

DERS SÜSS SCHMECKEN.<br />

VON MARKUS GEISLER<br />

25-jährigen Niederösterreicher trotzdem,<br />

als er über seine Lieblings-Locations auf<br />

der Tour sinniert: Zu Hause ist es doch<br />

am schönsten. Das gilt natürlich auch für<br />

die Generali Open in Kitzbühel (27. Juli<br />

bis 3. August), die in voller Länge live auf<br />

Servus TV übertragen werden.<br />

Hier die fünf Lieblings-Turniere des<br />

Mannes, der seit drei Jahren ununterbrochen<br />

in den Top Ten der Weltrangliste<br />

steht:<br />

Fotos: GEPA pictures<br />

136 <strong>SPORTaktiv</strong>


2KITZBÜHEL<br />

Der Ort, an dem für Dominic Thiem<br />

vieles begann. „Hier habe ich schon gespielt,<br />

als es noch ein Challenger-Turnier<br />

war. Und ich habe 2011 in Kitzbühel<br />

mein erstes Match auf der ATP-Tour absolviert“,<br />

erinnert er sich an die Begegnung<br />

mit dem Spanier Daniel Gimeno<br />

Traver. „Das war für mich eine große<br />

Sache, da Kitzbühel kurz nach Wien<br />

das zweite Turnier war, das ich als Kind<br />

live besucht habe.“ Auch in Tirol schlägt<br />

Thiem heuer bereits zum zehnten Mal<br />

auf. „Deswegen steht es für mich fast auf<br />

einer Stufe mit Wien, das nur deswegen<br />

vorne liegt, weil ich daheim schlafen<br />

kann. Diese zwei Turniere sind für mich<br />

jedenfalls extrem besonders.“<br />

US OPEN<br />

„New York ist für mich eine sehr besondere<br />

Stadt, übt eine totale Faszination auf<br />

mich aus“, sagt Thiem. „Deswegen sind<br />

die US Open für mich das geilste Grand-<br />

Slam-Turnier.“ Und, das gibt er unumwunden<br />

zu: „Ich habe dort auch immer<br />

ganz gut gespielt, das spielt sicher auch<br />

eine Rolle.“ Kann man wohl sagen: 3Ver-<br />

gangenes Jahr erreichte er dort erstmals<br />

das Viertelfinale und lieferte Titelverteidiger<br />

Rafael Nadal einen unglaublichen<br />

Fünfsatz-Thriller, bei dem er den ersten<br />

Durchgang sogar mit 6:0 gewann. Für<br />

viele das beste Match seiner Karriere.<br />

4FRENCH OPEN<br />

„Das Turnier in Paris ist wie ein zweites Zuhause für mich“, sagt Thiem und<br />

lacht. Klar, da Freundin Kristina Mladenovic in der französischen Metropole<br />

ihre Homebase hat und er auch dort nicht auf ein Hotel zurückgreifen muss.<br />

Selten war der abgedroschene Begriff „Stadt der Liebe“ passender. Aber auch<br />

abgesehen davon findet er die City an der Seine „total faszinierend. Dazu<br />

kommt, dass es von den Erfolgen her mein bestes Grand-Slam-Turnier ist“.<br />

Dreimal stand er dort bereits im Halbfinale und vergangenes Jahr sogar im<br />

Endspiel, wo er erneut an Dauerrivale Nadal scheiterte.<br />

5MADRID<br />

„Dort stand ich 2017 und 2018 im Endspiel, es<br />

herrschen richtig gute Bedingungen in Madrid,<br />

ich fühle mich dort total wohl“, kommt Thiem<br />

bei der spanischen Hauptstadt regelrecht ins<br />

Schwärmen. Was allerdings noch einen weiteren<br />

Grund hat, wie er mit einem Schmunzeln erzählt.<br />

„Do & Co bietet bei dem Turnier ein fantastisches<br />

österreichisches Essen an, auf das ich mich<br />

jedes Mal freue. Das spielt für mich auch eine<br />

Rolle.“ Heimatliche Gefühle auf der iberischen<br />

Halbinsel.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

137


ATHLETE’S CORNER<br />

PATRICK KONRAD<br />

„ICH LERNE EXTREM<br />

VIEL ÜBER MICH!“<br />

HIER SCHREIBEN DIE ATHLETEN: ÖSTERREICHS RAD-ASS PATRICK KONRAD<br />

VOM BORA-HANSGROHE-TEAM ÜBER DIE FASZINATION TOUR DE FRANCE.<br />

WARUM DIE RUNDFAHRT EIN GEFÄHRLICHER STRESSTEST UND DIE LETZTE<br />

ETAPPE DOCH KEIN GEMÜTLICHES SCHAULAUFEN IST.<br />

Ich habe dieses Bild noch genau in<br />

meinem Kopf: Der 10-jährige Patrick<br />

liegt zu Hause auf dem Sofa, im Fernsehen<br />

läuft die Tour de France und<br />

ich starre total fasziniert auf den Bildschirm.<br />

Okay, zugegeben: Am meisten<br />

haben mich damals diese türkisen Trikots<br />

vom Team Bianchi fasziniert, mit dem<br />

Rest konnte ich noch nicht so viel anfangen.<br />

Was ich aber schon immer richtig<br />

cool fand, waren die Bergankünfte.<br />

Wenn die Fahrer sich die Steigung hinaufquälen<br />

und rechts und links unzählige<br />

Fans stehen und manchmal erst in letzter<br />

Sekunde vor dem Rad wegspringen.<br />

Heute, wo ich es selbst als Profi erlebe,<br />

weiß ich, dass das auch ziemlich gefährlich<br />

sein kann. Und trotzdem ist es ein<br />

geiles Erlebnis, du bist voller Adrenalin<br />

und wirst durch die Massen noch einmal<br />

zusätzlich gepusht. Toll!<br />

Fotos: Getty Images (3)<br />

138 <strong>SPORTaktiv</strong>


Ich nehme heuer meine zweite Tour<br />

de France in Angriff und das gleich in<br />

einer sehr verantwortungsvollen Position.<br />

Mit meinem Kollegen und Freund<br />

Emanuel Buchmann teile ich mir bei<br />

unserem Team Bora-hansgrohe die Kapitänsrolle,<br />

wir sollen auf die Gesamtwertung<br />

fahren. Dabei ist mein persönliches<br />

Ziel, am Ende der drei Wochen unter<br />

den zehn besten Fahrern zu sein.<br />

Manchmal höre ich: Patrick, du warst<br />

beim Giro letztes Jahr Siebenter, willst<br />

du das bei der Tour nicht toppen? Ich<br />

sage dann: Nein! Man muss sich realistische<br />

Ziele setzen und wenn ich den Erfolg<br />

vom Vorjahr wiederholen könnte,<br />

wäre das eine riesige Sache. Zumal es ja<br />

auch immer darauf ankommt, unter<br />

welchen Bedingungen die Platzierung<br />

zustande kommt. Wenn ich zweimal<br />

stürze, eine Woche lang gegen das Aufgeben<br />

kämpfe und am Ende 15. werde,<br />

ist es trotzdem ein tolles Resultat – auch<br />

wenn ich mein Ziel damit verpasst habe.<br />

Bei der Tour kommen außerdem<br />

Komponenten dazu, die es bei anderen<br />

Rennen nicht gibt. Der Druck, die höhere<br />

Anspannung, vor allem aber: der<br />

Stress im Fahrerfeld. Weil der Druck so<br />

hoch ist, nimmt auch die Risikobereitschaft<br />

zu, was zu mehr Stürzen führt.<br />

Aus Sicht der Veranstalter muss ja immer<br />

auch alles noch spannender und<br />

noch spektakulärer werden, da werden<br />

zum Teil ganz bewusst Sachen eingebaut,<br />

die es gefährlich machen. Ein Beispiel:<br />

Beim Giro 2018 sind wir fünf Kilometer<br />

vor dem Ziel mit 80 km/h eine<br />

Abfahrt runtergefahren und plötzlich<br />

rasen wir von strahlendem Sonnenschein<br />

in einen unbeleuchteten Tunnel. Von einer<br />

Sekunde auf die andere ist es rabenschwarz.<br />

Da braucht nur ein kleines<br />

Steinderl rumliegen und es kommt zu<br />

einem Massensturz.<br />

Als ich vor meiner ersten Tour 2016 –<br />

es war meine erste Grand Tour überhaupt<br />

– unseren sportlichen Leiter<br />

Christian Pömer gefragt habe, wie ich<br />

diese Strapazen jetzt drei Wochen lang<br />

durchhalten soll, meinte er zu mir: Patrick,<br />

dafür hast du schließlich elf Jahre<br />

trainiert! Das trifft es ganz gut. Man beginnt<br />

im Nachwuchs mit Rennen, die<br />

eine halbe Stunde dauern, und kein<br />

Kind denkt jemals daran, eines Tages<br />

eine dreiwöchige Tour zu fahren. Man<br />

wächst da hinein, hat das nötige Talent<br />

und muss meiner Meinung nach auch<br />

dafür geboren sein, sich über einen so<br />

langen Zeitraum jeden Tag aufs Neue<br />

quälen zu können. Wobei es unmöglich<br />

ist, drei Wochen zu überstehen, ohne<br />

auch mal einen schlechten Tag zu haben.<br />

Da kommt es auch auf das Glück an,<br />

dass dieser Tag auf eine Etappe fällt, bei<br />

der es nicht so entscheidend ist. Beim<br />

Giro 2018 hatte ich meinen schlechten<br />

Tag beim Zeitfahren, da bin ich sogar<br />

aus den Top 10 gefallen. Mein sportlicher<br />

Leiter meinte nur: Gut so! Mit der<br />

Form hättest du bei einer schweren<br />

Berg etappe zehn Minuten Rückstand<br />

aufgerissen. Kurz darauf bin ich auf<br />

Platz sieben gefahren ...<br />

Es ist unglaublich, wie viel ich bei<br />

dreiwöchigen Rundfahrten über mich<br />

als Sportler lerne. Man muss sich ja permanent<br />

mit sich selbst beschäftigen, da<br />

merkt man plötzlich: Okay, diese Etappe<br />

war jetzt extrem schwer, aber nicht nur<br />

für mich selbst, sondern auch für alle<br />

anderen. Oder: Ich bin nicht der Einzige,<br />

der am Ende des Tages extrem ausgepowert<br />

ist. Ich mache dann mein eigenes<br />

Mental-Coaching, ziehe aus diesen Erkenntnissen<br />

Kraft und Motivation. Dieses<br />

Wissen hilft mir dann auch bei anderen<br />

Rennen. Und eines ist klar: Wenn<br />

man nicht krank wird oder sich mit gebrochenen<br />

Wirbeln ins Ziel schleppt,<br />

geht man brutal gestärkt – körperlich<br />

und mental – aus so einer Tour heraus.<br />

Wir Radfahrer nennen das „den Motor<br />

vergrößern“.<br />

Wenn mich jemand fragt, was die<br />

Frankreich-Rundfahrt noch einmal von<br />

den beiden anderen Grand Tours Vuelta<br />

und Giro unterscheidet, antworte ich<br />

gern mit einem Beispiel. Wenn du in<br />

Frankreich vom Bus zum Start fährst,<br />

siehst du niemanden mehr ohne Akkreditierung.<br />

In Italien kann es sein, dass<br />

MEIN PERSÖNLICHES ZIEL<br />

BEI DER TOUR DE FRANCE<br />

<strong>2019</strong>: ICH WILL ES IN DER<br />

GESAMTWERTUNG UNTER<br />

DIE TOP TEN SCHAFFEN!<br />

dir dort der eine oder andere Fan über<br />

den Weg geht, dort läuft alles viel familiärer<br />

ab. Und bei der Vuelta kommt es<br />

vor, dass man minutenlang im Kreis<br />

fährt und den Startplatz gar nicht findet.<br />

Was ich damit sagen will: Die Tour ist<br />

extrem gut organisiert, nichts wird dem<br />

Zufall überlassen, es ist immer wieder<br />

ein Wahnsinn, was für eine professionelle<br />

Logistik dahintersteckt.<br />

Sehnsuchtsort der Tour ist natürlich<br />

Paris. Wenn ich jemandem, der zum<br />

ersten Mal dabei ist, einen Tipp geben<br />

Patrick Konrad<br />

(27, hier bei der<br />

Polen-Rundfahrt)<br />

fährt seit<br />

2015 für das<br />

Team von Bora-hansgrohe,<br />

für das er heuer<br />

zum zweiten<br />

Mal bei der<br />

Tour de France<br />

(6. bis 28. Juli)<br />

starten wird.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

139


www.tagdesrades.at<br />

Jetzt für das<br />

Hobbyrennen<br />

anmelden.<br />

Wir sehen uns<br />

am Salzburg<br />

Ring!<br />

DURCH DEN HOHEN<br />

DRUCK BEI DER<br />

TOUR NEHMEN DER<br />

STRESS UND DIE RI-<br />

SIKOBEREITSCHAFT<br />

IM FAHRERFELD<br />

ZU, ES KOMMT ZU<br />

MEHR STÜRZEN.<br />

müsste, würde ich sagen:<br />

Nimm dir nichts weiter<br />

vor, außer, es bis nach Paris<br />

zu schaffen. Ein tolles Gefühl.<br />

Aber auch ein großer<br />

Irrtum, dem ich beim ersten<br />

Mal erlegen bin. Man<br />

kennt ja die Bilder bei der<br />

Fahrt auf den Champs-<br />

Élysées: Alle Fahrer wirken<br />

relaxt, es wird Champagner<br />

getrunken, das Gelbe Trikot<br />

wird nicht mehr angegriffen. Aber so leicht, wie<br />

es im Fernsehen ausschaut, ist es weiß Gott nicht.<br />

Es wird nochmal richtig Rennen gefahren, es geht<br />

mächtig bergauf zum Ziel und das Kopfsteinpflaster<br />

hat riesige Löcher. Da schüttelt es dich nochmal<br />

komplett durch, und das, nachdem du drei Wochen<br />

Radfahren in den Knochen hast. Hände, Hintern,<br />

Rücken – alles tut dir weh! Aber wenn du dann im<br />

Ziel bist und etwas zu feiern hast, ist alles vergessen.<br />

Die Schmerzen, die Strapazen, der physische und<br />

der mentale Stress.<br />

Mein Trainer meinte im März in der Sierra Nevada<br />

zu mir: Patrick, du hast mir beim Giro gesagt, dass<br />

du nie wieder bei einer Grand Tour auf die Top 10<br />

fahren willst. Ganz ehrlich: Ich kann mich nicht daran<br />

erinnern. Gut so, denn die Vorfreude, im Juli in<br />

Brüssel die Tour anzugehen, ist jetzt schon riesig.<br />

AUSTRIAN<br />

HANSGROHE RADCUP<br />

Am 18. August findet auf dem Salzburgring im Rahmen des „Tag des<br />

Rades“ der Austrian hansgrohe Radcup statt. Beim Eliterennen geht<br />

es über 25 Runden mit 106 Kilometern, es wird ein Starterfeld auf<br />

Weltklasse-Niveau erwartet. Der Austrian hansgrohe Radcup<br />

ist ein Event für die ganze Familie und bietet ein abwechslungsreiches<br />

und spannendes Programm.


31. JULI - 4. AUG<br />

<strong>2019</strong><br />

DONAUINSEL<br />

#VIENNA<br />

VIENNAMAJOR


BRENNENDE BEINE, GLÜHENDE ARME UND BÄLLE,<br />

DIE IM ICE-TEMPO AUF EINEN ZURAUSCHEN. EIN MATCH<br />

GEGEN DIE BEACHVOLLEYBALL-VIZEWELTMEISTER<br />

CLEMENS DOPPLER & ALEX HORST GERÄT ZUR<br />

ULTIMATIVEN GANZKÖRPER-CHALLENGE.<br />

TEXT: MARKUS GEISLER FOTOS: THOMAS POLZER<br />

VÖLLIG<br />

VERSANDET<br />

Unser Ziel ist, dass du nach dieser<br />

Challenge komplett am Boden<br />

zerstört bist. So leicht wie beim<br />

Boxen kommst du uns nicht davon“,<br />

sagt Clemens Doppler und lacht sich<br />

dabei ins Fäustchen. Na gut, denke ich, wie<br />

soll er auch wissen, dass ich meine Frau<br />

beim Pritschen und Baggern am Strand<br />

kennengelernt habe und gelegentlich mit<br />

meinen Kindern im Garten spiele. Da wird<br />

mich das Training in der Sandkiste ja wohl<br />

nicht umhauen. Was ich zu diesem Zeitpunkt<br />

wiederum nicht wusste: Bälle, die im<br />

ICE-Tempo auf einen zugerast kommen,<br />

Unterarme, die vor Schmerz glühen und<br />

Oberschenkelmuskeln, die bei jedem einzelnen<br />

Spielzug beansprucht werden, haben<br />

mit dem Beachvolleyball, wie ich es bis<br />

dato kannte, rein gar nichts zu tun.<br />

Immerhin lassen es Alexander Horst und<br />

Clemens Doppler, die seit 2012 das mit<br />

Abstand erfolgreichste österreichische Duo<br />

bilden und vor knapp zwei Jahren in Wien<br />

Vize-Weltmeister wurden, zum Start gemächlich<br />

angehen. Okay, auf einem Bein<br />

stehen und mit einem Ball in der Hand<br />

versuchen, Clemens aus dem Gleichgewicht<br />

zu bringen, ist jetzt nicht so einfach.<br />

Aber beim Werfen und Fangen kommen<br />

ein paar Ballwechsel zusammen, sogar einarmig<br />

und über das Netz. Nächster Punkt:<br />

das Pritschen. „Dabei kommt es vor allem<br />

auf deine Position an“, erklärt Alex. „Du<br />

musst unter den Ball kommen, so, dass er<br />

dir auf den Kopf fallen würde, wenn du ihn<br />

nicht triffst.“ Klingt logisch, einzig die<br />

Kunst, sich im Sand genauso geschmeidig<br />

zu bewegen wie auf hartem Untergrund,<br />

will erst erlernt werden. Kein gewöhnlicher<br />

Sand übrigens: Um sich optimal auf die<br />

Olympischen Spiele 2016 in Rio vorzubereiten,<br />

haben die beiden die Körner von der<br />

Copa Cabana genau analysieren und in ihrem<br />

Trainingszentrum in Wien-Floridsdorf<br />

nachbauen lassen. Denn beim Untergrund<br />

ist der gemeine Beachvolleyballer mindestens<br />

so heikel wie der Skifahrer beim<br />

Schnee.<br />

Doch zurück zum Training, bei dem jetzt<br />

das Baggern auf dem Programm steht. Offene<br />

Hand links, rechte Hand zur Faust, ineinander<br />

führen, Daumen zusammen. So<br />

weit, so bekannt. „Die Oberarme nicht zu<br />

nah am Körper“, sagt Alex. „Den Ball oberhalb<br />

vom Handgelenk treffen“, sagt Clemens.<br />

„In die Knie gehen, bevor du den<br />

Ball spielst“, sagt Alex. Ganz schön viel Input,<br />

wenn man für die Annahme gefühlt<br />

Der Profi und<br />

der Amateur:<br />

Beim Major in<br />

Wien zeigt Alex<br />

Horst, wie der<br />

spektakuläre<br />

Hechtbagger<br />

wirklich<br />

funktioniert.<br />

Foto: Beach Majors/Mitter<br />

142 <strong>SPORTaktiv</strong>


UNSER ZIEL IST, DASS<br />

DU AM ENDE DER<br />

CHALLENGE AM BODEN<br />

ZERSTÖRT BIST!<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

143


CLEMENS DOPPLER<br />

und ALEX HORST<br />

sind die Urgesteine des österreichischen<br />

Beachvolleyballs. Bereits mit<br />

anderen Partnern sehr erfolgreich,<br />

taten sich die beiden 2012 zusammen<br />

und bilden seitdem das mit Abstand<br />

erfolgreichste Duo Österreichs. Zu<br />

den größten Erfolgen des Teams gehören<br />

die Vize-Weltmeisterschaft<br />

2017, Platz neun bei Olympia in Rio<br />

2016 sowie Rang drei bei der EM<br />

2014. „Das Einzige, das uns noch<br />

fehlt, ist eine Medaille bei Olympia“,<br />

sagt Alexander Horst. Das soll sich<br />

2020 in Tokio ändern, wenn die zwei<br />

ihre insgesamt vierten Spiele in Angriff<br />

nehmen, Qualifikation vorausgesetzt.<br />

Ihr Ritual: So lange sie bei<br />

einem Turnier gewinnen, wird das<br />

Gewand weder gewaschen noch<br />

gewechselt. „Das kann bei einem<br />

langen Event schon mal unangenehm<br />

werden“, verrät Alex.<br />

weniger als eine Sekunde Zeit hat. Aber<br />

auch hier gilt wie so oft im Sport: alles<br />

eine Frage der Automatisation. Nach der<br />

fünften gelungenen Annahme schlägt<br />

Clemens vor, die erste Spielform zu machen.<br />

Drei Sprünge über Hindernisse,<br />

zur Mitte des Feldes laufen und einen<br />

von Clemens geworfenen Ball für Alex,<br />

der am Netz steht, aufspielen. Ein Desaster.<br />

Zu tief, zu weit hinten, im Netz. Da<br />

hilft auch der Halbkreis, den Alex zur<br />

Orientierung in den Sand zeichnet, nur<br />

wenig. „Nimm dir mehr Zeit, achte auf<br />

dein Positionsspiel“, beruhigt Clemens.<br />

Und siehe da: Der letzte von 20 Bällen<br />

hat sein Ziel nur ganz knapp verfehlt.<br />

„Jetzt ist Zeit für ein kleines Match“,<br />

meint Alex. Da man bekanntlich zu<br />

viert sein muss, haben die beiden<br />

U22-Nationalspieler Moritz Kindl, der<br />

Österreich demnächst bei der Europameisterschaft<br />

vertritt, mitgebracht. Clemens<br />

und Moritz gegen Alex und mich.<br />

Und schlagartig wird mir klar, warum<br />

Doppler/Horst den Ruf haben, Aufschlag-Monster<br />

zu sein. Wir stellen uns<br />

auf, um das 64 Quadratmeter große<br />

Feld, das es zu verteidigen gilt, möglichst<br />

gerecht aufzuteilen. „Achtung,<br />

Sprungangabe“, warnt mich Alex vor.<br />

Am Ende meines „Aha“ schlägt der Ball<br />

auch schon ein. „Das wäre deiner gewesen.“<br />

Ja, klar.<br />

Dankenswerterweise lässt es Clemens<br />

danach etwas sanfter angehen, ich erwische<br />

den Ball, Alex pritscht ihn zum<br />

Netz, wohin ich mich derweil durch den<br />

Sand geschleppt habe – und dresche ihn<br />

kläglich ins Netz. „Wird schwierig,<br />

wenn deine Hände unterhalb der Netz-<br />

SCHMET-<br />

TERN WIRD<br />

SCHWIERIG<br />

MIT DEN<br />

HÄNDEN<br />

UNTER DER<br />

NETZKANTE.<br />

Fotos: Thomas Polzer (5x), GEPA Pictures<br />

144 <strong>SPORTaktiv</strong>


Schwitzen im Sand, der dem auf der Copa<br />

Cabana nachempfunden ist. Erkenntnis<br />

unseres Reporters Markus Geisler nach<br />

einer anstrengenden Trainingseinheit:<br />

Größe und Kraft sind beim Beachvolleyball<br />

sicherlich nicht alles, aber ganz bestimmt<br />

kein Nachteil.<br />

kante sind“, analysiert Alex. „Okay,<br />

lass uns das Netz ein paar Zentimeter<br />

hinunterkurbeln“, schlägt Clemens<br />

vor. Gute Idee, denn bei der Originalhöhe<br />

von 2,43 Metern (bei Frauen<br />

2,24 Meter) habe ich mit meinen 1,83<br />

Metern Körpergröße ohne Trittleiter<br />

kaum eine Chance, einen Schmetterball<br />

hinzubekommen. „Alles eine Frage<br />

des Timings“, sagt Clemens. Und<br />

Alex spielt mir zu Übungszwecken ein<br />

paar Bälle am Netz auf, die ich so<br />

kraftvoll wie möglich im gegnerischen<br />

Feld unterbringen soll. Die Schwierigkeit<br />

dabei ist bei all den Gedanken,<br />

die mir durch den Kopf rasen, zu wissen,<br />

wann der ideale Zeitpunkt zum<br />

Abspringen ist. „Ich sage ‚jetzt‘, dann<br />

nimmst du Anlauf und springst mit<br />

beiden Beinen ab“, hilft Alex. Hat geklappt,<br />

wenn auch mehr in der Theorie<br />

als in der Praxis.<br />

Aufschlagwechsel, jetzt darf ich den<br />

Ball ins Spiel bringen. Hochwerfen,<br />

mit dem linken Zeigefinger auf den<br />

Ball zeigen und mit der möglichst vollen<br />

rechten Hand und gespreizten<br />

Fingern die Kugel erwischen. „Im Idealfall<br />

klappst du die Finger ab, wenn<br />

du den Ball triffst, dann bekommt er<br />

den nötigen Drall“, gibt Clemens einen<br />

Tipp. Endlich etwas, das auch<br />

beim ersten Mal halbwegs funktioniert,<br />

denke ich, ehe der Ball schon<br />

wieder zurückgeschossen kommt und<br />

von meinen ausgestreckten Armen ins<br />

Feld katapultiert wird, allerdings in<br />

das nebenan. „Du darfst nicht versuchen,<br />

dem Ball Schwung zu geben,<br />

musst ihn eher dämpfen“, sagt Alex.<br />

„Aber immerhin hast du keine Angst<br />

vor dem Ball, das ist gut.“ Wenn das<br />

Spiel an einem vorbeirauscht, ist man<br />

schon für das kleinste Lob dankbar.<br />

Zum Schluss möchte ich noch unbedingt<br />

wissen, was es mit den ominösen<br />

Handzeichen auf sich hat, die<br />

sich die Spieler hinter dem verlängerten<br />

Rücken geben. Ein Finger mit der<br />

linken, zwei mit der rechten Hand<br />

oder umgekehrt. „Ach, das ist total<br />

unspektakulär“, wiegelt Alex ab. „Das<br />

zeigt nur an, ob man den Spieler auf<br />

seiner Linie oder in der Diagonalen<br />

blockt. Dementsprechend muss der<br />

Aufschläger die andere Seite des Feldes<br />

abdecken.“ Wäre auch das geklärt.<br />

Clemens Doppler und Alex Horst packen<br />

ihre Taschen, am nächsten Tag<br />

geht es für sie zu einem Turnier nach<br />

Brasilien. Und für mich unter die Dusche,<br />

die ich mir nach diesen eineinhalb<br />

Stunden redlich verdient habe.<br />

Foto: Beach Majors/Mitter<br />

WELTKLASSE<br />

IN WIEN<br />

AUF DER DONAUINSEL FINDEN<br />

AUCH HEUER WIEDER 160<br />

BEACHVOLLEYBALL-MATCHES<br />

AUF TOP-NIVEAU STATT.<br />

Im Rahmen der Beach Volleyball<br />

Major Series findet vom 31. Juli<br />

bis 4. August das A1 Major Vienna<br />

presented by Swatch statt. Auf der<br />

Donauinsel (zwischen Floridsdorfer<br />

und Brigittenauer Brücke) matchen<br />

sich 64 Teams um das Gesamt-Preisgeld<br />

von 600.000<br />

US-Dollar, allein für die Sieger-Duos<br />

der Frauen- und Herren-Competition<br />

springen je 60.000 US-Dollar heraus.<br />

Und das bei gigantischer<br />

Stimmung auf dem 8000 Sitzplätze<br />

fassenden Court. Genau an dieser<br />

Stelle feierten Clemens Doppler<br />

und Alexander Horst 2017 ihren<br />

größten Triumph, als sie bei der<br />

Heim-WM die Silbermedaille ergatterten.<br />

Aber nicht nur deshalb gehört<br />

das Heimspiel in Wien zu den<br />

Lieblingsevents der beiden. „Wir<br />

sind so viel unterwegs und genießen<br />

es in vollen Zügen, uns unserem<br />

Stammpublikum zu präsentieren.“<br />

Für das Turnier auf der insgesamt<br />

49.000 Quadratmeter großen<br />

Veranstaltungsfläche werden übrigens<br />

100 Lkw-Ladungen mit 2500<br />

Tonnen Sand verarbeitet. Und wer<br />

mag, kann im Sinne der Nachhaltigkeit<br />

nachher einen Teil des Sandes<br />

für 10 Euro pro Tonne erwerben,<br />

allerdings mit Selbstabholung.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

145


Kapitän der<br />

U21 ist Philipp<br />

Lienhart vom SC<br />

Freiburg.<br />

Fotos: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />

146 <strong>SPORTaktiv</strong>


MÄRCHEN3.0?<br />

SOMMER-<br />

IM JUNI KÄMPFT ERSTMALS IN DER GESCHICHTE EINE ÖSTERREICHISCHE<br />

U21 UM DEN EUROPAMEISTER-TITEL UND DIE QUALIFIKATION FÜR<br />

OLYMPIA 2020. DABEI KANN TEAMCHEF WERNER GREGORITSCH AUF<br />

EINE MANNSCHAFT ZURÜCKGREIFEN, DIE BEREITS ÜBER MÄCHTIG<br />

VIEL INTERNATIONALE ROUTINE VERFÜGT. VON MARKUS GEISLER<br />

war es die U20 von Teamchef<br />

Paul Gludovatz, die Österreich<br />

bei der WM in Kanada einen<br />

Sommer lang in Atem hielt.<br />

Zehn Jahre später war das Frauen- Nationalteam<br />

von Dominik Thalhammer bei der EURO in den<br />

Niederlanden dafür verantwortlich, dass zwischen<br />

Bregenz und Eisenstadt vor den TV-Geräten mitgefiebert<br />

wurde. Und <strong>2019</strong> will U21-Teamchef<br />

Werner Gregoritsch dafür sorgen, dass es bei der<br />

EM in Italien zur dritten Auflage eines österreichischen<br />

Sommermärchens kommt. Dabei meinte<br />

es die Losfee in Person von Altstar Andrea Pirlo<br />

insofern gut mit den Österreichern, als es beim<br />

Finale der Gruppe B zum Duell mit dem ewigen<br />

Rivalen Deutschland kommt (23. <strong>Juni</strong>, 20.45<br />

Uhr, Udine). „Dann kann die Mannschaft zeigen,<br />

dass sie selbst solch einer Herausforderung gewachsen<br />

ist“, sagt Gregoritsch, seit 2012 Nachwuchstrainer<br />

beim ÖFB. „Unser Team ist in den<br />

letzten ein, zwei Jahren noch mal gereift.“<br />

Die weiteren Gegner sind Serbien (17. <strong>Juni</strong>,<br />

18 Uhr, Triest) und Dänemark (20. <strong>Juni</strong>, 18 Uhr,<br />

Udine), um ins Halbfinale einzuziehen, muss<br />

man die Gruppe gewinnen oder der Beste der<br />

drei Gruppenzweiten sein. Schafft man dieses<br />

Kunststück, winkt neben der Chance auf eine<br />

Medaille auch die Teilnahme an den Olympischen<br />

Spielen 2020. „Mit dieser Mannschaft nach<br />

Japan zu fahren, wäre ein Traum“, sagt Gregoritsch,<br />

der sich bei der Kaderzusammenstellung so<br />

vorkommen muss, als würde er das Alexandermosaik<br />

neu zusammensetzen. Eine Abstellungspflicht<br />

der FIFA besteht nicht, die A-Nationalmannschaft<br />

bestreitet Anfang <strong>Juni</strong> ihre EM-Qualifikationsspiele<br />

gegen Slowenien und Nordmazedonien. Und so<br />

mancher internationale Klub scheut sich davor,<br />

seine Spieler für beide Events abzustellen.<br />

Doch egal, wer letztendlich in das ÖFB-Quartier<br />

Albergo Felcaro in Cormons im östlichen Friaul<br />

einziehen wird: Es wird eine namhafte und mit<br />

erstaunlich viel Erfahrung ausgestattete Mannschaft<br />

sein, die Österreich in Ekstase versetzen<br />

möchte. <strong>SPORTaktiv</strong> gibt einen Überblick über<br />

die Spieler, mit denen mitgefiebert werden darf:<br />

Tor Mit LASK-Keeper Alexander Schlager verfügt<br />

Gregoritsch über eine klare Nummer 1. Der<br />

23-Jährige (Stichtag für das Turnier ist der 1. Jänner<br />

1996) ist beim Sensationsteam der österreichischen<br />

Bundesliga unumstrittener Stammkeeper<br />

und hat bereits 15 U21-Länderspiele in den Händen.<br />

„Wir haben ihm nach dem Abgang von Pavao<br />

Pervan das Vertrauen geschenkt – und er hat<br />

es zu 100 Prozent zurückgezahlt“, lobt der scheidende<br />

LASK-Trainer Oliver Glasner. Als Backups<br />

stehen Patrick Pentz (Austria) oder Johannes<br />

Kreidl (SV Rapid) bereit.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

147


Abwehr Dieses Bollwerk hat es<br />

in sich: Stefan Posch (TSG Hoffenheim)<br />

und Kapitän Philipp Lienhart (SC Freiburg)<br />

könnten das Innenverteidiger-<br />

Duo bei der EURO bilden. Allein der<br />

Verletzungsteufel verhinderte, dass mit<br />

Maximilian Wöber vom FC Sevilla ein<br />

weiterer Kapazunder zur Verfügung<br />

steht. „Es ist beeindruckend, wie wir in<br />

der Quali von Spiel zu Spiel immer<br />

mehr zueinandergefunden und mehr<br />

Selbstvertrauen bekommen haben“, sagt<br />

Lienhart. „Ganz Österreich ist stolz auf<br />

uns.“ Mit Kevin Danso (Augsburg) gibt<br />

es sogar noch einen weiteren in<br />

Deutschland gestählten Kandidaten, der<br />

allerdings auch im defensiven Mittelfeld<br />

eingesetzt werden könnte. Auf den Außenverteidiger-Positionen<br />

werden wohl<br />

die heimischen Liga-Profis Maximilian<br />

Ullmann (LASK) und Sandro Ingolitsch<br />

(St. Pölten) agieren.<br />

Mittelfeld Wohl das Prunkstück<br />

dieser Mannschaft, auch wenn es<br />

nicht gelang, Konrad Laimer von RB<br />

Leipzig, der seine Top-Saison mit dem<br />

DFB-Pokal-Finale krönte, loszueisen.<br />

Dafür ist der ebenfalls nach Ostdeutschland<br />

wechselnde Hannes Wolf dabei, erwurde<br />

in den letzten zwei Saisonen in<br />

Salzburg international auf ein Top-Level<br />

gehievt. Mit Xaver Schlager (RB Salzburg)<br />

gibt es einen polyvalenten Spieler,<br />

So könnte Werner Gregoritschs<br />

Startelf in seinem bevorzugten<br />

4-2-3-1-System aussehen, wenn<br />

all seine Kader-Wünsche in<br />

Erfüllung gingen.<br />

der bereits im A-Team für Furore gesorgt<br />

hat, aber dennoch unbedingt in<br />

Italien dabei sein wollte: „Das war mein<br />

unbedingter Wunsch, ich bin sehr froh,<br />

dass es am Ende geklappt hat. So etwas<br />

erlebst du als Profi nicht oft.“ Auch<br />

Innsbrucks Sascha Horvath, mit 18<br />

U21-Einsätzen eine der Säulen der Gregoritsch-Elf,<br />

hat bereits in Dresden Legionärs-Luft<br />

geschnuppert. Ein Coup<br />

wäre es, den spielberechtigten Valentino<br />

Lazaro von Hertha BSC an Land zu<br />

ziehen (Entscheidung erst nach Redaktionsschluss).<br />

Angriff Ein Tor von Altach-Angreifer<br />

Adrian Grbic (wechselt im Sommer<br />

zu Clermont in die 2. französische<br />

Ingolitsch<br />

(St. Pölten)<br />

GREGORITSCHS<br />

WUNSCH-ELF<br />

Lazaro<br />

(Hertha BSC)<br />

Lienhart<br />

(Freiburg)<br />

Danso<br />

(Augsburg)<br />

Schlager<br />

(LASK)<br />

Lovric<br />

(Sturm)<br />

Kvasina<br />

(Mattersburg)<br />

Posch<br />

(Hoffenheim)<br />

Schlager<br />

(Salzburg)<br />

Ullman<br />

(LASK)<br />

Wolf<br />

(Salzburg)<br />

Liga) war es, das in den Play-offs gegen<br />

Griechenland das Tor zur EURO aufstieß.<br />

Zuletzt kam er bei den Vorarlbergern<br />

aber nur zu Kurzeinsätzen. Über<br />

diese wäre der vom FC Empoli an<br />

Sturm Graz verliehene Arnel Jakupovic<br />

schon froh gewesen, weswegen Gregoritsch<br />

auf den Youngster in Italien verzichtet.<br />

Deutlich besser in Form ist Marko<br />

Kvasina, der in Mattersburg Stammspieler<br />

und mit 24 Einsätzen der Rekordspieler<br />

im Kader von Werner<br />

Gregoritsch ist. Als Geheimwaffe steht<br />

der im In- und Ausland (und auch vom<br />

serbischen Verband) umworbene Admira-Shootingstar<br />

Sasa Kalajdzic zur Verfügung,<br />

der allerdings erst drei Kurzeinsätze<br />

in der U21 vorzuweisen hat.<br />

Fotos: GEPA Pictures, Getty Images<br />

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148 <strong>SPORTaktiv</strong>


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it Olympia hat Lisa Perterer noch eine<br />

Rechnung offen. 2016 war sie für die<br />

Spiele in Rio qualifiziert und die Vorzeichen<br />

standen mehr als gut. Anspruchsvolle<br />

Strecke, hammerhartes Klima – genau<br />

die richtigen Bedingungen für die<br />

Triathletin, die erst dann so richtig in<br />

Fahrt kommt, wenn andere nach einem<br />

Schattenplatz lechzen. Zudem war die<br />

Form top, das Ranking wies nur sechs<br />

bessere Athletinnen aus, eine Medaille<br />

war im Rahmen des gut Möglichen. Und<br />

dann das! „Sieben Wochen vor den Spielen<br />

fuhr mir beim Laufen plötzlich ein<br />

Schmerz ins Schienbein“, erzählt die<br />

Kärntnerin im Gespräch mit <strong>SPORTaktiv</strong>.<br />

Diagnose: Ermüdungsbruch. „Hätte<br />

ich weitertrainiert, hätte ich im<br />

schlimmsten Fall mein Bein verlieren<br />

können, ich war total am Limit. Von einem<br />

Tag auf den anderen ist mein Olympiatraum<br />

geplatzt.“ Statt ihr fuhr Julia<br />

Hauser nach Brasilien, Perterer schaute<br />

sich den Bewerb im Fernsehen an. „Das<br />

hat brutal weh getan, aber ich habe daraus<br />

gelernt. Ich weiß seitdem, dass ich<br />

besser auf meinen Körper hören muss.“<br />

Die Folge: Perterer wird dieses Jahr<br />

weniger Wettkämpfe als sonst bestreiten<br />

und den Fokus frühzeitig auf die Spiele<br />

2020 in Tokio legen. Die Qualifikation<br />

hat sie dank der stärksten Saison ihrer<br />

Laufbahn 2018 so gut wie in der Tasche,<br />

im Sommer wird sie eine kleine Wettkampfpause<br />

einlegen, um die Vorbereitung<br />

auf Olympia ein Jahr später zu simulieren.<br />

„Wenn die Form passt, weiß<br />

ich, dass ich immer für eine Top-Ten-<br />

Platzierung gut bin“, sagt die Villacherin.<br />

„Aber bei Olympia zählt nur das Podium<br />

– deswegen ist das mein Ziel.“ Klare Ansage<br />

einer Frau, die gelernt hat, sich trotz<br />

Widerständen durchzubeißen. Dazu gehören<br />

Verletzungen genauso wie der<br />

jüngste Verlust von Fördermitteln, da sie<br />

aus dem Olympiakader der BSO gefallen<br />

ist. Bedeutet: Es wird noch schwieriger<br />

als ohnehin schon, bei Reisen zu den<br />

Rennen einen Betreuer, Coach, Physio<br />

oder gar einen Mechaniker mitzuneh-<br />

AGAINST<br />

ALL ODDS<br />

LISA PERTERER IST ÖSTERREICHS BESTE TRIATHLETIN. WIE SIE IHRE OFFENE<br />

RECHNUNG MIT OLYMPIA BEGLEICHEN WILL, WELCHE WIDERSTÄNDE SIE ZU<br />

BEKÄMPFEN HAT UND WARUM IHR IN CHINA BESSER KEIN RAD UMFALLEN SOLLTE.<br />

VON MARKUS GEISLER<br />

Foto: GEPA pictures<br />

150 <strong>SPORTaktiv</strong>


Lisa Perterer hatte oft mit<br />

Widerständen zu kämpfen,<br />

setzte sich am Ende aber<br />

immer wieder durch.<br />

men. „Oft versuchen wir, über Sponsoring<br />

einen Betreuer abzudecken. Einen<br />

Großteil ihrer Trips macht Lisa ohnehin<br />

allein“, sagt Manuela Freidl, Mutter, Managerin<br />

und Schwimmtrainerin in Personalunion.<br />

Das ist natürlich ein klarer<br />

Nachteil gegenüber anderen Nationen,<br />

bei denen die Athleten sich voll auf den<br />

Sport konzentrieren können. Im konkreten<br />

Fall wäre es also wirklich blöd, wenn<br />

in China ihr Rad umfällt. „Ich hoffe<br />

aber, dass sich durch ein paar gute Ergebnisse<br />

die Fördersituation wieder verbessert<br />

– ich habe gut trainiert und fühle<br />

mich stark genug, um ganz vorne mitzumischen.“<br />

Erst recht nach dem tollen<br />

vierten Platz bei der WM-Serie in Bermuda<br />

Ende April.<br />

Lisa Perterer ist ohnehin keine, die sich<br />

in der Opferrolle suhlt. Sie packt lieber<br />

an, denkt positiv und sucht nach Lösungen.<br />

Against all odds, gegen alle Widerstände.<br />

Das musste sie schon in der<br />

Kindheit, als die damals ambitionierte<br />

Schwimmerin mit elf Jahren bei einem<br />

Reitunfall vom Pferd fiel und sich in ihrem<br />

rechten Arm so ziemlich alles zer-<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

151


An sechs von sieben Tagen in der Woche trainiert Lisa<br />

Perterer alle drei Disziplinen, die zum Triathlon gehören.<br />

Bei der olympischen Distanz geht es beim Schwimmen<br />

über 1,5 Kilometer, beim Radfahren über 40 Kilometer<br />

und beim Laufen über 10 Kilometer.<br />

ICH HATTE<br />

WETTKÄMPFE,<br />

WO MEINE LAUF-<br />

ZEIT ZU DEN DREI<br />

BESTEN GEHÖRTE,<br />

ICH ABER TROTZ-<br />

DEM NUR 40.<br />

WURDE.<br />

störte, was kaputt gehen kann. „Ich war<br />

ein Jahr außer Gefecht, konnte meine<br />

Hand nicht bewegen. Bis heute habe ich<br />

kein Gefühl im rechten Daumen“, erzählt<br />

sie. Der Vorteil, und das soll nicht<br />

makaber klingen: Da es beim Schwimmen<br />

nicht mehr weiterging, entdeckte<br />

sie 2004 mit 15 Jahren den Triathlon für<br />

sich, als sie Kate Allen als Olympiasiegerin<br />

in Athen über die Ziellinie laufen<br />

sah. Der Nachteil: Das Schwimmen, eigentlich<br />

ihr Steckenpferd, ist dabei die<br />

Disziplin, bei der sie sich am wenigsten<br />

wohlfühlt. „Ich habe letztes Jahr trotzdem<br />

einen großen Sprung gemacht, an<br />

meiner Technik getüftelt, bei der ich<br />

auch ohne Gefühl im Daumen gescheit<br />

vorwärtskomme.“<br />

Das ist auch nötig, denn im Wasser<br />

werden die Weichen gestellt, ob es am<br />

Ende eine Top-Platzierung oder ein Ranking<br />

unter ferner liefen wird. „Man muss<br />

sich das so vorstellen: 70 Schwimmerinnen,<br />

die alle ein ähnliches Niveau haben,<br />

steuern auf die erste Boje zu, jede will sie<br />

möglichst eng umschwimmen. Da wird<br />

getreten, mit Ellbogen gearbeitet. Wenn<br />

du da untergetaucht wirst, hast du das<br />

Gefühl zu ertrinken. Zerrissene Anzüge<br />

und Blutergüsse sind keine Seltenheit.<br />

Und ob du zehn Sekunden früher oder<br />

später aus dem Wasser kommst, kann der<br />

Unterschied zwischen Sieg und Platz 40<br />

sein“, erklärt Perterer. Denn es kommt<br />

darauf an, ob man beim Radfahren in<br />

der Spitzengruppe dabei ist, mit der man<br />

sich einen Vorsprung erarbeiten kann.<br />

Hinterherfahrer haben keine Chance<br />

mehr. Perterer: „Ich hatte Wettkämpfe,<br />

wo meine Laufzeit zu den drei besten ge-<br />

Fotos: Lisi Perterer<br />

152 <strong>SPORTaktiv</strong>


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ENTWEDER / ODER<br />

MIT LISA PERTERER<br />

Abu Dhabi oder Gold Coast?<br />

Gold Coast, eindeutig. Ich liebe Australien!<br />

Morgenmuffel oder Frühaufsteher?<br />

Frühaufsteher. Ich habe kein Problem,<br />

um 5 Uhr aufzustehen, nur ein großes<br />

Frühstück ist dann wichtig.<br />

Techno oder Pop?<br />

Pop – ich bin ein Alleshörer, je nach<br />

Stimmung. Beim Training brauche ich<br />

allerdings keine Musik.<br />

Eishockey oder Fußball?<br />

Eishockey! Früher bin ich öfter zum VSV<br />

gegangen, jetzt fehlt mir oft die Zeit.<br />

Schweinsbraten oder gemischter Salat?<br />

Salat. Wobei ich immer das esse, was der<br />

Körper gerade braucht. Das kann auch Schokolade<br />

oder eben ein Schweinsbraten sein.<br />

Facebook oder Instagram?<br />

Insta. Wird immer mehr, dort mache<br />

ich auch alles selber. Bei Facebook<br />

hilft mir die Mama.<br />

Buch oder Tablet?<br />

Tablet, ich bin keine große Leseratte.<br />

Vettel oder Hamilton?<br />

Eher Hamilton, der taugt mir als Typ<br />

eindeutig mehr.<br />

Spielkonsole oder Waldspaziergang?<br />

Waldspaziergang, ich bin überhaupt<br />

kein Gamer.<br />

hörte, ich aber trotzdem nur 40.<br />

wurde.“<br />

Um das zu verhindern, absolviert<br />

Perterer, die vor einem Jahr in Cagliari<br />

als erste Österreicherin überhaupt<br />

ein ITU-World-Cup-Rennen<br />

gewann, ein ultrahartes Trainingspensum.<br />

Freie Tage kennt sie dabei<br />

nur vom Hörensagen, an sechs von<br />

sieben Wochentagen hat sie alle drei<br />

Disziplinen auf dem Programm stehen.<br />

„Sonntags verzichte ich meistens<br />

aufs Schwimmen, dafür stehen<br />

längere Ausfahrten oder Läufe an.<br />

Das klingt hart, ist es manchmal<br />

auch, aber ich habe mich daran gewöhnt.“<br />

Ihr Trainer, der frühere<br />

deutsche Meister und damalige Trainer<br />

des Olympiasiegers Jan Frodeno,<br />

Roland Knoll, betreut sie dabei<br />

aus der Ferne, entwirft Pläne und<br />

erkundigt sich meist telefonisch<br />

nach dem Befinden. Für die Nahbetreuung<br />

ist ihre Mutter als<br />

Schwimmcoach und Norbert Domnik,<br />

Olympia-Teilnehmer 2004 in<br />

Athen, zuständig. „Ich hab auch<br />

mal probiert, mich internationalen<br />

Trainingsgruppen anzuschließen,<br />

aber da war selbst mir das viele Reisen<br />

zu stressig. Nur aus dem Koffer<br />

Beim zur WM-Serie gehörenden<br />

Triathlon in Bermuda eroberte<br />

Perterer den starken vierten Platz.<br />

DA WIRD GETRETEN,<br />

MIT ELLBOGEN<br />

GEARBEITET. WENN<br />

DU DA UNTERGEHST,<br />

HAST DU DAS GEFÜHL<br />

ZU ERTRINKEN.<br />

leben, das bin nicht ich“, sagt Perterer,<br />

die das aktuelle Modell zwar als<br />

nicht optimal, aber das derzeit bestmögliche<br />

ansieht.<br />

Ein weiteres Problem: Es gibt in<br />

Österreich nicht sehr viele Athleten,<br />

die diesen Sport auf diesem<br />

hohen Niveau betreiben, bei den<br />

WTS-Rennen oder bei Worldcups<br />

starten. Gerade bei Olympia ein<br />

klarer Nachteil. „Ich hab das in Rio<br />

genau beobachtet“, sagt Perterer.<br />

„Wenn bei solch einem großen<br />

Wettkampf zum Beispiel eine Nation<br />

eine Siegchance hat und drei<br />

der gleichen Nation am Start sind,<br />

dann helfen die beiden anderen der<br />

Favoritin. Das ist bei uns nicht<br />

möglich, zumal wir uns wahrscheinlich<br />

auch nur zwei Startplätze<br />

sichern werden.“<br />

Dafür kann die 27-jährige Heeressportlerin<br />

darauf zurückgreifen, bereits<br />

olympische Erfahrungen gesammelt<br />

zu haben. 2012 qualifizierte<br />

sie sich als jüngste Triathletin überraschend<br />

für die Spiele in London<br />

und staubte dort einen respektablen<br />

48. Platz ab. Und dennoch war die<br />

Zeit vor den Spielen mit einer veritablen<br />

Krise verbunden. „Ich habe<br />

gemerkt, wie ich mit dem ganzen<br />

Rummel nicht klarkam. Medien,<br />

Erwartungshaltung, das wurde mir<br />

zu viel. Ich hab damals sogar kurz<br />

überlegt, alles hinzuschmeißen“, erzählt<br />

sie. Was sie Gott sei Dank<br />

nicht getan hat. Against all odds.<br />

Und mit Olympia hat sie ja ohnehin<br />

noch eine Rechnung offen.<br />

Foto: Lisi Perterer<br />

154 <strong>SPORTaktiv</strong>


VON DIESEM<br />

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SPORTUHREN<br />

NEWS<br />

ES GRÜNT<br />

SO GRÜN …<br />

Nein, der Frühling war heuer<br />

nicht so gnädig mit uns. Wenn<br />

der schneidige Wind den Regen<br />

ins Gesicht peitscht, dann begibt<br />

man sich prinzipiell eher ungern<br />

an die frische Luft, geschweige<br />

denn auf einen Golfplatz. Doch<br />

für wahre Helden gibt es kein<br />

schlechtes Wetter, bloß würdiges<br />

oder unwürdiges Equipment. Dazu<br />

zählen mittlerweile auch beim<br />

gepflegten Rasensport immer mehr<br />

technische Helferlein, die über<br />

die Klassiker wie Schläger, Schuhe<br />

und Wagerl hinausgehen. Sensoren<br />

am Schlägerschaft scannen den<br />

Schwung und senden die Daten an<br />

besonders gescheite Geräte, deren<br />

Analysen selbst den erfahrensten<br />

Pro verblüffen. Diese Aufgaben<br />

werden mittlerweile bereits von<br />

manchen Uhren übernommen.<br />

Denn ob das Gerät am Schläger<br />

oder am Handgelenk montiert ist,<br />

macht wohl kaum einen Unterschied.<br />

Dank entsprechender<br />

Speichergröße kennen die technischen<br />

Wunderwuzzis so ziemlich<br />

jeden Platz mitsamt seinen Tücken,<br />

und das weltweit. Das eingebaute<br />

GPS vermag über die Entfernung<br />

zum Loch zu berichten, und, und,<br />

und … Was kommt als Nächstes?<br />

Vermutlich ein computerisiertes<br />

Exoskelett, welches auf Zuruf den<br />

Ball ins Loch befördert. Wir bitten<br />

dann Siri, Alexa oder Kitt lediglich<br />

um die Einhaltung des gewünschten<br />

Scores.<br />

PHILIPP PELZ<br />

Seit bald 25 Jahren professionell<br />

mit der Welt der Luxusuhren<br />

verbunden, widmet er sich hier<br />

schreibend dem Thema Zeitmesser.<br />

TAG HEUER<br />

CONNECTED MODULAR<br />

GOLF EDITION<br />

Auch der Schweizer Branchenriese widmet sich den ballsuchenden<br />

Naturliebhabern und modifiziert seine beliebte<br />

Smartwatch. Diese ist aus Titan und Keramik luxuriös und<br />

höchstwertig gefertigt. Durch Android Wear sind die<br />

Funktionen fast endlos erweiterbar, das Besondere jedoch<br />

ist die von Haus aus installierte Golf-Software.<br />

Auch hier sind 10-Tausende Plätze weltweit am hochauflösenden<br />

Bildschirm darstellbar. Dank GPS kennt der<br />

Spieler seine Position am Fairway und folglich den Abstand<br />

zum Loch. Ball-Rettungsaktionen im Wasserhindernis<br />

übersteht die Uhr bis 50 m Tiefe souverän. In Österreich<br />

exklusiv bei Wempe erhältlich. Preis: 1850,– Euro<br />

www.tagheuer.com<br />

GARMIN<br />

APPROACH S60<br />

Mit der Approach S60 widmet sich Sport-Spezialist Garmin<br />

dem Golfsport und verbaut mächtig viel Technologie zum<br />

Wohle des Schlägerschwingers. So sind etwa die Daten von<br />

mehr als 40.000 Plätzen am Handgelenk verfügbar. Gekoppelt<br />

mit Sensoren für GPS, Kompass, Gyroskop und Beschleunigung<br />

lassen sich eine Vielzahl an nützlichen Informationen<br />

abrufen. Dabei hilft es zu wissen, wie weit man<br />

von fiesen Hindernissen entfernt ist oder in welche Richtung<br />

das Fairway sich neigt. Mit spezifischen Apps auf Android<br />

bzw. Apple-Handys wird ebenfalls fleißig kommuniziert.<br />

Wichtig! Dank der Verwendung von Titan und Polymer wiegt<br />

das schlaue Teil bloß 52 g. Preis: 449,99 Euro<br />

www.garmin.com<br />

JAERMANN & STÜBI<br />

TRANS ATLANTIC TA1<br />

Dass man elektronisch so einige Funktionen in einer Uhr<br />

unterbringt, ist ja durchaus vorstellbar. Doch auch mechanisch<br />

lässt sich so manches bewerkstelligen, denken sich<br />

die Spezialisten von Jaermann & Stübi. Über Drücker addiert<br />

man die Schläge pro Loch und die Gesamtzahl der<br />

Runde. Eine Retrograde-Anzeige bei 6 Uhr zeigt das aktuelle<br />

Loch an. Auf der Lünette sind die gängigsten Entfernungen<br />

zum Loch angegeben sowie eine Skala zum Vergleich<br />

der gespielten Schläge mit dem Handicap. Selbstverständlich<br />

kann der Zähler auch am 19. Loch weiterverwendet<br />

werden. Im Edelstahlgehäuse schlägt ein<br />

chronometergeprüftes Werk mit automatischem Aufzug.<br />

Preis auf Anfrage<br />

jaermann-stuebi.com<br />

Fotos: Hersteller<br />

156 <strong>SPORTaktiv</strong>


ALEX HORST<br />

Vize-Weltmeister 2017<br />

31. JULI - 4. AUGUST<br />

<strong>2019</strong><br />

JOANA HEIDRICH<br />

Schweizer Meisterin 2017<br />

DONAUINSEL<br />

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<strong>SPORTaktiv</strong><br />

157


RO<br />

HAT SICH DER NEUE BUNDES­<br />

LIGA-MODUS BEWÄHRT?<br />

„OBEN UND UNTEN<br />

IST SPANNUNG<br />

GARANTIERT“<br />

Mein Eindruck war: Die Zehnerliga in ihrer alten Form war<br />

etwas festgefahren, jeder hat etwas Neues herbeigesehnt.<br />

Mir gefällt dieser Modus mit Teilung in Meister- und Abstiegsrunde<br />

und Halbierung der Punkte nach 22 Spieltagen<br />

jedenfalls richtig gut. Und das sage ich nicht nur, weil wir<br />

mit dem WAC eine überragende Saison gespielt haben. Bei<br />

dieser Konstellation hast du von der ersten Runde an den<br />

Druck, Ergebnisse liefern zu müssen. Das sorgt natürlich<br />

auch für Stress bei Vereinen, Spielern und Trainern, aber<br />

es erhöht die Spannung ungemein. Und mit Druck<br />

musst du in diesem Geschäft ohnehin umgehen können.<br />

Was bei dieser Konstellation Gott sei Dank wegfällt:<br />

Kein Verein kann sich irgendwie in die Winterpause<br />

retten und die Transferperiode dazu nutzen, neue Spieler<br />

zu holen und zu sagen: „So, und jetzt starten wir<br />

die große Aufholjagd!“ Dafür ist die Zeit einfach zu<br />

knapp, heuer waren es nur vier Runden. Und auch<br />

wenn wir mit dem WAC natürlich froh sind, in der<br />

Meisterrunde zu sein. Aber ich finde richtig gut, dass<br />

der Beste von unten noch um einen Europacupplatz<br />

spielen kann. So ist überall Spannung garantiert.<br />

Einzig, dass der Achte auch noch eine Chance hat,<br />

wenn der Sechste fix durch die Finger schaut,<br />

halte ich aus Fairnessgründen für fragwürdig.<br />

„ICH BIN FÜR EINE<br />

GESCHLOSSENE<br />

LIGA“<br />

Es mag paradox klingen: Aber auch, wenn wir als<br />

SV Mattersburg davon profitiert haben, finde ich<br />

es sportlich nicht fair, dass der Achtplatzierte noch<br />

die Chance hat, sich für den Europacup zu qualifizieren.<br />

Aber das ist nicht das Einzige, worin ich die<br />

Schwächen der Reform sehe: Die Halbierung der<br />

Punkte ist aus sportlicher Sicht ungerecht, da jeder<br />

Zähler hart erarbeitet wurde und nicht einzusehen<br />

ist, warum diese zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />

entwertet werden. Das Ziel, die Zuschauerzahlen<br />

um zehn Prozent zu steigern, wurde nicht nur nicht<br />

erreicht, sondern meiner Meinung nach auch falsch gesetzt.<br />

Um das zu erreichen, muss viel mehr passieren, als<br />

nur eine Reform auf den Weg zu bringen. Dazu kommt,<br />

dass sich durch die Verengung die Vereine in der Qualifikationsrunde<br />

schwertun, frühzeitig für die neue Saison<br />

zu planen, da niemand weiß, in welcher Liga er spielt.<br />

Daher mein Vorschlag: Lasst uns doch über eine geschlossene<br />

Liga ohne Abstieg nachdenken, damit sich die Vereine<br />

– vielleicht in einer Profiliga mit 18 Klubs – wirtschaftlich<br />

und sportlich konsolidieren können. Als Unterbau könnte<br />

ich mir eine Liga mit den U21-Mannschaften der Bundesligisten<br />

vorstellen, um dem Nachwuchs eine Plattform zu bieten,<br />

auf der er auf hohem Niveau Spielpraxis sammeln kann.<br />

MICHAEL LIENDL<br />

Mittelfeldspieler beim Wolfsberger AC<br />

PATRICK SALOMON<br />

Mittelfeldspieler beim SV Mattersburg<br />

Fotos: ÖFB<br />

158 <strong>SPORTaktiv</strong>


Wir besuchen Deine Schule.<br />

Anmeldung unter fak.at/klasse<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

159


AUTO<br />

AKTIV<br />

EIN TANZ IN<br />

DEN DÜNEN<br />

DAS ERSCHEINUNGSBILD DES<br />

FORD RANGER RAPTOR LÄSST<br />

NUR EINEN SCHLUSS ZU: DIESEM<br />

„DINO“ WEICHT MAN BESSER<br />

AUS. AUCH IN DER WÜSTE.<br />

VON SIGI PALZ<br />

FORD RANGER RAPTOR<br />

Der Pick-up ist ab sofort bestellbar und<br />

kommt im Juli auf den Markt. 213 PS leistet<br />

der 2,0-Liter-Bi- Turbodiesel. Er entwickelt<br />

ein Drehmoment-Maximum von 500 Nm. Den<br />

Ranger Raptor gibt es nur als Doppelkabine<br />

(vier Türen, fünf Sitze) und mit 10-Gang-<br />

Automatik. PREIS: Ab 60.810 Euro (brutto).<br />

Sapperlot, das nennt man Wüstenschiff!<br />

Ford ließ den neuen Ranger<br />

Raptor durch Marokkos Dünen<br />

driften. Was beim Pick-up sofort ins<br />

Auge sticht: sein brachiales Erscheinungsbild.<br />

Inklusive serienmäßiger Anhängerkupplung<br />

ist der Raptor 5,54<br />

Meter lang, satte 2,18 Meter breit (mit<br />

Außenspiegeln) und unbeladen stolze<br />

1,87 Meter hoch. Dazu verbreiterte<br />

Radhäuser, massive Aluminium-Trittbretter<br />

und eine aggressive Frontpartie<br />

mit gewaltigen FORD-Lettern im Grill<br />

– ja, da weicht jeder Kamel-Bulle freiwillig<br />

zurück. Und die speziell für den<br />

Ranger Raptor erzeugen All-Terrain-BF-<br />

Goodrich-Reifen (285/70 R17) sagen<br />

nur eines: „Mich kann nichts so leicht<br />

stoppen.“ Dafür sorgen auch eine Wattiefe<br />

von 85 cm, die Bodenfreiheit von<br />

28,3 cm und ein Unterfahrschutz aus<br />

2,3 Millimeter starkem Stahl.<br />

Angetrieben wird der von „Ford Per-<br />

formance“ entwickelte Ranger Raptor<br />

von einem 2,0-Liter-Bi-Turbo-Dieselaggregat.<br />

Mit 213 PS ist der „Dino“ mit<br />

kleinerem Hochdruckturbolader und<br />

größerem Niederdruckturbolader vielleicht<br />

nicht übermotorisiert, aber die<br />

Kraft ist wirklich ausreichend. Der Ranger<br />

Raptor musste sich aber nicht nur in<br />

den Dünen beweisen, mit sechs Fahrmodi<br />

(von Normal über Fels bis Baja/<br />

High-Speed-Off-Road-Performance)<br />

wurde jede einzelne Prüfung anstandslos<br />

gemeistert. Gerade im Baja-Modus wird<br />

klar, warum Ford ein verstärktes Chassis<br />

und Hochleistungsstoßdämpfer von<br />

„Fox“ zum Einsatz bringt.<br />

Und was macht man, wenn man in den<br />

Dünen einmal stecken bleibt? Von „Allrad<br />

high“ auf „Allrad low“ schalten. Mit<br />

Schaukelbewegungen und starkem Einschlag<br />

probieren, eine kleine „Startrampe“<br />

zu schaffen – und dann Gas, Gas, Gas!<br />

Es hat tatsächlich funktioniert ...<br />

Fotos: Hersteller<br />

160 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

IN KOOPERATION MIT DER AUTO-REDAKTION DER KLEINEN ZEITUNG


SAISONABO<br />

<strong>2019</strong>/20<br />

Ab 17. Mai <strong>2019</strong> im Fancorner<br />

& unter rapidshop.at<br />

• Vorkaufsrecht für bestehende Abonnenten:<br />

Freitag, 17. Mai <strong>2019</strong> - Donnerstag, 6. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

• Vorkaufsrecht für Mitglieder auf alle nicht verlängerten Plätze:<br />

Freitag, 7. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> – Donnerstag, 13. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

161<br />

• Freier Verkauf: ab Freitag, 14. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>


NACHSPIEL<br />

LAUFEN MIT<br />

BERNHARD<br />

EGYD GSTÄTTNER<br />

Der Klagenfurter ist<br />

freier Schriftsteller<br />

und Hobbysportler.<br />

Frühling wird’s und das Fitnessgebot der<br />

Stunde lautet: Laufen gehen! Seltsame<br />

Formulierung! Schon in Deutschland versteht<br />

sie vermutlich niemand mehr. In Deutschland<br />

sagt man ja „laufen“, wenn man „gehen“<br />

meint. Was man in Deutschland sagt, wenn<br />

man „laufen“ meint, weiß ich gar nicht. Vielleicht<br />

„sprinten.“ Vielleicht sind die Deutschen<br />

schon deswegen in allen möglichen Disziplinen<br />

so stark, weil ihr Sprachverständnis<br />

Schnelligkeit suggeriert. Thomas Bernhard hat<br />

einmal eine Erzählung mit dem Titel Gehen<br />

geschrieben. Darin geht es aber weniger ums<br />

Gehen als um das, was beim Gehen in einem<br />

vorgeht. Gehen, immer weiter gehen ist ganz<br />

einfach notwendig, damit man nicht verrückt<br />

wird. Da sie bei Suhrkamp, einem deutschen<br />

Verlag erschienen ist, müsste die Erzählung<br />

eigentlich Laufen heißen, aber dadurch ginge<br />

das Existenzialistische und Österreichische<br />

verloren. Ich sollte wieder einmal in den Text<br />

hineinschauen und ein paar Zeilen lesen,<br />

denke ich. Sobald ich vom Laufen zurückgekommen<br />

bin, werde ich das tun, nehme ich<br />

mir vor.<br />

Beim Laufen geht tatsächlich etwas in<br />

einem vor: Von Kilometer zu Kilometer<br />

geht mehr vor. Die Muskeln werden warm,<br />

die Poren der Haut öffnen sich, das Gehirn<br />

weitet sich: Vielleicht eine positive Folge der<br />

Einsamkeit des Langstreckenläufers – auch<br />

ein Buchtitel, nämlich der eines Romans<br />

von Alan Sillitoe, der eigentlich nicht vom<br />

Laufen im strengen Sinn handelt, sondern im<br />

übertragenen: Es geht ums Leben, also um<br />

den Lebenslauf.<br />

Muss ein Langstreckenläufer einsam sein?<br />

Mir kommen alle Augenblicke Joggerpärchen<br />

entgegengejoggt, Weibchenmännchen, aber<br />

auch Männchenmännchen oder Weibchenweibchen.<br />

Die denken nicht, sondern reden,<br />

plaudern. Es ist eine Art Telefonieren ohne<br />

Telefon. Sechzig Freiminuten sozusagen.<br />

Freilich spricht Kleist von der „allmählichen<br />

Verfertigung der Gedanken beim Reden“.<br />

Alles ist möglich. Von der allmählichen Verfertigung<br />

der Gedanken beim Smalltalken beim<br />

Joggen spricht Kleist allerdings nicht, jedenfalls<br />

nicht explizit. Bei der Zweisamkeit der<br />

Langstreckenläufer kommt es darauf an, das<br />

Tempo aufeinander abzustimmen, das gleiche<br />

Tempo zu halten. Das ist mir mein Leben lang<br />

nie wirklich gelungen. Es war mir aber auch<br />

nie ein ernstes Anliegen. Wenn ich mit einem<br />

anderen Menschen laufen gegangen bin, war<br />

er mir immer entweder zu schnell oder zu<br />

langsam, sodass entweder ich ständig um ihn<br />

oder er ständig um mich rundherum laufen<br />

musste, um zusammenzubleiben. Überfordert<br />

oder unterfordert zu werden, hetzen oder<br />

warten müssen: Das verabscheue ich.<br />

IMPRESSUM<br />

sportaktiv.com<br />

EIGENTÜMER/VERLEGER<br />

TOP TIMES Medien GmbH, 8010 Graz, Gadollaplatz 1<br />

Tel.: 0 316/80 63-25 80<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> ist ein Titel der Styria Media Group.<br />

Offenlegung gem. § 25 MedienG mit der Url: sportaktiv.com/de/offenlegung<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Mag. Alfred Brunner, MBA, E-Mail: alfred.brunner@styria.com<br />

Ronald Tomandl, Tel.: 0 316/80 63-25 82, E-Mail: ronald.tomandl@styria.com<br />

Assistenz: Elisabeth Rechling (-25 86)<br />

CHEFREDAKTION<br />

Klaus Molidor (-25 93), E-Mail: klaus.molidor@styria.com<br />

REDAKTION<br />

Christoph Heigl (-25 88), Christof Domenig (-25 89), Thomas Polzer (-25 87)<br />

STÄNDIGE MITARBEITER<br />

Linda Freutel, Markus Geisler, Klaus Höfler, Wolfgang Kühnelt, Wolfgang Kuhn,<br />

Oliver Pichler, Axel Rabenstein, Herwig Reupichler<br />

FOTOREDAKTION<br />

Thomas Polzer (-25 87)<br />

162 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

04/<strong>2019</strong><br />

erscheint am<br />

1. August<br />

ANZEIGENLEITUNG<br />

Arnold Pauly (-25 83), E-Mail: arnold.pauly@styria.com<br />

ANZEIGEN<br />

Bertram Taferner (-25 85), Kevin Laimer (-25 95),<br />

Elisabeth Rechling (25 86)<br />

SEKRETARIAT<br />

Petra Ofner, Tel.: 0 316/80 63-25 80, E-Mail: office.sportaktiv@styria.com<br />

ONLINE-REDAKTION<br />

Claudia Riedl (-25 94), Nicole Thüringer (-25 90)<br />

DESIGN, LAYOUT & PRODUKTION<br />

Christoph Geretschlaeger<br />

HERSTELLER<br />

Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl<br />

Beiträge über Tourismusregionen und Eventankündigungen werden in Kooperation mit der<br />

Tourismuswirtschaft und mit Veranstaltern gegen Druckkostenbeiträge produziert.<br />

ABO-HOTLINE<br />

Styria Marketing Services GmbH & Co KG, „Abo <strong>SPORTaktiv</strong>“,<br />

Hainburger Straße 33, 1030 Wien<br />

Tel.: 01/51414-800, Fax: 01/51414-810, E-Mail: abo@sportaktiv.com<br />

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vorausgesetzt. *) 7 Jahre/150.000km Werksgarantie.


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