Berliner Kurier 31.05.2019

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10 BERLIN BERLINER KURIER, Freitag, 31. Mai 2019 Lenbachstraße 7: Mit einer Kunstaktion machten die Bewohner auf die drohenden Mietsteigerungen aufmerksam. DasVersorgungswerk der Zahnärzte investiertinBerlin. Gier- Zahnärzte Jetzt bohrt die Politik nach Versorgungswerk lässt Mieten explodieren –Minister soll einschreiten Von ULRICH PAUL Berlin – Mieter mehrerer Häuser erhielten kurz vor Jahresende Modernisierungsankündigungen, in denen ihnen Mietsteigerungen um das Doppelte und Dreifache in Aussicht gestellt wurden – unter anderem in der Lenbachstraße 7 in Friedrichshain. Jetzt gerät das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein, das an dem Firmengeflecht um den Vermieter Fortis beteiligt ist,unter Druck. Der <strong>Berliner</strong> Bundestagsabgeordnete Pascal Meiser (Linke) fordert den Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, Bernd Buchholz (FDP), in einem Brief auf, über seine Fachaufsicht das Geschäftsgebaren des Versorgungswerks zu überprüfen. In der Lenbachstraße 7werde sich „ein Großteil“ der Mieter die Mietsteigerungen nicht leisten können „und letztendlich ausziehen“ müssen, warnt Meiser. Er fordert, die Modernisierungsankündigungen zurückzunehmen. Die Linken-Abgeordnete Gaby Gottwald hat die Pläne gegenüber der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein scharf kritisiert. Der Präsident der Kammer Michael Brandt versucht in einem Antwortschreiben zu beschwichtigen. Fortis sei „seit einiger Zeit –wie angekündigt – mit den Mietern der Lenbachstraße 7 im Dialog“, schreibt Brandt. Derzeit liefen Prüfungen, was in jeder Wohnung modernisiert werden soll beziehungsweise modernisiert werden muss. „Darüber hinaus vertrauen wir auf die Zusicherung von Fortis, dass das Unternehmen kein Interesse daran hat, seine Mieter zu verlieren“, so der Kammer-Präsident. Die Mieter beurteilen die Sache anders.„Zunächst einmal gibt es keinen Dialog“, stellensie fest. Es habe im Mai lediglich ein Treffen gegeben –mit einem „Monolog“ seitens der Fortis und der Hausverwaltung. Fortis habe dabei erklärt,zunächst prüfen zu wollen, was in jederWohnung modernisiert werdensolle. Daraus ergebe sichdieFrage,wiesoeineModernisierung angekündigt werde, wenn man gar nicht wisse, was eigentlich modernisiert werden soll. Die interessante Frage sei jedoch, warum die „offenbar unbedacht“ formulierte Modernisierungsankündigung nichteinfach zurückgezogen werde. In der Lenbachstraße in Friedrichshain gibt es viele der begehrten Altbauten aus der Gründerzeit.Ohne Mieter verkaufen sie sich besser. Die Kaltmiete für eine 73 Quadratmeter große Wohnung soll laut Modernisierungsankündigung von458 Euro auf 1408,75Eurosteigen. Fotos:Christian Mang(2), GerdEngelsmann Fotos: Pudwell Zwischen diesen beiden Häuserwänden (rot markiert) brach der Schwelbrand aus (li.). 50 Feuerwehrleute warenimEinsatz. Nach Schwelbrand Gas-Alarm! Ganzes Wohnhaus evakuiert Neukölln – AusAngst vorgiftigen Gasen musste an der Karl-Marx-Straße ein ganzes Wohnhaus evakuiert werden. Die Ursache war ein Schwelbrand im Mauerwerk,den anfangs niemand bemerkte. Bewohner eines sechsgeschossigen Hauses hatten am Mittwochabend Rauch in ihren Wohnungen wahrgenommen und die Feuerwehr alarmiert. „Es war schwierig, den Brandherd zu lokalisieren“, sagt ein Feuerwehrsprecher. Denn ineiner Dehnungsfuge zwischen zwei direkt aneinanderliegenden Wohnhäusern war durch Bauarbeiten ein Schwelbrand entstanden. Flammen waren nicht zu sehen, hieß es. Den Einsatzkräften fiel nach genauer Suche auf, dass der Qualm durch Ritzen im Mauerwerk in die Wohnungen gelangt war. Da die Wohnungen mit Kohlenmonoxid vergiftet waren, mussten viele Bewohner in einer Notunterkunft übernachten. Der Schwelbrand und die Luft im Haus mussten mehrmals in der Nacht kontrolliert werden. Am Donnerstagvormittag konnten die Bewohner wieder zurück. LEX
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